Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Energiewende wird abgewürgt
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Reisefoto
06.04.2021, 20:26
Aber grossteils verzerrt oder unvollständig dargestellt oder einfach schlicht falsch. ...
Wie ich schon schrieb, kann man nicht alles unterschreiben, aber viele Dinge sind auch richtig dargestellt.
Generell läuft die „CO2-Wende“ der Wirklichkeit hinterher weil hier Wunschdenken der normativen Kraft des Faktischen ausgesetzt ist.
Es hat zwar mitunter auch zu optimistische Annahmen gegeben, aber das faktische ist, dass die Energiewende ab 2005 unerwünscht war. Es gab eine Kombination aus nicht darum kümmern und ausbremsen.
Ein so einschneidendes und umfangreiches Vorhaben funktioniert nur, wenn es hohe Priorität besitzt und engagiert umgesetzt wird. Seit Einführung des EEG sind 21 Jahre vergangen und und bis heute sind noch nicht einmal die Baugrunduntersuchungen für die Leitungstrassen abgeschlossen.
Neben den technischen Herausforderungen sind auch ökonomische Konzepte für einen stabilen Netzbetrieb zu schaffen. Das ist zu spät gesehen worden und die Lösungen sind teilweise unausgegoren. Was künftig hilfreich sein wird, ist dass Autoherstller die Akkus der Fahrzeuge ihrer Kunden als Netzpuffer verwenden wollen. Mit Anstieg der E-Mobilität wird dadurch eine große Pufferkapazität geschaffen werden, die zum Geschäftsmodell der Fahrzeughersteller werden wird.
steve.hatton
06.04.2021, 20:46
...werden könnte.
Der deutsche Michel hat aber Angst davor, dass sein Akku schneller stirbt, wenn ein Dritter darauf zugreifen kann und evtl. die Karre nicht voll geladen ist, wenn er grad dringendst Zigaretten holen fahren muss !
turboengine
06.04.2021, 21:50
Was künftig hilfreich sein wird, ist dass Autohersteller die Akkus der Fahrzeuge ihrer Kunden als Netzpuffer verwenden wollen. Mit Anstieg der E-Mobilität wird dadurch eine große Pufferkapazität geschaffen werden, die zum Geschäftsmodell der Fahrzeughersteller werden wird.
Die Verklärung der Elektromobilität ist die weisse Salbe der Energiewende. Die Einbeziehung der Akkumulatoren taugt bestenfalls zum "Peakshaving" auf der unteren Spannungsebene. Wir haben in der Schweiz zusätzlich schon einige grosse Batteriespeicher in Betrieb genommen um den Flatterstrom zu bändigen und Ungleichgewichte im Netz auszuregeln die durch den Wegfall des Kernkraftwerks Mühleberg entstanden sind. Hierdurch fehlt insbesondere Primärreserve aus den rotierenden Massen des thermischen Kraftwerks. Fast alle Batteriespeicher dienen derzeit vorwiegend der Frequenzstabilisierung die durch Wind und Solarstrom im Netz verursacht wird. Wind und Solarkraftwerke können das nicht leisten, sondern nur Grosskraftwerke mit entsprechen grossen Schwungmassen. Wenn die Fehlen, müssen Batteriespeicher her. Die können dann aber nicht auch noch gleichzeitig als Blackoputversicherung dienen - auch wenn es Zeitungsschreiberlinge gerne so verkaufen.
Es ist auch höchst umstritten, ob Elektroautos das Netz eher stabilisieren oder destabilisieren. Je nach Glaubensrichtung kommen da je nach Annahmen unterschiedliche Ergebnisse heraus. Zum Geschäftsmodell wird es jedenfalls nichts taugen, es wird eher die Auflage kommen dass die Fahrzeuge kostenlos zur Stabilisierung beitragen müssen bzw. dass das Laden bei Knappheit vom Versorger unterbrochen werden kann - so wie beim Wärmepumpenstrom auch.
Übrigens: Beim Vorfall am 8 Januar (https://www.entsoe.eu/news/2021/01/26/system-separation-in-the-continental-europe-synchronous-area-on-8-january-2021-2nd-update/) hat die deutsche Politik und Presse übrigens sehr "laut geschwiegen".
Und das grösste Problem, die fehlende Erzeugungs- und Netzkapazität im Winter bei Dunkelflaute - die "Mangellage" - ist eine grössere Bedrohung für die Bevölkerung als eine Pandemie. Das ergeben sogar Studien der Regierung.
https://www.babs.admin.ch/de/home.detail.nsb.html/81359.html
Eigentlich müssten zehn Lauterbachs durch alle Talkshows tingeln und das in jedes Mikrofon und in jede Kamera schreien.
Hallo Klaus,
was hältst Du von dem russischen Kernreaktor der 4. Generation, die unseren Atommüll weiter "verbrennen" können, bis zu einer Halbwertszeit von ca. 200 Jahren?
Ich weiß jetzt nicht, ob das Thema hier schon behandelt wurde.
Grüße
Horst
turboengine
22.04.2021, 17:34
Hallo Klaus,
was hältst Du von dem russischen Kernreaktor der 4. Generation, die unseren Atommüll weiter "verbrennen" können, bis zu einer Halbwertszeit von ca. 200 Jahren?
Ich weiß jetzt nicht, ob das Thema hier schon behandelt wurde.
Grüße
Horst
Hallo Horst,
Du meinst vermutlich den BREST-OD-300 Demonstrator.
Das wäre jetzt ein längerer Aufsatz zu den bleigekühlten Reaktoren und die speziell russische Art mit bestimmten Detailproblemen umzugehen. Das würde den Rahmen hier sprengen und ich bin eh schon der Atomfuzzi des SUF.
https://www-pub.iaea.org/MTCD/Publications/PDF/STIPUB1836web.pdf#page26
Hier wird dieser Reaktor schön beschrieben aber meiner Meinung nach gibt es elegantere Lösungen.
Es ist vollkommen klar, dass weltweit an neuen Reaktortypen geforscht wird und China wird wohl am schnellsten damit in Betrieb gehen. Es folgen dann Indien, Japan und Korea. Frankreich hat hier seine Aktivitäten (Astrid-Projekt) schon eingestellt und Europa verwaltet nur noch sein Mittelmass. Das wird nix mehr hier.
Das Fernsehen tut ja auch mit tätiger Hilfe von sogenannten Wissenschaftlern sein äusserstes um erst keine Hoffnung aufkommen zu lassen dass es „da draussen“ auch noch etwas anderes gibt als Sonnenkollektoren und Windmühlen
https://youtu.be/hyxWOXLwTVY
Prof. Lesch ist hierbei ganz besonders eifrig.
Dann hat unser "Atomfuzzi" sicher auch ein Lösung für die Endlagerung, oder?
Dann hat unser "Atomfuzzi" sicher auch ein Lösung für die Endlagerung, oder?
die habe vielleicht sogar ich. Was bei uns an "verbrannten" Brennstäben aus Reaktoren mit 60er Jahre Technologie kommt hat noch über 90% des Energiegehalts. Mit passenden Reaktoren (Brüter waren das früher, weiss nicht was es heute gibt) kann man das Zeugs verbrennen. Was man gemeinhin als Atommüll sieht der Millionen Jahre verbuddelt werden muss ist eigentlich ein Rohstoff den die nächste vernünftige Generation nach uns nutzen wird.
steve.hatton
22.04.2021, 18:16
Der Umgang mit Atommüll D (Asse) ist natürlich eine ganz andere Sache als die Atommüllproblematik an sich.
Ich glaube man kann schon sagen dass Atomkraft politisch tot ist - in wie weit dies heute auch noch gelten muss ist eine Frage der "unvoreingenommenen" Herangehensweise. Ich persönlich bin auch eher auf der ablehnenden Seite.
Ich glaube man kann schon sagen dass Atomkraft politisch tot ist - in wie weit dies heute auch noch gelten muss ist eine Frage der "unvoreingenommenen" Herangehensweise.
Die Atomkraft ist in den meisten Ländern Europas, außer Frankreich und vielleicht GB, auch gesellschaftlich tot. Ich war eigentlich auch mal ein Gegner der Atomkraft und wenn ich bedenke wieviele AKWs wird heute hätten wenn alles gebaut worden wäre in den 60ern/70ern das geplant war, oh Graus. Da war die Anti-Atomkraft-Bewegung sicher gut. Oder vielleicht auch nicht weil die Kohlekraftwerke schon lange weg wären wenn die die ganzen AKWs hätten.
Aber bei Licht betrachtet war das tatsächlich Technik der 60er Jahre - wenn ich überlege wie mein Käfer damals aussah und fuhr ... und der Computer der Saturn-Rakete hatte die Grösse einer Raketenstufe.
Ich bin der Meinung dass man seine Standpunkte immer mal wieder prüfen muss gegen aktuelle Fakten und finde heute nicht mehr soviel das OBJEKTIV gegen CO2-freie Atomkraft spricht.
Mit passenden Reaktoren (Brüter waren das früher, weiss nicht was es heute gibt) kann man das Zeugs verbrennen...Ich nehme an, du meinst nicht wirklich "verbrennen", oder?
Atommüll ist aber nicht gleich nur alte Brennstäbe. Da gibt es zig tausende Tonnen anderes Matrial, das zu entsorgen ist (sieh Fukushima usw.).
Ich nehme an, du meinst nicht wirklich "verbrennen", oder?
Atommüll ist aber nicht gleich nur alte Brennstäbe. Da gibt es zig tausende Tonnen anderes Matrial, das zu entsorgen ist (sieh Fukushima usw.).
nein, natürlich meine ich nicht bildlich "verbrennen", das weisst du auch.
Es ist schon klar dass da eine Menge anfällt. Aber andererseits - man hat sich ja nun geeinigt dass die Klimaerwärmung ein globales und das weitaus grösste Problem unserer Zeit ist.
Warum "opfert" man nicht eine kleinen Teil des Globus, meinetwegen eine strukturschwache unbewohnte Gegend wie die Hochebene von Tadschikistan, und bringt dort den Atommüll der Welt hin. Dann wird ein Landstrich unbewohnbar, das zugehörige Land kann man sehr grosszügig entschädigen, aber der Rest ist "gerettet".
Manchmal im Leben kann man nicht alles haben sondern muss sich für das kleinere Übel entscheiden.
Weil der Müll nicht dort bleibt, wo du ihn gerne hinkarren willst!
Vielleicht 10 Jahre, vielleicht 100Jahre - aber keine 100000Jahre...
Weil der Müll nicht dort bleibt, wo du ihn gerne hinkarren willst!
Vielleicht 10 Jahre, vielleicht 100Jahre - aber keine 100000Jahre...
wenn, wenn - wenn viele davon ausgehen dass der Planet in 30-100 Jahren weitgehend unbewohnbar wird wegen CO2, was denkst du über 100000 Jahre nach?
turboengine
22.04.2021, 19:33
Der Müll von heute ist der Rohstoff von morgen. Wäre nicht das erste mal. Darum wird das Zeug ja auch nicht einfach in die Grube gekippt wie in der Asse.
Ausserdem kommt man um die Endlagerung von Radioaktiven Stoffen eh nicht herum da in Medizin und Technik mehr als genug davon anfallen.
Auch in Österreich wird ein Endlager gesucht, schliesslich will man Krebspatienten ja auch hier nicht ohne Therapie einfach sterben lassen, oder?
https://www.bundeskanzleramt.gv.at/dam/jcr:a027d71a-d81a-4cb2-88c8-548a47d54401/26_12_prog_NB.pdf
Wird von Politik und Medien aber gerne verschwiegen.
DU verschweigst natürlich wiederum, dass es bei den medizinischen Abfällen um ganz andere Mengen und ganz andere Halbwertszeiten geht...
turboengine
22.04.2021, 20:19
DU verschweigst natürlich wiederum, dass es bei den medizinischen Abfällen um ganz andere Mengen und ganz andere Halbwertszeiten geht...
Das Zeug fällt aber kontinuierlich an. Auch spätere Generationen werden auf radioaktive Stoffe nicht verzichten können. Es wird also irgendwann ein Endlager geben müssen, auch wenn die jetzigen Regierungen das Problem lieber vor sich herschieben.
Österreich macht es ganz elegant, der hochradioaktive Abfall aus dem Forschungsreaktor der TU Wien geht zurück in die USA. „Bundesverfassungsgesetz für ein atomfreies Österreich“
Schon der Name ist saudumm. Atome? Verbieten.
Und immer der erhobene Zeigefinger...
DU verschweigst natürlich wiederum, dass es bei den medizinischen Abfällen um ganz andere Mengen und ganz andere Halbwertszeiten geht...
ich fürchte, du hast nicht die geringste Vorstellung davon, mit welchen Dosen in der Krebstherapie gearbeitet wird.
Meine letzte Behandlung waren 40 Gray, das entspricht der zulässigen Dosis für beruflich exponierte Personen in 2000! Jahren
Die Isotope dafür stammen aus speziellen Reaktoen mit besonders hohen Neurtonenfluss.
Ich nehme an, du meinst nicht wirklich "verbrennen", oder?
Atommüll ist aber nicht gleich nur alte Brennstäbe. Da gibt es zig tausende Tonnen anderes Matrial, das zu entsorgen ist (sieh Fukushima usw.).
Dir ist aber auch bewusst, dass die Kohlekraftweke dieser Welt jedes Jahr tausende Tonnen Uran und Thorium nebst Zerfallsprodukten in die Umwelt emittieren? China gewinnt aus den Verbrennungsprodukten schon einen Teil seines Uranbedarfs.....
turboengine
23.04.2021, 06:48
Um wieder auf das Thema zurückzukommen: nein die Energiewende wird nicht abgewürgt, aber die Kosten werden dem Steuerzahler aufgebürdet und verschwinden so aus dem Bewusstsein.
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/klima-energie-und-umwelt/weniger-eeg-umlage-regierung-senkt-strompreis-17306609.html
Das ist eine bewährte Methode der Politik, ändert aber halt nichts daran, dass schon der globale Ansatz vollkommener Unsinn ist. China wird bei den derzeitigen Wachstumsraten seine Wirtschaftstätigkeit bis 2030 etwa verdoppeln, hat aber die Zusicherung dies ohne CO2 Einsparung tun zu können. Gleichzeitig bauen sie Kohlekraftwerke als ob es kein Morgen mehr gibt.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/weltwirtschaft/china-fuenfjahresplan-klimaschutz-101.html
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/china-kohle-klimaschutz-101.html
Hierzulande werden energieintensive Industrien aus dem Land getrieben und China springt nur zu gerne dafür mit seinen Kohlekraftwerken ein. Und das ganze führt zu einer Explosion der Steuern für den Rest der Wirtschaft und der Bürger.
Finde den Fehler.
ich fürchte, du hast nicht die geringste Vorstellung davon, mit welchen Dosen in der Krebstherapie gearbeitet wird.Dose !=Masse; Und die Halbwertszeiten sind auch unterschiedlich.
Und keiner hat gesagt, schon gar nicht ich, dass Kohlekraftwerke "sauber" sind. Ganz im Gegenteil - da reicht schon der "normale" Dreck und das CO2!
Stimmt, aber oft genug gibt es ein Tochternuklid, was einem dann sein Leben lang erhalten bleibt- Siehe Technetium 99m.
Außerdem, ohne entsprechenden Reaktor gäbe es dies Nuklide nicht. Diese Reaktoren arbeiten mit mittel- angereicherten Uran mit ca 20 % U235. Diese Brennelemente sind nach wenigen Monaten verbraucht und müssen getauscht werden. Gut, Östereich betreibt meines Wissens keinen solchen Reaktor und verschiebt somit das Problem ins Ausland.......
Wass mir bei den ganzen Atom- und Kohlegegnern abgeht ist ein Konzept, wo der Strom herkommen soll wenn es draußen dunkel ist und dummerweise auch grad wenig Wind ist. Im Winter sollen ja solche großflächigen Wetterlagen mehr oder weniger regelmäßig vorkommen......
Abgesehen davon, dass man so viele Pumpspeicherwerke gar nicht bauen könnte, sind diese ja auch für die Umweltschützer ein rotes Tuch......
Oder anders ausgedrückt: Ich kann gegen vieles sein, muss dann aber mit den Alternativen leben können. Gegen alles sein ist keine Option und Kerzen haben eine miserable Ökobilanz...
Ich bin "nicht gegen alles"!
Es ist vollkommen klar, dass es nicht von heute auf morgen gehen wird, dass wir weltweit ohne Kernkraft und ohne Kohle auskommen werden.
Es ist aber genauso klar, dass diese beiden "alten" Technologien die Menschheit vor extreme Probleme stellt bzw. stellen wird.
Daher muss mMn alles getan werden, damit wir ohne diese Technologie auskommen können.
Es wird auch nicht eine Energiequelle sein dürfen, sondern es wird ein Mix aus möglichst vielen Quellen sein müssen, die die Energieversorgung sicher stellen kann.
Hätte man all die Förderungen, die für die Kohle- und Kernkraft in den letzten 30-50 Jahren ausgeschüttet wurden, dafür verwendet um Alternativen zu finden, hätten wir dieses Problem nicht.
Und welche Alternativen stehen in der Pipeline und müssen "nur noch etwas weiterentwickelt" werden?
Momentan habe ich den Eindruck, dass mit den Alternativen mehr Schaden angerichtet wird, wie es nutzen tut, siehe Biogas oder die weit verbreitete Abholzung von Hecken um daraus Hackschnitzel und Pellets für Heizungen zu machen ....:flop::flop::flop:
Und welche Alternativen stehen in der Pipeline und müssen "nur noch etwas weiterentwickelt" werden?Warum zitierst du etwas, dass ich so nie geschrieben habe? :flop:
Es sind hunderte Milliarden Dollar in die Förderung der Kernenergie geflossen und einige tausend Milliarden Dollar wurden durch die Unfälle "vernichtet".
Also nicht "etwas weiterentwickelt", sondern massive Geldmittel für ev. gänzlich neue Technologien. Schau dir an, was im Sektor der Telekommunikation, Internet und Computertechnologie in den letzten 20 Jahren passiert ist. Genau so einen Forscherdrang und Geldmittel müssten bei der Energieversorgung möglich sein.
steve.hatton
23.04.2021, 11:01
Das ist prinzipiell richtig, andererseits haben gewisse Leute auch gesagt, bis der Müll anfällt, wird man Lösungen haben (Kernenergie) - gut es gibt welche, in wie weit diese risikolos sind muss man halt mal idelogiebefreit analysieren.
Das scheint das Problem zu sein.
Zum anderen ist es offenbar ein Problem zu viel dezentrale Anlagen zu bauen, seien es Dörfer die mit ihrer eigenen Stromversorgung mit einem Mix z.B. aus Wind-, Sonnen- und Biogas-Energie ein unabhängiges System zu errichten.
Da mag Landesweit gar nicht funktionieren und irgendwo muss die "Notreserve oder Grundlastabsicherung" gegeben sein - offenbar wird das oft unterschlagen.
Letztendlich geht es über den Preis und das Risiko.
Dreckige, also Emissions-reiche Energie ist vermeintlich billig, weil bisher niemand die Emissionsnachwirkungen einpreist, "saubere" Energie ist kaum grundlastfähig oder risikobehaftet.
Was nun ?
Und wie beim Haushaltsgeld gibt`s auch hier zwei Wege, mehr sparen oder mehr verdienen.
Also nicht "etwas weiterentwickelt", sondern massive Geldmittel für ev. gänzlich neue Technologien. Schau dir an, was im Sektor der Telekommunikation, Internet und Computertechnologie in den letzten 20 Jahren passiert ist. Genau so einen Forscherdrang und Geldmittel müssten bei der Energieversorgung möglich sein.
Leider funktioniert Moores Law, nämlich Leistungssteigerung durch Strukturverkleinerung in der Energietechnik überhaupt nicht, dort gilt eher Effizienzsteigerung durch größere Einheiten.
Und die Prozesse in der Energietechnik sind ziemlich ausgereizt.
Abgesehen davon denken viele kluge Leute über neue Prinzipien nach, aber mir ist kein Ansatz bekannt geworden, wie man die Energieversorgung auf eine andere Basis stellen könnte. Freie Energie ist jedenfalls keine Lösung, da sprechen die Hauptsätze der Thermodynamik dagegen. Aber vielleicht gelingt es ja irgendwann, die dunkle Energie anzuzapfen....:roll:
steve.hatton
23.04.2021, 12:05
Und was leider auch noch dazu kommt, dass z.B. bei der Gebäudedämmung die Dinge nicht zuende gedacht werden.
Wenn massiv Energie aufwende um einen Altbau energetisch zu sanieren - ich spreche hier nicht von rudimentären Maßnahmen wie neue Heizung oberste Geschossdecke dämmen und Kellerdecke dämmen, sondern neuen 3-fach-verglasten Fenstern, Vollwärmeschutz etc, dann stell sich die Frage ob sich dies nicht monetär sondern allein von der Energiebilanz überhaupt "auszahlt", bis die Bauteile insbes. der Vollwärmeschutz schon wieder renoviert oder gar als Sondermüll entsorgt werden müssen.
Was nun ?Nachdenken! Investieren und nicht immer nur schreien: "Das geht nicht!"
Klar ist es einfacher ein AKW hinzustellen und damit Grundlast zu versorgen. Aber wie viel kostet im Moment ein AKW? 40Mrd$? Wie viel kostet die Entsorgung eines AKW am Ende der Lebensdauer? Nochmal 40Mrd$? Wie viel kostet die Endlagerung? Wie viel kosten die Unfälle? Ist dann Kernenergie wirklich so billig?
Warum kann man nicht 1Mio. PV-Anlagen über das I-Net zusammenschalten wie ein AKW?
Sicher keine singuläre Lösung, aber es gibt so viele Möglichkeiten Energie zu erzeugen - nicht nur PV und Wind! All diese Möglichkeiten müssen genutzt werden. Denn es muss ja auch klar sein, dass auch das Uran nur sehr begrenzt in der Erdkruste vorkommt...
Nachdenken! Investieren und nicht immer nur schreien: "Das geht nicht!"
Klar ist es einfacher ein AKW hinzustellen und damit Grundlast zu versorgen. Aber wie viel kostet im Moment ein AKW? 40Mrd$? Wie viel kostet die Entsorgung eines AKW am Ende der Lebensdauer? Nochmal 40Mrd$? Wie viel kostet die Endlagerung? Wie viel kosten die Unfälle? Ist dann Kernenergie wirklich so billig?
Warum kann man nicht 1Mio. PV-Anlagen über das I-Net zusammenschalten wie ein AKW?
Sicher keine singuläre Lösung, aber es gibt so viele Möglichkeiten Energie zu erzeugen - nicht nur PV und Wind! All diese Möglichkeiten müssen genutzt werden. Denn es muss ja auch klar sein, dass auch das Uran nur sehr begrenzt in der Erdkruste vorkommt...
Erstmal kosten 1 Mio PV-Anlagen zusammen mit einem intelligenten Grid auch was. Vielleicht 10 Milliarden? Wie lange ist überhaupt die Lebensdauer von PV-Anlagen? 20 Jahre? und wie werden sie entsorgt?
Und du sagst es ja selbst - GRUNDLAST. Da gibt es halt auch Zeiten wie z.B. im Februar wo eine Schneedecke auf dem ganzen Land liegt und PV-Anlagen genau NULL Strom erzeugen. Windstill war es auch noch. D.h. du brauchst Speicher. Sehr viel Speicher. Nein, das Netz ist nicht der Speicher, auch wenn Annalena das glaubt.
Eigentlich dachte ich dass irgendwann mal der Fusionsreaktor alle diese Probleme löst, wie weit ist der heute eigentlich?
Ich glaube aber auch nicht dass es heute noch sehr viel Sinn ergeben würde in Deutschland ein AKW zu bauen, das ist zu teuer und die Bauzeit zu lange, wir haben auch gar nicht mehr die Firmen und Leute die das könnten.
Aber die voll funktionierenden und im Vergleich zu anderen Ländern sicheren AKW abzuschalten und stattdessen Kohlekraftwerke zu betreiben war/ist absurd.
Erstmal kosten 1 Mio PV-Anlagen zusammen mit einem intelligenten Grid auch was. Vielleicht 10 Milliarden?Möglich, aber nicht 40. Hat ja keiner gesagt, dass es kostenlos ist, aber sicher billiger!
Wie lange ist überhaupt die Lebensdauer von PV-Anlagen? 20 Jahre? und wie werden sie entsorgt?Mindestens! Meine läuft seit 13 Jahren ohne Probleme...
Entsorgung? Da strahlt nichts. Si ist ziemlich inert. Einschmelzen? Neu machen?
Eigentlich dachte ich dass irgendwann mal der Fusionsreaktor alle diese Probleme löst, wie weit ist der heute eigentlich?Leider nicht viel weiter als vor 40 Jahren als ich zu studieren begann...Und auch ein Fusionsreaktor produziert Massen an (schwach!) radioaktiven Müll durch die intensive Neutronenstrahlung.
Nochmal: ich habe nicht behauptet, dass man mit PV und Wind alle Probleme lösen kann. Nur die Kernenergie ist auch keine Lösung!
Nachdenken! Investieren und nicht immer nur schreien: "Das geht nicht!"
Ich kenne keine Denkverbote. Eine mögliche Lösung muss nur überhaupt physikalisch möglich sein und in der Summe einen positiven Effekt bringen.
Denkverbote kennen nur die Kernkraftgegner die das Atommüllproblem wie eine Monstranz zur Fronleichnamsprozession vor sich her tragen....
Klar ist es einfacher ein AKW hinzustellen und damit Grundlast zu versorgen. Aber wie viel kostet im Moment ein AKW? 40Mrd$? Wie viel kostet die Entsorgung eines AKW am Ende der Lebensdauer? Nochmal 40Mrd$? Wie viel kostet die Endlagerung? Wie viel kosten die Unfälle? Ist dann Kernenergie wirklich so billig?
Die deutschen Stromkunden haben allein letztes Jahr über 40 Milliarden EURO an EEG bezahlt.....
Warum kann man nicht 1Mio. PV-Anlagen über das I-Net zusammenschalten wie ein AKW?
Du kannst Deutschland flächendeckend mit PV- Anlagen zupflastern und wirst Nachts immer noch keinen Strom haben.
