Anmelden

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Corona - Pandemie. Eine Welt verändert sich...


Seiten : 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 [17] 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41

maiurb
17.05.2020, 17:13
Jepp, so war es auch hier. Nur aufschiebbares wurde aufgeschoben.

Diese Aussage ist sehr irreführend. Denn sehr viele Menschen sind nicht zum Arzt/Krankenhaus gegangen, aus purer, unberechtigterAngst vor dem Virus. Deshalb haben diverse Krankenhäuser, Brandbriefe an die Bundesregierung geschrieben. Und aus dieser Tatsache heraus, können die OP's auch nicht im Normalmodus durchgeführt worden sein.

TONI_B
17.05.2020, 17:29
Wir werden alle sterben !!!
Die meisten davon nicht an Corona !!Ja, aber sehr viele hätten einige Jahre länger leben können! :crazy:

Ich empfinde deinen Beitrag als entbehrlich. :flop:

Schlumpf1965
17.05.2020, 17:34
Irreführend? Für dich vielleicht. Wenn ein Klinikleiter das so in der lokalen und andere überregional so sagen, dass man wegen der Vorbereitung auf das was kommen kann, aufschiebbare OPs verschoben haben, frage ich mich was daran irreführend ist. Und das

.... Diese Aussage ist sehr irreführend. Denn sehr viele Menschen sind nicht zum Arzt/Krankenhaus gegangen, aus purer, unberechtigter Angst vor dem Virus....

reiht sich ein in die Reihe Einwürfe deinerseits, bei denen ich nur den Kopf schütteln kann. Unberechtigt :roll:

Ich wollte mich ja weitgehend raushalten aus dem Thread, bevor ich mich über manche aufrege. Ging auch ganz gut mithilfe der Ignore Liste und weiterer Zurückhaltung. Die Liste werde ich jetzt gleich ergänzen, bevor... und halte mich wieder vornehm zurück.

maiurb
17.05.2020, 17:35
Ja, aber sehr viele hätten einige Jahre länger leben können! :crazy:

Ich empfinde deinen Beitrag als entbehrlich. :flop:
Da man diese Aussage nicht beweisen kann, ist das eine Annahme, genau wie die Hochrechnungen und Annahmen vom RKI, die nicht eingetroffen sind.

Ellersiek
17.05.2020, 17:37
Als bekennender Grobschnitt-Fan bekommt dieses Lied (https://youtu.be/7osA8WD1Y40) eine neue sichtweise.

Bleibt gesund,
Ralf

minfox
17.05.2020, 17:50
Diese Erkenntnis ist furchtbar.
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/112893/COVID-19-Kinder-in-der-Lombardei-erkranken-an-atypischem-Kawasaki-Syndrom
Und nun?: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26108000

TONI_B
17.05.2020, 19:56
Da man diese Aussage nicht beweisen kann, ist das eine Annahme, genau wie die Hochrechnungen und Annahmen vom RKI, die nicht eingetroffen sind.Was kann man nicht beweisen? Jeder der mit/durch Corona gestorben ist, hätte länger gelebt - egal, ob einen Tag oder 20 Jahre. Und rein statistisch von der Lebenserwartung auf jeden Fall...

Nochmal die Übersterblichkeit (http://web.archive.org/web/20200508062103/https://www.nytimes.com/interactive/2020/04/21/world/coronavirus-missing-deaths.html).

Gepard
17.05.2020, 19:57
Mal etwas Positives. Diese Erkentnisse könnten die Behandlung verbessern:
https://www.n-tv.de/wissen/Urintest-sagt-Covid-19-Verlauf-voraus-article21780382.html

Gepard
17.05.2020, 20:03
Und hier gibt es etwas zur verlorenen Lebenszeit bei Corona-Toten.
https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/coronavirus-covid-19-lebenserwartung-1.4893657
In einem anderen Artikel (den ich jetzt nicht wiederfinde) waren es im Schnitt nur 9,3 Jahre, aber ist ja auch noch viel.

steve.hatton
17.05.2020, 22:23
Leider ein Bezahl Artikel....

Ich vermute er bezieht sich auf Palmer`s Aussage die Leute hätten größtenteils nur noch wenige Monate zu leben gehabt.

Da hat er recht, denn er bezieht sich auf die Pflegeheimbewohner die i.d.R. dort noch 11 Monate leben bis sie den Weg alles endlichen gehen.

Der Gesamtdurchschnitt der verlorenen Lebenzeit ist natürlich höher da hierin man auch 10, 20 und 30.jährig verstorbene mit einbezogen sind.

Sprich die 9 Jahre stimmen wohl ebenso ebenso wie die "wenigen Monate", die Herr Palmer nannte.

chefboss
17.05.2020, 23:08
Weniger Unfalltote, weniger Organspender (es werden jeweils meist mehrere Organe entnommen). Insofern hat der Lockdown schon einen Einfluss auf notwendige Operationen.

Alison
18.05.2020, 08:29
moin,
von mir mal wieder was aus Sicht der testenden Labore ...

Vielen, vielen Dank!

steve.hatton
18.05.2020, 15:36
Weniger Unfalltote, weniger Organspender (es werden jeweils meist mehrere Organe entnommen). Insofern hat der Lockdown schon einen Einfluss auf notwendige Operationen.

Nebenkriegsschauplätze oder wie heißt das neudeutsch Kollateralschäden - welch zynische Bezeichnung !

Ein befreundeter Chirurg ist auch ganz froh, dass er endlich wieder ein paar Hüften einbauen kann :-)))

peter2tria
18.05.2020, 15:58
Die Kardiologen haben auch weniger zu tun.
Der von meiner Mutter sagte, dass nun 1/3 weniger Herzinfakte rein kommen - äh, komisch.

BeHo
18.05.2020, 16:10
[...]Der von meiner Mutter sagte, dass nun 1/3 weniger Herzinfakte rein kommen - äh, komisch.

Bei leichteren Symptomen gingen in den letzten Wochen wohl deutlich weniger Leute zum Arzt als normalerweise. Dadurch dürften noch einige Herzinfarkte mehr unentdeckt geblieben sein als schon zu Vor-Covid-19-Zeiten.

hajoko
18.05.2020, 21:30
Eine interessante ganz aktuelle gemeinsame Studie des ifo Instituts (ifo) und des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI)

"Das gemeinsame Interesse von Gesundheit und Wirtschaft: Eine Szenarienrechnung zur Eindämmung der Corona-Pandemie."

https://www.ifo.de/DocDL/sd-2020-digital-06-ifo-helmholtz-wirtschaft-gesundheit-corona_1.pdf

TONI_B
19.05.2020, 03:11
Das schaut nach einer vernünftigen Art aus, wie man damit umgehen kann!

Hüggel
19.05.2020, 16:27
Dieses Interview hat mich beeindruckt:

https://www.n-tv.de/politik/Jeder-muss-sich-zu-seinen-Fehlern-bekennen-article21772052.html

Sachlich, selbstkritisch und ein Stück weit reflektiert – das ist mein Eindruck von diesem Politiker.

Theoretisch wäre das auch eine nützliche Lektüre für die sogenannten „Corona-Leugner“, aber in der Praxis besteht vermutlich zumindest bei manchen gar keine Bereitschaft, sich mit solchen Erfahrungswerten auseinanderzusetzen. Es passt halt nicht ins Weltbild.

Schade!

sicher kein Vorbild, eher ein Depp
"Herr Bürgermeister, am 11. Februar gingen Sie noch ganz demonstrativ beim Chinesen essen - aus edlen Motiven"

Reisefoto
23.05.2020, 11:01
Sascha Lobo im Spiegel, mit einem Blick auf einige Länder, die mit Corona und der Wahrheit allgemein ganz anders umgehen:

Trump, Putin, Johnson, Bolsonaro: Die Albtraumtänzer
https://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/donald-trump-wladimir-putin-boris-johnson-jair-bolsonaro-die-alptraumtaenzer-kolumne-a-57c9a5c4-34cd-4fcd-ab2f-277c1e033269?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

steve.hatton
23.05.2020, 11:43
:top:

HaPeKa
23.05.2020, 12:05
Die Problematik auf rechts / links zu reduzieren greift mir etwas zu kurz.
Es hat sicher einen markanten Einfluss, das Ganze scheint mir aber wesentlich komplexer ...

TONI_B
23.05.2020, 12:27
Ich finde den Artikel auch gut. Aber wenn man sich Österreich anschaut, wo man dem Kanzler ja auch "rechte" Tendenzen nachsagt, haben sich die Maßnahmen ja zum Glück bis jetzt sehr gut bewährt. Da wären wir die Ausnahme von der Regel - auch wenn man das "rote Wien" betrachtet, wo es im Moment viel schlechter aussieht als im übrigen Österreich.

nex69
23.05.2020, 17:11
In der Schweiz gibt es Deppen, die sich über die "Abschaffung der Demokratie" mokieren (meistens dieselben welche auch an krude Verschwörungstheorien glauben). Die haben wirklich nicht begriffen, dass das ein Ausnahmezustand ist. Die Schweiz ist nach wie vor das demokratischste Land der Welt. Mehr Demokratie gibt es nirgends auf der Welt. Schon gar nicht in den USA welche angeblich die älteste Demokratie der Welt sein soll. Lächerlich was die daraus gemacht haben.

kiwi05
24.05.2020, 23:16
Mal eine Verständnisfrage. Jetzt, wo sie wohl im Handel zu beziehen sind, tauchen hier im öffentlichen Raum immer häufiger Träger von FFP2 Masken mit Ventil auf. Da diese aber nur den Träger und nicht das Umfeld schützen, müsste doch an den maskenpflichtigen Orten eigentlich eine zusätzliche "einfache" Maske getragen werden. Sehe ich da etwas falsch, weil ich einen Hinweis darauf noch nirgends gelesen oder gehört habe.

Robert Auer
25.05.2020, 00:00
Ich denke, dass das Verteilen von einem Aerosol-Strahl z.B. beim Anhusten damit auch genauso vermindert wird, wie mit einer einfachen Stoffmaske.

kiwi05
25.05.2020, 00:10
Ich bin hierüber gestolpert: https://www.google.de/search?q=vergleich.org+covid+19+Masken&client=safari&hl=de-de&prmd=sivn&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=2ahUKEwiYpMXlwc3pAhUO9aQKHQb1ApkQ_AUoAnoECAsQA g&biw=1024&bih=649#imgrc=u5fTuRR6BKN59M

Robert Auer
25.05.2020, 00:27
@kiwi05: Ich nutze zwar nur die Stoffmasken die ich in Apotheken gekauft und die ich von meiner Frau genäht bekommen habe. Aber ich habe auch noch vom Baumarkt eine Maske mit Ventil. Der Auslass des Ventils zeigt senkrecht nach unten und damit funktioniert m. E. auch die in Verbindung mit dem Abstandsgebot gewollte Aerosol Eingrenzung. Wenn man sich als Pfleger näher an den Patienten begibt, kann dieser auch was ab bekommen.
Der Clou der Maske mit Ventil ist, dass man besser ausatmen kann.

Ernst-Dieter aus Apelern
25.05.2020, 07:36
Dieses Vorkommnis beelendet mich um nicht zu sagen kotzt mich an.
Die Konsequenzen für diese Schwachköpfe sollten mehr als spürbar sein!
https://www.kreiszeitung.de/lokales/niedersachsen/coronavirus-ausbruch-kreis-leer-restaurant-moormerland-gaeste-inhaber-vorwuerfe-regeln-zr-13773832.html

HaPeKa
25.05.2020, 07:58
Das ist die neue Normalität ... Jetzt geht es darum, bei jedem Ausbruch die Ansteckungskette zu lokalisieren und mögliche Infizierte in Quarantäne zu schicken.

Corona ist nicht vorbei, man wird sich überall wieder anstecken können ... Mit den nötigen Vorsichtsmassnahmen hält sich das Risiko aber in Grenzen.

Nachtrag: Bei uns wird schon über Fussballspiele mit Zuschauern in den Stadien diskutiert, wenn die Ansteckungsketten zurückverfolgt werden könnten.
«Zuschauer im Stadion vielleicht schon im Juli möglich»
(https://www.srf.ch/sport/fussball/super-league/bag-koch-macht-hoffnung-zuschauer-im-stadion-vielleicht-schon-im-juli-moeglich)

TONI_B
25.05.2020, 08:49
Ich verstehe auch viele Leute nicht! Es wäre im Moment ein Leichtes sich an die Regeln zu halten. Umso mehr Menschen dies tun, umso schneller kommen wir doch wieder in ein normales Leben.

guenter_w
25.05.2020, 09:01
Die mangelnde Geduld ist derzeit das größte Problem, wo doch die Lösung so einfach gewesen wäre. Wenn in einem Gebiet zwei Wochen keine Neuinfektion bekannt wird, dann ist dieses Gebiet "coronafrei". Aber nur dann, wenn in der Zwischenzeit relativ frisch Infizierte von außerhalb sich in diesem Gebiet dann an die Vorsichtsmaßnahmen halten!

Damit hätten wir schon im April die Pandemie besiegen können und der Lockdown hätte viel früher beendet werden können. Jeder Tag mehr an freiwilligem Kontaktverzicht bringt uns um Wochen näher an das Ende. Dummheit, Ungeduld, Ignoranz und Geldgier rücken das Ende in immer weitere Ferne.

Dornwald46
25.05.2020, 09:18
Die mangelnde Geduld ist derzeit das größte Problem, wo doch die Lösung so einfach gewesen Dummheit, Ungeduld, Ignoranz und Geldgier rücken das Ende in immer weitere Ferne.

:top::top::top:

Robert Auer
25.05.2020, 18:53
Ich verstehe auch viele Leute nicht! Es wäre im Moment ein Leichtes sich an die Regeln zu halten. Umso mehr Menschen dies tun, umso schneller kommen wir doch wieder in ein normales Leben.

:top::top::top: Tja, aber wie sagt man das denen, die jetzt auf die Straße gehen und für die Lockerung demonstrieren? Die hören ja nur noch auf die vermeintlich Klügeren.

Gepard
25.05.2020, 19:28
Ich möchte nochmal auf das Radfahren zurückkommen, da im Soester Anzeiger ein Artikel dazu war.
Es werden tatsächlich viele alte Räder wieder flott gemacht. Das hat dazu geführt, das man in den Radläden 3-4 Wochen auf eine Reparatur warten muß. :shock:
Neue Räder, hauptsächlich E-Bikes, verkaufen sich auch sehr gut. Auch da gibt es schon teilweise längere Lieferzeiten.
Wer selbst reparieren will kann auch ein Problem bekommen. Einige Ersatzteile haben 6 Wochen Lieferzeit.

TONI_B
25.05.2020, 19:29
Zum Teil wird es schon sehr skurril: wir haben in Ö eine Zeitung, die sich als "Qualitätsmedium" versteht und sich vom Boulevard unterscheiden will und sagt sie sei der "Standard"...:cool:

Seit Wochen wird nur gegen die Regierung polemisiert und alle Lockdown-Maßnahmen in der Luft zerrissen. Von wegen Freiheit und "Orbanisierung" usw. usw.

Jetzt, da die Lockerungen schrittweise kommen und auch viel auf Eigenverantwortung (zB. im Kunst- und Kulturbereich) gesetzt wird, wird auch das kritisiert:"Warum gibt es keine genauen Vorgaben? Wie soll jeder einzelne damit zurecht kommen? Warum bürdet man die Verantwortung den Bürgern auf?" usw.

Das soll noch wer verstehen?

Oder ist es etwa reine Parteipolitik? Und will damit die derzeitige Opposition unterstützen?

Ich merke in meinem engsten Umfeld, dass sich viele daran halten - so weit es halt geht. Beispiel Sport: wir hatten bis vor einer Woche die Vorgabe, dass wir nur im Freien mit einer maximalen Gruppengröße von 5 Personen und einem Abstand von 2m trainieren dürfen und dass die Geräte (Stabhochsprungstäbe, Latte usw.) zu desinfizieren sind, wenn sie von verschiedenen Personen benützt werden. Klingt einleuchtend, hat auch keiner von uns in Frage gestellt, denn wir waren froh, dass wir nach 9 Wochen endlich wieder springen durften. Wie ist es in der Praxis dann gelaufen? Wir sind 5 Athleten und ein Trainer. Einer zu viel? Das läuft für mich unter Eigenverantwortung, dass wir nicht einen nach Hause schicken. Jedes mal beim Berühren der Stabhochanlage, wenn die Latte hochgekurbelt wird, desinfizieren? Wurde nicht wirklich gemacht. 2-3x pro Training muss auch reichen.

D.h. wenn in allen Bereichen die Vorgaben zu 80 oder 90% erfüllt werden, haben wir in ein paar Wochen kein Problem mehr.

Und dass es funktioniert, sieht man in einigen Bundesländern: Salzburg hat keinen aktiven Erkrankten mehr! Tirol (Stichwort: Ischgl!) hat nur mehr knapp über 20 aktiv Kranke und wird in wenigen Tage "frei" sein. Warum? Weil diese Bundesländer so etwas wie ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl haben und gemeinsam den Fremdenverkehr, der die Lebensgrundlage von vielen ist, wiederbeleben wollen.

wus
25.05.2020, 19:30
Ich schaue heute zum 1. Mal in diesen Fred und bitte deshalb schon mal prophylaktisch um Verzeihung wenn meine Fragen hier schon mal abgehandelt wurden. Ich habe auch schon ein wenig gegoogelt, aber scheinbar haben nicht viele Leute die Probleme die ich mit der Maske habe, jedenfalls habe ich keine Antworten gefunden.

Deshalb frage ich jetzt mal die freundliche SUF-Community.

Ich habe bisher zum Einkaufen die ganz normalen Foliodress Loop Masken verwendet, weil wir da noch welche im Schrank stehen hatten.

Leider beschlägt mit Maske immer meine Brille.

Gegen das Brillen beschlagen wird empfohlen, eine Maske mit Metallbügel zu verwenden den man an die persönliche Gesichtsform anpassen kann, so dass die warm-feuchte eigene Ausatemluft nicht nach oben in die Brille entweichen können soll.

Die Loop hat so einen Bügel, den ich auch recht genau auf meine Gesichtsform hingebogen habe. Trotzdem beschlägt meine Brille ganz schnell.

Ich habe die Maske behelfsmäßig schon mal mit Leukoplast angeklebt, aber das ist unangenehm, besonders beim wieder ab machen.

Sehr unangenehm finde ich auch dass man - oder jedenfalls ich - unter der Maske ganz schnell zu schwitzen anfängt. Wenn der Einkauf mal mehr als vielleicht 10 min dauert läuft dann schon auch mal der Schweiß unten raus, wenn ich nicht aufpasse und ihn vorher abtrockne.

Bisher war das alles nicht so tragisch, weil ich die Maske eben immer nur kurz tragen musste.

Aber demnächst wollen wir per Bahn von München nach Lübeck fahren, da brauche ich was "langstreckentaugliches".

Was würdet ihr mir empfehlen?

Noch ein Kommentar:
Es wäre im Moment ein Leichtes sich an die Regeln zu halten. Umso mehr Menschen dies tun, umso schneller kommen wir doch wieder in ein normales Leben.Damit hätten wir schon im April die Pandemie besiegen können und der Lockdown hätte viel früher beendet werden können. Jeder Tag mehr an freiwilligem Kontaktverzicht bringt uns um Wochen näher an das Ende. Ich glaube da täuscht ihr euch. Solange die Gesellschaft als Ganzes noch nicht die Herden-Immunität erreicht hat wird es kein normales Leben geben.

Die bisherigen Maßnahmen hatten das vorrangige Ziel, eine Überlastung der Intensivstationen, wie sie in Italien passiert, zu vermeiden. Das hat auch funktioniert, hat aber den unangenehmen Nebeneffekt, dass der Gesamtverlauf der Epidemie stark verlangsamt wird.

BeHo
25.05.2020, 19:33
Das was die einen Geldgier nennen, ist für andere einfach ihren Lebensunterhalt.

Die derzeitigen Lockerungen finde ich grundsätzlich gut. Volldeppen gibt es auch ohne Lockerungen.

Gepard
25.05.2020, 19:43
Alle Masken sind bei längerem Tragen unangenehm. Wegen der Brillenproblematik mach ich es so, das ich eine OP Maske mit Drahtbügel nehme. Erst Maske auf, dann Brille. Die Brille liegt am unteren Rand auf der Maske. Dadurch beschlägt es weniger.
FFP Masken gibt es mit Ausatemventil, da beschlägt die Brille nicht, dafür geht das Einatmen aber deutlich schwerer.

BeHo
25.05.2020, 19:51
[...]Aber demnächst wollen wir per Bahn von München nach Lübeck fahren, da brauche ich was "langstreckentaugliches".

Was würdet ihr mir empfehlen?[...]

Ich habe die Masken von Kaulberg, die über den Kopf gezogen werden: Klick! (https://www.kaulberg-bademoden.de/epages/es412422.mobile/de_DE/?ObjectPath=/Shops/es412422/Products/MS0230)

Während der Zugfahrt beschlägt die Brille bei mir auch ohne Metallbügel nicht.

Im Zug wird euch auch keiner zwingen, die Maske permanent korrekt zu tragen. Das macht auch kein Bahnmitarbeiter. Ich sitze z.B. gerade fast alleine im ICE-Waggon mit einem Weißbier aus dem Bordbistro. Mit Maske wäre es schwer, das Bier zu trinken. Wenn andere Personen an mir vorbei müssen, ziehe ich die Maske selbstverständlich über das Gesicht.
Die DB will auch über ihr Buchungssystem verhindern, dass sich Fremde zu nahe kommen müssen.

KSO
25.05.2020, 20:14
Ich trage meine Brille mit möglichst weitem Abstand zu den Augen, also wie man früher eine Lesebrille getragen hat. Dann ist der Spalt so groß, dass wenig bis gar nichts auf der Brille kondensiert.

felix181
25.05.2020, 20:14
Oder ist es etwa reine Parteipolitik? Und will damit die derzeitige Opposition unterstützen?


Im Fall vom Standard: JA - aber schon seit vielen Jahren. Die sind gegen alles was nicht links ist...

steve.hatton
25.05.2020, 21:41
Durch der Nase ein- UND ausatmen und die Brille weniger beschlagen :-)
(selbstgenähte Masken mit Pfeifenreiniger als Metalldraht)

nex69
25.05.2020, 21:48
Jetzt, wo sie wohl im Handel zu beziehen sind, tauchen hier im öffentlichen Raum immer häufiger Träger von FFP2 Masken mit Ventil auf. Da diese aber nur den Träger und nicht das Umfeld schützen, müsste doch an den maskenpflichtigen Orten eigentlich eine zusätzliche "einfache" Maske getragen werden.

Genau das wird in der Zahnarztpraxis, wo ich letzte Woche war, praktiziert.

kiwi05
25.05.2020, 21:55
Danke, das ist auch logisch aber bei vielen Privatpersonen, die mit FFP2 Ventilmasken unterwegs sind, ist diese Erkenntnis noch nicht angekommen.:zuck:

steve.hatton
25.05.2020, 22:09
Beser als gar nichts ist es auf jeden Fall.

kiwi05
25.05.2020, 22:13
Vor allem für den Träger der FFP2 Maske.

steve.hatton
25.05.2020, 22:14
aber das Gegenüber wird dennoch besser geschützt als ganz ohne Maske.

kk7
25.05.2020, 22:17
Nur wenn er/sie Überträger sind ...

kiwi05
25.05.2020, 22:18
aber das Gegenüber wird dennoch besser geschützt als ganz ohne Maske.

Aber nicht so gut, wie durch eine einfache DIY Maske.....und das Schützen des Anderen ist der eigentliche Sinn der Maskenpflicht. Oder habe ich da etwas falsch verstanden?

kiwi05
25.05.2020, 22:19
Nur wenn er/sie Überträger sind ...

Oh ja super: Maskenpflicht nur für Überträger, das ist die Lösung.:roll:

kk7
25.05.2020, 22:22
Oh ja super: Maskenpflicht nur für Überträger, das ist die Lösung.:roll:

Meine Aussage kannst Du natürlich so interpretieren ;) Ich wollte nur darauf hinweisen, dass die Maske nur dann eine Übertragung verhindert, wenn der Träger infiziert ist.

hpike
26.05.2020, 00:05
Ja durch einen Nicht Infizierten, kann keine Infektion erfolgen, nicht mal ohne Maske. Wie sollte das auch gehen.

Robert Auer
26.05.2020, 00:13
Die FFP2 Masken gibt es ja auch ohne Ventil.
Wir verwenden normale Do it yourself Stoffmasken und waschen diese täglich nach der Verwendung in einem Wännchen mit rd. 80 Grad heißem Wasser und etwas Waschmittel. Unangenehm ist nur der Tenside-Geruch, der auch nach langem Spülen bleibt.

