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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Energiewende wird abgewürgt


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flyppo
10.03.2022, 01:13
Das sehe ich ganz anders. Denn
- Kinder kosten einen 6 stelligen Euro-Betrag bis sie in den Beruf wechseln
Ganz einfache sinnfreie Frage: Warum soll der Steuerzahler für diesen Mehrbedarf aufkommen?

BeHo
10.03.2022, 01:17
Könnten wir Familienpolitik hier rauslassen?

Das hat nur marginal etwas mit Energiewende zu tun.

flyppo
10.03.2022, 01:26
Klar, habe nicht damit angefangen.

BeHo
10.03.2022, 01:32
Das habe ich auch nicht behauptet. Ich schrieb nicht von ungefähr "wir" und nicht "du". :)

flyppo
10.03.2022, 02:11
Das habe ich auch nicht behauptet.
:top:

Itscha
10.03.2022, 10:11
Danke für die Info!

So ganz ohne Aufwand, wie die in ihrer Werbung tun, wird es dann wohl nicht gehen. Man beachte die Steckdose, die jeder Heizkörper benötigt.
Aber interessant ist es schon.

perser
10.03.2022, 10:13
Steve, ich bin sprachlos! Ich hatte von Dir bisher eine völlig andere Meinung. Aber was Du nun hier verkündest... :flop:


Wenn eine Familie zwei Autos hat, fährt sie ja nicht doppelt so viel, oder?

Oft schon, auch weil es eben nicht nur tägliche Touren zur Arbeit sind, sondern auch andere, um etwa Kinder oder pflegebedürftige Angehörige zu fahren.

Die steuerlichen Absetzbarkeiten halte ich für Humbug, da sie sehr spät bei Verbraucher ankommen, wenn dann benötigen Geringverdiener sofort eine Entlastung.

Kennst Du solche Familien? Weißt Du, wie gerade Familien mit Kindern, die jeden Monat genau kalkulieren müssen, auf die jährliche Steuerrückzahlung warten? Oft bestreiten sie davon dann den Jahresurlaub oder wichtige Anschaffungen.

Und bitte nicht schon wieder eine Kindergelderhöhung, das ist eine Frechheit gegenüber kinderlosen Paaren, Rentnern und alleinstehenden.

Hierzu fehlen mir schlicht die Worte! Armes Deutschland! So schaffen wir uns wirklich noch selbst ab. Irgendwann ist da keiner mehr, der Steuern zahlen und Renten erarbeiten kann. Warum haben wir denn diese ganzen Debatten um ein immer höher angesetztes Renteneintrittsalter?!

Ganz abgesehen davon, dass auch Alleinstehende und Rentner Kinder (und Enkel) haben und schon allein deshalb diese völlig verquere Sicht auf solche bescheidenen staatlichen Beihilfen, wie es das Kindergeld darstellt, nicht teilen.

frame
10.03.2022, 10:39
Die Gasrechnung kommt einmal im Jahr und die kann ich zum Teil auch durch mein Verhalten beeinflussen. Ein Grad kühler und Pullover statt T-Shirt.


Das klingt mal wieder ganz schön zynisch - glaubst du wirklich dass jemand der auf's Geld schauen muss heute noch soviel heizt dass er im T-Shirt in der Wohnung sitzt? Und nicht heute schon im pullover? Die meisten Leute die ICH kenne schauen schon seit vielen Jahren auf die Heizkosten, heizen nur die Zimmer wo es wirklich benötigt wird zu zeiten wo sie auch jemand nutzt. Da ist nichts mit wir machen einfach mal alles NOCH kühler.

Ditmar
10.03.2022, 10:53
… oder pflegebedürftigen Angehörigen, zwei Autos. Dann verdoppelt sich die Belastung also noch.

Wieso braucht es für Pflegebedürftige Eltern die man betreut zwei Autos? :roll:

Fotorrhoe
10.03.2022, 10:59
Wieso braucht es für Pflegebedürftige Eltern die man betreut zwei Autos? :roll:

Weil der berufstätige Teil der Eltern zur Arbeit muss und der Pflegende für die Fahrt zu den Eltern, Einkauf, Arzt? Und das alles flexibel und den Familienbedürfnissen (ggf. Kinder) angepasst?

Crimson
10.03.2022, 11:38
Die Bedeutung des Problems ist schon angekommen: click (https://www.der-postillon.com/2022/03/ukraine-spritpreis.html)

Ditmar
10.03.2022, 11:42
Weil der berufstätige Teil der Eltern zur Arbeit muss und der Pflegende für die Fahrt zu den Eltern, Einkauf, Arzt? Und das alles flexibel und den Familienbedürfnissen (ggf. Kinder) angepasst?

Ok :oops:, wir haben noch nie ein Zweitfahrzeug genutzt, Trotz Pflege der Eltern etc., auch nicht als ich noch auf dem Land gewohnt habe.
Und in Berlin braucht es sicher kein Zweitfahrzeug, auch nicht mit den von Dir beschriebenen Szenario.

Kurt Weinmeister
10.03.2022, 11:50
Das klingt mal wieder ganz schön zynisch
So sollte es nicht rüberkommen. Und wieso "mal wieder"?

Die meisten Leute die ICH kenne ...
Ich kenne offensichtlich auch andere und da lässt sich durchaus noch etwas machen.
Aber pauschal kann man das für jedes Individuum eh nicht sagen.

berlac
10.03.2022, 12:31
Und in Berlin braucht es sicher kein Zweitfahrzeug, auch nicht mit den von Dir beschriebenen Szenario.
In Berlin braucht es im Zweifelsfall noch nicht einmal ein Auto. Aber probiere Dir mal vorzustellen, dass nicht jeder in Berlin wohnt. :D

steve.hatton
10.03.2022, 13:20
..und heute am 9.3. ist der Ölpreis um sage und schreibe 13% gefallen. Paradox?
Das Embargo selbst ist nicht das Problem sondern die Angst zu spät einzukaufen treibt die Preise. Ist die Entscheidung erst mal gefallen ist dann die Luft raus. Marktpsychologie.

Genau das ist das Problem, nich Angebot und Nachfrage, denn die sind ja gleich geblieben....und damit sind wir wieder beim Thema: Cui bono?

Itscha
10.03.2022, 13:20
Ok :oops:, wir haben noch nie ein Zweitfahrzeug genutzt, Trotz Pflege der Eltern etc., auch nicht als ich noch auf dem Land gewohnt habe.
Und in Berlin braucht es sicher kein Zweitfahrzeug, auch nicht mit den von Dir beschriebenen Szenario.

Es kommt wohl drauf an, WO Du auf dem Land wohnst, und was die Familienmitglieder beruflich machen. Wenn Mutti oder Vati mit einem Auto den ganzen Tag weg ist, bleibt dem Rest der Familie nur ein zweiter Wagen. Jedenfalls in unserer Gegend, wo in manchen Dörfern der Bus ein- oder zweimal am Tag fährt.

steve.hatton
10.03.2022, 13:22
...
Ich sehe natürlich auch das zu viele Rentner in die Grundsicherung fallen und von Armut bedroht sind. Aber das eine kann nicht gegen das andere gesetzt werden.

Wird aber praktiziert.

Ernst-Dieter aus Apelern
10.03.2022, 13:30
So ,unser Golf von 2004 geht nun weg.Dann haben wir nur noch ein Auto und dadurch fallen sicherlich einige unnötige Fahrten meinserseits weg.Die Benzinpreise gehen hier stramm auf die 2,50 Euro für Super zu. Ostern beiben wir zuhause und fahren nicht zum Timmendorfer Strand, wo wir sehr preiswert beim Neffen meiner Frau wohnen könnten.
E-Auto kommt in 4-5 Jahren zu uns falls es uns noch gibt und wir fit sind.

Robert Auer
10.03.2022, 13:31
In Berlin braucht es im Zweifelsfall noch nicht einmal ein Auto. Aber probiere Dir mal vorzustellen, dass nicht jeder in Berlin wohnt. :D
Das man mit gutem ÖPNV ohne Auto auskommt, gilt auch für andere Großstädte. In Karlsruhe habe ich auch bereits in den 80-90ern zweimal das Auto abgeschafft. Das erste Mal als ich in die Innenstadt gezogen bin und obwohl ich einen TG-Platz mitgekauft hatte. Und das zweite Mal, als ich in ein Bergdorf (Hohenwettersbach =Stadtteil von KA) umgezogen bin und ich dann zweimal umsteigen musste, um zur Arbeit zu kommen. Allerdings war ich alleinstehend und nutzte das Auto ohnehin nur für größere Transporte. Wenn man weiter pendeln muss oder mit Kind und Kegel sieht es auch in großen Städten schnell mal anders aus. Also, man kann das nicht generell beantworten.

BeHo
10.03.2022, 13:44
[...]Ostern beiben wir zuhause und fahren nicht zum Timmendorfer Strand, wo wir sehr preiswert beim Neffen meiner Frau wohnen könnten.[...]

Mit dem Bus nach Haste, dann weiter mit der WFB nach Hannover, von dort per ICE/RE/RB mit Umstiegen in Lüneburg und Lübeck zum Bhf Timmendorfer Strand. Dauer zwischen viereinhalb und fünfeinhalb Stunden. ;)

Ernst-Dieter aus Apelern
10.03.2022, 13:51
Vielleicht , aber es gbt auch noch Corona!

steve.hatton
10.03.2022, 13:52
Steve, ich bin sprachlos! Ich hatte von Dir bisher eine völlig andere Meinung. Aber was Du nun hier verkündest... :flop:



Oft schon, auch weil es eben nicht nur tägliche Touren zur Arbeit sind, sondern auch andere, um etwa Kinder oder pflegebedürftige Angehörige zu fahren.



Kennst Du solche Familien? Weißt Du, wie gerade Familien mit Kindern, die jeden Monat genau kalkulieren müssen, auf die jährliche Steuerrückzahlung warten? Oft bestreiten sie davon dann den Jahresurlaub oder wichtige Anschaffungen.



Hierzu fehlen mir schlicht die Worte! Armes Deutschland! So schaffen wir uns wirklich noch selbst ab. Irgendwann ist da keiner mehr, der Steuern zahlen und Renten erarbeiten kann. Warum haben wir denn diese ganzen Debatten um ein immer höher angesetztes Renteneintrittsalter?!

Ganz abgesehen davon, dass auch Alleinstehende und Rentner Kinder (und Enkel) haben und schon allein deshalb diese völlig verquere Sicht auf solche bescheidenen staatlichen Beihilfen, wie es das Kindergeld darstellt, nicht teilen.

Nochmals: Zwei Autos mag manchmal notwendig sein, dennoch erbibt sich hieraus keine doppelte Fahrleistung - oder fahren die dann mit 2 Autos in den Urlaub.
Und wenn ich die Karossen in denen hier im Kindergarten die Zwerge abgeliefert werden ansehe, auch wenn sie nur wenige hundert Meter entfernt wohnen.... Eine Bekannte von uns läuft täglich mit ihrem kleinen fast 2km hierher.
Auch wir haben mehrere Fahrzeuge und das ist nicht unbedingt notwendig, aber wenn ich nur für die Sicherheit, dass jedes Familienmitglied jederzeit auf ein Fahrzeug zugreifen kann, mehrere habe, sollte ich das als das sehen was es ist Luxus. Und das möge man bitte ausschließlich selbst bezahlen !

Mag sein, dass einige auf die Steuerrückzahlung warten, aber dies ist kein Argument gegen meine Aussage, dass die steuerliche Absetzbarkeit von Fahrtkosten zu spät beim Verbraucher ankommt - sprich USt runter vom Sprit wäre eine sofort greifende Lösung - ohne Warten. Das war meine Aussage nicht das "Weglassen" von Zuschüssen, sondern die sofortige Wirkung solcher.

Die Rentendebatte ist ein Problem eines verfehlten und ausgebeuteten Rentensystems. Wer hat da nicht alles in die Kasse gegriffen ? Bismarck`s Rente war auf eine zu wohl 98% in abhängiger Beschäftigung befindliche Bevölkerung aufgebaut. Sprich 98% zahlen ein.

Und heute:
Alle über dem Betragsbemessungssatz zahlen nur bis dahin, darüber hinaus - nichts mehr.
Ärzte, Anwälte, Beamte, Selbstständige (und die zumSchein) etc. beteiligen sich nicht am allg. Rentensystem, sie zahlen in andere oder gar keine Kassen ein. Sie sollten selbst vorsorgen und nicht wenige geraten damit im Alter in die Grundsicherung.
Die Gründe hierfür sind manigfaltig und ich will hier nicht die einen gegen die anderen ausspielen oder gar "Schuld" implizieren!
Warum funktionieren denn die Ausbeutungssysteme bei Scheinselbständigen, wie Paketfahrers u.v.m.? Weil einige "Arbeitskosten" ausgeklammert werden !

Aber so wird das System an sich nicht zukunftsfähiger.
Ein Umlagesystem funktioniert nur reibungslos wenn alle mitmachen.

Gleiches gilt im übrigen auch für die Krankenkassen. Privatversicherung ja, aber nur oben drauf, als Zusatzversicherung.

Wir haben total verfilzte, Pfründe sichernde Systeme - wenngleich sie nach wie vor noch funktionieren - man glaubt es kaum - aber zu welchem Preis.

Nochmals: Jeder soll soviel Kinder haben wie er meint vertreten und versorgen zu können, aber ich sehe es nicht ein, dass Menschen die jahrelang ihren Beitrag in die Systeme geleistet haben immer als Letzte bei Anpassungen dabei sein sollen.

Das müssen wir uns schon leisten wollen - nebst Kindergeld, Freibeträgen, Mütterrente etc.

Es kann nicht sein, dass eine Rentnerin in D ihr Haus verkaufen muss um über die Runden zu kommen !

Und da sind wir wieder bei der Energiewende: Gasabschlag vervielfacht - was nun ?

KSO
10.03.2022, 14:28
Vielleicht , aber es gbt auch noch Corona!

Hahaha, wo?
Interessiert n-i-e-m-a-n-d-e-n mehr! ;-)

Ellersiek
10.03.2022, 14:34
Pauschal kann mal selten etwas für alle oder einem hohen Prozentsatz richtig festlegen. Und bei der Zahl der erforderlichen Fahrzeuge wird das nicht einfacher. Und es gibt Phasen im Leben, da ist es eben nicht ganz so einfach, die Zahl nahe null zu halten - das kann ich durchaus nachvollziehen und ist auch nichts verwerfliches.

Allerdings bin ich mir sehr sicher, dass es, auch ohne ideale Voraussetzungen wie in Utrecht*, möglich wäre, den per-nicht-menschlicher-Energie-angetriebenen Individualverkehr stark zu reduzieren. Auch im nicht städtischen Bereich. Ich wohne selbst auf dem Lande.

Mich selbst kann und will ich nicht zum Maßstab nehmen. Obwohl nicht ungern Auto fahre und ich auch kein Autohasser oder dergleichen bin, bevorzuge ich ganzjährig das Fahrrad - es ist, bis 15 km Luftlinie meine erste Wahl.

Aber: Die einen verhindern Ausreden und die anderen suchen und finden Ausreden.
Das kenne ich, auch im näheren Umfeld, nur zu gut.


Lieben Gruß
Ralf

* Hier empfehle ich den Artikel übr Utrecht aus der neuen ADFC-Zeitung.

steve.hatton
10.03.2022, 14:45
...
Mich selbst kann und will ich nicht zum Maßstab nehmen. Obwohl nicht ungern Auto fahre und ich auch kein Autohasser oder dergleichen bin, bevorzuge ich ganzjährig das Fahrrad - es ist, bis 15 km Luftlinie meine erste Wahl.

Aber: Die einen verhindern Ausreden und die anderen suchen und finden Ausreden.
Das kenne ich, auch im näheren Umfeld, nur zu gut.

.....

Nicht nur im Umfeld - auch von mir selbst!

ha_ru
10.03.2022, 14:48
Ein Umlagesystem funktioniert nur reibungslos wenn alle mitmachen.

Gleiches gilt im übrigen auch für die Krankenkassen. Privatversicherung ja, aber nur oben drauf, als Zusatzversicherung.

Nochmals: Jeder soll soviel Kinder haben wie er meint vertreten und versorgen zu können, aber ich sehe es nicht ein, dass Menschen die jahrelang ihren Beitrag in die Systeme geleistet haben immer als Letzte bei Anpassungen dabei sein sollen.


In vielen Punkten gebe ich dir Recht, da wurden notwenige Reformen in den letzten Jahrzehnten vor allem von drei Parteien verhindert.

Aber wenn Du Solidarität der Gesesllschaft einforderst dann sind auch Kinder ein Teil davon. Und bisher waren Kinder hinter den Rentern dran, wenn es um Anpassungen ging. Das Kindergeld wird z.B. lange nicht so regelmäßig angepasst wie die Renten.

Und Rentner können eher auf Fahrten mit dem Auto verzichten als Pendler, Handwerker und viele andere Bevölkerungsgruppen, um aufs Thema zurückzukommen.

steve.hatton
10.03.2022, 14:52
Auch das ist richtig.

Es ist nicht so simpel, wie ich es dargestellt habe.

Ditmar
10.03.2022, 15:15
In Berlin braucht es im Zweifelsfall noch nicht einmal ein Auto. Aber probiere Dir mal vorzustellen, dass nicht jeder in Berlin wohnt. :D

Richtig, aber die erste Antwort kam aus Frankfurt a. M. :crazy:
Und da braucht es wohl ebenso wenig 2 KFZ-Fahrzeuge, und dann hatte ich wohl auch noch erwähnt, selbst auf dem Land hatten wir nicht 2 Fahrzeuge, da überflüssig.

Ditmar
10.03.2022, 15:19
Es kommt wohl drauf an, WO Du auf dem Land wohnst, …

Steht doch unten, Dorf mit 250-300 Einwohnern, und da gab es schon ab dem Ende der 70er schon keine Bahn und Busverdingen mehr.
Und ich wohne da ja schon lange nicht mehr, den außer dem nicht existierenden ÖPNV gab es dort auch so Gut wie keine Arbeit.

berlac
10.03.2022, 16:16
Und da braucht es wohl ebenso wenig 2 KFZ-Fahrzeuge, und dann hatte ich wohl auch noch erwähnt, selbst auf dem Land hatten wir nicht 2 Fahrzeuge, da überflüssig.
Es ist einfach sehr individuell ob man jetzt 1 oder 2 Fahrzeuge als Paar/Familie braucht. Und natürlich ist es auch von den Umständen abhängig. Dank Homeoffice wären wir die letzten 2 Jahre sicher auch mit einem Auto ausgekommen.

Das zweite Auto könnte bei uns jedenfalls auch locker ein E-Auto sein. Ich schaue mich da auch immer mal wieder um.

chri$ti@n
10.03.2022, 17:35
Meine Erfahrungswerte hinsichtlich ein oder zwei PKWs bei einer 4köpfigen Familie (ich kenne beide Zustände über einen gewissen Zeitraum aus eigener Erfahrung):

Mit einem Auto steigt u.U. die Menge der "notwendigen" Kilometer, weil eben auch Leerkilometer dabei sind. Trotz aktuell so hoher Treibstoffkosten spart man aber mit einem PKW auf jeden Fall, weil die Fixkosten vor allem bei eher wenig bewegten Fahrzeugen bestimmend sind.

Vor allem sinken die Kosten aber auch deswegen, weil der Mensch so komfortorientiert ist und Wege mit dem Auto bestreitet, die entweder nicht notwendig wären oder auch mit dem Fahrrad oder zu Fuß möglich wären.

Ein Klein-Einkauf beim 1km entfernten Greissler (ja, manches mal gibt es sie noch :)) ist notwendig und es regnet?
Ein Auto ist verfügbar?
Natürlich fährt man mit dem Auto. Ist aber keines verfügbar, bleibt nur mehr der Verzicht auf die gewünschten Lebensmittel oder der Fußweg oder die Fahrt mit dem Fahrrad. Als Nicht-Autofahrer ist man aber die absolute Ausnahme - das merkt man schon daran, dass beim Greissler einige PKW-Parkplätze verfügbar sind, aber keine expliziten Standflächen für Fahrräder.

Jedenfalls habe ich - abgesehen vom Corona-bedingten HomeOffice - bis heute keinen Rückgang des Verkehrs bemerken können. Das lässt mich schließen, dass der Schuh noch nicht ausreichend drückt. Zumindest nicht bei einer spürbaren Menge der Bevölkerung.

Natürlich bin ich davon überzeugt, dass die gesteigerten Kosten viele Personen in die finanzielle Bredouille bringen können. Ich finde es aber auch in Ordnung, dass der Individualverkehr in gewissem Maß zum Luxusgut wird (m.E. ist es das schön längst). Nur so kann dem Stau-Wahnsinn auf der Straße Einhalt geboten werden.

frame
12.03.2022, 15:10
"Pullover statt T-Shirt" So sollte es nicht rüberkommen. Und wieso "mal wieder"?


Das "mal wieder" ist nicht auf dich speziell bezogen sondern auf die deutsche Angewohnheit doch gleich von sich auf andere zu schliessen. Die Empfehlung die Temperatur um 1° abzusenken ist sozusagen ein runnig gag der seit mindestens 40 Jahren immer wieder kommt wenn es um Heizkosten geht. Warum nimmt man nun an dass dem noch nie jemand gefolgt ist aber JETZT kann man das endlich tun?

Ich bin in einer Arbeiterfamilie aufgewachsen, wir hatten erst ölöfen die sich ja sehr schwer regeln lassen und später eine Nachtspeicherheizung. Die Temperatur war 20 Grad, wenn das Thermometer mal auf 21 war und mein Vater das gesehen hat gab es ein Donnerwetter. Oft genug habe ich als dünner Junge gefroren bei den Hausaufgaben, wenn man sich nicht bewegt ist das schon kalt. TROTZ Pullover.


Ich kenne offensichtlich auch andere und da lässt sich durchaus noch etwas machen.
Aber pauschal kann man das für jedes Individuum eh nicht sagen.

Die meisten die sparen müssen schauen auch heute schon auf die Heizkosten, glaub' mir. Und wenn man schon weil man sparen muss an der unteren Temperaturgrenze ist die man für erträglich hält hat man auch einen Pullover an. Und kann jetzt nicht einfach spontan noch kälter machen weil Krise ist.
Und, auch wenn es schwer glaubhaft ist - VIELE müssen sparen.

turboengine
12.03.2022, 16:47
Das lässt mich schließen, dass der Schuh noch nicht ausreichend drückt. Zumindest nicht bei einer spürbaren Menge der Bevölkerung.


Ich denke, dass die derzeitige Höhe der Brennstoffpreise politisch nicht durchhaltbar sein wird. Die ersten Politiker:innen positionieren sich schon als VolkstribunInnen.

https://www.welt.de/politik/deutschland/article237492481/Teurer-Treibstoff-Saar-Ministerpraesident-Hans-will-Spritpreis-um-rund-50-Cent-senken.html?source=puerto-reco-2_ABC-V3.C_quality_with_plus

In den sozialen Medien rufen die Ersten nach Protesten. Die LastwagenfahrerInnen schreiten schon zur Tat.

https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/ulm/lastwagendemo-in-ulm-gegen-hohe-spritpreise-100.html

Wenn man keine deutsche Version der „Gilets Jaunes“ riskieren will, täte die Politik gut daran, die Öko-Steuern zu sistieren und die Mehrwertsteuer temporär zu senken. Denn wenn es bei der Ökosteuer vorwiegend um den zu billigen Sprit gegangen war, wäre das nur konsequent. Ansonsten ist die Begründung für immer als Heuchelei entlarvt.

Gepard
12.03.2022, 20:51
Unser Staat braucht Geld. Corona, Klima und jetzt noch Bundeswehr. Herr Lindner hat es neulich doch sehr kurz auf den Punkt gebracht: Reporterin: Woher solllen den die 100 Miliarden kommen? Lindner: Von Ihnen.

Crimson
12.03.2022, 21:10
ist ja auch eine Binsenweisheit und somit eine dämliche Frage... so ein Staat ist ja nicht zwingend ein abstraktes Gebilde :roll:

Porty
12.03.2022, 23:51
Ich denke, dass die derzeitige Höhe der Brennstoffpreise politisch nicht durchhaltbar sein wird. Die ersten Politiker:innen positionieren sich schon als VolkstribunInnen.

Ich bin da etwas gespaltener Meinung. Klar nerven die derzeitigen Spritpreise, aber andererseits sollte man darin auch die Chance sehen, so Einiges, was in den letzten 20 Jahren in eine völlig falsche Richtung gelaufen ist, endlich mal zu korrigieren.
So tut es den Autofirmen sicher gut, wenn die Käufer nicht mehr als erstes fragen, wie viel PS hat der Wagen und wie schnell beschleunigt er, sondern zuerst "Wie viel säuft den der Eimer wirklich"
Und dass schon viele ihre letzte Kaufentscheidung kritisch hinterfragen, ist mir bereits mehrfach aufgefallen. Auf einmal spielt es eben keine Rolle mehr, ob die Karre größer ist, wie die vom Nachbarn, sondern dass sie einem bezahlbar von A nach B bringt.
Und mal Ehrlich über den Sinn von Autos 400, 500 oder noch mehr PS und einem Leergewicht von über 2 Tonnen kann man trefflich streiten.......
Genau so wie über den Sinn von Downsizing- Motoren, die nur im Testzyklus eine gute Figur abgeben und dafür das teure Super plus, bitte gern als Premiumqualität, brauchen.
Und wenn der Eine oder Andere Manager mal darüber nachdenkt, ob man die Schrauben aus Nordafrika, andere Teile aus Bangladesch und die etwas hochwertigeren Teile aus der Ukraine oder Weißrussland mit dem LKW rankarren muss, ist es vielleicht auch nicht schlecht.
In solchen Krisen stecken immer auch Chancen, vor allem für die, die etwas schneller denken und entsprechend handeln.
Schaut Euch die Autos aus der Zeit vor und nach den Ölkrisen in den Siebzigern an, das hat einen massiven Innovationsschub ausgelöst.
Und hat nebenher in den USA das Ende der am Ende völlig obstrusen Muscle- Cars bewirkt.

steve.hatton
13.03.2022, 00:12
Wobei Downsizing im unteren Segment kein Nachteil sein muss - mein 3-Zylinder Seat Arona hat afaik 998ccm und ist damit absolut ausreichend motorisiert - nur auf der Autobahn ab 130 fängt er zu saufen an - darunter sind Werte sogar unter 6L/100km möglich für einen 5-Sitzer mit 7 Gang Automatik voll ok und das unter 25k.