PV und Windkraft funktioniert nur mit entsprechend leistungsfähigen Energiespeichern, die aber nicht ansatzweise in Sicht sind. Strom ist eine sehr konzentrierte Energie und mit ein paar Tesla-Akkus kommt man da nicht weit.
Den abgedrehtesten Vorschlag hab ich mal in der Technology Revue gesehen.
Dort wurde vorgeschlagen, einen Zylinder von 1000 m Durchmesser und 500 m Höhe aus dem Boden zu schneiden und ihn hydraulisch 500m hoch zu heben. Abgesehen davon, dass ich nicht glaube, so was realisieren zu können, speichert dieses Konstrukt gerade mal die Energie, die das KKW Gundremmingen in 3 Wochen erzeugt hat. Das man daneben noch einen See mit mehreren 100 Millionen m³ Wasser als Zwischenspeicher für die Hydraulikflüssigkeit anlegen muss, wurde aber wohlweislich verschwiegen. :roll:
Was ich überhaupt nicht verstehe, warum Projekte wie Desertec abgewürgt wurden, das ist die Einzige mir bekannte Technologie, die auf Solarbasis funktionieren könnte, aber vermutlich würden dann die Fördermittel in die falschen Kanäle fließen.
Ich habe heute mit einen etwas älteren Mann am Tisch gesessen, der sich bitter über das Auslaufen der Förderung für seine Solaranlage ausgeheult hat und jetzt sogar auf den Stromertrag Einkommenssteuer zahlen soll. Mein Mitgefühl hielt sich sehr in Grenzen....
Zur Kernfusion, auch dort entstehen durch den extrem hohen Neutronenfluss hochaktive Bauteile, auch wenn die meisten Neutronen zum Erbrüten des für die Reaktion erforderlichen Tritiums benötigt werden.
Allerdings hat man es durch die Auswahl der Baustoffe in der Hand , dass nur Nuklide mit recht kurzer Halbwertszeit entstehen. Und die anfallenden Mengen sind gering.
steve.hatton
23.04.2021, 15:18
Möglich, aber nicht 40. Hat ja keiner gesagt, dass es kostenlos ist, aber sicher billiger!
Mindestens! Meine läuft seit 13 Jahren ohne Probleme...
Entsorgung? Da strahlt nichts. Si ist ziemlich inert. Einschmelzen? Neu machen?
Leider nicht viel weiter als vor 40 Jahren als ich zu studieren begann...Und auch ein Fusionsreaktor produziert Massen an (schwach!) radioaktiven Müll durch die intensive Neutronenstrahlung.
Nochmal: ich habe nicht behauptet, dass man mit PV und Wind alle Probleme lösen kann. Nur die Kernenergie ist auch keine Lösung!
Genau, das ist das Dilemma - und keiner hier hat geschrieben oder gar geschrieene "das geht nicht".
Im Gegensatz zu Dir erachte ich sogar die Kosten als sekundär. Erst mal muss es funktionieren !
Was Annalena glaubt oder nicht, wissen wir alle nicht, aber ich glaube nicht, dass die Grünen so vernagelt sind, das Grundlast-Problem reinen Phantasien zu überlassen.
Etwas Vernunft sollte man dem "Gegenüber" grundsätzlich schon unterstellen.
Denkverbote kennen nur die Kernkraftgegner die das Atommüllproblem wie eine Monstranz zur Fronleichnamsprozession vor sich her tragen....Genau solche polemischen Sätze würgen jede Diskussion ab. Da bist du beim "turbomeister". Schade eigentlich...:cry:
Die Sonne (Sterne) ist die einzige Energiequelle, die wir haben. Das kannst du drehen und wenden wie du willst! :P
Jede Energieform geht letztlich auf die Sonne zurück...
...sogar das Uran (wenn auch nicht auf unsere Sonne).
peter2tria
23.04.2021, 15:52
*** Räusper ***
Auch hier lassen wir Parteien nicht in die Diskussion schlüpfen !!
Genau solche polemischen Sätze würgen jede Diskussion ab. Da bist du beim "turbomeister". Schade eigentlich...:cry:
Das ist genau dass, was mich an den Kernkraftgegnern aufregt. Wenn man sie nach Lösungen fragt, kommt nichts, außer "Atommüll strahlt 1 Million Jahre"
Ich hatte vor nicht allzu langer Zeit so eine Diskussion mit dem Umweltredakteur der "Augsburger Allgemeine" Keine blasse Ahnung, aber diesen Satz habe ich mindestens 10 mal gehört.
Konstruktive Diskussion sieht anders aus.
Sorry, musste einfach mal raus.
Es geht ja nicht nur um Atommüll, sondern dass ja auch mal was schief gehen kann. Natürlich fiktiv, aber einfach mal logisch komplett zuende durchgespielt:
https://www.arte.tv/de/videos/093703-000-A/super-gau-die-letzten-tage-luxemburgs/
Stephan
turboengine
23.04.2021, 18:04
Natürlich fiktiv, aber einfach mal logisch komplett zuende durchgespielt
Das ist kompletter Unfug:
Ein Reaktor überhitzt, explodiert und das ganze Land wird zur Sperrzone.
Wassermoderierte Reaktoren können nicht "explodieren" weil sie einen negativen Void-koeffizient haben. Propaganda-Fernsehen.
In Fukushima wurde kein Wasser als Moderator eingesetzt?
Doch, aber das ist sicher nur Propaganda...:zuck:
Zitat:"Diese Stabilität ist aber nicht mit einer sogenannten „inhärenten Sicherheit“ des Reaktors zu verwechseln. Zum Beispiel ändert auch ein negativer Dampfblasenkoeffizient nichts daran, dass blasendurchsetztes Wasser weniger wirksam kühlt, und vor allem nichts an der Nachzerfallswärme, die bei einem großen Kühlmittelverluststörfall und Versagen jeder Notkühlung zur Kernschmelze führen kann. So ist beim Störfall im März 1979 beim Kernkraftwerk Three Mile Island, einer Anlage mit negativem Dampfblasenkoeffizienten, eine partielle Kernschmelze erfolgt. Auch im Kernkraftwerk Fukushima I kam es im März 2011 zu einem solchen Unfall."
turboengine
23.04.2021, 18:57
Sicher keine singuläre Lösung, aber es gibt so viele Möglichkeiten Energie zu erzeugen - nicht nur PV und Wind! All diese Möglichkeiten müssen genutzt werden. Denn es muss ja auch klar sein, dass auch das Uran nur sehr begrenzt in der Erdkruste vorkommt...
Das Problem ist die Energiedichte. Wind und Sonne verbrauchen riesige Flächen um dieselbe Energie "einzusammeln" wie die Grosskraftwerke oder die Brennstofflager die sie ersetzen sollen. Und was immer gerne vergessen wird: Wir müssen den gesamten Primärenergieverbrauch mit erneuerbaren Quellen ersetzen und nicht nur die Energieerzeugung aus Braunkohle, Steinkohle, Gas und Uran. Aber die erneuerbaren Energien decken derzeit lediglich rund 15% des Primärenergieverbrauchs.
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/8/86/Prim%C3%A4renergieverbrauch_nach_Energietr%C3%A4ge rn_in_Deutschland.svg/2560px-Prim%C3%A4renergieverbrauch_nach_Energietr%C3%A4ge rn_in_Deutschland.svg.png
Den Gesamtverbrauch so signifikant zu senken, dass man mit Erneuerbaren alleine auskommt wird ohne gravierende Wohlstandseinbussen nicht möglich sein. Auch die Digitalisierung treibt den Energieverbrauch und senkt ihn nicht. Das Schürfen von Bitcoin verbraucht z.B. mittlerweile soviel Elektrizität wie ganz Italien. Und der Strom hierfür kommt vorwiegend aus chinesischen Kohlekraftwerken.
Der neueste heisse Scheiss ist "grüner Wasserstoff" mit der die Dekarbonisierung vorangetrieben werden soll. Aber hier werden die Saldoeffekt über die Sektoren hinweg vergessen. Der Wasserstoff erzeugt sich nicht von selbst, die Energie geht dann woanders weg.
Ein Beispiel: Die Firma für die ich arbeite erstellt gerade eine 2.5-Megawatt-Wasserstoffproduktionsanlage, im Herbst 22 startet die Produktion. Allerdings stammt die Energie aus Wasserkraft, es wird also nicht "mehr" sondern innerhalb der Sektoren Elektrizitätserzeugung zu Verkehr "umgebucht". Beim politischen Hütchenspiel wird das aber gerne vergessen und die Presse versteht das Problem sowieso nicht. Ein Grossteil der Milchmädchenrechnungen der Energiewende stammt aus solchem Hütchenspiel.
Von daher: ich habe überhaupt nichts gegen "Erneuerbare" (Energie ist nicht erneuerbar...), im Gegenteil, sie ernähren meine Kinder da mit dem Risikomanagement von Wind und Solaranlagen gutes Geld verdient wird und ich Risikomanager bin. :D
Was mich aber auf die Palme bringt ist die unglaubliche Naivität mit der die Volkswirtschaft in den Boden gefahren und die Zukunft unserer Kinder vergeigt wird. Im Gegensatz zu Frau Merkel und Herrn Altmaier habe ich ein positives Saldo im Genpool der Menschheit. Und ich bin davon überzeugt, dass über eine saubere Umwelt hinaus auch ein sorgenfreies Leben zum Glück meiner Kinder gehört.
Kernschmelze ist der GAU- der größte anzunehmende Unfall und muss auslegungsseitig sicher beherrscht werden. Dafür gibt es Core- Fänger, die eine Rekritikalität sicher verhindern müssen.
In Fukushima sind die Abklingbecken durch Wasserstoffentwicklung explodiert, also eine Knallgasexplosion. Auch dort hat es keine Rekritikalitäten gegeben
Tree Miles Island war eine partielle Kernschmelze durch Kühlwasserverlust, der durch schwerwiegende Auslegungsfehler der Anlage zu lange unbemerkt blieb. Der negative Dampfblasenkoeffizient hat neben der der durch den Wasserverlust fehlenden Moderatorwirkung dafür gesorgt, dass die Kettenreaktion von allein zum Stillstand kam.
Dabei wurden überschaubare Mengen Krypton 85 freigesetzt:
" Schätzungen zufolge entwich während des Zwischenfalls radioaktives Gas (in Form von Krypton (https://de.wikipedia.org/wiki/Krypton)-85; 10,75 Jahre Halbwertszeit (https://de.wikipedia.org/wiki/Halbwertszeit)) mit einer Aktivität von etwa 1,665 · 1015 Bq (https://de.wikipedia.org/wiki/Becquerel_(Einheit))."
Zur Einordnung dieser Zahlen: Ich bin als Strahlenschutzbeauftragter für einige Dickenmessanlagen mit genau diesn Krypton 85 verantwortlich. Aktivität je Anlage etwa 10E11 Bq. Wir haben davon 3 Stück.....
Auflagen im Störfall: Fenster auf und gut lüften......
Krypton wird im Körper nicht gespeichert.
"Ein Super-GAU kann uns nicht passieren" ist pure Hybris.
steve.hatton
23.04.2021, 19:47
Ein "Super-Gau" ist wieder so ein beologistische Unsinnigkeit - weil GAU ja nicht reicht ?
GAU = "Größter Anzumnehmender Unfall" - was ist größer als das Größte - das Super- Größte ?:roll::roll::roll:
turboengine
23.04.2021, 19:56
In Fukushima wurde kein Wasser als Moderator eingesetzt?
Ja, aber da ist nicht der Reaktor explodiert sondern nur der abgeblasene Wasserstoff. Das ist ein grosser Unterschied zu Tschernobyl. Da gab es eine Explosion des Reaktors wie bei einem Vulkanausbruch.
Die zweit schwerste nukleare Katastrophe war übrigens nicht Fukushima, wie im Fernsehen immer behauptet wird sondern es war der Kyschtym-Unfall 1957 in der Sowjetunion. Da gab es eine chemische Explosion in der Wiederaufbereitungsanlage zur Produktion von Nuklearwaffen. Der Unfall wurde aber nach guter Sowjettradition erfolgreich vertuscht ("Polarlicht"), da die Kontamination auf den Ural beschränkte und keine messbaren Effekte durch radioaktiven Niederschlag in Westeuropa feststellbar waren. Der Unfall hat deutlich mehr Todesopfer gekostet als Fukushima, auch wenn das Fernsehen und manche Politiker gerne die Toten durch den Tsunami als Opfer von Fukushima zählen. Zum Fukushima-Jahrestag gedachte man dann der 16.000 Toten der „Atom-Katastrophe“ in Japan. So funktioniert das mediale Framing und die Legendenbildung in den Köpfen.
@Steve: Auslegungsstörfall (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Auslegungsst%C3%B6rfall)
turboengine
23.04.2021, 20:05
GAU
Ein GAU ist der grösste anzunehmende Unfall, er sollte also technisch beherrschbar sein. Ein anderes Wort dafür ist "Auslegungsstörfall". DA bei Tschernobyl auch bei grösstem sowjetischen Wohlwollen nicht mehr von einer technischen Beherrschbarkeit sprechen kann, haben die Medien 1986 den Begriff "Super-GAU" erfunden "geht über den anzunehmenden Unfall hinaus".
Three Miles Island (Harrisburg) war so ein GAU. Der Störfall verlief innerhalb der Auslegungsgrenzen.
[...]Zum Fukushima-Jahrestag gedachte man dann der 16.000 Toten der „Atom-Katastrophe“ in Japan. So funktioniert das mediale Framing und die Legendenbildung in den Köpfen.
Das liest sich nicht nur auf tagesschau.de aber ganz anders: Klick! (https://www.tagesschau.de/ausland/asien/japan-gedenken-fukushima-101.html)
Sorry, aber Deine pauschale Medienschelte mit Halb- und Unwahrheiten erinnert an Lügenpresse-Rufer.
steve.hatton
23.04.2021, 20:44
Ein GAU ist der grösste anzunehmende Unfall, er sollte also technisch beherrschbar sein. Ein anderes Wort dafür ist "Auslegungsstörfall". DA bei Tschernobyl auch bei grösstem sowjetischen Wohlwollen nicht mehr von einer technischen Beherrschbarkeit sprechen kann, haben die Medien 1986 den Begriff "Super-GAU" erfunden "geht über den anzunehmenden Unfall hinaus".
Three Miles Island (Harrisburg) war so ein GAU. Der Störfall verlief innerhalb der Auslegungsgrenzen.
Daa könnte man überspitzt als wissenschaftliche Überheblichkeit auslegen wenn der Superlativ (größte) das Beherrschbare sein soll:cool:
Den über dem Superlativ gibt es eigentlich nichts mehr....ach doch es könnte ja noch sein dass etwas passiert, das wir doch nicht im Griff haben - nicht nur mit sovjetischer Beherrschbarkeit sondern auch unsozialistisch im "Westen" - es kann also schlimmer kommen ....
Hätte man das B in Gau nicht "vergessen", wäre allerding die Beherrschbarkeit in den Fokus getreten, was eine potentielle Unbeherrschbarkeit impliziert - das wollte wohl keiner:shock:
Aber lassen wir das besser, mich stört die offensichtlich falsche Terminologie.
Die Beherrschbarkeit ist begrenzt.
U.a. daher sprach ich von Hybris.
steve.hatton
23.04.2021, 20:59
Richtig.
Wäre alles so beherrschbar wären die AKWs auch versicherbar.
Noch etwas zur GAU-Geschichte:
Als der Unfall in Harrisburg passierte, wo man den gefährlichen Wasserstoff (Knallgas) über Nacht in die Atmosphäre ableitete, regte sich hier die KWU, von der die hiesigen KKWs grösstenteils gebaut wurden, und entwickelte eine Anlage, die den Wasserstoff unter der Kuppel absaugte und durch einen Membrankompressor (nur statische Dichtungen) in die Anlage gedrückt wurde. Alles, auch der Kompressor befand sich in der heißen Zone unter der Kuppel. Als Mitentwickler dieses Kompressortyps und bis heute mit ihm aktiv verbunden, habe ich damals in allen KKWs diese Maschine als Teil der Anlage in Betrieb genommen. Ich kenne sozusagen fast alle KKWs von innen.
Bei Siemens startete ich 1954 meine berufliche Laufbahn die danach mit der AEG zur KWU wurde. Wie ich auch damals erfuhr, wurde den Japanern seitens der KWU diese Wasserstoffabsorbtionsanlagen auch angeboten. Leider lehnten sie das Angebot ab.
Wie Fukushima zeigte, ein verhängnisvoller Fehler.
Grüße
Horst
turboengine
23.04.2021, 22:42
Sorry, aber Deine pauschale Medienschelte mit Halb- und Unwahrheiten erinnert an Lügenpresse-Rufer.
Beben, Tsunami und Atomunfall: Die Katastrophe von Fukushima vor genau zehn Jahren hat mehr als 15.000 Menschen das Leben gekostet
Lies das mal genau? Die Katastrophe von Fukushima hat 15.000 Menschen das Leben gekostet. Sind diese Opfer alle in Fukushima gestorben? Nein. Wird aber so „geframed“.
Wieviele Tote von diesen 15.000 können der Kraftwerkshavarie direkt zugeordnet werden? Steht das irgendwo wenn schon die Ortsbezeichnung Fukushima benutzt wird?
Mit dem Wort „Unwahrheit“ wäre ich sehr vorsichtig. Und mich in die rechte Ecke zu stellen spricht auch für sich.
Edit:
Da Parteipolitik hier nicht gewünscht ist hier nur die Google Suchwörter: fukushima jahrestag shitstorm
turboengine
23.04.2021, 22:51
Die Beherrschbarkeit ist begrenzt.
Das heisst für einen guten Deutschen dass er vor lauter Angst nicht mehr vor die Türe geht.
steve.hatton
23.04.2021, 23:01
Das andere Extrem:shock:
Zu Fukushima: Ja die Formulierungen sind schon sehr "unpräzise", aber dies ist einer grundsätzliche Wahrnehmenung in den letzten Jahren, dass die Presse inzwischen offenbar kaum mehr interessiert ist an präzisen Formulierungen - zumindest mal die online-Medien.
turboengine
23.04.2021, 23:10
Zu Fukushima: Ja die Formulierungen sind schon sehr "unpräzise"
Unpräzise? Meine Frau war Wirtschaftsredakteurin bei der FAZ. Ich habe sie seinerzeit zu dieser Schlagzeile um ihre Meinung gefragt. Die Antwort war sinngemäss:
Hätte sie sich so eine Schlagzeile geleistet wäre der Chefredakteur auf das Chefredaktionsklo gegangen und hätte sie mit der Klobürste vom Hof gejagt.
Lies das mal genau? Die Katastrophe von Fukushima hat 15.000 Menschen das Leben gekostet. Sind die alle in Fukushima gestorben? Nein. Wird aber so „geframed“. [...]
Lies Du mal bitte den Artikel genau, z.B. den Abschnitt "Ganze Städte versanken im Wasser." Deine Behauptung ist schon wieder eindeutig falsch.
Und deine Wortklaubereien sind angesichts der Opfer einfach nur abscheulich. Du kannst mich ja gerne verklagen, wenn Du mir hier schon offen drohst.
Ich habe Dich übrigens mit keinem Wort in die rechte Ecke gestellt, sondern nur angemerkt, dass Deine Aussagen nicht weit vom Vorwurf Lügenpresse entfernt sind.
Was hat der Shitstorm wegen einer unbedachten Aussage einer Politikerin mit Framing in den Medien zu tun? Nichts.
[...]Hätte sie sich so eine Schlagzeile geleistet wäre der Chefredakteur auf das Chefredaktionsklo gegangen und hätte sie mit der Klobürste vom Hof gejagt.
In welchem Jahr leben wir eigentlich?
Sätze wie "Im Gegensatz zu Frau Merkel und Herrn Altmaier habe ich ein positives Saldo im Genpool der Menschheit." finde ich übrigens schlimm und absolut unangemessen.
Ansonsten ist jetzt hier erst mal Ende für mich, da ich mal ein entspanntes Wochenende brauche.
Das liest sich nicht nur auf tagesschau.de aber ganz anders
Sorry, aber Deine pauschale Medienschelte mit Halb- und Unwahrheiten erinnert an Lügenpresse-Rufer.
Wenn du es ganz genau wissen willst: 2018 ist ein Arbeiter, der an der Beseitigung der Folgen von Fukushima gearbeitet hat gestorben. An 4 weitere wird wegen einer Erkrankung eine Rente gezahlt.
https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2018-09/atomkatastrophe-japan-fukushima-strahlung-todesfall.
Die immer wiederkehrende Unterstellung der 15 000 Toten ist eine bewusste Falschaussage (man kann es auch Lüge nennen) und dient einzig und allein der Manipulation der öffentlichen Meinung durch interessiert Kreise.
turboengine
24.04.2021, 09:53
Und deine Wortklaubereien sind angesichts der Opfer einfach nur abscheulich.
Auch Dir ein schönes Wochenende!
turboengine
05.05.2021, 07:18
„Mehr“ Klimaschutz ist bei einem funktionierenden Emissionshandel nicht vonnöten. Ein CO2-Preis für alle Sektoren, behutsame Förderung neuer Technologien – für den besten „Drive“ sorgt der Markt ansonsten von selbst.
Das ich das in einer deutschen Zeitung nochmal lesen kann hätte ich nicht gedacht. Sie haben es begriffen! Der Europäische Emissionshandel setzt die Mengen fest, jeder nationale Alleingang darüber hinaus treibt nur die Kosten.
Die Widersprüche der Energiewende (https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/klima-energie-und-umwelt/eeg-emissionshandel-teurer-strom-energiewende-bizarr-17323861.html)
Die Energiewende deutscher Ausprägung ist ein Paradebeispiel ideologisch getriebener Symbolpolitik ohne Sinn und Verstand.
Edit: Und noch mehr:
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/klima-energie-und-umwelt/strom-in-deutschland-hoeherer-co2-preis-im-eu-emissionshandel-17323818.html
Jetzt wird es interessant:
https://home.1und1.de/magazine/regio/niedersachsen/bund-ausbau-grenze-offshore-windenergie-35931602
Wo soll jetzt der Strom her kommen?
Gerhard55
24.06.2021, 08:52
Erinnert mich an die späten Siebziger-Jahre: „Zu was brauchen wir Atomkraftwerke? Bei uns kommt der Strom aus der Steckdose!“ Ersetze Atomkraftwerke durch Windkraftanlagen…:crazy:
Wo soll jetzt der Strom her kommen?
Genau daher wo er jetzt auch herkommt, nicht von den Windrädern. Heute morgen, von 8 Mühlen stehen 3 still. Sonne scheint bisher keine. Alles etwas seltsam.
guenter_w
24.06.2021, 11:10
Genau daher wo er jetzt auch herkommt, nicht von den Windrädern. Heute morgen, von 8 Mühlen stehen 3 still. Sonne scheint bisher keine. Alles etwas seltsam.
Nur komisch, dass meine PV bei mehr als 60% Stromerzeugung liegt... (Wolken mit wenigen Lücken).
steve.hatton
24.06.2021, 12:39
Das ist ja der Irrglaube der immer wieder "publiziert" wird....Wolken = keine Sonne.
Ich seh das anders Sonnenfinsternis = keine Sonne und das spürt man schnell weil kein Vogel mehr zwitschert und es doch merklich kühler wird.
Aber auch mit der 10h Regel leistet man in Bayern tolles zur Energiewende....
turboengine
24.06.2021, 17:31
Wo soll jetzt der Strom her kommen?
Sagt der BUND doch selbst:
In der Stellungnahme schlägt der Umweltverband statt dem Ausbau auf See einen stärkeren, dezentralen Ausbau der erneuerbaren Energien an Land vor. Dadurch würde eine Verdichtung der Flächennutzung in den Meeren verhindert. Zudem würden auch weniger Leitungen gebraucht.
Das passt auch zur „Methode Kretschmann“ Der Ministerpräsident in Baden-Württemberg ist da ganz vorn mit dabei den Naturschutz auszuhebeln, um Staatswälder mit Windrädern vollzupflanzen. Widerstand wird mit rigorosen Durchgriffsrechten gebrochen. Der „Aktionsplan Auerhuhn“ lässt grüssen.
Unser Polemiker vom Dienst fühlt sich mal wieder berufen. ;)
turboengine
24.06.2021, 18:01
Unser Polemiker vom Dienst fühlt sich mal wieder berufen. ;)
Ich finde diese Bezeichnung ehrabschneidend, denn sie unterstellt nach heutiger Lesart die eigene Meinung auch dann durcsetzen zu wollen wenn sie sachlich nicht oder nur teilweise mit der Realität übereinstimmt.
Aber stimmt´s etwa nicht? Gibt es in BW nicht im Jahresrythmus Streit um die Errichtung von Windkraftanlagen im Schwarzwald zwischen den Ministerien?
Und hat nicht der Verwaltungsgerichtshof die Genehmigungspraxis als rechtswidrig festgestellt?
https://www.suedkurier.de/ueberregional/wirtschaft/Erneuerbare-Energien-Schwerer-Rueckschlag-fuer-den-Windkraft-Ausbau-im-Land;art416,10405886
Aber Kritiker stets und sofort als Polemiker zu bezeichnen und wie Du es gerne machst und sogleich in die rechte Ecke zu stellen, führt zu einem neuen Duckmäusertum. Ich weiss schon, was ich an der Schweiz habe.
Diese unrealistische Energiewende ist ein Schneeballsystem der Politik nach dem Motto: Nach unserer Abwahl können andere die Schuldenberge abtragen.
[...]Aber stimmt´s etwa nicht?[...]
Ja. Deine Wortwahl - z.B. "um Staatswälder mit Windrädern vollzupflanzen" - ist polemisch. Dann noch „Aktionsplan Auerhuhn“.
Dass es in BW immer wieder Kontroversen zur Energiewende, Jagdgesetz, Naturschutz etc. gibr, zeigt doch, dass es eben kein Lex Kretschmann gibt.
Und wo bitte habe ich Dich hier in die rechte Ecke gestellt?
Dass Du auch - und gerne - Polemik einsetzt, ist Dir mit ziemlicher Sicherheit bewusst.