Friesenbiker
26.05.2020, 05:48
FFP Masken gibt es mit Ausatemventil, da beschlägt die Brille nicht,....

Kann ich nicht bestätigen.
Erst wenn ich die Maske so hoch ansetze das die Brille auf der Maske zu liegen kommt wird es etwas besser, dafür Sitz die Brille (Gleitsicht) dann allerdings so hoch das sie quasi unbrauchbar ist.

Alzberger
26.05.2020, 07:25
Ich habe FFP3 Masken für Sportler aus Neopren von XBODY, die liegen eng an, da beschlägt die Brille nicht. Weitere Vorteile für Träger von Brille und / oder Hörgerät: Befestigung erfolgt im Nacken, nicht an den Ohren.

Grüße :)

ha_ru
26.05.2020, 08:07
Aber nicht so gut, wie durch eine einfache DIY Maske.....und das Schützen des Anderen ist der eigentliche Sinn der Maskenpflicht. Oder habe ich da etwas falsch verstanden?

Wie bei vielem, gibt es eben zwei Seiten, die es zu bedenken gibt. Ich kenne Personen, die aufgrund chronischer Erkrankung (MS, Rheuma z.B. ) dauerhaft Immunsupressiva nehmen oder haben Herzvorerkrankungen . Die meiden eh schon Situationen mit erhöhter Ansteckungsgefahr und wenn die Einkaufen gehen tragen sie mindesten FFP2 Masken zu ihrem Eigenschutz. Für die wäre eine Ansteckung mit Covid-19 nämlich sehr wahrscheinlich tödlich.

Das halte ich für legitim, da sie sonst gar nicht mehr unter Leute gehen könnten, ohne sich großer Gefahr auszusetzen und aufgrund ihrer erhöhten Vorsicht mit hoher Wahrscheinlichkeit nie Covid-19 bekommen werden.

Hans

eac
26.05.2020, 08:10
Nachdem ich Maske und Brille im realen Einsatz einmal bei kaltem regnerischem Wetter bei einer Busfahrt ausprobiert habe, habe ich beschlossen Maske nur noch mit Kontaktlinsen zu kombinieren. Und nachdem ich FFP2, OP-Munschutz und selbstgeschneiderte Masken von meiner Mutter einem intensiven Tragetest unterzogen habe, habe ich mich entschlossen, einen Buff Schlauchschal für meine Bahnfahrt zu tragen, weil ich es mit keiner der anderen Masken länger als eine halbe Stunde am Stück ausgehalten hätte. Mir ist allerdings klar, dass so ein dünnes Stück elastischer Stoff nicht vor Bakterien oder Viren, sondern maximal vor Zugbegleitern schützt.

Robert Auer
26.05.2020, 08:10
Ich habe FFP3 Masken für Sportler aus Neopren von XBODY, die liegen eng an, da beschlägt die Brille nicht. Weitere Vorteile für Träger von Brille und / oder Hörgerät: Befestigung erfolgt im Nacken, nicht an den Ohren.
Grüße :)

Ich habe zwar mit meinen Hörgeräten plus Brille auch mit Befestigung im Nacken Probleme beim Abnehmen und Sorgen, dass die teuren Teile verloren gehen. Die Mikrofonkabel musste ich schon mal erneuern lassen. Trotzdem ist es für mich interessant, wo ich die von dir erwähnten Masken bekommen kann?

kiwi05
26.05.2020, 08:21
Zur Brillen-Beschlag-Thematik empfehle ich das Problem vielleicht nicht an der Maske sondern an der Brille anzugehen. Aus Motorradhelm-Zeiten bei Regenwetter empfehle ich die Brillengläser innen und außen regelmäßig mit Spülmittel einzureiben. Da beschlägt selbst bei Anhauchen nichts mehr.

Alzberger
26.05.2020, 08:22
Trotzdem ist es für mich interessant, wo ich die von dir erwähnten Masken bekommen kann?

Ich beziehe sie bei www.xbody.de und verkaufe sie weiter.
Bei mir gibt es die in schwarz und rot zum Preis von 6,98 €.
https://www.xbody.de/atemmaske/

Grüße :)

KSO
26.05.2020, 09:30
....
Bei mir gibt es die in schwarz und rot zum Preis von 6,98 €.
...

Was meinst Du mit "bei Dir"?
Bei Dir in der Gegend oder dass Du die zu dem Preis verkaufst? :?:

wus
26.05.2020, 10:59
Ich beziehe sie bei www.xbody.de und verkaufe sie weiter.
Bei mir gibt es die in schwarz und rot zum Preis von 6,98 €.
https://www.xbody.de/atemmaske/

Grüße :)Meinst Du die hier (https://www.xbody.de/100-sportliche-filtermaske-premium-mit-hepa-n99-filter?number=MAS-SMOG&c=118)?Wenn nicht, kannst Du bitte auch den richtigen deep link posten?

Alzberger
26.05.2020, 11:07
Meinst Du die hier (https://www.xbody.de/100-sportliche-filtermaske-premium-mit-hepa-n99-filter?number=MAS-SMOG&c=118)?

ja, das sind die, die mir gefallen. Setze ich immer dann auf, wenn es wirklich eng wird, z.B. in der Straßenbahn.

Grüße :)

wus
26.05.2020, 11:16
Schwitzt man da drunter nicht furchtbar? Neopren ziehe ich als Taucher an, wenn es in kaltes Wasser geht ...

Alzberger
26.05.2020, 11:24
Schwitzt man da drunter nicht furchtbar? Neopren ziehe ich als Taucher an, wenn es in kaltes Wasser geht ...

stundenlang damit einen Garten umgraben, möchte ich nicht.
Durch einen Supermarkt schlendern oder in der Bahn sitzen, finde ich erträglich.

Grüße :)

hpike
26.05.2020, 13:48
Was ist denn eine "sportliche" Filtermaske?:shock:

felix181
26.05.2020, 14:45
stundenlang damit einen Garten umgraben, möchte ich nicht.

Warum sollte man dabei auch eine Maske aufhaben :lol::lol::lol:

Alzberger
26.05.2020, 15:11
Warum sollte man dabei auch eine Maske aufhaben :lol::lol::lol:

Es war ein Beispiel. Es gibt Leute, die müssen bei der Arbeit eine Maske tragen.
Ich versuche es für Dich mit einem anderen Beispiel: müsste ich im Biergarten
in jeder Hand 6 Maßkrüge tragen, würde ich eine OP Maske vorziehen. ;)

Grüße :)

felix181
26.05.2020, 17:04
Ich versuche es für Dich mit einem anderen Beispiel: müsste ich im Biergarten
in jeder Hand 6 Maßkrüge tragen, würde ich eine OP Maske vorziehen. ;)


Danke - jetzt hab´s auch ich verstanden :top:

minfox
26.05.2020, 21:16
Jetzt haben wir den Salat: Die Bundesregierung will die Lufthansa unterstützen - Ryanair hält das für rechtswidrig. Macron bietet der französischen Autoindustrie Milliarden an - dann stehen VW und Fiat auch bald auf der Matte. Die Schlachtbetriebe (Rind, Schwein, Geflügel) liebäugeln mit Betriebsverlagerungen nach Polen. Thyssen hat auch noch Wünsche... Von der Bahn und Flixbus ganz zu schweigen.
Wer soll das bezahlen, wer hat so viel Geld ...
Der EU-Kommission fliegt gerade der ganze Laden um die Ohren. Uschi mach kein Quatsch...

felix181
26.05.2020, 21:47
Jetzt haben wir den Salat: Die Bundesregierung will die Lufthansa unterstützen - Ryanair hält das für rechtswidrig. Macron bietet der französischen Autoindustrie Milliarden an - dann stehen VW und Fiat auch bald auf der Matte. Die Schlachtbetriebe (Rind, Schwein, Geflügel) liebäugeln mit Betriebsverlagerungen nach Polen. Thyssen hat auch noch Wünsche... Von der Bahn und Flixbus ganz zu schweigen.
Wer soll das bezahlen, wer hat so viel Geld ...
Der EU-Kommission fliegt gerade der ganze Laden um die Ohren. Uschi mach kein Quatsch...
Was hast Du geglaubt wie´s kommen wird?
Das ist erst der Beginn einer ganz grossen Wirtschaftskrise wie sie bestenfalls unsere Grosseltern kannten - auch wenn´s viele für eine "ganz gute Rückbesinnung der Wirtschaft" verklären, das wird enorm.
Keiner weiss natürlich wie sich der fast völlige Stillstand der Weltwirtschaft auswirken wird, aber ich rechne nicht nur mit unzähligen Arbeitslosen, einer gewaltigen Inflation und sonstigen Begleiterscheinungen einer Weltwirtschaftskrise, sondern auch mit einem gewaltigen Einbruch unser aller Lebensqualität. Bildung, Gesundheit, Pensionen, Staatsbeamte, usw. wollen bezahlt werden, aber wenn das die Wirtschaft nicht mehr leisten kann, dann geht die Spirale nach unten...
Was für die einen eine romantische Zukunft ist, kann für viele eine ganz horrible sein - das alles wird aber noch einige Zeit dauern bis es so richtig krachen wird. Noch können wir gut schlafen ;)

WB-Joe
26.05.2020, 22:32
Untergangsszenarien sind völlig unangebracht.
In anderen Ländern sterben immer noch täglich hunderte von Menschen an Covid-19 und hier machen wir uns sorgen ob unser Lebensstandard etwas in Mitleidenschaft gezogen wird.:roll:

HaPeKa
26.05.2020, 22:40
In den USA sind die Todeszahlen heute über 100'000 (https://www.worldometers.info/coronavirus/country/us/) gestiegen.
Und so wie Iran (https://www.worldometers.info/coronavirus/country/iran/) sieht die zweite Welle aus, wenn man nicht die nötige Vorsicht an den Tag legt.

In der Ukraine warten über 100 Babies (https://www.dw.com/de/corona-chaos-mit-leihmutterschaft-in-der-ukraine/a-53538713), die in den letzten Wochen von Leihmüttern geboren wurden, in einem Hotel darauf, von ihren genetischen Eltern abgeholt zu werden.

Corona sorgt überall für grosses Leid mit langfristigen Folgen ...

Crimson
26.05.2020, 22:44
es soll Menschen geben, die sich nicht primär um sich selbst sorgen und deren Sorgen sich nicht alleine um C drehen :roll:

felix181
26.05.2020, 23:05
Untergangsszenarien sind völlig unangebracht.
In anderen Ländern sterben immer noch täglich hunderte von Menschen an Covid-19 und hier machen wir uns sorgen ob unser Lebensstandard etwas in Mitleidenschaft gezogen wird.:roll:
Das eine hat ja mit dem anderen nichts zu tun - man kann sich ja bewusst sein, dass der Virus viel Leid bringt und trotzdem über eine wirtschaftliche Folge daraus nachdenken. Ich schätze, das machen viele andere auch, oder glaubst Du, dass Fr. Merkel jedes Gespräch mit der Lufthansa abbricht, weil der Virus noch viel Leid bringt?

Ich finde es ehrlich gesagt auch völlig unangebracht zu kritisieren, dass man über Folgen des Virus nachdenkt. Würdest Du das nämlich konsequent durchziehen, müsstest Du das Forum bis zum Ende der Pandemie schliessen, weil Leute trotzdem "täglich hunderte Menschen an COVID sterben" in diesem Forum über Vor-und Nachteile von Objektiven plaudern...

Insoferne denke ich, dass wir weniger über "angebracht" oder "unangebracht" philosophieren sollten, sondern einfach auch andere Aspekte der Pandemie akzeptieren sollten - deren gibt es ja leider endlos viele...

Ich könnte mir aber vorstellen, dass derzeit viel mehr Leute, Politiker, usw. "unangebracht" über die Bewältigung der wirtschaftlichen Zukunft nachdenken - hoffentlich (aus meiner Sicht)...

Insoferne denke ich, dass wir weniger über "angebracht" oder "unangebracht" philosophieren sollten, sondern einfach auch andere Aspekte der Pandemie akzeptieren sollten - deren gibt es ja leider endlos viele...

WB-Joe
26.05.2020, 23:24
Das ist erst der Beginn einer ganz grossen Wirtschaftskrise wie sie bestenfalls unsere Grosseltern kannten - auch wenn´s viele für eine "ganz gute Rückbesinnung der Wirtschaft" verklären, das wird enorm.
Keiner weiss natürlich wie sich der fast völlige Stillstand der Weltwirtschaft auswirken wird, aber ich rechne nicht nur mit unzähligen Arbeitslosen, einer gewaltigen Inflation und sonstigen Begleiterscheinungen einer Weltwirtschaftskrise, sondern auch mit einem gewaltigen Einbruch unser aller Lebensqualität. Bildung, Gesundheit, Pensionen, Staatsbeamte, usw. wollen bezahlt werden, aber wenn das die Wirtschaft nicht mehr leisten kann, dann geht die Spirale nach unten...
Das von dir oben beschriebene Szenario hat nichts mit dem Nachdenken über wirtschaftliche Konsequenzen der aktuellen weltweiten Situation zu tun.
Ich zitiere:"Unzählige Arbeitslose, gewaltige Inflation........."
Hier ist es durchaus angebracht sich Gedanken zu machen wie die Situation zu verbessern ist, nicht den Weltuntergang herbei zu reden.
Ich sehe nicht daß der Betrieb des Forum in irgend einer Weise zur Verschlechterung der aktuellen Lage beiträgt, ganz im Gegenteil. Hier kann sich der eine oder andere etwas von seinen Alltagssorgen ablenken.
Äußerungen wie "Weltwirtschaftskrise..." sind dazu sicher nicht geeignet.

minfox
26.05.2020, 23:36
hier machen wir uns sorgen ob unser Lebensstandard etwas in Mitleidenschaft gezogen wird.:roll:Darum ging es doch gar nicht :flop:
Ich habe dargelegt, dass es in der EU kein abgestimmtes Vorgehen in Wirtschafts- bzw. Rettungsfragen gibt. Die Nationalstaaten stützen ihre nationalen Industrien. Die nicht unterstützten Industrien in den Nachbarstaaten klagen dagegen. Die Pandemie wird zum Vorwand genommen, um Werkverträge zu verbieten. In der Folge können die rumänischen Wanderarbeiter sehen, wo sie bleiben. Die deutsche Schlachtindustrie wandert nach Polen ab, wo sie mit Champagner empfangen wird. Fleisch wird teurer, die Wanderarbeiter bekommen weniger, die Tierhaltungsbedingungen werden schlechter: überall nur Verlierer.
Boris Johnson freut sich zusammen mit den Briten, dass sie aus der EU aussteigen. Trump lacht sich ins Fäustchen. Uschi in Brüssel hat nichts mehr zu melden.

felix181
26.05.2020, 23:40
Das von dir oben beschriebene Szenario hat nichts mit dem Nachdenken über wirtschaftliche Konsequenzen der aktuellen weltweiten Situation zu tun.
Ich zitiere:"Unzählige Arbeitslose, gewaltige Inflation........."
Hier ist es durchaus angebracht sich Gedanken zu machen wie die Situation zu verbessern ist, nicht den Weltuntergang herbei zu reden.
Ich sehe nicht daß der Betrieb des Forum in irgend einer Weise zur Verschlechterung der aktuellen Lage beiträgt, ganz im Gegenteil. Hier kann sich der eine oder andere etwas von seinen Alltagssorgen ablenken.
Äußerungen wie "Weltwirtschaftskrise..." sind dazu sicher nicht geeignet.
Also sollte man seine Befürchtungen bezüglich wirtschaftlicher Zukunft aus Deiner Sicht eher nicht schreiben?
Bei der vorangegengenen seitenlangen Diskussion über den Virus durften die beschriebenen Szenarien und Befürchtungen nicht schlimm genug sein - ich entsinne mich sogar, dass es da welche gab, die alternative Wege angedacht haben (ohne diese werten zu wollen) wie man der Sache eventuell anders begegnen kann. Du erinnerst Dich sicher, dass das nicht allzugut ankam - da wuden viele richtig sauer...

Bei den Erwartungen der wirtschaftlichen Folgen sollte das Bild aber jetzt nicht allzu düster sein - das wird sicher auch möglich sein ;)

Ich neige generell dazu, andere Meinungen zu akzeptieren und diese für mich bestenfalls einer halbwegs sachlichen Beurteilung zu unterziehen. Ich sehe auch meist Pro´s und Con´s auf beiden Seiten, aber ich finde auch, dass diese einen nur dann weiterbringen, wenn man sie auch erfährt.

Aber ich sehe auch keinerlei Mehrwert darin hier Überzeugungsarbeit zu leisten, dass andere auch schlimme wirtschaftliche Folgen auf uns zukommen sehen und werde meine Argumentation gerne Deiner Linie anpassen:
beim Virus eher sehr düstere Aussichten vertreten, aber bei den wirtschaftlichen Folgen eher positive Aussichten sehen :top:

WB-Joe
26.05.2020, 23:41
Darum ging es doch gar nicht
Auf dich bezog sich mein Kommentar auch gar nicht.....;)

WB-Joe
26.05.2020, 23:48
Also sollte man seine Befürchtungen bezüglich wirtschaftlicher Zukunft aus Deiner Sicht eher nicht schreiben?
Wie kommst du darauf?
Das stand auch definitiv so nicht in meinen Postings.
Daß wirtschaftlich, nach Wochen langem Shutdown nahezu weltweit, mit einigen Turbulenzen zu rechnen ist dürfte wohl mittlerweile jedem klar sein.

felix181
26.05.2020, 23:53
Wie kommst du darauf?
Das stand auch definitiv so nicht in meinen Postings.
Daß wirtschaftlich, nach Wochen langem Shutdown nahezu weltweit, mit einigen Turbulenzen zu rechnen ist dürfte wohl mittlerweile jedem klar sein.

Ich hab´s aus diesem Posting geschlossen:
Das von dir oben beschriebene Szenario hat nichts mit dem Nachdenken über wirtschaftliche Konsequenzen der aktuellen weltweiten Situation zu tun.
Ich zitiere:"Unzählige Arbeitslose, gewaltige Inflation........."
Hier ist es durchaus angebracht sich Gedanken zu machen wie die Situation zu verbessern ist, nicht den Weltuntergang herbei zu reden.
....
Äußerungen wie "Weltwirtschaftskrise..." sind dazu sicher nicht geeignet.

Aber dann ersparen wir uns einfach eine Diskussion darüber - hast völlig Recht :top:

steve.hatton
27.05.2020, 00:19
... Die deutsche Schlachtindustrie wandert nach Polen ab, wo sie mit Champagner empfangen wird. Fleisch wird teurer, die Wanderarbeiter bekommen weniger, die Tierhaltungsbedingungen werden schlechter: überall nur Verlierer....

So kann man es interpretieren, oder der Verbraucher wird mal sein Hirn einschalten beim Metzger vor Ort kaufen - ja das ist deutlich teurer* - und nicht jeden Tag das 99ct-Schnitzel* von Massentierhaltungsopfern in sich rein schlingen.
Er wäre gesünder, dem Vieh gings besser und die Sklavenhalter der Fleischindustrie soll hingehen wo der Pfeffer wächst. Fast überall nur Gewinner.

*Und man bezahlt für ein Lebensmittel eben was es wert ist ! (Vielleicht sollte man auf verpacktes Fleisch Bilder der Tierhaltung drucken, wie die schönen Bildchen auf Zigarettenschachteln....)

...
Boris Johnson freut sich zusammen mit den Briten, dass sie aus der EU aussteigen. Trump lacht sich ins Fäustchen. Uschi in Brüssel hat nichts mehr zu melden.

Schau mer mal wie lange Boris lacht. Trump drohte schon mit Konsequenzen, wenn UK mit andren verhandelt....
Zudem "freut er sich" nur mit einigen Briten, sprich den ca. 25% der stimmberechtigten Briten die für den Brexit gestimmt haben - den Auslandsbriten hat man ja vorsorglich das Stimmrecht verweigert. Diese und, die die nicht hingingen sowie die Gegner können nur zuschauen wie das Land abdriftet.....sprich die Mehrheit der Briten !

Und Flinten-Uschi war bisher bereits mit jedem "Job" überfordert, außer wenn es darum ging ihre Freunde von den Beraterfirmen zu subventionieren. Sie erinnert mich irgendwie an Mehdorn, optimal vernetzt, maximal überfordert.

Robert Auer
27.05.2020, 08:09
@steve.hatton: Etwas zu kernig (bayrisch) formuliert, aber viele Ansichten, die ich auch teilen kann. :cool:

Crimson
27.05.2020, 08:40
*Und man bezahlt für ein Lebensmittel eben was es wert ist ! (Vielleicht sollte man auf verpacktes Fleisch Bilder der Tierhaltung drucken, wie die schönen Bildchen auf Zigarettenschachteln....)das gilt aber für einen Großteil der industriell hergestellten Lebensmittel - leider. In Sachen Fleisch hülfe vielleicht das hier (https://www.der-postillon.com/2020/05/menschenwohl.html) ;)

guenter_w
27.05.2020, 09:27
Nebenkriegsschauplatz Fleischindustrie: Es wird m.E. viel zu viel über die bösen Verbraucher gemeckert, die das Billigfleisch kaufen! Wir haben eine absurde Situation - umweltschädigend und teuer werden Futtermittel aus Südamerika importiert, in riesigen Stallanlagen werden umweltschädigend mit einer riesigen Gülleproduktion Tiere gemästet, in Großschlachthöfen werden von Dumpinglohnarbeitern Tiere zerlegt und verwurstet, in der ganzen Kette wird kräftigst verdient trotz Billigstpreisen. Es lohnt sich sogar, dass aus dem Hochlohn-Mitteleuropa Fleisch zu Weltmarktpreisen in Wahnsinnsmengen z.B. nach dem anerkannten Billiglohnland China exportiert wird. China versorgt uns im Gegenzug mit Konsum-Industrieprodukten und macht bei uns eine Produktion von diesen Produkten unwirtschaftlich. Nebenbei bekommen wir noch so eine kleine Pandemie frei Haus geliefert...

Irgendwas lief bei der Globalisierung schief! Der Verbraucher mit dem Discounterfleisch im Kühlschrank ist auf alle Fälle nicht schuld!

steve.hatton
27.05.2020, 09:31
Interessante Betrachtungsweise: Alle snd schuld, nur der nicht der das Produkt kauft ? Er hätte die Macht es abzustellen - ist kein Markt vorhanden, funktioniert das System nicht mehr.

BTW Der Verbraucher ist nicht böse, sondern er handelt nur unreflektiert!

WB-Joe
27.05.2020, 10:31
Interessante Betrachtungsweise: Alle snd schuld, nur der nicht der das Produkt kauft ? Er hätte die Macht es abzustellen - ist kein Markt vorhanden, funktioniert das System nicht mehr.
BTW Der Verbraucher ist nicht böse, sondern er handelt nur unreflektiert!
Das mag deine Betrachtungsweise sein.
Aber erklär mal einer Betreuerin in der Altenpflege, die auch palliativ begleitet, wie sie von einem Nettoeinkommen von 1300€ sich und 3 Kinder ernähren soll wenn sie nicht beim Discounter die Billigangebote einkauft.
Reflektier das bitte mal.....;)

peter2tria
27.05.2020, 10:51
Und das wird sich nach Corona nicht verbessern, wenn viele Ihren Job verlieren, da die Wirtschaft eben nicht überall so weiterläuft wie vorher.

Alison
27.05.2020, 11:15
So kann man es interpretieren, oder der Verbraucher wird mal sein Hirn einschalten beim Metzger vor Ort kaufen - ja das ist deutlich teurer* - und nicht jeden Tag das 99ct-Schnitzel* von Massentierhaltungsopfern in sich rein schlingen.
Er wäre gesünder, dem Vieh gings besser und die Sklavenhalter der Fleischindustrie soll hingehen wo der Pfeffer wächst. Fast überall nur Gewinner.


Ja, das würde helfen, aber nicht bei Schulessen, Kantienenessen, Essen unterwegs, im Restaurant ... usw. Ich denke da muss schon der Gesetzgeber ran und die Anforderungen verbessern, die Macht des Verbrauchers ist begrenzt.

Schlumpf1965
27.05.2020, 11:31
Und das wird sich nach Corona nicht verbessern, wenn viele Ihren Job verlieren, da die Wirtschaft eben nicht überall so weiterläuft wie vorher.