Ob er allerdings viel mehr als 100.000km schaffen wird muss sich zeigen.

Porty
13.03.2022, 01:06
Das hat aber auch schon mein seliger Toyota Carina von 1988 mit 1,6 l Sauger und 90 PS gebraucht, und das war ein ausgewachsenes Auto.
Den hab ich als Wochenendpendler geschunden und hab ihn mit 190 000 km auf der Uhr noch zu einen guten Preis gegen einen Honda Accord eingetauscht. Der war aber mit 6 l/100 km nicht zu bewegen. Aber dafür fuhr ich dann nur noch 15 000 km im Jahr und nicht mehr 60 000 km.

turboengine
13.03.2022, 06:30
Klar nerven die derzeitigen Spritpreise, aber andererseits …

Das „andererseits“ ist den Leuten egal. Man will bezahlbare Mobilität, sonst gibt es saures für die Regierung. Im besonders demonstrationsfreudigen Frankreich, wo zudem Wahlen anstehen, passiert nun genau das.

https://www.spiegel.de/ausland/spritpreise-frankreich-will-den-liter-kraftstoff-voruebergehend-15-cent-guenstiger-machen-a-71303439-b79b-49b3-82dc-6f641437571a

Im Saarland ist demnächst Landtagswahl, darum fordert der MP mal schnell schlappe 50 Cent von Berlin. Aber vor der Wahl wird er es nicht bekommen - falsches Parteibuch.

Vielleicht hat die Speditionsbranche ja bessere Argumente. Mit einem Verweis auf ein paar Kilometer Oberleitung-Autobahn werden die sich nicht zufriedengeben. Der Dieselpreis wird sinken müssen. Egal wie.

Und das gibt auch den Tarif für die Energiewende durch. Trittins Kugel Eis lässt grüßen.

"Es bleibt dabei, dass die Förderung erneuerbarer Energien einen durchschnittlichen Haushalt nur rund 1 Euro im Monat kostet - so viel wie eine Kugel Eis." - Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Pressemitteilung 231/04, Berlin, 30.07.2004

Zeit für mehr Realitätssinn.

berlac
13.03.2022, 10:46
Das „andererseits“ ist den Leuten egal. Man will bezahlbare Mobilität, ....
Natürlich möchte man bezahlbare Mobilität. Da sehe ich jetzt auch nichts verwerfliches dran.


Und das gibt auch den Tarif für die Energiewende durch. Trittins Kugel Eis lässt grüßen.

Zeit für mehr Realitätssinn.
Ich bin ja durchaus dafür Politiker beim Wort zu nehmen. Aber Aussagen von 2004? Ehrlich? Wenn man Politiker darauf festnagelt, dürften diese ja nie die Meinung ändern oder sich neuen Gegebenheiten anpassen.

frame
13.03.2022, 10:48
Im Saarland ist demnächst Landtagswahl, darum fordert der MP mal schnell schlappe 50 Cent von Berlin. Aber vor der Wahl wird er es nicht bekommen - falsches Parteibuch.

Der Dieselpreis wird sinken müssen. Egal wie.



Was das Volk wie immer schnell vergessen hat - die Ökosteuer wurde damals eingeführt weil man fand dass Kraftstoff zu billig ist und Mehrverbraucher preislich demotiviert werden sollten. Gilt dieses Argument heute noch? Oder müsste man diese Steuer nun abschaffen?

berlac
13.03.2022, 10:55
So tut es den Autofirmen sicher gut, wenn die Käufer nicht mehr als erstes fragen, wie viel PS hat der Wagen und wie schnell beschleunigt er, sondern zuerst "Wie viel säuft den der Eimer wirklich"
Immer dieses pauschalisieren. Als ob bisher nicht für viele schon der Verbrauch ein sehr wichtiger Punkt gewesen wäre. Ich habe schon vor 25 Jahren mein Auto vor allem bzgl. der laufenden Kosten rausgesucht. Daher wurde es damals ein Golf TDI und damit habe ich auch im realen Betrieb weniger als 6l gebraucht.

Natürlich wird es nie der einzige Punkt sein, wenn ich eine Familie habe und ggf. einen Kinderwagen im Kofferraum transportieren möchte, kaufe ich mir z.B. keinen Smart, auch wenn der noch so sparsam sein sollte.

Porty
13.03.2022, 11:14
Immer dieses pauschalisieren. Als ob bisher nicht für viele schon der Verbrauch ein sehr wichtiger Punkt gewesen wäre. Ich habe schon vor 25 Jahren mein Auto vor allem bzgl. der laufenden Kosten rausgesucht
Natürlich gab es schon immer Leute, die auf den Verbrauch geachtet haben (oder achten mussten), aber ein Blick auf den Supermarktparkplatz zeigt halt die heutige Wahrheit.
und mir braucht keiner zu erzählen, dass man unbedingt ein Schlachtschiff a´la Q7 &Co braucht, wein man in ein normalen Auto nicht mehr einsteigen kann.
Genau so, wie ein laut fluchender Fahrer eines Dodge RAM in der Tankstelle bei mir nicht Mitleid sondern nur Schadenfreude hervorruft.
Und mal ehrlich, welches Auto hat heute noch weniger wie 100 PS?
Und komme jetzt bitte nicht mit Sicherheit, Elektronik für Assistenzsysteme wiegt fast nichts und schwere Kisten helfen nur, wenn dar Gegner ein Kleinwagen ist. Wenn 2 Dickschiffe ineinander Krachen, sieht es für beide übel aus.

turboengine
13.03.2022, 11:23
Oder müsste man diese Steuer nun abschaffen?

Sicher müsste man diese Steuer nun abschaffen. Sie wurde als „Wirkungszwecksteuer“ eingeführt.

https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/wirkungszwecksteuer-48181

Nun ist die Wirkung auch ohne Steuer da, daher gehört sie ordnungspolitisch korrekterweise abgeschafft. Dass dieses nicht einmal die FDP mehr beherzigt lässt tief blicken.

Die Schweiz erhebt seit 2008 eine Lenkungsabgabe auf fossilen Brennstoffen (hauptsächlich Heizöl und Erdgas). Die Massnahme war ein Jahr zuvor vom Parlament beschlossen worden, weil die Schweiz ihre Klimaziele nicht erreicht hatte.
Die Lenkungsabgabe beträgt nun 120 Franken – das Maximum unter der aktuellen Gesetzgebung. Eine Gesetzesänderung zur Erhöhung des Satzes auf 210 Franken (CO2-Gesetz) wurde in einer Volksabstimmung im letzten Jahr abgelehnt.
Ein Drittel (max. 450 Mio. Franken) fliesst in das Gebäudeprogramm zur Förderung CO2-wirksamer Massnahmen wie z.B. energetischer Sanierungen oder erneuerbarer Energien. Weitere 25 Mio. Franken kommen dem Technologiefonds zu. Tatsächlich gibt es aber keine echte Transparenz darüber wo das Geld verschwindet.
Zusätzlich kommen immer wieder von einschlägigen Politikern Vorschläge die Rückvergütung auf 50.00001% zu verringern. So kann man immer noch schreiben „Der Ertrag wird grösstenteils an die Bevölkerung und die Wirtschaft zurückverteilt“ in Wahrheit ist es aber eine Steuer.
https://www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/klima/fachinformationen/verminderungsmassnahmen/co2-abgabe.html

Die Ablehnung des CO2-Gesetzes in CH kam nicht zuletzt durch diese Taschenspielertricks zustande. Geld, das der Staat einmal in seinen Fängen hat, kommt nie mehr zurück - egal welche Begründung es für die Einführung einer Steuer, Abgabe oder Lenkungsabgabe mal gab. Nur Druck von der Strasse kann und wird da was bewegen.

kiwi05
13.03.2022, 11:29
Die Schaumweinsteuer (Sektsteuer) wurde 1902 vom Reichstag zur Finanzierung der kaiserlichen Kriegsflotte eingeführt……..

steve.hatton
13.03.2022, 15:20
Sicher müsste man diese Steuer nun abschaffen. Sie wurde als „Wirkungszwecksteuer“ eingeführt.

https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/wirkungszwecksteuer-48181

Nun ist die Wirkung auch ohne Steuer da, daher gehört sie ordnungspolitisch korrekterweise abgeschafft. Dass dieses nicht einmal die FDP mehr beherzigt lässt tief blicken.

Die Schweiz erhebt seit 2008 eine Lenkungsabgabe auf fossilen Brennstoffen (hauptsächlich Heizöl und Erdgas). ....

Ich halte Lenkungssteuern für eine gute Sache, aber wie Du schreibst sollte die Verwendung nachvollziehbar sein. Die Marine bracuht keine Schaumweinsteuer mehr, bzw, sie fließt nicht dorthin oder auch der SOli ist zweckentfremdet. Schade, denn ch glaube nach wie vor dass Lenkungsabgaben eher akzeptiert werden als pauschale Steuern.

Gepard
13.03.2022, 17:18
Die meisten Steuern sind nicht zweckgebunden.
Sie werden zwar meistens für einen Zweck eingeführt, aber die Einnahmen sind nicht zweckgebunden, können also beliebig verwendet werden.
Daran gewöhnt man sich schnell und es fällt dann sehr schwer auf das Geld zu verzichten, wenn der eigentliche Zweck nicht mehr existiert.

charlyone
13.03.2022, 21:07
Die Schaumweinsteuer (Sektsteuer) wurde 1902 vom Reichstag zur Finanzierung der kaiserlichen Kriegsflotte eingeführt……..

Ja, so ist dies halt, mal da wird nicht mehr zurück genommen...

Gruß
Charly

turboengine
14.03.2022, 09:51
Ja, so ist dies halt, mal da wird nicht mehr zurück genommen...


Je mehr die moralverbrämte Verlogenheit der meisten „grünen Steuern“ nun zu Tage tritt, desto grösser wird der Druck auf die Politik. Die einschlägigen politischen Wetterfähnchen sind schon umgeschlagen.
Auch beim Europäischen „Green Deal“ wird man irgendwann feststellen müssen, dass man Geld nicht mehrfach ausgeben kann - besonders wenn man seine Einkommensbasis ruiniert. Italien und Frankreich werden versuchen noch so viele Schulden zum Nachteil Deutschlands wie möglich zu machen, denn die Party soll ja weitergehen.

Das ist dann der Trend: Steuern werden auf dem Papier gesenkt aber riesige Schuldenberge ohne Legitimation durch Parlamente aufgetürmt. Da diese Schulden ja alle für einen guten Zweck aufgenommen werden, kann ja niemand etwas dagegen haben - oder? Und falls ja, ist der böse. Jeder der sich in der Vergangenheut gegen diese Form der nicht nachhaltigen Misswirtschaft gestemmt hat wurde ja schon längst „weggecancelled“.

Ich bin leider sehr pessimistisch, dass aus der derzeitigen Krise (das Wort „Krise“ ist zur Abwechslung mal angebracht - ohne dazu hüpfen zu müssen) die richtigen Lehren gezogen werden. Eine resiliente und wirtschaftliche Energieversorgung, die Ressourcenverschwendung inhhärent bestraft ohne ideologiegetriebenen Technologieverbote oder Spezlwirtschaft wäre zu schön um wahr zu sein.

Ich sehe eher in nächster Zeit ein Chaos an Flickschusterei und ein sich in der Wirkung teilweise widersprechendes Subventionsregime auch uns zukommen. Mein Szenario für den „Tag der Wahrheit“ war wie oben sehr oft geschrieben ein grosser kontinentaler Blackout, der zum Umsteuern zwingt.
Leider, leider ist es nun ein verbrecherischer Angriffskrieg - der aber dasselbe Ergebnis zur Folge haben kann, da die Lernfähigkeit bei Politik und vor allem bei der „auf Linie“ gebrachten Verwaltung der Dynamik der Ereignisse hoffnungslos hinterherhinkt. Was von Leuten wie Timmermans in der EU-Kommission immernoch an ökoromantischem Kitsch verbreitet wird stellt mir die Zehennägel auf. Nun gibt es den Plan „REPowerEU“ https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/en/ip_22_1511

Der erinnert mich sehr stark an die Idee „Überholen ohne Einzuholen“
https://www.zeitzeugen-portal.de/zeitraeume/jahrzehnte/1960/der-bau-der-mauer/Li0sb0e4X8s

Planwirtschaft soll es richten, wenn man nur überzeugt genug davon ist. Hat noch nie funktioniert - aber vielleicht bin ich ja nur Pessimist.

guenter_w
14.03.2022, 10:18
Die meisten Steuern sind nicht zweckgebunden.


Kleine Korrektur: nach dem Gesamtdeckungsprinzip gibt es bei Steuern grundsätzlich keine Zweckbindung. Die Gründe für die Einführung dienen nur der Verschleierung des allmächtigen Finanzwunsches der öffentlichen Hände. Jeder Betrieb und jeder Privatmensch muss sich nach der Decke strecken und haushalten, die öffentlichen Hände erhöhen dann einfach mal die Steuern...

Gepard
14.03.2022, 12:50
Danke für die Korrektur. Ich war mir da nicht ganz sicher. Oft wird ja bei der Einführung von neuen Steuern verkündet was mit den Einnahmen gemacht werden soll.

turboengine
14.03.2022, 13:11
Die Gründe für die Einführung dienen nur der Verschleierung des allmächtigen Finanzwunsches der öffentlichen Hände

Aber wie dumm muss man sein, um auf so eine „Verschleierung“ hereinzufallen?
Beispiel Ökosteuer („Tanken für die Rente“):
Diese Steuer ist ungerecht, weil nur Rentner profitieren. Und widersprüchlich, weil Tanken so aus Sicht der Rentenpolitiker gut ist, aus Sicht der Umweltpolitiker aber nicht.

War mit einer der Gründe für mich aus Deutschland auszuwandern.

Robert Auer
14.03.2022, 13:17
So so, ein Wirtschafts- und Steuerflüchtling! :roll:

turboengine
14.03.2022, 13:38
So so, ein Wirtschafts- und Steuerflüchtling! :roll:Ich biete meine Arbeitskraft auf dem internationalen Markt an. Das hat nichts mit Steuerflucht zu tun. Wie kommst Du darauf?

Dass es sich hier angenehmer leben lässt als z.B. im Grossraum München ist ein Standortfaktor.

In München hast Du am besten ein Haus geerbt. Eins zu kaufen ist angesichts der Preise, der vergleichsweise geringen Reallöhne, der exorbitant hohen Einkommensteuern und der verrückten Grunderwerbssteuern für Familien total illusorisch.
Mit der Bahn zu pendeln (habe ich gemacht) war eine Verschwendung von Lebenszeit und täglicher Frust. Mit dem Auto wurde es wegen der viel zu niedrigen Pendlerpauschale unwirtschaftlich und ebenfalls nervend.
Die Alternative war also nach München zu ziehen oder abzuhauen.
2008/2009 sollte dann auch noch auch noch die Dienstwagensteuer von 1% auf 1.5% steigen. Da hatte ich dann die Schnauze endgültig voll und "war dann mal weg".

Jetzt wohne ich wieder im eigenen Haus und nehme das Fahrrad ins Büro. Ich bin wohl eher ein Teil des „Brain Drain“ als ein Steuerflüchtling.

steve.hatton
14.03.2022, 14:48
Die Preise in der Schweiz ind auch nicht von schlechten Eltern, oder ? GrESt zahlt man nur 1 mal das ist gerade in Bayern mit "nur" 3,5% auch keine echte Hürde.

Aber die 1% Neuwert-Regelung ist mir grundsätzlich zuwider. Einerseits eine m.E. unlautere Subventionierung der Automobilindustrie, andererseits eine Benachteiligung für jeden der ein gebraucht gekauftes Fahrzeug fährt.
Man kann zwar nur den realen Kaufpreis abschreiben muss aber den Brutto-Listen-Neupreis versteuern.

Crimson
14.03.2022, 14:50
...Ich bin wohl eher ein Teil des „Brain Drain“ als ein Steuerflüchtling.ich mutmaße, da gibt es unterschiedliche Bewertungen...

turboengine
14.03.2022, 15:00
ich mutmaße, da gibt es unterschiedliche Bewertungen...
Eigentlich nicht. Dass es einen Braindrain in D gibt wird von deutschen Behörden zwar gerne so geframed ("Brain-Rotation") aber für Fachleute ist das evident.
https://twitter.com/GFelbermayr/status/1202322,071902195714?ref_src=twsrc%5Etfw%7Ctwcamp% 5Etweetembed%7Ctwterm%5E1202322071902195714%7Ctwgr %5E%7Ctwcon%5Es1_&ref_url=https%3A%2F%2Fwww.nzz.ch%2Fwirtschaft%2Fdr oht-brain-drain-76-der-deutschen-auswanderer-sind-akademiker-ld.1526958

Und was mich persönlich betrifft so tauche ich in der Statistik unter "mit Hochschulausbildung" auf.

Dat Ei
14.03.2022, 15:09
Moin, moin,

ökologisch betrachtet ist die Pendlerpauschale viel zu hoch.


Dat Ei

frame
14.03.2022, 15:21
ökologisch betrachtet ist die Pendlerpauschale viel zu hoch.



Das ist Käse - die Pendlerpauschale ist ja kein ökologisches sondern ein wirtschaftliches Instrument. Sie soll es einfach ermöglichen einen Arbeitsplatz in grösserer Entfernung zum Wohnort anzunehmen. Mit der Pendlerpauschale werden ja nichtmal die Fahrtkosten auch nur annähernd abgedeckt, abgesehen vom Zeitaufwand den man für das Pendeln hat.

Die Alternative dazu wäre halt den weiter entfernten Job NICHT anzunehmen. Ökologisch wertvoll, ökologisch gesehen sollten wir natürlich alle zu Hause bleiben und nicht zur Arbeit fahren. Arbeitslos für's Klima sozusagen.

Wenn man politisch wirklich etwas tun wollte um Pendlerstrecken zu reduzieren dann müsste man arbeitsplatznahes Wohnen fördern. D.h. Umzüge die näher an den Arbeitsplatz gehen, Grunderwerbssteuer, Zuschüsse zu den Umzugsaufwänden, was auch immer.

Aber so etwas habe ich von deutschen Politikern noch nie gehört - es geht immer nur um die Wahl des Verkehrsmittels, nicht darum die Fahrt an sich zu vermeiden oder zu verkürzen.

peter2tria
14.03.2022, 15:23
@Dat Ei
Heißt aber auch wieder, dass man also in der Stadt leben sollte.
Ob das Gesellschaftspolitisch g'sund ist, ist dann gleich die nächste Frage.

peter2tria
14.03.2022, 15:28
Übrigens gehört die Pendlerpauschale zu den Werbungskosten, also Kosten die man hat um Gehalt oder Einkommen zu erzielen bzw. zu erhalten, so wie Arbeitskleidung oder Fortbildung.

Mit Subventionen, wie fälschlicherweise oft berichtet wird, hat sie nix zu tun.

Dat Ei
14.03.2022, 15:33
Moin, moin,

der Pendlerpauschale haben wir u.a. die fortschreitende Zersiedelung und die täglichen Staus zu verdanken. Niedrigere Grundstückspreise im Umland plus die staatliche Subventionierung des Landlebens führen zu einigen Verkehrsproblemen.


Dat Ei

Crimson
14.03.2022, 15:34
1. hat @DatEi Recht, aber lustig sind die Reflexe schon...

2. @turboengine: meine Einlassung bezüglich der unterschiedlichen Bewertung bezog sich auf das in "..."

frame
14.03.2022, 16:07
der Pendlerpauschale haben wir u.a. die fortschreitende Zersiedelung und die täglichen Staus zu verdanken. Niedrigere Grundstückspreise im Umland plus die staatliche Subventionierung des Landlebens führen zu einigen Verkehrsproblemen.



Weiter Arbeitswege führen zu Verkehrsproblemen - aber nicht wenn sie von einem Dorf 30km weiter in's nächste Dorf gehen. Ich dachte München ist voll, willst du nun das Umland zwingen auch noch nach München zu ziehen?
Das mit der Zersiedelung würde ich verstehen wenn die Leute im Umland wohnen und in der Stadt steht viel leer, dann wäre das ein Argument.

Der Trend mit dem Wohnen im Grünen ist doch vorbei, heutzutage will die Mehrzahl in der Stadt wohnen. Und dann aber dort die Ruhe und die gute Luft haben natürlich.

Wie gesagt - das Kernproblem hier ist dass es in Gegensatz zu anderen Ländern sehr aufwendig ist umzuziehen in Deutschland. Bei Eigentum sowieso, Grunderwerbssteuer, Nebenkosten, Kredite, etc. Aber auch aus einer Mietwohnung umzuziehen bedeutet Aufwand.

Mit einer Förderung von arbeitsplatznäherem Wohnen und von Homeoffice würde man viel mehr Effekt erzielen (können) als mit dieser Diskussion um die Pendlerpauschale.

Dat Ei
14.03.2022, 16:28
Moin, moin,

Du glaubst gar nicht, wie weit der Speckgürtel von München mittlerweile reicht, und welche Strecken täglich mit dem Auto bei dünner Besetzung im Fahrzeug absolviert werden. Die Gemeinden in den Speckgürteln wiederum halten sich bei ihrer eigenen Infrastruktur gerne zurück und verweisen auf das Angebot der Stadt. Dafür siedeln sie gerne Gewerbeparks für Gewerbe, große Supermärkte, Möbelketten etc. pp. an. Hohe Steuereinnahmen bei wenig Kosten - das ist effizient! Die direkten Nachbarn von München können sich in Teilen die Kanaldeckel vergolden lassen.

Und das gilt für viele Städte - Frankfurt, Stuttgart, Düsseldorf, Erlangen etc. pp. Verkehr und Transport ist gerade im Bereich des motorisierten Individualverkehrs, aber auch Güterverkehrs zu billig.


Dat Ei

turboengine
14.03.2022, 16:48
Der Trend mit dem Wohnen im Grünen ist doch vorbei, heutzutage will die Mehrzahl in der Stadt wohnen.

Das sehe ich nicht so - der Immobilienmarkt auch nicht.
Da es sich nun abzeichnet dass Homeoffice gekommen ist um zu bleiben, sind die Häuserpreise in der Peripherie kräftig angestiegen. Man will mehr Platz. Außerdem hat man als Familie in den Städten das Problem, dass man nicht überall hinziehen kann. Jedenfalls nicht wenn man in den Schulen noch auf einen einigermaßen geregelten Unterricht wert legt.

turboengine
14.03.2022, 16:49
2. @turboengine: meine Einlassung bezüglich der unterschiedlichen Bewertung bezog sich auf das in "..."

Ärzte haben gewisse Vorkommen an Hirn bei mir gefunden :D

turboengine
14.03.2022, 17:06
ökologisch betrachtet ist die Pendlerpauschale viel zu hoch.


1955 - 1966 betrug die Entfernungspauschale 50 Pfennig pro Entfernungskilometer.
Inflationsbereinigt ab 1966 müssten dies heute 1,01 Euro / km sein.

Dat Ei
14.03.2022, 17:18
1955 - 1966 betrug die Entfernungspauschale 50 Pfennig pro Entfernungskilometer.
Inflationsbereinigt ab 1966 müssten dies heute 1,01 Euro / km sein.

Und das macht den zunehmenden motorisierten Individualverkehr ökologischer oder sinnvoller? Es wird Zeit, dass wir mehr Push-Pull-Modelle in den Städten sehen. Und dazu gehört m.E. auch, dass wir mal die Pendlerpauschale unter anderen Blickwinkeln als den der deutschen Autoindustrie oder den der Umsteigeunwilligen betrachten.

Dat Ei

ha_ru
14.03.2022, 17:51
Übrigens gehört die Pendlerpauschale zu den Werbungskosten, also Kosten die man hat um Gehalt oder Einkommen zu erzielen bzw. zu erhalten, so wie Arbeitskleidung oder Fortbildung.

Das ist so seit 1982 nicht mehr Stand der Rechtsprechung.

Laut BFH vom 20.12.1982, VI R 64/81, BStBl. II 1983, S. 306, sind es gemischte Aufwendungen, die nach § 12 Nr. 1 S. 2 EStG „...auch wenn sie zur Förderung des Berufs oder der Tätigkeit des Steuerpflichtigen erfolgen...“ nicht vom Betrag der steuerpflichtigen Einkünfte abgezogen werden dürften. Nur durch § 9 Abs. 1 Nr. 4 EStG, der insoweit konstitutiven Charakter habe, würden diese Aufwendungen als Werbungskosten qualifiziert. Es gibt auch andere Meinungen, aber das ist nun mal Stand der BFH-Rechtsprechung

Wer mehr dazu nachlesen will: Ausarbeitung (https://www.bundestag.de/resource/blob/411822/3b27bcccbed512d7f9bed0fbff61518e/WD-4-151-06-pdf-data.pdf) des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestags.

Hans

Porty
14.03.2022, 19:40
Nicht jeder hat in München ein Haus geerbt oder verdient so viel, das er sich in der Großstadt eine Wohnung leisten kann. Von einen erträglichen PNV in Reichweite ganz zu schweigen.