Polemik (https://de.wikipedia.org/wiki/Polemik)
turboengine
24.06.2021, 18:56
Und wo bitte habe ich Dich hier in die rechte Ecke gestellt?
Hier:
Sorry, aber Deine pauschale Medienschelte mit Halb- und Unwahrheiten erinnert an Lügenpresse-Rufer.
Mit Pegida, AfD usw. habe ich nichts am Hut.
Ich hatte damals "erinnert an Lügenpresse-Rufer" geschrieben. Ich hatte wohl meine Gründe, die ich jetzt mit dem ohne Zusammenhang geposteten Zitat nicht mehr nachvollziehen kann. Insofern ist Dein hier gepostetes Zitat aus dem Zusammenhang gerissen und damit völlig wertlos.
Ich habe Dich meines Wissens hier auch nie bei der Pegida oder der AfD verortet.
Grundsätzlich verwende ich Formulierungen wie "erinnert an", wenn ich eine eigentlich andere Haltung des Gegenübers grundsätzlich nicht ausschließe.
peter2tria
25.06.2021, 08:10
hier beenden wir den persönlichen Disput.
Alle weiteren Äußerungen dazu werden gelöscht.
Reisefoto
16.08.2021, 10:24
"Ausbau von Meeres-Windparks steht still"
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/offshore-windenergie-ausbau-101.html
steve.hatton
16.08.2021, 11:08
Tja schade, ich könnte mir vorstellen dass einige große Windenergie-Firmen hier eventuell die ein oder andere Insolvenzmasse aufschnappen könnte - möglicherweise inkl. der angestossenen Planungen und diese forführen könnte. U.U. könnte das auch von staatlicher Seite angeschoben werden.
Allerdings werden die Auswirkungen des politischen Umherirrens noch viele Jahre der Verzögerung bewirken - das freut sich den politischen Nachfolger...wer auch immer das sein mag.(Vorsicht Ironie)
turboengine
11.09.2021, 10:59
Ja. Deine Wortwahl - z.B. "um Staatswälder mit Windrädern vollzupflanzen" - ist polemisch. Dann noch „Aktionsplan Auerhuhn“.
Der „Aktionsplan Auerhuhn“ ist keine Polemik, den gibt‘s wirklich.
https://www.fva-bw.de/daten-und-tools/geodaten/windenergie-und-auerhuhn
Bei der Planung von Windenergieanlagen im Schwarzwald ist unter anderem das Auerhuhn zu berücksichtigen. Die rechtlichen Hintergründe und eine Zusammenfassung der Thematik sind in einer Präsentation dargestellt (siehe Downloads). Der ungünstige Erhaltungszustand der Auerhuhnpopulation veranlasste die Landesregierung dazu, den "Aktionsplan Auerhuhn" (APA) erarbeiten zu lassen.
Das Problem ist halt mal wieder, dass das Ergebnis nicht zudem grossen Narrativ „wir schaffen die Energiewende nur mit Wind und Sonne“ passt.
Wir gehen nun in einen Winter mit rekordverdächtig hohen Energiepreisen. Die Gründe dafür habe ich schon vor Jahren in diesem Thread beschrieben. Was mir Wirklich Sorgen bereitet ist die immer noch ungebrochene Naivität der Politiker beim Versuch die Energieversorgung nach der Methode Sowjetischer Planwirtschaft „umbauen“ zu wollen. Der „European Green Deal“ und das „Fit for 55“ der EU-Kommission sind ein Meisterstück der Bürokratie, ich habe mich über den Sommer durch mehr als tausend Seiten Regulierung durchgearbeitet. Die Regulierung ist in sich so kompliziert miteinander verwoben, dass Änderungen nur extrem schwierig möglich sind, da immer gleichzeitig mehrere Richtlinien angefasst werden müssten.
Wenn das alles so funktionierte, wäre es eine gute Sache. In der Öffentlichkeit werden allerdings nur die positiven Seiten beschrieben und die „Verlierer“ mit Geld ruhiggestellt. Geld kann man ja einfach drucken, Madame Lagarde macht das schon.
Dummerweise lässt sich aber die Physik nicht mit Geld bestechen, daher habe ich für die Umsetzung an vielen Stellen allergrösste Bedenken.
Wir sind in letzter Zeit in Europa einige Male an Blackouts knapp vorbeigeschrammt. In Deutschland nimmt die Zahl der Interventionen der Netzbetreiber ständig zu (z.B. kurzfristige Unterbrechung der Versorgung von Aluhütten und andere Grossverbraucher).
Ein Blick auf Fundamentaldaten zeigt die Stromlücke: wenn man die stündliche Stromerzeugung aller Kraftwerke von 2019 betrachtet und die gesicherte Leistung abzieht, die bis Ende 2022 vom Netz gehen soll, dann haben wir bei Flaute in knapp 3000 der 8760 Stunden eines Jahres eine Unterdeckung - selbst wenn alle noch vorhandenen Erdgaskraftwerke mit Volllast laufen. Die Netzbetreiber erwähnten in ihrem „Bericht zur Leistungsbilanz“ für 2022 bereits einen Importbedarf von 7200 Megawatt für den Fall einer Engpass-Situation. Das sind sechs Atomkraftwerke oder zwölf grosse GuD Kraftwerke.
https://www.energie.de/et/news-detailansicht/nsctrl/detail/News/leistungsbilanz-prognose-kohleausstieg-vergroessert-luecke-das-ausland-wird-wichtiger
Da diese Berichte wohl zu „ehrlich“ waren, wurde der Bericht dann dem BMWI übertragen und mit dem „Berliner Weichspüler“ behandelt.
https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Publikationen/Energie/bericht-zur-netz-und-kapazitaetsreserve.pdf?__blob=publicationFile&v=10
Ich frage mich, wo die fehlende Energiemenge dann herkommen soll. In kalten Winternächten wollen ja auch die Franzosen und Dänen mit Strom heizen, ihr Strom aus Norwegen, off-Shore Wind und Kernenergie ist ja auch klimaneutral.
Mit der Schweiz gibt es kein Stromabkommen und Österreich liefert am liebsten durchgeleiteten Strom von den Atomkraftwerken aus Ungarn und der Slowakei nach Deutschland. Bleiben noch die Kohlekraftwerke in Polen.
Und die Kohlepreise sind explodiert seit Beginn des Jahres, der Monatskontrakt handelt über 160 USD/t.
Der Strom wird also immer teurer, insbesondere in Knappheitssituationen. Es soll aber immer mehr fossile Energie im Gebäude- und Verkehrssektor durch Strom ersetzt werden (Elektromobilität, Wärmepumpen, Power to Gas).
Ich sehe also schwarz für das Auerhuhn, das muss sich dann wegen des „Green Deal“ wohl doch nolens-volens mit einer Windkraftanlage und einem Speichersee arrangieren - trotz Aktionsplan. Aber wenigstens ist dem Auerhuhn ein Blackout egal.
Es ist ja allgemein bekannt, das Politiker mit Naturwissenschaften auf Kriegsfuß stehen und ungern mit Fakten belästigt werden.
Mal zum Nachdenken:
Hier in der Nähe in Hamm-Uentrop ist anfang des Jahres ein Steinkohlekraftwerk vom Netz gegangen. Es sollte erstmal eingemottet werden. Aufgrund der von dir beschriebenen Vorkommnisse im Netz wird es jetzt aber jeden Monat einmal hochgefahren, um es in Bereitschaft zu halten. Ausserdem wird überprüft, ob es eventuell Systemrelevant ist. :cool:
turboengine
11.09.2021, 21:10
Es ist ja allgemein bekannt, das Politiker mit Naturwissenschaften auf Kriegsfuß stehen
Jetzt fehlen genau die Kraftwerke, welche Frau Bundeskanzlerin (Physikerin sic!) nach Fukushima abgestellt hat. Dafür haben wir nun Kohlekraftwerke im Bereitschaftsbetrieb. Dann müssen wir Windmüller dafür bezahlen, dass sie nicht produzieren. Und die Bahn wirft im Sommer am Mittag die Weichenheizungen an, um den nicht benötigten Sonnenstrom zu verklappen.
Es ist wie in der DDR, wo Schweine mit Brot gefüttert wurden.
https://www.fluter.de/schnaps-statt-bananen
Elektrizität ist eigentlich zu wertvoll um „verklappt“ zu werden. Aber dank Planwirtschaft schaffen wir auch das. #Wirschaffendas
Glückauf!
Elektrizität ist eigentlich zu wertvoll um „verklappt“ zu werden. Aber dank Planwirtschaft schaffen wir auch das. #Wirschaffendas
Glückauf!Gibt es - Deiner Meinung nach - eine Alternative mit der wir die Energiewende schaffen?
Gibt es - Deiner Meinung nach - eine Alternative mit der wir die Energiewende schaffen?
Du bist doch Ingenieur, fällt dir eine Lösung ein, die mit 100% Erneuerbaren funktionieren könnte?
Wenn Ja, ist dir der Nobelpreis gewiss.......
Klar wir können es machen wie vor 100 Jahren, wenn der Strom weg ist, kommt hat wieder die Kerze auf den Tisch und wenn es nach so manchen Öko geht, sollen wir eh wieder alle zurück zur Natur und Industrie ist eh böse. Das Bissel, was wir brauchen, kommt eh nur noch aus China......
Wie es um das Europäische Stromnetz ausschaut, hier ist ein Video zu dem letzten? großen Beben im Verbundnetz; https://www.youtube.com/watch?v=Ak5DFMyDvw4
Wir hatten erst vor 14 Tagen wieder einen heftigen Stromausfall, Samstag Abend von 20:00 Uhr bis etwa 0:30 Uhr. In der Trafostation um die Ecke ist ein Kabelanschluss hoch gegangen und hat gleich noch die Schaltanlage mitgerissen. Hat ordentliche Schläge gegeben. Ursache nach Aussage der Monteure Überspannungen durch Schalthandlungen im übergeordneten Netz.....
Ich hab mir mal für alle Fälle ein 1 kW Stromaggregat zugelegt und eine entsprechende Schaltung zur Einspeisung installieren lassen. Damit zumindest mal Heizung und Kühlschränke weiter laufen können. Zum Kochen hab ich noch 2 Campingkocher aus DDR- Zeiten.
turboengine
11.09.2021, 22:58
Gibt es - Deiner Meinung nach - eine Alternative mit der wir die Energiewende schaffen?
Ja.
Ein Emissionshandel für alles!
Abschaffung sämtlicher technischer Detailregulierungen zur Verminderung des CO2-Ausstoßes, inklusive der Regelungen für die Automobile und der Einsparverordnungen für die Immobilien. Dann können die Ingenieure und Start-ups die effizientesten Lösungen suchen.
H.-W. Sinn
Die Energiewende sähe damit ganz anders aus, sie müsste auch global die Energieproduzenten und nicht nur die Verbraucher zum Ziel haben. Mir gefällt die Idee des Nobelpreisträgers William Nordhaus eines „Climate Club“.
https://www.bloomberg.com/news/articles/2021-01-29/the-expensive-club-that-could-stop-global-warming
Denn bei Deiner Frage ist schon das Wort „wir“ das Problem: Jedes nicht in Europa verfeuerte Fass Öl wird nämlich dann eben in Afrika, Asien oder sonstwo verfeuert. Dafür wird der Lebensstandard in Europa erheblich sinken. Kein Produzent (Russland, Naher Osten, Asien, Afrika) wird auf Einnahmen verzichten, nur weil Europa eine Energiewende veranstaltet. Und wenn Europa weniger fossile Energie verbraucht, sinken tendenziell die Preise, was die Öl- Gas und Kohleproduzenten eher dazu veranlasst immer noch mehr zu fördern um dieselben Einnahmen zu erzielen. Dafür prosperieren andere Regionen der Welt, da sie mit geringeren Energiekosten produzieren können. Xi Jinping lächelt bei Klimakonferenzen daher freundlich in die Kamera. (https://www.euronews.com/2019/11/06/emmanuel-macron-and-xi-jinping-hold-joint-press-conference-in-beijing) Er weiss dass seine Konkurrenz auf dem Weltmarkt gerade freiwillig ihre Kosten erhöht. „Raise competitors´ cost“ war schon immer eine eine gute Strategie, vor allem wenn die Konkurrenz das freiwillig macht. China baut aber dennoch Kohlekraftwerke als ob es kein Morgen gibt. Und wer annimmt dass sich China irgend einen Deut um in Paris, Glasgow oder sonstwo gemachten „Selbstverpflichtungen“ schert, der glaubt besser an den Weihnachtsmann. Die chinesischen Elektroautos fahren mit Kohlestrom, da wäre ein Diesel aus Stuttgart oder München klimafreundlicher. Aber sie verkaufen sie natürlich nur zu gerne nach Europa, auf dass sie dort mit den zuvor gekauften chinesischen Solarmoduln geladen werden.
Siehe hier:
https://www.project-syndicate.org/commentary/european-union-misguided-green-unilateralism-by-hans-werner-sinn-2021-07/german
Man müsste die Produzenten dazu bekommen, Öl, Gas und Kohle schlicht im Boden zu lassen. Dafür gibt es verschiedene Ansätze bis hin zur Zahlung von Entschädigungen für Nichtförderung. Die Mittel könnten aus einem globalen (!) Emissionshandel kommen, so wie es die Idee des „Climate Club“ vorsieht. Wenn man die USA von der Idee überzeugen könnte - mit Biden ist es ja nicht ganz ausgeschlossen - wäre die Kritische Masse da.
Leider wird es nicht dazu kommen, dazu ist die Europäische Union viel zu sehr in die Idee der Planwirtschaft vernarrt. Frans Timmermans ist ganz besoffen davon.
Aber die Grünen haben doch längst die Lösung. Ich zitiere mal aus dem Gedächtnis aus einem Papier der Grünen:
Bisher wurde der Strombedarf auf der Anbieterseite reguliert.
In Zukunft wird er auf der Verbraucherseite reguliert.
Heißt auf Deutsch, es kann nur soviel verbraucht werden wie produziert wird.
Übersteigt die Nachfrage die Produktion, wird in Zukunft abgeschaltet.
steve.hatton
12.09.2021, 21:22
Grundsätzlich kann seltenst mehr verbraucht werden als produziert wird, oder ?
turboengine
12.09.2021, 22:00
Edit: Selbstzensur
Ganz streng genommen kann Energie weder erzeugt noch verbraucht werden...:P
turboengine
13.09.2021, 21:44
Ganz streng genommen kann Energie weder erzeugt noch verbraucht werden...:P
Und der Begriff „erneuerbare Energien“ ist auch Unsinn :D
Natürlich kann nicht mehr verbraucht werden als produziert wird.
Bisher wurde aber bei steigender Nachfrage eben mehr produziert ( oder erzeugt ).
In Zukunft ist das nicht mehr so, dann werden Bereiche abgeschaltet.
steve.hatton
13.09.2021, 23:16
Und der Begriff „erneuerbare Energien“ ist auch Unsinn :D
Rein physikalisch betrachtet magst Du Recht haben, etwas "irreführend" vielleicht; aber welchen Begriff würdest Du bevorzugen, wenn es um Energien geht die eigentlich "fast unbegrenzt" zur Verfügung stehen, wie Wind oder Sonnenengerie, die ja nicht "verbraucht werden" wie fossile Brennstoffe. Vielleicht ist das engl. "Pendant" die relaitätsnähere Umschreibung: Regenerativ, weil diese Energien immer wieder "neu" zur Verfügung stehen. (LEtztendlich physikalisch auch "falsch")
Fossiler Brennstoff ist definitiv nach der "Nutzung" kein Brennstoff mehr.
Natürlich kann nicht mehr verbraucht werden als produziert wird.
Bisher wurde aber bei steigender Nachfrage eben mehr produziert ( oder erzeugt ).
In Zukunft ist das nicht mehr so, dann werden Bereiche abgeschaltet.
Wann hattest du den letzten längeren Stromausfall?
Wenn jeder dann sein Stromaggregat anwirft, trägt das dann aber nicht zum Umweltschutz bei, im Gegenteil.....
turboengine
14.09.2021, 07:00
Fossiler Brennstoff ist definitiv nach der "Nutzung" kein Brennstoff mehr.
Kein Brennstoff ist nach seiner Oxidation noch ein Brennstoff. Davon ist ja nicht die Rede.
Energie ist nie erneuerbar sondern nur umwandelbar.
Wind ist in Kinetische Energie Umgewandelte thermische Energie der Sonne, die wiederum aus einer Kernfusion stammt.
Öl ist ebenfalls umgewandelte Sonnenenergie, Bier und Whisky ebenfalls.
Das Uran stammt aus dem r-Prozess in den Hüllen von Supernovae (oder auch aus verschmelzenden Neutronen- sternen). Uran entstand also auch aus „Sonnenenergie“.
Statt „erneuerbar“ sollte man besser „nichtfossil“ sagen. Aber das Framing ist wichtiger als begriffliche Präzision.
steve.hatton
14.09.2021, 14:37
Alles richtig, aber weltweit wird "regenerativ" verwandt und irgendwie ist es ja auch so, dass Wind und Sonne immer wieder von neuem blasen/scheinen.
Nicht fossil ist zudem kein positiver Begriff.
Grundsätzlich mag ich Dir nicht widersprechen. Die Terminologie ist bisweilen schon eigenartig: Der Planet stirbt, die Erde retten etc.
Das mag ein Unterschied zwischen der Wissenschaft und der Politik sein: Präzision in der Sprache.
turboengine
14.09.2021, 15:53
Die Terminologie ist bisweilen schon eigenartig: Der Planet stirbt, die Erde retten etc.
Diese romantische Emotionalisierung oder Verklärung der Natur ist moralisch aufgeladen und entzieht sich jeder rationalen Betrachtung. Aus diesen Begrifflichkeiten spricht die Sehnsucht nach einfachen Lösungen, einer heilen, einfachen Welt, Hang zu unterkomplexen Erklärungsmustern und letztendlich Realitätsverweigerung.
Leider zieht dieser sprachliche Kitsch auch bei der Wissenschaft Einzug. Ich bekomme immer mehr Texte auf den Tisch, wo zunächst ein Bekenntnisabsatz als Einleitung dient. So wie der Katholik automatisch beim Betreten der Kirche vor dem Bekreuzigen seinen Finger ins Weihwasserbecken tunkt. Schwierig.
chri$ti@n
15.09.2021, 16:06
Vielleicht können wir uns vom Reiten auf Begriffen wieder verabschieden und wenden uns einfach Zahlen zu.
Für mich kommt der Strom eben nicht aus der Steckdose und daher interessiert mich brennend, woraus die Energie wirklich umgewandelt wird (und zukünftig werden wird):
Der aktuelle Strombedarf in Deutschland pro Jahr: 545 TWh pro Jahr (Quelle (https://de.statista.com/statistik/daten/studie/164149/umfrage/netto-stromverbrauch-in-deutschland-seit-1999/))
Die Deutschen fahren offensichtlich 644,8 Milliarden Kilometer pro Jahr mit dem PKW (Quelle (https://de.statista.com/statistik/daten/studie/2984/umfrage/entwicklung-der-fahrleistung-von-pkw/)).
Das macht bei 83 Mio Einwohnern etwa 7.800 km pro Einwohner und Jahr, das klingt für mich realistisch.
Ein sparsames Elektroauto verbraucht aktuell mindestens 16 kWh/100 km (Quelle (https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/tests/elektromobilitaet/stromverbrauch-elektroautos-adac-test/)).
Würde man sämtliche aktuelle Personen-Mobilität auf Elektromobilität umwandeln:
benötigte man "zusätzlich" (ich nehme an, der aktuelle Anteil der E-Mobilität in km/Jahr ist noch vernachlässigbar) 644,8E+9 km * 16kWH/100km = 96.720.000.000 kWH = 97 TWh.
Mit Verlusten hier und dort und da sind das wohl locker 150 TWh.
Deutschland hat mit den Ausstiegen aus Atomstrom, Braunkohle und Steinkohle eine akuelle Lücke von fast 200 TWh zu stopfen. Wenn man Gase als fossile Energieträger noch dazu nähme, dann wären es weitere ca. 100 TWh (Quelle (https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/384/bilder/dateien/3_abb_bruttostromerzeugung-et_2021-05-10.pdf))
Ich habe keine Ahnung, wie hoch (in Deutschland!) der Strombedarf für das Raffinieren/Transportieren/... der Treibstoffe ist, denn diesen Anteil müsste man wieder abziehen. Ich vermute, dass dieser Anteil bei diesen Zahlen zu vernachlässigen ist.
Lücken und Bedarf in Deutschland:
Bis Ende 2022 ist eine Lücke von etwa 60 TWh (Atomausstieg) zu schließen.
Bis 2038 (Kohle, oder doch 2035?) sind etwa 130 TWh zu schließen.
Und das alles gleichzeitig mit den zusätzlichen 150TWh(?) für die Elektromobilität?
Und hier habe ich vorerst mal nur akkumuliert und Kraftwerke, die 7x24 konstante Leistung liefern können mit Energieträgern verglichen, die aufgrund von Flauten, Nächten und Wintern eben nicht konstant liefern können.
Außerdem habe ich nicht berücksichtigt, dass das Verbrennen von Öl und Gas zum Heizen von Gebäude und Wasser ebensowenig zukunftsorientiert ist und zunehmend von Heizungen abgelöst wird, die nicht direkt CO2 ausstoßen oder dieser Ausstoß zumindest theoretisch neutralisiert wird (Holz). 2020 wurden offensichtlich mehr als 4 mal so viele Öl-Heizungen installiert als z.B. Wärmepumpen (Quelle (https://de.statista.com/statistik/daten/studie/165282/umfrage/gesamtbestand-der-zentralen-waermeerzeuger-in-deutschland/)).
Für mich passt das in Summe so nicht zusammen und ich bin schon gespannt, wohin die Reise wirklich geht.
Ich würde mich freuen wenn jemand die von mir berechneten Zahlen prüft und ggfs. bestätigt oder dementiert!
Der aktuelle Strombedarf in Deutschland pro Jahr: 545 TWh pro Jahr (Quelle (https://de.statista.com/statistik/daten/studie/164149/umfrage/netto-stromverbrauch-in-deutschland-seit-1999/))
benötigte man "zusätzlich" (ich nehme an, der aktuelle Anteil der E-Mobilität in km/Jahr ist noch vernachlässigbar) 644,8E+9 km * 16kWH/100km = 96.720.000.000 kWH = 97 TWh.
Mit Verlusten hier und dort und da sind das wohl locker 150 TWh.
ah, my kind of guy. Ich rechne auch gerne solche Sachen aus :roll:
In Bezug auf den zusätzlichen Bedarf bei Elektroautos bin ich auf eine ähnliche Grössenordnung gekommen, wobei das ja nur PKW sind - der ganze Nutzfahrzeug-Bereich ist da raus, aber auch noch sehr wenig elektrisch heute.
Ein einziger kleiner Fehler fällt mir auf - der Strombedarf entspricht nicht der Stromproduktionskapazität. Es gibt ja Anlagen die nur bei Bedarf zugeschaltet werden, Wasser und Gas hauptsächlich denke ich. Da könnte noch etwas Reserve sein.
Aber ich bin kein Spezialist, andere können sicher mehr zu der Rechnung sagen.
turboengine
16.09.2021, 10:53
Deutschland hat mit den Ausstiegen aus Atomstrom, Braunkohle und Steinkohle eine akuelle Lücke von fast 200 TWh zu stopfen.
Bei Strom kannst Du getrost die Rechnerei auf nationaler Ebene vergessen. Das ist eine schöne akademische Übung, bringt aber nichts, da wir ein Europäisches Verbundnetz haben.
In ganz Europa gehen momentan die Strompreise durch die Decke, da allgemein eine Knappheitssituation angenommen wird. Die Gas- und Kohlepreise sind hoch. Da diese die gesicherte Leistung stellen, sind sie nach wie vor preisbestimmend - insbesondere im Winter. Der "European Green Deal" von Frau von der Leyen richtet hier riesigen Schaden an, da er auf Wunschdenken basierenden Zahlen beruht und der Market das weiss.
In Spanien zieht die Regierung schon die Reissleine, und greift in den Strommarkt ein indem sie Preise für Endverbraucher diktiert.
https://www.derstandard.at/story/2000129651379/spanischer-premier-sanchez-greift-wegen-explodierender-kosten-in-strompreis-ein
Die Unternehmen könnten "es sich leisten, und wir werden es an die Verbraucher weiterleiten", kündigte Premier Pedro Sánchez an. "Wir müssen alle solidarisch sein und uns alle anstrengen", sagte er. Sánchez verspricht verstärkt erneuerbare Energien zu fördern.
Das ist nun das Endstadium des Sterbens des Strommarkts und der Beginn eines interventionistischen Irrsinns der zu riesigen Kosten und Versorgungsknappheit führen wird.
Da in den letzten Monaten die Wasserkraftwerke die Stauseen so gut wie leer laufen ließen, um mit billigem Strom aus Wasserkraft Extragewinne zu erzielen, soll jetzt das Wassergesetz geändert werden. Mindeststände für Stauseen sowie maximale Abflussmengen werden festgeschrieben.
Die Stauseen laufen jeden Sommer in Spanien leer, da viel Strom für Klimaanlagen gebraucht wird und es im Winter mehr regnet.
Wenn die Regierung nun die Stromproduktion verbietet (Stauseen dürfen nicht leer werden) geht man mit vollen Seen in den Winter. Ziel erreicht, die bösen Stromversorger haben kein Geld verdient? Weit gefehlt, der Strom kommt dann von Öl, Gas und Kohle - oder man schaltet Verbraucher aus.
Das ist ein typisches Beispiel populistischer Politik. Wie sollen Preise sinken können, wenn ich das Angebot per Dekret verknappe?
Derselbe Schwachsinn wie die "Mietpreisbremse" oder Erdogans Zinspolitik.
Ganz unsinnig ist die Rechnerei nicht. Denn den Strom den wir nicht selbst produzieren und importieren, müssen wir ja bezahlen. Das wird schön teuer werden.
Dazu kommt die Frage, ob wir dauerhaft wirklich soviel Strom importieren können.
Denn die Länder werden ja erstmal sich selbst versorgen, und wenn da keine Kapazitäten über sind, wird nichts exportiert.