+1 :top:
Und bis die Wirtschaft sich erholt hat, sind alle guten Vorsätze, so sie denn vorhanden sind, wieder vergessen :roll:

guenter_w
27.05.2020, 11:45
Interessante Betrachtungsweise: Alle snd schuld, nur der nicht der das Produkt kauft ? Er hätte die Macht es abzustellen - ist kein Markt vorhanden, funktioniert das System nicht mehr.

BTW Der Verbraucher ist nicht böse, sondern er handelt nur unreflektiert!
Der Markt ist nicht der der Supermärkte und Discounter - der Markt ist die Welt! Was hier nicht abgesetzt wird, geht in den Export und zwar nicht zu Dumpingpreisen! Supermärkte und Discounter nehmen das ins Angebot, was ihnen Umsatz und Rendite verspricht. Erinnert euch an den Versuch von Lidl, auschließlich Fair-Bananen zu verkaufen - kläglich gescheitert! Viele Kunden müssen sich nach ihrer Finanzdecke strecken, da wird das gekauft, was die Familie satt macht. Miete und Smartphones wollen auch noch bezahlt sein!

steve.hatton
27.05.2020, 11:55
Das mag deine Betrachtungsweise sein.
Aber erklär mal einer Betreuerin in der Altenpflege, die auch palliativ begleitet, wie sie von einem Nettoeinkommen von 1300€ sich und 3 Kinder ernähren soll wenn sie nicht beim Discounter die Billigangebote einkauft.
Reflektier das bitte mal.....;)

Die Probleme und Ursachen sind seltenst singulär:

Holen wir mal aus:

1. Die Gehälter und Einkommen vieler Berufssparten sind deutlich zu niedrig.
(Die Klatscherei für das Gesundheitspersonal ist BILLIG)
2. "Betreuerin mit 1300 € und 3 Kindern" hat(te) auch mal einen Vater zu den Kindern, ist der komplett aus der Verantwortung ?
3. Jeden Tag Fleisch ist ungesund
4. Der Bauer bekommt zu wenig für die Nahrungsmittel die er erwirtschaftet oder herstellt
5. Die Besteuerung von Arbeit ist m.E. der falsche Weg - deshalb hat die Betreuerin zu wenig der Aktionör zu viel (sehr platt formuliert / Besteuerung von Kapitalflüssen geht ja in gewissen Bereichen auch heute schon (zB Grunderwerbsteuer)
5. Die Mieten sind zu hoch, weil 1 Mio Wohnungen fehlen und die Baupreise zu hoch sind
6 Die Baupreise sind zu hoch weil wir u.a. eine Energieeinsparung bei Immobilien vorschreiben die die Kosten massiv nach oben treibt - ohne wirkliche Effizienz (Wirtschaftlichkeit) nachweisen zu können (Folgekosten WDVS etc...)
..........

Sprich die "Betreuerin" hat mehrere Probleme und der Fleischpreis ist eines der geringsten !

Ich habe nie behauptet, dass es einfach sei ökologische Landwirtschaft, artgerechte Tierhaltung etc "billig" zu realisieren.
Aber wir sehen wo wir hinkommen, wenn wir die Industrialisierung vorantreiben - wir greifen immer mehr in die Landschaft und Urwälder ein (Palmöl) nehmen Tierarten den gewohnten Lebensraum in welchem wir seltenst mit ihnen in Kontakt kämen und wundern uns dann, wenn wir uns Epidemien einhandeln, weil der Sprung der Keime/Baktierien/Viren vom Tier zum Mensch plötzlich leichter stattfinden kann....

Das Problem ist nicht ein Problem, sondern alles hängt mit allem zusammen !

minfox
27.05.2020, 12:01
Alle snd schuld, nur der nicht der das Produkt kauft ? Er hätte die Macht es abzustellenGanz genau, es kommt nur auf den Verbraucher an. Realität und Rahmenbedingungen sind irrelevant.
Wenn der Verbraucher per Überschall von Europa in die USA möchte, dann werden eben wieder Concorde-Flugzeuge gebaut. Will der Verbraucher aber zum Mond, dann werden halt Saturn-V-Raketen gebaut. Alles kein Problem.:top:
Trink schön weiter deinen Kaffee und mach die Welt, wie sie dir gefällt. :top:
Und hier der Buchtipp: Die Welt als Wille und Vorstellung - Schopenhauer, 1819

steve.hatton
27.05.2020, 12:07
+1 :top:
Und bis die Wirtschaft sich erholt hat, sind alle guten Vorsätze, so sie denn vorhanden sind, wieder vergessen :roll:

Leider wird Gier auch hier die Vorsätze exekutieren.

Unter anderem weil man uns immer vorrechnet, dass gewisse Dinge nicht finanzierbar seien.

Die Schweiz hat mal über das bedingungslose Grundeinkommen abgestimmt und der Bürger hat diese abgelehnt. OK.
ABER: Die Schweizer machen Referenden nicht so wie die Briten, sprich Brexit ja nein, auch wenn wir nicht wissen was das bedeuten wird - wir sind ja die Größten ....
Die Schweiz machte vorher die Hausaufgaben, hat eine Kommission gegründet afaik war der Finanzminister mit drin und rechnete mal aus wie hoch die Transaktionssteuer sein müsste, um 2.500 sFr bedingungsloses Grundeinkommen zu finanzieren.
Korrektur ich hatte zuerst 3.500 sFr geschrieben, dies ist falsch

Diese müsste hierfür bei wieviel Prozent liegen ?
Sucht Euch was aus:

5%
2%
1%
0,5%
0,05%
0,005%

(Richard David Precht bei Lanz am 28.4.2018 kann euch die Lösung mitteilen:
https://www.youtube.com/watch?v=ziANfNSe3fU )

guenter_w
27.05.2020, 12:13
Die Probleme und Ursachen sind seltenst singulär:


3. Jeden Tag Fleisch ist ungesund
4. Der Bauer bekommt zu wenig für die Nahrungsmittel die er erwirtschaftet oder herstellt

Das Problem ist nicht ein Problem, sondern alles hängt mit allem zusammen !

Punkt 3 ist so pauschal ernährungsphysiologisch zumindest zweifelhaft und lässt sich nicht beweisen. Es kommt immer darauf an, sich möglichst umfassend mit allen erforderlichen Nahrungsbestandteilen zu ernähren.

Punkt 4 kann auch nicht so stehenbleiben, "den Bauern" gibt es nicht. Was es aber gibt ist eine Landwirtschaft, in der nur Größe das Überleben sichert und eine EU, die in Bezug auf Landwitschaft in den 50er-Jahren des letzten Jahrhunderts mit der Lebensmittelsubventionierung hängen geblieben ist. Erforderlich für die Landwirtschaft wären wieder Mischbetriebe, die Verluste einer Sparte mit Gewinnen aus anderen Sparten ausgleichen können. Zudem eine Lobby, die nicht nur industrialisierte Riesenbetriebe, sondern auch Familienbetriebe unterstützt. Da gibt es Baustellen zuhauf! Aber wir brauchen ja immer wieder unseren Lebensmittelskandal! Und obendrauf eine "versaute" Fleisch- und Lebensmittelindustrie!

steve.hatton
27.05.2020, 12:14
Ganz genau, es kommt nur auf den Verbraucher an. Realität und Rahmenbedingungen sind irrelevant.
Wenn der Verbraucher per Überschall von Europa in die USA möchte, dann werden eben wieder Concorde-Flugzeuge gebaut. Will der Verbraucher aber zum Mond, dann werden halt Saturn-V-Raketen gebaut. Alles kein Problem.:top:
Trink schön weiter deinen Kaffee und mach die Welt, wie sie dir gefällt. :top:
Und hier der Buchtipp: Die Welt als Wille und Vorstellung - Schopenhauer, 1819

Wenn kein Verbraucher per Überschall von Europa nach USA möchte - gibt es keine Concorde....


Vielleicht mal anders herum denken.

HaPeKa
27.05.2020, 12:19
Und hätte man diesen minimalen Prozentsatz verdoppelt, hätte man quasi alle anderen Steuern eliminieren können. Und man hätte keine Steuererklärung mehr abgeben müssen. :D

Aber die Zeit war für so einen Paradigmenwechsel noch nicht reif ...

guenter_w
27.05.2020, 12:20
Die Schweizer machen Referenden nicht so wie die Briten, sprich Brexit ja nein, auch wenn wir nicht wissen was das bedeuten wird - wir sind ja die Größten ....
Die Schweiz machte vorher die Hausaufgaben, ...

Sorry, nix gegen die Schweiz und die Schweizer, aber als Vorbild kann sie nur schwerlich dienen. Da gab es schon etliche Volksabstimmungen in der Vergangenheit, die alles andere als rühmenswert waren. Doppelte Moral ist so manchem Schweizer nicht fremd, denn es ist dank der Landesgröße einfach, selbst gemachte Einschränkungen zu umgehen...

Die Schweiz ist ein Land wie viele andere auch, die Vor- und Nachteile gleichen sich aus...

steve.hatton
27.05.2020, 12:43
Dies sollte kein Loblied auf die Schweiz sein., sondern eine Zahlenbeispiel !

minfox
27.05.2020, 13:47
Es gibt in Deutschland offensichtlich keine genauen Angaben, wie viele Tests (Abstriche) durchgeführt wurden bzw. werden und wie viele ein negatives Ergebnis aufweisen. Ein Grund dafür ist, dass die Anzahl der durchgeführten Tests in Deutschland nicht zentral erfasst wird, weil es dafür keine Meldepflicht gibt.
Aber die Anzahl der Tests (Abstriche) ist gleichwohl bedeutend, um zu erkennen, ob ein Anstieg der Fallzahlen auf vermehrtes Testen zurückgeführt werden kann oder ob tatsächlich mehr Fälle auftreten. Mir drängt sich die Frage auf, warum die Testzahlen nicht erfasst werden und es kein strukturiertes Meldeverfahren dafür gibt.
Um die Tragweite zu verdeutlichen, hier mal ein Zitat hinsichtlich der Krankenhauskeime MRSA: "Das European Centre for Disease Prevention (ECDC) gibt an, dass sich in Deutschland etwa 500.000 Menschen pro Jahr mit Krankenhauskeimen anstecken und sogar 15.000 an den Folgen sterben."
Warum wird wegen Corona das öffentliche Leben weitgehend stillgelegt (ohne dass die Testanzahl kommuniziert wird), während die Krankenhauskeime hingenommen werden? Sind die Krankenhauskeime Teil einer Verschwörungstheorie?

Crimson
27.05.2020, 13:59
Es kommt immer darauf an, sich möglichst umfassend mit allen erforderlichen Nahrungsbestandteilen zu ernähren.das ist korrekt. Ein unausrottbares Märchen aber ist, dass Fleisch erforderlich ist. Ganz abgesehen davon sind die ökologischen (langfristig auch die ökonomischen) Folgen der Massenproduktion verheerend.

TONI_B
27.05.2020, 16:18
Eine bedenkliche Zahl zum "schwedischen Weg": LINK (https://www.derstandard.at/story/2000115810293/aktuelle-zahlen-zum-coronavirus)

Bezogen auf 1Mio Einwohner hat Schweden eine der höchsten Sterblichkeitsraten im Moment: 5,4Tote pro Tag und 1Mio. Einwohner. :shock:

dey
31.05.2020, 20:49
Wenn es jetzt Steuervergünstigungen für Home Office gibt, werde ich das nicht beantragen. Die meisten im Home Office, speziell die mit Kindern, können froh sein, dass sie die letzten Wochen so unkompliziert bestreiten konnten.

hajoko
01.06.2020, 00:19
Es gibt in Deutschland offensichtlich keine genauen Angaben, wie viele Tests (Abstriche) durchgeführt wurden bzw. werden und wie viele ein negatives Ergebnis aufweisen. Ein Grund dafür ist, dass die Anzahl der durchgeführten Tests in Deutschland nicht zentral erfasst wird, weil es dafür keine Meldepflicht gibt.
Aber die Anzahl der Tests (Abstriche) ist gleichwohl bedeutend, um zu erkennen, ob ein Anstieg der Fallzahlen auf vermehrtes Testen zurückgeführt werden kann oder ob tatsächlich mehr Fälle auftreten. Mir drängt sich die Frage auf, warum die Testzahlen nicht erfasst werden und es kein strukturiertes Meldeverfahren dafür gibt.


Stand 01.06.2020 um 00:13: bisher 3.952.971 Tests und 183.494 Infizierte. Deine Frage ausrechnen, bitte selber. Die Zahlen kannst du live verfolegen und für deine Fragestellung bewerten ...
https://www.worldometers.info/coronavirus/#countries
den Link habe ich schon mehrmals gepostet.

BeHo
01.06.2020, 01:40
Mit der nicht vorhandenen Meldepflicht hat(te) minfox Recht.

Erst seit 22. Mai müssen auch negative Testergebnisse gemeldet werden: Klick! (https://www.bundesgesundheitsministerium.de/covid-19-bevoelkerungsschutz-2.html)

berlac
01.06.2020, 10:35
Wenn es jetzt Steuervergünstigungen für Home Office gibt, werde ich das nicht beantragen. Die meisten im Home Office, speziell die mit Kindern, können froh sein, dass sie die letzten Wochen so unkompliziert bestreiten konnten.

Warum sollte man sich finanziell schlechter stellen? Der Staat wird sich die Kosten ohnehin früher oder später wieder reinholen und dann ist es egal ob ich vorher Vergünstigungen genutzt habe oder nicht. Dann kann ich auch nicht sagen, ich zahle jetzt aber nicht die höheren Steuern.

Vermutlich wird es ja auch wieder eine Autokaufprämie geben von der ich dann auch nichts habe, sie irgendwie aber mitbezahle.

hajoko
01.06.2020, 12:20
Mit der nicht vorhandenen Meldepflicht hat(te) minfox Recht.

Erst seit 22. Mai müssen auch negative Testergebnisse gemeldet werden: Klick! (https://www.bundesgesundheitsministerium.de/covid-19-bevoelkerungsschutz-2.html)

Ja, das stimmt, da habt ihr Recht. Es muss auch bedacht werden, dass die Infizierten mehrmals getestet werden und erst bei einer negativen PCR als Infektion überstanden gelten.

HaPeKa
05.06.2020, 12:38
By the way, Schweden ist nicht das einzige Land, das es ohne LockDown versucht hat.
Auch Japan hat auf strenge Ausgangssperren verzichtet und auf Freiwilligkeit und Eigenverantwortung gesetzt. Mit grossem Erfolg:

Corona ohne harte Beschränkungen eingedämmt: Kann Japan ein Vorbild sein? (https://www.stern.de/gesundheit/japan-als-vorbild--corona-ohne-harte-beschraenkungen-offenbar-eingedaemmt-9284030.html)

In Japan sind pro Million Einwohner 7 an Corona gestorben, in D waren es bisher 104 und in der Schweiz sogar 222. Schweden liegt bei 452.
Aus Japans Vorgehen könnte man jetzt durchaus was lernen ...

Robert Auer
05.06.2020, 12:56
.....
Aus Japans Vorgehen könnte man jetzt durchaus was lernen ...

Ob die von dir genannten Zahlen so richtig sind, weiß ich nicht und habe ich auch nicht geprüft. Aber ich kann sie grundsätzlich glauben, denn die Disziplin in den asiatischen Ländern ist meistens besser als bei uns in D. Ob allerdings der schwedische Weg der richtige war, wird sich erst am Schluss erweisen. Mein Credo bleibt: Abstand halten und Rücksicht nehmen! Allerdings ist das nicht jedermanns Credo, wie ich tagtäglich erlebe.

amateur
05.06.2020, 15:22
Aus Japans Vorgehen könnte man jetzt durchaus was lernen ...

In Japan gab es aber bereits vorher ein Kultur, im Zweifel Masken zu tragen. Und wahrscheinlich hatten sie im großen Stil Masken gebunkert.

Hätte es in Deutschland im Febrauar ausreichend FFP2 Masken für die komplette Bevölkerung für ein paar Wochen gegeben, hätte man sich das Social-Distancing sicherlich sparen können und hätte wahrscheinlich nur Großveranstaltungen und spezielle Bereiche sperren müssen.

Ich habe keine Daten, aber ich schätze in Japan gab es diese Schutzausrüstung. In Südkorea war dies jedenfalls aus Erfahrung der Fall und die sind ja auch richtig gut durch die Krise gekommen.

Am Ende sieht die Lage in Deutschland ja auch sehr erfreulich aus, aber aus Mangel an Alternativen blieb eben nur das Holzhammer-Mittel Social-Distancing mit entsprechenden Auswirkungen auf das öffentliche Leben. Und so scheint es ja den meisten Ländern weltweit gegangen zu sein.

Stephan

XG1
05.06.2020, 15:41
Wirtschaftlich hat Japan die Lockdownvermeidung allerdings nicht geholfen...
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/japan-wirtschaft-rezession-101.html

...wie keinem der Länder, die glaubten und glauben, da irgendwie wirtschaftlich von profitieren zu können.

dey
05.06.2020, 15:53
Aber ich kann sie grundsätzlich glauben, denn die Disziplin in den asiatischen Ländern ist meistens besser als bei uns in D.

In Japan schon. Eine immer noch sehr hierarchisch geprägte Mentalität mit viel Folgsamkeit.
Ein ausgeprägtes Bedürfnis anderen nicht zur Last zu fallen und die bereits erwähnte Maskenakzeptanz führen dann dazu, dass die notwendigen Maßnahmen freiwillig befolgt werden.
Zudem (glaube ich) werden Japaner früher erwachsen. Während bei uns gerne noch mit 40 die eigene Jugend gepflegt wird, ist das in Japan mit dem Eintritt in einen richtigen Beruf anders.
Ich habe die Japaner 19y mit einer sehr anderen Mentalität wie unsere wahrgenommen; gut wie schlecht.

felix181
05.06.2020, 15:59
Wirtschaftlich hat Japan die Lockdownvermeidung allerdings nicht geholfen...
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/japan-wirtschaft-rezession-101.html

...wie keinem der Länder, die glaubten und glauben, da irgendwie wirtschaftlich von profitieren zu können.
Wirtschaft ist nicht wie ein Thermometer zu lesen, auch wenn es die Medien gerne hätten.
Wer gut oder schlecht durch eine Weltwirtschaftskrise kommt, wird gegen ENDE zu messen sein und nicht bevor sie überhaupt begonnen hat :lol:

HaPeKa
05.06.2020, 18:04
Dass die ganze Weltwirtschaft leidet, ist klar, da trifft Corona alle, Lockdown hin oder her. Die Frage, die bei solchen generellen Aussagen nicht beantwortet wird, ist die, wie die kleinen Firmen, die Selbständigen und beispielsweise Kunstschaffende in Japan durch die Krise gekommen sind. Ohne Lockdown sind die hoffentlich nicht auf null Einkommen gesunken. Lässt sich aber von hier aus nicht beurteilen.

minfox
05.06.2020, 20:01
Ob allerdings der schwedische Weg der richtige war, wird sich erst am Schluss erweisen. Mein Credo bleibt: Abstand halten und Rücksicht nehmen! Allerdings ist das nicht jedermanns Credo, wie ich tagtäglich erlebe.Der Schluss ist doch schon lange erreicht. Ich sehe die Sache nämlich differenzierter. Seit Mitte April werden in Deutschland die Grundrechte rechtswidrig eingeschränkt. Die massiven Maßnahmen Mitte März waren anfangs möglicherweise erforderlich und angemessen. Aber vier Wochen später stand fest, dass unser Gesundheitssystem nicht zusammenbricht. Insofern ist die Aufrechterhaltung der Maßnahmen rechtfertigungsbedürftig. Ich hoffe, dass es ein politisches Nachspiel gibt, und zwar ein sehr kräftiges. Für die Zukunft müssen wir die Demokratie besser schützen :top: Allerdings ist das nicht jedermanns Credo, wie ich täglich erlebe. Aber, wie gesagt, ich sehe die Sache differenzierter :top:

hajoko
06.06.2020, 00:32
Wenn ich so auf die internationale Lage schaue, bin ich sehr froh, dass ich die Pandemie hier in DE erlebe und nicht in den USA, nicht in BRA, nicht UK, ES, FR, I und auch nicht in SE. Mit einer Regierung, die besonnene Entscheidungen nach wissenschaftlicher Beratung (aus den verschiedenen relevanten Disziplinen) und sorgfältiger Abwägung der sich ständig ändernden Lage und Erkenntnisse trifft, bin ich - parteiunabhängig - sehr zufrieden.

Die Eindämmung der Pandemie und die niedrigen Infektions- und Opferzahlen belegen dass nachweislich. Untermauert wird dieser Weg von den gemeinsamen Erkenntnissen vom IFO und Helmholtzzentrum unter Berücksichtigung der Bedürfnisse und Anforderungen sowohl der wirtschaftlichen und der gesundheitsvorsorglichen Aspekte. Dafür ist ein dickes Lob mehr als verdient. :top:

Aber: There is no glory in Prevention !!! bekanntlich.

Die Verschwörungsbehauptungen, dass Grundrechte rechtswidrig eingeschränkt würden, entbehren jeglicher Grundlage. Unsere Demokratie wird auch diese Verschwörungmythen ertragen.

TONI_B
06.06.2020, 06:26
Genauso denke ich für und in Österreich.

aidualk
06.06.2020, 07:53
Seit Mitte April werden in Deutschland die Grundrechte rechtswidrig eingeschränkt.

Warum? Was ist der Hintergrund und wer profitiert davon und wie?

Ernst-Dieter aus Apelern
06.06.2020, 08:12
"Artikel 11

[Freizügigkeit]
(1) Alle Deutschen genießen Freizügigkeit im ganzen Bundesgebiet.

(2) Dieses Recht darf nur durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes und nur für die Fälle eingeschränkt werden, in denen eine ausreichende Lebensgrundlage nicht vorhanden ist und der Allgemeinheit daraus besondere Lasten entstehen würden oder in denen es zur Abwehr einer drohenden Gefahr für den Bestand oder die freiheitliche demokratische Grundordnung des Bundes oder eines Landes, zur Bekämpfung von Seuchengefahr, Naturkatastrophen oder besonders schweren Unglücksfällen, zum Schutze der Jugend vor Verwahrlosung oder um strafbaren Handlungen vorzubeugen, erforderlich ist."
Der Artikel 11 wird noch momentan angewendet.Ich sehe nichts Rechtswidriges!

Friesenbiker
06.06.2020, 08:18
Wenn ich so auf die internationale Lage schaue, bin ich sehr froh, dass ich die Pandemie hier in DE erlebe und nicht in ...
Das sehe ich ganz genauso, wobei wir hier oben in S-H zum Glück ja kaum etwas abbekommen haben, was sicherlich auch darauf zurückzuführen ist das unsere Landesregierung recht früh reagiert hat.



Die Verschwörungsbehauptungen, dass Grundrechte rechtswidrig eingeschränkt würden, entbehren jeglicher Grundlage. Unsere Demokratie wird auch diese Verschwörungmythen ertragen.
Das sind meist die selben Lieblingskollegen die man hat, die 110% ihre Rechte am Arbeitsplatz kennen aber nur 10% der Pflichten und dann auch noch bockig sind weil sie es zu nix bringen.
Letzte Woche haben sich massig Doofmannsgehilfen auf FB hier in lokalen Gruppen ausgekotzt das es ja nur übernachtungsgästen erlaubt sei auf unsere Inseln zu fahren :lol: Dabei waren wir Heimischen Nordfriesen doch vom Verbot ausgenommen... :roll:

roschi
06.06.2020, 09:14
"Das sind meist die selben Lieblingskollegen die man hat, die 110% ihre Rechte am Arbeitsplatz kennen aber nur 10% der Pflichten und dann auch noch bockig sind weil sie es zu nix bringen."

... und die des öfteren ihre persönlichen Interessen mit Grundrechten gleichsetzen ...

In vielen Teilen dieser Welt kämpfen Menschen oftmals unter Einsatz ihres Lebens dafür, ihre Grundrechte zu verteidigen oder überhaupt erstmal zu erhalten. Ich frage mich oft, wie diese Menschen die Situation hier in Deutschland beurteilen würden ...

steve.hatton
06.06.2020, 09:16
"Artikel 11

[Freizügigkeit]
(1) Alle Deutschen genießen Freizügigkeit im ganzen Bundesgebiet.

(2) Dieses Recht darf nur durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes und nur für die Fälle eingeschränkt werden, in denen eine ausreichende Lebensgrundlage nicht vorhanden ist und der Allgemeinheit daraus besondere Lasten entstehen würden oder in denen es zur Abwehr einer drohenden Gefahr für den Bestand oder die freiheitliche demokratische Grundordnung des Bundes oder eines Landes, zur Bekämpfung von Seuchengefahr, Naturkatastrophen oder besonders schweren Unglücksfällen, zum Schutze der Jugend vor Verwahrlosung oder um strafbaren Handlungen vorzubeugen, erforderlich ist."
Der Artikel 11 wird noch momentan angewendet.Ich sehe nichts Rechtswidriges!