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14.03.2022, 19:44
Du glaubst gar nicht, wie weit der Speckgürtel von München mittlerweile reicht, und welche Strecken täglich mit dem Auto bei dünner Besetzung im Fahrzeug absolviert werden. Die Gemeinden in den Speckgürteln wiederum halten sich bei ihrer eigenen Infrastruktur gerne zurück und verweisen auf das Angebot der Stadt. Dafür siedeln sie gerne Gewerbeparks für Gewerbe, große Supermärkte, Möbelketten etc. pp. an. Hohe Steuereinnahmen bei wenig Kosten - das ist effizient! Die direkten Nachbarn von München können sich in Teilen die Kanaldeckel vergolden lassen.


Nun, dann ist die Alternative ja eigentlich klar - man muss München unattraktiv machen. Gewerbesteuer so erhöhen dass alle Firmen wegziehen. Ladenmieten so teuer dass niemand mehr da kaufen kann und sich nichts mehr ansiedelt.
Das Problem ist ja nicht dass die Städte verlassen werden sondern dass zuviele Menschen auf zuviel Raum wohnen. Wohnfläche pro Person steigt immer weiter, Personen steigen immer weiter.

Natürlich ist Verkehr zu billig. Aber was ist DEIN Weg? Du gehst nicht darauf ein. Was willst du tun um den Verkehr zu reduzieren? Ein langer und teurer Arbeitsweg ist nichts was man sich aussucht sondern ein Opfer das man bringt.
Oder ist die Position "arbeitslos für das Klima" deine?

frame
14.03.2022, 19:47
Das sehe ich nicht so - der Immobilienmarkt auch nicht.
Da es sich nun abzeichnet dass Homeoffice gekommen ist um zu bleiben, sind die Häuserpreise in der Peripherie kräftig angestiegen. Man will mehr Platz.

Wenn das so wäre dann müssten die Preise IN den Städten aber sinken und davon ist nichts zu sehen.

Die Peripherie war in Frankfurt, München, Zürich etc. schon lange teuer. Mit dem Homeoffice müsste der Trend jetzt eigentlich sein WEITER weg als die Peripherie zu ziehen. Wenn ich nur einmal die Woche in die Firma muss kann diese auch mal 50-100km entfernt sein.

turboengine
14.03.2022, 19:56
Nicht jeder hat in München ein Haus geerbt

Für Zuzüger nach München ist es halt so:

Man verdient entweder über 150kEUR per annum, dann kann man sich München leisten
WOHNEN IN MÜNCHEN
„Mit 100.000 Euro Jahresgehalt wird die Luft extrem dünn“
https://www.wiwo.de/politik/deutschland/wohnen-in-muenchen-mit-100-000-euro-jahresgehalt-wird-die-luft-extrem-duenn/26742280.html

Oder man gehört zum privilegierten Personenkreis der von rot-grün gepampert wird. Vitamin B. Dann hat man es auch gut in München.
https://www.bayerische-staatszeitung.de/staatszeitung/politik/detailansicht-politik/artikel/lebenslanges-privileg.html#topPosition

BeHo
14.03.2022, 20:00
Eine unvollständige Liste verschiedener Ansätze:


Wohnraumverdichtung in Städten ohne zusätzliche Bodenversiegelung.
Mehr Mehrfamilien- anstatt Ein- oder Zweifamilienhäuser.
Maßnahmen, die der Segregation in den Städten entgegenwirken

Porty
14.03.2022, 20:03
Ich kenne Leute, die pendeln von Nördlingen nach München- mit der Bahn. sind knapp 150 km einfach. Geht aber nur, wenn man in der Nähe der großen Bahnhöfe arbeitet. Muss man dann noch U-, S- oder Straßenbahn noch weiter wird es zur Hölle.....
Als Eurocopter vor 10 Jahren sein Entwicklungszentrum von Ottobrunn bei München nach Donauwörth verlagert hat, sind hier die Immobilienpreise total durch die Decke gegangen. Die Leute aus München haben für den letzten Schuppen fast jeden Preis bezahlt......

Porty
14.03.2022, 20:11
Eine unvollständige Liste verschiedener Ansätze:


Wohnraumverdichtung in Städten ohne zusätzliche Bodenversiegelung.
Mehr Mehrfamilien- anstatt Ein- oder Zweifamilienhäuser.
Maßnahmen, die der Segregation in den Städten entgegenwirken





So ?


847/DSC02189.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=363911)



Immerhin braucht man kein Auto, da die nächste U- Bahn Station nie mehr als 500 m weg ist, die unteren 3-5 Geschosse sind Restaurants, Geschäften und sonstigen öffentlichen Einrichtungen vorbehalten sind und auf jeden neu oder wieder bebauten Grundstück müssen mindestens 50% der Grundfläche begrünt sein.
Das Viertel hinter der ersten Hochhauszeile wurde übrigens inzwischen Platt gemacht und mit Hochhäusern (40 Etagen +x) bebaut.

turboengine
14.03.2022, 20:22
Eine unvollständige Liste verschiedener Ansätze:


Wohnraumverdichtung in Städten ohne zusätzliche Bodenversiegelung.
Mehr Mehrfamilien- anstatt Ein- oder Zweifamilienhäuser.
Maßnahmen, die der Segregation in den Städten entgegenwirken



1. Eisenhüttenstadt in den 80er käme dem Ideal sehr nah. Da muss man vorsichtig sein.
Das Ergebnis ist entweder Abwertung der Lebensqualität durch Gentrifizierung oder – im Fall von Sozialbauten – zu Ghettoisierung. Selten was anderes.

2. Geschosswohnungsbau passt nicht in dörflich geprägte Stadtteile.

3. Und für Punkt drei planst Du Zwangsumsiedlungen und Residenzpflicht?

BeHo
14.03.2022, 20:37
Deine Antworten sind mal wieder typisch.

Ich sprach von Ansätzen, die durchaus diskutiert werden.

Zur Wohnraumverdichtung: Das ist nicht das Gleiche wie Plattenbauten. :roll:

Zu Mehrfamilienhäusern: Hier ging es vor allem um Städte und nicht um Dörfer. Und selbst in Dörfern sind Mehrfamilienäuser ohne "Verschandelung" möglich. :roll:

Zur Segregation: Du beklagst die Schulsituation und wehrst Dich gegen Maßnahmen gegen Segregation? Ich plane gar nichts, aber zur Stadtplanung gehören auch Themen wie Ökologie, Soziologie und viels mehr. :roll:

Dat Ei
14.03.2022, 20:43
Moin Frank,

Natürlich ist Verkehr zu billig. Aber was ist DEIN Weg? Du gehst nicht darauf ein. Was willst du tun um den Verkehr zu reduzieren? Ein langer und teurer Arbeitsweg ist nichts was man sich aussucht sondern ein Opfer das man bringt.
Oder ist die Position "arbeitslos für das Klima" deine?

an die 70% der Berufspendler pendeln mit dem Pkw in die Stadt. Push-Pull ist ein Ansatz, dem zu begegnen. D.h. den öffentlichen Nahverkehr und andere Verkehrsmittel stärken, den MIV zurückdrängen, z.B. durch Citymauts, aktive Parkraumbewirtschaftung, autofreie Zonen.

Wenn man sich die statische Verteilung der Pendler über die Entfernung anschaut, dann wählt das Gros der Pendler den Wahnsinn täglich freiwillig selber. Über entsprechende Kosten sollte man sie zum Denken zwingen. Persönlicher Komfort darf nicht über Gemeininteressen wie Ökologie oder Gesundheit gehen.

Wer täglich Arbeitswege von über 150 km (einfach) hinlegt, sollte eher mal seine Lebensplanung und - gestaltung überdenken, als eine Finanzierung durch die Allgemeinheit zu erwarten.

Dat Ei

Porty
14.03.2022, 21:02
Es soll Umstände geben, die werden einem von Außen aufgezwungen.......

Dat Ei
14.03.2022, 21:12
Mir sagte mal ein Freund, dass jeder nur so stark wie seine Alternativen sei. Der Gedanke führte dazu, dass ich wegen des Berufs meine Heimat verlassen habe und nach München gezogen bin.

Neben dem kompletten Umzug ist auch die wochenweise Unterkunft am entfernten Arbeitsplatz eine Möglichkeit. Die tägliche Fahrerei geht auf Mensch, Maschine und Umwelt.

Dat Ei

Porty
14.03.2022, 21:39
Wochenendpendeln tötet auf Dauer jede Familie.

Und ein Zimmer in einer Großstadt muss man auch erst mal zahlen können.
Ich hab für meinen Sohn während seines Studiums in Stuttgart das Zimmer gezahlt. Von der Summe zahlen andere einen Neuwagen - Mittelklasse........
Und die Mieten sind seit dem nicht niedriger geworden, im Gegenteil.

Dat Ei
14.03.2022, 23:05
Moin, moin,

Wochenendpendeln tötet auf Dauer jede Familie.

nö, nicht jede. Meine Frau und ich leben seit gut 13 Jahren in knapp 200 km Entfernung.

Die Alternativen zum permanenten Pendeln großer Strecken sind z.B. Jobwechsel oder der Umzug in die Nähe der Arbeitsstelle. Wer lieber fossile Brennstoffe inkl. Pkws verheizt und Gummi auf den Asphalt legt, sollte nicht erwarten, dass er dafür auch noch steuerlich gefördert wird.

Dat Ei

steve.hatton
14.03.2022, 23:12
Und wie soll das verünftig funktionieren mit kleinen Kindern ?

Die jüngste Tochter meines Bruders sagte nach dessen 6-monatiger Montage in Kanada zu einem Freund Papa, nur weil dieser auch einen Vollbart hatte....

Dat Ei
14.03.2022, 23:22
Und wie soll das verünftig funktionieren mit kleinen Kindern ?

Anderen Alternativen habe ich beispielhaft aufgezeigt, z.B. Jobwechsel oder Umzug.


Dat Ei

steve.hatton
14.03.2022, 23:24
Für Zuzüger nach München ist es halt so:

Man verdient entweder über 150kEUR per annum, dann kann man sich München leisten

https://www.wiwo.de/politik/deutschland/wohnen-in-muenchen-mit-100-000-euro-jahresgehalt-wird-die-luft-extrem-duenn/26742280.html

Oder man gehört zum privilegierten Personenkreis der von rot-grün gepampert wird. Vitamin B. Dann hat man es auch gut in München.
https://www.bayerische-staatszeitung.de/staatszeitung/politik/detailansicht-politik/artikel/lebenslanges-privileg.html#topPosition

Klaus, der Wegfall der Fehlbelegungsabgabe, war m.W. in Bayern sicher keine "Leistung" der Grünen, sondern der Bayerischen Staatsregierung !
Die GBW-Wohnungen verkaufte seinerzeit - ohne Not - der jetzige Ministerpräsident in seiner Zeit als Finanzminister - auch kein Grüner.

turboengine
15.03.2022, 00:07
auch kein Grüner.

Ändert nix an den jetzigen Zuständen in München - schau nur mal welche Autos da vor den durch „Punktesystem“ vergebenen Sozialwohnungen stehen und Du weisst Bescheid. Wohnmobile und gepimpte Mercedes.

Nur rund 46 Prozent der Haushalte, die in Sozialwohnungen leben, verfügen über weniger als 60 Prozent des Median-Einkommens und gelten damit als armutsgefährdet.

https://www.econstor.eu/bitstream/10419/157220/1/IW-Trends_2016-01-02.pdf

Und durch das Punktesystem werden wohnungslose Auswärtige bevorzugt. Man zieht damit künstlich Einkommensschwache in eine Hochpreismetropole. Das ist nicht sehr schlau. Wer nur mit fremder Hilfe seinen Lebensunterhalt bestreiten kann, dem wäre auch zuzumuten z.B. in Pfaffenhofen and der Ilm oder in Neufinsing zu wohnen. Dann wäre für in München Beschäftigte Wohnraum da.

steve.hatton
15.03.2022, 00:20
Letzteres st plausibel - die Beendigung der Fehlbelegungsabgabe ist eine Schnade.

Porty
15.03.2022, 01:46
Moin, moin,
nö, nicht jede. Meine Frau und ich leben seit gut 13 Jahren in knapp 200 km Entfernung.


Es soll Beziehungen geben, die nur so funktionieren können.....;)




Die Alternativen zum permanenten Pendeln großer Strecken sind z.B. Jobwechsel oder der Umzug in die Nähe der Arbeitsstelle.


Schon mal mit drei schulpflichtigen Kindern umgezogen? Sie aus ihren Freundeskreis und persönlichen Umfeld gerissen? Damit tust du denen garantiert keinen Gefallen.
Wenn man aber in einer Gegend lebt, wo es, wenn überhaupt nur Scheißjobs gibt.......
Oder man von der Geschäftsleitung "gebeten" wird, an einen anderen Standort zu gehen, weil der bisherige geschlossen wird?

Die ganze Problematik ist leider etwas zu vielschichtig für platte Lösungen...

frame
15.03.2022, 09:23
an die 70% der Berufspendler pendeln mit dem Pkw in die Stadt. Push-Pull ist ein Ansatz, dem zu begegnen. D.h. den öffentlichen Nahverkehr und andere Verkehrsmittel stärken, den MIV zurückdrängen, z.B. durch Citymauts, aktive Parkraumbewirtschaftung, autofreie Zonen.

Wenn man sich die statische Verteilung der Pendler über die Entfernung anschaut, dann wählt das Gros der Pendler den Wahnsinn täglich freiwillig selber.

Ist das so dass die Leute freiwillig weit weg ziehen und freiwillig im Stau stehen? Weil das soviel Spass macht? Sollte man nicht mal versuchen die Gründe dafür herauszufinden?

Und zwar wieder den Punkt den du hartnäckig ignorierst - nicht nur fragen warum sie das jeweilige Verkehrsmittel wählen sondern auch fragen warum sie überhaupt so einen langen Arbeitsweg haben und was man tun müsste um das zu ändern.

Dieses ewige "die Leute sind böswillig, wir müssen sie strafen". Wenn du den Verkehr immer teurer machst dann wird am Ende das herauskommen was ich sagte - es "rechnet" sich nicht einen weiter entfernten Job anzunehmen. Mit entsprechenden Folgen für die Menschen, Unternehmen und Staatskassen.

Wenn ich mich als beispiel nehme - ich wohne in Kehl, die nächste Bushaltestelle ist 100m weg, wir haben seit ein paar Jahren ein ganz gut getaktetes Bussystem. Angenommen ich möchte in Offenburg arbeiten, 20km weg, z.B. zu Burda, das dürfte der grösste IT-Arbeitgeber im Kreis sein.

Dann steige ich in den Stadtbus, der bringt mich zum Rendesvouz-Punkt, dort steige ich in die Tram, die bringt mich zum Bahnhof. Dort steige ich in die IMMER völlig überfüllte (selbst abends um 11) Ortenau S-Bahn. Die fährt mich zum Offenburger Bahnhof, dort steige ich in den Stadtbus um zum Burda zu kommen.

Die S-Bahn und der Bus sind leider nicht vertaktet, das hat man bei der Planung des Bussystems als unnötig empfunden. Wer den Kehler Stadtbus nutzt soll gefälligst nach Kehl wollen.

Zeitaufwand ca. 1.15h-1.45h. Mit dem Auto 25 Minuten. Bin ich wirklich böse wenn ich das Auto nutze und man muss mich bestrafen?

Crimson
15.03.2022, 09:38
Moin,

ist der Status Quo gut und jede Veränderung eine Strafe? Es ist wie zuletzt an ganz anderer Stelle gut zu beobachten war: Einzelwohl vs. Gemeinwohl - und an der Stelle sind wir speziell in D schon seltsam fixiert auf den Individualverkehr... vor den tatsächlichen Kosten werden schlicht die Augen verschlossen.

Ja, die Problematik ist zu vielschichtig für platte Lösungen, das platte Festhalten am Status Quo definitiv aber auch keine.

Dat Ei
15.03.2022, 10:06
Moin, moin,

Es soll Beziehungen geben, die nur so funktionieren können.....;)

das Zusammenleben in vier Wänden ist kein Beleg und Garant für Nähe. Es ist nicht überraschend, dass ein gerüttelt Maß meiner Geschlechtsgenossen nicht den Unterschied zwischen Nähe und Entfernung kennen. ;)

Du darfst übrigens auch gerne meine Frau hier ansprechen, wie sie die Situation sieht. Sie ist ebenfalls an Bo(a)rd und war eine zeitlang hier Teammitglied.

Schon mal mit drei schulpflichtigen Kindern umgezogen? Sie aus ihren Freundeskreis und persönlichen Umfeld gerissen? Damit tust du denen garantiert keinen Gefallen.
Wenn man aber in einer Gegend lebt, wo es, wenn überhaupt nur Scheißjobs gibt.......
Oder man von der Geschäftsleitung "gebeten" wird, an einen anderen Standort zu gehen, weil der bisherige geschlossen wird?

Die ganze Problematik ist leider etwas zu vielschichtig für platte Lösungen...

Wie gesagt, jeder ist so stark wie seine Alternativen. Du kannst dann Deinen Nachkommen erklären, warum es sinnvoller war, viel Zeit und Geld in den Transport und fossile Brennstoffe zu stecken, statt Beruf und Privatleben näher zusammenzubringen, was nicht nur ökologischer gewesen wäre, sondern unterm Strich auch mehr Zeit für die Familie bedeutet hätte. "How dare you?" - eine Frage, die man gerne anderen stellt, aber auf die man selber empfindlich reagiert, wenn man sie gestellt bekommt.

Dat Ei

Porty
15.03.2022, 11:47
Wie gesagt, jeder ist so stark wie seine Alternativen. Du kannst dann Deinen Nachkommen erklären, warum es sinnvoller war, viel Zeit und Geld in den Transport und fossile Brennstoffe zu stecken, statt Beruf und Privatleben näher zusammenzubringen, was nicht nur ökologischer gewesen wäre, sondern unterm Strich auch mehr Zeit für die Familie bedeutet hätte. "How dare you?" - eine Frage, die man gerne anderen stellt, aber auf die man selber empfindlich reagiert, wenn man sie gestellt bekommt.

Dat Ei


Du unterstellst hier anderen Leuten, die du nicht kennst, Sachen,die gar nicht war sind, was du aber wissen könntest, hättest du die Posts in diesen Thread vor ein paar Tagen gelesen:
Aber um dein Gedächtnis aufzufrischen;


Das hat aber auch schon mein seliger Toyota Carina von 1988 mit 1,6 l Sauger und 90 PS gebraucht, und das war ein ausgewachsenes Auto.
Den hab ich als Wochenendpendler geschunden und hab ihn mit 190 000 km auf der Uhr noch zu einen guten Preis gegen einen Honda Accord eingetauscht. Der war aber mit 6 l/100 km nicht zu bewegen. Aber dafür fuhr ich dann nur noch 15 000 km im Jahr und nicht mehr 60 000 km.


Also gehe davon aus, dass ich durchaus persönliche Erfahrungen mit diesen Situationen hab, und durchaus in der Lage war, meine persönlichen Konsequenzen daraus zu ziehen.
Ich bin übrigens heute noch meinen damaligen Nachbarn in Oettingen sehr dankbar, dass sie uns als Neuankömmlinge aufgenommen und integriert haben, so dass gerade meine Kinder sich sehr schnell wohl gefühlt haben :top:
Ein Umstand, der gerade in Großstädten sicher nicht selbstverständlich ist.
Mein Berufsweg hat übrigens immer rund 20 min gedauert, egal ob in Gotha dank chaotischen Verkehr für 3,5 km (Nahverkehr wären 45 min gewesen, da war man zu Fuß schneller) oder hier für rund 20 km. Da kommt es nicht auf 2 oder 3 km mehr Landstraße an, sondern auf die Länge der Tempo 30 Zonen und vernünftig verknüpfte Verkehrsampeln.
Übrigens, von meinen 250 Kolleginnen und Kollegen wohnen nur 2 Hand voll, so nahe, dass sie zu Fuß oder mit dem Fahrrad kommen. Da ist aber schon der eine Kollege mitgerechnet, der dank Alkoholfahrt die 10 km einfach noch mindestens ein Jahr mit dem Fahrrad kommen darf.
Es ist halt einfach so, dass produzierende Betriebe in der Regel im außen liegenden Industriegebiet sitzen und es in der Nähe einfach (fast) keine Wohnungen gibt.


Der Vollständigkeit halber noch 2 Szenarien, die einem zwingen können, eine längere Strecke zu pendeln, als einem lieb ist.
Eine ehemalige, sehr nette Kollegin hat über Jahre ihre hilfsbedürftigen Elten betreut und passende Jobs waren nicht in der Nähe. Als sich das Thema dann irgendwann erledigt hatte, war man Immobilienbesitzer und knapp 60, da zieht man auch nicht mehr um oder wechselt den Job.
Oder wie ein anderer Kollege, er arbeitete in Nördlingen, sie in München, gewohnt haben sie in Augsburg. Er hat Jahre nach einer passenden Tätigkeit in der Nähe von Augsburg gesucht.
Wobei Pendeln nach München rein wäre für mich eh keine Option, die chaotischen Verkehrsverhältnisse dort, egal ob auf der Straße oder ÖPNV wären für mich nicht akzeptabel.


Also wie schon geschrieben, die Sache ist leider zu komplex für platte Lösungen und nur weil man persönlich Glück hatte, sollte man nicht auf die Lebensumstände anderer schließen.....


Übrigens, wenn man rechtzeitig beim Auto auf einen niedrigen Sprtverbrauch geachtet hat, kann man auch die jetzigen Spritpreise ertragen.


810/20220313_105737.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=363929)


Aufgenommen nach dem Weg zur Arbeit (wir hatten am Sonntag noch eine wichtige Besprechung, da ging es um eine neue Anlage und mein Chef sowie mein Nachfolger hatten am Montag früh einen Vor- Ort Termin bei Mailand)
Macht also rund 2,30 € Sprit (Super E10) für die einfache Fahrt. Für die U- Bahnkarte im Innenraum München zahlt man 3,50 € die einfache Fahrt.....
Und bevor die wieder was schreibst, ich weiß durchaus, das ein Auto mehr kostet, als nur Spritkosten.......

turboengine
15.03.2022, 12:33
"How dare you?" - eine Frage, die man gerne anderen stellt, aber auf die man selber empfindlich reagiert, wenn man sie gestellt bekommt.


Meine direkten Nachkommen freuen sich genauso über ein schönes Auto wie ich. Mit einer Sitzheizung im Winter und einer Klimaanlage im Sommer für die Rücksitzbank. Und USB-C Ladebuchsen. Da fragt keiner: How dare you.

Und ob das mit Diesel, Benzin, Elektro oder Feenstaub angetrieben wird ist egal.
Dekadenz korrumpiert - ich weiss :D

P.S. den Verbrauch von Michael kann ich nach unten toppen :shock:

amateur
15.03.2022, 12:34
Ich möchte mal etwas von dem Thema ablenken, anderen Details ihrer Lebensumstände vorzuwerfen. Das macht meistens nur schlechte Stimmung und führt zu wenig.

Stattdessen berichte ich, dass ich meinen spritfressenden Dienstwagen seit 2 Wochen durch ein privates E-Auto ersetzt habe, das erst einmal sehr viel Spaß macht und das ich bisher komplett mit der Photovoltaik laden konnte. Letztere ist relativ dumm, aber ich kann im Fahrzeug die Ladeleistung an die Wintersonne angepasst reduzieren und muss den Wagen passend ein- bzw. ausstecken. Da ich die meiste Zeit von zuhause aus arbeite, kommen trotz verminderter Ladeleistung genug Stunden zusammen, so dass das Fahrzeug immer hinreichend einsatzbereit ist.

Natürlich wird das nicht immer funktionieren (im dunklen Dezember) und bei längeren Strecken muss ich an den Schnelllader, aber erst einmal fühlt sich das ganz gut an. Mal sehen, ob die Moral hier hoch bleibt oder man irgendwann zu bequem wird. Dann muss eine intelligentere Steuerung von Photovoltaik und Wallbox her.

Förderung gab es von der KfW für die Wallbox und den vollen BAFA Zuschuss für das Auto. KfW hat schon ausgezahlt, BAFA ihat bewilligt und das Geld soll bald kommen.

Das ist schon ein Modell, welches im Eigenheim funktioniert, wenn das Fahrzeug tagsüber nicht ständig unterwegs ist, und welches jetzt an Lebensqualität außerhalb der Großstadt trotzdem keine Abstriche bedeutet.

Nicht soviel ärgern, was andere alles falsch machen könnten, sondern einfach selber machen. Erste Nachbarn haben mich schon angefragt, haben sich Daten geben lassen und fangen auch an zu überlegen.

Nächstes Projekt ist der Umbau der Heizung, weil die Gastherme so langsam end of lifecycle hat. Aktuelle Beschäftigung ist es, die Vorlauftemperaturen bei verschiedenen Witterungsverhältnissen zu erfassen, um eine Idee zu bekommen, ob ein reiner Tausch der Therme gegen eine Wärmepumpe schon funktionieren könnte.

Stephan

Dat Ei
15.03.2022, 12:49
Moin, moin,

Du unterstellst hier anderen Leuten, die du nicht kennst, Sachen,die gar nicht war sind,...

Es soll Beziehungen geben, die nur so funktionieren können.....;)

merkst Du was? Also mal abgesehen vom fehlenden "h"...

...was du aber wissen könntest, hättest du die Posts in diesen Thread vor ein paar Tagen gelesen:
Aber um dein Gedächtnis aufzufrischen;

Ich habe allgemein die Pendlerproblematik im städtischen Bereich angesprochen, die seit Jahren evident ist, und dass es nicht im Sinne der Ökologie und der nachkommenden Generationen ist, diesen Tag für Tag inzinierten Wahnsinn durch höhere Pendlerpauschalen zu fördern oder gar auszubauen. Jeder für sich findet irgendwelche Argumente, warum man nicht sein Mobilitätsverhalten, seinen Standort oder seinen Job verändern kann, und warum diese Argumente schwerer wiegen als die ökologischen und damit perspektivisch gesellschaftlichen Interessen.

Also wie schon geschrieben, die Sache ist leider zu komplex für platte Lösungen und nur weil man persönlich Glück hatte, sollte man nicht auf die Lebensumstände anderer schließen.....

