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#11 |
Registriert seit: 20.08.2017
Beiträge: 430
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Dass Populisten populär Beifall klatschen, wenn sie irgendwas hören, das halbwegs für ihre kruden Gedankengänge und Machtziele genutzt werden könnte, ist ja nicht neu. Schade, wenn ernsthafte Gedanken dadurch versaut werden.
Ignorieren geht ja leider auch nicht, seit in der Postmoderne Populismus die neue Regel ist. Meist wurden oder werden die selbstbeweihräuchernden Schaumschläger inzwischen auch mal wieder entthront, wenn sie - wie könnten sie auch - ihre Versprechen (oder Versprecher) nicht halten, siehe Trump, und demnächst wohl Bolsonaro, Johnson und Orbán... Trotzdem ist eine Krisensituation und eben die generelle Angst vor den Umwerfungen ebendieser "Postmoderne" (tut mir leid, es gibt eben keinen besseren Sammelbegriff für die dampfende Kaka der aktuellen menschlichen Lebensweise) ausreichend groß und die Erwartung an leichten Patentlösungen so enorm, dass hinter und nach diesen Vorzeigepopulisten zutiefst gespaltene Gesellschaften hinterbleiben, mitunter fast schon mit "kaltem Bürgerkrieg" als Resultat. Was das mit Corona zu tun hat? In meinen Augen irgendwie alles. Die aufeinander gepackten Lösungs- und Regelungsansätze verfestigen sich wie Guano - was zu einer aktuellen Situation vor x Monaten vielleicht (nach damaligem Kenntnisstand, sage ich jetzt mal gutmütig) gepasst hat, wird in der Summe aller Aktionen und Reaktionen zumeist sinnlos, oder zumindest für ein Großteil der Menschen super schwer nachvollziehbar. Hinzu kommt, dass nicht gerade kleine Anteile der Bevölkerung (nicht nur hier, überall) nach besagten "einfachen Rezepten" sucht, und nach deren Verkündern Ausschau hält. Dazu kommt der generelle Zeitgeist der Abkehr von Wissenschaft und Beweislast, inmitten eines gigantischen publikationswütigen Web 2.0 wo einzelne Meinungen den selben Einheitswert besitzen wie einzelne Fakten. Das rückt einen gesunden Austausch über Sinn und Unsinn gewisser Regeln und Entscheidungen in die Sphäre des Glaubens (oder Glaubenwollens) und trägt weiter bei zur Grüppchenbildung, oder wie es die Politikwissenschaft (als Randerscheinung der Postmoderne) definiert wird, zum Stammesdenken bei. Wenn nun zum Beispiel AfDler kritische Wortmeldungen von Fach- oder Interessensgemeinschaften an sich reißen, ist das im Grunde nur eine moderne Form von Weiberraub, um den eigenen Stamm künstlich zu erweitern. Und sei es nur virtuell. Ich wünschte, es käme irgendwann wieder ein Zeitalter der Vernunft und Aufklärung. Wo man sich als Politiker (sorry, lieber Staatsmensch) traut, sich vor "das Volk" zu stellen und zu sagen, die Fakten sind x, y, z, die Ungewissheiten sind a, b, c, und wir schlagen Punkt 1, 2 und 3 vor. Wenn sich was ändert, melden wir uns, nehmen sie es uns dann nicht übel. Und ich hätte gern ein Volk, das das dann auch nicht übel nimmt und bei der nächstbesten Wahl abbestraft. Geändert von roberto23 (28.04.2021 um 12:36 Uhr) |
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