Die Definition von "erfolderlich" lässt Spielraum zu - und lieber zu viel eingeschränkt als zu wenig Überlebende.
Das das Grundgesetz nur per Gesetz eingeschränkt werden darf ist zwar sinnvoll, aber
die PArteien waren sich einig - man hätte auch schnell ein Gesetz erlassen können - die Frage ist immer ob im "Katastrophen-/Seuchenfall" die Ledislative nicht evtl. zu träge sein könnte.

Wie schon oftmals hier schrieben: Lieber in D mit pot. Grundgesetzüberschreitungen als bei den Top 3 (USA, UK, Bra)...

TONI_B
06.06.2020, 09:33
Ich habe auch noch keine verständliche Erklärung bekommen, worin diese Einschränkung gelegen ist: ich war 9 Wochen im Home-Office, konnte einkaufen, was zum Leben notwendig war, konnte (alleine!) Sport betreiben UND, das ist mir besonders wichtig: der Staat (unsere Gemeinschaft!) hat dafür gesorgt, dass die Grundversorgungen (Kanal, Wasser, Strom, I-Net, Information durch die Medien) sicher gestellt wurde. Denn all das wird von den Kritikern als selbstverständlich hingenommen - doch was wäre gewesen, wenn Covid-19 dazu geführt hätte, dass zB. alle Mannschaften eine Kraftwerkes gleichzeitig ausfallen?

Ich habe mich beschützt und nicht eingeschränkt gefühlt!

Dass jetzt die Lockerungen bzw. Öffnungen nicht sehr einheitlich oder logisch erscheinen...

...soll sein. Geschenkt! Ich möchte nicht all diese Entscheidungen treffen müssen.

peter2tria
06.06.2020, 09:35
Ich denke, das war und ist eine Situation, bei der man es niemals 'richtig' machen konnte, denn es werden sich immer ein oder mehrere Aspekte finden lassen, die man singulär betrachtet falsch macht.

Man muss gar nicht mit allen Einzelheiten einverstanden sein um trotzdem mit den Entscheidungen und dem Verlauf in unserem Land in Summe sehr zufrieden zu sein.

Und trotzdem darf man nicht vergessen, dass wir viele Arbeitslose bekommen werden - vielleicht trifft es einen selber - und das ändert selbstverständlich eine 'entspannte' Sicht auf die Dinge.
Jemand der nicht direkt vom Arbeitsmarkt abhängig ist, möge das schon bitte auch berücksichtigen.

steve.hatton
06.06.2020, 09:43
Noch was leicht juristisches:

https://www.jetzt.de/politik/werden-meine-grundrechte-verletzt-wenn-ich-meinen-geburtstag-nicht-feiern-darf

Harry Hirsch
06.06.2020, 09:55
Ich habe mir die Frage ("welche Grundrechte meint ihr eigentlich"?) bei der ersten Demo hier in Stuttgart auch gestellt. In BW gab es keine Ausgangssperre.

Eingeschränkt waren aus meiner Sicht:
- Relegionsfreiheit
- Berufsausübung
- Freizügigkeit was das TBM "im gesamten Bundesgebiet" angeht

Alle aus guten Gründen und -so meine Meinung- zu recht.

- zeitweise auch die Versammlungsfreiheit. Klingt jetzt erstmal paradox, aber die ersten Demos wurden ja untersagt. Die Gerichte haben das gekippt.

Vergessen wird meist, dass die Einschränkung von Grundrechten eben auch im GG verankert ist, wie Ernst-Dieter mit seinem Auszug richtig darstellt. Und damit ist das ja irgendwie auch ein Grundrecht ;)

Zu lang/ zu kurz? Woher sollt man das in dem Moment wissen? Rückblickend ist das immer einfach. Und wenn man so einige hört, könnte man den Eindruck haben, wir sind seit Jahren eingesperrt.

KSO
06.06.2020, 10:15
....

Und trotzdem darf man nicht vergessen, dass wir viele Arbeitslose bekommen werden - vielleicht trifft es einen selber - und das ändert selbstverständlich eine 'entspannte' Sicht auf die Dinge.
Jemand der nicht direkt vom Arbeitsmarkt abhängig ist, möge das schon bitte auch berücksichtigen.

Genau dieses Verständnis fehlt mir hier sehr oft. Man merkt, dass in diesem Thread primär die wirtschaftlich nicht Betroffenen schreiben, da lässt sich natürlich locker über die Existenz gefährdende Einschränkung der freien Berufsausübung diskutieren.

Harry Hirsch
06.06.2020, 10:28
Auf mich trifft das zu, Knut. Und auf mein gesamtes Umfeld (familiär und Bekannte). Ich bin mir aber durchaus bewusst, dass dies ein Privileg ist. Allerdings habe ich durch meine Berufswahl auch einen Teil selbst dazu beigetragen.

Es ist eine sehr sehr schwierige Diskussion finde ich. Stellen wir die Ökonomie in den Vordergrund (Trump)? Oder doch die Gesundheit und das Leben? Und wie sind sie Nebenwirkungen der jew. Maßnahmen?

Was passiert, wenn man erstmal den Trump, Johnson oder Bolsonaro macht, haben wir gesehen. Das will man auch nicht.
Der schmale Grat des "Richtigen" ist im Nebel schwer zu finden.

chefboss
06.06.2020, 10:33
Man merkt, dass in diesem Thread primär die wirtschaftlich nicht Betroffenen schreiben,

Bist Du dir da so sicher?

MaTiHH
06.06.2020, 11:27
Man muss gar nicht mit allen Einzelheiten einverstanden sein um trotzdem mit den Entscheidungen und dem Verlauf in unserem Land in Summe sehr zufrieden zu sein.
Da hast du meine volle Zustimmung. Wenn man die vergleichbaren Staaten heranzieht, dann stehen wir nach der ersten Welle besser da als alle anderen. Man kann also mit der Gesamtleistungsfähigkeit des Systems sehr zufrieden sein, auch wenn man nicht alle einzelnen Maßnahmen gut heißen muss.

Auch deshalb:

Und trotzdem darf man nicht vergessen, dass wir viele Arbeitslose bekommen werden - vielleicht trifft es einen selber - und das ändert selbstverständlich eine 'entspannte' Sicht auf die Dinge.
Daran glaube ich nicht. In den meisten Wirtschaftszweigen war gut ausgebildetes Personal in den letzten Jahren der limitierende Faktor für die Wirtschaft. Das wird sich nicht wesentlich ändern.

perser
06.06.2020, 11:29
Ich will niemand seine kleine heile Welt nehmen und mich auch nicht am Streit daran beteiligen, was in Bezug auf die Corona-Maßnahmen gut und schlecht, richtig und falsch war. Aber eines sollte doch wirklich unstrittig sein:

Seit Mitte April werden in Deutschland die Grundrechte rechtswidrig eingeschränkt.

Die Bundesregierung hat seit Mitte März flächendeckend die Gesetze und Grundrechte eingeschränkt bzw. ganz ausgesetzt. Dinge, für die wir im Januar/Februar noch China beschimpft haben und unsere medialen Lieblingsfeinde wie Russland und die Türkei gern mal propagandistisch in Acht und Bann schlagen, praktizieren wir seither selbst, als sei es der Gipfel der Rechtsstaatlichkeit.

Dabei sind alle diese (im nüchternen Wortsinn) rechtswidrigen Verfügungen, behördlichen Drohkulissen, finanziellen Abstrafungen usw. nur durch eins gedeckt: den verschwommenen Begriff der Staatsräson. Und das ist so ziemlich das Gegenteil von Rechtsstaatlichkeit.

Einer meiner engsten Freunde ist Professor für Kommunikationswissenschaften an der Uni in München. Er hat für das, was hier in den letzten Wochen und Monaten über unser Land fegte, nur eine kurze Bewertung übrig: Es mache schlicht „fassungslos“.


Man merkt, dass in diesem Thread primär die wirtschaftlich nicht Betroffenen schreiben, da lässt sich natürlich locker über die Existenz gefährdende Einschränkung der freien Berufsausübung diskutieren.
Ja, das empfinde ich auch so. Kleine heile Welt eben.


Es ist eine sehr sehr schwierige Diskussion finde ich. Stellen wir die Ökonomie in den Vordergrund (Trump)? Oder doch die Gesundheit und das Leben?

So sehr ich Dir zumeist recht gebe, Joachim, im Allgemeinen wie auch hier im Speziellen, muss ich Dir da doch mal widersprechen: Die Frage, ob Ökonomie oder Gesundheit vorgeht, ist in der Bundesrepublik Deutschland bereits lange überdeutlich klar beantwortet: Ökonomen haben längst im gesamten deutschen Gesundheitssystem das Kommando übernommen – ob in Krankenhäusern (die zunehmend zu Objekten für Börsenspekulanten werden), in Krankenkassen – und ganz zu schweigen von der Pharmaindustrie mit ihren obszönen Gewinnen.

Das Politikergeschwätz von „der Gesundheit, die den Vorrang hat“, ist so dümmlich, durchschaubar und nichtssagend, dass es gar nicht lohnt, darüber nachzudenken. Wäre es anders, hätten wir nie jene Zwangsmaßnahmen gehabt, sondern ausreichend Atemschutzmasken, Intensivstationen usw. Stattdessen fordern die Ökonomen im „Gesundheits“wesen ja sogar noch immer den Abbau von Krankenhausbetten, um die Profite zu steigern. Auch zur Stunde sitzen deren Lobbyisten längst wieder bei Herrn Spahn auf der Hinterzimmercouch, nur dass dazu keine Medien zugelassen sind…

chefboss
06.06.2020, 11:43
Einer meiner engsten Freunde ist Professor für Kommunikationswissenschaften an der Uni in München. Er hat für das, was hier in den letzten Wochen und Monaten über unser Land fegte, nur eine kurze Bewertung übrig: Es mache schlicht „fassungslos“.


Eine Meinung unter vielen.


Das Politikergeschwätz von „der Gesundheit, die den Vorrang hat“, ist so dümmlich, durchschaubar und nichtssagend, dass es gar nicht lohnt, darüber nachzudenken.

Ich habe darüber nachgedacht und komme zu einem anderen Schluss. Schade dass es für Dich nicht lohnt, darüber nachzudenken ;-)

Sicherlich, ich möchte auch keinen "Superstaat" (Beitrag vom 27.03.2020):

https://www.nzz.ch/meinung/wie-die-corona-krise-das-leben-von-uns-allen-veraendern-wird-ld.1548661?mktcid=smsh&mktcval=OS%20Share%20Hub

Gruss, frank

nex69
06.06.2020, 11:57
Der Schluss ist doch schon lange erreicht. Ich sehe die Sache nämlich differenzierter. Seit Mitte April werden in Deutschland die Grundrechte rechtswidrig eingeschränkt. Die massiven Maßnahmen Mitte März waren anfangs möglicherweise erforderlich und angemessen. Aber vier Wochen später stand fest, dass unser Gesundheitssystem nicht zusammenbricht. Insofern ist die Aufrechterhaltung der Maßnahmen rechtfertigungsbedürftig.

Bewirb dich doch bei der Bundesregierung. Sie sind auf unfehlbare grossartige Experten wie dich angewiesen :top:



Ich hoffe, dass es ein politisches Nachspiel gibt, und zwar ein sehr kräftiges.

Und davon erhoffst du dir was?


Für die Zukunft müssen wir die Demokratie besser schützen :top:

Wer in Deutschland oder der SChweiz über mangelnde Demokratie jammert hat einiges nicht begriffen. Leute die dasselbe wie du sagen gibt es ja hierzulande auch.

Aber, wie gesagt, ich sehe die Sache differenzierter :top:

So,so.

guenter_w
06.06.2020, 11:58
Die Bundesregierung hat seit Mitte März flächendeckend die Gesetze und Grundrechte eingeschränkt bzw. ganz ausgesetzt. Dinge, für die wir im Januar/Februar noch China beschimpft haben und unsere medialen Lieblingsfeinde wie Russland und die Türkei gern mal propagandistisch in Acht und Bann schlagen, praktizieren wir seither selbst, als sei es der Gipfel der Rechtsstaatlichkeit.



Woran merken wir, dass wir in einem funktionerenden Rechtsstaat leben? Genau daran, dass jeder seine Meinung dazu nicht nur haben, sondern auch ungestraft äußern kann - sei sie noch so absurd. In einem funktionierenden Rechtsstaat steht es jedem frei, die Gerichte anzurufen und die Rechtmäßigkeit überprüfen zu lassen. Da sollten mal einige ganz heftig ein paar Gänge zurückschalten! Man darf das Grundgesetz gerne lesen und mal mit den Verfassungen anderer Länder auch vergleichen.

So manche voreilig verkündete Einschränkung hielt der gerichtlichen Überprüfung nicht stand und musste korrigiert werden. Manche muss noch überprüft und auch korrigiert werden. Vergesssen wir nicht, dass diese Pandemie etwas völlig Neues und seither unbekanntes ist - so manche wissenschaftliche Erkenntnis musste ebenfalls revidiert werden. Sowohl Wissenschaft als auch Verordnungen sind in einem stetigen Fluss und müssen neuen Erkenntnissen ständig angepasst werden. Fehler und Versäumnisse der Vergangenheit müssen, am besten ohne Schuldzuweisung, möglichst rasch korrigiert werden. Das Ganze in einer konstuktiven Zusammenarbeit ohne fruchtlose Streitereien!

So ganz nebenbei: ich bin bei der Firma meines Sohnes mit Veranstaltungstechnik beteiligt. Die Firma hat einen Umsatzrückgang von über 90%, die angestellten Mitarbeiter sind in Kurzarbeit und irgendwann sind die in der kurzen Firmengeschichte gebildeten Reserven aufgebraucht. Schon im Februar habe ich hier im Thread vor den Folgen gewarnt, dabei das Problem allerdings ein bisschen einseitig aus unserer Branchensicht gesehen. Die Ernte war teilweise... und das was kam, übertraf die Befürchtungen bei weitem!

Liebe Kritiker an den sogenannten Grundrechtseinschränkungen, seid froh, wenn euch das Virus nicht erreicht hat und ihr euch beklagen könnt. Bleibt dabei aber mal auf dem Boden!

nex69
06.06.2020, 12:02
"Artikel 11

[Freizügigkeit]
(1) Alle Deutschen genießen Freizügigkeit im ganzen Bundesgebiet.

(2) Dieses Recht darf nur durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes und nur für die Fälle eingeschränkt werden, in denen eine ausreichende Lebensgrundlage nicht vorhanden ist und der Allgemeinheit daraus besondere Lasten entstehen würden oder in denen es zur Abwehr einer drohenden Gefahr für den Bestand oder die freiheitliche demokratische Grundordnung des Bundes oder eines Landes, zur Bekämpfung von Seuchengefahr, Naturkatastrophen oder besonders schweren Unglücksfällen, zum Schutze der Jugend vor Verwahrlosung oder um strafbaren Handlungen vorzubeugen, erforderlich ist."
Der Artikel 11 wird noch momentan angewendet.Ich sehe nichts Rechtswidriges!

Das haben manche Bürger leider nicht begriffen. Und weil niemand in Europa Erfahrung damit hat und die verwöhnten Wohlstandsgören hier sauer werden, wenn sie nicht viermal im Jahr in den Urlaub fliegen können, machen manche jetzt ein solchen Aufstand.
Klar sind die Regierungen nicht unfehlbar. Aber auch das sind nur Menschen und auch denen fehlt die Erfahrung mit einer solchen Situation.
In der Schweiz gibt es ja ein ähnliches Gesetzt auf das sich unter Bundesrat stützt. Und auch hier gibt es Leute, die sogar nach einer "Schnellabstimmung für die Wiederherstellung der Grundrechte" sind. Einen grösseren Stuss habe ich noch selten gelesen.

Seien wir froh, dass bei uns keine Zustände wie in den USA in Brasilien oder in Schweden herrschen.

@guenter w: :top:

dey
06.06.2020, 12:02
Ich habe mich beschützt und nicht eingeschränkt gefühlt!


Ich bin auch nicht direkt eingeschränkt gewesen. Ohne Kinder wäre ich Nutzniesser des Lockdown gewesen. Meine beiden Hoobies mtb und Foto wären dank Zeitgewinn durch home office richtig gediehen. So war es aber nicht.
Meinen Kindern wurde für 3 Monate fast der komplette Alltag geraubt. Abfangen durften wir Eltern dies. Wenn man darüber berichtet wird man hier mit seinen Luxusproblemchen regelrecht fertig gemacht. Danke nochmal. :flop:

Lickerungen? Für mich noch kaum. Meine Kinder gehen bis zu den Sommerferien noch 2x 1 Woche versetzt in die Schule ansonsten sind sie weiter zuhause. Schwimmen in BW nicht möglich. Dankbar, dass wir in der Nähe von RP leben und seit 2 Wochen in Bad Dürkheim ein Familientraining organisieren können.
Eine Verbesserung, aber weit entfernt von normal.

Und ich bin in der luxuriösen Situation das organisieren zu können. Millionen Familien in DE geht es deutlich schlechter.

Ich denke, das war und ist eine Situation, bei der man es niemals 'richtig' machen konnte,

Man konnte gar nix richtig machen. Es kommt ja am Ende nur schlechtes bei heraus. Nur wenn wir uns mit anderen Nationen vergleichen, die es schlimmer erwischt hat, können wir positives entdecken. Ziemlich erbärmlich, würde man normalerweise sagen, wenn man das nötig hat. Hier ist es aber wohl Realität.

Grundsätzlich bin ich mit dem Kurs zufrieden. Mir wären schnellere Lockerungen für die Kinder lieber gewesen. Aber das schulische System ist schlimm an die Wand gefahren. Schlimmer, als wir es im Gesundheitswesen vor Corona vermutet hatten.
Die Autoindustrie wird gerettet und für Massnahmen rund um die Schulen gibt es kein Geld. Schulausfall für 4 Monate sind eine Schande.

Wer von denen, die das alles gut gelöst finden muss Beruf und Kinder unter einen Hut bringen?

Harry Hirsch
06.06.2020, 12:08
Sorry, aber dass unsere Rechtsstaatlichkeit funktioniert, hat sich gerade in der Corona Pandemie bewiesen. Und zwar durch die Rechtsprechung. Beispiel Versammlungs- oder Glaubenfreiheit. Gerichte haben Verbote aufgehoben. Soetwas ist in China & Co. undenkbar. Der Vergleich mit Staaten, in denen Repressionen der Normalzustand sind, finde ich daher nicht passend.

Was mir bei den Kritiken oft fehlt, ist die Aussage, was die gangbare Alternative gewesen wäre. Zur Erinnerung, wir hatten Mitte März täglich rund 6.500 Neuinfektionen.

chefboss
06.06.2020, 12:10
Meinen Kindern wurde für 3 Monate fast der komplette Alltag geraubt


bei einer Lebenserwartung von ...

nex69
06.06.2020, 12:11
Meinen Kindern wurde für 3 Monate fast der komplette Alltag geraubt. Abfangen durften wir Eltern dies. Wenn man darüber berichtet wird man hier mit seinen Luxusproblemchen regelrecht fertig gemacht. Danke nochmal. :flop:

Hättest du einen bessere Lösungsvorschlag gehabt? Und auch ich bin der Meinung, dass das nur jammern auf hohem Niveau ist.


Die Autoindustrie wird gerettet und für Massnahmen rund um die Schulen gibt es kein Geld. Schulausfall für 4 Monate sind eine Schande.

Dann ist das deutsche System mit seiner heiligen Kuh der Autoindustrie krank. Aber doch eine Frage: Homeschooling gab es nicht? Ein Komplettausfall der Schule darf es nicht geben. Das kann und muss durch Homeschooling kompensiert werden. Das war hier in der Schweiz jedenfalls so. Nicht optimal aber besser als ein Komplettausfall.
Homeschooling ist dann kein Komplettausfall der Schule.

TONI_B
06.06.2020, 12:20
Meinen Kindern wurde für 3 Monate fast der komplette Alltag geraubt. Abfangen durften wir Eltern dies. Wenn man darüber berichtet wird man hier mit seinen Luxusproblemchen regelrecht fertig gemacht. Danke nochmal. :flopWas wäre denn die Alternative gewesen? Nichts machen? Vielleicht wären dann deinen Kindern nicht nur der Alltag, sondern auch die Großeltern und Eltern geraubt worden.

Ist sicher Spekulation!

Aber bei den Zahlen aus USA, Brasilien, GB usw. ist die Wahrscheinlichkeit dass den Kindern die Großeltern wegsterben fast höher als dass sie weiterspielen können wie vorher.

Klar, meine Einschränkungen - speziell auch finanzieller Natur - haben sich sehr in Grenzen gehalten. Ich verstehe auch die Nöte derjenigen, die ihren Job dadurch verloren habe. Und ich bin auch sofort dafür und bereit in den nächsten Jahren 10% weniger zu verdienen, damit der Staat diese Leute auffangen kann. Aber nicht durch Ankaufprämien für Autos oder Subventionen für Fluglinien, sondern direkt an die Betroffenen im untersten Einkommensdrittel.

nex69
06.06.2020, 12:21
Aber nicht durch Ankaufprämien für Autos oder Subventionen für Fluglinien, sondern direkt an die Betroffenen im untersten Einkommensdrittel.

:top: genau. Insbesondere die Ankaufprämien für Autos sind völlig absurd.

Harry Hirsch
06.06.2020, 12:36
Solche Diskussionen polarisieren sehr schnell. Nicht nur hier im Forum bildet sich eine für oder gegen Einschränkungsmaßnahmen Fraktion. Beide Seiten geraten schnell in eine pauschale Verteidigungshaltung. Schwarz oder weiß.

Persönlich ist mein Eindruck, dass die Maßnahmen gegen die Pandamie in Deutschland
- rechtzeitig und
- verhältnismäßig
waren.

Warum meine ich das? Hauptsächlich aufgrund der Entwicklung der Infektionszahlen in D und den Vergleich mit anderen Ländern.

Natürlich wurde nicht alles richtig gemacht. Das darf und muss man auch benennen, zur Diskussion stellen und auf die Liste "Nächstes Mal besser machen" setzen.

Auch werden Schwachstellen des Gesamtsystems erkennbar. Dazu gehören, richtig Harald, der Mangel an Schutzkleidung und die Kostenorientierung im Gesundheitssystem. Allen voran, der Fallpreis. Wie stand in der "Zeit": Die Feuerwehr wird ja auch nicht nach Anzahl der Brände vergütet.

Will man es positiv sehen, könnten man sagen: Das ist jetzt endlich ins Bewusstsein aller gekommen.
Hoffentlich wird nachgebessert.

Ernst-Dieter aus Apelern
06.06.2020, 12:52
Welcher Staat(Regierung) geht verantwortlicher mit der Corona Pandemie um als Deutschland?
Mir fällt kein Staat ein.

berlac
06.06.2020, 12:56
Aber nicht durch Ankaufprämien für Autos oder Subventionen für Fluglinien, sondern direkt an die Betroffenen im untersten Einkommensdrittel.
Das sind jetzt natürlich Sachen über die man sich politisch streiten kann und auch soll, was den passende Maßnahmen sind um den wirtschaftlichen Schaden zu begrenzen.

Bzgl. "Ankaufprämie" für Autos sehe ich das wie du und die kam ja glücklicherweise, außer die Erhöhung für Elektroautos, auch erst einmal nicht.

Bei der Lufthansa sehe ich das allerdings anders, hier gar nichts zu tun wäre sicher auch nicht die Lösung gewesen. Und die Hilfe geschieht da ja auch nicht ganz ohne Gegenleistung.

nex69
06.06.2020, 12:58
Persönlich ist mein Eindruck, dass die Maßnahmen gegen die Pandamie in Deutschland
- rechtzeitig und
- verhältnismäßig
waren.

Absolut. In der Schweiz kann man sagen, dass die Grenze zu Italien zu spät geschlossen wurde.


Natürlich wurde nicht alles richtig gemacht. Das darf und muss man auch benennen, zur Diskussion stellen und auf die Liste "Nächstes Mal besser machen" setzen.

Nein aber es fehlte ja auch allen an Erfahrung bei einer solchen Pandemie.