So kommen wir zu einer Verwaltung des Mangels. Dann werden, wie ich schon mal schrieb, eben Bereiche abgeschaltet.
Denn den Strom den wir nicht selbst produzieren und importieren, müssen wir ja bezahlen.
Und Strom den wir in Zeiten produzieren, wenn ihn kein anderer haben will, müssen wir auch bezahlen, damit man ihn uns abnimmt. Ein weiterer Fall von sog. "stupid german money".
Gruß,
raul
turboengine
16.09.2021, 19:40
Und Strom den wir in Zeiten produzieren, wenn ihn kein anderer haben will
Das stimmt auffallend.
Wenn man Politiker hört, ist alles in Butter, dann Deutschland ist ja "Nettoexporteur".
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/153533/umfrage/stromimportsaldo-von-deutschland-seit-1990/
Aber wohin geht der Strom?
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/251047/umfrage/deutsche-stromexport-nach-laendern/
Nach Österreich, Schweiz, Polen (und von dort meist via Tschechien nach Österreich) und Tschechien (von dort auch meist nach Österreich)
Warum das? Die Schweiz und Österreich nehmen den Deutschen den überflüssigen Windstrom ab und pumpen damit Wasser die Berge hinauf. Der Strom ist billig. Gleichzeitig verkauft die Schweiz und Österreich viel Strom nach Italien, wo tendenziell Erzeugungskapazität fehlt. Je mehr Strom Erneuerbare bei geringer Nachfrage produzieren, desto geringer fällt der Strompreis aus (Kannibalisierung).
Betrachtet man nämlich den Deutschen Handelssaldo in Strom nicht in TWh, sondern in Euro, ist der Saldo schon seit geraumer Zeit negativ. Es wird billiger Strom exportiert und teurer Strom importiert.
Trotzdem ist das System wegen des Deutschen EEG und des fehlenden Netzausbaus mittlerweile derartig aus dem Gleichgewicht, dass auch im stromreichen Österreich Knappheit herrscht (bzw. Knappheit an günstigem Strom). Daher laufen in Österreich Gaskraftwerke und auch in der Schweiz werden welche gebaut werden müssen.
Die APG <Österreichischer Netzbetreiber> konnte die Situation nur dank zahlreicher Notmaßnahmen meistern. „Wir haben ein massives Problem. Wir stabilisieren aktuell das Stromsystem indem wir Gaskraftwerke in Österreich hochfahren. Das ist so, als hätten wir ein modernes E-Auto und müssten einen Benzinmotor einbauen, der uns beim Fahren unterstützt.
https://www.apg.at/de/Media-Center/Presse/2020/08/28/Stromnetze%20am%20Limit
Das System ist durch politische Fehleingriffe derartig pervers ineffizient geworden dass die hohen Strompreise für Industrie und Verbraucher eine logische Konsequenz davon sind.
turboengine
16.09.2021, 19:44
Hier lassen sich die Stromflüsse live ansehen und auch das "importierte CO2" wird berücksichtigt.
https://www.electricitymap.org/map
Wenn man auf das jeweilige Land klickt, sieht man den Erzeugungsmix und auch Importe und Exporte.
Hier lassen sich die Stromflüsse live ansehen...
Den kannte ich noch nicht, spannender Link und auch noch Open Source!:top:
Gruß,
raul
steve.hatton
16.09.2021, 22:30
GUte Seite, danke.
Auf den Orkneys ist`s aber auch einfach - WIndstille gib´s dort wirklich nie.
chri$ti@n
17.09.2021, 07:40
Hier lassen sich die Stromflüsse live ansehen und auch das "importierte CO2" wird berücksichtigt.
https://www.electricitymap.org/map
Wenn man auf das jeweilige Land klickt, sieht man den Erzeugungsmix und auch Importe und Exporte.
Vielen Dank für diesen außerordentlich aufschlussreichen Link, Klaus :top:
Aber wohin geht der Strom?
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/251047/umfrage/deutsche-stromexport-nach-laendern/
Nach Österreich, Schweiz, Polen (und von dort meist via Tschechien nach Österreich) und Tschechien (von dort auch meist nach Österreich)
Warum das? Die Schweiz und Österreich nehmen den Deutschen den überflüssigen Windstrom ab und pumpen damit Wasser die Berge hinauf. Der Strom ist billig. Gleichzeitig verkauft die Schweiz und Österreich viel Strom nach Italien, wo tendenziell Erzeugungskapazität fehlt. Je mehr Strom Erneuerbare bei geringer Nachfrage produzieren, desto geringer fällt der Strompreis aus (Kannibalisierung).
Im Falle von überflüssigem Windstrom aus DE ist das ganze ja völlig ok (beides nicht verbrauchend). Im Fallen von Polen (Kohle) und Tschechien (Atom) sehe ich das sehr differenziert. In Fachkreisen nennt sich das ganze angeblich "Stromveredelung" und hat mit "edel" aber gar nichts am Hut!
turboengine
17.09.2021, 15:17
In Fachkreisen nennt sich das ganze angeblich "Stromveredelung" und hat mit "edel" aber gar nichts am Hut!
“Stromveredelung” findet in Pumpspeicherwerken statt, wo Strom aus angebotsabhängigen "erneuerbaren Energien" in höherwertige, planbare und gesicherte Energie für den Intradaymarkt umgewandelt wird. Das ist völlig legitim, das gab es schon immer zur Anpassung von Angebot an die Nachfrage.
Was Du meinst ist “Greenwashing”: Ich beziehe tatsächlich Strom aus Kernenergie oder Kohle und behaupte in der Werbung, dass ich ausschliesslich Grünen Strom liefere weil ich Grüne Zertifikate dazu gekauft habe bzw. ganz wo anders auf der Welt Solar- oder Winderzeugung habe.
Generell bin ich kein Gegner von Emissionszertifikaten. Es ist die beste Methode die Reduktionen optimal zu allokieren. Was ich nicht mag: verschweigen, dass man in dicht besiedelten Gebieten keine Chance hat, den Energieverbrauch aus regenerativen Quellen zu decken.
chri$ti@n
20.09.2021, 07:06
Was Du meinst ist “Greenwashing”.
Danke für die Korrektur/Klarstellung, ich wollte natürlich keine Fehlinformation verbreiten. Und ein kurzer Blick zu Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Stromveredelung) hätte auch gereicht :oops:
turboengine
20.09.2021, 13:30
..weil der notwendige Netzausbau stockt und dafür in der Planwirtschaft keine Mittel vorgesehen waren. Hier in den Niederlanden:
Dutch grid company Tennet has issued a fresh warning about network congestion caused by the “rapid growth of wind and solar farms,” this time in the Gelderland and Flevopolder regions in the central and eastern Netherlands.
"Die niederländische Netzgesellschaft Tennet hat erneut vor einer Überlastung des Netzes gewarnt, die durch das "schnelle Wachstum von Wind- und Solarparks" verursacht wird, diesmal in den Regionen Gelderland und Flevopolder in den zentralen und östlichen Niederlanden."
https://www.pv-magazine.com/2021/09/16/fresh-grid-congestion-warning-as-almost-5-gw-of-solar-and-wind-backs-up-in-netherlands/
Auch hier werden Produzenten für "Nichtproduktion" bezahlt werden müssen. Güter- und Geldverklappung á la DDR.
https://www.pv-magazine.com/2021/03/02/dutch-grid-operator-mulls-incentives-to-reduce-or-curtail-solar/
turboengine
22.09.2021, 11:50
ich nehme mal eine alten Diskussionsbeitrag von 2014 wieder auf um zu zeigen wie sich die Zeiten ändern:
Interessant finde ich in diesem Zusammenhang, dass die Betreiber für Atomkraftwerke in UK von der Regierung für Neubauten von Atomkraftwerken für 35 Jahre garantierte Einspeisevergütungen in Höhe von 92,5 Pfund/MWh plus einem jährlichen Inflationsausgleich verlangen und auch zugesagt bekommen haben.
Ist doch merkwürdig, wo doch Atomstrom soviel günstiger sein soll.
Stephan
Preise von gestern:
POWER
Day Ahead - £177.00/MWh
Year Ahead - £148.41/MWh
Front Quarter - £191.00/MWh
Front Month - £190.03/MWh
https://marketwatch.zenergi.co.uk/price/20-09-2021/
92,5 Pfund/MWh?
Schnäpple! Markpreis ist nun 150 Pfund/MWh
Gemessen an der Laufzeit ein gutes Geschäft.
35 Jahre * 1,6 GW Leistung * 92% Verfügbarkeit * (148 GBP/MWh Marktpreis - 92,5 GBP/MWh Einkaufspreis) = Gewinn von ca. 15.8 Mia. Pfund
(unter der Annahme dass der Strompreis sich lediglich mit der Inflation verteuert)
Gemessen an der Laufzeit ein gutes Geschäft.
35 Jahre * 1,6 GW Leistung * 92% Verfügbarkeit = Gewinn von ca. 15.8 Mia. Pfund.
(unter der Annahme dass der Strompreis sich lediglich mit der Inflation verteuert)Und warum kassieren sie trotzdem Mrd. an Förderungen? Gibt es einen Rücklagenfonds für Unfälle und für die Endlagerung?
Kostenwahrheit?
turboengine
22.09.2021, 13:57
Und warum kassieren sie trotzdem Mrd. an Förderungen?
Quelle?
https://www.zeit.de/wirtschaft/2020-09/kernkraftwerk-hinkley-point-c-grossbritannien-staatliche-hilfen-atomkraftwerk?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.googl e.com%2F
Zitat:
"Dabei geht es unter anderem um eine garantierte Ausgleichszahlung für den AKW-Betreiber, falls das Kraftwerk aus politischen Gründen vorzeitig abgeschaltet wird."
Das ist ein legitimes Interesse der Betreiber, schließlich wollen sie nicht, dass es ihnen so geht, wie den Betreibern der Gasturbinenkraftwerke, die nur noch als Lückenbüßer für die Erneuerbaren herhalten müssen aber kaum auf vernünftige Laufzeiten kommen.
Außerdem sehe ich einen garantierten Strompreis von deutlich weniger als die aktuellen Energiepreise nicht als Subvention an.
Aber die Abermilliarden Euro, die in die Erneuerbaren fließen (EEG), sind keine Subventionen?
Vermutlich die größte Umverteilung von Geld von Arm zu Reich der Menschheitsgeschichte.....
Nein, da geht es vor allem um zig Milliarden Pfund beim Abriss!
Ja, ich stehe zur Subvention "erneuerbarer" Energien, da die Risiken dabei wesentlich geringer sind!
So lange es nicht eine sichere Endlagerung gibt, ist es extrem riskant.
Die Unfälle haben schon einige 1000 Milliarden Dollar gekostet - und die wurden nicht von den Betreibern gezahlt...
So lange es nicht eine sichere Endlagerung gibt, ist es extrem riskant.
Eine sichere Endlagerung ist vor allem von interessierten Kreisen nicht gewollt, sie würden sonst ihr Feindbild verlieren.....
Die Unfälle haben schon einige 1000 Milliarden Dollar gekostet - und die wurden nicht von den Betreibern gezahlt...
Quelle?
Ich weis, gerade im deutschsprachigen Raum ist alles, was mit "Strahlung" zu tun hat mega böse.
Nicht nur Ionisierende Strahlung (medizinische Anwendungen sind die weit überwiegende Quelle nicht natürlicher Expositionen), inzwischen drehen die Leute auch reihenweise hohl, wenn es um nichtionisierende Strahlung geht (Handy, Wlan, Mikrowelle oder ganz schlimm Terahertzstrahlung).
Seltsamerweise gehen die Leute aber mit besonderer Freude in die Sonne und vor ihren Kachelofen haben sie auch keine Angst (Terahertzstrahler im kW- Bereich...)
turboengine
22.09.2021, 20:08
https://www.zeit.de/wirtschaft/2020-09/kernkraftwerk-hinkley-point-c-grossbritannien-staatliche-hilfen-atomkraftwerk?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.googl e.com%2F
Hier geht es nicht um weitere Subventionen, sondern um eben diesen garantierten Abnahmepreis von 92.5 GBP/MWh. Wie im Artikel beschrieben hat Österreich übrigens dagegen geklagt und zurecht verloren.
Geklagt hatte Österreich und sich vor allem an der Begründung für die Subventionen gestört. Demnach müssten staatliche Beihilfen ein Ziel von gemeinsamem Interesse – wie etwa dem Ausbau erneuerbarer Energien – haben. Alternative Energieformen gehörten dazu, so die Regierung in Wien, nicht aber die Kernkraft.
Lustigerweise soll eine stabile und verlässliche Energieversorgung kein legitimer Grund für staatliche Interventionen sein?
Staatliche Interventionen haben den Markt kaputt gemacht, darum investiert niemand mehr in Kraftwerke ohne staatliche Garantien. Das wird man in der „Zeit“ usw. natürlich nicht lesen. Der Markt ist böse.
In Grossbritannien werden übrigens für alle Kraftwerke wegen des kaputten Marktes solche staatlich garantierten Preise festgelegt. (Contract for Differences „CfDs“). Die Preise werden in einer Auktion festgelegt, wer den niedrigsten Preis fordert gewinnt.
Das gilt auch für Offshore-Wind und andere. Daher ist das Wort „Subventionen“ eigentlich irreführend. Der Preis ist das Ergebnis eines Ausschreibungsverfahrens eines Monopolnachfragers (Staat). Für Windenergie sind die Preise deutlich geringer, da sie keine garantierte Leistung darstellt.
Wer sich darüber informieren möchte, gerne hier:
https://www.oxfordenergy.org/wpcms/wp-content/uploads/2019/04/The-Limits-of-Auctions-reflections-on-the-role-of-central-purchaser-auctions-for-long-term-contracts-in-electricity-systems-EL34.pdf#page27
Und ja, die Rückbau- und Endlagerkosten sind mit drin.
Decommissioning and waste management
Hinkley Point C is the first project in the UK to be included under a Funded Decommissioning Programme, which comprises EDF Group being responsible for the decommissioning and waste management costs associated.
https://www.power-technology.com/projects/hinkley-point-c-nuclear-power-station/
turboengine
22.09.2021, 20:16
So lange es nicht eine sichere Endlagerung gibt, ist es extrem riskant.
Eine „sichere Endlagerung“ wird es in Deutschland auf absehbare Zeit nicht geben, das ist politisch so gewollt. Auf diese Weise kann man dieses Argument ewig benutzen. Ginge es den Atomkraftgegnern wirklich „um die Sache“ würden sie sich nicht dagegen sperren, dass der Atommüll sicherer verwahrt wird als auf dem Gelände der Kernkraftwerke.
Du schreibst ja selbst: „extrem riskant“. Kleiner geht es nicht, immer maximaler Alarm. Aber die Beseitigung der „extrem riskanten“ Situation wird mit legalen und illegalen Mitteln verhindert. Das ist eine sehr pharisäerhafte Weltsicht.
In Hinkley Point ist die Rücknahme der Brennelemente und der Rückbau im Preis drin. Damit ist dies das Problem der EdF.
Mit der Klage zeigt Österreich übrigens auch sein Pharisäertum: Der Atomstrom aus Osteuropa wird gerne importiert und weiterverkauft aber dessen Herstellung ist böse.
Wie heisst es schon bei Goethes Faust:
„Ein echter deutscher Mann mag keinen Franzen leiden, doch seine Weine trinkt er gern!“
turboengine
22.09.2021, 20:58
Ja, ich stehe zur Subvention "erneuerbarer" Energien, da die Risiken dabei wesentlich geringer sind!
Das ist schlicht nicht wahr! Pro erzeugte MWh (und so muss man ehrlicherweise rechnen) sind die Risiken bei Kernenergie am geringsten.
Remarkably, nuclear power is the benchmark to beat, outranking coal, oil, gas, and even wind by a slight margin as the least deadly major energy resource in application
https://sitn.hms.harvard.edu/flash/2016/reconsidering-risks-nuclear-power/
Oder hier vom Paul Scherrer Institut:
http://www.inference.org.uk/withouthotair/c24/figure199.png
http://www.inference.org.uk/withouthotair/c24/page_168.shtml
Eine „sichere Endlagerung“ wird es in Deutschland auf absehbare Zeit nicht geben, das ist politisch so gewollt.
Das ist aber ein steile These, da wir ja Jahrzehnte eine sehr atomfreundliche Regierung hatten. Warum ist dies in diesen Jahrzehnten nicht gelungen?
Stephan
Also woher die Toten bei einem Windkraftwerk kommen sollen, ist mir schleierhaft...
Und die Relation zur erzeugten Energie ist einem Strahlenopfer wohl egal. :zuck:
turboengine
27.09.2021, 10:56
Also woher die Toten bei einem Windkraftwerk kommen sollen, ist mir schleierhaft…
Das liegt dann wohl daran, dass dies von Politik und Medien gerne verschwiegen wird. Die Windkraft hat da seltsame Privilegien. Z.B. gibt es keine Unfallstatistik und auch keine regelmässigen technischen Prüfungen durch den TÜV.
https://www.wiwo.de/technologie/green/sicherheitsrisiko-fuer-menschen-und-umwelt-es-mangelt-an-unfall-statistiken-ueber-windraeder/24036034.html
Dass es Todesopfer gibt, wird daher nur sporadisch und anekdotisch bekannt. Hier nur ein paar Beispiele:
https://www.berlin.de/aktuelles/berlin/4350678-958092-vier-tote-bei-unfaellen-an-windkraftanla.html
https://www.stimme.de/polizei/hohenlohe/mann-stirbt-bei-arbeiten-an-windrad-durch-stromschlag;art1494,4470768
https://youtu.be/BHs4ChrtSHc
Und die Relation zur erzeugten Energie ist einem Strahlenopfer wohl egal. :zuck:
Das ist kein sachlicher Diskussionsbeitrag sondern typisch moralisierend. Einem Montagearbeiter eines Windparks, der von einer Bö erfasst wird, abgleitet, in den Gurt fällt und an inneren Verletzungen stirbt wird dieses Verhältnis auch egal sein.
Allerdings müssen sich bei den „Erneuerbaren“ viel mehr Menschen Gefahren aussetzen um dieselbe Menge Energie zu erzeugen. Dieser Zusammenhang sollte Dir doch als Physiker klar sein, oder?
[Sichere Arbeitsplätze] Hatte vor vielen Jahren bei einer Besichtigung der Braunkohle-Kraftwerksblöcke in Niederaussem (Kölner Becken) Gelegenheit, einen Kraftwerksführer zu sprechen: Der Mann wünschte sich, in einem Atomkraftwerk zu arbeiten: Dort sei sein Arbeitsplatz sicherer, weil auch der geringste Haarriß wegen austretender Radioaktivität rechtzeitig erkannt würde. Im Braunkohlekraftwerk sei das nicht so: Ein Hauptdampfrohr könne reißen und dann wäre er bei 60 bar Dampfdruck augenblicklich tot…
Diese Ansicht erschien mir damals (vor rd. 50 Jahren) seltsam, aber einleuchtend.
turboengine
27.09.2021, 12:02
Hier noch eine interessante Präsentation:
http://www.vdri.de/fileadmin/downloads/fachinformationen/2015_08_10_Arbeitssicherheit_beim_Bau__Betrieb_und _der_Wartung_von_Windkraftanlagen.pdf
Unfallgeschehen in der Windenergie
Eine quantitative Auswertung ist auf Grund der Erfassung
der gemeldeten Unfälle schwierig.
• Zuständigkeit mehrerer Unfallversicherungsträger/BGen
• Es existiert kein Unfallschlüssel für Unternehmen in der
Windenergie
• Keine eigene Gefahrtarifstelle für die Windenergie
• Keine Unterscheidung, ob sich ein Unfall „im Betrieb“
oder in einer WEA ereignet hat
steve.hatton
27.09.2021, 15:37
Werden denn bei Verkehrstoten auch die Bauarbeiter mitgezählt die die Glühbirnen an den Ampeln auswechseln.
Die Zählweise pro MWh ist ähnlich "eigenartig" wie der Co2-Ausstoß bei Flugzeugen, vollbesetzt pro zurückgelegter Distanz....
Man kann sich alles schönrechnen.
Welche Zahlen gibt denn das Portal in Bezug auf Tchernobyl her - die Putin`schen ?
Die erhöhten Leukämie-Fälle in der Odermarsch konnten ja "zum Glück" nie eindeutig und zweifelsfrei der Kernenergie zugeschrieben werden.....wie auch.
Aber zig-tausend "Rauchertote" hingegen glaubt man unkritisch - ohne das auch hier je ein einziger Toter eindeutig und zweifelsfrei dem Nikotingenuß zugeordnet werden konnte.
Alles immer eine Sache des Blickwinkels, sprich aus welche Position man es betrachtet und wie man die Zahlen "interpretiert" - auch gestern Abend bei Weidel´scher Arithmetik erkennbar.
Noch keine 10 Jahre Laufzeit, die haben sich nicht rentiert
812/DSC025741280.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=358899)
812/R7400333_1280.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=358898)
812/R7400308_1280.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=358897)
turboengine
27.09.2021, 16:27
Werden denn bei Verkehrstoten auch die Bauarbeiter mitgezählt die die Glühbirnen an den Ampeln auswechseln.
Die Zählweise pro MWh ist ähnlich "eigenartig"
[...]Alles immer eine Sache des Blickwinkels, sprich aus welche Position man es betrachtet und wie man die Zahlen "interpretiert" - auch gestern Abend bei Weidel´scher Arithmetik erkennbar.
Du weisst selbst dass Dein Beitrag ein schönes Beispiel von Whataboutism ist. Was hat denn Frau Weidel damit zu tun? Oder steht die Harvard Business School of Arts and Sciences nun auch unter Populismusverdacht und darf nicht zitiert werden?
Selbstverständlich muss man die erzeugten MWh (oder GWy) rechnen, anders ist es doch nicht vergleichbar. Das ist ja sogar noch schmeichelhaft für die "Erneuerbaren" da diese ja keine gesicherte Leistung anbieten und diese damit energiewirtschaftlich viel geringwertigeren Strom produzieren. Die Statistik sähe für erwirtschaftete Euro noch viel schlechter für die Windkraft aus.
steve.hatton
28.09.2021, 11:01
OK die GWy-Basis kann man nachvollziehen, aber es wird nirgends - zumindest habe ich es nicht gefunden - erwähnt welche Fatalities gezählt werden und dies lässt einen breiten Spielraum für Interpretationen. Aus diesem Grund mein Hinweis auf die Politikerin, die am Wahlabend auch eine sehr individuelle Rechenweise an den Tag gelegt hat.
M.E. ist die Rechenweise immer ein Grundproblem, denn allein der CO2 Ausstoß der Produktion des Betons, der für ein AKW notwendig ist, bildet auch schon einen ganz anderen "CO2-Rucksack", wie der einer Solar-Anlage oder eines Windrades.
Bezugen auf GWy kann das auch wieder anders sein.....
So gesehen sollte man vielleicht mal "ehrliche" Zahlen zusammentragen
Herstellung + Wartung + Entsorgung vs Leistung (auf Lebensdauer).
Bei einem Punkt bin ich schon immer "bei Dir" gewesen, aber das weißt Du: Die Verlässlichkeit der "regenarativen Energie".
Noch einen Satz zu den Subventionen: Als ich 1987 in die Immobilienbranche kam, argumentierten viele mit der "Steuerverschwendung" als Anreiz seine Steuergelder lieber für die Subvention einer eigenen Immobilie zu verwenden. In den herzu vorgestellten Papieren - die ich jedoch nicht auf Plausibilität prüfte - las ich bereits 1987 : "Die Kohlekumpels könnten alle Millionäre sein", wenn man die Subventionen auf die Mitarbeiter verteilt hätte - bei AKWs war`s etwas weniger (ca.700TDM?) ....ich muß das mal raussuchen.
turboengine
28.09.2021, 11:58
bei AKWs war`s etwas weniger (ca.700TDM?) ....ich muß das mal raussuchen.
Ja, such' mal. Bin gespannt. :)
steve.hatton
28.09.2021, 22:06
Das Papier habe ich noch nicht gefunden, aber eine Zahl von Greenpeace:
https://www.greenpeace.de/themen/atomkraft/atomstrom-mit-304-milliarden-euro-subventioniert
turboengine
28.09.2021, 23:57
Zahl von Greenpeace:
Such lieber weiter. Die Studie kenne ich schon, die ist reine Propaganda.
Nach der Logik könnte ich die Windenergie auch kaputtrechnen:
https://www.geo.de/natur/nachhaltigkeit/21698-rtkl-artenschutz-windenergie-und-voegel-die-opferzahlen-sind-viel-hoeher
8500 Mäusebussarde sterben jährlich in den vier nördlichen Bundesländer durch Windkraftanlagen, ich rechne das mal auf 15.000 bundesweit hoch. Ebenfalls sterben 250.000 Fledermäuse. Setze ich jetzt 250 Euro pro Mäusebussard an und 25 Euro pro Fledermaus komme ich jährlich auf 10 Mio. „Versteckte Subventionen“ für die Windkraft. Wenn ich jetzt noch Milane, Krähen, Singvögel und Insekten hinzurechne kann ich jede beliebige Zahl produzieren. Dann die Verschandelung der Landschaft, die Infraschallbelastung, die Kosten für zusätzliche Stromanschlüsse..
Reduktion der Biodiversität durch die „Vermaisung und Verrapsung“ (Energieagrarflächen haben den ökologischen Wert von Asphalt), der Flächenverbrauch von Solaranlagen usw.
Wenn man die Rechnung aufmacht dann sind wir alle pleite.
Laut einem Artikel des Deutschlandfunks rechnet(e) die Regierung mit rund 169 Milliarden Euro Entsorgungskosten in der aufgegebenen Atomenergie bis zum Jahr 2100. Die Energieversorger haben sich wohl mit 24,3 Mrd Euro günstig "freigekauft": Klick! (https://www.deutschlandfunk.de/atommuell-entsorgung-staatsfonds-macht-verluste.769.de.html?dram:article_id=454601)
P.S.: Bei weiterlaufenden AKW in D würden die Entsorgungskosten garantiert nicht weniger werden.
turboengine
29.09.2021, 01:03
Laut einem Artikel des Deutschlandfunks rechnet(e) die Regierung mit rund 169 Milliarden Euro Entsorgungskosten in der aufgegebenen Atomenergie bis zum Jahr 2100. Die Energieversorger haben sich wohl mit 24,3 Mrd Euro günstig "freigekauft"
Wenn man das Geld anlegt wie z.B. der Norwegische Staatsfonds (https://www.nbim.no/en)kann man mit 6% Zins im Jahr 2100 auf über 2000 Mia. Kommen. Mit Aktien ist das nicht unrealistisch. Das kleine Einmaleins des Treasury.