Falls Du mir dieses Glück unterstellen willst, dann irrst Du. Ich habe meine Heimat wegen des Jobs verlassen und meine Familie und meinen Freundeskreis in 600 km Entfernung zurückgelassen. In Nicht-Pandemiezeiten trennen mich unter der Woche 200 km von meiner Frau und meinem zweiten Wohnort. Ist das Glück im Sinne einer guten, schicksalhaften Fügung? Nein, das kann man sich besser oder schöner vorstellen. Aber es stellt für uns kein (derartiges) Unglück dar, dass es einen hohen Aufwand in Form von Geld und Zeit und das zu Lasten Dritter rechtfertigen würde. Wir bringen daher beide ein gewisses Opfer, um unsere beruflichen Interessen zu wahren.

Deine konkrete, persönliche Geschichte juckt mich wenig, aber durch meinen Beruf habe ich im 27. Jahr mit dem Thema Verkehr zu tun. Und da fallen leider immer wieder die gleichen Verhaltensweisen und Argumentationsketten auf - Ökologie und Mobilitätswandel fordern, aber der beste Spezl von St. Florian sein, ist ein typisches Muster, in das wir Menschen gerne verfallen. Das geht gar nicht gegen Dich, sondern da schließe ich mich und jeden mit ein.


Dat Ei

Porty
15.03.2022, 12:53
P.S. den Verbrauch von Michael kann ich nach unten toppen :shock:
Bedenke, Diesel hat mehr Energieinhalt als E10!
Und ob du auf 4,5l Diesel /100 km kommst? :D;)
Abgesehen davon, bei den zulässigen Geschwindigkeiten in der Schweiz kann man ja schon fast nicht mehr von fahren reden...... ;)

Porty
15.03.2022, 13:05
Deine konkrete, persönliche Geschichte juckt mich wenig, aber durch meinen Beruf habe ich im 27. Jahr mit dem Thema Verkehr zu tun.
Dat Ei
Was sind deine Vorschläge, das Problem zu lösen?
Es schreien ja inzwischen schon diverse Verkehrsträger, dass wegen der Energiepreise die Tarife angehoben werden müssen......
Noch mehr Geld in den ÖPNV der Großstädte pumpen, damit noch mehr Pendler kommen?


Ich hätte eine andere Idee: einfach wieder mehr ortsnah produzieren, dann muss man erstens nicht mehr so viel tausende km durch die Gegend karren und man muss in den Unternehmen nicht Tausende mit der Planung und Überwachung der Lieferketten beschäftigen. Die müssen dann schon mal nicht mehr in die Großstädte reinpendeln. Löst sicher nicht alle Probleme, wäre aber ein Anfang.

Dat Ei
15.03.2022, 13:35
Moin, moin,

unter den hohen Energiepreisen leiden derweil alle Verkehrs- und Transportmittel, die nicht per Muskelkraft betrieben werden - MIV, Taxen, Tram, S- und U-Bahn, Nv- und Fv-Bahn etc. pp. Daher wird Mobilität durchweg teurer werden.

Das produzierende Gewerbe stellt knapp 20%, der Dienstleistungsbereich gute 70% der Arbeitsplätze in Deutschland. Daher sehe ich den größeren Hebel im Dienstleistungsbereich. Jeden Tag pendeln über 400 Tsd. Menschen nach München. Bundesweit pendeln rund 68% der Arbeitnehmer mit dem Pkw. Jeder München-Pendler verliert pro Jahr durchschnittlich 79 h (~2 Arbeitswochen) im Stau. Ist das schlau? Ist das ökologisch? Ist das effizient?

Neben möglichen Push-Pull-Ansätzen, wie ich sie weiter oben angerissen habe, hoffe ich, dass das Thema Homeoffice auch eine nachhaltige Geschichte wird, auch wenn wir uns in D mit der Digitalisierung soooo schwer tun.


Dat Ei

steve.hatton
15.03.2022, 14:03
Durchschnittwerte können regional massiv variieren - oder einfach formuliert: Wer mit Durchschnittwerten hantiert, wird durchschnittliche Lösungen erhalten.

Selbst im Dienstleistungsgewerbe ist es nicht einfach auf das Auto zu verzichten - Termine beim Kunden, Termine auf Baustellen u.v.m.

Super wenn die S-Bahn ausfällt und der Bauherr, plus Architekt, plus der Vertreter der Behörde und der ein oder andere Spezialist vor Ort auf den "Dritten Mann" ohne den nichts weiter geht warten dürfen und damit 3, 4, 5 x so viel Zeit verplempert wurde !

Die Stunden in Stau sind verlorene Zeit, die Stunden auf dem Bahnhof nicht weniger !
Wird denn ein ausgefallener Zug auch in der Verspätungsstatistik erfasst - oder ist der per Definition nicht verspätet, weil nie angekommen und wird ausgeblendet?

Mag sein, dass ein gewisser Prozentsatz im HomeOffice funktioniert, aber wenn das mehr als 20-30% der Dienstleister sein werden wäre ich überrascht.

Aber natürich auch 20% sind eine Menge - richtig.

Ich kann mich gut an die Corona-Anfangszeiten erinnern, als die Baubehörden HomeOffice veranstalteten - in einer Papier-verseuchten Behörde wahrlich keine gute Idee.

Bei den Kosten des ÖPNV würde ich sogar so weit gehen diese massivst zu subventionieren - bis zum 0-Tarif hin. Die Kosten werden eh teils von der Allgemeinheit getragen, dann könnte sie es auch komplett bezahlen. Ich weiß nicht wieviel Cent man auf den Sprit aufschlagen müsste um dies zu finanzieren.

Dat Ei
15.03.2022, 14:34
Moin Steve,

Durchschnittwerte können regional massiv variieren - oder einfach formuliert: Wer mit Durchschnittwerten hantiert, wird durchschnittliche Lösungen erhalten.

Danke für die Plattitüde! Du darfst davon ausgehen, dass viel granularere Datenbasen vorhanden sind. Die helfen Dir aber in der Diskussion nichts.

Die Stunden in Stau sind verlorene Zeit, die Stunden auf dem Bahnhof nicht weniger !
Wird denn ein ausgefallener Zug auch in der Verspätungsstatistik erfasst - oder ist der per Definition nicht verspätet, weil nie angekommen und wird ausgeblendet?

Die Diskussion hatten wir schon... Der heutige ÖPNV wäre heute kapazitiv nicht in der Lage, ein 0,-€-Ticket oder einen 100%igen Wechsel vom Auto auf die Öffis zu verkraften. Das ändert aber nichts daran, dass man das Auto aus der Stadt drängen und den ÖV neben anderen Verkehrsmitteln (wie z.B. Fahrrad) pushen muss.

Mag sein, dass ein gewisser Prozentsatz im HomeOffice funktioniert, aber wenn das mehr als 20-30% der Dienstleister sein werden wäre ich überrascht.

Wir werden es sehen, wie sich die Unternehmen aufstellen. Großunternehmen wie beispielsweise beispielsweise Vodafone oder Siemens bauen Büroflächen ab, weil sie damit nicht nur die Mitarbeiter zufriedener machen, sondern weil sie damit auch massiv Geld für teure Flächen sparen. Das ist nebenbei bemerkt auch eine indirekte Abstrafung der Idee des Großraumbüros und des nicht mehr fest zugeordneten Arbeitsplatzes ("mobile working"). Man stellt vermehrt fest, dass die Arbeit deutlich effizienter erledigt wird, weil man daheim konzentrierter und ungestörter arbeiten kann.

Aber natürich auch 20% sind eine Menge - richtig.

Ich kann mich gut an die Corona-Anfangszeiten erinnern, als die Baubehörden HomeOffice veranstalteten - in einer Papier-verseuchten Behörde wahrlich keine gute Idee.

Wie wenig Deutschland in manchen Bereichen digitalisiert ist, haben wir in den letzten beiden Jahren gesehen. In manchen Branchen und Verwaltungen geht nichts, andere konnten schlagartig und ohne Reibungsverluste die Leute heim schicken. Meine Frau war in den letzten 2 Jahren nur an 5 Tagen - und das nur stundenweise - im Büro. In meinem Unternehmen liegen wir bei rund 30% des Personals, das im Präsenzoffice ist. Dass es nur 30% sind, liegt daran, dass es zum einen zentrale Aufgaben gibt, die nur vor Ort erledigt werden können, und zum anderen, dass sich manche Kollegen aufgrund persönlicher Präferenzen oder häuslicher Umstände mit dem Homeoffice schwer tun.


Dat Ei

Porty
15.03.2022, 14:46
Mag sein, dass ein gewisser Prozentsatz im Home Office funktioniert, aber wenn das mehr als 20-30% der Dienstleister sein werden wäre ich überrascht.

Aber natürlich auch 20% sind eine Menge - richtig.



Sehe ich ähnlich, den was zählt alles zum Dienstleistungsbereich?
Handel und Gastronomie
Gesundheit und Pflege
Schule und Ausbildung
Verkehr
Das sind doch alles Bereiche, wo man mit Home- Office nicht weit kommt, auch wenn das eine oder andere heute technisch möglich ist:

https://www.youtube.com/watch?v=eqFeJbuEqs8

:lol::lol:

Dat Ei
15.03.2022, 15:10
Moin, moin,

warum der Pessimismus gegenüber dem Homeoffice? Wenn es Branchen übergreifend eine 20%-Quote im Bereich Dienstleistung wäre, und man nur den bundesweiten 70%-Arbeitsplatzanteil im Segment Dienstleistung (in München sind es gut über 80%) ansetzt, dann hätte man 14% weniger Pendler. Bei einer Gesamtmasse von 400 Tsd. täglichen Pendlern wäre das ein Rückgang um 56 Tsd. Pendler. Unterstellt man den bisherigen MIV-Anteil von 68%, reduziert sich die Anzahl MIV-Pendler um 38 Tsd, also knapp 10% über alle Pendler. Dafür, dass die Zahlen bis dato immer nur eine Richtung kannten, nämlich aufwärts, ist das gar nicht so verkehrt. Als alleinigen Ansatz ist es zu wenig.


Dat Ei

steve.hatton
15.03.2022, 15:24
...


Die Diskussion hatten wir schon... Der heutige ÖPNV wäre heute kapazitiv nicht in der Lage, ein 0,-€-Ticket oder einen 100%igen Wechsel vom Auto auf die Öffis zu verkraften. Das ändert aber nichts daran, dass man das Auto aus der Stadt drängen und den ÖV neben anderen Verkehrsmitteln (wie z.B. Fahrrad) pushen muss.
...

Das ist wieder "typisch deutsch": Wenn 100% nicht möglich sind, dann lassen wir das ?*

Wenn 20-30 umschwenken würden, wären die Staus zum Großteil aufgelöst, viel Parkraum frei und viel i.d.R. fossiler Treibstoff gespart.

Ich kann nicht die Autos aus der Stadt drängen aber keine Alternativen bieten. Der ein oder andere kann, wenn die Parkraumgebühren massiv steigen das einfach bezahlen oder ohne Auto zurecht kommen, aber 50 Jahre automobilistische Favorisierung sind nicht ohne Spuren in den Städten.

Die Bürger sollen die Autoindustrie in der bisherigen Form am Leben halten und parallel mit immer höheren "Nebenkosten" für Parkraum etc bestraft werden ?

Natürlich könnte man festsetzen, dass nur jemand der einen festen Parkplatz hat auch ein Auto zulassen darf - wie in Tokio (?).

*Nachtrag: Habe gerade Deinen vorherigen Post gelesen, also doch mit kleineren Mengen anfangen :-)))

frame
15.03.2022, 15:25
Die Diskussion hatten wir schon... Der heutige ÖPNV wäre heute kapazitiv nicht in der Lage, ein 0,-€-Ticket oder einen 100%igen Wechsel vom Auto auf die Öffis zu verkraften. Das ändert aber nichts daran, dass man das Auto aus der Stadt drängen und den ÖV neben anderen Verkehrsmitteln (wie z.B. Fahrrad) pushen muss.


Das ist definitiv so. In Frankfurt sind die S-Bahnen gestopft voll zu Bürozeiten, die Zugfolge ist ausgereizt. Da ist jedes "steigt doch gefälligst auf ÖPNV um" einfach nur Hohn. Oder wir machen es wie die Inder und fahren mit offenen Türen und auf den Dächern damit mehr Leute reinpassen.

Deshalb denke ich ja die VERMEIDUNG der Wege könnte das Ziel sein . am einfachsten natürlich durch Homeoffice. Jeder der nicht fährt schafft Platz für Umsteiger.

Dat Ei
15.03.2022, 15:47
Moin, moin,

das Thema "Verkehr" ist leider eines wie das Thema "Fußballnationalmannschaft" - jeder fühlt sich zum Bundestrainer berufen. Gerade aus politischen Kreisen werden da Ideen und Vorstellungen laut, die nichts mit Konzepten, der Realität oder geschweige denn einer Realisierbarkeit zu tun haben. Das geht im kommunalen Bereich los und endet auf Bundesebene. Diese Gemengelage wird ergänzt um Lobbyismus, Kleinstaaterei, Bürokratie, Umweltaktivismus, Bürgerinitiativen, leere oder zu volle Kassen, Inkompetenz, Gerichtsurteile etc. pp. Vor lauter Kraft und Selbstüberschätzung können wir nicht mehr gehen oder handeln... Wer erwartet, dass sich beim Verkehr kurzfristig etwas tut oder ändert, ist wirklich naiv. Man schaue sich die Planungs- und Projektlaufzeiten einmal an...


Dat Ei

Robert Auer
15.03.2022, 15:53
@Dat Ei: Ich fürchte, dass du mit deiner Analyse zur Mobilität Recht hast! Leider :oops:

Kurt Weinmeister
15.03.2022, 16:09
Wer erwartet, dass sich beim Verkehr kurzfristig etwas tut oder ändert, ist wirklich naiv.

Nenne mich naiv :P
Bei dem gelenkten ÖPNV mag das sein, beim Individualverkehr sehe ich das anders.
Seit zwei Jahren fahre ich so gut wie nicht mehr ins Büro (one way 45 Km).
Das erste Mal seit 2009 (da habe ich mein Auto gekauft -> 225.000 km), musste ich zur Inspektion, weil die Zeit um war.
Fahrräder gibt es kaum noch zu kaufen. Die Schwester meiner Schwägerin fährt Strecken bis zu 20 Kilometer nur noch mit dem Pedelec.
Das sind jetzt vielleicht keine repräsentativen Beispiele, aber dass "sich kurzfristig" etwas tut beinhaltet für mich auch schon, wenn stillgelegte Bahnstrecken, die man noch im letzten Jahr abgeschrieben hat, nun wieder neu evaluiert werden. Klar dauert die Reaktivierung dann bestimmt 10 Jahre ... aber es findet ein Umdenken statt. Und das recht kurzfristig :crazy:

Dat Ei
15.03.2022, 17:00
Moin Stefan,

Nenne mich naiv :P

naiv! Geht's Dir jetzt besser oder zumindest gut? Späßle!

Bei dem gelenkten ÖPNV mag das sein, beim Individualverkehr sehe ich das anders.

Den dramatischen Rückgang des motorisierten Individual- und Lkw-Verkehrs, den wir noch während des ersten Lockdowns in 2020 gesehen haben, gibt es schon lange nicht mehr. Die Zahlen haben sich sehr schnell "erholt". Selbst aktuell bei den heftigen Benzin- und Dieselpreisen sieht man kaum eine Reaktion im Verkehrsverhalten.

Seit zwei Jahren fahre ich so gut wie nicht mehr ins Büro (one way 45 Km).
Das erste Mal seit 2009 (da habe ich mein Auto gekauft -> 225.000 km), musste ich zur Inspektion, weil die Zeit um war.

Löblich! Wenn es in Deiner Branche nicht geht, dann weiß ich auch nicht.

Fahrräder gibt es kaum noch zu kaufen. Die Schwester meiner Schwägerin fährt Strecken bis zu 20 Kilometer nur noch mit dem Pedelec.

Das elektrifizierte Fahrrad ist sicherlich einer der großen Gewinner der Pandemie. Allerdings ist seine Bedeutung für den Pendlerverkehr, über den wir hier diskutiert haben, eher von nachrangiger Bedeutung. Innerstädtisch und im Freizeitbereich (bei stabiler Wetterlage) top, aber leider wird der Radverkehr noch nicht genügend im Stadtbild berücksichtigt. Neue Verordnungen für Mindestbreiten von Radwegen haben in Teilen zu einem Rückbau geführt. Die Pop-Up-Radwege werden auch sehr kontrovers beurteilt - von Autofahrern, die auf Verkehrsraum verzichten müssen, bis hin zu Gerichten, die sie aus verschiedenen Gründen einkassierten.

Das sind jetzt vielleicht keine repräsentativen Beispiele, aber dass "sich kurzfristig" etwas tut beinhaltet für mich auch schon, wenn stillgelegte Bahnstrecken, die man noch im letzten Jahr abgeschrieben hat, nun wieder neu evaluiert werden. Klar dauert die Reaktivierung dann bestimmt 10 Jahre ... aber es findet ein Umdenken statt. Und das recht kurzfristig :crazy:

Wenn sich grundsätzlich nichts mehr tun würde oder sich verändern ließe, dann könnten wir hier den Beruf an den Nagel hängen und die Firma schließen. Aber es ist oftmals frustrierend, weil die Mühlen derart langsam mahlen oder komplett stehen bleiben. Wenn Verkehrsgroßprojekte ein bis zwei Berufsgenerationen bis zur Realisierung benötigen, dann ist etwas faul im System. Bizzarerweise erfahren Projekte immer Widerstand, egal ob man eine neue Strecke bauen, oder eine stillgelegte reaktivieren oder abbauen möchte.


Dat Ei

frame
15.03.2022, 17:18
Fahrräder gibt es kaum noch zu kaufen. D

Genau das ist es - ich wollte letztes Jahr ein Fahrrad kaufen beim örtlichen Händler, erst hat er mich schräg angeguckt weil ich sagte es muss kein Pedelec sein, dann hatte er genau EINES in meiner Rahmengrösse und meinte ich soll in einem halben Jahr wieder versuchen.

Jetzt will ich eine PV-Anlage und bin bereit was zu investieren, aber ich bekomme bisher nichtmal jemand der mir auch nur ein Angebot macht, alle halbwegs seriösen Firmen sind für 2022 ausgebucht in der Gegend. Dafür sehe ich im Forum dass sich die Preise bei den Leuten die gerade Angebote bekommen um mehr als 50% erhöht haben gegenüber letztem Jahr. Und das wo die Einspeisevergütung immer weiter reduziert wird in der Annahme dass die Anlagen immer billiger werden ...
aber dann sehe ich die Politiker im Fernsehen die verlangen dass "wir" ganz schnell umsteigen???

Porty
15.03.2022, 17:25
Wenn Verkehrsgroßprojekte ein bis zwei Berufsgenerationen bis zur Realisierung benötigen, dann ist etwas faul im System. Bizzarerweise erfahren Projekte immer Widerstand, egal ob man eine neue Strecke bauen, oder eine stillgelegte reaktivieren oder abbauen möchte.

Dass es anders gehen kann, hat man in den Jahren nach 1990 gesehen.
Aber wenn halt Bauer Mayrhuber und der Verband "Rettet den Kohlweißling" bis zum EuGH klagen können und am Stammtisch der gewinnt, der ein Projekt am längsten hat verzögern können, brauchen wir uns über die jetzigen Verhältnisse nicht zu wundern.
Ich kann mich noch an eine Sendung vom WDR erinnern, da ging es um einen Hochwasserschutzdamm für eine Kleinstadt, die regelmäßig abgesoffen ist. Da haben sie einen Umweltgutachter begleitet, der natürlich irgend einen seltenen Käfer gefunden hat....
Über das Drama zu den auszuweisenden Überflutungsflächen an der Donau bei Donauwörth reden wir besser nicht, Das wird seit Jahren von einigen Bauern blockiert. Vermutlich sind die Entschädigungszahlungen noch zu niedrig.
Und das bei der Planung der damaligen Bundesbahn und heutigen DB AG so einiges darauf hin zielte, sich von nicht so optimal ausgelasteten Strecken zu trennen und gerade Güterkunden massiv verprellt wurden, dürfte bekannt sein. Der letzte große Schub war so zwischen 2005 und 2010, da war der Schrottpreis auf Rekordhoch und es war halt zu verlockend, mit den alten Schienen noch schnell Kasse zu machen....
Da hat es hier Wemding- Nördlingen und Fünfstetten- Mohnheim erwischt.

Wenn dann noch ein Bürgermeister mit im Spiel ist, der unbedingt einen Bahnradweg haben will, aber keine Bahnverbindung, dann hat die Bahn endgültig verloren
Das man im Zuge von fragwürdigen Wirtschaftlichkeitsberechnungen in unverantwortlicher Weise auch noch Überholgleise und Weichenverbindungen auch auf vielen Hauptstrecken abgebaut hat, kommt noch dazu.
So kann heute halt nicht mehr so einfach ein Güterzug oder langsamer Personenzug zur Seite genommen werden und die Kapazität der Strecken ist gesunken.

BeHo
15.03.2022, 17:39
[...]Aber wenn halt Bauer Mayrhuber und der Verband "Rettet den Kohlweißling" bis zum EuGH klagen können und am Stammtisch der gewinnt, der ein Projekt am längsten hat verzögern können, brauchen wir uns über die jetzigen Verhältnisse nicht zu wundern.[...]
Wieso erinnert mich dieser Satz an Stammtisch? ;)

Diese einseitigen Schuldzuweisungen und Plattitüden sind doch Käse. Immer das Klischee der dummen Naturschützer und Dörfler.

Im (städtischen) ÖPNV sind es nicht selten auch Landes-, Gemeinde- oder Verbundgrenzen - u.a. durch unterschiedliche Bedingungen für Förderungen -, die eine Verbesserung der Verkehrsverbindungen verhindern.

Dat Ei
15.03.2022, 17:56
Moin, moin,

Dass es anders gehen kann, hat man in den Jahren nach 1990 gesehen.

die Zeiten sind aber lange vorbei. Das letzte Wendebahnprojekt, die VDE8, ist in Teilen immer noch in Planung bzw. Bau, auch wenn die Strecke M-B schon seit Dezember 2017 in Betrieb ist. Die aktuellen Prognosen für die Gesmatfertigstellung liegen im Bereich 2028/2029. Also auch wieder deutlich über eine Generation.

Und das bei der Planung der damaligen Bundesbahn und heutigen DB AG so einiges darauf hin zielte, sich von nicht so optimal ausgelasteten Strecken zu trennen und gerade Güterkunden massiv verprellt wurden, dürfte bekannt sein. Der letzte große Schub war so zwischen 2005 und 2010, da war der Schrottpreis auf Rekordhoch und es war halt zu verlockend, mit den alten Schienen noch schnell Kasse zu machen....

Wenn man aus einem Staatsbetrieb ein privatwirtschaftliches Unternehmen macht, darf man sich nicht wundern, wenn das Unternehmen auch unternehmerisch denkt und agiert. Dass es der Kollege Mehdorn "etwas" übertrieben hat, ist unbestritten. Das hat die Bahn ziemlich zurückgeworfen. Aber der Marktausstieg oder Pleiten wie von Abellio zeigen, dass es gar nicht so einfach ist, mit dem Thema Schiene (genügend) Geld zu verdienen.

Das man im Zuge von fragwürdigen Wirtschaftlichkeitsberechnungen in unverantwortlicher Weise auch noch Überholgleise und Weichenverbindungen auch auf vielen Hauptstrecken abgebaut hat, kommt noch dazu.
So kann heute halt nicht mehr so einfach ein Güterzug oder langsamer Personenzug zur Seite genommen werden und die Kapazität der Strecken ist gesunken.

Nutzen-Kosten-Analysen und Folgekostenrechnungen sind nicht fragwürdig, sondern standardisierte und gesetzlich vorgeschriebene Bewertungsmethoden, um die Förderwürdigkeit von Projekten durch die öffentliche Hand zu beurteilen. Die Verfahren werden regelmäßig aktualisiert und neu parametriert, um weitere Aspekte abzudecken bzw. vorhandene neu zu bewerten und zu gewichten.


Dat Ei

Porty
15.03.2022, 19:50
Wieso erinnert mich dieser Satz an Stammtisch? ;)

Diese einseitigen Schuldzuweisungen und Plattitüden sind doch Käse. Immer das Klischee der dummen Naturschützer und Dörfler.