Dazu gehören, richtig Harald, der Mangel an Schutzkleidung und die Kostenorientierung im Gesundheitssystem. Allen voran, der Fallpreis. Wie stand in der "Zeit":

Mangel an Schutzmasken, Schutzkleidung und hier in der Schweiz wurde auch noch das Alkoholpflichtlager vor zwei Jahren aufgehoben. Das waren krasse Fehler. Man musste eigentlich immer mit einer solchen Pandemie rechnen. Aber da es seit hundert Jahren eben nichts vergleichbares gab, haben das alle verdrängt.

berlac
06.06.2020, 13:01
Die Bundesregierung hat seit Mitte März flächendeckend die Gesetze und Grundrechte eingeschränkt bzw. ganz ausgesetzt. Dinge, für die wir im Januar/Februar noch China beschimpft haben und unsere medialen Lieblingsfeinde wie Russland und die Türkei gern mal propagandistisch in Acht und Bann schlagen, praktizieren wir seither selbst, als sei es der Gipfel der Rechtsstaatlichkeit.


Selbst mit den Einschränkungen ist Deutschland weit von den Zuständen dieser Länder entfernt. In China z.B. würdest Du deine Meinung wie hier z.B. wohl nicht all zu oft sagen können. In der Türkei landet man schon mal willkürlich im Gefängnis und auch wenn andere Verbrecher da dann wegen Corona entlassen werden, bleibt man da dann auch. Bei uns funktioniert der Rechtsstaat, dort wohl kaum. Daher ist deine Aussage für mich nur eines: Blödsinn.

berlac
06.06.2020, 13:09
Dann ist das deutsche System mit seiner heiligen Kuh der Autoindustrie krank. Aber doch eine Frage: Homeschooling gab es nicht? Ein Komplettausfall der Schule darf es nicht geben. Das kann und muss durch Homeschooling kompensiert werden. Das war hier in der Schweiz jedenfalls so. Nicht optimal aber besser als ein Komplettausfall.
Homeschooling ist dann kein Komplettausfall der Schule.
Natürlich gab und gibt es Homeschooling. Ich kann das sogar von Lehrer und Schülerseite mitverfolgen. Die Qualität unterschiedet sich hier durchaus stark von Schule zu Schule oder gar Lehrer zu Lehrer. Ideal ist es ganz sicher nicht, aber ein Komplettausfall ist es sicher auch nicht. Man kann auch hoffen, dass man hier für die Zukunft lernt und mehr digitale Lösungen dann auch in den regulären Schulalltag einfließen lässt, dann wäre es vielleicht möglich mit solchen Situationen noch besser zurecht zu kommen.

Dornwald46
06.06.2020, 13:10
Daher ist deine Aussage für mich nur eines: Blödsinn.

Da kann ich nur zustimmen:top:
Ich bin froh, in Deutschland leben zu dürfen!

HoSt
06.06.2020, 13:14
Die Bundesregierung hat seit Mitte März flächendeckend die Gesetze und Grundrechte eingeschränkt bzw. ganz ausgesetzt. Dinge, für die wir im Januar/Februar noch China beschimpft haben und unsere medialen Lieblingsfeinde wie Russland und die Türkei gern mal propagandistisch in Acht und Bann schlagen, praktizieren wir seither selbst, als sei es der Gipfel der Rechtsstaatlichkeit.

Super... Allgemeineplätze ohne Substanz. "die Gesetze", "die Grundrechte"... welche "Dinge" , wer ist "wir" (also wer hat beschimpft?)???

Werde doch mal konkret!

kk7
06.06.2020, 13:19
Hier mal ein interessantes Interview: https://www.tz.de/welt/corona-arzt-bernd-hontschik-attackiert-jens-spahn-gesundheitsminister-unfassbar-covid19-zr-13781334.html

berlac
06.06.2020, 13:25
Ich bin auch nicht direkt eingeschränkt gewesen. Ohne Kinder wäre ich Nutzniesser des Lockdown gewesen. Meine beiden Hoobies mtb und Foto wären dank Zeitgewinn durch home office richtig gediehen. So war es aber nicht.
Meinen Kindern wurde für 3 Monate fast der komplette Alltag geraubt. Abfangen durften wir Eltern dies. Wenn man darüber berichtet wird man hier mit seinen Luxusproblemchen regelrecht fertig gemacht. Danke nochmal. :flop:

Lickerungen? Für mich noch kaum. Meine Kinder gehen bis zu den Sommerferien noch 2x 1 Woche versetzt in die Schule ansonsten sind sie weiter zuhause. Schwimmen in BW nicht möglich. Dankbar, dass wir in der Nähe von RP leben und seit 2 Wochen in Bad Dürkheim ein Familientraining organisieren können.
Eine Verbesserung, aber weit entfernt von normal.

Und ich bin in der luxuriösen Situation das organisieren zu können. Millionen Familien in DE geht es deutlich schlechter.

Entschuldigung, aber für mich bleibt das ein Luxusproblem. Also insbesondere das mit dem Trainingsverzicht.


Man konnte gar nix richtig machen. Es kommt ja am Ende nur schlechtes bei heraus. Nur wenn wir uns mit anderen Nationen vergleichen, die es schlimmer erwischt hat, können wir positives entdecken. Ziemlich erbärmlich, würde man normalerweise sagen, wenn man das nötig hat. Hier ist es aber wohl Realität.
Wenn man nichts richtig machen kann, soll ich dann davon ableiten, dass Du der Meinung bist man hätte gar nichts machen sollen? Wobei es auch dann nicht spurlos ohne wirtschaftliche Auswirkungen an Deutschland vorbei gegangen wäre. Und warum sollte man nicht mal über seinen Tellerrand (Grenzen) hinaus schauen? Man kann ja evtl. etwas daraus lernen wenn es da schlechter oder aber auch besser läuft.


Grundsätzlich bin ich mit dem Kurs zufrieden. Mir wären schnellere Lockerungen für die Kinder lieber gewesen. Aber das schulische System ist schlimm an die Wand gefahren. Schlimmer, als wir es im Gesundheitswesen vor Corona vermutet hatten.
Die Autoindustrie wird gerettet und für Massnahmen rund um die Schulen gibt es kein Geld. Schulausfall für 4 Monate sind eine Schande.

Wer von denen, die das alles gut gelöst finden muss Beruf und Kinder unter einen Hut bringen?
Bei uns in der Gegend gab es jetzt gerade die erste kleine Ansteckungskette, bei der auch ein Kindergarten betroffen war. Dann kann man schon wieder ins Nachdenken kommen was den richtig ist. Aus meiner Erfahrung ist es mit Kind ab einem gewissen Alter jetzt nicht so problematisch, auch wenn auch hier natürlich auf Sport im Verein verzichtet werden musste. Allerdings kann ich mir vorstellen, das Eltern mit Kindern im Kindergarten oder Grundschulalter hier deutlich höher belastet sind.

MaTiHH
06.06.2020, 13:44
Welcher Staat(Regierung) geht verantwortlicher mit der Corona Pandemie um als Deutschland?
Mir fällt kein Staat ein.

Da kann ich nur zustimmen:top:
Ich bin froh, in Deutschland leben zu dürfen!

:top::top:

dey
06.06.2020, 13:51
@berlac
Hast du Kinder und Beruf in Einklang zu bringen?

Ihr habt meinen Post schon komplett gelesen und auch komplett verstanden?

Ich habe mich Toni bezogen, dass er persönlich kaum Einschränkungen gespürt hat. Ich habe schlicht ein weiteres mal beschrieben, dass es bei anderen andere Auswirkungen hat.

@berlac 2.
Gerade du solltest mal versuchen, alles zu lesen. Ich schreibe, dass ich die Maßnahmen grundsätzlich richtig finde.
Dass die Einschränkungen extrem die Kinder und Jugendlichen betreffen und diese am längsten von Einschränkungungen betroffen sein werden und nix getan wird das zu ändern ist mehr als ärgerlich.
Das jeder weitere Tag Einschränkungen hinterfragt werden kann und muss steht für mich außer Frage. Das Problem ist jedoch, dass es weder Erfahrung noch Maß gibt, was jetzt noch sinnvoll ist.
Ihr verlangt, dass alle weiter wie eine Herde blöder Hammel diesen Vorgaben hinterherrennen müssen.

Das home schooling ist komplett fürn Arsch. Ohne uns Eltern gäbe es exakt gar kein home schooling.
Arbeitsblätter per email zu verteilen hat mit Schule und Lehre mal gar nix zu tun.
Irgendwann muss das wieder aufgeholt werden. Zu wessen lasten? Zu euren? Ne, meine Kinder und werden das leisten.

Ich wiederhole die Frage: wer von euch, die ihr das alles uneingeschränkt für sinnvoll haltet muss Beruf und Kinder in Einklang bringen.

guenter_w
06.06.2020, 14:11
Wie war das nochmal in Vor-Corona-Zeiten? Lehrerdasein - morgens hat man recht und nachmittags frei, dazu noch 11 Wochen Ferien! So manche Eltern haben inzwischen gemerkt, dass dieses Lehrervolk soo schlecht nun auch wieder nicht ist, ebenso haben etliche gemerkt, wie sie ihren Nachwuchs verzogen haben und nun mal selbst den ganzen Tag bespassen dürfen. Übrigens haben Kinder in dieser Zeit keine Sekunde ihres Lebens verloren, sondern knallhart Erfahrungen sammeln dürfen, die sie in ihrer Lebenszeit hoffentlich durch positive Verstärkung aus dem Elternhaus verwerten können. Viele Eltern haben die Erziehung ihres Nachwuchses auf Kita-Erzieher und Lehrer ausgelagert - plötzlich müssen sie selbst tätig werden und Verantwortung übernehmen.

Meine Elterngeneration wurde durch eine Diktatur mit ihren Folgen um ihre Jugend betrogen, meine Eltern haben daraus gelernt und diese Erfahrungen an meine Brüder und mich weitergegeben. Sie haben uns Verantwortung und Mitarbeit abgefordert, aber auch begründet. Wie oft kam in den vergangenen Jahrzehnten der Seufzer bei Kolleginnen und Kollegen aus dem Lehrerkreis, dass es einen Elternführerschein geben müsse...

Erziehungsziel Selbstverantwortung, Hilfsbereitschaft und Toleranz - Kinder sind dafür eigentlich sehr empfänglich und konditioniert. Warum müssen viele ihnen das aberziehen?

dey
06.06.2020, 14:14
Und, musst du Beruf und Kinder in dieser Situation in Einklang bringen?

roschi
06.06.2020, 14:17
"Das home schooling ist komplett fürn Arsch. Ohne uns Eltern gäbe es exakt gar kein home schooling.
Arbeitsblätter per email zu verteilen hat mit Schule und Lehre mal gar nix zu tun."


Diese Aussage finde ich sehr allgemein und sie wird der Arbeit und dem hohen Engagement vieler (möglicherweise nicht aller) Lehrerinnen und Lehrer aus meiner Sicht nicht gerecht.
Meine Tochter ist Realschullehrerin und ich habe miterlebt, wie sie in den vergangenen Monaten noch sehr viel stärker gefordert war und unter Strom stand, gerade auch wegen Homeschooling.
Gut, dass es Eltern wie Dich/Euch gibt, die sich mit so viel Engagement einbringen, aber auch das ist nicht überall so, im Gegenteil! Auch davon kann meine Tochter nicht nur ein Lied singen.

berlac
06.06.2020, 14:27
@berlac
Hast du Kinder und Beruf in Einklang zu bringen?

Ja. Allerdings nur ein schon älteres Schulkind. Habe ich doch im Prinzip schon geschrieben. Du bist tatsächlich nicht der einzige. Bei uns ist das relativ problemlos. Ich habe ja aber auch schon geschrieben, dass dies mit jüngeren Kindern sicher ein ganz anderes Thema ist.


Dass die Einschränkungen extrem die Kinder und Jugendlichen betreffen und diese am längsten von Einschränkungungen betroffen sein werden und nix getan wird das zu ändern ist mehr als ärgerlich.

Also erstens sind nach wie vor auch andere betroffen. Ich kenne z.B. aus eigener Erfahrung, dass Besuche im Pflegeheim auch noch stark limitiert sind.

Und zweitens, dass gar nichts getan wird ist ja nun mal so auch nicht richtig. Das es mit der Schule nach den Ferien "besser" weitergehen muss, da bin ich aber bei dir.


Das jeder weitere Tag Einschränkungen hinterfragt werden kann und muss steht für mich außer Frage. Das Problem ist jedoch, dass es weder Erfahrung noch Maß gibt, was jetzt noch sinnvoll ist.
Ihr verlangt, dass alle weiter wie eine Herde blöder Hammel diesen Vorgaben hinterherrennen müssen.
Nein, das verlange ich nicht. Aber ich halte es für sinnvoll, dies vorsichtig angehen zu lassen. Wenn man z.B. jetzt ein paar Tage mehr nicht wie gewohnt trainieren kann, ist das verkraftbar. Bei meinem Sohn konnte das Vereinstraining wieder beginnen. Man war kreativ hat es nach außen verlegt und muss halt mal noch Abstand halten.


Das home schooling ist komplett fürn Arsch. Ohne uns Eltern gäbe es exakt gar kein home schooling.
Arbeitsblätter per email zu verteilen hat mit Schule und Lehre mal gar nix zu tun.
Irgendwann muss das wieder aufgeholt werden. Zu wessen lasten? Zu euren? Ne, meine Kinder und werden das leisten.

Du kannst natürlich dieser Meinung sein, ich bin es nicht. Es ist sicher weit weg von optimal und klar ist, dass bei Kindern im Grundschulalter die Eltern auch hier stärker gefordert sind als bei Kindern in weiterführenden Schulen. Da ich im familiären Umfeld auch gleiche mehrere Lehrer habe, sehe ich es auch von dieser Seite. Es gibt Lehrer die sich extrem schwer tun, aber es gibt auch die mehr las nur EMail machen. Und ja es gibt in RLP auch andere Plattformen, bzgl. digitalen lernen, die gab es allerdings auch schon vor Corona. Insgesamt sind die Schulen da schlecht darauf vorbereitet und haben moderne Techniken schon vorher zu wenig genutzt, was ja auch bekannt war. Dies in wenigen Wochen abzustellen, ist kaum möglich. Ich hoffe man lernt daraus für die Zukunft.

Dornwald46
06.06.2020, 14:29
So manche Eltern haben inzwischen gemerkt, dass dieses Lehrervolk soo schlecht nun auch wieder nicht ist, ebenso haben etliche gemerkt, wie sie ihren Nachwuchs verzogen haben und nun mal selbst den ganzen Tag bespassen dürfen. Übrigens haben Kinder in dieser Zeit keine Sekunde ihres Lebens verloren, sondern knallhart Erfahrungen sammeln dürfen, die sie in ihrer Lebenszeit hoffentlich durch positive Verstärkung aus dem Elternhaus verwerten können. Viele Eltern haben die Erziehung ihres Nachwuchses auf Kita-Erzieher und Lehrer ausgelagert - plötzlich müssen sie selbst tätig werden und Verantwortung übernehmen.

Das sind mal wahre Zeilen!:top:

TONI_B
06.06.2020, 14:40
Nachdem dey hier sehr starke Worte für das home schooling verwendet hat, muss ich schon noch meinen Senf dazu geben: das mag für seine Kinder gelten! Ich habe als Betroffener (Lehrer) eine gänzlich andere Erfahrung gemacht: bei uns hat es super geklappt. Innerhalb von 48 Stunden wurden mehr als 1000 Teams in MSTeams erstellt und für 10 Wochen waren wir mit 1500 Schülern online damit. Im Nachhinein hat keiner meiner knapp 200 Schüler irgendwie gemeint, dass es nicht machbar wäre (oder sogar "fürn Ar..." wie dey meinte) oder dass sie sich irgendwie eingesperrt gefühlt hätten. Gerade die jüngeren lebten vielfach ihre sozialen Kontakte auch vor Corona schon online. Auch wenn ich das nicht unbedingt gut finde!

Und die bereits angesprochene Wertschätzung unserer Arbeit ist ein durchaus angenehmer Nebeneffekt, weil wirklich viele Eltern gemerkt haben wie anstrengend die Betreuung sein kann.

dey
06.06.2020, 14:53
Ich korrigiere: UNSER home schooling ist fürn Arsch.
Ich habe gerade meine Töchter interviewt: ca 25% der Lehrer haben eine gute Performance gezeigt. Im Bekanntenkreis waren wir wohl die letzten mit Video-Kontakt. Unterricht kann man es leider nicht nennen.

Es ist noch nicht vorbei. Irgendwann muss das verpasste wieder nachgeholt werden. Was der Einzelne verpasst hat, ist komplett unklar. Was angesprochen, aber nicht verinnerlicht ist auch.
Wir Eltern werden in jedem Falle eine Art zweite Welle erleben.

Dornwald46
06.06.2020, 15:11
Wir Eltern werden in jedem Falle eine Art zweite Welle erleben.

Sei froh, wenn keine zweite Welle kommt!

dey
06.06.2020, 15:19
Sei froh, wenn keine zweite Welle kommt!

Definitiv.

Für uns Eltern wird es ein Nachspiel geben. Da bin ich sicher.

minfox
06.06.2020, 16:12
Die Bundesregierung hat seit Mitte März flächendeckend die Gesetze und Grundrechte eingeschränkt bzw. ganz ausgesetzt. Dinge, für die wir im Januar/Februar noch China beschimpft haben und unsere medialen Lieblingsfeinde wie Russland und die Türkei gern mal propagandistisch in Acht und Bann schlagen, praktizieren wir seither selbst, als sei es der Gipfel der Rechtsstaatlichkeit.Berufsverbote wurden ausgesprochen gegen etwa 80 Prozent der knapp 200.000 Menschen, die mittels der Künstlersozialkasse versichert sind (Schaffende in den Bereichen Wort & Bild, Darstellende & Bildende Kunst, Musik). Mit Berufsverboten wurden außerdem belegt: Friseure; VHS-Dozenten; Betreiber und Besitzer von Gastgewerbe-Einrichtungen, Hotels, Kinos, Fitness-, Tattoo- und Physio-Studios; Schausteller; Inhaber von Geschäften mit mehr als 800 qm Verkaufsfläche. Das wurde beschlossen von der Kanzlerin und dem Kanzleramt sowie den Ministerpräsidenten und dann vollstreckt von den Ministerpräsidenten. Das Parlament war ausgeschaltet. So etwas (Verordnungen erlassen ohne Parlament) kannte ich bisher nur vom "Gesetz zur Behebung der Not von Volk und Reich", vom "Gesetz über den Neuaufbau des Reiches" und von "Beschlüssen des Zentralkomitees".
Gibt es einen Ersatz für die berufsverbotbedingten Einnahmeverluste? Nein. :flop: Dürfen sich Betroffene bei der Arbeitsagentur versichern gegen staatliche verordnete Arbeitslosigkeit wg. Berufsverbot? Nein. :flop: Was ist das Angebot des Staates: "Sozialschutzpaket" (=Sozialhilfe bzw. Hartz 4). Wer bezahlt die Renten- bzw. Lebensversicherungsbeiträge zur Altersvorsorge: Niemand. :flop:
Und das alles auf Grund einer Pandemie, die seit Ostern bzw. Mitte April keine Pandemie mehr ist. Möglicherweise gibt es in diesem Fotoforum keine Freiberufler mehr im Bereich Wort & Bild (früher hatte es welche gegeben.) Hätte sonst gerne einmal gewusst, wie sie ihren Lebensunterhalt managen in einem faschistoid-hysterischen Hygiene-Staat ohne Parlamentskontrolle und wie sie klarkommen mit der augenblicklich verordneten Spaltung der Gesellschaft.

minfox
06.06.2020, 16:30
Bei uns funktioniert der Rechtsstaat, dort wohl kaum. Daher ist deine Aussage für mich nur eines: Blödsinn.
Da kann ich nur zustimmen:top:
Ich bin froh, in Deutschland leben zu dürfen!
Super... Allgemeineplätze ohne Substanz. "die Gesetze", "die Grundrechte"... welche "Dinge" , wer ist "wir" (also wer hat beschimpft?)??? Werde doch mal konkret!

Vielleicht können sich die, die die Fragestellung nicht verstehen, mit der Kommentierung der Frage etwas zurückhalten? Das wäre nett. :top:

Dornwald46
06.06.2020, 16:41
Vielleicht können sich die, die die Fragestellung nicht verstehen, mit der Kommentierung der Frage etwas zurückhalten? Das wäre nett. :top:

Du wärst bestimmt der Letzte, von dem ich mir den Mund verbieten lassen würde.:roll:

TONI_B
06.06.2020, 16:48
Hätte sonst gerne einmal gewusst, wie sie ihren Lebensunterhalt managen in einem faschistoid-hysterischen Hygiene-Staat ohne Parlamentskontrolle und wie sie klarkommen mit der augenblicklich verordneten Spaltung der Gesellschaft.Mit diesem Satz hast du aber jeder vernünftigen Diskussion die Basis genommen...:flop:

Dieser "faschistoid-hysterische" Staat hat vielen das Leben gerettet - auch dir und deinen Künstler-Kollegen.

Nochmal: ich bin gerne bereit bis zu meiner Rente 10% meines Einkommens zur Verfügung zu stellen damit den wirklich Betroffenen der Pandemie geholfen wird. Ich hoffe, dass die Aktien-Besitzer und Spekulanten an den Börsen auch endlich bereit sind einer Spekulations-Steuer zu zustimmen.

Harry Hirsch
06.06.2020, 16:50
@minfox: Dein Verweis auf diese Berufsgruppen und ihre entstandenen Probleme ist angebracht und auch völlig korrekt.

Leider, und das beobachte nicht nur bei dir, wird versucht solche Aussagen durch extreme Begrifflichkeiten/Wortwahlen zu unterstreichen.

- Berufsverbot
- beschlossen von der Kanzlerin und dem Kanzleramt sowie den Ministerpräsidenten und dann vollstreckt von den Ministerpräsidenten. Das Parlament war ausgeschaltet
- faschistoid-hysterischen Hygiene-Staat
gehören dazu.

Leider führt das u.U. dazu, dass man deinen gesamten Post nicht mehr ernst nimmt. Das ist doch auch schade.

Und eine Pandemie ist eine Pandemie ist eine Pandemie

nex69
06.06.2020, 16:52
Hätte sonst gerne einmal gewusst, wie sie ihren Lebensunterhalt managen in einem faschistoid-hysterischen Hygiene-Staat ohne Parlamentskontrolle und wie sie klarkommen mit der augenblicklich verordneten Spaltung der Gesellschaft.

Was rauchst du sonst noch so? Leute wie du sollten besser nach Nordkorea auswandern. Dort siehst du einen faschistoid-hysterischen Staat.
Plonk.

Ecce
06.06.2020, 16:52
Putziger Thread :lol:

Die Falschfahrer sind zwar nicht mehr in der Mehrheit, beharren aber auf ihrem Kurs.
Gestern war es doch noch richtig in der verkehrten Richtung zu fahren, oder?!

Mäusestrategie :crazy:


Ganz nebenbei zum Thema Kameras:
In der Rezession werden die Preise für Luxusgüter fallen!
(wenn sie nicht vom Markt verschwinden)
Also schon mal das Sparschwein geschlachtet und sich bereit machen!
(wenn die Mittel nicht für Alltägliches draufgehen)

nex69
06.06.2020, 16:56
Ich korrigiere: UNSER home schooling ist fürn Arsch.

Das ist natürlich schlecht. Die Schulen müssen für die Digitalisierung finanzielle Mittel bekommen.

Aber eine bessere Lösung hast du ja auch nicht.

Harry Hirsch
06.06.2020, 16:58
:D:top: au ja, ich hole mal das Popcorn :crazy:

perser
06.06.2020, 16:59
Berufsverbote wurden ausgesprochen gegen etwa 80 Prozent der knapp 200.000 Menschen, die mittels der Künstlersozialkasse versichert sind (Schaffende in den Bereichen Wort & Bild, Darstellende & Bildende Kunst, Musik)...

Ich kenne mich bestens aus in diesem Metier, gehörte selbst über Jahrzehnte der Künstlersozialkasse an, bin Mitglied in der VG Wort und der VG Bild/Kunst. Zum Glück muss ich inzwischen nicht mehr so intensiv für meinen Lebensunterhalt arbeiten, sondern beziehe Altersrente, doch ich kenne viele jüngere Kolleginnen und Kollegen, auf die all das genau zutrifft. Und die wissen nicht, ob sich auf absehbare Zeit je etwas ändert.

Denn viele Unternehmen und Auftraggeber, für die freie Künstler und Medienschaffende bisher tätig waren, fahren immer noch mit halber Kraft (wenn überhaupt), basteln inzwischen am generellen Rückbau bisheriger Strukturen, nutzen die Folgen der (ohne Parlamentsvotum verhängten) Corona-Maßnahmen schlicht zur willkommenen Flurbereinigung.