Wenn man aber so schlecht wirtschaftet sie diese Frau Anja Mikus (nur deutsche Staatsanleihen), dann lässt sie sich natürlich von Frau Lagarde genauso ausplündern wie jeder Sparbuch-Sparer in Deutschland. Dummes deutsches Geld eben.
Den Job möchte ich haben: Einmal Geld mit null Risiko anlegen und dann bis ins Jahr 2100 in Urlaub gehen. :D
turboengine
29.09.2021, 01:28
P.S.: Bei weiterlaufenden AKW in D würden die Entsorgungskosten garantiert nicht weniger werden.
Das ist nicht gesagt. Mit Molten Salt Reaktoren kann der Atommüll von heute Morgen wertvoller Brennstoff sein und zu kurz strahlenden Abfällen transmutiert werden („ full actinide management“).
https://www.globalconstructionreview.com/uks-moltex-energy-signs-deal-install-molten-salt-r/
In China ging kürzlich ein solches Versuchskraftwerk in Betrieb.
https://www.globalconstructionreview.com/china-unveil-worlds-first-waterless-molten-salt-re/
In Deutschland erklärt mir ein Prof. Lesch, warum es nicht geht.
In China ging kürzlich ein solches Versuchskraftwerk in Betrieb.
https://www.globalconstructionreview.com/china-unveil-worlds-first-waterless-molten-salt-re/
In Deutschland erklärt mir ein Prof. Lesch, warum es nicht geht.
Ich erinnere mich an die letzte TV-Sondersendung vor der Wahl. Als Frau Weidel genau diesen Thorium Reaktor als zukünftige Energiequelle vorschlug. Sie kam leider nicht weit. da die Moderation ihr sofort ins Wort fiel und der Sender ihr das Mikrofon abschaltete.
Nur so viel zum herrschenden Zeitgeist (neue Religion), deren Existenz durch eine solche technische Errungenschaft gefährdet werden könnte.
China wird uns auch hier vorführen. An Stelle der Kohlekraftwerke, deren Export sie einstellen wollen, treten nun die Thorium Reaktoren, während wir diesen ärmeren Ländern unser CO2-Geld exportieren, damit sie die Thorium Reaktoren in China kaufen können.
Derweil wird bei uns alles mit Windrädern zugepflastert und die Natur zerstört, die wir ja eigentlich retten wollen. Die UNO-Organisation hat dann ihr Ziel der Umverteilung von reich nach arm erreicht Aber wie sieht es dann bei uns aus? China und Russland werden die Gewinner dieses Wettbewerbs sein, Europa und USA (im selben Fahrwasser) die Verlierer. Wir haben dann nichts mehr zu exportieren, nur noch eine Religion, die keiner haben will.
Wir sind doch ein Fotoforum. Gibt es schon eine App, wo man erkennen kann, dass man bei Landschaftsaufnahmen keine Windräder auf der Speicherkarte hat?
Grüsse
Horst
Laut einem Artikel des Deutschlandfunks rechnet(e) die Regierung mit rund 169 Milliarden Euro Entsorgungskosten in der aufgegebenen Atomenergie bis zum Jahr 2100. Die Energieversorger haben sich wohl mit 24,3 Mrd Euro günstig "freigekauft": Klick! (https://www.deutschlandfunk.de/atommuell-entsorgung-staatsfonds-macht-verluste.769.de.html?dram:article_id=454601)
P.S.: Bei weiterlaufenden AKW in D würden die Entsorgungskosten garantiert nicht weniger werden.
"wohl"? Das ist so. Und das ist für mich ein politischer Skandal der mal wieder im Sumpf der vielen unwichtigen Themen versunken ist. Jahrzehntelang hat man uns gesagt die Betreiber müssten soviel Geld einnehmen weil sie auch das Risiko des Abbaus der Kraftwerke haben und plötzlich übernehmen "wir" mal schnell das Risiko.
Natürlich würden die Abbaukosten nicht geringer werden - oder vielleicht doch weil man mit der Zeit an Erfahrung und Technologie gewinnt. Ob diese vielleicht etwas übertrieben sind weil man in Deutschland soviel Angst vor dem Atom hat könnte ich mir vorstellen, weiss es aber nicht.
Aber selbstverständlich ist es aus Kosten- UND Umweltgesichtspunkten völliger Blödsinn laufende, sehr sichere AKW abzubauen und stattdessen Kohle zu verfeuern.
Wenn die Dinger laufen bis sie wirklich unrentabel werden sind die Abbaukosten im Verhältnis zum produzierten Strom geringer.
turboengine
29.09.2021, 09:00
Ich erinnere mich an die letzte TV-Sondersendung vor der Wahl. Als Frau Weidel genau diesen Thorium Reaktor als zukünftige Energiequelle vorschlug. Sie kam leider nicht weit. da die Moderation ihr sofort ins Wort fiel und der Sender ihr das Mikrofon abschaltete.
Nur so viel zum herrschenden Zeitgeist (neue Religion), deren Existenz durch eine solche technische Errungenschaft gefährdet werden könnte.
Schau Dir einfach die Website von Franz Alt an, die schon im Eingangspost 2012 verlinkt wurde:
https://www.sonnenseite.com/de/
Die unterscheidet sich nicht viel von religiösen Sekten. Ökologische Kommunikation? Was soll das heissen? Da wird ein Energieversorgungs-Bullerbü aufgebaut und systematisch Desinformation produziert. Leider habe ich nie erfahren, wovon die Bevölkerung in Bullerbü eigentlich lebt.
Z.B. dieser Artikel zur Energiespeicherung mit rotationskinetischen Speichern:
https://www.sonnenseite.com/de/wissenschaft/meilenstein-in-der-energiewende/
Da heisst es:
„Meilenstein in der Energiewende“
„Um die Stromversorgung auch bei Dunkelflaute zu sichern, muss Energie gespeichert werden und bei Bedarf schnell zur Verfügung stehen.“
Aha? Ein mechanischer Speicher zur Überbrückung von Dunkelflaute? 500kWh soll der speichern? Meilenstein?
Ein Tesla Akku hat 85kWh Kapazität, mit Ladeverlusten kann einer dieser Speicher also fünf E-Autos aufladen.
Die grössten Pumpspeicherwerke in den Alpen können ein Kernkraftwerk ersetzen. Allerdings nur für einen Tag.
Das ist nur ein Beispiel, die Seite strotzt nur so von Öko-Kitsch un irreführender Information. Da dem Normalbürger das technische Rüstzeug fehlt um derartigen Unfug als solchen zu entlarven kommen wir zu der Situation in der wir uns heute befinden.
Ich kaufe ganz bestimmt kein Elektroauto, denn ich will auch in der Dunkelflaute fahren können. Aber vielleicht kommen dann ja Klimalockdowns, der dafür notwendige „Katastrophenfall“ wurde ja schon prophylaktisch ausgerufen.
P.S.: zur Ehrenrettung der TU Dresden muss man sagen, dass der Speicher durchaus sinnvoll ist, nämlich zur Darstellung von Primärreserven (Sekundenreserven). Viele, viele davon können die Netzstabilisierenden Effekte von Wärmekraftwerken kompensieren wenn diese abgeschaltet werden. Für die Überbrückung von Dunkelflauten taugen sie aber nicht.
steve.hatton
29.09.2021, 18:34
...
Ich kaufe ganz bestimmt kein Elektroauto, denn ich will auch in der Dunkelflaute fahren können. ....
Frag mal in England nach wo die aktuell tanken....
Frei nach dem Motto, wenn man keine Probleme hat, macht man sich welche.
End of OT.
wie ich gelesen habe fehlen da 100.000 LKW Fahrer.
Würde BRD es genauso machen wie GB hätten wir ein ähnliches Problem. Als ich letztens bei der Windradreparatur war, waren da nur 3 Deutsche der Rest Polen.
Wobei deutsche Speditionen auch händeringend Fahrer suchen.
Gestern ist hier in der Gegend (Haltern) ein 240 m hohes Windrad zusammengebrochen.
Mag sich jeder ausdenken, was passiert, wenn der Mindestabstand zu Wohnhäusern vermindert werden soll.
Grüße
Horst
https://www.welt.de/vermischtes/article234112658/Haltern-am-See-240-Meter-hohes-Windrad-knickt-einfach-ab-Millionenschaden.html
Gestern ist hier in der Gegend (Haltern) ein 240 m hohes Windrad zusammengebrochen.
Mag sich jeder ausdenken, was passiert, wenn der Mindestabstand zu Wohnhäusern vermindert werden soll.
Wenn der Abstand von 10H in Bayern halbiert werden soll, dann müsste das Windrad (vom selben Typ wie in Haltern) beim Umfallen nur 1200m weit springen, um das nächstgelegene Wohnhaus zu beschädigen.
*hab ich mir mal so ausgedacht*
Der Stumpf des Windrades sieht aus, als wäre er in Heimarbeit aus Kunststoffplatten zusammengeschustert worden. Noch nie habe ich bei hochbelasteten Teilen eine solche Konstruktion mit so vielen Schwachstellen gesehen. Mal sehen, was unsere Tageszeitung morgen dazu sagt. Ich wohne im Nachbarort (Oer-Erkenschwick). Bin gespannt.
turboengine
30.09.2021, 15:46
Die mittelfristigen Gas- und Strompreise gehen heute durch die Decke. Der Jahreskontrakt Bandstrom für nächstes Jahr hat heute in der Spitze 132 EUR/MWh erreicht. Das ist absoluter Rekord, wir haben das so noch nie gesehen.
https://www.eex.com/en/market-data/power/futures#%7B%22snippetpicker%22%3A%22EEX%20German%2 0Power%20Future%22%7D
Mit Strom aus Gaskraftwerken kann man fehlenden Windstrom ersetzen - andersherum nicht. Die Lebenslüge der Energiewende wird nun teuer.
In der oben verlinkten Pressemeldung steht:
Je nach Windverhältnissen sollten sie insgesamt pro Jahr eine Strommenge erzeugen, die dem Durchschnittsverbrauch von rund 6600 Drei-Personen-Haushalten entspricht.
Ich kann mit diesen Windrädern überhaupt keinen einzigen Haushalt versorgen. Wenn kein Wind weht, stehen sie still und die durchschnittlich 6600 Drei-Personen-Haushalte sitzen im Dunkeln und sehen zu wie ihre Gefrierschränke auftauen. Heizungen funktionieren dann auch nicht mehr.
Die Methode der Ära Merkel - erst einmal alles abzuschalten bevor man funktionierende Alternativen hat - hat "kurze Beine".
da die Mühle ein Getriebe hat ist ja dann wahrscheinlich auch der Boden mit Öl verseucht. Tja, immer höher, weiter scheint ein Ende zu haben.
Bei mir in der Nachbarschaft wurden ähnlich hohes Windrad erstellt(hat kein Getriebe also auch kein Öl drin), für mich viel zu nahe an einer Straße die es schon viel länger gibt. Als ich den Bauleiter ansprach und ihm sagte, daß das Windrad zu nahe an der Straße steht und wie es mit Eisabfall aussieht, stutzte er. Nach längerer Überlegung sagte er, die werden das schon berechnet haben.
Im Winter dann stand plötzlich auf dem Radweg auf neben der Straße ein Schild "Vorsicht Eisabfall". Meine Befürchtung hat sich wohl bestätigt.
Aus meiner Sicht ist das Problem nicht gelöst, was wenn dadurch ein Unfall passiert?
Die Lebenslüge der Energiewende wird nun teuer.
noch in anderer Hinsicht: Windräder haben eine begrenzte Lebenszeit von 20 bis 25 Jahren. Wenn sie verschrottet werden müssen, fällt jede Menge Sondermüll an. Die bekannte Recyclingfirma Remondis hat 70 000t für die vorhandenen 20 Jahre alten Windräder errechnet.
Hierzu gibt es eine Menge Lesestoff: z.B.
Das 70.000-Tonnen-Problem der Energiewende
(https://www.gegenwind-saarland.de/Materialien/Entsorgung/CFK/191102-WELT---Das-70000-Tonnen-Problem-der-Energiewende.pdf)
Aus meiner Sicht ist das Problem nicht gelöst, was wenn dadurch ein Unfall passiert?
Der Radfahrer wäre dann wohl selber schuld, weil er ja gewarnt wurde.
turboengine
02.10.2021, 09:07
Der Radfahrer wäre dann wohl selber schuld, weil er ja gewarnt wurde.
So leicht ist das nicht, es gibt die „Gefährdungshaftung“.
Die Deutschen können sich wohl vorbereiten für die Italiener, Spanier und Griechen nun auch noch die Gas- und Stromrechnung zu bezahlen zu dürfen damit „Europa nicht stirbt“.
Spanien und Italien haben ins Spiel gebracht, dass die EU-Staaten ähnlich wie bei der Beschaffung von Covid-Impfstoff gemeinsame Lieferverträge mit Energielieferanten abschließen. Griechenland schlägt einen weiteren EU-Fonds zur Finanzierung von Energiekäufen vor. Deutschland lehnt das ab. Le Maire schrieb, kurzfristig sollten „weitere Schritte“ nicht ausgeschlossen werden. Mittelfristig müsse sichergestellt sein, dass sein Land die Energieversorgung vor allem auf Kernenergie stützen könne. Diese müsse in der sogenannten EU-Taxonomie als nachhaltige Energiequelle eingestuft werden. Langfristig müsse die EU unabhängig von allen externen Lieferanten werden.
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/klima-energie-und-umwelt/eu-soll-wegen-hoher-energiepreise-gemeinsam-strom-und-gas-kaufen-17566236.html
Jeder weiss was passiert wenn Griechenland einen EU-Fonds vorschlägt.
Die EU möchte die Finanzierung von Atomkraftwerken deutlich erschweren um deren Betrieb zu verteuern. Gleichzeitig möchte man Kohle und Gaskraftwerke abschalten. Der Strom kommt in Brüssel wohl aus der Steckdose, wie es der Sponti-Spruch von Ende der 80er Jahre besagt.
Ich bin mal gespannt wieviel von den vielen naiven Ideen der Zentralplaner in Brüssel übrig bleibt wenn die Gelbwesten auch ausserhalb von Frankreich Zulauf bekommen.
Auch in Deutschland tun sich schon Gräben auf: Es werden erste Rufe nach Senkung der Energiesteuern laut:
https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/inflation-ig-bce-fordert-weniger-energiesteuern-a-ded63691-00a2-4556-93eb-b6fda470d50f
Bei den Koalitionsverhandlungen war wohl genau das Gegenteil geplant.
noch in anderer Hinsicht: Windräder haben eine begrenzte Lebenszeit von 20 bis 25 Jahren. Wenn sie verschrottet werden müssen, fällt jede Menge Sondermüll an.
Meines Wissens werden sie derzeit in Deutschland nach 20 Jahren abgebaut weil die Förderung ausläuft und sie damit im Betrieb unrentabel sind - selbst wenn sie noch problemlos funktionieren würden. Was noch geht wird dann nach Russland oder so gebracht, die lassen es weiterlaufen.
Und es ist ja nicht nur das Material was hier anfällt, es sind metertiefe Fundamente mitten im Wald, es sind die Leitungen. Das müsste eigentlich alles zurückgebaut werden da man anscheinend nicht am gleichen Standort ein neues bauen kann, zumindest habe ich davon noch nie gehört?
Technisch könnten wohl viele Windräder noch etliche Jahre weiterlaufen. Das Problem ist, das die Betreiber den Strom selbst vermarkten müssten. Hier in Soest haben sich die Stadtwerke der Sache angenommen. Sie kaufen den Strom auf und vermarkten ihn unter dem Motto: Ökostrom aus der Region.
Kann man ein neues Windrad an der gleichen Stelle bauen?
Theoretisch schon, aber...
Man hört ja immer von Repowering. Das heißt, alte Windräder weg, dafür neue, größere
aufbauen. Das Problem ist natürlich, das die alten Fundamente und Leitungen dafür nicht ausreichend sind.
Der Radfahrer wäre dann wohl selber schuld, weil er ja gewarnt wurde.
Dann müßte er wohl das Windrad weiträumig umfahren, Autos fahren da auch noch vorbei.
Aus meiner Sicht wäre es sinnvoller das Windrad abzuschalten als die Straße zu sperren, wenn die Gefahr des Eisabfalls besteht. Gab da auch schon Unfälle.
turboengine
03.10.2021, 16:56
vermarkten ihn unter dem Motto: Ökostrom aus der Region
Uhhh, das kann unter der gegenwärtigen Gesetzgebung ins Auge gehen. Nur was unter EEG gefördert wird, bekommt einen Regionalnachweis (RN). Dafür gibt es den Herkunftsnachweis (HKN, Grünstrom) nur für ungeförderte Anlagen. Beides gleichzeitig geht nicht.
https://stiftung-umweltenergierecht.de/wp-content/uploads/2020/08/Stiftung_Umweltenergierecht_WueBerichte_50_Doppelv ermarktungsverbot.pdf
RN werden nur für solche Strommengen ausgestellt, die im Rahmen des § 20 EEG 2017 direkt vermarktet, also über die Marktprämie gefördert werden (§ 79a Abs. 1 Nr. 1 EEH 2017). Es ist also nicht möglich, zugleich einen RN und einen HKN für dieselbe erzeugte Strommenge zu bekommen. Denn RN gibt es nur für geförderten Strom, während es HKN nur für ungeförderten Strom gibt. Damit könnte zwar zunächst eine Aus- weisung als „regional“ erfolgen, aber nicht automatisch auch eine Ausweisung als „grün“33.
Wenn jemand das so ernst nimmt wie die „Deutsche Umwelthilfe“ die Feinstaubgrenzwerte könnte es für die Stadtwerke schwierig werden.
turboengine
04.10.2021, 18:45
Am Wochenende musste der deutsche Kraftwerksbetreiber Steag bereits das Kraftwerk Bergkamen vom Netz nehmen, weil der Nachschub an Brennstoff ausblieb.
[..]
…der Ersatz-Brennstoff wurde schneller gebraucht als gedacht. Weil die Produktion von Windstrom im ersten Halbjahr wetterbedingt um fast ein Drittel eingebrochen war, mussten Gas- und auch Kohlekraftwerke die Ökostrom-Lücke füllen.
https://www.welt.de/wirtschaft/article234196558/Strompreise-Warum-den-Kraftwerken-jetzt-die-Kohle-ausgeht.html
Wenn Politikerinnen Entscheidungen entgegen der physikalischen Gesetze treffen, kommt sowas raus. Demnächst gilt dann wohl: Kein Wind - kein Strom.
Das es solche Unterschiede zwischen EEG gefördertem Strom und Grünstrom gibt wußte ich nicht. Aber in Deutschland ist ja alles sehr kompliziert.:roll:
Kein Wind - kein Strom wird demnächst öfter kommen, jedenfalls wenn es nach den Grünen geht. Die haben es ganz offiziell so in ihren Erklärungen zur Regelung des Strommbedarfs stehen.
Es nimmt nur bisher anscheinend keiner Ernst, obwohl sie ja keine andere Lösung haben.
turboengine
17.10.2021, 16:19
“Wir werden jede Anstrengung unternehmen, die Produktion und das Angebot von Kohle auszuweiten", sagte Zhao Chenxin, Generalsekretär der chinesischen Kommission für nationale Entwicklung und Reform am Mittwoch in Peking.
https://www.dw.com/de/renaissance-der-kohle-in-asien/a-59505916
Vs.
@tagesthemen
"Nur wenn Öl und Gas spürbar teurer werden, kriegen wir die Erderwärmung in den Griff." Die Meinung von Detlef Flintz. (red)
https://twitter.com/tagesthemen/status/1448016440989192198?ref_src=twsrc%5Etfw%7Ctwcamp%5 Etweetembed%7Ctwterm%5E1448016440989192198%7Ctwgr% 5E%7Ctwcon%5Es1_c10&ref_url=https%3A%2F%2Fd-27232849491296009965.ampproject.net%2F211001175800 0%2Fframe.html
steve.hatton
17.10.2021, 18:01
Der Preis ist nur eine Steuerungsmittel, wenn Alternativen vorhanden sind.
turboengine
17.10.2021, 18:33
Der Preis ist nur eine Steuerungsmittel, wenn Alternativen vorhanden sind.
Der Preis als Steuerungsmittel ist ein Instrument der Planwirtschaft. Der Denkfehler ist die fehlende globale Wirkung. Denn was passiert, wenn bei uns durch zusätzliche Steuern und Abgaben der Preis von fossiler Energie erhöht wird (im Vergleich zum Weltmarktpreis)?
Der hohe Preis reduziert bei uns die Nachfrage (z.B. durch Aufgabe oder Auslandsverlagerung von Industrieproduktion), wir helfen so per Angebot und Nachfrage den Weltmarktpreis zu senken. Das freut die Chinesen, sie können günstiger (und damit mehr) Energie einkaufen und mehr produzieren. Da die Produktion von energieintensiven Industriegütern nicht mehr in Europa ist haben sie auch neue Absatzmärkte erschlossen.
Der Gesamtverbrauch der fossilen Energie reduziert sich nicht, sondern er steigt sogar dadurch (grünes Paradoxon), da die Produktion in China und Indien eher weniger energieeffizient ist als in Europa und Energieproduzenten sinkenden Weltmarktpreis durch Mehrförderung kompensieren.
Endergebnis dieser Politik ist ein deindustrialisiertes Europa, das die mit CO2 Emissionen produzierten Güter aus China importiert. Die Chemieindustrien denken schon an Abwanderung. Aber Chemie ist eh böse. :D
steve.hatton
17.10.2021, 19:15
Dann wären Subventionen/Steuervergünstigungen auch planwirtschaftliche Maßnahmen, oder.
turboengine
17.10.2021, 20:46
Dann wären Subventionen/Steuervergünstigungen auch planwirtschaftliche Maßnahmen, oder.
Nein.
Was hat denn der Kommentar (Meinungsbeitrag) mit Rohstoffpreisen als Steuerungsmittel oder gar Planwirtschaft zu tun? Doch wohl rein gar nichts - egal wie man zu der Meinung des Kommentators steht?
Apropos Kohle und China: Chinas Förderstopp für Kohlekraftwerke im Ausland (https://tagesspiegel.de/wirtschaft/ueberraschender-schritt-was-bedeutet-chinas-foerderstopp-fuer-kohlekraftwerke-im-ausland/27641048.html)
turboengine
17.10.2021, 21:31
Was hat denn der Kommentar (Meinungsbeitrag) mit Rohstoffpreisen als Steuerungsmittel oder gar Planwirtschaft zu tun?
Verstehe ich nicht. Welcher Meinungsbeitrag?
Warum ein staatlich festgelegter künstlich teurer Preis für Energie Unsinn ist habe ich oben beschrieben.
Dass China im Ausland (Afrika) nicht selbst Konkurrenz für die nun knappe Kohle schaffen möchte ist ja wohl klar. Ich habe nie verstanden welchen Sinn das für die Chinesen haben soll ausser „Schuldenfallen“ aufzustellen. Das ist eine beliebte Methode Chinas.
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/neue-seidenstrasse-montenegro-in-chinas-schuldenfalle-17290712.html
Montenegro muss nun nach Chinas Pfeife tanzen oder der weisse Ritter (Eu und damit Deutschland) macht den Geldbeutel auf.
Damit sei Montenegro Teil eines größeren Trends: Viele gegenüber China hoch verschuldete Entwicklungsländer hätten in den vergangenen Monaten um Finanzierungshilfen bei internationalen Organisationen und westlichen Geberländern gebeten, darunter etwa Ecuador, Kenia, Äthiopien oder Pakistan.
Dass Kenia letztlich mit deutschem Steuergeld Kohlekraftwerke baut, das ist sogar dem allerdümmsten nicht mehr zu verkaufen.
Verstehe ich nicht. Welcher Meinungsbeitrag?
Warum ein staatlich festgelegter künstlich teurer Preis für Energie Unsinn ist habe ich oben beschrieben. [...]
Wie bitte? Du hast doch selbst den auf Twitter geposteten tagesthemen-Meinungsbeitrag als wichtigen Teil Deines Beitrags verlinkt:
Und wo, bitte, geht es da auch nur im Ansatz um staatlich festgelegte Preise?
turboengine
17.10.2021, 21:52
Wie bitte? Du hast doch selbst den auf Twitter geposteten tagesthemen-Meinungsbeitrag als wichtigen Teil Deines Beitrags verlinkt.
Ja , aber hast Du den auch angeschaut? Im Tagesthemenkommentar wird ja gesagt dass Energie teuer bleiben muss, damit wir nicht wie Junkies auf wieder billige fossile Energie hoffen können. Das geht nur mit noch mehr staatlichen Eingriffen auf den Energiepreis. Der wird nämlich wieder sinken auf den langjährigen Trend. Dafür soll dann mehr Umverteilung eingeführt werden, dass sich jeder die hohen Preise leisten kann. Das ist sozialistische Staatswirtschaft.
Durch das grüne Paradoxon macht man hier die Europäische Industrie kaputt und anderswo fahren sie mit noch dickeren SUVs herum, weil unser Verzicht die Energie günstiger macht. Das ist einfach nur dämlich.
Ja, ich habe ihn angeschaut. Ausgangspunkt des Kommentars sind die derzeitigen hohen Marktpreise, die der Kommentator als Chance sieht jetzt aufgrund dessen - praktisch gezwungenermaßen - die fossilen Energieträger zu ersetzen und Energie möglichst effizient einzusetzen bzw. zu sparen. Man kann zum Kommentar stehen, wie man will, aber von staatlichen Preisfestlegungen ist im Kommentar keine Rede. Das ist Fakt.
turboengine
17.10.2021, 23:13
Man kann zum Kommentar stehen, wie man will, aber von staatlichen Preisfestlegungen ist im Kommentar keine Rede. Das ist Fakt.