Das hat leider nichts mit Stammtisch zu tun, sondern ist die traurige Wahrheit.
Zitat Wikipedia zur Schnellfahrstrecke München Berlin- Abschnitt Bamberg- Erfurt:
"Kritiker wie Bündnis 90/Die Grünen (https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCndnis_90/Die_Gr%C3%BCnen) und Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (https://de.wikipedia.org/wiki/Bund_f%C3%BCr_Umwelt_und_Naturschutz_Deutschland) hielten das Projekt für sinnlos und für eine Verschwendung öffentlicher Gelder. Sie schlugen vor, stattdessen das Eisenbahnnetz in Nordbayern auszubauen.[28] (https://de.wikipedia.org/wiki/Schnellfahrstrecke_N%C3%BCrnberg%E2%80%93Erfurt#ci te_note-sz-1996-04-17-46-28) Vieregg-Rössler (https://de.wikipedia.org/wiki/Vieregg-R%C3%B6ssler), der BUND und der Verkehrsclub Deutschland (https://de.wikipedia.org/wiki/Verkehrsclub_Deutschland) (VCD) schlugen Ende 1992 vor, den Verkehr von Erfurt über Gera, Plauen und Hof nach Nürnberg zu führen.[266] (https://de.wikipedia.org/wiki/Schnellfahrstrecke_N%C3%BCrnberg%E2%80%93Erfurt#ci te_note-sz-1992-11-21-266) Seit 1992 fungiert Das bessere Bahnkonzept (https://de.wikipedia.org/wiki/Das_bessere_Bahnkonzept) als Dachverband für die gegen die Strecke engagierten Bürgerinitiativen"

Wie hirnrissig dieser Vorschlag ist, zeigt ein kurzer Blick auf die Landkarte. Nicht nur, dass diese Strecke ein Mehrfaches länger ist, sie verläuft auch über weite Strecken durch enge, dicht besiedelte Täler und muss mehrere Höhenzüge überwinden auch beträgt die Fahrzeit von Nürnberg nach Erfurt über dies Strecke im günstigsten Fall 5 Stunden 30 Minuten im Vergleich zu reichlich einer Stunde jetzt. Damit bekommt man garantiert niemanden auf die Bahn

Wolle man die Bestandsstrecken ausbauen, wären auf Grund der Topografie zahlreiche Tunnels erforderlich und man würde dennoch sehr viele Leute massiv belasten.
Der ebenso vorgeschlagene Ausbau der vorhandenen Frankenwaldbahn über Kronach , Ludwigstadt und Saalfeld wäre ein ähnliches Desaster, nicht ohne Grund fuhren auf der generalsanierten Strecke die ICE- T (mit Neigetechnik) auch nur 80 und Güterzüge müssen wegen Steigungen von bis zu 28 Promille nachgeschoben werden.
Eine nachhaltige Erhöhung der Reisegeschwindigkeit wäre nur durch eine weitgehende Neutrassierung mit einen langen Basistunnel möglich gewesen.
Da fragt man doch, ob bei den Leuten überhaupt ein Funken von Kompetenz vorhanden ist, oder ob es um reine Ideologie geht.


Im (städtischen) ÖPNV sind es nicht selten auch Landes-, Gemeinde- oder Verbundgrenzen - u.a. durch unterschiedliche Bedingungen für Förderungen -, die eine Verbesserung der Verkehrsverbindungen verhindern.


Dass sind doch wirklich keine gottgegebenen Naturgesetze, aber wahrscheinlich spielen da Eitelkeiten der beteiligten Personen und fehlende Bereitschaft zusammen zu arbeiten eine Rolle.
Also nichts, was man nicht ändern könnte. Dass das, wie alles in der Politik nicht einfach ist.....

turboengine
15.03.2022, 20:00
Wollt ihr nicht einen eigenen ÖPNV-Thread aufmachen?
Beeindruckend.

Dat Ei
15.03.2022, 20:56
Moin, moin,

Berater, Gutachter, Ingenieure und Planer sollten sich nicht von der Politik oder Parteien instrumentalisieren und vor einen Karren spannen lassen. Wenn die Neutralität nicht mehr gegeben ist, ist man angreifbar, wenn nicht sogar verbrannt.

Porty hat ein paar Dinge fallen lassen, die ich nicht weiter kommentieren werde. Hier werde ich ihm nicht widersprechen.


Dat Ei

steve.hatton
15.03.2022, 21:24
Das hat leider nichts mit Stammtisch zu tun, sondern ist die traurige Wahrheit.
Zitat Wikipedia zur Schnellfahrstrecke München Berlin- Abschnitt Bamberg- Erfurt:
"[I]Kritiker wie Bündnis 90/Die Grünen (https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCndnis_90/Die_Gr%C3%BCnen) und Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (https://de.wikipedia.org/wiki/Bund_f%C3%BCr_Umwelt_und_Naturschutz_Deutschland) hielten das Projekt für sinnlos und für eine Verschwendung öffentlicher Gelder. Sie schlugen vor, stattdessen das Eisenbahnnetz in Nordbayern auszubauen.....

Ich lese das etwas anders, lasse mich aber gerne berichtigen:

Die Grünen meinen, dass ein massiver Ausbau München - Berlin nicht sinnvoll ist, weil man nur wenig Zeit ersparnis mit Millionen erkauft - stattdessen das Netz in Nordbayern auszubauen wäre sinnvoller.

Ich denke da an die 7min Zeitgewinn für die Strecke München - Stuttgart.
DIe Mios könnte man pot. sinnvollr einsetzen, oder ?

Moin, moin,

Berater, Gutachter, Ingenieure und Planer sollten sich nicht von der Politik oder Parteien instrumentalisieren und vor einen Karren spannen lassen. Wenn die Neutralität nicht mehr gegeben ist, ist man angreifbar, wenn nicht sogar verbrannt.

Porty hat ein paar Dinge fallen lassen, die ich nicht weiter kommentieren werde. Hier werde ich ihm nicht widersprechen.


Dat Ei

Da will ich Euch uneingeschränkt recht geben !

Porty
15.03.2022, 21:55
Ich lese das etwas anders, lasse mich aber gerne berichtigen:

Die Grünen meinen, dass ein massiver Ausbau München - Berlin nicht sinnvoll ist, weil man nur wenig Zeit Ersparnis mit Millionen erkauft - stattdessen das Netz in Nordbayern auszubauen wäre sinnvoller.
Welche nennenswerte Stadt in Nordbayern war unzureichend angebunden?
Mir fällt nur Coburg ein, und die haben einen eigenen Zubringer zur Schnellfahrstrecke bekommen und einen 200 km/h schnellen RE nach Nürnberg. Ab nächsten Jahr wohl auch nach Erfurt.


Ich denke da an die 7min Zeitgewinn für die Strecke München - Stuttgart.
DIe Mios könnte man pot. sinnvollr einsetzen, oder ?


Na ja, es sind nicht 7 min sondern eine halbe Stunde und der Ausbau Stuttgart Ulm ist nicht mal bei den Grünen umstritten.

Fahr mal mit dem Zug von Augsburg nach Stuttgart. Da fühlt sich die Fahrt im ICE an, wie im beschleunigten Personenzug von 1930......

Ich hab mal die Fahrzeiten verglichen
1939: 2 Stunden 5 min
ICE heute: 1 Stunde 57 Minuten......:roll::mad:


Im Vergleich dazu Straßburg - Paris 1939 6 Stunden 35 min , heute 1 Stunde 50 min.....

turboengine
15.03.2022, 22:31
Ich hab mal die Fahrzeiten verglichen
1939: 2 Stunden 5 min
ICE heute: 1 Stunde 57 Minuten


Die Modernisierung und Elektrifizierung der Strecke Lindau - München war auch so ein Desaster.

Die Reisezeit zwischen München und Zürich konnte mit der Elektrifizierung zunächst auf rund vier Stunden verkürzt werden. Doch benötigte der TEE Bavaria bereits zwischen 1969 und 1971 nur vier Stunden und sieben Minuten.

https://de.wikipedia.org/wiki/Ausbaustrecke_München–Lindau

Fortschritt ist anders.

Dat Ei
15.03.2022, 22:58
Moin, moin,

Im Vergleich dazu Straßburg - Paris 1939 6 Stunden 35 min , heute 1 Stunde 50 min.....

bei uns undenkbar. Zum einen sind wir bei weitem nicht so zentralistisch wie Frankreich, wir haben eine andere Topologie und zu guter letzt zu viele Kleinstfürsten, die einen Halt einfordern, wenn der ICE denn schon über ihren Acker fährt.


Dat Ei

Dat Ei
15.03.2022, 23:19
Für München - Zürich gibt es auch Verbindungen mit einer Fahrzeit von 3:32 h.


Dat Ei

Porty
15.03.2022, 23:29
Moin, moin,
und zu guter letzt zu viele Kleinstfürsten, die einen Halt einfordern, wenn der ICE denn schon über ihren Acker fährt.
Dat Ei
Ich weis, der ICE Frankfurt Köln wird im Lockführerjargon auch schon mal RE 300 genannt, mit Halt in FFM Flughafen, Limburg, Montabaur und wenn es blöd kommt auch noch in Bonn Siegburg....

turboengine
16.03.2022, 08:31
Und ich habe geschrieben, dass schon von sich aus viele Marktteilnehmer kein Öl aus Russland mehr beziehen. Shell hat das heute publik gemacht, andere machen stillschweigend dasselbe. Russland muss damit sein Öl zum Sonderpreis an die Chinesen und Inder verhökern. Das Preisdifferenzial von Russenöl zu Nordsee-Brent ist beträchtlich. Heute habe ich so 40 USD/bbl auf dem Schirm gesehen.

Die Chinesen freuen sich über billiges Öl auf unsere Kosten aber Putin schadet es.

Jetzt passiert genau dass, was ich geschrieben habe, die Inder kaufen billiges russisches Öl.
https://edition.can.com/2022/03/14/energy/india-russia-oil/index.html

Das ist der Mechanismus der als “grünes Paradoxon” bezeichnet wird.

https://de.wikipedia.org/wiki/Das_grüne_Paradoxon:_Plädoyer_für_eine_illusion sfreie_Klimapolitik

Verzicht auf Öl und Gas bei uns bedeutet eben gerade nicht dass auch global weniger verbraucht wird. Sondern dass unsere Konkurrenz auf den Weltmärkten wie China und Indien billiger Energie importieren können.
Wenn Indien schon nicht davor zurückschreckt “Blutöl” zu kaufen, werden sie sicherlich auch zu normalen Zeiten Öl, Gas und Kohle kaufen. Gerade wenn wir darauf verzichten und damit sogar noch den Preis senken. Billigere Energieimporte als für deren Konkurrenten führt in Indien zu Wettbewerbsvorteilen, mehr Wirtschaftswachstum und damit letztlich zu noch mehr Energieverbrauch, da dann in Indien die Optimierungsanreize durch den Preis fehlen.

Umgekehrt bedeutet es bei uns Deindustriealisierung, Abhängigkeit von Importen, steigende Preise und Inflation. Bei der Stahlindustrie ist das ganz offensichtlich.

Der naive Glaube, dass durch westlichen Verzicht auf Kohle, Gas und Öl global auch nur ein Jota weniger Emissionen erreicht wird, ist aber wohl auch von der Realität nicht zu erschüttern. Da ist die Lust auf grünen Kitsch zu gross.

berlac
16.03.2022, 08:45
Der naive Glaube, dass durch westlichen Verzicht auf Kohle, Gas und Öl global auch nur ein Jota weniger Emissionen erreicht wird, ist wohl nicht zu erschüttern.

Na welchen Vorschlag hat unser allwissender Experte denn dann? Einfach nichts tun? Oder am besten mehr verbrauchen?

Dass das natürlich ein globales Problem ist, ist übrigens auch uns westlichen Idioten klar.

turboengine
16.03.2022, 08:46
Na welchen Vorschlag hat unser allwissender Experte denn dann? Einfach nichts tun? Oder am besten mehr verbrauchen?

Steht oben schon alles. Schau einfach nach. Stichwort “Klimaklub”.

https://de.wikipedia.org/wiki/Klimaklub

Edit: Um mit Goethes Mephisto zu sprechen:

“Allwissend bin ich nicht - doch viiiiiieeeel ist mir bewusst” :D

turboengine
16.03.2022, 09:08
Was hat das KonTraG mit mit meiner Frage zu tun?

Unternehmen, die an ihrem Russland-Geschäft festhalten, stehen in Deutschland nach Einschätzung von Marketing-Experten unter einem extremen Rechtfertigungsdruck. «Ein Unternehmen muss heute schon eine sehr gute Argumentation haben, wenn es den russischen Markt weiter beliefern will, sonst droht ihm ein nachhaltiger Imageschaden», sagte der Marketing-Experte Martin Fassnacht von der Wirtschaftshochschule WHU in Düsseldorf der Deutschen Presse-Agentur. «Es ist nicht einfach zu begründen, warum man weiterhin Geschäfte in einem Land macht, dass einen Krieg angefangen hat.»

Reputationsrisiken müssen im Risikoteil der Bilanzberichterstattung aufgeführt werden. Wenn ein grosser Teil darauf auf das Russlandgeschäft entfällt werden sich die Eigentümer (Aktionäre, Gesellschafter, Aufsichtsrat) damit wohl befassen und im Zweifel dafür sorgen, dass dieses Risiko reduziert oder vermieden wird.

Langfristig braucht es keine Embargos - und auch nicht immer neue Transparenzstandards mit bürokratischem Wahnsinn durch die EU. Das KonTraG ist ein Beispiel gelungener Regulierung und ich frage mich daher warum es immer mehr sein muss. Man sollte das vorhandene lieber wirklich erst nehmen. Wir ersaufen derartig in Regulierungen dass für gesundes Denken kaum noch Zeit bleibt.

guenter_w
16.03.2022, 10:39
Was passiert, wenn infolge kriegerischer Ereignisse ein oder mehrere AKW nicht mehr ordnungsgemäß bedient werden kann?

Kommt dann Goethes Zauberlehrling?

Kurt Weinmeister
16.03.2022, 11:19
Den dramatischen Rückgang [...] gibt es schon lange nicht mehr. Die Zahlen haben sich sehr schnell "erholt".


Das liegt aber eher daran, dass die Fallzahlen so hoch sind und sich nicht jeder in eine verstopfte S-Bahn bewegen möchte.
Unsere Bürotrakte sind jedenfalls größtenteils verwaist.


Das elektrifizierte Fahrrad ist sicherlich einer der großen Gewinner der Pandemie. Allerdings ist seine Bedeutung für den Pendlerverkehr, über den wir hier diskutiert haben, eher von nachrangiger Bedeutung.


Wenn Pendlerverkehr den Weg von einer Stadt über eine Autobahn in eine andere Stadt beschreibt oder Strecken > 40KM, dann bin ich bei Dir.
Unser Anwalt für Arbeitsrecht wohnt in Pankow und fährt mit dem E-Bike (das ist das Teil mit Nummernschild) zu den meisten seiner Mandanten.
Unser Vorstand fährt im Sommer auch mit dem Rad ins Büro. Immerhin auch eine Strecke von 15 Kilometern.
Berlin ist halt ein Dorf aus vielen Dörfern.

Mit dem Ausbau der sicheren Radwege wird sich das Fahraufkommen auch noch erhöhen.
Und mit Ausbau ist durchaus auch der Komfort (https://www.morgenpost.de/bezirke/pankow/article234779733/Was-Warte-Trittbretter-fuer-Radfahrer-in-Pankow-bringen.html) gemeint.
Böse Zungen sehen schon städtische Angestellte, die den schwachen Radlern Anschubhilfe an der Ampel leisten.

turboengine
16.03.2022, 11:38
Was passiert, wenn infolge kriegerischer Ereignisse ein oder mehrere AKW nicht mehr ordnungsgemäß bedient werden kann?

Wollen wir uns vor Kriegsangst in die Steinzeit zurückbegeben? Was da passiert, sehen wir ja in der Ukraine. Die Kraftwerke werden im Extremfall heruntergefahren.
Wenn Raketen kommen ist das Kraftwerk das kleinste Problem.

In der Schweiz (und in Bayern) gibt es für den Kriegsfall Parallelstrukturen. Im schlimmsten Falle bleiben besonders gesicherte Wasserkraftwerke und an "sicheren Orten" vorhandene Hauptschaltleitungen für die Versorgung von essenzieller Infrastruktur.

Vor langer Zeit war ich mal bei einer Notfallübung in einem Bunker in den bayerischen Alpen dabei, wo wir Energieversorgung im Verteidigungsfall geübt haben. Energiehandel mit Österreich und der Schweiz per Notebook unter Neonlicht mit Nutzung militärischer Kommunikationsinfrastruktur.

Bei jeder Form von Energieversorgung gibt es kritische Strukturen. Bei den Windkraftanlagen haben wir das gesehen:
https://www.stern.de/gesellschaft/regional/cyber-attacke--stoerung-bei-fernwartung-von-windkraftanlagen-dauert-an--31705412.html

Aktuell hat das tatsächlich Auswirkungen auf die Stromversorgung und den Spotpreis von Strom.

guenter_w
16.03.2022, 11:45
Weder die Schweiz noch die restlichen AKW sind in der Ukraine...

Augen zu und durch!

BeHo
16.03.2022, 12:05
[...]Bei jeder Form von Energieversorgung gibt es kritische Strukturen. Bei den Windkraftanlagen haben wir das gesehen:
https://www.stern.de/gesellschaft/regional/cyber-attacke--stoerung-bei-fernwartung-von-windkraftanlagen-dauert-an--31705412.html

Aktuell hat das tatsächlich Auswirkungen auf die Stromversorgung und den Spotpreis von Strom.

Seit drei Wochen liest man, dass die Fernwartung nicht funktioniert, aber weiterhin uneingeschränkt Strom produziert wird. Wieso sollte ausgerechnet das jetzt Auswirkungen auf die Stromversorgung und den Spotpreis haben?

Das heißt nicht, dass ich Angriffe auf Infrastrukturen verharmlosen will, aber gerade bei Windkraft übertreibst Du gerne mal.

steve.hatton
16.03.2022, 12:23
Ich möchte nicht wissen, wieviel Geld momentan zusätzlich mit der Hysterie verdient wird.

Das Öl fließt wie eh und je, der Preis in absurden Höhen, obwohl der Barrelpreis deutlich gesunken ist.

Gas fließt ebenso und dennoch streben die Preise nur nach oben.

Ich sehe das Energie-Embargo ebenfalls kritisch, denn einerseits subvertionieren wir letztendlich so die Länder die sich billig eindecken und andererseits sehe ich wenig Märkte, wo der Agressor mit seinen Milliarden-Einnahmen aktuell Kriegsmaterial einkaufen könnte - selbst China scheint mehr als zurückhaltend zu sein.

KSO
16.03.2022, 12:52
Jetzt mal alle hier nicht so über die hohen Spritpreise jammern !
1960 musste man noch 16 Minuten für einen Liter Benzin arbeiten, heutzutage nur 6,6 Minuten. Also alles gut. ;)

SPON (https://www.spiegel.de/wirtschaft/service/benzinpreis-verbraucher-arbeiten-zwei-minuten-laenger-pro-liter-a-e23bfc1b-6258-4673-bc86-a8d932bfed5f)

steve.hatton
16.03.2022, 13:04
Ich jammere nicht, ich stelle fest.

Wir werden uns an 2 € gewöhnen.

turboengine
16.03.2022, 13:32
Wieso sollte ausgerechnet das jetzt Auswirkungen auf die Stromversorgung und den Spotpreis haben?
Nur ganz schnell:
Da das Redispatching eingeschränkt ist muss ein grösserer Puffer für die Aufnahme von überflüssigen Stroms geschaffen werden. Das schmälert die Kapazität von Pumpspeicherwerken, das wiederum den Preis in Strommangellagen nach oben treibt. Da die “Merit Order Kurve” sehr steil ist, kommt es in der Spitze im Intradaymarkt zu kräftigen Verteuerungen und mehr Volatilität. In D strandet das in den Netznutzungsentgelten auf der Stromrechnung.

Erverything hängs together
- Günther Öttinger.

BeHo
16.03.2022, 13:35
Belege? In allen Artikeln ging es bisher um WARTUNG. :?

turboengine
16.03.2022, 13:46
Belege?

Geht´s noch?
Wenn Du genau nachliest steht da “Fernsteuerung”. Hier für Dich in der Titelzeile.
Der Betrieb von Tausenden Windenergieanlagen ist wegen einer Störung der Satellitenverbindung weiter eingeschränkt.
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/fernsteuerung-von-tausenden-windkraftanlagen-gestoert-17845889.html

Hast Du auch ein paar fehlende Kommas gefunden?

BeHo
16.03.2022, 13:57
Geht´s noch? [...]

Das gebe ich gerne zurück. :roll:

Aus dem von Dir verlinkten Artikel: "[...]Die Netzbetreiber haben Enercon zufolge uneingeschränkt Zugriff auf die Anlagen, um deren Verhalten im Stromnetz zu steuern.[...]".

turboengine
16.03.2022, 14:08
Das gebe ich gerne zurück. :roll:

Aus dem von Dir verlinkten Artikel: "[...]Die Netzbetreiber haben Enercon zufolge uneingeschränkt Zugriff auf die Anlagen, um deren Verhalten im Stromnetz zu steuern.[...]".

Das ist missverständlich formuliert. Das bezieht sich nur auf den Wirk- und Blindleistungsaustausch des Windparks mit dem Netz am sogenannten Netzanschlusspunkt (NAP), nicht auf die Turbinen selbst. Die fahren im Automatikbetrieb, da sie nicht erreichbar sind. Bei Überwind schalten sie automatisch ab - ansonsten laufen sie durch.

steve.hatton
16.03.2022, 14:34
Zu den Spritpreisen:

Das Kartellamt soll prüfen:

https://www.spiegel.de/wirtschaft/teures-benzin-habeck-draengt-kartellwaechter-zur-pruefung-a-f8919a18-e6a0-4068-b30f-5dc8dc89ef3b

Eine Reduzierung der Preisänderung auf 1 x täglich wäre wohl schon ein riesiger Fortschritt. (Österreich?)

Wenn man den Cost-Average-Effekt bei monatlichen Zahlungen in einen Fonds betrachtet, so werden Gewinne auch dadurch erzielt, dass man zu niedrigen Kursen nachkauft, sprich von Schwankungen im Endeffekt sogar profitieren kann.

Überträgt man dies auf die Preisaänderungspolitik der Tankstellen, so sind "Mitnahmeeffekte" wohl nicht auszuschließen.

Gerne können mich Statistiker berichtigen!

jrunge
16.03.2022, 14:45
Zu den Spritpreisen:

Das Kartellamt soll prüfen:
...
Irgendwie kommt mir das auch seltsam vor, z.B. waren bis Ende Februar die Preise in D und DK etwa gleich hoch, inzwischen kostet in DK 1 l Diesel (https://www.fuelfinder.dk/showgasstations.html) seit Tagen ca. 1,85 €, also etwa 0,4 € weniger je Liter (bei Benzin ca. 0,3 €) als bei uns.

steve.hatton
16.03.2022, 15:10
Jetzt mal alle hier nicht so über die hohen Spritpreise jammern !
1960 musste man noch 16 Minuten für einen Liter Benzin arbeiten, heutzutage nur 6,6 Minuten. Also alles gut. ;)

SPON (https://www.spiegel.de/wirtschaft/service/benzinpreis-verbraucher-arbeiten-zwei-minuten-laenger-pro-liter-a-e23bfc1b-6258-4673-bc86-a8d932bfed5f)

Im Spiegel wird zumindest in den Kommentaren die Rechnung massiv angezweifelt, da die Berechnung auf durchschnittlichem Bruttoeinkommen basiert und die Nettolöhne, also das real verfügbare Einkommen, allein durch die kalte Progression (Steuer) andere Ergebnisse liefern würden. Zudem zählen zu den Durchschnittwerten auch enorm hohe Vergütungen die das Bild ebenfalls verzerren. Was verdient ein VW Manager 1960 und was heute im Vergleich zum Arbeitnehmerlohn?
Die Rechnung ist also ebenso wenig aussagekräftig wie das Beispiel einer Friseurin die mit ca. 1000 netto heim geht und damit bei 40 Stunden Arbeit 6,25 € netto in der Stunde hat und somit für den Liter Sprit mehr als 20 Minuten arbeiten muss.... sie ist somit 1960 hängen geblieben ?

Crimson
16.03.2022, 15:19
mal abgesehen davon, dass nicht wirklich offengelegt ist, wie gerechnet wurde... die üblichen Experten* wissen schon, ob sie mit Median (davon gehe ich aus) oder Mittel rechnen, außerdem steht unter der Grafik lapidar "Bruttoentgelte gesetzliche RV" - und da fällt der immer wieder betonte VW Manager nicht drunter. Man kann aber sehr schnell und einfach die üblichen Vermutungen anstellen ;)

*ich meine echte Experten, nicht die aus Online-Kommentaren oder Foren - Massivität dort kann immer noch 0 Inhalt sein

turboengine
16.03.2022, 15:20
DK 1 l Diesel[/URL] seit Tagen ca. 1,85 €, also etwa 0,4 € weniger je Liter (bei Benzin ca. 0,3 €) als bei uns.

Ähnlich in Österreich: 1.98 Euro/l Diesel. Vorher war der Abstand deutlich kleiner.
Selbst die Schweizer Preise hat D überholt. Hier sind es 2.23 CHF/l

Da bleibt irgendwo was hängen.

frame
16.03.2022, 15:27
Ähnlich in Österreich: 1.98 Euro/l Diesel. Vorher war der Abstand deutlich kleiner.
Selbst die Schweizer Preise hat D überholt. Hier sind es 2.23 CHF/l

Da bleibt irgendwo was hängen.

Auch Frankreich ist überholt worden - hier im deutschen Grenzgebiet gibt es sehr viel Tankstellen und einige davon hatten regelmässig am Sonntag abend kein Diesel mehr weil das VIEL billiger war als in Frankreich. Jetzt ist Frankreich günstiger und die Tankstellen verwaist. Macron will ja nochmal 15ct nachlassen, aber das ist noch nicht aktiv.

Weisst du woran das liegt dass es in D soviel mehr gestiegen ist?

Ich selbst kann nun mal den Spiess umdrehen und als Tanktourist nach Frankreich fahren (ca. 1.90€ Normalbenzin). Das gab' es Jahrzehnte nicht mehr ...

Crimson
16.03.2022, 15:55
ich tippe auf klassische Mitnahmeeffekte befüttert durch Panik

KSO
16.03.2022, 16:08
Im Spiegel wird zumindest in den Kommentaren die Rechnung massiv angezweifelt, da die Berechnung auf durchschnittlichem Bruttoeinkommen basiert und die Nettolöhne, also das real verfügbare Einkommen, allein durch die kalte Progression (Steuer) andere Ergebnisse liefern würden. Zudem zählen zu den Durchschnittwerten auch enorm hohe Vergütungen die das Bild ebenfalls verzerren. Was verdient ein VW Manager 1960 und was heute im Vergleich zum Arbeitnehmerlohn?
Die Rechnung ist also ebenso wenig aussagekräftig wie das Beispiel einer Friseurin die mit ca. 1000 netto heim geht und damit bei 40 Stunden Arbeit 6,25 € netto in der Stunde hat und somit für den Liter Sprit mehr als 20 Minuten arbeiten muss.... sie ist somit 1960 hängen geblieben ?