Vielleicht können sich die, die die Fragestellung nicht verstehen, mit der Kommentierung der Frage etwas zurückhalten? Das wäre nett. :top:

Ich glaube, das ist ein frommer Wunsch.

In meinem Metier gibt es ein geflügeltes Wort: „Recherche verdirbt die beste Story!“

Soll heißen, je weniger man von einer Sache weiß oder sich aber allein auf schlagzeilenträchtige Stammtischweisheiten beruft, desto klarer und eindeutiger erscheint einem diese. Aber wehe, man beschäftigt sich intensiver damit, dringt, tiefer ein, hinterfragt, differenziert, hört mal Gegenargumente, akzeptiert Widerspruch, denkt überhaupt einfach mal nach... Wie schnell verflüchtigen sich dann scheinbar felsenfeste Wahrheiten!

Das muss man freilich wollen. In der Regel lebt man ruhiger und friedlicher, wenn man sich nicht unter die Oberfläche begibt...

minfox
06.06.2020, 17:05
Mit diesem Satz hast du aber jeder vernünftigen Diskussion die Basis genommen...:flop:

Dieser "faschistoid-hysterische" Staat hat vielen das Leben gerettet - auch dir und deinen Künstler-Kollegen.
Es handelt sich dabei um ein Zitat des Leiters des Kirchenrechtlichen Instituts der EKD, Prof. Hans Michael Heinig (Göttingen). Vielleicht ist es dir in Österreich nicht bekannt: Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und das Kirchenrechtliche Institut der EKD sind in Deutschland im allgemeinen sehr anerkannt. Niemand zweifelt an der Möglichkeit einer vernünftigen Diskussion mit der EKD und dem Kirchenrechtlichen Institut der EKD. Wir evangelischen Christen in Deutschland setzen uns mittels der EKD und mittels der Evangelischen Landeskirchen sowie ihrer diakonischen Einrichtungen sehr ein für die Wahrung der verfassungsmäßig garantierten Grundrechte und der Menschenrechte, z.B. Recht auf Asyl und Recht auf Gewerbefreiheit. Diesen friedlichen aber nachhaltigen Einsatz für die Grundrechte lassen wir uns von keinem verbieten, auch nicht von einem faschistoid-hysterischen Hygienestaat.

TONI_B
06.06.2020, 17:05
Die Falschfahrer sind zwar nicht mehr in der Mehrheit, beharren aber auf ihrem Kurs.
Gestern war es doch noch richtig in der verkehrten Richtung zu fahren, oder?!Ich nehme an, du meinst Schweden, oder? Denn die kommen jetzt auch drauf, dass sie in die falsche Richtung gefahren sind!

D.h. USA, GB, Brasilien, F, I sind alle in die richtige Richtung gefahren?

TONI_B
06.06.2020, 17:07
Diesen friedlichen aber nachhaltigen Einsatz für die Grundrechte lassen wir uns von keinem verbieten, auch nicht von einem faschistoid-hysterischen Hygienestaat.Könntest du bitte einen Beleg bringen, dass ein christlicher Würdenträger das Wort "faschistoid-hysterisch" verwendet hat! :flop::flop::flop:

HaPeKa
06.06.2020, 17:10
Der Focus berichtet nun, der Öffentlich-Rechtler Hans Michael Heinig hätte gesagt, dass „sich unser Gemeinwesen von einem demokratischen Rechtsstaat in kürzester Frist in einen faschistoid-hysterischen Hygienestaat“ (Aussage von Heinig) „verwandeln könnte“ (Formulierung des Focus). [4] Darauf stürzen sich nun diejenigen, die zumindest eine Lockerung der bisherigen Maßnahmen herbeisehnen. Dabei ist Heinigs Aussage wohl völlig aus dem Kontext gerissen.
Quelle (https://www.seemoz.de/kontrovers/die-angst-vor-der-angst/)

perser
06.06.2020, 17:16
Könntest du bitte einen Beleg bringen, dass ein christlicher Würdenträger das Wort "faschistoid-hysterisch" verwendet hat! :flop::flop::flop:

Der Begriff geht auf den Göttinger Kirchenjuristen und Staatskirchenrechtler Prof. Dr. Hans Michael Heinig zurück. Er hat kürzlich wegen der staatlich verordneten Gottesdienstverbote beklagt, dass „sich unser Gemeinwesen von einem demokratischen Rechtsstaat in kürzester Frist in einen faschistoid-hysterischen Hygienestaat verwandeln könnte“.

Ecce
06.06.2020, 17:16
..
In meinem Metier gibt es ein geflügeltes Wort: „Recherche verdirbt die beste Story!“
..

Die Falschfahrer wollen keine differenzierte Betrachtung
Und sollte sie ihnen doch über den Weg laufen, wird ignoriert, beschimpft und geleugnet.

Was soll man sich auch mit kaputtgesparten Gesundheitssystemen oder unfähigen Präsidenten auseinandersetzen!?
Oder gar die Überschäden durch die Corona-Maßnahmen untersuchen und quantifizieren?
Weltwirtschaft, Rezession, Armut?

Wenn man glaubt zu den Guten zu gehören, muss man nicht recherchieren.
Gute Fahrt!

minfox
06.06.2020, 17:18
Könntest du bitte einen Beleg bringen, dass ein christlicher Würdenträger das Wort "faschistoid-hysterisch" verwendet hat! :flop::flop::flop:
Das ist kein "Würdenträger", sondern ein Jurist. Das Originalzitat ist ein Welt+ - Artikel. Würde dich also Geld kosten. Ich vermute, du würdest das Geld nicht ausgeben wollen. Hast du kein Google? :crazy: Das hätte dir das alles gezeigt. :top: Aber wenn du kein Google hast, dann helfe ich gern. Schau mal hier: idea-Zusammenfassung (https://www.idea.de/menschenrechte/detail/politikwissenschaftler-ausnahmezustand-stellt-demokratiefrage-neu-112398.html)

TONI_B
06.06.2020, 17:22
Also, für mein Verständnis muss man eine Behauptung belegen und nicht der, der es anzweifelt, danach suchen.

Und perser hat es bereits für dich getan. Ok, ist akzeptiert, dass ein Jurist - überspitzt eine Möglichkeit(!!!) formuliert! Du hast es als Tatsache interpretiert. Das ist für mich ein haushoher Unterschied.

nex69
06.06.2020, 17:24
Der Begriff geht auf den Göttinger Kirchenjuristen und Staatskirchenrechtler Prof. Dr. Hans Michael Heinig zurück. Er hat kürzlich wegen der staatlich verordneten Gottesdienstverbote beklagt, dass „sich unser Gemeinwesen von einem demokratischen Rechtsstaat in kürzester Frist in einen faschistoid-hysterischen Hygienestaat verwandeln könnte“.

Das bestätigt nur noch meine Meinung über diesen überflüssigen Verein :flop:. Wobei in den meisten Kirchen können die Abstandsregeln problemlos eingehalten werden :crazy:

TONI_B
06.06.2020, 17:27
Wenn man glaubt zu den Guten zu gehören, muss man nicht recherchieren.Wenn ich recherchiere, dann erhalte ich Zahlen, die mir aber etwas anderes sagen: dass es in den Ländern wie D und A wesentlich weniger Tote gibt und die Wirtschaft wesentlich früher wieder anfangen kann zu arbeiten.

Spiel doch mal die Gedanken zu Ende: hätten sich alle Länder an deine Vorstellungen gehalten, gäbe es jetzt überall Zustände wie in USA, GB und auch Schweden. Warum sollte dieser Weg besser sein?

Schweden hat pro 1Mio Einwohner 7x so viele Tote wie Österreich und der Wirtschaft geht es genau so gut oder schlecht. Also?

berlac
06.06.2020, 17:28
Es handelt sich dabei um ein Zitat des Leiters des Kirchenrechtlichen Instituts der EKD, Prof. Hans Michael Heinig (Göttingen). Vielleicht ist es dir in Österreich nicht bekannt: Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und das Kirchenrechtliche Institut der EKD sind in Deutschland im allgemeinen sehr anerkannt. Niemand zweifelt an der Möglichkeit einer vernünftigen Diskussion mit der EKD und dem Kirchenrechtlichen Institut der EKD. Wir evangelischen Christen in Deutschland setzen uns mittels der EKD und mittels der Evangelischen Landeskirchen sowie ihrer diakonischen Einrichtungen sehr ein für die Wahrung der verfassungsmäßig garantierten Grundrechte und der Menschenrechte, z.B. Recht auf Asyl und Recht auf Gewerbefreiheit. Diesen friedlichen aber nachhaltigen Einsatz für die Grundrechte lassen wir uns von keinem verbieten, auch nicht von einem faschistoid-hysterischen Hygienestaat.
Laut der Quelle interpretiere ich das zugunsten von Herrn Heinig schon mal anders, da der Satz in einem anderen Kontext steht. Aber davon ab, auch wenn es der Papst gesagt hätte, trifft das noch lange nicht auf Deutschland zu.

Was ich auch immer wieder in diesem Corona-Grundrechte-Protestler Konglomerat entdecke ist, dass diese auf Ihrer freien Meinungsäußerung bestehen, wenn dann aber Meinungen kommen die Ihnen nicht passen, sie diese am liebsten verbieten wurden.

nex69
06.06.2020, 17:37
Wenn ich recherchiere, dann erhalte ich Zahlen, die mir aber etwas anderes sagen: dass es in den Ländern wie D und A wesentlich weniger Tote gibt und die Wirtschaft wesentlich früher wieder anfangen kann zu arbeiten.

Spiel doch mal die Gedanken zu Ende: hätten sich alle Länder an deine Vorstellungen gehalten, gäbe es jetzt überall Zustände wie in USA, GB und auch Schweden. Warum sollte dieser Weg besser sein?

Schweden hat pro 1Mio Einwohner 7x so viele Tote wie Österreich und der Wirtschaft geht es genau so gut oder schlecht. Also?

Zwecklos. Mit Argumenten überzeugt du die Falschfahrer nicht.

Es würde mich nicht wundern, wenn hier einige Anhänger von Xavier Naidoo und Attila Hildmann unterwegs sind.

Wer ernsthaft glaubt, dass Schweden, die USA oder gar Brasilien alles besser machen, dem ist nicht zu helfen. Solche Leute kann man nur noch bedauern.

minfox
06.06.2020, 17:40
eine Möglichkeit(!!!) formuliert! Du hast es als Tatsache interpretiert. Das ist für mich ein haushoher Unterschied.Das muss jetzt vor dem Hintergrund der Diskussion gesehen werden, die augenblicklich in der EKD und in ihren Gliedkirchen geführt wird: Luther hat sich auf Anfrage mehrfach zur Pest geäußert - in Dresden und in Wittenberg. Eine starke Meinung ist momentan, dass Luthers Äußerungen so zu verstehen sind, dass er sich wg. der Pest niemals einen Gottesdienst von der Obrigkeit hätte untersagen lassen. Aufgrund dieses Luther-Verständnisses stehen leitende Theologen der ev. Landeskirchen zur Zeit unter Rechtfertigungsdruck. Vergleiche mit der ev. Kirche in der Zeit 1933 bis 1945 bleiben nicht aus. Interessant in diesem Zusammenhang das Argument, dass Kirche sich selbst wohl als nicht systemrelevant ansehe. Was dann bedeutet: sich den politischen Führern widerspruchlos unterordnen und sich in den Mainstream einordnen: Ministerpräsident verbiete - wir applaudieren dir und rechtfertigen das.

Harry Hirsch
06.06.2020, 17:51
Daher haben die vernünftigen Pfarrer und Pastoren die Gottesdienste zum Schutze ihrer Schäfchen auch aus eigenem Antrieb ausfallen lassen.

Bei der Untersagung ging es nicht um politische Unterdrückung der Kirchen.

Luther & Co. wussten weder was Viren sind, noch war Ihnen die Gefahr von Superspreading Events klar.

Nachtrag: Aber - ja, insbesondere vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte, muss die Einschränkung -nicht nur- dieses Grundrechts ständig hinterfragt und sorgfältig geprüft werden.

TONI_B
06.06.2020, 18:03
Ich glaube, da gibt es schon eine gewaltige Fehlinterpretation: es wurden die Gottesdienste ja nicht aus religiösen Gründen verboten, sondern zum Schutz der Allgemeinheit! Denn gerade solche Menschenansammlungen (zB. Chöre) haben sich als Clusterquellen heraus gestellt. Und es wurden ja nicht nur Gottesdienste verboten, sondern auch so unchristliche ;) Dinge wie Fußballspiele.

Und jetzt ganz ehrlich: nach meiner (katholisch) christlichen Sichtweise, zeigt sich der Glaube einer Gemeinschaft nicht in der Äußerlichkeit eines Gottesdienstes, sondern im Respekt und der Rücksichtnahme auf andere. So ähnlich hat es auch der Kardinal in Österreich formuliert. Und der hat die "Verbote" mitgetragen!

aidualk
06.06.2020, 18:13
Über 200 Infizierte nach nur einem Gottesdienst in Frankfurt vor 2 Wochen - wer dann darüber noch diskutiert, hat irgendwas nicht verstanden oder lebt in seiner ganz eigenen Welt!

perser
06.06.2020, 18:17
... Bei der Untersagung ging es nicht um politische Unterdrückung der Kirchen...

Ich glaube, da gibt es schon eine gewaltige Fehlinterpretation: es wurden die Gottesdienste ja nicht aus religiösen Gründen verboten, sondern zum Schutz der Allgemeinheit!

Sorry Leute, Ihr wisst, ich schätze Euch alle beide. Aber wie Ihr nun argumentiert, das hat schon etwas ziemlich Rechthaberisches... :(

Erst habt Ihr @minfox kritisiert, weil Ihr dachtet, er habe da nassforsch übers Ziel hinaus geschossen. Und nun, da er eine verblüffend schlüssige Begründung für all das liefert, legt ihr ihm etwas in den Mund, was weder er noch die Vertreter der EKD so gesagt und wohl auch nicht gemeint haben.

Man wusste auch im Mittelalter, was Krankheiten sind und dass diese tödlich enden können. Wir leben heute nicht mehr im Mittelalter, deshalb hat der laizistische Staat das heute anders entschieden als die (damals ebenso wenig kirchenfeindlichen) Kurfürsten. Aber das nun @minfox quasi durch die Hintertür vorzuwerfen, finde ich schon schwach...

Dornwald46
06.06.2020, 18:22
Ich glaube, da gibt es schon eine gewaltige Fehlinterpretation: es wurden die Gottesdienste ja nicht aus religiösen Gründen verboten, sondern zum Schutz der Allgemeinheit!

Aus gutem Grund! Was da beim Singen an Aerosolen durch die Luft wirbeln und man auch kaum sieht, da waren diese Verbote gerechtfertigt.

Im übrigen, der Gottesdienst im TV aus der Saalkirche in Ingelheim hat uns auch gefallen.:top:

guenter_w
06.06.2020, 18:22
Berufsverbote wurden ausgesprochen gegen etwa 80 Prozent der knapp 200.000 Menschen, die mittels der Künstlersozialkasse versichert sind (Schaffende in den Bereichen Wort & Bild, Darstellende & Bildende Kunst, Musik). Mit Berufsverboten wurden außerdem belegt: Friseure; VHS-Dozenten; Betreiber und Besitzer von Gastgewerbe-Einrichtungen, Hotels, Kinos, Fitness-, Tattoo- und Physio-Studios; Schausteller; Inhaber von Geschäften mit mehr als 800 qm Verkaufsfläche. Das wurde beschlossen von der Kanzlerin und dem Kanzleramt sowie den Ministerpräsidenten und dann vollstreckt von den Ministerpräsidenten. Das Parlament war ausgeschaltet.
Da haut aber einer auf den Putz mit dem Begriff "Berufsverbot"! Hoffentlich ist der historische Zusammenhang nicht geläufig...

Als Mitbetroffener weiß ich da etwas anderes: in unserer Klein-GmbH wurden die Angestellten mit verkürztem Antragsverfahren in Kurzarbeit geschickt, das Finanzamt stundet die Zahlungen, Versicherungen sind in der Schwebe, die hierzulande schnell ausbezahlte Sofortmaßnahme war zwar ein Tropfen auf den heißen Stein, aber besser als nichts. Der Umsatz ging um 90% zurück, da es praktisch weder Konzerte, Veranstaltungen, Präsentationen noch sonstige Business-Events gibt. Ein kleiner Ausgleich findet durch Videokonferenzen, Gottesdienst-Streamings, Veranstaltungs-Streamings und Autokino-Events statt, der aber bei weitem nicht die erforderlichen Umsätze für einen Normalbetrieb ersetzen kann. Die aktuell möglichen Jobs bringen neuen zusätzlichen Aufwand mit sich, würden auch auf Dauer die Existenz des Betriebes gefährden. Realistischerweise ist die Pandemie endlich und mit Stützmaßnahmen von Bund und Ländern aushaltbar. Federn lassen müssen viele. Die Künstler, die ich kenne, haben sämtlichst in den guten Zeiten Reserven gebildet. Sie schnallen den Gürtel enger und suchen sich durch kleine Brötchen das Defizit kleiner zu halten. So schlimm das alles ist und so sehr den Künstlern der direkte Kontakt zum Publikum fehlt, von "Berufsverbot" kann absolut nicht die Rede sein.

Hat etwa ein Skilift-Betreiber im Sommer Berufsverbot? Als nebenberuflicher VHS-Dozent habe ich derzeit auch kein Einkommen durch Kurse, aber niemand hindert mich, Interessierte per Internet weiter zu beschulen! Geld gibt es dafür aber für mich nicht. Auch können nach der Komplettschließung mit Ausnahme von Schaustellern alle wieder mit gebremstem Schaum arbeiten und - wenn auch weniger - Umsätze und Einkommen generieren.

Wir müssen die Pandemie in ihrem Erscheinungsbild einer Naturkatastrophe gleichsetzen. In der Vergangenheit wurden viele Vorsorgemaßnahmen versäumt, deren Folgen uns deutlich auf die Füße gefallen sind und noch lange sehr weh tun werden!

Als ich vor mehr als 40 Jahren bei der Bundeswehr war, haben wir mehrfach irrsinnig viel überzählige Munition verschossen und damit Riesenmengen Geld scheinbar sinnlos "verpulvert". Auf den zweckbestimmten "sinnvollen" Einsatz habe ich in den letzten 40 Jahren gerne verzichten dürfen!

Ich bin froh, in einem funktionierenden demokratischen Rechtssaat zu leben - mit all seinen Fehlern!

Dornwald46
06.06.2020, 18:29
Wir müssen die Pandemie in ihrem Erscheinungsbild einer Naturkatastrophe gleichsetzen. In der Vergangenheit wurden viele Vorsorgemaßnahmen versäumt, deren Folgen uns deutlich auf die Füße gefallen sind und noch lange sehr weh tun werden!

Da wir hoffentlich alle daraus etwas gelernt haben, wird es aller Wahrscheinlichkeit nach, nicht mehr so weh tun.

Harry Hirsch
06.06.2020, 18:30
@perser: Die Wertschätzung ist ganz meinerseits, das weißt du.
Ich bin aber der Meinung, ich habe minfox nichts unterstellt. Im Gegenteil: Siehe #4167. Und die Aussage mit dem faschistoid-hysterischen Hygienestaat wurde ohne Hinweise, dass es sich um ein Zitat handelt, geschrieben. Ich kannte das Zitat nicht.

Und ich meinte das nicht ironisch: Ich glaube Luther hätte einen freiwilligen Verzicht auf Gottesdienste befürwortet. Denn gerade die Vernunft und seine differenzierte Sicht auf die Handlungen der Kirche zeichneten ihn ja aus.
In der damaligen Zeit hätten die altgedienten Kirchenoberhäupter in einer Pandemiesituation ohne Rücksicht auf Verluste auf die Abhaltung von Gottesdiensten gepocht, mit dem Verweis, dass es Gottes Wille sei usw.
Trotz aller Gefahr.

Darüber würden wir heute den Kopf schütteln und Luther hätte vermutlich damals gegengehalten.

guenter_w
06.06.2020, 18:34
Auch wenn Martin Luther in der Gesamtheit der protestantischen Kirchen gleichsam ein Heiliger ist, so sind doch eine ganze Reihe seiner Positionen alles andere als mit unseren heutigen Vorstellungen und Idealen vereinbar. Ich denke z.B. nur an Luthers Hexenglauben und seine Stellung zu den Juden...

Insofern ist es nicht unbedingt ein Qualitätsmerkmal der Argumentation, sich pauschal auf Luther zu beziehen!

Ach so - ich bin evangelisch und bin es gerne!

TONI_B
06.06.2020, 18:54
Man wusste auch im Mittelalter, was Krankheiten sind und dass diese tödlich enden können. Wir leben heute nicht mehr im Mittelalter, deshalb hat der laizistische Staat das heute anders entschieden als die (damals ebenso wenig kirchenfeindlichen) Kurfürsten. Aber das nun @minfox quasi durch die Hintertür vorzuwerfen, finde ich schon schwach...Mir gefallen diese Ausdrücke wie "faschistoid-hysterisch" halt überhaupt nicht. Und ich habe mich auf diesen "Kirchenjurist" bezogen.

Ernst-Dieter aus Apelern
06.06.2020, 19:51
Definitiv.

Für uns Eltern wird es ein Nachspiel geben. Da bin ich sicher.
Das Nachspiel wird wenn für Alle gelten!:roll:

nex69
06.06.2020, 20:15
In der damaligen Zeit hätten die altgedienten Kirchenoberhäupter in einer Pandemiesituation ohne Rücksicht auf Verluste auf die Abhaltung von Gottesdiensten gepocht, mit dem Verweis, dass es Gottes Wille sei usw.
Trotz aller Gefahr.

Das gibt es in gewissen Ländern noch heute... zum Glück nicht bei uns.

felix181
06.06.2020, 20:46
Meinen Kindern wurde für 3 Monate fast der komplette Alltag geraubt. Abfangen durften wir Eltern dies.
Ja wer, wenn nicht die Eltern soll denn sonst soetwas abfangen? Dafür sind Eltern da - sonst sollten sie besser keine Kinder bekommen...

Und die Kinder werden das schon verkraften - da haben Kinder anderer Generationen noch viel ,mehr und viel länger verkraften müssen. Ich bis sicher, dass sie sich schon bald nur mehr schemenhaft an das alles erinnern werden...;)

felix181
06.06.2020, 20:50
Es würde mich nicht wundern, wenn hier einige Anhänger von Xavier Naidoo und Attila Hildmann unterwegs sind.


Bitte um Aufklärung: Wer sind die beiden? Ich hab die noch nie gehört...

minfox
06.06.2020, 20:58
Da haut aber einer auf den Putz mit dem Begriff "Berufsverbot"! Hoffentlich ist der historische Zusammenhang nicht geläufig...Ich beziehe mich in erster Linie auf die von Willy Brandt ab 1972 verordneten bzw. angeregten Berufsverbote. Davon waren in den folgenden knapp zehn Jahren ca. 500 Menschen (Schätzwert) betroffen. Aber auf Kundgebungen, bei Demonstrationen und auf Kirchentagen kämpften Millionen gegen die Berufsverbote, die den öff. Dienst betrafen.
Heute kämpfen und protestieren wenige 100 Menschen gegen die mit den Corona-Maßnahmen verknüpften Berufsverbote (die viel weitreichender sind als Willy Brandts Verbote) aber Millionen vor den Fernsehern und in den Online-Medien begrüßen die Verbote und beleidigen die Protestierenden als Dummköpfe und Nazis.
Wenn ein Fotograf seit Jahren in einer Stadt in den dortigen Kitas die zur Schule wechselnden Kinder zum Abschluss fotografiert und ihm jetzt aus Seuchenschutzgründen verboten wird, die Kita zu betreten, dann nehme ich mir die Freiheit, das als Berufsverbot zu bezeichnen. Die städtische Fachgruppe Kita u. Schule ordnet das Betretungsverbot an und pellt sich dann ein Ei darauf. Der Fotograf reibt sich die Augen und registriert, dass auch diese Honorarquelle (Fotoverkauf an Interessierte) nun versiegt ist. Niemand hat die Kinder und die Eltern gefragt.

dey
06.06.2020, 21:06
Ja wer, wenn nicht die Eltern soll denn sonst soetwas abfangen? Dafür sind Eltern da - sonst sollten sie besser keine Kinder bekommen...


Du hast alles von mir gelesen und den Bezug zu Tonis Beitrag begriffen?

Musst du Kind und Job unter einen Hut bringen?