Das stimmt so nicht. Der Kommentator will nachhaltig hohe Preise unabhängig vom Weltmarktpreis, oder etwa nicht?
Wo bzw. wann genau im Video sagt er das?
turboengine
18.10.2021, 08:52
Wo bzw. wann genau im Video sagt er das?
Er will umverteilen. Wie soll das gehen? Doch wohl so, dass die einen künstlich höheren Preis als den Marktpreis bezahlen und die Mehreinnahmen einer begünstigten Klientel zugute kommen. Ob das jetzt durch Steuern, Abgaben oder einen Mindestpreis passiert ist nur technischer Natur.
Und künstlich hohe Preise bei uns subventionieren über den globalen Marktmechnismus die CO2-Emissionen anderswo (grünes Paradoxon).
Die Chinesen wollen dagegen Kohle verfeuerten als ob es kein Morgen gibt. Momenten geht in China pro Woche (!) ein neues Kohlekraftwerk ans Netz.
238 Kohlekraftwerke (250 Gigawatt Kohlekraft) sind geplant.
Die Chinesen wollen dagegen Kohle verfeuerten als ob es kein Morgen gibt. Momenten geht in China pro Woche (!) ein neues Kohlekraftwerk ans Netz.
238 Kohlekraftwerke (250 Gigawatt Kohlekraft) sind geplant.
Ich dachte die Chinesen haben gerade gebietsweise energieintensive Industrie verboten (wie z.B. Magnesiumherstellung) weil sie Stress mit Australien haben und die weniger Kohle liefern?
Da "natürlich" China das Magnesium am billigsten produzieren konnte, billige Energie und wenig Umwelt, haben fast alle anderen die Produktion eingestellt und nun wird es weltweit knapp mit Magnesium und damit Aluminium.
turboengine
18.10.2021, 12:53
weil sie Stress mit Australien haben und die weniger Kohle liefern?
Ja, China ist Nettoimporteur von Kohle. Australien boykottieren sie derzeit wegen der U-Boot Geschichte. Ist aber den Australiern egal, die Kohle absorbiert Indien spielend. Indien produziert Elektrizität zu 80% aus Kohle und sie haben gerade noch Vorräte für vier Tage (!).
https://www.thehindu.com/business/Economy/explained-what-is-the-extent-of-indias-coal-crisis/article37032323.ece
Das mit dem Magnesium ist in der Tat dramatisch. China hat da quasi ein Monopol.
Es ist wirklich fraglich ob es industriepolitisch eine gute Idee ist auch noch die Reste der Grundstoffindustrie (Alu, Stahl, Chemie) von Europa nach Asien oder USA zu vertreiben.
Das mit dem Magnesium ist in der Tat dramatisch. China hat da quasi ein Monopol.
Es ist wirklich fraglich ob es industriepolitisch eine gute Idee ist auch noch die Reste der Grundstoffindustrie (Alu, Stahl, Chemie) von Europa nach Asien oder USA zu vertreiben.
Natürlich nicht.
Aber der feuchte Traum vieler Ökos ist halt ein Europa, was nur noch von Bio- Landwirtschaft lebt und jede Industrie Böse ist.
Man kann ja schließlich alles billig aus China importieren und der Strom fürs neueste Handy kommt aus der Steckdose.
Natürlich nicht.
Aber der feuchte Traum vieler Ökos ist halt ein Europa, was nur noch von Bio- Landwirtschaft lebt und jede Industrie Böse ist.
Man kann ja schließlich alles billig aus China importieren und der Strom fürs neueste Handy kommt aus der Steckdose.
Auszug aus dem Wahlprogramm der Grünen:
Bundestagswahlprogramm 2021 BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
[...]Fairer Wettbewerb um klimaneutrale Industrietechnologien
Die energieintensiven Industrien – Stahl, Zement, Chemie – stehen für 15 Prozent des deutschen CO2-Ausstoßes. Zugleich bieten sie hunderttausende gute Arbeitsplätze und sind ebenso Eckpfeiler unseres Wohlstandes. Wir wollen diese Industrien zum Technologievorreiter bei der Entwicklung klimaneutraler Prozesse machen. Der Maschinenbau kann beim weltweiten Einsatz grüner Technologien made in Germany eine Schlüsselrolle einnehmen. So bekämpfen wir die Klimakrise und tragen zur Sicherung des deutschen Industriestandorts bei."[...] (Bundestagswahlprogramm 2021 BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Kapitel 2, S. 62 (https://cms.gruene.de/uploads/documents/Wahlprogramm-DIE-GRUENEN-Bundestagswahl-2021_barrierefrei.pdf))
Auszug aus dem Wahlprogramm der Grünen:
Fairer Wettbewerb um klimaneutrale Industrietechnologien
Die energieintensiven Industrien – Stahl, Zement, Chemie – stehen für 15 Prozent des deutschen CO2-Ausstoßes. Zugleich bieten sie hunderttausende gute Arbeitsplätze und sind ebenso Eckpfeiler unseres Wohlstandes. Wir wollen diese Industrien zum Technologievorreiter bei der Entwicklung klimaneutraler Prozesse machen. Der Maschinenbau kann beim weltweiten Einsatz grüner Technologien made in Germany eine Schlüsselrolle einnehmen. So bekämpfen wir die Klimakrise und tragen zur Sicherung des deutschen Industriestandorts bei."[...]
(Bundestagswahlprogramm 2021 BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Kapitel 2, S. 62 (https://cms.gruene.de/uploads/documents/Wahlprogramm-DIE-GRUENEN-Bundestagswahl-2021_barrierefrei.pdf))
du meinst Co2-Ausstoss im Inland, den ZUGEKAUFTEN Co2-Ausstoss durch den Kauf ausländischer Produkte/Materialien übersieht man bei uns ja gern.
Da fehlt aber der wichtige Teil in dem Zitat und ich habe gerade keine Lust das Wahlprogramm selbst rauszusuchen - WIE wollen sie das machen? Mit der teuersten Energie der Welt? Mal wieder eine Technologie mit vielen Milliarden fördern die dann Deutschland in die Zukunft führt wie die Solarindustrie?
Der deutsche Bürger beklagt sich ja schon wenn die energieintensiven Unternehmen bei der deutschen Zusatzbelastung begünstigt werden.
turboengine
18.10.2021, 14:46
Wahlprogramm der Grünen
Dieses „Wünsch Dir was“ kannst Du komplett vergessen. Realistisch ist anders. Bullerbü ist ja auch komplett CO2 neutral aber leider arbeitet dort keiner.
Derzeit tragen die „regenerativen Energien“ Solar und Wind gut sechs Prozent des Primärenergieverbrauchs von Deutschland. Noch rund vierundachzig Prozent liegen vor uns (Differenz ist Wasser, Biomasse usw.). Da haben die Kobolde von Frau Baerbock noch viel Potential.
Ohne Deindustrialisierung ist das Klimaziel nicht zu schaffen. Jedenfalls nicht ohne Kernenergie. Mit Wind und Sonne alleine kann die notwendige Energiemenge nicht produziert werden.
@frame:
Es war eine Antwort auf "Aber der feuchte Traum vieler Ökos ist halt ein Europa, was nur noch von Bio- Landwirtschaft lebt und jede Industrie Böse ist.
Man kann ja schließlich alles billig aus China importieren und der Strom fürs neueste Handy kommt aus der Steckdose."
Aber Portys Beitrag ist natürlich super, oder?
Und ich meine hier gar nichts. Es ist einfach ein Auszug aus dem Wahlprogramm, in dem die Industrie grundsätzlich als wichtig angesehen wird. Also das Gegenteil von dem, was in Portys Beitrag steht.
Bernd, was im sorgfältig designten Wahlprogramm der Grünen steht und wovon viele, ja ich nenne sie Ökos, träumen sind 2 Paar Stiefel. Dazu kommt, dass von denen zwar viele ein gut fundiertes Bauchgefühl haben, aber von der Physik, die dahinter steckt, nicht den blassesten Schimmer.
Ich hab mehrfach versucht mit solchen Leuten eine sachliche Diskussion zu führen, spätestens wenn die eigene Welt gestört wird, kommt man mit heftigen Emotionen.....
Schlimm nur, wenn dann solche Leute z.B. in der Umweltredaktion einer großen Tageszeitung sitzen.
"Dieser Solarpark versorgt 10 000 Haushalte mit Strom!"
Fragt man dann, was nachts ist, kommt "Atommüll strahlt 1 Million Jahre" :flop:
@frame:
Und ich meine hier gar nichts. Es ist einfach ein Auszug aus dem Wahlprogramm, in dem die Industrie grundsätzlich als wichtig angesehen wird. Also das Gegenteil von dem, was in Portys Beitrag steht.
nein, der Auszug sagt man will diese Industrie in irgendwas klimaneutrales transferieren unter Erhalt der Arbeitsplätze (und hoffentlich der Wettbewerbsfähigkeit, das unterstelle ich jetzt einfach mal).
Das ist erstmal eine Idee die kaum jemand schlecht finden kann. Natürlich werden sie nicht schreiben dass sie solche Industrien "unwichtig" finden. Schon in Abtracht dessen was der Wohnungsbau (den ja auch die Grünen anscheinend wollen) an Co2 erzeugt.
Ob man es valide findet oder Träumerei kann man erst beurteilen wenn man weiss WIE sie das machen wollen.
Deshalb kann man Portys Polemik nur dadurch begegnen dass man realistische Umsetzungszenarien zitiert, nicht Absichtserklärungen.
Mit Wind und Sonne alleine kann die notwendige Energiemenge nicht produziert werden.
Wie auch, die Mühlen sind gestern fast den ganzen Tag nicht gelaufen und heute auch nicht. Und das sind nicht wenige. In meinem Sichtfeld 14 Stück. Momentan (16:44) wieder Stillstand.
:evil:
Hauptsache, die eigenen Vorurteile werden gut gepflegt.
Natürlich gibt es unter den Grünen-Anhängern viele Leute, für die Naturwissenschaften ein Fremdwort sind. Das gilt aber auch für viele Anhänger aller anderen Parteien von ganz links bis ganz rechts.
Die nächste Regierung wird wohl unter Beteiligung der Grünen stattfinden. Da wird es um Realpolitik gehen. Unrealistische Traumvorstellungen werden da wohl eher keinen Platz finden (siehe z.B. Baden-Württemberg).
Da werden sich nach den Verhandlungen der Koalitionspartner auch Umsetzungsszenarien für eine ökologischere Wirtschaft (inkl. Chemie und Co.) finden lassen. Und es wird garantiert auch den einen oder anderen Streit innerhalb der einzelnen Parteien geben. Warum sollte ich realistische Szenarien als Antwort auf Polemik liefern? Dafür sind die Fachleute aus Wissenschaft, Technik, Wirtschaft und Politik zuständig. Und da erwarte ich auch einiges. Polemik ist erlaubt, aber Kritik daran nur, wenn man die Antworten auf alles hat? Vielleicht sollte ich dann ja auch mal mit Polemik in der anderen Richtung anfangen? Mache ich aber nicht.
Apropos Chemie: Alleine zu Green Chemistry gibt es unzählige wissenschaftliche Artikel in den diversen Fachmedien, wobei bei der Umsetzung natürlich die Gesamtbilanz zu berücksichtigen ist. Biodiesel sehe ich z.B. für den allgemeinen Einsatz sehr krititisch.
Gerade die Zementindustrie ist doch ein deutliches Beispiel dafür, wieweit die Energieeinsparung bereits getrieben hat. Inzwischen hat man die Energieverluste auf ein Minimum reduziert, die Abgase werden so weit ausgenutzt, dass es gerade noch nicht zur Kondensation von Wasser kommt. Als Brennstoff werden fast ausschließlich "Sekundärbrennstoffe", in der Regel alte Autoreifen und brennbare Industrieabfälle verwendet. Die verbleibenden CO2 Emissionen entstehen, da Kalkstein nun mal die Hauptkomponente des Zementes ist und CO2 zwangsweise bei beim Brennvorgang zum Zementklinker frei wird. Man kann die CO2- Emissionen zwar durch die Zumischung von Hochofenschlacke verringern, aber diese Industrie ist ja auch Böse.....
Ich weis nicht, wie man ohne Zement, Kalk und Mauersteinen bauen will. Theoretisch ginge noch Lehmfachwerk, aber das dafür notwendige Bauholz wird ja momentan im großen Stil zur CO2- Einsparung als Öko- Brennstoff verheizt. Klingt jetzt polemisch, aber frage mal einen Häuslebauer, der gerade Balken für seinen Dachstuhl braucht.......
Abgesehen davon, ich hab einige Jahre in so einem Haus gewohnt, das war ein Biotop.
Kann man gut finden, dann muss man aber mit Ameisen und anderen Getier im Küchenschrank und Silberfischen und Kellerasseln im Bad und Schlafzimmer klar kommen.
Völlig daneben finde ich Vorschläge, man solle einfach den Strom abschalten, wenn er gerade nicht reicht. Hatten wir hier erst unlängst.
Nicht nur, dass das das Ende für Deutschland als Wirtschaftsstandort bedeuten würde, da nun mal der weit überwiegende Teil aller Industriellen Prozesse auf eine störungsfreie Stromversorgung angewiesen und oft Stunden oder gar Tage notwendig sind, Anlagen nach einen Stromausfall wieder in Betrieb zu nehmen, und das mit oft hohen Material- und Energieverlusten. Auch der Örtliche Biomarkt kann seine Kassen nicht ohne Strom betreiben. Viel lustiger wird es aber, wenn die hohen Herren in ihren Führungsetagen von Politik und Wirtschaft zu Fuß aus der 30. Etage herunter steigen müssen oder gar für ein paar Stunden im Aufzug stecken bleiben. Wie man sich in einer gut gefüllten U- Bahn bei Stromausfall zwischen 2 Haltestellen fühlt, stelle ich mir lieber nicht vor.........
Da gebe ich Dir in den meisten Punkten Recht, was aber nicht im Widerspruch zu meinen Äußerungen steht.
Warum sollte ich realistische Szenarien als Antwort auf Polemik liefern?
Polemik ist erlaubt, aber Kritik daran nur, wenn man die Antworten auf alles hat? Vielleicht sollte ich dann ja auch mal mit Polemik in der anderen Richtung anfangen? Mache ich aber nicht.
Apropos Chemie: Alleine zu Green Chemistry gibt es unzählige wissenschaftliche Artikel in den diversen Fachmedien, wobei bei der Umsetzung natürlich die Gesamtbilanz zu berücksichtigen ist. Biodiesel sehe ich z.B. für den allgemeinen Einsatz sehr krititisch.
du sollst natürlich keine Szenarien ausarbeiten, aber ich erwarte von dir als intelligentem Menschen dass du nicht einfach so blauäugig hinnimmst "wir wollen das beste und werden sowohl die Wirtschaft als auch die Welt retten und es kostet nichts" sondern dir anschaust WIE sie das machen wollen. Das muss ja direkt im nächsten Absatz des Wahlprogramms stehen das du zitiert hast.
Und bevor du dieses Zitat gepostet hast hast du garantiert gelesen WIE sie sich das denken, sonst würdest du uns sowas nicht einfach präsentieren.
Natürlich macht Polemik Spass, mir besonders, aber es ist halt manchmal nicht so konstruktiv.
Das mit dem Biodiesel ist ein sehr gutes Beispiel. Der Biodiesel mag in irgendeiner Form für EINEN Aspekt nützlich sein, wahrscheinlich doe Co2-Bilanz. Aber wenn man sich anschaut was da für riesige ökologisch tote Landschaften entstehen dann kann das z.B. für das Ökosystem an sich, Insekten und aufwärts, niemals gut sein.
Man kann sich da einfach verrennen in Themen und da bin auch ich der Meinung dass die grüne Klientel da besonders empfindlich ist. Wenn der Zug mal in eine Richtung fährt wird nicht mehr nachgedacht. Atom, SUV, Verbrenner, sobald man ein Feindbild hat wird losgerannt.
Zum Beispiel ein Thema das mich schon länger beschäftigt. Die meisten Co2 Emissionen in Deutschland kommen nichts aus dem Verkehr sondern aus Heizungen. Das heisst der derzeit so gehypte Wohnungsbau ist natürlich völlig kontraproduktiv für das Klimathema. Sagt aber keiner.
Ein Deutscher hat heute im Schnitt eine Wohnfläche von fast 50qm. Über 10qm mehr als 1990. Ein Engländer hat knapp über 30qm. Diese Fläche muss gebaut und geheizt werden. Warum kommt kein deutscher Politiker und sagt das mal offen - Leute, ihr lebt auf zuviel Raum? Weniger Wohnraum wäre für das Klima besser, das Mietenproblem würde sich reduzieren, es müsste nicht soviel gebaut werden. NUR Vorteile.
Und eine Regierung könnte das ganz einfach fördern. z.B. Entfall der Grunderwerbssteuer wenn jemand ein kleineres Objekt kauft und ein grösseres verkauft. Zuschüsse wenn jemand in eine kleinere Wohnung zieht. Es gibt so viele Möglichkeiten die Leute zu motivieren auf weniger Raum zu wohnen.
Aber man erstmal müsste in der Gesellschaft das Bewusstsein schaffen dass man damit was gutes tut, für das Klima und das Land. Das traut aber sich kein Politiker und keine Partei weil natürlich der deutsche Bürger sehr empört sein wird wenn man ihm sagt sein Haus ist zu gross.
Dass ich alles blauäugig hinnehme, ist eine Unterstellung. Und dass ich Sätze wie "wir wollen das beste und werden sowohl die Wirtschaft als auch die Welt retten und es kostet nichts" gut heiße oder sogar selbst schreibe, ist erst recht eine Unterstellung.
steve.hatton
18.10.2021, 20:42
Zum Beispiel ein Thema das mich schon länger beschäftigt. Die meisten Co2 Emissionen in Deutschland kommen nichts aus dem Verkehr sondern aus Heizungen. Das heisst der derzeit so gehypte Wohnungsbau ist natürlich völlig kontraproduktiv für das Klimathema. Sagt aber keiner.
Ein Deutscher hat heute im Schnitt eine Wohnfläche von fast 50qm. Über 10qm mehr als 1990. Ein Engländer hat knapp über 30qm. ....
Doch doch, das sagt schon der ein oder andere - nur nicht laut genug.
Das wäre aber so als würdest Du dem S-Klasse-Fahrer vorschlagen in eine C-Klasse umzusteigen - hat auch 4-5 Sitze.
Die durchschnittliche Wohnfläche pro Einwohner wirst Du nicht so schnell nach unten bekommen. Schlimmer noch - viele Wohnungen werden gar nicht oder seltenst genutzt, weil Geld in Immobilien in D zu parken - insbesondere Schwarzgeld - so einfach ist.....man kann Häuser sogar bar bezahlen !
Das verzerrt teil die Statistiken!
Grundsätzlich hast Du recht: Weniger ist mehr:
1,5° weniger Raumtemperatur, 130 statt 200 oder wirklich nur 80 statt 95 beim LKW auf der Bahn brächte schon einiges. 400 statt 700 Abgeordnete wäre auch ein Ansatz -)))
Nachsatz zum Engländer: Selbst wenn der Brite nur 20qm im Durchschnitt bewohnen würde ist das Energy-Rating dort meist im roten Bereich (Energieskala F ist oft "normal") - somit kein gutes Beispiel! Ich bin zwar wirklich ein Dämm-Gegner und Plastikfenster-Feind, aber Einfachverglasung, Abflussrohre außen eine Durchlässigkeit von Hauseingangstüren die hierzulande nicht mal bei Scheunentoren akzeptiert würden sind wirklich nicht zeitgemäß.
Meine Mutter sagte zu ihrem England/Wales Aufenthalt 1948-1958 sie hätte dort immer gefroren - viel hat sich nicht geändert.
(Ausnahme Neubauten)
Dass ich alles blauäugig hinnehme, ist eine Unterstellung. Und dass ich Sätze wie "wir wollen das beste und werden sowohl die Wirtschaft als auch die Welt retten und es kostet nichts" gut heiße oder sogar selbst schreibe, ist erst recht eine Unterstellung.
du bist echt gut darin in jedem Statement Teilsätze rauszufiltern und als persönlichen Angriff zu werten, anscheinend damit man nicht merkt dass du keine sachlichen Argumente bringen willst oder kannst? Ehrlich, dafür ist mir meine zeit zu schade, es gibt schon genug die das Spiel mitspielen.
Nachsatz zum Engländer: Selbst wenn der Brite nur 20qm im Durchschnitt bewohnen würde ist das Energy-Rating dort meist im roten Bereich (Energieskala F ist oft "normal") - somit kein gutes Beispiel!
Natürlich hast du völlig recht,man kann das nicht einfach so verallgemeinern. Wie die Investorenwohnungen im Durchschnitt gezählt werden weiss ich natürlich nicht, aber die gibt es ja z.B. in London auch sehr häufig.
Aber ganz unten anfangend denke ich es gibt in D viele die auf mehr Raum wohnen als sie benötigen oder sich auch nur wünschen. Einfach weil sie z.B. ein Haus für eine Familie gebaut haben die nun ausgezogen ist ist, als Pensionär oder aus anderen Gründen sich die Situation geändert hat.
Das wird dadurch befeuert dass es sehr aufwendig ist umzuziehen, vor allem bei Eigentum - z.B. durch immer höhere Grunderwerbssteuer und Nebenkosten.
Deshalb denke ich ein politisches Werbeprogramm dafür sich zu verkleinern und damit etwas für das Klima zu tun, zusammen mit finanzieller Unterstützung, würde keinem weh tun aber könnte einiges an quick win erzielen. Und das würde noch nichtmal Wähler verschrecken weil ja keiner gezwungen oder angeprangert wird.
Bei einem Satz mit "Ich erwarte von Dir, dass ..." impliziert der Teil hinter "dass", dass ich den Teil derzeit nicht erfülle. Sorry, aber Fehler in der Kommunikation machen immer nur andere?
Nochmals zum Ausschnitt des Wahlprogramms: Das war ein Absatz, der genau den polemischen Unterstellungen des Beitrags davor widerspricht, mehr nicht. Ob und wie das umgesetzt werden kann, wird sich zeigen.
Aber schön, dass Polemik gut geheißen wird, aber kurze Antworten darauf nicht.
P.S.:
[...]Da fehlt aber der wichtige Teil in dem Zitat und ich habe gerade keine Lust das Wahlprogramm selbst rauszusuchen[...]
Das komplette Wahlprogramm als PDF war bzw. ist in meinem Beitrag von Anfang an verlinkt!
turboengine
19.10.2021, 10:41
Das war ein Absatz, der genau den polemischen Unterstellungen des Beitrags davor widerspricht, mehr nicht. Ob und wie das umgesetzt werden kann, wird sich zeigen.
Die Antwort ist ja wohl klar: Es sollen nun ganz viel Schulden gemacht werden um das zu finanzieren - lustigerweise mit der Corona-Ausnahme um die Schuldenbremse auszuhebeln. Daher darf die "Corona-Krise" niemals enden weil damit die Wahlversprechen finanziert werden sollen. Interessante Zusammenhänge tun sich damit auf.
Dass wir mittelfristig erhebliche Probleme mit der Stromversorgung bekommen dämmert nun auch den Politikern. In Frankreich bringt Macron schon konkrete Vorschläge, das ZDF hält dagegen - ein Beispiel allerschönster deutscher ÖR Propaganda. Und Prof. Lesch ist auch dabei.
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/macron-atomkraft-akw-frankreich-investitionen-100.html
Einfach die Probleme ignorieren und runterschreiben wird aber auf Dauer nicht funktionieren. Dann wird es auch in öffentlich-rechtlichen Redaktionsstuben kalt und dunkel.
Dann heisst es wieder: Wie konnte es dazu kommen?
Antwort: Zu viel Prof. Lesch zugehört.
Die Chinesen wollen dagegen Kohle verfeuerten als ob es kein Morgen gibt. Momenten geht in China pro Woche (!) ein neues Kohlekraftwerk ans Netz.
238 Kohlekraftwerke (250 Gigawatt Kohlekraft) sind geplant.
Dir ist aber nicht entgangen, dass auch in China die Kohle aus verschiedenen Gründen nicht mehr nur "Heilsbringer" ist?
Kraftwerke werden abgeschaltet, weil z.B. die Kohle zu teuer ist um wirtschaftlich Strom zu erzeugen oder wegen CO²-Einsparungen, die von der Regierung verordnet werden.
Ich halte es nicht für unrealistisch, dass auch China bezüglich der Kohle noch umdenkt.
steve.hatton
19.10.2021, 12:10
....
Das wird dadurch befeuert dass es sehr aufwendig ist umzuziehen, vor allem bei Eigentum - z.B. durch immer höhere Grunderwerbssteuer und Nebenkosten.
...
Absolut richtig. Für das selbst bewohnte Immobilie sollte die GrESt mindestens halbiert, wenn nicht gar abgeschafft werden. Und das alle 10 Jahre.
turboengine
19.10.2021, 12:13
Kraftwerke werden abgeschaltet, weil z.B. die Kohle zu teuer ist um wirtschaftlich Strom zu erzeugen oder wegen CO²-Einsparungen, die von der Regierung verordnet werden.
Aha? Uns was ist denn die wirtschaftlichere Alternative zur Kohle aus Sicht der Chinesen? Windenergie? Wohl kaum.
China hat sich betreffs CO2-Einsparung völkerrechtlich zu genau garnichts verpflichtet. Den Verzicht der anderen sehen sie als Wettbewerbsvorteil für sich selbst.
felix181
19.10.2021, 12:25
Den Verzicht der anderen sehen sie als Wettbewerbsvorteil für sich selbst.
Leider ist er das auch - und zwar ein massiver Vorteil
steve.hatton
19.10.2021, 12:51
Hier wäre es am Verbraucher Produkte aus "Umweltsünderländern" weitestgehend zu vermeiden - sofern dies möglich ist und sofern ihm die Fakten bekannt sein mögen.
(Beim Computerkauf zB könnte das schon unmöglich sein)
Erinnert mich irgendwie an die bösen E-Autobauer, und "deren" Förderung von Kinderarbeit in Kobaltmienen...vergessen wird dabei wo Kobalt sonst so genutzt wird.....und sich keiner aufregt.