Hm, ich dachte, ich hätte es belustigt genug geschrieben.
Man muss bis 1960! zurück gehen, bis man einen höheren Preis als jetzt findet. 1960 ist für mich noch artifiziell Nachkriegszeit, da bestimmten wahrscheinlich ganz andere Faktoren den Benzinpreis. Man sieht ja wie das dann in den 60iger rapide fällt. Die Schlagzeile "Seit den 1970zigern war der Preis noch nie so hoch" wäre deutlich langweiliger.
Viel erschreckender. Man muss durchschnittlich 5,5 Stunden arbeiten, um 5 Minuten zu tanken (50Liter Tank)!

turboengine
16.03.2022, 16:29
Weisst du woran das liegt dass es in D soviel mehr gestiegen ist?


Der Preis in Rotterdam ist nach U.S. Aussenminister Blinken's Geschwätz durch die Decke (Meine Schimpftirade darüber ist oben im Thread) und kam nun wieder zurück.

https://shipandbunker.com/prices/emea/nwe/nl-rtm-rotterdam#VLSFO

Normalerweise folgt der Tankstellenpreis sklavisch dem Spotpreis in Rotterdam. Und danach hätte er viel weniger ansteigen und auch schneller wieder sinken müssen.

Ein Teil der Begründung ist natürlich typisch deutsches Hamstern von Heizöl.
Angst vor Krieg lässt sich offenbar bei manchen mit Salat- und Heizöl sowie Nudeln und Klopapier therapieren.
https://www.merkur.de/lokales/wuermtal/heizoel-panikkaeufe-bei-91410134.html

Aber auch bei den den Raffinerien bleibt einiges hängen und es riecht förmlich nach Preisabsprache. In der heutigen FAZ ist ein Artikel, der erwähnt dass sich deren Margen seit einer Woche verdreifacht haben dürften. Das sind Mitnahmeeffekte, die irgenwie orchestriert aussehen. Das Kartellamt täte gut daran hier mal nachzuschauen. Das stinkt gewaltig.

s7eFan
16.03.2022, 16:31
... und 2012 lagen wir laut Artikel schon bei 6,2 Minuten. Dann sind die 6,6 doch gar nicht mehr so dramatisch. Mal davon abgesehen, dass Jahresdurchschnitte mit einem geschätzten Monatsdurchschnitt verglichen werden.

Wohnen wird teuer - niemand interessierts. Nahrungsmittel werden teurer - niemand interessierts. Aber wehe das Benzin steigt über 2€. Dann hat die westliche Welt endlich wieder was, über das sie sich aufregen kann :)

steve.hatton
16.03.2022, 16:52
Ähnlich in Österreich: 1.98 Euro/l Diesel. Vorher war der Abstand deutlich kleiner.
Selbst die Schweizer Preise hat D überholt. Hier sind es 2.23 CHF/l

Da bleibt irgendwo was hängen.

Du meinst in Konstanz sind nun nicht nur die Supermärkte am Wochenende von Schweizern belagert, sondern demnächst auch die Tankstellen?

turboengine
16.03.2022, 16:55
Du meinst in Konstanz sind nun nicht nur die Supermärkte am Wochenende von Schweizern belagert, sondern demnächst auch die Tankstellen?

Nein, alle treffen sich in Bregenz an der Tankstelle.

amateur
16.03.2022, 16:58
Das Kartellamt täte gut daran hier mal nachzuschauen. Das stinkt gewaltig.

Herr Habeck hat das Kartellamt bereits mit einer Prüfung beauftragt.

Stephan

turboengine
16.03.2022, 17:01
.. Doppelpost

turboengine
16.03.2022, 17:02
Herr Habeck hat das Kartellamt bereits mit einer Prüfung beauftragt.


Gut so. Der Preis wird daraufhin dann wohl fallen - also mit dem Tanken noch warten. :D

steve.hatton
16.03.2022, 17:12
Nein, alle treffen sich in Bregenz an der Tankstelle.

Das erinnert mich an Bilder von Bauern mit Odelwägen die vor vielen Jahren vor einer massiven Steuererhöhung zur Tanstelle kamen.....

KSO
16.03.2022, 20:18
Ich habe noch einen Dreiviertel Tank voll mit Österreichischem Diesel für 1,53€/L.
Den hüte ich, wie meinen Augapfel. :D

Zur Arbeit fahre ich schön entspannt mit Strom. ;)

turboengine
17.03.2022, 14:08
Dass das natürlich ein globales Problem ist, ist übrigens auch uns westlichen Idioten klar.

Prüfen wir westlichen Idioten auch, welche Kollateralschäden die Solarzellen nach sich ziehen?

70 Prozent der Solarmodule stammen aus China das wie Russland unsere freiheitlichen, demokratischen Werte nicht so recht teilt.

Der Import chinesischer Solarmodule ist ethisch sicherlich fragwürdig: Menschenrechtsorganisationen vermuten Zwangsarbeit, besonders in der uigurischen Region Xinjiang, wo ein Grossteil des Siliziums für die Solarpanels verarbeitet wird. Diese unangenehme Wahrheit wischen Klimaschützer dieser Tage gern unter den Tisch. Weltverbesserung führt nicht hinreichend zu einer Besseren Welt.

Ein Embargo auf chinesische Solarmodule wäre genauso angebracht wie auf russisches Öl.
https://www.nytimes.com/2021/06/24/business/economy/china-forced-labor-solar.html

steve.hatton
17.03.2022, 14:33
Was dprfte man dann alles nicht mehr kaufen?

VWs ......äh sorry, die gibt`s ja grad eh nicht wegen der ukrainischen Kabelbäume.

Wir haben es ja erfolgreich geschafft sämtliche Solarzellenproduzenten finanziell in den Abgrund zu schicken..Wandel durch Handel:top:

Und lasst uns alle iPhones wegwefen, abgesehen davon dass der Apfel eh nicht komplett ist, sondern schon angebissen, ist Apple ja der Einzige der Elektronikartikel vom bösen Foxconn fertigen lässt.

guenter_w
17.03.2022, 14:37
Prüfen wir westlichen Idioten auch, welche Kollateralschäden die Solarzellen nach sich ziehen?

70 Prozent der Solarmodule stammen aus China das wie Russland unsere freiheitlichen, demokratischen Werte nicht so recht teilt.

Der Import chinesischer Solarmodule ist ethisch sicherlich fragwürdig: Menschenrechtsorganisationen vermuten Zwangsarbeit, besonders in der uigurischen Region Xinjiang, wo ein Grossteil des Siliziums für die Solarpanels verarbeitet wird. Diese unangenehme Wahrheit wischen Klimaschützer dieser Tage gern unter den Tisch. Weltverbesserung führt nicht hinreichend zu einer Besseren Welt.

Ein Embargo auf chinesische Solarmodule wäre genauso angebracht wie auf russisches Öl.
https://www.nytimes.com/2021/06/24/business/economy/china-forced-labor-solar.html
Überprüfst du gelegentlich auch mal die Tonart, in der du deine Beiträge verfasst?:flop:

Selbstverständlich ist im Ablauf der Energiewende so manches zu kritisieren und auch deutlich zu bemängeln, z.B. der Niedergang der Solarindustrie in Deutschland. China hat mit Dumpingpreisen agiert und damit den Sinn der Einspeisevergütung konterkariert. Das hätte man rechtzeitig durch die notwendigen Maßnahmen besser steuern können, durch gezielte Lobbyarbeit wurde das aber verhindert, ebenso wie der mögliche Ausbau auf allen sinnvollen Flächen. Bodennahe Solarparks sind wenig sinnreich, aber es gibt jede Menge Dachflächen, die man befüllen kann.

Wir müssen generell die Abhängigkeiten von autokratischen Systemen mehr als überdenken - egal, was die liefern oder kaufen!

Wie riskant die Kernenergie ist, bekommen wir aktuell deutlichst vor Augen geführt, nicht nur durch die gefährdeten AKW in der Ukraine, sondern auch die angeblich überstandenen Havarien, z.B. Fukushima. Ein Brand in einem großen Kohlekraftwerk in der Nähe führte zu einem Ausfall für knapp drei Wochen, das war teuer, aber der Brand ist gelöscht, die Mechanik instandgesetzt und gut ist. Dumm dabei nur, das das Kraftwerk mit Importkohle aus Polen und Russland, evtl. auch Australien läuft und jede Menge CO2 in die Luft pustet, sowie das Flusswasser erwärmt und regionale Klimawirkung hat.

Es führt kein Weg daran vorbei, dass wir an vielen Fronten arbeiten müssen, um Abhängigkeiten zu verringern und bleibende Umweltschäden zu minimieren.

Einseitige Polemik hilft niemandem weiter!

steve.hatton
17.03.2022, 14:41
Es gibt auch Modelle mit Agrarflächen unter aufgeständerten Solarparks.

guenter_w
17.03.2022, 15:21
Es gibt auch Modelle mit Agrarflächen unter aufgeständerten Solarparks.
Das ist ein Weg unter vielen.

chri$ti@n
17.03.2022, 16:17
Einseitige Polemik hilft niemandem weiter!

Sorry, aber hier muss ich Klaus zur Seite springen. Polemisch ("scharfer, oft persönlicher Angriff ohne sachliche Argumente") sind seine Kundgebungen hier nie:
- Schärfe: ja, das ist sicher auch beabsichtigt.
- Persönlich: Angriffig, aber nicht gegen Forumsteilnehmer
- Ohne sachliche Argumente: Niemand sucht so akribisch Quellen für seine Aussagen wie er!

Ich schätze sein Wissen und seine Erfahrungen sehr und würde mir auch manches Mal wünschen, dass er weniger spitz in den Formulierungen wäre. Denn ich denke schon, dass wir am Liebsten allesamt zum gleichen Ziel kämen - so bald wie möglich unseren, trotz moderner Energiesparmaßnahmen immer größer werdenden Energiehunger aus möglichst nachhaltigen und möglichst regionalen Quellen beziehen können, um eine stabile und leistbare Versorgung sicher zu stellen.

Das die Machbarkeit der Wege unterschiedlich eingeschätzt wird liegt fast in der Natur der Sache .....

Crimson
17.03.2022, 17:10
- Persönlich: Angriffig, aber nicht gegen Forumsteilnehmerach, außerhalb der Blase ist es ok? Das entschärft natürlich alles :roll:

guenter_w
17.03.2022, 17:13
Prüfen wir westlichen Idioten auch, welche Kollateralschäden die Solarzellen nach sich ziehen?



Zumindest bezieht er sich mit ein...

chri$ti@n
17.03.2022, 17:33
Zumindest bezieht er sich mit ein...

Das war selbstverständlich Ironie. Denn was soll es sonst sein, wenn er DIESE Formulierung eines anderen Forumsteilnehmers aufgreift?

twolf
17.03.2022, 17:51
Prüfen wir westlichen Idioten auch, welche Kollateralschäden die Solarzellen nach sich ziehen?

70 Prozent der Solarmodule stammen aus China das wie Russland unsere freiheitlichen, demokratischen Werte nicht so recht teilt.

Der Import chinesischer Solarmodule ist ethisch sicherlich fragwürdig: Menschenrechtsorganisationen vermuten Zwangsarbeit, besonders in der uigurischen Region Xinjiang, wo ein Grossteil des Siliziums für die Solarpanels verarbeitet wird. Diese unangenehme Wahrheit wischen Klimaschützer dieser Tage gern unter den Tisch. Weltverbesserung führt nicht hinreichend zu einer Besseren Welt.

Ein Embargo auf chinesische Solarmodule wäre genauso angebracht wie auf russisches Öl.
https://www.nytimes.com/2021/06/24/business/economy/china-forced-labor-solar.html

Und was können wir besser wieder Reaktivieren?, Solarzellen bauen, oder bei uns Öl oder Gas finden und fördern?
Dein Zynismus ist schon grandios.

Porty
17.03.2022, 18:37
Bodennahe Solarparks sind wenig sinnreich, aber es gibt jede Menge Dachflächen, die man befüllen kann.

Du kannst Deutschland in einen flächendeckenden Solarpark verwandeln, egal wo her die Solarpaneele kommen, wirst du nachts keinen Strom haben.
So lange keine brauchbare Speicherlösung i Sicht ist, und ich kenne keine, die ansatzweise die erforderlichen Energiemengen speichern kann, ist jeder weitere Ausbau der Solarenergie höchst fragwürdig.


Oder sagen wir es mal so:
Irgendwann in den späten Neunzigern hatte ich eine Diskussion im Radio verfolgt, da war der letzte Satz der grünen Teilnehmerin:
"Kalifornien hat eine vielfache Fläche an Solarzellen, das sollte uns zu denken geben"
Wahre Worte, ausgesprochen ohne sie auch nur im Ansatz verstanden zu haben.
Bevor jetzt wieder einige das falsch verstehen:
1.: Its never rains in California
2.: Kalifornien liegt deutlich näher am Äquator und hat daher weit geringere jahreszeitliche Schwankungen
3.: Die Bevölkerungsdichte beträgt dort mit 91 Einwohner / km² nur 39% der von Deutschland
4.:Kalifornien verfügt über große, wüstenartige Flächen, die sich hervorragend zum Bau von Solarparks eignen
5.: Kalifornien verfügt über 1350 km Küste zum Pazifik und viele Höhenzüge, die sich gut zur Installation von Windparks eignen
Und am wichtigsten: Der Stromverbrauch in Kalifornien korreliert sehr viel besser mit der Energielieferung, da dort sehr viel Energie für den Betrieb der Klimaanlagen verbraucht wird

Das alles verhinderte allerdings nicht, dass es in Kalifornien 2000 uns 2020 Versorgungskrisen mit rotierenden Stromabschaltungen in weiten Bereichen und Schäden im hohen 2 stelligen Milliardenbereich kam.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kalifornische_Elektrizit%C3%A4tskrise
Was meint ihr, warum Intel ein Werk in Europa bauen will.

twolf
17.03.2022, 18:49
]Du kannst Deutschland in einen flächendeckenden Solarpark verwandeln, egal wo her die Solarpaneele kommen, wirst du nachts keinen Strom haben.
So lange keine brauchbare Speicherlösung i Sicht ist, und ich kenne keine, die ansatzweise die erforderlichen Energiemengen speichern kann, ist jeder weitere Ausbau der Solarenergie höchst fragwürdig.


Redox-Flow-Batterie oder Wasserstoff.
Beim ersten kannst du sogar Energie im Sommer Speichern und im Winter Verwenden.

https://de.wikipedia.org/wiki/Redox-Flow-Batterie

Redox-Flow-Batterien zum Sparpreis

https://www.vdi-nachrichten.com/technik/energie/redox-flow-batterien-zum-sparpreis/

guenter_w
17.03.2022, 18:56
Du kannst Deutschland in einen flächendeckenden Solarpark verwandeln, egal wo her die Solarpaneele kommen, wirst du nachts keinen Strom haben.
So lange keine brauchbare Speicherlösung i Sicht ist, und ich kenne keine, die ansatzweise die erforderlichen Energiemengen speichern kann, ist jeder weitere Ausbau der Solarenergie höchst fragwürdig....



Wir haben tagsüber mehr Einstrahlungsenergie für Photovoltaik und Windkraft, dass wir den Überschuss locker per z.B. Elektrolyse in Wasserstoff wandeln können für die Stromlieferung bei Nacht. Auch wenn die Elektrolyse per se zur Zeit noch absolut unwirtschaftlich ist, muss die enorme Wirtschaftlichkeit der Photovoltaik mit einberechnet werden! Derzeit werden Windkraftwerke bei Überproduktion sowohl der Photovoltaik als auch der Windkraftanlagen abgeschaltet, was deren Wirtschaftlichkeit extrem nach unten zieht. Aber auch die Inselspeicherung in Batterien kann die Verbrauchskurven mehr und mehr glätten. Noch sind für Privathaushalte Autarkielösungen mit Photovoltaik, Batteriespeicher, Elektrolyse und Brennstoffzelle extrem teuer. Aber das kann auch mal noch wirtschaftlich werden!

twolf
17.03.2022, 19:18
..... allerdings nicht, dass es in Kalifornien 2000 uns 2020 Versorgungskrisen mit rotierenden Stromabschaltungen in weiten Bereichen und Schäden im hohen 2 stelligen Milliardenbereich kam.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kalifornische_Elektrizit%C3%A4tskrise
Was meint ihr, warum Intel ein Werk in Europa bauen will.

Du hast den Wiki Eintrag gelesen?
Warum kamm es zu den Abschaltungen?
Durch Erneuerbare Energie?
Oder Marktprobleme und dem Energiehandel, und denn Handelbeschränkungen.
Hast du die Ursachen im Artikel nur Ignoriert?

chri$ti@n
17.03.2022, 19:26
Genau in diese Richtung geht meine Hoffnung:
Klassische Energielieferung wird aktuell immer teurer (das hoffe ich nicht, aber das ist die Realität)
Der Import klassischer Energieträger wird aus Ressourcen- oder politischen Gründen zunehmend schwieriger
=> Die "bewährte" Lösung hat für jeden (Wirtschaft / Politik / Privatpersonen) offensichtlich ein Ablaufdatum und der Startschuss dazu ist jetzt


So sehr der Ukraine-Krieg zu verurteilen ist - kann es sein, dass dieses eventuell für das Klima zum Segen wird? Nämlich dann, wenn dadurch die westliche Welt erst nachhaltig merkt, dass es die Abhängigkeit von Öl und Gas ernsthaft und dauerhaft reduzieren will und wird. Was meint ihr?

Porty
17.03.2022, 19:29
Redox-Flow-Batterie oder Wasserstoff.
Beim ersten kannst du sogar Energie im Sommer Speichern und im Winter Verwenden.

https://de.wikipedia.org/wiki/Redox-Flow-Batterie

Redox-Flow-Batterien zum Sparpreis



Dann schau Dir mal das Funktionsprinzip an. Die Energiedichte ist miserabel und wieviel Vanadium man für die Speicherung einer TWh braucht, kannst Du gern selbst ausrechnen.
Es werden deutlich mehr, wie die Weltjahresproduktion von 85 000 Tonnen sein. (es ist seehr viel mehr.....)
Vanadium steht in Verdacht krebserregend zu sein, eine chronische Vanadiumvergiftung ist eine anerkannte Berufskrankheit.


Alles. was mit Brom zu tun hat, ist zwar von der Verfügbarkeit der Materialien besser, aber Brom ist extrem agressiv, hoch toxisch und die Herstellung nicht ganz trivial.
Ein ehemaliger Kollege hatte in der damaligen Bromfabrik in Merkers gearbeitet und hat eine Havarie nur knapp überlebt.
Dazu kommt: Zitat Wikipedia "Brom kann auch in der Atmosphäre in der Form von molekularem Brom und Bromoxid vorkommen und kann die atmosphärische Ozonchemie maßgeblich beeinflussen und dabei über weite Distanzen transportiert werden. Während des polaren Frühlings zerstören regelmäßig größere Konzentrationen (>10ppt) BrO fast das gesamte troposphärische Ozon"
Bei der Verbrennung bromhaltiger Substanzen entstehen die ebenso giftigen analogen Verbindungen der berüchtigten Dioxine und Furane. Ein Brand solch einer Batterie könnte also ebenso verheerende Wirkungen wie die Katastrophe von Seweso haben.
Könnte also sein, das die Alternativen auch ihre spezifischen Probleme haben.

chri$ti@n
17.03.2022, 19:33
Warum kamm es zu den Abschaltungen?
Durch Erneuerbare Energie?

Laut Wikipedia-Artikel gibt es drei Hauptgründe und der zweite Hauptgrund hängt direkt mit dem Umgang mit den Erneuerbaren zusammen:

"In der Übergangsphase der Energiewende hin zu einer erneuerbaren, verlässlichen und bezahlbaren Versorgung wurde nicht genügend darauf geachtet, dass jederzeit genügend gesicherte Leistung verfügbar ist, welche auch Extremwetterlagen wie oben abdeckt."

Porty
17.03.2022, 19:34
Du hast den Wiki Eintrag gelesen?

Hast du die Ursachen im Artikel nur Ignoriert?
Ja hab ich. Ich zitiere:
"Kaliforniens Bevölkerung wuchs in den 1990ern um 13 %. Der Staat baute in dieser Zeit kein neues Kraftwerk, aber bestehende Kraftwerke wurden erweitert und die Stromerzeugung stieg zwischen 1990 und 2001 um fast 30 %. Die Erzeugungskapazität war jedoch relativ knapp[10] (https://de.wikipedia.org/wiki/Kalifornische_Elektrizit%C3%A4tskrise#cite_note-10). Es hatte Verzögerungen bei der Genehmigung neuer Kraftwerke gegeben[5] (https://de.wikipedia.org/wiki/Kalifornische_Elektrizit%C3%A4tskrise#cite_note-:0-5) und Kaliforniens Energieversorger waren zunehmend von importiertem Strom aus Wasserkraft aus den Pacific-Northwest (https://de.wikipedia.org/wiki/Pazifischer_Nordwesten)-Staaten Oregon (https://de.wikipedia.org/wiki/Oregon) und Washington (https://de.wikipedia.org/wiki/Washington_(Bundesstaat)) abhängig.[4] (https://de.wikipedia.org/wiki/Kalifornische_Elektrizit%C3%A4tskrise#cite_note-:1-4)
Im Sommer 2001 reduzierte eine Dürre in den Nordweststaaten die Verfügbarkeit von Wasserkraftstrom für Kalifornien. Obwohl die verfügbare Erzeugungskapazität zuzüglich externem Angebot zu jedem Zeitpunkt der Krise größer war als der Bedarf, war Energie knapp genug, dass die privaten Erzeuger den Staat erfolgreich erpressen konnten, indem sie ihre Kraftwerke in Revision schickten, um eine künstliche Knappheit zu erzeugen.
Weiterhin kam den Marktmanipulatoren Kaliforniens schlechte Netzinfrastruktur zugute. Die Hauptverbindung zwischen Norden und Süden war viele Jahre nicht ausgebaut worden und wurde zu einem Engpass mit einer Maximalkapazität von 3.900 MW.[11] (https://de.wikipedia.org/wiki/Kalifornische_Elektrizit%C3%A4tskrise#cite_note-11) Ohne Manipulation war der Engpass unproblematisch, in der entstehenden Situation trug er aber dazu bei, den verfügbaren Pool an Erzeugung bei lokaler Knappheit kleiner und die Versorger erpressbarer zu machen."


Kommt mir alles irgendwie bekannt vor.

kiwi05
17.03.2022, 19:47
Aus dem Zusammenhang gerissen, kann man Dinge leicht auf den Kopf stellen.
Ich hoffe das ist nur in diesem Fall so:


1.: Its never rains in California


heisst im kompletten Original-Text genau das Gegenteil:

It never rains in California, but girl, don′t they warn ya
It pours, man, it pours.

Porty
17.03.2022, 19:52
Ich denke, man weis, was gemeint ist......

guenter_w
17.03.2022, 19:53
Das amerikanische Netz ist glücklicherweise nicht mit dem europäischen und schon gar nicht mit dem deutschen vergleichbar.

Porty
17.03.2022, 19:57
Das amerikanische Netz ist glücklicherweise nicht mit dem europäischen und schon gar nicht mit dem deutschen vergleichbar.
Aber wir tun uns mit den längst fälligen Anpassungen extrem schwer. Daher sei gewarnt...
Und was passiert, wenn gewissenlose Spekulanten die Europäische Strombörse als lohnendes Ziel ausmachen?
Ich kann es nicht beurteilen, ob die Gefahr besteht, aber ein mulmiges Gefühl bleibt.
Vielleicht kann Turboengine darüber mehr sagen.

twolf
17.03.2022, 20:54
Laut Wikipedia-Artikel gibt es drei Hauptgründe und der zweite Hauptgrund hängt direkt mit dem Umgang mit den Erneuerbaren zusammen:

"In der Übergangsphase der Energiewende hin zu einer erneuerbaren, verlässlichen und bezahlbaren Versorgung wurde nicht genügend darauf geachtet, dass jederzeit genügend gesicherte Leistung verfügbar ist, welche auch Extremwetterlagen wie oben abdeckt."

Was jetzt, erneuerbare Energie oder zu wenig Kapazitäten.

turboengine
17.03.2022, 23:13
Und was passiert, wenn gewissenlose Spekulanten die Europäische Strombörse als lohnendes Ziel ausmachen?

Dagegen gibt es zwei Regulierungen: MAR (Market Abuse Regulation) für finanzielle Energiederivate und REMIT (Verordnung über die Integrität und Transparenz des Energiegrosshandelsmarkt)

Was in Kalifornien um die Jahrtausendwende passierte, ist für mich die Blaupause, was in Europa nicht passieren darf. Sogenanntes „Capacity withholding“ ist mit sehr, sehr heftigen Strafen bewährt. ENRON hat damals allerdings einige schwachsinnige Regulierungen ausgenutzt, die eine Preisobergrenze für Endkunden vorsah.

… there were some fundamental problems with California's market design. The state failed to recognize the problematic level of exposure to the PX spot market and was too slow to try to allow the utilities to sign long-term contracts. The state also refused to allow retail prices to rise when PX market prices started to skyrocket.
Finally, there were many attempts at outright manipulation of California's electricity market. Declaring generation plants "out of service" and pulling them out of the market was one simple way to raise prices. More sophisticated ways took advantage of some peculiarities of California's market rules.

Fifth (which we have already discussed), there were some fundamental problems with California's market design. The state failed to recognize the problematic level of exposure to the PX spot market and was too slow to try to allow the utilities to sign long-term contracts. The state also refused to allow retail prices to rise when PX market prices started to skyrocket.

