Moin, moin,
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Zitat von Porty
Nach bewährter Methode kaputt gemacht: Angebot ausdünnen, Anschlüsse verschlechtern, mieses Rollmaterial, Fahrzeiten verlängern.
Irgendwann fährt keiner mehr mit......
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ja, so einfach kann das Leben, aber auch das Denken sein...
Wenn es sich rechnen würde und/oder eine entsprechende Nachfrage da wäre, dann läge es schlicht an der Landesregierung als Besteller von Leistungen im SPNV diese auch zu bestellen.
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Zitat von Porty
Den letzten Frachtkunden hat man einfach gekündigt (Wagenladungsverkehr)
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Auch hier ist es eine Frage der Wirtschaftlichkeit. Welches Unternehmen betreibt dauerhaft Geschäftsfelder, die sich nicht rechnen? Wer leistet dauerhaft Subventionen, wenn diese verpuffen und nicht die erwünschten Effekte erzielen?
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Zitat von Porty
Auf einigen Strecken wickelt jetzt die Bayernbahn profitablen Frachtverkehr ab, nachdem sie die Strecken gepachtet und wieder hergerichtet haben.
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Dieses Stock-Picking kennt man in vielen Bereichen und nicht nur beim Thema Verkehr. Man zielt alleinig auf die ertragsstarken Märkte und lässt alles andere liegen. Man sieht dies bei Logistikern, Briefdiensten, Telekommunikationsunternehmen, Busunternehmen, NE-Bahnen etc. pp. die sich die Großstädte und Ballungsgebiete rauspicken, aber die Fläche meiden. Dieser ganz schlanke Ansatz ist den ehemaligen Staatsbetrieben nicht erlaubt. Die Politik erwartet hier auch eine Leistung in der Fläche, muss aber dafür in Teilen bis zur Schmerzgrenze subventionieren.
Es gibt aber auch Marktbereiche, in denen kleine Verkehrsunternehmen agiler und flexibler reagieren können, als es die großen, behäbigen Player können, die in ihrem Korsett gefangen sind.
Um noch einmal auf den fast wie ein Vorwurf klingenden Spruch "Wir Steuerzahler subventionieren die Großstädter" zurückzukommen. Ein Drittel der Bevölkerung lebt in Großstädten. Knapp 70% der Bevölkerung lebt in Metropolregionen, die nahezu deckungsgleich mit ihren entsprechenden Verkehrsverbünden sind, die für die Tarifierung und mit ihren Unternemen für den Betrieb zuständig sind. Im Gros der Verbünde sind in den Tarifen auch die Leistungen des SPNVs abgedeckt. Die Verkehrsleistungen werden vom jeweiligen Bundesland bestellt und auch subventioniert. Erste Bundesländer haben bereits eigene Ländertarife (z.B. NRW, SH, BW) verabschiedet, die landesweit und über Verbundgrenzen gelten und dort den DPT-Tarif des Nahverkehrs abgelöst haben. Wenn man also mit der Verkehrsleistung oder der Qualität der Verkehrsleistung nicht zufrieden ist, ist neben den Verkehrsunternehmen auch die Landespolitik zu adressieren und zu fragen, warum die Zustände so sind, wie sie sind. Was wurde bestellt? Gibt es eine Qualitätskontrolle und ein Qualitätsmanagement? Gibt es ein Bonus-Malus-System? Was sind die Ursachen der Minderqualität? Sind die Mängel behebbar und wenn ja, in welchem Zeitrahmen und zu welchen Kosten? Gibt es weitere Hindernisse, die eine Qualitätssteigerung verhindern?
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Zitat von Porty
Wie wird jetzt LKW- oder gar Flugverkehr subventioniert? Außer dass sie für die Straßen nicht überall und zu wenig Maut bezahlen müssen. Dank der LKW- Maut haben wir jetzt die Kreis- und Landesstraßen voller LKW...
Das Kerosin steuerfrei ist, liegt an internationalen Vereinbarungen.
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Subventionen fließen an die Flughäfen (z.B. Infrastrukur inkl. landseitige Anbindung), die Flugsicherung, an Fluggesellschaften (z.B. TUI) und zu guter Letzt auch an die Flugzeugindustrie (z.B. Airbus). Das sind direkte Subventionen. Indirekt erfolgt eine Subventionierung, dass man sie z.B. nicht für die Folgewirkungen und Schäden zur Kasse bittet oder sie begünstigt besteuert.
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Zitat von Porty
Zitat Wikipedia:
Der Kostendeckungsgrad der Betriebskosten des ÖPNV lag in Deutschland 2007 bei durchschnittlich rund 60 %
Ist seit dem sicher nicht besser geworden.
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Das hättest Du mir nicht verlinken müssen, weil das ein ganz alter Hut ist. Üblicherweise geht man davon aus, dass die NV-Preise doppelt so hoch sein müssen, um kostendeckend zu sein. Aber warum subventioniert man den NV? Weil die öffentliche Mobilität eine gesellschaftliche Aufgabe ist, dass Kinder in die Schulen kommen, dass Arbeitnehmer ihre Arbeitsstätten erreichen, dass sich Menschen ohne Fahrzeug bewegen können. Das heißt aber heute mehr denn je, dass wir dies auch ressourcen- und umweltschonend, aber auch effizient tun sollten.
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Zitat von Porty
Die Kilometerpauschale beträgt derzeit 35 Cent je Entfernungskilometer, das reicht für die Abschreibung eines E- Bikes aber nicht für ein Auto, nicht mal für einen Dacia Logan.........
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Es geht nicht darum, Dein Kfz zu finanzieren, sondern den Aufwand für Deine Fahrt zu verringern. Wenn man sich Dein Beipiel Nördlingen - Donauwörth nimmt, dann ergeben die 30 km Dienstweg bei 220 Arbeitstagen 2.310,- € Pendlerpauschale. Die Jahreskarte der Bahn kostet auf der Strecke 1.458,70 €. Bei dem Preis und einer Fahrzeit von 30 min nicht so verkehrt.
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Zitat von Porty
Den, der sich jetzt in München eine Wohnung leisten kann, den musst du mir auch erst zeigen.
Als Normalverdiener hat man da keine Chance.....
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Umso wichtiger, dass wir diese Menschen subventionieren und nicht die auf dem Land mit niedrigen Kosten und hohen Pendlerpauschalen?!?
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Zitat von Porty
Ich arbeite übrigens schon seit über 30 Jahren in der selben Firma in einer Kleinstadt.
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Ich arbeite seit 26 Jahren in meinem Unternehmen in einer Großstadt, habe seitdem eine Jahreskarte für den MVV und seit gut 15 Jahren eine BahnCard. Einen Führerschein habe ich nie gemacht, weil ich zeitlebens in Millionenstädten gelebt habe, wo ein Auto in den wenigsten Fällen Sinn macht. Zudem hatte ich als Bahner-Kind bis Ende des Studiums Freifahrten bei der Bahn. In unseren beiden Haushalten gibt es einen 8 Jahre alten Pkw mit Verbrennungsmotor, mit einer jährlichen Fahrleistung von rund 16 Tkm. Meine Frau fährt mit dem Fahrrad ins Büro. Und nu?!?
Dat Ei