Das lustige ist ja m.E. oft die Argumentationskette, dass Produktion hierzulande zu teuer sei, dann verlegt man die Produktion nach Fernost, der Preis ändert sich aber nicht. (zB Schuhe in Indonesien statt Italien - preiswerter wurden die Nobelmarke dadurch nicht !)
M.E. wird die Produktion mit weniger klimafreundlichen Produktionsumfeldern nur zur Maximierung der Gewinne oder Minimierung der Kosten genutzt. Würde man das Produkt haltbarer in klimafreudlicherer Produktionsumgebung herstellen, könnte der Verbraucher entscheiden, ob er das haltbarere "sauberere" Produkt vorziehen würde - hier zieht man sich auf die Konkurrenzfähigkeit zurück ohne überhaupt zu wissen ob es anders auch funktionieren würde.
Vielleicht wehrt sich deshalb die Nahrungsmittelindustrie so vehement gegen eine deutliche Kennzeichnung wie zB Aufzuchtort und Haltungsart des Tieres, Schlachtort des Tieres, Endverarbeitungsort ......Krabbenpulen in Marokko fällt mir da so ein.
Klar ist das teurer, aber jeden Tag Schnitzel ist eh nicht gesund und auch kein Verzicht, sondern Vernunft !
Dazu müsste man sich vielleicht auch von der Wachstumsreligion verabschieden.
(Vielleicht auch ein wenig der Idealismus der Vater des Gedanken)
turboengine
19.10.2021, 13:04
Dazu müsste man sich vielleicht auch von der Wachstumsreligion verabschieden.
(Vielleicht auch ein wenig der Idealismus der Vater des Gedanken)
Wachstum ist keine Religion sondern die Grundvoraussetzung von Kultur und Wohlstand. Jede Form kultureller Weiterentwicklung fusst auf "Wachstum". Dagegen hat die Verteufelung von Wachstum á la "Club of Rome" religiöse Züge und ist als Irrlehre entlarvt. Keine der Weltuntergangsprophezeihungen von damals ist eingetroffen.
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/club-of-rome-die-propheten-des-untergangs-11746779.html
Wichtig ist das Entkoppeln von Wachstum und Energieverbrauch bzw. Emissionen. Da hilft Technik. Aber anstatt auf moderne Technik und deren Weiterentwicklung zu vertrauen investiert die Politik lieber in mittelalterliche Technik wie Windenergie und von vorneherein ungeeignete Technik wie Solarenergie.
Das ist das Problem von Planwirtschaft - echte Innovation wird behindert.
Aufgrund der geringen Energiedichte von Solar- und Windenergie verwandeln wir unsere Lande lieber in Industrielandschaften anstatt vernünftig zu investieren. Technologisch ist eine 220m hohe 6MW Windurbine nicht viel besser als eine mittelalterliche Windmühle. Weht kein Wind, stehen beide. Die Getreidemühle soll aber keine empfindliche, arbeitsteilige Industriewirtschaft mit Strom versorgen sondern nur bei Vorhandensein von Wind Getreide mahlen. Für damals war das die richtige Technologie: wenn kein Wind weht - fast egal.
Für heute ist sie als Hauptenergiequelle total ungeeignet.
steve.hatton
19.10.2021, 15:41
Wachstum ist keine Religion sondern die Grundvoraussetzung von Kultur und Wohlstand. Jede Form kultureller Weiterentwicklung fusst auf "Wachstum". Dagegen hat die Verteufelung von Wachstum á la "Club of Rome" religiöse Züge und ist als Irrlehre entlarvt. Keine der Weltuntergangsprophezeihungen von damals ist eingetroffen.
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/club-of-rome-die-propheten-des-untergangs-11746779.html
Wichtig ist das Entkoppeln von Wachstum und Energieverbrauch bzw. Emissionen. Da hilft Technik. Aber anstatt auf moderne Technik und deren Weiterentwicklung zu vertrauen investiert die Politik lieber in mittelalterliche Technik wie Windenergie und von vorneherein ungeeignete Technik wie Solarenergie.
Das ist das Problem von Planwirtschaft - echte Innovation wird behindert.
Aufgrund der geringen Energiedichte von Solar- und Windenergie verwandeln wir unsere Lande lieber in Industrielandschaften anstatt vernünftig zu investieren. Technologisch ist eine 220m hohe 6MW Windurbine nicht viel besser als eine mittelalterliche Windmühle. Weht kein Wind, stehen beide. Die Getreidemühle soll aber keine empfindliche, arbeitsteilige Industriewirtschaft mit Strom versorgen sondern nur bei Vorhandensein von Wind Getreide mahlen. Für damals war das die richtige Technologie: wenn kein Wind weht - fast egal.
Für heute ist sie als Hauptenergiequelle total ungeeignet.
Über ersteres kann man streiten, nicht jeder der etwas infrage stellt verteufelt es.
Nur Wachstum als Selbstzweck, sprich kurzlebigere Produkte, um die Umsätze zu erhöhen sind wahrlich kein sinnvoller Ansatz in Bezug auf Nachhaltigkeit. Und das soll gut oder gar notwendig sein?
Die Nahrungsmittelindustrie ist darauf ausgerichtet jedem an jeden Tag alles zu liefern - beim Bäcker sind 10 min vor Ladenschluss noch frische Brezen da und werden dann weggeworfen !?!? Überall immer alles vorrätig zu haben - ich denke anders und sehe das eigentlich eher positiv wenn man mit Resourcen verantwortungsvoll umgeht, also auch im Restaurant mal ein Gericht aus ist. Wenn bald 50% der Nahrungsmittel aufgrund teils idiotischer Haltbarkeitsdaten etc und der unökonomischen Verwendung im Haushalt letztendlich nicht zum Verzehr gelangen, ist was falsch mit dem Wachstum. Oder ist es nur ein Auswuchs des übertriebenen Wachtums ?
Vielleicht sollte man statt der nicht mehr verfügbaren Breze dann halt eine Semmel nehmen, anstatt eine Überproduktion mitzubezahlen?
Vielleicht sollte man mal dran denken, dass die Welt auch begrenzt ist - auch unsere Luft und unsere Fläche - also muss permanentes Wachstum an Grenzen stoßen. Vielleicht die Grenzen des Überlebbaren ?
Die Entkoppelung mag helfen. Aber in Bezug auf die Mobilität sind bisher viele Varianten wie "grüne Kraftstoffe" oder gar Wasserstoffantriebe, an denen fast jeder Hersteller von KFZs schon jahrzehntelang rumgebastelt und Subventionen eingeheimst hat offenbar weniger effizient. Grüne Kraftstoffe nur um die "mittelalterlichen" Verbrenner weiter nutzen zu können ? (Auch eine Art von Planwirtschaft).
Vielleicht sollte man auch das nutzen was es schon gibt, als immer auf die technologischen Neuerungen zu vertrauen, zu warten und weiterhin die Umwelt zu verändern, sodass die Menscheit weniger Überlebenschancen hat.
Dies gepaart mit Vernunft, als Suffizienz- statt Wachstumssförderung.
Windkraft: Man investiert in funktionierende Technik! (Wie beim E-Auto) Egal wann es erfunden wurde - Wind und Sonne ungenutzt zu lassen muss jetzt nicht wirklich weise sein, oder ? Dies als alleinige Lösung zu sehen ist ebenso weise.
Aber vielleicht gibt es auch hier technologische Weiterentwicklungen kleinerer individueller Lösungen - wir sprachen da schon mal drüber.
Die Solarzelle auf dem Eigenheim mit Speicher als Dezentralisierungswerkzeug ist sicher sinnvoll - ob es Solarfelder sind, kann ich nicht beurteilen. Das ist u.U. auch eine reine Subventionausbeute.
Es soll Gemeinden geben die mit dem Mix aus Biogas, Windkraft und Solarenergie faktisch autark sind. Ja, möglicherweise oder wahrscheinlich benötigen die trotzdem eine Art Rückversicherung - ich sag ja auch nicht Wind für alle, den Rest entsorgen!
Natürlich kein Allheilmittel und natürlich sind das keine Lösungen für das Gesamte.
Für die Industrie wird das ganz anders aussehen - aber sollte nicht die Tesla Factory in Nevada komplett regenerativ laufen ?
kilosierra
19.10.2021, 18:55
Ich kenne kein lebendes System, das ungehemmtes und zeitlich unbegrenztes Wachstum verträgt. Alles entsteht, entwickelt sich und endet irgendwann. Vielleicht gilt das ja auch für die Mernschheit?
Übrigens, unser Planet wächst nicht, die Oberfläche nicht und auch nicht die verfügbare Luft oder das Wasser. Wenn wir es auf immer mehr Nutzer verteilen müssen, dann kann nur weniger für den Einzelnen bleiben. Oder immer mehr für einige und ganz viel weniger für den Rest der Menschheit.
Ich denke, für uns alle muss gelten: Weniger ist mehr
turboengine
20.10.2021, 17:49
Für die Industrie wird das ganz anders aussehen - aber sollte nicht die Tesla Factory in Nevada komplett regenerativ laufen ?
Viele von Dir beschriebenen Massnahmen sind für sich genommen alle sinnvoll und schon im Namen der Ressourcenschonung und Umweltschutz angezeigt. Allerdings stellt uns der "Green Deal" vor Aufgaben, die m.E. mit Wind und Sonne alleine nicht Lösbar sind.
Dass Solarenergie in der Wüste von Nevada funktionieren kann, glaube ich ja generell gerne. Aber leider ist das nicht so, denn wie so oft neigt das Tesla Marketing zur geradezu schamlosen Schönfärberei.
Angedacht war eine "vollständige Versorgung". Das ist für sich schon nicht wahr, da in der Nacht ja keine Solareinspeisung erfolgt, also nachts wohl auf konventionell erzeugte Elektrizität zurückgegriffen wird - vermutlich Gas.
Zusätzlich sind sie dann bei der Kapazität der Solaranlage zurückgekrebst.
https://electrek.co/2021/08/09/tesla-slashes-size-gigafactory-solar-array-but-says-grow-largest-world/
In 2017 behaupteten sie, 70MW installierte Leistung vorzusehen. Davon ist aber nun keine Rede mehr. Derzeit sind nur 2.4MW (!) installiert und Ende 2022 sollen es immerhin 24 MW sein. Das ist nur gut ein Drittel der vollmundig angekündigten Menge.
Das ist nix besonderes, Solarparks in Südeuropa mit 30MW installierter Leistung sind völlig normal. Die einzige Besonderheit ist bei Tesla, dass es eine Dachanlage in dieser Grösse ist.
OK, mal was zum mitmachen:
Nehmen wir einfach mal die Gigafactory von Tesla in Brandenburg: Laut E.ON braucht die neue Gigafactory von Tesla in Grünheide 100...130MW Leistung - rund um die Uhr.
Die Fabrik werde einen Strombedarf von etwas mehr als 100 Megawatt haben. Das entspreche dem Stromverbrauch einer Großstadt wie Chemnitz
https://www.maz-online.de/Brandenburg/Eon-soll-Tesla-Fabrik-in-Gruenheide-ab-2021-mit-Strom-versorgen
Rechnet doch mal aus, wieviele Windturbinen oder wieviele m2 Solarpanels es benötigt um:
a) die benötigte Energiemenge im Jahresmittel zu produzieren (100MW * 8760h/a = 876 Mio. kWh pro Jahr, soviel wie 250.000 Haushalte bzw. eine Mittelstadt wie Chemnitz)
b) eine 99% Autarkie hinzubekommen (d.h. die 100MW kann in 99% der Zeit nur aus Wind und/oder Fotovoltaik mit einem Batterie-Tagesspeicher erzeugt werden, in 1% der Zeit ist Blackout)
Ich rechne das auch mal und dann staunen wir zusammen über die riesigen Flächen, die mit Wind und Solaranlagen zugebaut werden müssen.
steve.hatton
20.10.2021, 21:18
Besser Du rechnest :-)
BTW in Nevada sind es bereits 3,2 MW und sollen 24 MW und alles ist natürlich typisch Ami, the largest etc....
...but the company’s first Gigafactory in Nevada is still evolving in its own way. As could be seen in a drone flyover of the site, a new batch of solar panels was recently installed in the expansive battery factory’s roof, allowing the company to inch closer to its goal of making Giga Nevada a fully sustainable facility.
...
...with Tesla stating that Gigafactory Nevada’s roof should be fully covered by solar panels by the end of 2022.
“Gigafactory Nevada was designed to be covered with solar panels. To date, we have installed solar panels with a capacity of 3,200 KW. This installation will grow to about 24,000 KW–the whole roof of the current building structure–by the end of next year. This will make it the largest rooftop solar installation in the US,” Tesla wrote.
https://www.teslarati.com/tesla-giga-nevada-solar-panel-ramp-video/
Man wird sehen of fully sustainable erreichbar ist.
turboengine
20.10.2021, 21:47
“Gigafactory Nevada was designed to be covered with solar panels. To date, we have installed solar panels with a capacity of 3,200 KW. This installation will grow to about 24,000 KW–the whole roof of the current building structure–by the end of next year. This will make it the largest rooftop solar installation in the US,” Tesla wrote.
Man wird sehen of fully sustainable erreichbar ist.
Dafür müssten sie ungefähr das Zehnfache dessen installieren was sie für Ende nächsten Jahres vorhersagen.
Aber wie immer: es wird etwas von Musk vollmundig behauptet (fully sustainable), die begeisterte grünbewegte Jubelpresse schreibt das brav ab. Dann werden die Versprechen zurückgenommen und die Jubelpresse „vergisst“ das zu berichten und führt damit das Publikum hinter die Fichte.
Du hast doch tatsächlich gedacht, dass die Fabrik in Nevada sich aus den Solarzellen auf dem Dach selbst versorgen kann, oder?
3200 kW installierte Leistung Stand heute reicht nichtmal für die Klimatisierung der Büros. Da bleiben über den Tag weg so 1000kW Bandleistung übrig. Das wuppt ein einziger grosser Erdgasmotor.
https://www.cat.com/de_DE/products/new/power-systems/electric-power/gas-generator-sets/1000022760.html
Viel ist das nicht, oder?
steve.hatton
20.10.2021, 21:53
Ich dacht Solar auf dem Dach plus Windkraft aus der Umgebung gepaart mit einem mächtigen Batteriepark....aber offenbar bin ich nicht der einzige der die Dimensionen des Bedarfs nicht wirklich, sprich realistisch einschätzen kann.
[...]die begeisterte grünbewegte Jubelpresse schreibt das brav ab. Dann werden die Versprechen zurückgenommen und die Jubelpresse „vergisst“ das zu berichten und führt damit das Publikum hinter die Fichte. [...]
Welche "begeisterte grünbewegte Jubelpresse" soll denn das sein? Anscheinend lebst Du in einer Parallelwelt oder ich habe in den vergangenen Jahren nur zufällig meist kritische oder neutrale Artikel über Elon Musks Aktivitäten gelesen.
turboengine
21.10.2021, 00:50
ich habe in den vergangenen Jahren nur zufällig meist kritische oder neutrale Artikel über Elon Musks Aktivitäten gelesen.
In Deutschland glaube ich das gerne, da ist man in den Redaktionsstuben gegen jede Form von Industrie. Ich meine konkret die Berichterstattung zu den Gigafactories in den USA. Z.B. hat National Geographic den weltbekannten Energiesachverständigen Leonardo di Caprio zum Lobhudeln vorbeigeschickt. War ein Teil eines dieser unerträglich verlogenen Weltrettungsfilme.
https://www.motor1.com/news/127221/dicaprio-musk-meet-at-gigafactory/
…the National Geographic’s new documentary, the film is directed by Fisher Stevens and captures “a three-year personal journey alongside Academy Award-winning actor and U.N. Messenger of Peace Leonardo DiCaprio as he interviews individuals from every facet of society in both developing and developed nations who provide unique, impassioned and pragmatic views on what must be done today and in the future to prevent catastrophic disruption of life on our planet.”
Kleiner als Katastrophe geht in der woken Gesellschaft nicht.
Und das WEF (World Economic Forum) sieht in den Gigafactories nichts geringeres als die Weltrettung.
https://www.weforum.org/agenda/2018/03/100-tesla-gigafactories-could-power-the-entire-world-with-sustainable-energy/
100 Tesla Gigafactories could power the entire world with sustainable energy
Na dann: Bau auf, Bau auf…
Nach Sätzen wie "In Deutschland glaube ich das gerne, da ist man in den Redaktionsstuben gegen jede Form von Industrie." höre ich auf, weiterzulesen.
turboengine
21.10.2021, 01:14
Kein Problem, aber ich könnte dazu ein Buch empfehlen:
https://books.google.ch/books?id=Fn2uDAAAQBAJ&pg=PA154&lpg=PA154&dq=industrie+in+der+presse+negativ+dargestellt&source=bl&ots=U7XMHaa1cO&sig=ACfU3U26XH413pQ1a-V9VsJzLq8mXX64yw&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwii7_Pri9rzAhWS_7sIHZlXAmUQ6AF6BAgjEAM#v =onepage&q&f=false
Zitat aus dem Werbetext des Verlags zum Buch: "[...]Ihre empirischen Ergebnisse belegen eine vornehmlich positive Wahrnehmung der Industrie und der wirtschaftlichen Bedeutung des industriellen Sektors in Deutschland. Ebenso kann sie aufzuzeigen, dass die Ablehnung von Großprojekten kein spezifisches Charakteristikum industrieller Großanlagen darstellt, wenngleich Großprojekte vor der eigenen Haustür zumeist auf wenig Akzeptanz stoßen.[...]" (Produktseite auf springer.com (https://www.springer.com/de/book/9783658145255))
;)
P.S.: Hast Du das Buch tatsächlich gelesen?
turboengine
21.10.2021, 10:39
P.S.: Hast Du das Buch tatsächlich gelesen?
Yep - liegt im Büroschrank.
turboengine
31.10.2021, 12:07
…in Frankreich.
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/klima-nachhaltigkeit/fokus-auf-atomkraft-macrons-renaissance-17609357.html
Ob es eine gute Idee ist, die letzten vorhandenen KKWs in D aus ideologischen Gründen 2022 abzuschalten? Emsland, Isar 2 und Neckarwestheim 2 gehen vom Netz, aber Cattenom, das ungefähr genauso viel produziert wie die drei deutschen Kraftwerke zusammen und nicht weit von Deutschen Grenze entfernt steht, produziert weiter bis 2048.
Es bestehen durchaus Zweifel, aus Deutschland vernehme ich auch aus bisher skeptischen Kreisen ein Umdenken. Eine der einsamen Entscheidungen der Kanzlerin, die noch richtig, richtig teuer werden kann.
steve.hatton
31.10.2021, 14:01
…in Frankreich.
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/klima-nachhaltigkeit/fokus-auf-atomkraft-macrons-renaissance-17609357.html
Ob es eine gute Idee ist, die letzten vorhandenen KKWs in D aus ideologischen Gründen 2022 abzuschalten? Emsland, Isar 2 und Neckarwestheim 2 gehen vom Netz, aber Cattenom, das ungefähr genauso viel produziert wie die drei deutschen Kraftwerke zusammen und nicht weit von Deutschen Grenze entfernt steht, produziert weiter bis 2048.
Es bestehen durchaus Zweifel, aus Deutschland vernehme ich auch aus bisher skeptischen Kreisen ein Umdenken. Eine der einsamen Entscheidungen der Kanzlerin, die noch richtig, richtig teuer werden kann.
Da wäre der bereits geregelte Ausstieg unter Schröder die weitaus günstigere Variante gewesen....aber man musste ja unbedingt zurückrudern und dann wieder chaotisch eine Rücknahmedienst Rücknahme.
Zudem hat Frankreich wie UK natürlich eine andere Situation wie in D. Man heizt überwiegend mit Strom.
turboengine
01.11.2021, 22:54
Zudem hat Frankreich wie UK natürlich eine andere Situation wie in D. Man heizt überwiegend mit Strom.
Die sind schon da wo D hin will. :D
Entdecke den Fehler...
Die sind schon da wo D hin will. :D
Entdecke den Fehler...
Zwischen da und wo fehlt ein Komma. Habe ich jetzt etwas gewonnen?
turboengine
02.11.2021, 00:04
Habe ich jetzt etwas gewonnen?
Ich gebe Dir ein paar Kommas auf Vorrat, damit kannst Du meine Beiträge bereichern.
,,,,,,,,, ,,,,,,, ,,,,,,, ,,,,,,, ,,,,,,,
Sag, einfach wenn sie aufgebraucht sind :D
steve.hatton
02.11.2021, 02:12
Der Fehler muss nicht prinzipieller Natur sein.
Wenn man sich aber die "Stromheizungen", also Wandgeräte in F oder GB anschaue, ist das nicht vertrauenserweckend - und dabei denke ich noch nicht einmal primär an die Effizienz :shock::shock:
Der Fehler muss nicht prinzipieller Natur sein.
Jede Art von elektrischer Widerstandsheizung für Wohnungen ist ökonomisch wie ökologisch Unfug.
Bei einer gut gemachten Wärmepumpenanlage sieht es anders aus.
Diese beschönigend "Elektro- Flächenteilspeicher- Heizungen" oder in Ökokreisen beliebten "Strahlungsheizungen" gehören verboten.:flop:
steve.hatton
02.11.2021, 23:45
Manchmal wird`s auch schwierig andere Lösungen umzusetzen:
Einzelbaudenkmal (i.e. auch innen fast alles unter Denkmalschutz - nicht nur die Fassade!) mit E-Nachtspeicherheizungen. Da springt die untere Denkmalschutzbehörde im Dreieck wenn Du die Wände und Decken für Leitungen aufhacken willst.
E-Platten brachten mehr als 30% Ersparnis.
Anderes Beispiel: Neuer Holzständerbau mit PV auf dem Dach und Speicher in der Garage. Energieverbrauch für Licht, Heizung und Warmwasser unterm Strich 60 € für 120 qm p.a.
(Delta aus Einspeisung, Eigenverbrauch und zugekauftem Strom)
Prinzipiell ist eine Wärmepumpe eine Überlegung wert - wenn`s nicht zu kalt wird im Winter und zu viel Strom zugekauft werden muss.
Für Bestandsgebäude ist auch dies nicht optimal, denn die Fußboden- oder Wandheizung nachträglich reinzutackern ist nicht gerade eine einfache Sache.
(EIn Bekannter von uns ha ein 60qm Wohnzimmer mit nur 240m Deckenhöhe, weil in der Planun der Bodenaufbau für die FB-HEizung "vergessen" wurde....sieht nicht sehr einladend aus....
sieht nicht sehr einladend aus....Stimmt, 240 Meter Deckenhöhe würde ich jetzt auch nicht wollen... da Wärme nach oben steigt stelle ich mir das auch relativ übel zu beheizen vor :lol:
Manchmal wird`s auch schwierig andere Lösungen umzusetzen:
Einzelbaudenkmal (i.e. auch innen fast alles unter Denkmalschutz - nicht nur die Fassade!) mit E-Nachtspeicherheizungen. Da springt die untere Denkmalschutzbehörde im Dreieck wenn Du die Wände und Decken für Leitungen aufhacken willst.
E-Platten brachten mehr als 30% Ersparnis.
o.k, Denkmalschutz und Uraltbausubstanz ist eine andere Baustelle, da ist man von den Möglichkeiten etwas eingeschränkt.
Womit ich ein Problem hab, sind "Passivhäuser" die mit PV gepflastert sind und im Winter mit Elektroheizung heizen. Und deren Besitzer dann ganz stolz darauf sind, dass sie im Sommer genug Strom erzeugen, dass man im Winter damit heizen kann. Ach ja, Warmwasser macht man natürlich über elektrische Durchlauferhitzer, die haben ja nur 24 kW je Wasserhahn.........
Da gehören ein paar Warmwasserkollektoren aufs Dach und zum Heizen eine Wärmepumpenanlage. Kostet halt ein paar Euro mehr......
Dass man Strom nicht in Tüten füllen kann, hat sich bei denen noch nicht rumgesprochen. :flop:
p.s. 2,40 m Deckenhöhe sind doch in Ordnung, ich hatte mal eine Wohnung mit 2,10 m, in der Mitte war noch ein Deckenbalken, da konnte ich gerade noch durchlaufen, ohne anzustoßen.
Hatte aber einen Vorteil, ich hab nie eine Leiter gebraucht. :D
Ach ja, Warmwasser macht man natürlich über elektrische Durchlauferhitzer, die haben ja nur 24 kW je Wasserhahn..Dafür kannst du sicher einen Link beisteuern, oder? 24kW pro Wasserhahn? Echt?
Eine normale Steckdose (230V) darf maximal mit 3,5kW abgesichert werden - dafür gibt es auch Durchlauferhitzer für "einen(!) Hahn".
Mit 24kW kannst du ein Haus mit 140m2 locker mit mehreren Bädern versorgen. Dafür ist aber ein 400V Fixanschluss mit 16mm2 Zuleitung notwendig. Und die legst du zu jedem Warmwasserhahn? :roll:
Rechne es selbst aus:
10 l Wasser je min bei 35 Kelvin Delta T mal 4,1 KJ je kg und Kelvin Sind knapp 24 kW. Gerät, Leitung und Wasserhahn möchten auch noch auf Temperatur gebracht werden.
Die Dinger, die wir bei uns auf Arbeit im Waschraum an den Waschbecken eingebaut haben, haben zwischen 23 und 26 kW und benötigen einen 50 A Kraftstromanschluss.
Blöderweise mussten wir für diese Halle den Stromanschluss verstärken, da die Sicherung flog, wenn sich auf der Damen- und Herrentoilette gleichzeitig jemand die Hände wusch. Die Halle war nur mit 63 A abgesichert.
Mit den 3,6 kW aus einer normalen Stechdose kommst du da nicht weit. Da hast du entweder ein Rinnsal warmen Wassers oder du kannst gleich kalt Duschen......:roll:
Nicht alles was verkauft wird, ist auch sinnvoll. Sachen, die heftig beworben werden, schon gar nicht.:flop:
Es stimmt ganz einfach nicht, dass in einem Privathaushalt bei jedem Wasserhahn 24kW Durchlauferhitzer installiert werden!