Finally, there were many attempts at outright manipulation of California's electricity market. Declaring generation plants "out of service" and pulling them out of the market was one simple way to raise prices. More sophisticated ways took advantage of some peculiarities of California's market rules.


https://www.e-education.psu.edu/ebf483/node/823

Dann gab es noch Regulierungen die gut gemeint, aber schlecht gemacht waren, die einen Ringhandel mit riesigen Gewinnen und Blockierung von Netzkapazitäten begünstigt hat „Death Star“.
https://en.wikipedia.org/wiki/Death_Star_(business)

Die in verschiedenen Europäischen Ländern nun angedachten Markteingriffe mit Preisobergrenzen usw. drohen die Fehler von Kalifornien zu wiederholen. Meine Aufgabe ist es u.a., den Regulatoren vorab zu erklären, wie clevere Händler das ausnutzen werden und ihnen bessere Massnahmen vorzuschlagen oder am besten Markteingriffe ganz auszureden.

Ein jüngeres Beispiel für blödsinnige Regulierung in Deutschland war z.B. diese hier:

https://www.heise.de/tp/features/OLG-Duesseldorf-kippt-Mischpreissystem-bei-der-Regelenergie-4481514.html

Damals hat das Wirtschaftsministerium versucht aus politischen Gründen Kosten von der EEG-Abgabe hin zu den Netznutzungsentgelten zu verschieben. (Leistungspreis / Arbeitspreis per Mischpreisverfahren) Das bot dann Arbitragemöglichkeiten wenn man einen Bilanzkreis absichtlich unterversorgt, den gesparten Strom zu hohem Preis an der Börse verkauft und die Unterdeckung zu einem niedrigeren Preis durch den Übertragungsnetzbetreiber glattstellen lässt. Das war genau wie in Kalifornien im Jahr 2000. Aber die Bundesnetzagentur musste sich der Politik fügen. Die wussten genau, dass es schief gehen würde und es ging schief. In der BNetzA arbeiten unheimlich clevere Leute - meine ich ernst!, die aber von Politikern gezwungen werden kompletten Unsinn zu regulieren). Erst das OLG Düsseldorf hat diesen Irrsinn des Herrn Altmaier gestoppt, sonst hätten Blackouts gedroht. https://www.heise.de/tp/features/OLG-Duesseldorf-kippt-Mischpreissystem-bei-der-Regelenergie-4481514.html

Einführung des Mischpreisverfahrens sorgte für erhöhtes Black-Out-Risiko

Wenige Wochen nach Änderung des Marktdesigns führten niedrige Regelenergiepreise und Prognosefehler am 14. Dezember 2018 zu einem Ungleichgewicht von 5 GW in der Mittagsspitze. Diese konnte nur durch Abschaltung industrieller Großverbraucher ausgeglichen werden.

Edit:
Hier sind nicht die bösen, gierigen Händler schuld. Wenn Politiker Regeln aufstellen, die einfach gegen die natürlichen Gesetze von Angebot und Nachfrage verstossen, geht das einfach recht schnell schief und führt zu Ineffizenzen. Dann werden „Schweine mit Brot gefüttert“ oder es gibt wegen nicht kostendeckender Preise eine Angebotsknappheit.

turboengine
18.03.2022, 10:00
Was jetzt, erneuerbare Energie oder zu wenig Kapazitäten.

Es nützt doch nichts für die Diskussion, wenn Du ständig irgendwelche Quellen bringst deren Inhalt, Aussage und Relevanz für das aktuelle Problem Du selbst nicht verstanden hast.

twolf
18.03.2022, 11:15
Es nützt doch nichts für die Diskussion, wenn Du ständig irgendwelche Quellen bringst deren Inhalt, Aussage und Relevanz für das aktuelle Problem Du selbst nicht verstanden hast.

Schöne Argumente, Halt welche Argumente? Doch wieder nur bla bla ohne Argumente.
P.s, welche Quelle? War nicht von mir!

Und noch mal, auch nach deiner Erklärung, wo liegt der Fehler? Bei den Erneuerbaren oder bei den beschriebenen Markteingriffen und Regulationen?

turboengine
18.03.2022, 15:22
Redox-Flow-Batterie oder Wasserstoff.
Beim ersten kannst du sogar Energie im Sommer Speichern und im Winter Verwenden.


Sei mir nicht böse aber Du kopierst immer wild irgendwelche Links die du in Google gefunden hast zusammen - ohne den Inhalt zu verstehen.

Redox-Batterien im Laborstadium - schön. Aber was sollen die für die Energiewende helfen? Was nützt der Hinweis auf Kalifornien im Jahr 2000? Hat man daraus was gelernt? Nicht wirklich.

Die Fragen stellen sich gestern - nicht übermorgen. Seit Trittins Zeiten wird nach Wunschdenken geplant und gehandelt und die Lücke zwischen Wunsch und Wirklichkeit mit russischem Gas gefüllt. Aus der Traum.

twolf
18.03.2022, 16:08
Sei mir nicht böse aber Du kopierst immer wild irgendwelche Links die du in Google gefunden hast zusammen - ohne den Inhalt zu verstehen.

Redox-Batterien im Laborstadium - schön. Aber was sollen die für die Energiewende helfen? Was nützt der Hinweis auf Kalifornien im Jahr 2000? Hat man daraus was gelernt? Nicht wirklich.

Die Fragen stellen sich gestern - nicht übermorgen. Seit Trittins Zeiten wird nach Wunschdenken geplant und gehandelt und die Lücke zwischen Wunsch und Wirklichkeit mit russischem Gas gefüllt. Aus der Traum.

Das ist deine Aussage, Nicht meine.
Diese Anlage gibt es, und warum nicht Öfters?
Weil die so günstige ( bis jetzt ) fossile Welt genau das Verhindern Haben.
Solange es günstiger ist Fossile Energien zu Verbrennen, So lange bleiben die ganzen Alternativen in der Schublade.
Siehe Tesla, Lange Verlacht, Lange als Utopie Verspottet, Von Deutschen Autobauer als Unwirtschaftlich Bezeichnet.
Und nur durch einen Elon Musk mit Jahrerlange Ausdauer in die Realität gebracht.
Und auch da kann ich dir 100 Argumente bringen warum das nie geht, Batterie Dichte, Batterie Gewicht, Sicherheitsbedenken, Ladetechnik, Ladedauer...........

Und wo stehst du? Als Berater in alten Technologien, Bedacht nur nicht Weiterzudenken, 1000 Gründe gegen die Energiewende, Aber Null Zukunft Visionen.

webwolfs
18.03.2022, 16:56
Helmut Schmidt: Wer Visionen hat sollte zum Arzt gehen. :D

turboengine
18.03.2022, 17:23
Weil die so günstige ( bis jetzt ) fossile Welt genau das Verhindern Haben.

[...]

Und nur durch einen Elon Musk mit Jahrerlange Ausdauer in die Realität gebracht.

[...]

Und wo stehst du? Als Berater in alten Technologien, Bedacht nur nicht Weiterzudenken, 1000 Gründe gegen die Energiewende, Aber Null Zukunft Visionen.

Das ist tief religös: die fossile Ursünde, der drohende Weltuntergang, der Neue Heiland, das Heilsversprechen der Elektromobilität, Ketzeranklage, Drohung mit Verdammnis.
Die Energiewende hat sich zu einem veritablen Kirchenersatz gemausert.

Ich bin Ingenieur und kann mit dem ganzen Kitsch nichts anfangen. :zuck:

Seit diesem Sommer stellt die Reformierte Kirche dem Klimastreik eine ganze, ehemalige Kirche in Zürich Wipkingen (Wibichstrasse 43) zur Verfügung! Das grosse Kirchenschiff bietet Platz für viele Menschen und bietet sich möglicherweise sogar für nationale Treffen, sicher aber für das regionale Plenum an. Die Klimakirche sollte jedoch nicht primär ein Sitzungs- und Arbeitsort sein.
Die Idee ist es einen Ort für gemeinschaftliches Beisammensein, Austausch, gemeinsames Lernen und Ausprobieren zu schaffen, einen Ort zum Verweilen, um sich Zeit zu nehmen, um mit der Klimakrise und der Situation in welcher wir uns befinden, einen Umgang zu finden. Einen Ort zum reflektieren, regenerieren, träumen, erleben, entstehen. Es soll ein Ort sein, welcher zugänglich ist für alle Menschen und wo sich alle wohl und willkommen fühlen können

https://www.klimastreikzh.ch/projekte

Dieses ganze "Fühlige Getue" hilft uns nicht weiter. Wenn das für dich das fehlen von Visionen bedeutet - geschenkt.

Mir wäre ein "Klimaklub" ..
https://de.wikipedia.org/wiki/Klimaklub
..lieber als eine Klimakirche.

BeHo
18.03.2022, 17:30
Sorry, Klaus. Ich schätze Dein Expertenwissen, verabscheue aber Deinen unwürdigen Diskussionsstil wie gerade in Deinem letzten Beitrag.

turboengine
18.03.2022, 17:32
unwürdigen Diskussionsstil

Bitte achte aus das Edit. Mein IPAD ist bockig.

Und ja - die Energiepolitik ersetzt heute ein gutes Stück die Kirchen. Das meine ich ganz ernst. Nicht umsonst verschwimmt das immer mehr. Ein evangelischer Kirchentag sieht aus wie ein Klimacamp und umgekehrt.

BeHo
18.03.2022, 17:35
Das Edit entschuldigt nicht den ersten Teil.

Und es ist wirklich nicht das erste Mal, dass Du andere fälschlicherweise und garniert mit Herabwürdigungen mit etwas in Verbindung bringst.

turboengine
18.03.2022, 18:37
garniert mit Herabwürdigungen

Ich sehe da keine Herabwürdigung. Ich adressiere hier wie heutzutage Emotion die Vernunft ausgrenzt.

Die Lehre der “Deutschen Energiewende” verspricht eine heile Welt durch einfache Lösungen. Einfach alles “Alte, Überkommene abschalten” - möglichst sofort und durch angeblich “Neues” ersetzen. Man ist ja auch für den Frieden und ökologisch, nachhaltig und unheimlich achtsam. Und konformistisch - passiv wie aktiv.
Wer ausschert wird niedergebrüllt und gecancelled. Die Zustände sind selbst an den Universitäten mittlerweile so übel, da ist es mit Freiheit nicht mehr weit her.

https://www.netzwerk-wissenschaftsfreiheit.de/dokumentation/

Mit schlichten, stillen, rationalen Argumenten dringt man nicht mehr durch. Und wenn man mich nach den im Link beschrieben Mustern persönlich angeht, reagiere ich auch persönlich.

Und schliesslich ist das hier kein wissenschaftliches Kolloquium sondern ein Café, oder?

turboengine
18.03.2022, 18:43
Ich schätze sein Wissen und seine Erfahrungen sehr und würde mir auch manches Mal wünschen, dass er weniger spitz in den Formulierungen wäre.

Lieben Dank für die Unterstützung. Es muss halt manchmal einfach sein. Sonst macht es mir keinen Spass - gebe ich zu.

Porty
18.03.2022, 19:01
Das ist deine Aussage, Nicht meine.
Diese Anlage gibt es, und warum nicht Öfters?

Entschuldige bitte, aber deine religiöse Gläubigkeit, das das alles kein Problem sei, wenn man nur will, kann ich nicht mehr nachvollziehen. Gerade zu solchen, entschuldige Bitte Rohrkrepieren wie die Redox- Flow Zellen.
Damit es auch du verstehst: Den Materialaufwand- theoretisch ,in einer idealen Zelle, bei 100% Ausnutzung der aktiven Substanzen und ohne irgendwelche Verluste kann man einfach ausrechnen:
Man nehme die Reaktionsgleichungen der Zellchemie und die Zellspannung https://de.wikipedia.org/wiki/Vanadium-Redox-Akkumulator
also 2 mal Vanadium bei einer durchschnittlichen Zellspannung von optimistisch 1,4V
Dazu die Molmasse von Vanadium mit 51 g/mol und die Farady Konstante von 96400 As/mol
Rechnet man das zusammen, erhält mann eine mögliche Energiespeicherung von 1320 Ws/g Vanadium. Sieht erst mal nach viel aus, sind aber magere 0,37 Wh/g.
Rechnet man den Bedarf auf 1 TWh hoch, das ist der durchschnittliche Stromverbrauch Deutschlands (https://de.wikipedia.org/wiki/Stromerzeugung#/media/Datei:Bruttostromerzeugung_Deutschland.svg) an einem halben Tag, landet man bei: 2,7 Mio t Vanadium.
Das ist die weltweite Produktion von rund 30 Jahren. Zur Erinnerung unter idealen Bedingungen, die in der Praxis nicht erreichbar sind!

Diese Technik mag brauchbar sein, um die Notstromerzeugung für von mir aus ein Krankenhaus sicher zu stellen, ist aber völlig unbrauchbar, wenn es um die Lösung der Probleme der erneuerbaren Energien geht, nämlich die Sicherstellung der europaweiten Energieversorgung, wenn die Erneuerbaren mal wetterbedingt nicht liefern können.
Und zur Erinnerung, Vanadium steht in Verdacht krebserregend und Erbgutverändernd zu sein und ist als lösliches Salz, wässrige Lösung oder eingeatmeter Staub giftig.
Die aktuellen Preise für Vanadium betragen etwa 20- 30 $/kg, das Metall ist damit teurer wie z.B Kobalt, Kupfer, Nickel, Molybdän oder Wolfram.


Und was Elon Musk angeht, ein Mann vor dem ich höchsten Respekt habe, er schaut sich an, was gehen könnte. Könnte es gehen, wird das Problem systematisch angegangen und zumindest meist gelöst.

Übrigens, die theoretische Energiedichte von Lithium ist um den Faktor 30 höher....

turboengine
18.03.2022, 19:53
Und wo stehst du? Als Berater in alten Technologien

Nein ich bin kein Berater, sondern im operativen Geschäft im Risikomanagement eines grossen Schweizer Stromversorgers - der sehr viel Wind- und Wasserkraftwerke im Europäischen Ausland betreibt. Darüberhinaus bin ich für die Handelsregulierung verantwortlich. Da stehe ich sicher nicht auf der Bremse sondern bin ständig “mit der Realität da draussen” beschäftigt.

Privat sehe ich die Entwicklung eher durch die volkswirtschaftliche Brille. Und das bisherige Ergebnis ist einfach nach Aufwand / Nutzen zu urteilen mehr als erbärmlich. Leider sind wir in der Schweiz gerade dabei “sehenden Auges” das Deutsche Desaster 1:1 nachzuspielen obwohl man wesentlich bessere Voraussetzungen hätte.

Aber die zuständige Politikerin ist ideologisch so gefestigt und mit so wenig Fachkenntnis beleckt (Pianistin und abgebrochenes Anglizistik- und Romanistikstudium) dass fachliche Argumente keine Chance haben. Kleine Karos.
Das ist eben das Problem: Wenn politische Entscheider flächendeckend keine Fachkenntnis mehr haben, gilt nur noch das Emotionale und es wird nur nach dem Zeitgeist entschieden. VUm auf Faktenbasis zu entscheiden fehlt die Fachkunde bzw. der Willen fachlichen Rat zu akzeptieren. Durch den Konformismus in den Verwaltungen ergibt es dann das Problem, dass Entwicklungen jahrzehntelang in die falsche Richtung gehen. Wer nicht mittut und immer brav “Ja” sagt und sich dem Framing fügt wird weggecancelled. In Ministerien und Verwaltungen herrscht daher ein Klima der Angst und Duckmäuserei da ständig der Widerspruch von Wunschdenken und Realität vertuscht und gamanaged werden muss.

So wie das in dem Märchen “Des Kaisers neue Kleider” schön beschrieben wird. Die Rolle des Kindes haben nun tragischerweise Putins Gräueltaten übernommen. Nun stellen wir mit Entsetzen fest, dass man bei Landesverteidigung und resilenter Energieversorgung ganz, ganz nackt dasteht.

Vor vielen Jahren lebte ein Kaiser, der so ungeheuer viel auf neue Kleider hielt, daß er all sein Geld dafür ausgab, um recht geputzt zu sein…


"Aber er hat ja nichts an!" sagte endlich ein kleines Kind. 'Herr Gott, hört des Unschuldigen Stimme!" sagte der Vater; und der Eine zischelte dem Andern zu, was das Kind gesagt hatte.
"Aber er hat ja nichts an!" rief zuletzt das ganze Volk. Das ergriff den Kaiser, denn es schien ihm, sie hätten Recht; aber er dachte bei sich: "Nun muß ich die Prozession aushalten." Und die Kammerherren gingen noch straffer und trugen die Schleppe, die gar nicht da war.

https://maerchen.com/andersen/des-kaisers-neue-kleider.php

Wir sind jetzt in der Phase, wo die Kammerherren noch immer die Schleppe tragen, obwohl eigentlich jeder weiss, dass sie nicht existiert. Was gestern im Bundestag vor sich ging beweist es.

steve.hatton
18.03.2022, 22:20
Helmut Schmidt: Wer Visionen hat sollte zum Arzt gehen. :D

So sehr ich Herrn Schmidt achtete - nicht alle seine Äußerungen sind realitätsnah.

twolf
18.03.2022, 22:28
"die fossile Ursünde", Oder Die Klima Änderung durch Fossile Energieträger.

Sünde ist der Raubbau an Ressourcen Sowieso.

Und ich Bin Maschinenbau Techniker, Refa Techniker und Technischer Betriebswirt. Und ?

steve.hatton
18.03.2022, 22:32
B...
Und ja - die Energiepolitik ersetzt heute ein gutes Stück die Kirchen. Das meine ich ganz ernst. ...

Die Gewinnmaximierung u.a. durch Ausklammerung der Umweltschäden könnte man auch als eine Art Religion bezeichnen.
(Wir hatten dies ja kürzlich beim Methanausstoß...)

steve.hatton
18.03.2022, 22:57
...
Privat sehe ich die Entwicklung eher durch die volkswirtschaftliche Brille.
....

Das ist schon mal schön, da dies auch eine langfristige Einbeziehung der Umwelt einbeziehen könnte - die volkswirtschaftlichen Schäden durch "unser" Versagen in Bezug auf die Umwelt und Energiepolitik wird "uns" noch hart treffen.

Da ist die Tankstelle nur der Vorbote.

...
...
Aber die zuständige Politikerin ist ideologisch so gefestigt und mit so wenig Fachkenntnis beleckt (Pianistin und abgebrochenes Anglizistik- und Romanistikstudium) dass fachliche Argumente keine Chance haben. . ...

Hatten sie früher mehr Fachkenntnis oder war es nur einfacher, ohne auf Umweltschäden zu achten, dem Wirtschaftswachstum als alleinige Religion zu dienen?

Ob Pianistin oder promovierte Physikerin - finde den Fehler.

...

So wie das in dem Märchen “Des Kaisers neue Kleider” schön beschrieben wird. Die Rolle des Kindes haben nun tragischerweise Putins Gräueltaten übernommen. Nun stellen wir mit Entsetzen fest, dass man bei Landesverteidigung und resilenter Energieversorgung ganz, ganz nackt dasteht.


https://maerchen.com/andersen/des-kaisers-neue-kleider.php

Wir sind jetzt in der Phase, wo die Kammerherren noch immer die Schleppe tragen, obwohl eigentlich jeder weiss, dass sie nicht existiert. Was gestern im Bundestag vor sich ging beweist es.

Das Ergebnis der Promotion ?

Wohl eher Gutgläubigkeit ?

Ich bin sicher nicht alleine mit der notwedigen Korrektur der eigenen bisherigen Einschätzung - jeder hätte vieles erkennen können, ja sogar müssen.
Syrien, Tschetschenien und Georgien nur Übungsräume für die eigentliche Mission ?

Nicht nur D auch die EU (inklusive GB!) und die USA haben immer die wirtschaftlichen Vorteile vor alles andere gestellt.

Es mag zynisch klingen, aber vielleicht ist auch alles wieder eine Chance für die "zivilisierte" Welt !

turboengine
19.03.2022, 01:00
Nicht nur D auch die EU (inklusive GB!) und die USA haben immer die wirtschaftlichen Vorteile vor alles andere gestellt.


Dünnes Eis - dünnes Eis. Viele, die immer “im Westen” alle Übel der Welt verorten, haben gleichzeitig die zig Millionen Toten der chinesischen Kulturrevolution unter Mao gerechtfertigt, die Toten unter Pol-Pot in Kambodscha, den antisemitisch-palästinensischen Terrorismus in den siebziger Jahren verteidigt, den deutschen und italienischen Terrorismus derselben Jahre sowie die Pädophilie in den siebziger, achtziger und neunziger Jahren.
“Wirtschaft” wird heute immer negativ belegt, aber Handel und Entwicklung fördern Wohlstand und Wohlstand verhindert Kriege, Hunger und Elend, fördert Bildung und friedliche Koexistenz. Der Menschheit ging es noch nie so gut wie in diesem Jahrtausend trotz der seit den 70ern herumgereichten Weltuntergangsszenarien. Und das schließt die Entwicklungsländer ausdrücklich mit ein. Die durch krude Computersimulationen errechneten Weltuntergangsszenarien des Club of Rome /grenzen des Wachstums) sind längst als Unsinn erkannt. Z.B. der postulierte direkte Zusammenhang zwischen industrieller Produktion und Umweltverschmutzung hat sich nicht bestätigt und Wachstum gibt es nicht nur quantitativ sondern auch qualitativ. Und die wichtigste Ressource des Menschen, seine Kreativität und Anpassungsfähigkeit ist auch nirgends berücksichtigt.
Kulturpessimismus mag schick sein, ist aber auf Dauer deprimierend.

turboengine
19.03.2022, 10:36
Zumindest bezieht er sich mit ein...

Du hast nicht begriffen, dass dies eine Bezugnahme auf ein Zitat war, das ich extra gekürzt im Post eingefügt habe.

Na welchen Vorschlag hat unser allwissender Experte denn dann? Einfach nichts tun? Oder am besten mehr verbrauchen?

Dass das natürlich ein globales Problem ist, ist übrigens auch uns westlichen Idioten klar.

twolf
19.03.2022, 11:21
Dünnes Eis - dünnes Eis. Viele, die immer “im Westen” alle Übel der ....................
Es ist schon Intressant, was aus einer einfachen Aussage du so Ableitest, das hat langsam züge von Verfolgungswahn.
Das spiegelt doch nicht unsere Bevölkerung wieder, das sind doch Minderheiten. Oder ist das Infragestellung der heutigen Wirtschaft schon ein no go, und wird gleichgesetzt mit totaler Verweigerung.
Putin lässt grüssen, das ist kein Krieg, sondern eine sonderoperation, und es läuft alles nach Plan?

RREbi
19.03.2022, 16:38
Für ein Sonyuserforum gibt es hier leider ganz schön viel Unsinn zu lesen :-/ Fast so wie auf der Experten für Alles-Plattform Facebook :-))))
Lasst es doch einfach und verbreitet eure geistigen Ergüsse, Wirrungen und Unwahrheiten doch bitte woanders...

BG Eberhard

steve.hatton
19.03.2022, 18:58
Dünnes Eis - dünnes Eis. Viele, die immer “im Westen” alle Übel der Welt verorten, haben gleichzeitig die zig Millionen Toten der chinesischen Kulturrevolution unter Mao gerechtfertigt, die Toten unter Pol-Pot in Kambodscha, den antisemitisch-palästinensischen Terrorismus in den siebziger Jahren verteidigt, den deutschen und italienischen Terrorismus derselben Jahre sowie die Pädophilie in den siebziger, achtziger und neunziger Jahren. ...

Das ist mir zu pauschal. Dünn wird das Eis nur, wenn pauschalisiert wird.

...
“Wirtschaft” wird heute immer negativ belegt, aber Handel und Entwicklung fördern Wohlstand und Wohlstand verhindert Kriege, Hunger und Elend, fördert Bildung und friedliche Koexistenz. ....

Handel und Wirtschaft sind per se natürlich nichts negatives, sie werden auch nicht immer negativ "belegt", aber nicht allzu selten werden für Wohlstand und Wirtschaft auch Recourcen-Kriege geführt und auch die verursachen Hunger, Elend und das Ende von friedlicher Ko-Existenz und Bildungsbemühungen.


... Wachstum gibt es nicht nur quantitativ sondern auch qualitativ. Und die wichtigste Ressource des Menschen, seine Kreativität und Anpassungsfähigkeit ist auch nirgends berücksichtigt.
Kulturpessimismus mag schick sein, ist aber auf Dauer deprimierend.

Das wiederum ist vollkommen richtig. Kulturpessimismus liegt mir fern, aber Kritikloigkeit ebenfalls.

Konzentrieren wir uns auf die Qualität!

Und die Qualität der Energiewende kann nur darin bestehen Versorgungsicherheit mit minimalen Nebenwirkungen zu gestalten.

Nicht ideologisch, sondern politisch unterfüttert, also von der Bevölkerung mitgetragen und technisch/physikalisch umsetzbar.

steve.hatton
20.03.2022, 20:38
Auch eine Transaktionssteuer kann zum moderateren Energiepreisen beitragen:

https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/steuer-auf-handel-mit-oel-und-gas-so-laesst-sich-die-energiepreis-explosion-stoppen/28180490.html

turboengine
21.03.2022, 12:16
Auch eine Transaktionssteuer kann zum moderateren Energiepreisen beitragen:


Sicher nicht. Es wäre das erst Mal in der Menschheitsgeschichte dass Steuern irgendetwas billiger machen. Und dass dieser Ladenhüter von Sigmar Gabriel wieder hervorgezerrt wird spricht nicht für den Realitätssinn dieser Dame.

Es geht hier ausserdem nur um Hochfrequenzhandel - wird der hier in der EU mit Steuern belegt, hat das so gut wie keine Auswirkung, da in der EU kein wichtiger Marktplatz ist. Der ist in London, Singapur, New York, Abu Dhabi etc.

die wichtigste Börse für Gas und Oel ist z.B. die ICE
https://www.theice.com/index

Die Einführung einer Transaktionssteuer auf globale Commodities wie Oel und Gas bedingte daher die Weltherrschaft um wirksam zu sein. Vielleicht weiß Frau Kempfert ja, wie die Bundeswehr das zustande bringt?