BeHo
06.06.2020, 21:09
[...], dann nehme ich mir die Freiheit, das als Berufsverbot zu bezeichnen.

Nur dass es kein Berufsverbot ist.

felix181
06.06.2020, 21:19
Musst du Kind und Job unter einen Hut bringen?
Ja, habe aber kein gröberes Problem damit. Ich bin gern ein Elternteil und sehe mich zu 100% verantwortlich für´s Kind - immer!

TONI_B
06.06.2020, 22:12
Auch wenn es jetzt schon etwas wegführt vom Kernthema, aber ich glaube man sollte bei der online-phase (so wurde es bei uns genannt) schon auch berücksichtigen, dass es für alle Seiten (Lehrer, Eltern Schüler) nicht ganz so einfach war wie man sich das als Außenstehender vorstellt. Innerhalb kürzester Zeit (bei uns 48 Stunden) mussten Systeme aus den Boden gestampft werden, die normalerweise Monate brauchen um halbwegs zu funktionieren. Wir sind in der glücklichen Lage - als technische Schule - dass wir ein super EDV-Team haben und auch viele Lehrer sich sehr gut mit IT- und EDV-Belangen auskennen. Ja, sogar unsere Schüler gewinnen "Hacker"-Wettbewerbe. Daher hat es von Anfang an nahezu perfekt funktioniert und es sind auch keine Schüler auf der Strecke geblieben.

Aber ich kenne auch Kollegen, wo es sehr, sehr holprig war. Zum Einem, weil die Schulinfrastruktur nicht gepasst hat und zum Anderen weil auch im Elternhaus zu wenig an EDV-Ausstattung vorhanden war. Nur, das dem Lehrer als einzigen zum Vorwurf zu machen, ist sicher zu einfach.

In Summe hat - im Nachhinein betrachte - diese Situation die Möglichkeit gebracht, dass sich viele Seiten über die jeweils andere Seiten Gedanken hat machen müssen: die Eltern haben gemerkt, was die Lehrer leisten. Die Lehrer mussten zur Kenntnis nehmen, dass es oft Probleme im Elternhaus gibt. Und die Schüler waren froh wieder in die Schule zu dürfen oder haben sich mit den neuen Methoden wohler gefühlt.

Ich war sehr intensiv in Kontakt mit den Eltern und habe genau in diese Richtungen sehr viel Feedback bekommen. Und das hat gut getan - speziell in diesen Zeiten!

nex69
06.06.2020, 22:32
Bitte um Aufklärung: Wer sind die beiden? Ich hab die noch nie gehört...

Besser so :top::crazy:




















Ein Sänger der seit 20 Jahren schlechte Musik macht und ein Koch der mir beweist, dass vegane Ernährung gaga macht.

roschi
06.06.2020, 22:36
Ich beziehe mich in erster Linie auf die von Willy Brandt ab 1972 verordneten bzw. angeregten Berufsverbote. Davon waren in den folgenden knapp zehn Jahren ca. 500 Menschen (Schätzwert) betroffen. Aber auf Kundgebungen, bei Demonstrationen und auf Kirchentagen kämpften Millionen gegen die Berufsverbote, die den öff. Dienst betrafen.


Ich habe diese Zeit und auch die Demonstrationen miterlebt.

Die damaligen Berufsverbote wurden (in der Regel) auf Dauer gegenüber konkreten Personen verhängt, die man wegen ihrer politischen Gesinnung nicht im öffentlichen Dienst beschäftigen wollte.

Die derzeitigen Kontaktbeschränkungen und sonstigen Einschränkungen wurden dagegen allgemein, nicht wegen einer politischen oder sonstigen Gesinnung und nur befristet angeordnet.

Insofern ist Dein Vergleich für mich abwegig, auch wenn derzeit natürlich auch konkrete Personen und - je nach Lebensumständen - auch in unterschiedlicher Intensität von den Einschränkungen betroffen waren und noch sind.

MaTiHH
06.06.2020, 23:07
Ich bin froh, in einem funktionierenden demokratischen Rechtssaat zu leben - mit all seinen Fehlern!

Das ist der Punkt. Und alle, die da Behaupten, die Einschränkungen wären eine Verletzung ihrer Grundrechte, mögen sich mit dem Grundgesetz noch einmal befassen oder sich mit einem Juristen beraten. Es mag durchaus sein, dass diese Behauptung sehr viel rechtswidriger ist als die Maßnahmen...

MaTiHH
06.06.2020, 23:09
Ja, habe aber kein gröberes Problem damit. Ich bin gern ein Elternteil und sehe mich zu 100% verantwortlich für´s Kind - immer!

:top:

MaTiHH
06.06.2020, 23:10
Nur dass es kein Berufsverbot ist.

Eben. Es ist nicht Teil der (Meinungs-)Freiheit, Begriffe mißbräuchlich zu verwenden.

minfox
06.06.2020, 23:19
Ich habe diese Zeit und auch die Demonstrationen miterlebt.
(...) Insofern ist Dein Vergleich für mich abwegig, auch wenn derzeit natürlich auch konkrete Personen und - je nach Lebensumständen - auch in unterschiedlicher Intensität von den Einschränkungen betroffen waren und noch sind.Ich habe manche Demos, Kundgebungen und Kirchentagsproteste angeführt und verantwortet.

Abwegig ist an meinem Einsatz für Grundrechte gar nichts. Normalerweise zitiere ich nicht aus Wikipedia. Hier jetzt eine Ausnahme zum Stichwort "Berufsverbot":
"Als Berufsverbot wird eine Anordnung eines Staatsorgans bezeichnet, die einer konkreten Person oder Personengruppe bestimmte Tätigkeiten untersagt." Wiki: Berufsverbot (https://de.wikipedia.org/wiki/Berufsverbot_(Deutschland)#:~:text=Als%20Berufsver bot%20wird%20eine%20Anordnung,oder%20Personengrupp e%20bestimmte%20T%C3%A4tigkeiten%20untersagt.)

Und ich bleibe dabei (weil es unbestreitbar ist): Berufsverbote wurden ausgesprochen gegen etwa 80 Prozent der knapp 200.000 Menschen, die mittels der Künstlersozialkasse versichert sind (Schaffende in den Bereichen Wort & Bild, Darstellende & Bildende Kunst, Musik). Mit Berufsverboten wurden außerdem belegt: Friseure; VHS-Dozenten; Betreiber und Besitzer von Gastgewerbe-Einrichtungen, Hotels, Kinos, Fitness-, Tattoo- und Physio-Studios; Schausteller; Inhaber von Geschäften mit mehr als 800 qm Verkaufsfläche.
Allen diesen Menschen wurde die Möglichkeit untersagt, durch Ausübung ihres Berufs ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Ersatzgelder für den Lebensunterhalt wurden (bis auf geringe Ausnahmen) nicht zur Verfügung gestellt.
Es handelte und handelt sich um Anordnungen eines Staatsorgans, die einer (...) Personengruppe bestimmte Tätigkeiten untersagen. Rechtswidrige Einschränkung des Grundrechts auf Gewerbefreiheit - spätestens ab Ostern / Mitte April nicht mehr gerechtfertigt durch das Infektionsschutzgesetz.
Friseure durften keine Haare schneiden. Sie durften ihren Beruf nicht ausüben.

Ellersiek
07.06.2020, 00:00
Ich habe manche Demos, Kundgebungen und Kirchentagsproteste angeführt und verantwortet....
Toll.
...Abwegig ist an meinem Einsatz für Grundrechte gar nichts. Normalerweise zitiere ich nicht aus Wikipedia. Hier jetzt eine Ausnahme zum Stichwort "Berufsverbot":
"Als Berufsverbot wird eine Anordnung eines Staatsorgans bezeichnet, die einer konkreten Person oder Personengruppe bestimmte Tätigkeiten untersagt." Wiki: Berufsverbot (https://de.wikipedia.org/wiki/Berufsverbot_(Deutschland)#:~:text=Als%20Berufsver bot%20wird%20eine%20Anordnung,oder%20Personengrupp e%20bestimmte%20T%C3%A4tigkeiten%20untersagt.)

Es wäre wirklich nett, wenn Du nicht immer nur einen Teil zitieren würdest und somit das Zitat aus dem Zusammenhang reisst. Das war schon bei deinem Hysterie-Zitat recht irreführend. Das vollständigere Wikipedia-Zitat zeigt die Bestreitbarkeit deines Standpunktes:
...Als Berufsverbot wird eine Anordnung eines Staatsorgans bezeichnet, die einer konkreten Person oder Personengruppe bestimmte Tätigkeiten untersagt. Davon abzugrenzen ist das Beschäftigungsverbot, das einem Arbeitgeber auf gesetzlicher Grundlage die Beschäftigung eines Arbeitnehmers – in der Regel zu dessen Schutz – verbietet.

Im juristischen Sprachgebrauch der Bundesrepublik Deutschland ist ein Berufsverbot eine gesetzliche Folge oder Maßregel der Besserung und Sicherung aus der Verurteilung wegen einer Straftat. Berufsverbote greifen unmittelbar und direkt in die Berufsfreiheit des Art. 12 GG ein. Eingriffe in der Berufsfreiheit bedürfen einer gesetzlichen Grundlage.

Beispiele:

Einem Arzt kann nach schweren Fehlleistungen die Ausübung des Arztberufs untersagt werden (siehe Approbationsordnung).
Rechtsanwälte brauchen für ihre Tätigkeit eine Zulassung. Diese kann ihnen von der zuständigen Rechtsanwaltskammer entzogen werden, insbesondere bei Überschuldung (Vermögensverfall) und groben Berufsrechtsverstößen.
Gerichte können bei schweren Straftaten Berufsverbote verhängen (Beispiel: ein Kindergärtner wird wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern verurteilt). Der Bundesgerichtshof hat in einem Urteil vom 25. April 2013 entschieden, dass für ein Berufsverbot bei Ersttätern besonders strenge Anforderungen gelten....

Bei wohlwollender Auslegung deines Standpunktes könntest Du dich auf den allgemeinen Sprachgebrauch berufen:

Im allgemeinen Sprachgebrauch in Deutschland denken viele beim Wort Berufsverbot an eine Praxis aufgrund des Radikalenerlasses von 1972. Bürger durften nicht im Staatsdienst tätig sein, wenn sie einer verfassungsfeindlichen Organisation nahestanden. Zwar durften sie den Beruf an sich weiter ausüben. Dazu hatten sie aber kaum Gelegenheit, wenn es Anstellungen fast nur in staatlichen Institutionen gab (zum Beispiel für Lehrer). Im Nationalsozialismus hingegen durften Menschen, gegen die ein Berufsverbot verhängt worden war, gar nicht in ihrem Beruf tätig sein.

Ich bin nach wie vor zufrieden mit den Entscheidungen der jeweiligen Entscheidungsträger im Zusammenhang mit der Corona-Krise. Aus beruflicher Sicht bin ich, bis jetzt, nur zum Teil eingeschränkt, mein Freizeitbereich dafür massiv. Und, ist das schlimm? Klar nervt es, aber man kann sich auch mal einschränken und zurückstecken, insbesondere wenn es der Verringerung der Coronaausbreitung dient. Schlimm ist diese Einschränkung meiner "Freiheit" für mich ganz sicher nicht. Wenn diese Einschränkungen dem Wohle und der Gesundheit vieler anderer dient, dann nehme ich diese durchaus in Kauf.

Schlimm sind eher die Folgen für diejenigen, die wirtschaftlich von dieser Krise massiv und nicht nur kurzfristig betroffen sind. Und diejenigen haben definitiv mein Mitgefühl. Ich kann mir aktuell noch nicht einmal im Ansatz vorstellen, wie ein Konzertbetrieb wieder aufgenommen werden kann*. Jedoch wird es für diese Bereiche keine einfachen Antworten und Lösungen geben.

Lieben Gruß
Ralf

* und da gibt es noch x andere Beispiele

hajoko
07.06.2020, 00:31
Schlimm sind eher die Folgen für diejenigen, die wirtschaftlich von dieser Krise massiv und nicht nur kurzfristig betroffen sind. Und diejenigen haben definitiv mein Mitgefühl. Ich kann mir aktuell noch nicht einmal im Ansatz vorstellen, wie ein Konzertbetrieb wieder aufgenommen werden kann*. Jedoch wird es für diese Bereiche keine einfachen Antworten und Lösungen geben.
Lieben Gruß
Ralf
* und da gibt es noch x andere Beispiele

Da gibt es durchaus erfolgreiche Ideen und ich weis wovon ich rede. Ich veranstalte (ehrenamtlich) mit Freunden Jazzkonzerte. Seit der Pandemie sind für die Musiker übernacht die Einnahmen massiv weggebrochen. Aber Kreativität hilft auch hier. Die Jazzfederation Hamburg hat mit Unterstützung eines Tonstudios und Videoübertragungstechnikern die Reihe "Hamburg Stream" ins Leben gerufen. Mehrmals pro Woche treten hier Jazzmusiker und Bands virtuell online auf und die Konzerte werden online ins Netz gestreamt. Die Zuschauer/hörer werden gebeten (und machen das wirklich beispielhaft gut und gerne) eine Art Eintrittsgeld per Spende zu überweisen. Namhafte Musiker, die nicht auf diese Art der Unterstützung angewiesen sind, machen Werbung mit Benefizkonzerten für die lokalen Künstler. Das hat sich inzwischen so gut eingespielt, dass im Durchschnitt pro Streamkonzert ca. 1000 EUR an Eintrittsspenden reinkommen. Die Benefizkonzerte bringen sehr viel mehr und gehen voll an die lokalen Künstler, die es benötigen.

Link zur Info hier https://hamburg.stream/

Aus meiner Sicht zeigt dieses Beispiel, dass in den schweren Coronazeiten Kreativität das viel bessere Mittel ist, als Schuldzuweisungen, Beschimpfungen oder Märchen über Berufsverbote in die Welt zu setzen ... feundlich ausgedrückt.

TONI_B
07.06.2020, 06:08
Friseure durften keine Haare schneiden. Sie durften ihren Beruf nicht ausüben.Ja, aber nicht aus Jux oder Tollerei oder weil sie politisch auf der falschen Seite stehen. Doch einzig und allein aus Schutz für die Bevölkerung. Und der Schutz des Lebens muss doch über all diesen Rufen nach Freiheit stehen!

Und ja, nochmals - ich bin absolut dafür dass diesen Leuten ein Großteil ihres Verdienstentganges gezahlt wird: die, die ihr Gehalt weiter bekommen haben und vor allem, die die durch die Globalisierung (die uns letztlich diesen Sch... eingebrockt hat) reich geworden sind und lange profitiert haben, solange dazu beitragen.

Und wenn du den Beweis erbringen kannst, dass ab April eine Öffnung keinen Toten zusätzlich gebracht hat, wirst du auch erfolgreich klagen können. Ich nehme aber an, dass die Regierung wissenschaftlich haltbare Simulationen vorlegen wird können, die zeigen, dass es eine erhöhte Sterblichkeit gegeben hätte.

Robert Auer
07.06.2020, 07:59
@Toni_B: Danke für die klare Antwort! :top:

guenter_w
07.06.2020, 09:32
Ich habe manche Demos, Kundgebungen und Kirchentagsproteste angeführt und verantwortet.

Abwegig ist an meinem Einsatz für Grundrechte gar nichts. Normalerweise zitiere ich nicht aus Wikipedia. Hier jetzt eine Ausnahme zum Stichwort "Berufsverbot":
"Als Berufsverbot wird eine Anordnung eines Staatsorgans bezeichnet, die einer konkreten Person oder Personengruppe bestimmte Tätigkeiten untersagt." Wiki: Berufsverbot (https://de.wikipedia.org/wiki/Berufsverbot_(Deutschland)#:~:text=Als%20Berufsver bot%20wird%20eine%20Anordnung,oder%20Personengrupp e%20bestimmte%20T%C3%A4tigkeiten%20untersagt.)

Und ich bleibe dabei (weil es unbestreitbar ist): Berufsverbote wurden ausgesprochen gegen etwa 80 Prozent der knapp 200.000 Menschen, die mittels der Künstlersozialkasse versichert sind (Schaffende in den Bereichen Wort & Bild, Darstellende & Bildende Kunst, Musik). Mit Berufsverboten wurden außerdem belegt: Friseure; VHS-Dozenten; Betreiber und Besitzer von Gastgewerbe-Einrichtungen, Hotels, Kinos, Fitness-, Tattoo- und Physio-Studios; Schausteller; Inhaber von Geschäften mit mehr als 800 qm Verkaufsfläche.
Allen diesen Menschen wurde die Möglichkeit untersagt, durch Ausübung ihres Berufs ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Ersatzgelder für den Lebensunterhalt wurden (bis auf geringe Ausnahmen) nicht zur Verfügung gestellt.
Es handelte und handelt sich um Anordnungen eines Staatsorgans, die einer (...) Personengruppe bestimmte Tätigkeiten untersagen. Rechtswidrige Einschränkung des Grundrechts auf Gewerbefreiheit - spätestens ab Ostern / Mitte April nicht mehr gerechtfertigt durch das Infektionsschutzgesetz.
Friseure durften keine Haare schneiden. Sie durften ihren Beruf nicht ausüben.

Leider Fullquote! Durch Wiederholung wird aus einer falschen Aussage keine richtige! Nochmal das ganz konkrete Beispiel aus meiner Firma: durch den Wegfall der meisten Jobs hat sich der Umsatz um 90% verringert. Aber Geschäftsführer und Büro haben in der umsatzarmen Zeit mehr als je zuvor zu tun in Ausübung ihres Berufs! Bislang ist noch kein Staatsorgan aufgetaucht, das die Ausübung der wichtigen Tätigkeiten verboten hätte! Die MA in Kurzarbeit bekommen teilweise Aufstockung, die Geschäftsführer verzichten auf Auszahlung der vollen Gehälter, das Bundesland gab Soforthilfe, das Finanzamt Stundung, weitere Förderungen und zumindest teilweiser Ersatz des Umsatzausfalls sind im Kommen (unser Büro rotiert deshalb gemeinsam mit dem Steuerberater). Egal wie, in harten Zeiten wie diesen ist auch unternehmerische Kreativität gefragt für das Überleben. Das beweisen unzählige Firmen in vielen Bereichen tagtäglich. Und das hilft mehr als Falschbehauptungen und infektionsgefährliche Protestaktionen!

felix181
07.06.2020, 11:03
Ein Sänger der seit 20 Jahren schlechte Musik macht und ein Koch der mir beweist, dass vegane Ernährung gaga macht. [/SIZE]
Danke - ich kannte die beiden Namen nicht :top:

berlac
07.06.2020, 11:07
Heute kämpfen und protestieren wenige 100 Menschen gegen die mit den Corona-Maßnahmen verknüpften Berufsverbote (die viel weitreichender sind als Willy Brandts Verbote) aber Millionen vor den Fernsehern und in den Online-Medien begrüßen die Verbote und beleidigen die Protestierenden als Dummköpfe und Nazis.

Wenn man Nazis Nazis nennt, beleidigt man sie dann? Offensichtlich waren ja einige bei diversen Protestaktionen dabei.

Auf so einigen Bildern diverser Protestaktionen sieht man dann auch Schilder die von einigen hochgehalten werden. Unter anderem auch über die "Gates Verschwörung". Bei so manchem Sprachbeitrag kam dann auch nichts besseres. Mir fällt da dann hierfür auch spontan die Bezeichnung Dummköpfe ein.

dey
07.06.2020, 11:56
@Toni_B
Ich habe ja korrigiert, dass es bei uns extrem enttäuschend verlaufen ist.
Es hat sch on bei Kleinigkeiten angefangen. Nach der ersten Woche wurden die Lehrer gebeten ein einheitliches Format für die Bezeichnung der Dateien zu schaffen. Umgesetzt? Nur zu 80%.
Sauberes gerades einscannen damit Leserlichkeit gegeben ist.
Dateiformate verwenden, die auf dem Smartphone auch verarbeitet werden können, wenn diese über die App verteilt werden.
25% der Lehrer werden von meinen Töchtern als engagiert bewertet. Beim Rest hatte man nicht das Gefühl, dass sie sich der Situation stellen.

Man liesst es ja auch hier: wenn du in der Krise nicht dein Leben für dein Kind geben willst, solltest du nicht Elternteil werden wollen.
Und genau so kommt mir das seitens der Schule vor: jetzt seid ihr Eltern mal dran. Ein wöchentlicher Dankesbrief wird schon reichen.
Für alles wird hier Verständnis gezeigt, nur nicht für die Eltern.

Edit: ach so, ja, nicht vergessen: LUXUSPROBLEMCHEN

kiwi05
07.06.2020, 12:45
Für alles wird hier Verständnis gezeigt, nur nicht für die Eltern.

Edit: ach so, ja, nicht vergessen: LUXUSPROBLEMCHEN

Ich hoffe mal du hast dich freiwillig und bewusst zum Elter-werden entschieden.
Leider klingt es bei dir zumeist nach Pflichtprogramm.

Und bevor du nachfragst: Ich muss nicht Kind und Job unter einen Hut bringen.

TONI_B
07.06.2020, 13:18
Ein wöchentlicher Dankesbrief wird schon reichen.
Für alles wird hier Verständnis gezeigt, nur nicht für die Eltern.Sorry, aber solche Allgemeinplätze sind immer falsch! Nicht ALLE Lehrer sind faul, genau so wenig wie ALLE Eltern überfordert sind.

Bei uns war es teilweise umgekehrt: wir haben ein einheitliches Format usw. eingefordert und ca. 5-10% der Schüler haben es anfangs nicht geschafft und Handy-Bilder geschickt, die unleserlich oder zumindest verdreht waren usw. Und? Sollen wir jetzt ALLE Schüler als unfähig oder unwillig bezeichnen? Hat sich irgendwann eingeschliffen. Wirklich ein absolutes Luxusproblem!

Der wöchentliche Dankbrief ist im Mittel wirklich aufgetaucht: ich habe in den knapp 10 Wochen in Summe 10-12 emails bekommen, die mir/uns gezeigt haben, dass die Eltern unsere Arbeit schätzen. Nochmals: das tut gut! Und zeigt auch, dass mit gegenseitigem Respekt vieles einfacher wird, denn wir Lehrer haben uns natürlich auch erkundigt, wie es zu Hause so geht mit dem Lernen und haben wo es nur ging, Hilfestellungen geleistet. z.T. hat unser EDV-Team stundenlang per Fernwartung die PCs auf Vordermann gebracht oder wir haben Notebooks aus der Schule an Schüler weitergegeben (war aber nur bei 7 von 1500 Schülern notwendig).

steve.hatton
07.06.2020, 13:28
Ja klar, Friseure und Berufsverbot: Einige, eher einige viele oder die meisten Friseure, die nun wieder öffnen dürfen haben wohl als Priorität 1 den Montag geschlossen....da fällt mir nichts mehr ein !

aidualk
07.06.2020, 13:32
Meine Schwester ist Sekundarstufe II Lehrerin. Sie erzählte, dass es mit digitalem Homeschooling recht gut lief, bis zu dem Zeitpunkt, als beschlossen und verkündet wurde, dass dieses Jahr niemand das Klassenziel nicht erreichen wird - es also kein 'Sitzenbleiben' gibt. Ab diesem Punkt läuft es tatsächlich spürbar schleppender mit Rückantworten der Arbeiten und Motivation der Schüler. :zuck:

P.S.: Und meine Schwester hat geschätzt 50% mehr Arbeit als zu normalen Zeiten.

steve.hatton
07.06.2020, 13:34
Na klar - kein Ziel heißt kein Ankommen :-)

dey
07.06.2020, 13:44
Sorry, aber solche Allgemeinplätze sind immer falsch! Nicht ALLE Lehrer sind faul, genau so wenig wie ALLE Eltern überfordert sind.


Wo habe ich geschrieben alle Lehrer seien faul? Ich schreibe einen individuellen Front-Bericht. Genau, wie du.
In meinen Augen wurde sich nichtmal um minimale Standards bemüht. In unserem Falle.

Es wird sich hier ein Riesenkopf um die Menschen gemacht, deren Branchen vom Lockdown betroffen sind. Die haben sich alle freiwilkig dazu entschieden. Natürlich hat bei seiner Wahl keiner eine solche Situation auf dem Radar gehabt.

Wir Eltern auch nicht. Ist aber nicht so schlimm. Keine bleibenden Schäden, Luxusproblemchen.

Mit welcher Motivation ich meine Elternpflichten erledige wird sich nicht klären lassen. Wie gut und engagiert ich das mache auch nicht. Fakt ist, ich muss, ich kann dem nicht ausweichen.
Falsch, doch, ich kann. Nur, warum mache ich das nicht?