Zeig mir einen Haushalt, wo das der Fall ist…
turboengine
04.11.2021, 11:35
Der europäische Wetterdienst rechnet mit einem der kältesten Dezember seit Jahren. Grund dafür sind Störungen des Polarwirbels, die eiskalte Luft nach Europa tragen. Einige Experten sind der Ansicht, das es sogar der kälteste Dezember seit zehn Jahren werden könnte.
https://www.nzz.ch/panorama/schneefallgrenze-in-der-schweiz-sinkt-unter-1000-meter-ld.1653552
Die Gaspreise haben schon reagiert.
https://www.theice.com/products/27996665/Dutch-TTF-Gas-Futures/data?marketId=5325990&span=1
Der Januarkontrakt handelt um 76 Euro/MWh, normal sind 26 Euro.
Wird interessant, wie das funktioniert, wenn Öl, Gas und Fernwärme aus Kohle durch Elektrizität aus Solar und Wind ersetzt werden soll. Und Elektroautos und Prozesswärme für die Industrie aus Elektrizität…
turboengine
04.11.2021, 11:44
Es stimmt ganz einfach nicht, dass in einem Privathaushalt bei jedem Wasserhahn 24kW Durchlauferhitzer installiert werden!
Zeig mir einen Haushalt, wo das der Fall ist…
Ihr redet aneinander vorbei. Ein Durchlauferhitzer für das Waschbecken in der Gästetoilette braucht 3.5 kW, da reicht auch eine 16A Absicherung. Für die Dusche braucht es 24kW.
https://www.stiebel-eltron.de/de/home/produkte-loesungen/warmwasser/durchlauferhitzer/komfort-durchlauferhitzer/del-plus/del-18-21-24-plus.html
Mit 3,5 kW bekommt man ohne Verluste 1,7 l/min auf Körpertemperatur (36°C), oder anders ausgedrückt rund 20 sek für einen halben Liter. Messt mal nach........
Wen man damit klar kommt, dann lebt man sparsam.
Das hat mit sparen nichts zu tun, sondern mit deiner Aussage, dass in einem Passivhaus jeder Wasserhahn mit 24kW versorgt werden muss. Das ist falsch!
steve.hatton
04.11.2021, 14:41
Es gibt einfach unterschiedliche Geräte mit unterschiedlichem maximalem Energiebedarf.
Wenn man einzelne Wasserhähne einzeln bestückt, wie es z.B. bisher in einer Altbauwohnung (Bj. 1956), für deren Eigentümer wir arbeiten, war, ist das nicht gerade sinnvoll. Somit wurde es geändert.
Allerdings sollte man bei den freundlichen Energieberechnungen nie vergessen, dass jeder sein Zeugs verkaufen will, also in seinem Sinne rechnet. Theoretisch mag das alles stimmen - "but in the real world" - schaut´s oft anders aus.
Eine fossile Heizung mit WW-Erzeugung im kalten Keller mit zig Meter Leitungen zu den jeweiligen Verbrauchsstellen, die evtl nicht mal optimal gedämmt sind (und möglicherweise auch nicht nachträglich gedämmt werden können, weil sie im Mauerwerk verlaufen) und damit das im Keller erwärmte Wasser gleich wieder runterkühlen, bedeuten einfach, dass erst mal, je nach Geschosslage, einige Liter kaltes bis lauwarmes Wasser kommen, bevor die gewünschte Temperatur am Hahn anliegt. Verlust an Wasser und Energie wird in den Berechnungen eher vernachlässigt.
Pot. Gegenmaßnahme ist eine Zirkulations-Pumpe, die permanent Warmwasser im Kreis fließen lässt und damit wird permanent Wärme in der Leitung abgegeben - je nach Dämmung auch sehr wenig, aber nicht nichts. (Stromverbrauch, Lebensdauer der Pumpe nicht vergessen - meine hier wurde schon drei mal getauscht in 20 Jahren)
Zudem ist der Wasserspeicher im Keller auch nicht verlustfrei, denn die 300/500/1.000Liter bleiben nicht ewig warm, sondern müssen immer wieder auf die eingestellte Temperatur gebracht werden - sprich es muss auch bei wenig oder gar keinem Verbrauch oder auch durch die Nachtabsenkung der Wärmeverlust permanent ausgeglichen werden - Strom und Gasverbrauch auch hier.
Bisher konnte mir kein Sanitärler vorrechnen, dass der moderne Durchlauferhitzer grundsätzlich das Nachsehen hat, denn dieser verbraucht nur dann, wenn Wasser warm benötigt wird, Energie und sonst gar nicht.
Sofern ich aber mit Strom oder Fernwärme oder Wärmepumpe heize, stellt sich die Frage gar nicht, da damit m.W. Strom die einzige Möglichkeit für die WW-Erzeugung ist.
Sprich der Öl- und Gasverbrauch mag in gewissem Maße sinken, aber der Stromverbrauch wird in Zukunft, da viele Wärmepumpen verbaut werden oder gar komplett über Strom geheizt wird, steigen !
Energetisch mag sich das in kW positiv auswirken - ist ja schön wenn weniger nach Öl gebohrt werden muss inkl, der Kollateralschäden - ABER damit steigt der Verbrauch von Strom, der irgendwo herkommen muss.
Selbst das oben mal benannte Haus mit E-Heizung, PV und Speicher in der Garage benötigt hin und wieder oder öfter mal zusätzlichen Strom im Zufluß - der muss irgendwo herkommen.....
Das ist ein m.E: oft unberücksichtigter Punkt in der Energiewende: Mag sein, dass das "Passivhaus" fast keine Heizung mehr braucht, wir also kein Öl oder Gas verheizen, aber es braucht Strom. Und zwar mehr als das Fossil-beheizte Haus.
Andererseits ist die Dämmstoffherstellung auch kein Energiesparbetrieb. (Die Wartung eines Vollwärmeschutzes, dessen Reparaturanfälligkeit durch Vogelnester oder sanft abgestellte Fahrräder ist ein komplett vernachlässigte Position - kommt ja nach der Gewährleistung von 5 J.)
@ Toni
Was hackst du auf den Durchlauferhitzern rum?
Kernaussage ist, das diese Passivhäuser zwar im Jahresmittel so viel Energie erzeugen, wie sie verbrauchen, aber das es im Winter nichts hilft, wenn sie im Sommer fleißig einspeisen.
Und das noch als Vorwand nehmen, im Winter einen extra Schluck aus dem Stromnetz zu ziehen, weil man alles über eine maximal ineffektive Widerstandsheizung beheizt.
Wenn ich schon alles mit PV Modulen voll pflastere, ist sicher auch etwas Geld für die passende Solarthermie übrig. Und heißes Wasser kann man speichern und vernünftig ausgelegt funktioniert das auch im Winter. Aber vermutlich gibt es dafür weniger Förderung.
Anlass war übrigens ein Video, wo man genau die kritisierte Lösung für ein neu gebautes Haus über den grünen Klee gelobt hat. :flop:
Und sorry, die Durchlauferhitzer, die bei uns in der Firma installiert sind, haben alle über 20 kW,
ich musste mich um die Stromversorgung kümmern, auch wenn ich heftig dagegen war.
steve.hatton
04.11.2021, 14:50
Ich hacke nicht drauf rum, sondern finde sie gut, bzw. besser als permanent Verluste zu erzeugen.
Die Winter-Zukauf-Problematik ist mir klar, deshalb schrib ich ja, dass die Gesamtbilanz positiv sein mag, aber eben im Winter (@ Klaus: Dunkelflaute) Strom hierfür bereitgestellt werden muss !
Ich hacke nicht drauf rum, sondern finde sie gut, bzw. besser als permanent Verluste zu erzeugen.
Die Winter-Zukauf-Problematik ist mir klar, deshalb schrib ich ja, dass die Gesamtbilanz positiv sein mag, aber eben im Winter (@ Klaus: Dunkelflaute) Strom hierfür bereitgestellt werden muss !
Das war nicht an dich adressiert.
Ich weis, dass im Altbau die Möglichkeiten mitunter etwas eingeschränkt sind.
Warmwasserzirkulation ist übrigens ein rechter Energievernichter, 60 W für die Zirkulationspumpe sind schon mal 500 kWh im Jahr und die Energieabgabe aus den Rohrleitungen musst du auch mit einrechnen. Da ist sinnvoller und billiger, die paar l Wasser weglaufen zu lassen, wenn man unbedingt zu Händewaschen warmes Wasser braucht (ich brauch`s nicht).
Wasser ist zumindest in Deutschland keine knappe Ressource.
steve.hatton
04.11.2021, 15:16
Übrigends ein Problem der Einhebelmischer - die stehen meist in der Mittelstellung oder leicht in Richtung warm, sodass beim Händewaschen immer Warmwasser angefordert wird - ohne Zirkulationspumpe kann es sogar sein, dass dieses Warmwasser gar nicht am Hahn ankommt, bis man die Hände gewaschen hat, sondern nur die bereits abgekühlte Wassermenge in der Leitung weiterschiebt und damit erneut Energie an die Leitungen abgibt :-)))
Ja ich weiß, ich war heute auch nach dem Hundespaziergang 1,5km mit dem Auto zum Frühstücks-Kaffee unterwegs - es gibt viel Sparpotential, welches wir nicht nutzen - Asche auf mein Haupt.
kilosierra
04.11.2021, 19:47
Was ist eigentlich aus den schönen Projekten von Häusern mit Saisonspeicher für Solarthermie geworden?
Mir fällt spontan der Name Jenni ein und ich meine in Freiburg gab es auch solche Projekte. Was hat mich das damals begeistert. Und die Latentwärmespeicher, gibt es die inzwischen?
turboengine
04.11.2021, 20:11
Übrigends ein Problem der Einhebelmischer - die stehen meist in der Mittelstellung oder leicht in Richtung warm
Ich habe neulich diese verbaut:
https://www.hansgrohe.ch/de/bad/ratgeber/technologie/automatisch-energie-sparen
Da passiert genau das nicht.
Was ist eigentlich aus den schönen Projekten von Häusern mit Saisonspeicher für Solarthermie geworden?
Mir fällt spontan der Name Jenni ein und ich meine in Freiburg gab es auch solche Projekte. Was hat mich das damals begeistert. Und die Latentwärmespeicher, gibt es die inzwischen?
Latentwärmespeicher sind eigentlich eine feine Sache, aber man sollte nicht den Materialaufwand unterschätzen. Ich zitiere mal aus der Wikipedia Latentwärmespeicher:
"Ein Rechenbeispiel soll die Größenordnungen verdeutlichen. Zur Beheizung eines gut gedämmten Hauses mit einem Energiebedarf von 100 kWh/(m²·a) und 89 m² Wohnfläche werden 890 Liter Heizöl (https://de.wikipedia.org/wiki/Heiz%C3%B6l) oder 890 m³ Erdgas (https://de.wikipedia.org/wiki/Erdgas) benötigt (siehe den Artikel „Heizwert (https://de.wikipedia.org/wiki/Heizwert)“). Das entspricht einem Jahres-Wärmebedarf von 32 GJ. Um diese Wärmemenge im Sommer durch Solarabsorber (https://de.wikipedia.org/wiki/Solarabsorber) zu erzeugen, werden bei angenommenen 100 Sonnentagen und einem Ertrag von 4 kWh/(m²·d) etwa 23 m² Solarabsorberfläche nötig. Um die durch Solarabsorber im Sommer erzeugte Wärmemenge von 32 GJ für den Winter in Form von Latentwärme zu speichern, werden ca. 200 m³ Paraffin in einem Tank benötigt. Im Jahre 2008 sind einzelne, mit Paraffin gefüllte Kleinbehälter in einem Wassertank üblich. Die 200 m³ entsprechen einem Rundtank mit 8 Meter Höhe und einem Durchmesser von gut 5,6 Meter. Mit den in einen solchen Tank passenden ca. 200 m³ Heizöl könnte das gleiche Haus allerdings 225 Jahre lang beheizt werden."
Mit Wasser als Energiespeicher bekommt man noch weniger Energie unter bzw muss den Behälter noch größer machen, je nach Temperaturniveau 20- 50% und handelt sich ziemliche Korrosionsprobleme ein. Das war auch das Problem, warum sich die Latentwärmespeicher in PKW nicht durchsetzen konnten.
kilosierra
04.11.2021, 22:37
Danke, das ist interessant. Ich habe schon lange nicht mehr die Entwicklung verfolgt. Das grösste Problem, an das ich mich erinnere, war es die Energie wieder aus dem Speicher rauszuholen, weil das Speichermedium am Wärmetauscher fest wurde und kein Austausch mehr mit den noch flüssigen Bereichen stattfinden konnte.
steve.hatton
04.11.2021, 22:56
Ich habe neulich diese verbaut:
https://www.hansgrohe.ch/de/bad/ratgeber/technologie/automatisch-energie-sparen
Da passiert genau das nicht.
Cool.
RoDiAVision
04.11.2021, 23:12
Ich bekomme demnächst neben einer neuen Heizung (Holzpellet) auch eine Solarthermieanlage auf´s Dach, es werden 10m², bin mal gespannt wie die sich schlägt.
Ich hoffe das ich so von ca. April bis September meine Brauchwasserversorgung allein mit diesen Kollektoren hinbekomme.
Sehr gut finde ich, das die Kollektoren mit reinem Wasser betrieben werden, also komplett ohne giftige Frostschutzmittel :top:
Es wird der Paradigma Solarkollektor AQUA PLASMA : Paradigma AquaSolar System (https://www.paradigma.de/produkte/solarheizung/solarkollektoren/)
Ich freue mich über jedes Kilo Pellets die ich so einsparen kann.
Sehr gut finde ich, das die Kollektoren mit reinem Wasser betrieben werden, also komplett ohne giftige Frostschutzmittel :top:.
Alkohol geht auch als Frostschutzmittel, wurde bis in die Vierziger auch in Autos verwenden.
Wenn man es nicht übertreibt, ist der nicht giftig.;)
Denk daran, auch wen die Kollektoren frostfest sind, die Ausdehnung des Wassers beim Gefrieren geht aufs Material.
Danke, das ist interessant. Ich habe schon lange nicht mehr die Entwicklung verfolgt. Das grösste Problem, an das ich mich erinnere, war es die Energie wieder aus dem Speicher rauszuholen, weil das Speichermedium am Wärmetauscher fest wurde und kein Austausch mehr mit den noch flüssigen Bereichen stattfinden konnte.
Das kommt mich dazu, Paraffin ist ein miserabler Wärmeleiter. Deswegen hat man damals in den Auto- Geräten Salzschmelzen mit niedrigen Schmelzpunkt verwendet die in dieser Richtung deutlich besser waren, aber dafür im Laufe der Zeit alles zerfressen haben.
Auch in der Technik gilt oft "bei Risiken und Nebenwirkungen".....;)
RoDiAVision
04.11.2021, 23:42
Die haben ne spezielle Technik das es nicht einfriert, steht auf der verlinkten Seite.
Ich hoffe das funktioniert auch :)
Pro reines Wasser spricht auch das es mehr Wärme aufnehmen kann.
... Warmwasserzirkulation ist übrigens ein rechter Energievernichter, 60 W für die Zirkulationspumpe sind schon mal 500 kWh im Jahr und die Energieabgabe aus den Rohrleitungen musst du auch mit einrechnen. Da ist sinnvoller und billiger, die paar l Wasser weglaufen zu lassen, wenn man unbedingt zu Händewaschen warmes Wasser braucht (ich brauch`s nicht).
Wasser ist zumindest in Deutschland keine knappe Ressource.
Aus welchen Zeiten stammt denn so eine Zirkulationspumpe mit 60 W? Oder ist die für ein 10-Familienhaus?
Ich wohne im Einfamilienhaus, 2 Vollgeschosse und unterkellert. Die Zirkulationspumpe (https://wilo.com/de/de/Katalog/de/produkte-expertise/wilo-star-z-nova?t=0#c40288a8a54ce361f0154de084ef30580TL4_rang e_advantages) hat 4,5 W und ist auf ca. 50 % Einschaltdauer eingestellt. Damit komme ich auf ca. 20 kWh/a elektrischer Arbeit. Ohne Zirkulation gehen bis zum Bad im 1. OG ca. 10 l kaltes Wasser durch den Abfluss, bevor das Wasser am Hahn/Dusche warm ankommt. Preis pro Kubikmeter Trinkwasser ca. 4,20 €.
Und dass Trinkwasser keine knappe Resource ist, stimmt nicht. Hamburg z.B. jammert heute schon, dass Trinkwasser aus Niedersachsen fehlt.
turboengine
05.11.2021, 08:09
Aus welchen Zeiten stammt denn so eine Zirkulationspumpe mit 60 W?
Ich denke da ist die Umwälzpumpe für den Heizkreislauf gemeint?
Ich denke da ist die Umwälzpumpe für den Heizkreislauf gemeint?
Naja, ich gehe aber schon davon aus, dass Michael garantiert den Unterschied zwischen Zirkulationspumpe im Trinkwasserkreislauf und Umwälzpumpe für den Heizkreislauf kennt.
Und selbst 60 W für eine Umwälzpumpe ist nicht mehr zeitgemäß, als vor 6 Jahren meine Ölheizung demontiert wurde, hatte die Umwälzpzumpe Alpha2 von Grundfos schon eine bedarfsgerechte Regelung mit einer Leistungsaufnahme zwischen 5 W und 45 W. Im Durchschnitt nahm die Umwälzpumpe weniger als 20 W auf.
turboengine
08.11.2021, 09:23
Hier mal eine beeindruckende Weltkarte die den ganzen Wahnsinn der „Energiewende“ deutscher Couleur zeigt.
https://www.verivox.de/strom/verbraucheratlas/strompreise-weltweit/
Der teuerste Strom weltweit, aber so gut wie keine CO2-Einsparung im Energiesektor gegenüber dem Standardszenario ( Nur Emissionshandel und Ersatz von Kohle- durch Gaskraftwerke).
Die Chinesen freuen sich.
Aus der bisherigen Diskussion abgeleitet, könnte ich mir so einige Konsequenzen für zeitnahes Handeln vorstellen. Mario Lars hat da z.B. eigene Vorstellungen:;)
Bäuerliche Lösung für zu viel Klimagas (https://www.t-online.de/nachrichten/id_85730132/si_0/cartoons-von-mario-lars.html)
steve.hatton
08.11.2021, 16:00
Auch eine Art der Kompensation von Überbevölkerung.
Und dass Trinkwasser keine knappe Resource ist, stimmt nicht. Hamburg z.B. jammert heute schon, dass Trinkwasser aus Niedersachsen fehlt.
Das muss man aber auch in den richtigen Kontext setzen:
https://www.welt.de/regionales/niedersachsen/article216182618/Protest-gegen-Brunnen-Coca-Cola-verteidigt-Wassernutzung.html
Ganz ähnlich ist das Gejammere in Brandenburg z.B. über den Wasserverbrauch des Tesla-Werks einzustufen:
https://www.bz-berlin.de/berlin/umland/der-irre-streit-um-teslas-wasserverbrauch
tl;dr: Man kann sich nicht über Wasserknappheit beschweren, wenn man es der Industrie in beliebiger Quantität billig verkauft.
Gruß,
raul
Bäuerliche Lösung für zu viel Klimagas (https://www.t-online.de/nachrichten/id_85730132/si_0/cartoons-von-mario-lars.html)Hierzu ein Artikel der den Methanausstoß von Wiederkäuern deutlich relativiert:
https://www.n-tv.de/wissen/Wiederkaeuer-im-Klima-Labor-von-ntv-Klimakiller-Kuh-Ein-irrefuehrendes-Narrativ-article22890482.html (https://www.n-tv.de/wissen/Wiederkaeuer-im-Klima-Labor-von-ntv-Klimakiller-Kuh-Ein-irrefuehrendes-Narrativ-article22890482.html)
War mir so noch nicht bewusst.
Das muss man aber auch in den richtigen Kontext setzen:
...
Gruß,
raul
Ich bezog mich mit meiner Aussage nicht auf das Ansinnen von Coca Cola, sondern die Entnahme von Trinkwasser für HH aus einem Brunnen in der Nordheide: Warum Hamburg ein Problem mit seinem Trinkwasser hat. (https://www.shz.de/regionales/hamburg/warum-hamburg-ein-problem-mit-seinem-trinkwasser-hat-id14587986.html) Ist allerdings schon 5 Jahre alt.
Hierzu ein Artikel der den Methanausstoß von Wiederkäuern deutlich relativiert:
https://www.n-tv.de/wissen/Wiederkaeuer-im-Klima-Labor-von-ntv-Klimakiller-Kuh-Ein-irrefuehrendes-Narrativ-article22890482.html (https://www.n-tv.de/wissen/Wiederkaeuer-im-Klima-Labor-von-ntv-Klimakiller-Kuh-Ein-irrefuehrendes-Narrativ-article22890482.html)
War mir so noch nicht bewusst.
Danke für das Interview mit Wilhelm Windisch. Seine Forschungsergebnisse zum Methanausstoß von Kühen waren mir ebenfalls nicht bekannt. Ich kannte bisher auch nur die Verteufelungsartikel der Tiergegner. Windischs Lösungsvorschläge zur Tierhaltung mit reduzierten Methanausstoß finde ich sehr plausibel und auch praktikabel. Ich fürchte nur, dass die konventionellen Landwirtschaftsbetriebe nicht mitmachen werden, weil sie dann um ihre Existenz und ihre Gewinnmargen fürchten werden.
Hierzu ein Artikel der den Methanausstoß von Wiederkäuern deutlich relativiert:
https://www.n-tv.de/wissen/Wiederkaeuer-im-Klima-Labor-von-ntv-Klimakiller-Kuh-Ein-irrefuehrendes-Narrativ-article22890482.html (https://www.n-tv.de/wissen/Wiederkaeuer-im-Klima-Labor-von-ntv-Klimakiller-Kuh-Ein-irrefuehrendes-Narrativ-article22890482.html)
War mir so noch nicht bewusst.
Mir auch nicht, danke.
steve.hatton
24.11.2021, 17:05
Der Kohleausstieg soll vorgezogen werden aber unter einer Voraussetzung:
Tagespiegl heute: Auf der Zielgeraden konnten die Grünen Erfolge in ihrem Kernfeld der Klimapolitik verbuchen. So soll der Kohleausstieg von 2038 auf 2030 vorgezogen werden. Die Bedingung: Die Versorgungssicherheit muss gewährleistet sein
Ein Lichtblick.
Ein Lichtblick.
Besser kann man einen Offenbarungseid nicht umschreiben....
Besser kann man einen Offenbarungseid nicht umschreiben....
Ja, das sehe ich auch so.
Allerdings sind die Franzosen sicher gerne bereit in Zukunft mehr Energie zu liefern …….
turboengine
01.12.2021, 13:51
Besser kann man einen Offenbarungseid nicht umschreiben....
Heinz Becker wusste es :D:D:D:)
https://youtu.be/1NP_SocEhzE
turboengine
13.12.2021, 10:01
Die mittelfristigen Gas- und Strompreise gehen heute durch die Decke. Der Jahreskontrakt Bandstrom für nächstes Jahr hat heute in der Spitze 132 EUR/MWh erreicht. Das ist absoluter Rekord, wir haben das so noch nie gesehen.
Heute Morgen hat der Preis für Bandstrom im Höchstspannungsnetz für nächstes Jahr die 200 EUR/MWh (20ct/kWh) durchbrochen. Das ist absoluter Wahnsinn.
Langfristiges Gas handelt auf dem fünffachen Niveau des üblichen.
Fangt schon mal an zu sparen. Wenn das auf den Endkundenmarkt durchschlägt (und das wird mit Verzögerung passieren) laufen auch hierzulande Leute mit gelben Westen herum und es wird böse. Für die Industrie sind solche Energiepreise langfristig ruinös.
Das Energiesystem absichtlich kaputt zu machen ist keine gute Idee.
turboengine
16.12.2021, 10:04
Der Preis für Strom im Frankreich zur Lieferung im Januar ist auf über 500 EUR/MWh gestiegen. Der Markt preist damit mögliche Blackouts und Spotpreise von mehreren Tausend Euro/MWh für einzelne Stunden bis Tage ein.
Eine derartig dramatische Situation habe ich in Europa noch nie gesehen und ich bin seit 2001 im Geschäft. Gehen auch nur wenige Kraftwerke vom Netz und wir haben kaltes Wetter ohne Wind, dann wird es richtig unschön.
Der Preis für Strom im Frankreich zur Lieferung im Januar ist auf über 500 EUR/MWh gestiegen. Der Markt preist damit mögliche Blackouts und Spotpreise von mehreren Tausend Euro/MWh für einzelne Stunden bis Tage ein.
Eine derartig dramatische Situation habe ich in Europa noch nie gesehen und ich bin seit 2001 im Geschäft. Gehen auch nur wenige Kraftwerke vom Netz und wir haben kaltes Wetter ohne Wind, dann wird es richtig unschön.
das stimmt ja zuversichtlich. Gibt es eigentlich (Finanz)Produkte für Privatpersonen mit denen man auf solche Ereignisse "spekulieren" kann?
Da könnte man mit etwas Zocken vielleicht die Kosten für Generator und sonstiges Preppen abmildern.
turboengine
17.12.2021, 10:58
Gibt es eigentlich (Finanz)Produkte für Privatpersonen mit denen man auf solche Ereignisse "spekulieren" kann?
Ja. Suche nach „Roll-Over Partizipationszertifikat auf den Phelix Baseload Year Future“.
Es gibt in Brüssel übrigens schon einen Spitznamen für das Phänomen der explodierenden Strompreise: „Greenflation“
Ich hab mal spaßeshalber die letzten Tage die Helligkeit im Freien gemessen, da wir seit Wochen permanent unter einer nervenden, trüben Hochnebeldecke stecken und man sich genötigt fühlt, selbst tagsüber das Licht anzulassen. Mein Helligkeitsmessgerät hat da Werte zwischen 70 und 120 Lux angegeben und das um die Mittagszeit. Im Sommer haben wir etwa 90 000 Lux.
Also haben wir aktuell nur ein Tausendstel der Beleuchtungsstärke wie im Sommer oder anders ausgedrückt gibt die PV aktuell nur 0,1% seiner Nennleistung ab. Und das großflächig in Süddeutschland.......
Wind haben wir auch keinen.....