SonyUserforum
Amazon
Forum für die Fotosysteme von Sony und KonicaMinolta
  SonyUserforum - Forum für die Fotosysteme
von Sony und KonicaMinolta
 
Registrieren Rund ums Bild Galerie Objektiv-Datenbank Kalender Forenregeln Nützliches

Startseite » Forenübersicht » Treffpunkt » Café d`Image » Corona - Pandemie. Eine Welt verändert sich...
Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
Alt 28.04.2021, 12:32   #1
roberto23
 
 
Registriert seit: 20.08.2017
Beiträge: 430
Dass Populisten populär Beifall klatschen, wenn sie irgendwas hören, das halbwegs für ihre kruden Gedankengänge und Machtziele genutzt werden könnte, ist ja nicht neu. Schade, wenn ernsthafte Gedanken dadurch versaut werden.

Ignorieren geht ja leider auch nicht, seit in der Postmoderne Populismus die neue Regel ist. Meist wurden oder werden die selbstbeweihräuchernden Schaumschläger inzwischen auch mal wieder entthront, wenn sie - wie könnten sie auch - ihre Versprechen (oder Versprecher) nicht halten, siehe Trump, und demnächst wohl Bolsonaro, Johnson und Orbán... Trotzdem ist eine Krisensituation und eben die generelle Angst vor den Umwerfungen ebendieser "Postmoderne" (tut mir leid, es gibt eben keinen besseren Sammelbegriff für die dampfende Kaka der aktuellen menschlichen Lebensweise) ausreichend groß und die Erwartung an leichten Patentlösungen so enorm, dass hinter und nach diesen Vorzeigepopulisten zutiefst gespaltene Gesellschaften hinterbleiben, mitunter fast schon mit "kaltem Bürgerkrieg" als Resultat.

Was das mit Corona zu tun hat?

In meinen Augen irgendwie alles. Die aufeinander gepackten Lösungs- und Regelungsansätze verfestigen sich wie Guano - was zu einer aktuellen Situation vor x Monaten vielleicht (nach damaligem Kenntnisstand, sage ich jetzt mal gutmütig) gepasst hat, wird in der Summe aller Aktionen und Reaktionen zumeist sinnlos, oder zumindest für ein Großteil der Menschen super schwer nachvollziehbar. Hinzu kommt, dass nicht gerade kleine Anteile der Bevölkerung (nicht nur hier, überall) nach besagten "einfachen Rezepten" sucht, und nach deren Verkündern Ausschau hält. Dazu kommt der generelle Zeitgeist der Abkehr von Wissenschaft und Beweislast, inmitten eines gigantischen publikationswütigen Web 2.0 wo einzelne Meinungen den selben Einheitswert besitzen wie einzelne Fakten. Das rückt einen gesunden Austausch über Sinn und Unsinn gewisser Regeln und Entscheidungen in die Sphäre des Glaubens (oder Glaubenwollens) und trägt weiter bei zur Grüppchenbildung, oder wie es die Politikwissenschaft (als Randerscheinung der Postmoderne) definiert wird, zum Stammesdenken bei.

Wenn nun zum Beispiel AfDler kritische Wortmeldungen von Fach- oder Interessensgemeinschaften an sich reißen, ist das im Grunde nur eine moderne Form von Weiberraub, um den eigenen Stamm künstlich zu erweitern. Und sei es nur virtuell.

Ich wünschte, es käme irgendwann wieder ein Zeitalter der Vernunft und Aufklärung. Wo man sich als Politiker (sorry, lieber Staatsmensch) traut, sich vor "das Volk" zu stellen und zu sagen, die Fakten sind x, y, z, die Ungewissheiten sind a, b, c, und wir schlagen Punkt 1, 2 und 3 vor. Wenn sich was ändert, melden wir uns, nehmen sie es uns dann nicht übel.
Und ich hätte gern ein Volk, das das dann auch nicht übel nimmt und bei der nächstbesten Wahl abbestraft.

Geändert von roberto23 (28.04.2021 um 12:36 Uhr)
roberto23 ist offline   Mit Zitat antworten
Sponsored Links
Alt 28.04.2021, 14:00   #2
TONI_B
 
 
Registriert seit: 13.12.2007
Ort: Ö; Deutsch-Wagram
Beiträge: 12.386
Zitat:
Zitat von roberto23 Beitrag anzeigen
Ich wünschte, es käme irgendwann wieder ein Zeitalter der Vernunft und Aufklärung. Wo man sich als Politiker (sorry, lieber Staatsmensch) traut, sich vor "das Volk" zu stellen und zu sagen, die Fakten sind x, y, z, die Ungewissheiten sind a, b, c, und wir schlagen Punkt 1, 2 und 3 vor. Wenn sich was ändert, melden wir uns, nehmen sie es uns dann nicht übel.
Und ich hätte gern ein Volk, das das dann auch nicht übel nimmt und bei der nächstbesten Wahl abbestraft.
DA bin ich bei dir. Wobei ich gar nicht so sehr "das Volk" als Problem sehe, sondern die Politik an sich. Und da vor allem die jeweilige Opposition. Denn denen geht es nur um Machtübernahme und nicht mehr um das "Wohl des Volkes"...
__________________
TONI_B ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.04.2021, 19:27   #3
turboengine
 
 
Registriert seit: 30.01.2006
Ort: Schaue auf Zürich
Beiträge: 9.335
Neulich im Notbremsenland:
https://youtu.be/zyI_Gmx4-Zk
Realsatire.
__________________
Viele Grüße, Klaus

Geändert von turboengine (28.04.2021 um 19:33 Uhr)
turboengine ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.04.2021, 08:02   #4
berlac
 
 
Registriert seit: 28.08.2009
Beiträge: 967
Zitat:
Zitat von TONI_B Beitrag anzeigen
DA bin ich bei dir. Wobei ich gar nicht so sehr "das Volk" als Problem sehe, sondern die Politik an sich. Und da vor allem die jeweilige Opposition. Denn denen geht es nur um Machtübernahme und nicht mehr um das "Wohl des Volkes"...
Solche Verallgemeinerungen halte ich immer für sehr fragwürdig. Vielleicht interpreterie ich da jetzt in deine Aussage zu viel hinein, aber was sagt du eigentlich?