Alle Eltern mit Kindern unter 12/13 sind gefordert über Monate einen riesen Spagat hinzubekommen. Alleine! Dank Kontaktbeschränkung ist es fast unmöglich, sich legal helfen zu lassen.
Mein Kollege hat eine Betreuung für das Kindergartenkind. Er ist trotzdem auf mobile Office angewiesen, weil damit der Tag bei weitem nicht abgedeckt ist. Und das alles auch nur, wenn man in einem systemrelevanten Job ist. Ansonsten heisst es halt zuhause bleiben.

Vielleicht stellen wir uns heute Abend mal auf den Balkon und applaudieren den Eltern.

Acj ja, ich vergass, haben wir ja freiwillig so gewollt. Und, (tm) früher war ja alles viel besser oder schwieriger. Je nach dem, was grad besser passt.

minfox
07.06.2020, 14:08
Leider Fullquote! Durch Wiederholung wird aus einer falschen Aussage keine richtige! Nochmal das ganz konkrete Beispiel aus meiner Firma: durch den Wegfall der meisten Jobs hat sich der Umsatz um 90% verringert. Aber Geschäftsführer und Büro haben in der umsatzarmen Zeit mehr als je zuvor zu tun in Ausübung ihres Berufs! Bislang ist noch kein Staatsorgan aufgetaucht, das die Ausübung der wichtigen Tätigkeiten verboten hätte! Die MA in Kurzarbeit bekommen teilweise Aufstockung, die Geschäftsführer verzichten auf Auszahlung der vollen Gehälter, das Bundesland gab Soforthilfe, das Finanzamt Stundung, weitere Förderungen und zumindest teilweiser Ersatz des Umsatzausfalls sind im Kommen (unser Büro rotiert deshalb gemeinsam mit dem Steuerberater). Egal wie, in harten Zeiten wie diesen ist auch unternehmerische Kreativität gefragt für das Überleben. Das beweisen unzählige Firmen in vielen Bereichen tagtäglich. Und das hilft mehr als Falschbehauptungen und infektionsgefährliche Protestaktionen!Vielen Dank für deinen Beitrag. Ich schrieb:
"Berufsverbote wurden ausgesprochen gegen etwa 80 Prozent der knapp 200.000 Menschen, die mittels der Künstlersozialkasse versichert sind (Schaffende in den Bereichen Wort & Bild, Darstellende & Bildende Kunst, Musik)."
Wie viele Leute in deiner Firma sind mittels der Künstlersozialkasse versichert? Wenn du Zahl dieser Leute, um die es mir hauptsächlich ging, nachreichen könntest, wäre das super nett. Vielen Dank!

felix181
07.06.2020, 14:20
Und genau so kommt mir das seitens der Schule vor: jetzt seid ihr Eltern mal dran. Ein wöchentlicher Dankesbrief wird schon reichen.

Meinst Du das ernst? Die Schule soll sich bei den Eltern BEDANKEN, dass sie ihren Aufgaben als Eltern nachkommen? :roll:

berlac
07.06.2020, 14:23
Ja klar, Friseure und Berufsverbot: Einige, eher einige viele oder die meisten Friseure, die nun wieder öffnen dürfen haben wohl als Priorität 1 den Montag geschlossen....da fällt mir nichts mehr ein !

Gut, Friseure sind jetzt wohl finanziell meist nicht auf Rosen gebettet, aber bei dieser Berufsgruppe sollte die kurzzeitige Unterbrechung trotzdem auch kaum die Existenz gefährden.

steve.hatton
07.06.2020, 14:24
Und wenn Lehrer die von Eltern unterlassenen Aufgaben erfüllen kommt am nächten Tag das Anwaltsschreiben....

Gut, Friseure sind jetzt wohl finanziell meist nicht auf Rosen gebettet, aber bei dieser Berufsgruppe sollte die kurzzeitige Unterbrechung trotzdem auch kaum die Existenz gefährden.

Da gibt`s auch solche und solche, aber wenn Miete und Lohnkosten weiterlaufen kann`s schnell eng werden und wenn dann noch immer wieder Mietzahlungsschwierigkeiten eintreten, dann verstehe ich den freiwilligen Monday-Lockdown noch weniger....

dey
07.06.2020, 14:46
Meinst Du das ernst? Die Schule soll sich bei den Eltern BEDANKEN, dass sie ihren Aufgaben als Eltern nachkommen? :roll:

Aktuell übernehmen wir die Aufgaben der Schule.

Der wöchentliche Brief ist keine Forderung, sondern eine unnütze Realität.

nex69
07.06.2020, 14:51
Bei deinem Gejammer frage ich mich, weshalb du überhaupt Kinder auf die Welt gestellt hat. Echt jetzt :roll:

felix181
07.06.2020, 15:00
Aktuell übernehmen wir die Aufgaben der Schule.

Ja und ?!?
Du hast Kinder in die Welt gesetzt und jetzt ist halt eine Ausnahmesituation, die schon mal vorkommen kann. Trotzdem haben Eltern immer für die Kinder dazusein ... und die Schule wenn möglich auch, aber jetzt ist es halt nicht möglich. Schule, Sportvereine, usw. sind eine gute Ergänzung, aber die Hauptlast muss immer bei den Eltern liegen...

Wenn man sich einen Hund zulegt wird man dies ja auch nicht nur tun, wenn immer sichergestellt ist, dass die Hundepension geöffnet hat - und wenn doch, wäre es absolut besser sich keinen Hund zuzulegen ;)

nex69
07.06.2020, 15:05
@Felix 181 :top::top::top:

hpike
07.06.2020, 15:10
Absolut deiner Meinung Felix:top:, ich kann kaum glauben, was ich hier teilweise lese.:shock:

nex69
07.06.2020, 15:20
Wenn man sich einen Hund zulegt wird man dies ja auch nicht nur tun, wenn immer sichergestellt ist, dass die Hundepension geöffnet hat - und wenn doch, wäre es absolut besser sich keinen Hund zuzulegen ;)

Den Hund kann man notfalls, wenn es nicht anders geht, noch einem anderen Besitzer weitergeben. Bei Kindern wird das etwas schwieriger :crazy:.
Nur sollte man sich das vorher überlegen.

TONI_B
07.06.2020, 15:38
Wo habe ich geschrieben alle Lehrer seien faul?.Na, ja - bei so einem statement Das home schooling ist komplett fürn Arsch. klingt das schon nach Lehrer-Bashing.

felix181
07.06.2020, 15:55
Na, ja - bei so einem statement klingt das schon nach Lehrer-Bashing.
Mir tun die Lehrer (in Österreich) eher leid - ich glaube nämlich nicht, dass alle Lehrer faul oder unwillig sind, aber leider tun "sie" alles, um in der Öffentlichkeit so dazustehen.
Mit "sie" meine ich die Lehrergewerkschaft die seit vielen Jahren erfolgreich jede Neuerung vom Tisch fegt - letzter Clou war die Weigerung nach 3 Monaten geschlossenen Schulen die Fenstertage zwischen Feiertagen ausnahmsweise zu arbeiten. Da greift sich jeder Normalbürger am Kopf :(
Ich habe einige Lehrer in der Familie und weiss, dass sich viele innerhalb Ihrer Möglichkeiten sehr bemühen, aber eine bessere Aussendarstellung täte bei den Lehrern wirklich mehr als Not...

guenter_w
07.06.2020, 16:15
Vielen Dank für deinen Beitrag. Ich schrieb:
"Berufsverbote wurden ausgesprochen gegen etwa 80 Prozent der knapp 200.000 Menschen, die mittels der Künstlersozialkasse versichert sind (Schaffende in den Bereichen Wort & Bild, Darstellende & Bildende Kunst, Musik)."
Wie viele Leute in deiner Firma sind mittels der Künstlersozialkasse versichert? Wenn du Zahl dieser Leute, um die es mir hauptsächlich ging, nachreichen könntest, wäre das super nett. Vielen Dank!

Antwort: Null! Trotz Pflichtmitgliedschaft in der KSK keine Leistung aus der KSK!

Jetzt lasse doch endlich mal den hetzerischen und falschen Begriff "Berufsverbot" weg. Über dessen Fehlvverwendung habe ich mich schon in den 70ern geärgert!

dey
07.06.2020, 16:48
Na, ja - bei so einem statement klingt das schon nach Lehrer-Bashing.

Ich hatte das schon 2x auf meine Erfahrungen eingeschränkt.

Zum Thema, was bin ich nicht für ein schlechter Vater/ Mensch. Bitte nochmal an den Ursprung zurück : Toni hatte geschrieben, dass er sich nicht eingeschränkt fühlt. Daraufhin habe ich geantwortet, wäre ich nicht Vater von 2 Kindern, wäre es bei mir ähnlich.
Danach habe ich begründet warum das so ist.
Aber ihr seid ja durchweg der Meinung wir müssen das toll finden. Haben wir uns ja so ausgesucht.

Die wenigsten konnten bis dato bestätigen, dass sie auch neben dem Job das home Schilling ihrer nicht Jugendlichen Kinder betreuen.

minfox
07.06.2020, 16:49
Antwort: Null! Trotz Pflichtmitgliedschaft in der KSK keine Leistung aus der KSK!Das verstehe ich überhaupt nicht: Niemand in deiner Firma ist mittels der KSK versichert, aber es besteht Pflichtmitgliedschaft??? :shock: Verstehst du selbst, was du schreibst?
Natürlich gibt es keine Leistung aus der KSK. Hat es noch nie gegeben und wird es nie geben. Weißt du überhaupt, was die KSK ist:?:
Man ist nicht in der KSK versichert, sondern mittels der KSK.

guenter_w
07.06.2020, 17:04
Das verstehe ich überhaupt nicht: Niemand in deiner Firma ist mittels der KSK versichert, aber es besteht Pflichtmitgliedschaft??? :shock: Verstehst du selbst, was du schreibst?
Natürlich gibt es keine Leistung aus der KSK. Hat es noch nie gegeben und wird es nie geben. Weißt du überhaupt, was die KSK ist:?:
Man ist nicht in der KSK versichert, sondern mittels der KSK.
Selbstverständlich gibt es eine Pflichtmitgliedschaft, die jährlich Meldung über die Beitragshöhe erfordert. Und erhebliche Diskussionen rund um die KSK.Selbstverständlich gibt es Leistungen aus der KSK bzw. der Sozialversicherung - nur nicht für Corona-Geschädigte! Ich kenne Soloselbständige, die brav bei der KSK melden und einzahlen müssen und im Moment ziemlich durch die Raster fallen! Dummerweise gibt es in der Branche zu verschiedene Partikularinteressen, so dass sich keine richtige Lobby herausbilden konnte, die eine Branche mit über 120 Mrd. Jahresumsatz, 300.000 Betrieben und jeder Menge Solisten effektiv vertreten könnte.

TONI_B
07.06.2020, 18:03
Mit "sie" meine ich die Lehrergewerkschaft die seit vielen Jahren erfolgreich jede Neuerung vom Tisch fegt - letzter Clou war die Weigerung nach 3 Monaten geschlossenen Schulen die Fenstertage zwischen Feiertagen ausnahmsweise zu arbeiten. Da greift sich jeder Normalbürger am Kopf :(Die Gewerkschaft ist aber nicht DIE Lehrer. Ich fühle mich von der Gewerkschaft nicht vertreten, weil sie eben sehr oft Dinge nach außen tragen, die für uns schlecht sind. Aber andererseits lassen sie sich oft über den Tisch ziehen - zu unserem Nachteil. Aber das kann man nicht verstehen, wenn man nicht im System ist. Zu den Fenstertagen: auch das ist nicht so einfach und deine Verurteilung geht - zumindest in unserem Fall - ins Leere! Denn wir haben den Fenstertag schon vorher eingearbeitet. Und ich schau mir eine Berufsgruppe an, die so locker flockig einen Tag herschenkt...

felix181
07.06.2020, 18:33
Die Gewerkschaft ist aber nicht DIE Lehrer. Ich fühle mich von der Gewerkschaft nicht vertreten, weil sie eben sehr oft Dinge nach außen tragen, die für uns schlacht sind. Aber andererseits lassen sie sich oft über den Tisch ziehen - zu unserem Nachteil. Aber das kann man nicht verstehen, wenn man nicht im System ist. Zu den Fenstertagen: auch das ist nicht so einfach und deine Verurteilung geht - zumindest in unserem Fall - ins Leere! Denn wir haben den Fenstertag schon vorher eingearbeitet. Und ich schau mir eine Berufsgruppe an, die so locker flockig einen Tag herschenkt...

Also das die Gerwerkschaft nicht "die Lehrer" ist denke ich auch - beim Rest bin ich schlicht anderer Meinung, aber wie Du sagst: ich bin nicht im System, aber ich bin wie jeder der Kinder hat von "Eurem System" abhängig - leider!!! :cry:

guenter_w
07.06.2020, 19:01
Als ehemaliger Schulleiter könnte ich euch Stories von solchen und von solchen Lehrerkolleginnen und -kollegen erzählen, ebenfalls aber Stories von vorgesetzten Behörden und Schulträgern, von konkurrierenden Lehrervertretungen - noch viele mehr von Schülerinnen und Schülern...

Die Schöpfung ist sehr mannigfaltig und es gibt so manche Dinge, wegen derer ich es nicht bedaure, im Ruhestand zu sein!

nex69
07.06.2020, 19:10
Aber ihr seid ja durchweg der Meinung wir müssen das toll finden.

Das hat niemand geschrieben.


Haben wir uns ja so ausgesucht.

Die Kinder hast du dir (hoffentlich) ausgesucht :roll:. Die Coronapandemie hat sich niemand ausgesucht. Hier wochenlang rumjammern bringt sicher niemandem etwas.

Hast du bessere Lösungen auf Lager? Was hätte der Staat besser machen sollen?

guenter_w
07.06.2020, 19:35
Was hätte der Staat besser machen sollen?
Schon lange vor Corona eine ganze Menge! Digitalisierung in der Schule ist in weiten Bereichen immer noch nicht angekommen, einheitliche Software und Kommunikationsmöglichkeiten mangelhaft bis nicht vorhanden, Wildwuchs, mangelnde Lehrerfortbildung, mangelhafte Ausstattung. In vielen Schulen gibt es in vielen Unterrichtsräumen kein Waschbecken, Kreidetafeln mit Schwämmen als Erregerschleudern und Feinstaubverteiler, bauliche Zustände in so manchen Bundesländern unter aller Kanone, effektiver Lehrermangel, Überlastung der Lehrer mit unterrichtsfremden Tätigkeiten und auch Erziehungsaufgaben, die eigentlich im Elternhaus geschehen sollten, übergroße Schulklassen, zunehmende statt abnehmende Deputate (Wochenstundenverpflichtungen), die waren vor 50 Jahren im Gymnasialbereich noch bei 18 Stunden, jetzt zwischen 25 und 27 Stunden... endlose Fortsetzung möglich. Bestünden diese Mängel nicht oder zumindest in geringerem Maße, wäre die Corona-Misere im Schulbereich wesentlich leichter zu handeln.

DiKo
07.06.2020, 20:14
@dey

Mal meine Sichtweise:

Klar übernehmen wir Eltern derzeit auch Aufgaben der Schule.

Aber so negativ sehe ich jetzt das Home-Schooling nicht und ich hatte mit Grundschule und weiterführender Schule das volle Programm.
Ich denke, alle Seiten sind daran gewachsen:
Die Kinder, die lernen mussten selbstständiger zu arbeiten.
Die Lehrer, die quasi einen Crash-Kurs digitale Schule zu absolvieren hatten.
Und ja, wir Eltern auch, die jetzt Konflikte aushalten mussten, die vorher Lehrer übernommen haben.

Nein, leicht war das nicht.
Das hat viel Energie gekostet, manchmal den Großen zu motivieren und mit dem Kleinen auch mal Fehler durchzugehen.
Streit, Wutausbrüche, manchmal auch Tränen, aber auch spannende und begeisternde Erlebnisse waren dabei.
Beide musste ich gelegentlich zu Überarbeitungen ihrer Aufgaben motivieren, wenn das zu schludrig und lustlos war.
Interessanterweise waren die Kinder dann mit den Ergebnissen auch selbst deutlich zufriedener.

Hut ab vor den Lehrern, von denen viele (nicht alle) sich angestrengt haben, den Kontakt zu den Schülern zu halten und Feedback zu Aufgaben zu geben.
Und ohne Arbeitgeber, die schnell und unkompliziert Möglichkeiten geschaffen haben, um Familie und Arbeit unter diesen gezogenen Hut zu bekommen, wäre das auch nicht gegangen.

Klar, das war am Anfang chaotisch.
Der Kleine hat am letzten regulären Schultag einen Packen Aufgabenblätter mitbekommen, die durchzuarbeiten waren.
Der Große bekam seine Aufgaben per IServ, das war aber auch schon vor Corona teilweise so.
Ich habe zeitweilig vormittags Homeschooling veranstaltet und bin späten Mittag zur Arbeit gefahren.
Meine Partnerin hat dann früher angefangen mit der Arbeit und die Kinder dann nachmittags "bespaßt".
Das war Stress, ohne Frage.

Dann waren bei uns ja noch 3 wochen Frühjahrsferien, das hat einiges wieder entzerrt.
Aufgrund der Situation mussten wir zwar die Dänemarkreise canceln (Geld 100% zurück bekommen, puh), aber den Urlaub habe ich trotzdem genommen.
Danach waren meine Partnerin und ich dann abwechselnd zu Hause (Home-Office/Kurzarbeit).

Und so richtig ins Laufen gekommen ist das Homeschooling erst nach den Frühjahrsferien.
Am Anfang war es holperig, die erste richtige Video-Konferenz vom Großen hat den Schulserver an den Anschlag gebracht.
Aber es hat sich "eingeschwungen", die nächsten Male ging es dann schon deutlich besser.
Der Physiklehrer hat z.B.Experimente mit Haushaltsmaterialen vorgegeben, die durchgeführt und ausgewertet werden mussten.
Auch sonst gab es in anderen Fächern durchaus anspruchsvolle und kreative Aufgaben sowie konstruktives Feedback zu den hochgeladenen Ergebnissen.

Beim Kleinen hat sich die Klassenlehrerin viel Mühe gemacht und zu Hause Videos aufgenommen und Padlets mit Wochenplan erstellt.
Den Link gab es per eMail, da waren dann Links auf Lernvideos, zu den selbst erstellten und dazu passende Aufgabenblätter waren auch enthalten.
Montags gabs dann immer kurze Treffen mit der Lehrerin vor der Schule (mit Abstand und Maske), um gemachte Aufgaben abzugeben, neue und die Korrekturen bzw. Rückmeldungen von der Vorwoche abzuholen.

Meine beiden hatten beide während der Hochphase auch noch Geburtstag.
Die waren natürlich auch nicht begeistert, dass ihre Geburtstage nicht gefeiert werden konnten mit Freunden.

Aber im Großen und Ganzen war das jetzt für uns doch erträglich.
Das lag aber auch daran, dass
a) das Wetter bei uns ziemlich gut war
b) wir unseren Garten viel nutzen konnten (Trampolin, Fussbaltore)
c) meine beiden tatsächlich noch viel miteinander spielen
d) ich den beiden FIFA20 auf der Playstation spendiert habe :crazy:

Ich käme aber nicht auf die Idee, anderen zu sagen "heul nicht rum".
Da hat nunmal jeder sein eigenes Päckchen zu tragen.

Ab nächster Woche hat der Kleine jetzt ganz "normalen" Unterricht jeden Tag, das ist natürlich schon mal eine deutliche Erleichterung.
Da war ich (Risikogruppe) zwar skeptisch, aber wenn ich mir die Zahlen bei uns anschaue, ist das für mich vertretbar.
Daher machen wir von der Möglichkeit, das Kind zu Hause zu behalten, auch keinen Gebrauch.

Ich bin gespannt wie es weiter geht, und ich hoffe, dass Einiges aus dieser Zeit weitergeführt wird.
Denn ehrlich, im Bereich digitales Arbeiten und digitale Schule hinkt Deutschland doch hinterher.
Auch wenn ich Arbeit und Privatleben lieber (auch räumlich) auseinander halte, die Möglichkeit ist doch schon in bestimmten Situationen praktisch.

Gruß, Dirk

dey
07.06.2020, 20:17
Das hat niemand geschrieben.

Nein, direkt natürlich nicht. Aber meine Meinung wird ja als

Hier wochenlang rumjammern bringt sicher niemandem etwas.

ausgelegt. Ich jammere nicht wochenlang, sondern Max seit Wochen rum. Dazwischen habe ich nix geschrieben. Weil es hier ja alle besser wissen und einschätzen können.

Hast du bessere Lösungen auf Lager? Was hätte der Staat besser machen sollen?

Noch mal zur Erinnerung. Ich habe auf den Beitrag von Toni reagiert.
Ohne meine Kinder wäre mir der Lockdown egal. Mit Kindern möchte ich lieber gestern als heute Normalität für meine Kinder.

Fragen:
1. Kann ich davon ausgehen, dass die Eltern der Kinder unter 13 den gesellschaftlichen Durchschnitt in Bezug auf Berufe und Gehalt entsprechen oder zumindest nicht besser dastehen?
2. Somit tragen sie ähnliche finanzielle Risiken?
3. Zukünftige zusätzliche Belastungen werden sie genauso wie der Rest der Bevölkerung zu tragen haben?
4. Nur die Belastung durch Schulausfall und Begrenzung aller freiheitlichen Aktivitäten dürfen wir Eltern alleine und bitte KLAGLOS tragen?

So sieht doch eure Argumentation über die letzten 300 Posts aus?

@Dirk
Ich freue mich für Dich, dass Du das alles so positiv siehst. Mir ist dafür in den letzten Wochen die Energie dafür verloren gegangen.

Ditmar
07.06.2020, 20:33
Ja die Zeiten ändern sich, Heute braucht man die Vollversorgung.
Ich kann mich noch erinnern, mein Vater war nicht zu Hause, da Er das Geld für die Familie in der Fremde so sagte man verdienen mußte.
Meine Mutter ging Halbtags arbeiten, und danach 6 Kinder (3 eigene und die einer verstorbenen Tante) zu versorgen, inkl. Aufsicht über die Schularbeiten, und das ging auch.

Sicher ist Heute vieles anders, wie z. B. auch das Anspruchsdenken der heutigen Eltern, die auf der einen Seite keine Zeit mehr haben für Ihre Kinder, und auf der anderen Seite am liebsten ein Vollversorgung für die Kinder hätten.
Denn man lernt ja soviel fürs leben, auch schon im Vorschulalter, seltsam nur, denn bei uns gab es ja so etwas noch nicht, und dennoch hat uns das Ganze auch ohne Kindergarten oder auch Vorschule nicht geschadet.

BeHo
07.06.2020, 20:51
[...]Ich käme aber nicht auf die Idee, anderen zu sagen "heul nicht rum".
Da hat nunmal jeder sein eigenes Päckchen zu tragen.[...]

Das ist für mich die zentrale und wichtigste Aussage. Niemand weiß, wie die Situation einer anderen Person wirklich ist oder wie diese sie empfindet.

Nebenbei bemerkt: Aussagen wie "Du hast es Dir doch ausgesucht, Kinder zu haben." finde ich furchtbar.

@Ditmar: Viele damaligen Lebensumstände haben sehr wohl Vielen - auch psychisch - sehr geschadet.

nex69
07.06.2020, 21:52
Schon lange vor Corona eine ganze Menge! Digitalisierung in der Schule ist in weiten Bereichen immer noch nicht angekommen, einheitliche Software und Kommunikationsmöglichkeiten mangelhaft bis nicht vorhanden, Wildwuchs, mangelnde Lehrerfortbildung, mangelhafte Ausstattung. In vielen Schulen gibt es in vielen Unterrichtsräumen kein Waschbecken, Kreidetafeln mit Schwämmen als Erregerschleudern und Feinstaubverteiler, bauliche Zustände in so manchen Bundesländern unter aller Kanone, effektiver Lehrermangel, Überlastung der Lehrer mit unterrichtsfremden Tätigkeiten und auch Erziehungsaufgaben, die eigentlich im Elternhaus geschehen sollten, übergroße Schulklassen, zunehmende statt abnehmende Deputate (Wochenstundenverpflichtungen), die waren vor 50 Jahren im Gymnasialbereich noch bei 18 Stunden, jetzt zwischen 25 und 27 Stunden... endlose Fortsetzung möglich. Bestünden diese Mängel nicht oder zumindest in geringerem Maße, wäre die Corona-Misere im Schulbereich wesentlich leichter zu handeln.

Ich meinte eigentlich während der Pandemie. Aber sonst bin ich mit dir natürlich einig.