Sorry, aber die gute Frau hat viel politische Meinung und wenig Wissen über Energiemärkte. Da lachen die Hühner.

jrunge
22.03.2022, 00:58
Gelöscht

turboengine
22.03.2022, 12:39
Die Europäische Kommission reagiert auf die wegen des Ukrainekriegs drohende Lebensmittelknappheit und die stark gestiegenen Preise für Getreide und Sonnenblumenöl. Sie will in diesem Jahr den „Green Deal“ zum Teil aussetzen, um die Produktion von Futter- und Lebensmitteln auszuweiten. Das geht aus dem Entwurf für einen Notfallplan zur Lebensmittelsicherheit hervor, den die Kommission am Mittwoch vorstellen will.

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/eu-landwirte-sollen-wegen-ukraine-krieg-mehr-getreide-anbauen-17895480.html

Auch hier wird „abgewürgt“.

Kurt Weinmeister
23.03.2022, 09:59
Man könnte ja auch mal darüber nachdenken, die Verarbeitung von Getreide/Mais zu Bioethanol zu reduzieren. Mit noch mehr Monokultur funktioniert auch keine Agrarwende.

turboengine
23.03.2022, 12:30
Man könnte ja auch mal darüber nachdenken, die Verarbeitung von Getreide/Mais zu Bioethanol zu reduzieren.

Das ist auch so ein Säulengötze der Energiewende - das Panschen von Treibstoffen. Durch Technologieverbote die CO2-neutrale Produktion von Elektrizität zu torpedieren aber gleichzeitig einseitig auf E-.Mobilität zu setzen passt eben nicht zusammen - wie so vieles.

Angesichts der sich abzeichnenden Knappheiten von Weizen und Mais steht Biosprit derzeit in direkter Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion für die Ärmsten der Welt. Die Befüllung des Tanks eines Mittelklassewagens mit Biosprit verbraucht eine Menge an Mais, mit der man einen Menschen ein Jahr lang ernähren könnte.

Die komplexen globalen Wechselbeziehungen zwischen Bioenergie und Nahrungsmittelsicherheit sind bisher nicht wirklich in der Energiepolitik berücksichtigt worden. Der subventionierte Anbau von Pflanzen für die Erzeugung von Biotreibstoff auf Kosten der Nahrungsmittelsicherheit in Entwicklungsländern tut das definitiv nicht.

Energie aus Holzabfällen, Algen oder recyceltem Pflanzenöl könnten Alternativen bieten. Sie sind allerdings nicht großflächig kommerziell einsetzbar, weil man einseitig auf Elektromobilität setzt. Bis die Industrieländer, vor allem die USA und die EU, ihre Politik ändern, werden Verbraucher hierzulande die Tanks ihrer Autos weiter auf Kosten der Hungernden füllen.

amateur
23.03.2022, 13:45
. Bis die Industrieländer, vor allem die USA und die EU, ihre Politik ändern, werden Verbraucher hierzulande die Tanks ihrer Autos weiter auf Kosten der Hungernden füllen.

Nunja, es gibt auch sehr fruchtbare große Gebiete in Afrika. Das man auf so hohe Mengen an Importen angewiesen ist, liegt zum einen daran, dass die Märkte vor Ort mit stark subventionierten Artikeln aus dem Überschuss in Europa geflutet werden und damit lokaler Anbau verhindert wird, und zum anderen natürlich auch an disfunktionalen Systemen vor Ort.

Bevor man also wieder in bekannt populistischen Ton Parolen raushaut, die gerade dem selbst gewünschten schwarz-weißen Weltbild entsprechen, wäre es vielleicht sinnvoller, differentierter Zukunftsoptionen auszuloten. Und da gehört für mich die Förderung lokalerer (zumindesten auf dem eigenen Kontinent) Nahrungsmittelversorgung eher zu den sinnvolleren Ansatz dazu, als jetzt den Anbau auf einzelnen Feldern in der Uckermark gegenzurechnen.

Ob dann Biosprit oder Biogas sinnvoll oder nicht ist, kann und sollte man dann natürlich trotzdem weiter diskutieren.

Stephan

Kurt Weinmeister
23.03.2022, 15:49
... stark subventionierten Artikeln aus dem Überschuss in Europa geflutet werden ...

Quelle war diese (https://www.treffpunkteuropa.de/wo-europaische-subventionen-afrikanischen-landwirt-innen-schaden?lang=fr) hier?

Ich bin immer ein Freund der Hilfe zur Selbsthilfe.
Allerdings ist unsere Agrarwirtschaft so hoch technologisch optimiert, dass quasi Neueinsteiger da schwer mithalten können.
Das fängt bei den Düngemitteln an und hört bei GPS gestützten Mähdreschern auf.

Was die Qualität der Produkte in dem verlinkten Artikel betrifft: Ilja Ilf und Jewgeni Petrow konnten schon 1935 in "Das eingeschossige Amerika" diese Beobachtung tätigen.
Es geht nichts über lokal erzeugte Agrarprodukte.

Interessanterweise ist deren Anbau zum Teil mit höheren CO2 Verbräuchen versehen, als die Einfuhr aus Neuseeland.

turboengine
26.03.2022, 19:19
Nein, das tue ich nicht. Ich stelle aber fest, dass die derzeit in D/A/CH Verantwortlichen Politiker immer noch nach Prinzip Hoffnung agieren.
Man ist sich einig, was man nicht will und handelt entsprechend. Abschalten von Kraftwerken ist wohlfeil und geht schnell. Gleichzeitig stellt sich heraus dass der Ersatz aus verschiedenen Gründen nicht funktioniert.
Das ist insgesamt keine gute Entwicklung. Wir sehen, dass die Energiepreise in Europa nun weltweit die höchsten sind.
Man reagiert darauf in D heute mit Heizkostenzuschüssen um Gelbwesten-Unruhen vorzubeugen.


Here we go: Mein Kommentar war noch aus der Zeit vor Ausbruch von Putins Gräuelkrieg.
Knapp zwei Monate später ist es soweit. Lächerliche 300 Euro Brutto im Jahr.
Und: Der Zuschuss wird nicht steuerfrei ausbezahlt. So bleibt in vielen Fällen nur knapp mehr als die Hälfte übrig. Linke Tasche - rechte Tasche.

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wem-wie-viel-von-der-energiepauschale-bleibt-17911592.html

Und die Senkung der Spritpreise wird erst zum 1. Juni wirksam - das wird aufgrund des langen Vorlaufs heftige Mitnahmeffekte bringen und m.E. komplett unwirksam sein. Frankreich senkt schon am 1. April die Spritpreise.

BeHo
26.03.2022, 19:42
Die Besteuerung ist dafür da, dass Geringverdiener mehr profitieren als Besserverdiener, was ich als richtig empfinde.

GerdS
26.03.2022, 20:19
... So bleibt in vielen Fällen nur knapp mehr als die Hälfte übrig. Linke Tasche - rechte Tasche. ....

Wenn nur die Hälfte übrig bleibt, dann braucht man den Zuschuss nicht.

Viele Grüße
Gerd

Crimson
26.03.2022, 20:29
Die Besteuerung ist dafür da, dass Geringverdiener mehr profitieren als Besserverdiener, was ich als richtig empfinde.dito.

Wenn nur die Hälfte übrig bleibt, dann braucht man den Zuschuss nicht.so ist es - und ehrlich gesagt rege ich mich weder über die nun höheren Preise auf, noch dass vom "Zuschuss" nur etwa die Hälfte übrigbleibt - wenn ich mich über sowas aufregen müsste, müsste das sonstige Leben recht fad sein.

fklesen
27.03.2022, 18:37
Here we go: Mein Kommentar war noch aus der Zeit vor Ausbruch von Putins Gräuelkrieg.
..Lächerliche 300 Euro Brutto im Jahr.
Und: Der Zuschuss wird nicht steuerfrei ausbezahlt. So bleibt in vielen Fällen nur knapp mehr als die Hälfte übrig. Linke Tasche - rechte Tasche.


Als steuerzahlender Rentner würde ich mich über die 300 Euro freuen. Aber die Gruppe der Rentner*innen und Pensionär*innen scheint man in Berlin vergessen zu haben.

Viele Grüße
Frank

kiwi05
27.03.2022, 18:38
Es wäre wichtiger für die nicht-steuerzahlenden Rentner.

fklesen
27.03.2022, 18:45
Was ist an der Gruppe der Rentner*innen nicht zu verstehen? Damit sind alle gemeint.

GerdS
27.03.2022, 18:49
Was ist an der Gruppe der Rentner*innen nicht zu verstehen? Damit sind alle gemeint.

Haben die auch einen unvermeidbaren Arbeitsweg, den man mit einem Verbrenner fahren muss?
Oder geht es um die Subventionierung des Urlaubsweges?

Einer ist immer benachteilig, denn Gerechtigkeit ist sehr subjektiv!

Viele Grüße
Gerd

P.S. der auch keine 300€ bekommt.

kiwi05
27.03.2022, 18:56
Was ist an der Gruppe der Rentner*innen nicht zu verstehen?

Wenn du eine Rente beziehst, die zum Steuerzahlen verpflichtet, bist du doch nicht so bedürftig, daß man dich mit weiteren Steuermitteln unterstützen muss. Oder verstehe ich da etwas nicht?

fklesen
27.03.2022, 19:32
Ich weiß ja nicht, wo bei Dir die Bedürftigkeit anfängt oder aufhört -
Ein Rechenbeispiel: Wer 2020 in Rente ging, hat einen Rentenfreibetrag von 20 Prozent. 80 Prozent der Brutto-Rente sind also steuerpflichtig. Wenn diese Person aktuell genau 1000 Euro monatliche Rente bekommt, muss sie 2021 keine Steuern zahlen. Denn 80 Prozent der jährlichen Bruttorente von 12.000 Euro sind 9600 Euro. Das liegt unter dem aktuellen Steuerfreibetrag von 9744 Euro.

Wenn diese Person aber aktuell 1500 Euro monatliche Rente bekommt, liegt Rente bei 18.000 Euro pro Jahr. 80 Prozent davon sind 14.400 Euro. Damit liegt diese Rente 4656 Euro über dem aktuellen Steuerfreibetrag, und muss auf diese Summe Steuern zahlen.

Viele Grüße

Frank

kiwi05
27.03.2022, 19:39
Ich weiß ja nicht, wo bei Dir die Bedürftigkeit anfängt oder aufhört -


Das musst du mir nicht vorrechnen.
Ich bin einer der Rentner aus deinem Beispiel, die keine Steuer zahlen müssen…..
Trotzdem fühle ich mich bei den aktuellen Maßnahmen der Regierung nicht übergangen.

Du, mit einer Pension als ehemaliger Schulleiter, magst da einen anderen Blickwinkel haben.

frame
28.03.2022, 08:58
Knapp zwei Monate später ist es soweit. Lächerliche 300 Euro Brutto im Jahr.
Und: Der Zuschuss wird nicht steuerfrei ausbezahlt. So bleibt in vielen Fällen nur knapp mehr als die Hälfte übrig. Linke Tasche - rechte Tasche.


Das finde ich nun wieder völlig richtig. Auf diese einfache Weise wird erreicht dass die Hilfe sich bei denen die wenig Steuern zahlen aka wenig verdienen stärker auswirkt.

turboengine
28.03.2022, 10:35
Das finde ich nun wieder völlig richtig. Auf diese einfache Weise wird erreicht dass die Hilfe sich bei denen die wenig Steuern zahlen aka wenig verdienen stärker auswirkt.

Warum? Warum soll ein Rentner der sein Auto „nur“ fürs Einkaufen, den Arztbesuch, Friseur und die Freizeitgestaltung braucht mehr profitieren wie ein Familienvater der auf das Auto für den Arbeitsweg angewiesen ist und dem am Ende des Monats deutlich weniger übrig bleibt als dem Rentner - trotz Freibeträgen usw.

Das mit der „Gerechtigkeitsproduktion durch Steuerprogression“ geht regelmässig schief.

frame
28.03.2022, 10:52
Warum? Warum soll ein Rentner der sein Auto „nur“ fürs Einkaufen, den Arztbesuch, Friseur und die Freizeitgestaltung braucht mehr profitieren wie ein Familienvater der auf das Auto für den Arbeitsweg angewiesen ist und dem am Ende des Monats deutlich weniger übrig bleibt als dem Rentner - trotz Freibeträgen usw.

Das mit der „Gerechtigkeitsproduktion durch Steuerprogression“ geht regelmässig schief.

Der Rentner profitiert meines Wissens überhaupt nicht, die 300€ gehen nur an Erwerbstätige. Rentner bekommen ja eine riesige (im Vergleich zu Arbeitnehmern) Rentenerhöhung dieses Jahr.

Nein, ich denke nicht dass das mit der „Gerechtigkeitsproduktion durch Steuerprogression“ schiefgeht. Im Gegenteil - der Gutverdiener braucht die Kohle gar nicht wirklich und sie wird auf der Bank landen. Der Geringerverdiener wird es direkt ausgeben und somit in den Wirtschafts/Steuerkreislauf zurückbefördern.

Ditmar
28.03.2022, 10:57
Der Rentner profitiert meines Wissens überhaupt nicht, …

Das ist korrekt.

turboengine
28.03.2022, 11:40
Das ist korrekt.

Stimmt. Wird ja vom Arbeitgeber ausbezahlt. Fieber und Posten passt nicht zusammen..

Crimson
28.03.2022, 11:50
die ganze 300€-Geschichte ist volkommen blödsinnige Klientelpolitik.

frame
28.03.2022, 11:55
die ganze 300€-Geschichte ist volkommen blödsinnige Klientelpolitik.

und mal wieder mit einen gigantischen bürokratischen Aufwand verbunden. Wie alles was die SPD sich so einfallen lässt. Wobei das 9€ ÖPNV Ticket ja noch viel schlimmer sein muss, selbst der grüne Verkehrsminister von Bawü sagt der Aufwand ist viel zu hoch und man sollte einfach den ÖPNV komplett frei machen für ein paar Monate.

steve.hatton
28.03.2022, 21:59
Ich weiß nicht wo das Problem ist ein Monatsticket zu drucken ?
Name und Geburtsdatum drauf und bei Bedarf mit Ausweis kontrollierbar - einfacher geht`s kaum.

Ja, total kostenlos wäre auch eine Möglichkeit gewesen - einfacher umzusetzen, wenn die Ersatzleistung vom Bund an die Kommunen dann auch kommt, damit die die ÖPNV-Strecken auch finanzieren können.


Die 300 € Nummer ist ein Taschenspielertrick.
Hiervon abgeozogen die Lohn- bzw. Einkommenssteuer & Lohnnebenkosten, bleiben zB 70% übrig, davon noch abgezogen die Kraftstoffbesteuerung von Benzin mit 65,81 ct / L und die USt, bei unterstellten 2,30€/L 36,72ct, also insgesamt 1,025 € was ca. 45% Gesamtsteuer beim Kraftstoff entspräche, abgezogen....dann bleiben wieviel echter Aufwand für den Staat?

Keine hundert Euro.

steve.hatton
28.03.2022, 22:00
Warum? Warum soll ein Rentner der sein Auto „nur“ fürs Einkaufen, den Arztbesuch, Friseur und die Freizeitgestaltung braucht mehr profitieren wie ein Familienvater der auf das Auto für den Arbeitsweg angewiesen ist und dem am Ende des Monats deutlich weniger übrig bleibt als dem Rentner - trotz Freibeträgen usw.

Das mit der „Gerechtigkeitsproduktion durch Steuerprogression“ geht regelmässig schief.

Der Rentner ist ebenfall einer der einkauft und Autos kauft....stell Dir vor die Leute merken, dass es auch ohne Auto geht....na dann gute Nacht in Sindelfingen und Wolfsburg.

Bei ca. 40km Tagespensumim Durchschnitt aller Bundesbürger, stell ich mir die Frage sehr oft, wieviele Leute bei halbwegs vernünftigem ÖPNV (Dorfbusse und ähnliche Modelle inklusive) auf das Auto verzichten könnten....aber wer will das schon:cool:

BeHo
28.03.2022, 22:03
Ich weiß nicht wo das Problem ist ein Monatsticket zu drucken ?
Name und Geburtsdatum drauf und bei Bedarf mit Ausweis kontrollierbar - einfacher geht`s kaum.[...]

Das meinst Du jetzt aber nicht ernst, oder?

steve.hatton
28.03.2022, 22:14
Doch, denn Wissing meinte ja auch, der Bund zahle die Differenz, dann müssen die OPNV-Betrieber halt die Differenz hochrechnen zum normalen Monatsticket und der Bund schießt die Differenz zu:

https://www.badische-zeitung.de/9-euro-oder-nulltarif-im-oepnv-laender-irritiert--210882626.html

Wie auch in diesem Artikel steht, wäre ein 0€ Ticket interessant, allerdings will man offenbar auch erfahren wieviel daas 9€ Ticket genutzt wird - für zukünftige Modelle? - und dafür benötigt man einen Preis und nicht nur stillgelegte "Kassenhäuschen".

BeHo
28.03.2022, 22:28
Nach dem Lesen des Artikels bist Du also der Meinung, dass es mit dem Drucken eines Tickets getan ist?

Ich will gar nicht wissen, wieviel Angestellte in den unzähligen Verkehrsbetrieben derzeit am Rad drehen. Umsetzung zum 1. Mai, wo es derzeit noch nicht einmal ein Konzept gibt?

amateur
29.03.2022, 17:30
Doch, denn Wissing meinte ja auch, der Bund zahle die Differenz, dann müssen die OPNV-Betrieber halt die Differenz hochrechnen zum normalen Monatsticket und der Bund schießt die Differenz zu:


Zu welchem Monatsticket? Wie stellt man fest, wer Anrecht auf welches Monatsticket hat? Hängt das am Wohnort? Oder am Arbeitsort? An beidem? Oder gleich für den ganzen Verbund oder gar das ganze Bundesland? Was ist ein Monatsticket in Regionen, wo es keinen Verbund gibt? Was erstattet man Jahresabokunden, wenn diese z.B. bereits ein 1. Klasse-Ticket haben?

Wie werden die Einnahmen auf die Verkehrsunternehmen verteilt? Aktuell oft nach der Organisation, die das Ticket verkauft und dann nach den Zonen oder dem Bereich, in dem das Ticket gültig ist.

Also alles ganz einfach.... Also vielleicht in Berlin im Bereich AB und damit im persönlichen Erfahrungs-Universum vieler Politiker. Schon im Berliner Umland sieht es anders aus, von anderen Regionen ganz zu schweigen.

Und wie validiert man, wer bereits ein Ticket bekommen hat, so dass Menschen sich nicht bei verschiedenen Organisationen verschiedene Tickets gleichzeitig besorgen?

Stephan

Robert Auer
29.03.2022, 17:49
@amateur: Viel zu viele Fragen! Das ganze ist ja nur symbolisch gemeint und wie bei vielen Förderungen so gestaltet, dass es die Masse nicht erreicht! Sonst würde das ja viel zu teuer.
Die auf dem Land wohnen und weit und breit kein ÖPNV-Angebot haben, haben ja mit Ihrer Entscheidung auf das Land zu ziehen, den Anspruch bereits verwirkt und die Mobilität von Rentnern ist in Corona-Zeiten auch zu gefährlich. :cool: :crazy:

steve.hatton
29.03.2022, 20:18
Zu welchem Monatsticket? Wie stellt man fest, wer Anrecht auf welches Monatsticket hat? Hängt das am Wohnort? Oder am Arbeitsort? An beidem? Oder gleich für den ganzen Verbund oder gar das ganze Bundesland? ....


Das N in OPNV scheint Dir entgangen zu sein?

...

Wie werden die Einnahmen auf die Verkehrsunternehmen verteilt? Aktuell oft nach der Organisation, die das Ticket verkauft und dann nach den Zonen oder dem Bereich, in dem das Ticket gültig ist.

Also alles ganz einfach.......

So wie jetzt die zB 200 € oder was auch immer jetzt auch schon verteilt werden - wenn der Staat die Differenz zuschießt !

BeHo
29.03.2022, 20:29
Sorry, aber Du hast offensichtlich so gut wie keine Ahnung vom ÖPNV in Deutschland.

steve.hatton
29.03.2022, 21:16
Das ist wohl die Erklärung, warum einfache Lösungen in D im Ansatz scheitern.

Crimson
29.03.2022, 21:29
Nein

amateur
30.03.2022, 08:51
Das N in OPNV scheint Dir entgangen zu sein?

Du darfst mir glauben, dass ich eine sehr genaue Definition von ÖPNV habe. Also, dann schmeißen die Verkehrsunternehmen und Verbünde 3 Monate lang einfach ein 9-EUR Monatskurzstreckenticket auf den Markt. Um dem N besondere Rechnung zu tragen. Das dürfte sogar mit überschaubarem Aufwand gehen, nutzt nur nichts, um Pendlerfahrten in den ÖV umzulenken. Da viele ältere Automaten nicht umgerüstet werden können, nutzt man vielleicht die Taste Kurzstrecke dafür. Das Kurzstreckeneinzelticket gibt es dann in der Zeit an Automaten nicht mehr, sondern nur noch als mobile Tickets.

In Bezug auf die Einnahmenaufteilung hast Du das Problem nicht verstanden. Es geht um den Geldfluss innerhalb von Verbünden an die einzelnen Operateure, die in dem Verbund Verkehrsleistungen fahren. Aber mit dem 9-EUR Kurzstreckenmonatsticket wäre dies kein Problem.

Dann haben wir ja in Kürze eine Lösung erarbeitet.

Stephan

turboengine
30.03.2022, 14:58
Dann haben wir ja in Kürze eine Lösung erarbeitet.


Noch gendern, ansonsten Freigabe :D

André 69
11.06.2022, 16:41
Hi,

mich wundert, daß man sich über so etwas wundert, und einer Studie bedarf:
https://www.deutschlandfunk.de/faule-zertifikate-ermoeglichen-tricksereien-beim-klimaschutz-100.html

Für mich war die Ausgabe der Zertifikate das Ponton zm Ablasshandel im Mittelalter.
Warum sollte ich mein Handeln ändern, wenn ich mich von meinen Sünden freikaufen kann.

Gruß André

turboengine
11.06.2022, 19:58
Hi,

mich wundert, daß man sich über so etwas wundert, und einer Studie bedarf

Sowohl die Studie wie die Berichterstattung darüber sind kompletter Unsinn. Da werden Emissionsberechtigungen und Herkunftsnachweise in einen Topf geworfen.
Ist wie so oft bei dem Thema: Meinungsstark und kenntnisschwach.

turboengine
15.06.2022, 06:52
Gazprom Germania muss nun mit 10 Milliarden Steuergeld gestützt werden.
https://www.zeit.de/wirtschaft/2022-06/gazprom-germania-bundesregierung-hilfszahlung-gasversorgung?

Hätten die Merkel-Regierungen eine halbwegs realistische Energiepolitik betrieben, stünden wir nun wesentlich besser da. Aber erst mal alles abschalten und nur auf Gas und Importe aus dem Ausland setzen, rächt sich jetzt.

twolf
15.06.2022, 14:00
Gazprom Germania muss nun mit 10 Milliarden Steuergeld gestützt werden.
https://www.zeit.de/wirtschaft/2022-06/gazprom-germania-bundesregierung-hilfszahlung-gasversorgung?

Hätten die Merkel-Regierungen eine halbwegs realistische Energiepolitik betrieben, stünden wir nun wesentlich besser da. Aber erst mal alles abschalten und nur auf Gas und Importe aus dem Ausland setzen, rächt sich jetzt.

Kein Problem, Wir haben ja Bodenschätze wie ÖL, GAS, Uran, ...............
Gibt es einen Unterschied ob ich GAS, ÖL, URAN oder andere Rohstoffe Sind?
Oder Ersetzen wir Lieber AUSLAND durch RUSSLAND?

turboengine
15.06.2022, 15:34
Kein Problem, Wir haben ja Bodenschätze wie ÖL, GAS, Uran, ...............
Gibt es einen Unterschied ob ich GAS, ÖL, URAN oder andere Rohstoffe Sind?
Ja klar. Je leichter speicherbar, desto besser.


Oder Ersetzen wir Lieber AUSLAND durch RUSSLAND?

Nein. Beim Strom hat man sich auf Frankreich verlassen. Schlechte Idee. Nun hofft man auf Polen und die Slowakei.

wutzel
15.06.2022, 18:28
Schlechte Idee. Nun hofft man auf Polen und die Slowakei.

Und auf Chinas Marktmacht bei Solar die noch höher ist als die Abhängigkeit vom Gas, nachdem man das in Deutschland alles kaputt gemacht hat.:flop:

Rudolfo
15.06.2022, 21:57
Die sogenannte Zeitenwende kann ich nun auch aus der Sicht eines Konsumenten bestätigen: ;)

Heute beim Einkauf festgestellt: Die Toilettenpapierrollen sind geschrumpft. Sowohl in der Höhe als auch in der Breite. Das Papier wird dünner aber fester. Was folgern wir daraus?

Da meine Frau gern bäckt, habe ich in den letzten Wochen nach Mehl Ausschau gehalten. Das zuständige Regal war längere Zeit leer. Kürzlich gab es plötzlich wieder ein paar Kilopäckchen. Der Aufdruck war in einem Kauderwelsch aufgedruckt, den ich nicht lesen oder übersetzen konnte. Habe ernsthaft überlegt, ob ich das Mehl meinem polnischen Nachbarn zeige. Mein Herkunftsvermutung ging in diese Richtung.
;)
Die Zeiten ändern sich mit Macht ...

twolf
16.06.2022, 11:26
Ja klar. Je leichter speicherbar, desto besser.



Nein. Beim Strom hat man sich auf Frankreich verlassen. Schlechte Idee. Nun hofft man auf Polen und die Slowakei.

Ja ja https://taz.de/Strom-Export-aus-Deutschland/!5843624/#:~:text=Ungew%C3%B6hnlich%20vor%20allem%3A%20Deut schland%20exportierte,H%C3%B6he%20von%201%2C3%20Te rawattstunden.