- Die Politik an sich ist ein Problem. Die Politik ist schlecht.
- Der Opposition, aber letztlich eigentlich allen Politikern, geht es nur um Macht. Um das "Wohl des Volke" geht es nicht.

Wenn das stimmt, wäre das eine sehr traurige Welt in der wir leben. Gut, dass die Opposition an "die Macht" will, ist erst einmal ganz normal und nichts schlechtes. Aber wenn das stimmt was du sagst, dass es dabei quasi nur um die Macht geht, wäre es traurig.

Ich sehe es auch nicht so. Nicht auf Bundesebenen, nicht auf Länderebene und schon gleich gar nicht auf Kommunalebene. Viele Politiker möchten schon gestalten. Überall, auch bei den Politikern, gibt es natürlich gute und schlechte und eine ganze Menge Schattierungen dazwischen. Dieses schwarz/weiß sehen und die pauschale Verurteilung "der Politik" ist einfach, aber bringt doch rein gar nichts. Zumal da auch meist jeder Vorschlag fehlt, wie man es besser machen könnte.
berlac ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.04.2021, 08:14   #5
TONI_B
 
 
Registriert seit: 13.12.2007
Ort: Ö; Deutsch-Wagram
Beiträge: 12.386
So pauschal wie es vielleicht klingt, war es sicher nicht gemeint. Meine Frau ist in der Lokalpolitik tätig und ich würde ihr das so nicht unterstellen.

Aber nenne mir ein Beispiel aus der letzten Zeit, wo in D oder Ö ein Politiker der Opposition eine Entscheidung der jeweiligen Regierung als gut bezeichnet hat und mitgetragen hat.

Das war in Ö nur im März 2010 der Fall. Seit dem leider nicht mehr
__________________
TONI_B ist offline   Mit Zitat antworten
Sponsored Links
Alt 29.04.2021, 09:40   #6
Crimson
 
 
Registriert seit: 16.01.2004
Beiträge: 6.441
öhm, gerade in letzter Zeit gibt es in D sogar sehr viele Regierungsentscheidungen, die von z.B. den Grünen mitgetragen werden - mir geht es eher umgekehrt: ich vermisse oft echte konstruktive Opposition in der nötigen Breite und Diversität.
Um es mit @berlac zu sagen: ich empfinde solche Verallgemeinerungen auch als sehr fragwürdig und als das womöglich eigentliche Problem.
__________________

Crimson ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.04.2021, 10:10   #7
TONI_B
 
 
Registriert seit: 13.12.2007
Ort: Ö; Deutsch-Wagram
Beiträge: 12.386
Ok, dann mea culpa.

Dann ist mein Einblick in die Politik in D ein falscher gewesen. Und es freut mich, wenn die Grünen in D offensichtlich vernünftig sind.

Aber wir sollten wohl die Parteipolitik lassen, sonst muss sich ein Mod wieder räuspern.
__________________
TONI_B ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.05.2021, 10:31   #9
Hoepping
 
 
Registriert seit: 21.04.2012
Ort: Essen
Beiträge: 193
Zitat:
Zitat von roberto23 Beitrag anzeigen
Ich wünschte, es käme irgendwann wieder ein Zeitalter der Vernunft und Aufklärung.
Fakten entstehen in unserer medialen Welt fast nur noch durch ständige Wiederholung. Wenn etwas nur oft genug behauptet wurde, dann ist es wahr. Zunehmend wird jede Infragestellung diskreditiert und der Infragesteller ausgesondert.

Fakten werden moralisiert. Beim Klimawandel darf man gerne etwas übertreiben, wenn es um die Auswirkungen geht. Eine Maßnahme zur Eindämmung muss nicht wirksam sein. Gut gemeint reicht auch. So ist es auch bei Corona-Maßnahmen und Long Covid. Es ist ja für die gute Sache.

Ebenso fehlt - inzwischen - jede fundamentale Kritik an der Pandemiepolitik.

Ich werde mich heute Abend wieder nach Tansania verabschieden und dort ganz normal ohne Maske und Ausgangssperren leben. Nach getaner Arbeit im Home Office gehe ich abends Essen und am Wochenende danach auch tanzen. Oder ich geniesse Live Musik in einer Bar.

Viele Grüße,
Paul.
Hoepping ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.05.2021, 10:54   #10
BeHo
verstorben
 
 
Registriert seit: 11.08.2004
Ort: Woinem
Beiträge: 32.059
Wir hätten in D vielleicht einfach mehr beten und Kräutertees trinken sollen?

Interview auf DAZ.online: Klick!
__________________
.___.
(O,o)
/)__) Meine SUF-Bilder / Island-Bilder
-"-"-██P.S.: Wissenschaft ist keine Meinung.
BeHo ist offline   Mit Zitat antworten
Sponsored Links
Antwort
Startseite » Forenübersicht » Treffpunkt » Café d`Image » Corona - Pandemie. Eine Welt verändert sich...


Forenregeln
Es ist dir nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist dir nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist dir nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist dir nicht erlaubt, deine Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 01:36 Uhr.