Moin, moin,
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Zitat von steve.hatton
Absolut richtig - man hat die Kapazitäten ja eher abgeschafft, weil Schenker, die hauseigene LKW-Flotte ofenbar günstiger ist 
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die Kapazitäten zu den Konditionen, die der Markt braucht, hat die Bahn noch nie gehabt. Die Verlagerung der Warenlager auf die Straße, die Umstellung auf Just-in-Time-Produktionen und die Globalisierung haben Warenströme und Anforderungen erzeugt, die zu dem System Bahn nicht passen. Hinzu kommt der innereuropäische Preiskampf im Bereich der Speditionen, der es erst der Bahn und dann den heimischen Speditionen schwer gemacht hat, sich wirtschaftlich zu behaupten. Dass ein international agierender Konzern mit seinen gut 20 Töchtern und weiteren Beteiligungen sich positioniert und Sparten und Geschäftsfelder zurückfährt bzw. pusht, in denen man Geld verliert bzw. Geld verdienen kann, ist nur allzu logisch. Das macht jedes Unternehmen.
Im Bereich Autoreisezug haben wir eine ähnliche Entwicklung gesehen. Das Produkt konnte sich bei allem ökologischen Charme nicht am Markt behaupten und wurde eingestellt.
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Zitat von steve.hatton
Das ist zu billig. Die Bahn hat massenhaft Kapazitäten von der Schiene auf die Straße verlegt - und nicht alles muss just in time in 12 Stunden von HH in M sein.
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Billig ist es heute, die Ware auf einen Lkw zu packen, und die Ware Punkt-Punkt zu transportieren, ohne mich nach dem Angebot, den Kapazitäten und den Fahrplänen eines Drittunternehmens richten zu müssen, dass höhere Preise aufruft und zudem einen immanenten Systembruch hat, der zwei zusätzliche Verladungen erzwingt.
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Zitat von steve.hatton
Wenn man natürlich seine Umschlagsflächen, weil meist in City-Lage umwandelt und höchstpreisig verschnalzt.....dann ist der Platz nicht mehr verfügbar, dafür aber viel Geld.
Siehe München Allach, oder Arnulfpark oder ehem Güterverkehrsareal in Augsburg oder oder oder
Dort wo ich früher bei der "Rollfuhr" Pakete abholte entstehen jetzt Studentenappartements für +7000 € / qm.......cui bono?
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Was sollte die Bahn sonst mit diesem toten Kapital machen? Zudem darf man nicht verkennen, dass diese über Jahrzehnte verseuchten Flächen im Stadtbereich auch ein erhebliches Risiko waren und sind. Gerade in München haben wir gesehen, welche Probleme die Flächen bereitet haben. Zudem: wollen wir Bewohner der Städte wirklich solche riesigen, zentralen Flächen, die zudem alles andere als ansehnlich sind, weiterhin in den Herzen unserer Städte haben?
Und umgekehrt gilt, dass die Städte sich um diese Verkehrsschneisen (Straße, Trassen, Wasserwege) herum entwickelt und die freien Flächen genutzt haben. Da ist in aller Regel kein Platz mehr, um mal eben die Verkehrswege auszubauen. Schauen wir uns doch mal in München um. Dort haben wir Jahrzehnte gebraucht, um den Ausbau und die Eintunnelung des Mittleren Rings auf den Weg zu bringen, dort kämpfen wir seit den 90ern für eine zweite S-Bahn-Stammstrecke. Wenn ich mir dann noch anschaue, welches Volumen allein im Bundesverkehrswegeplan an Bedürfnissen steckt, was im Gegenzug jedes Jahr an Geld zur Verfügung steht, was jährlich überhaupt realisiert werden kann, und wie letztendlich auch exogene Faktoren, wie Wiedervereinigung, EU-Erweiterung, Globalisierung, 9/11, Ölpreisentwicklung oder Wirtschaftskrisen massiv den Markt und die Randbedingungen umkrempeln, dann habe ich eine Ahnung, warum Verkehrsentwicklung und Verkehrspolitik alles andere als ein "mal eben" ist.
Dat Ei