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#26 |
Registriert seit: 22.02.2006
Beiträge: 11.388
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Fokussieren mit einem vorher festgelegten Schärfentiefenbereich ist dann wichtig, wenn man einfach nicht die Zeit hat schnell auftretende "Gegenstände" zu fokussieren. Manuelle Vorfokussierung auf einen Punkt, an dem etwa ein plötzlich auftauchender, sich schnell bewegender Sportler erscheinen wird und ausreichendes Abblenden und man kann den möglicherweise zu langsamen AF abschalten, man kann sich auf den Moment konzentrieren, zu dem sich was tut.
Auch in der neudeutsch "Street" genannten Form der Fotografie, stellt man vorab Blende und Entfernung so ein, daß ein ausreichend großer Bereich scharf abgebildet wird. Und wenn dann da was passiert, dann kann man einfach abdrücken. Der AF bleibt abgeschaltet, die Kamera wird teils nicht mal vors Gesicht geführt, sondern es wird aus der "Hüfte" geschossen, spätestens dann würde der AF vermutlich eh was anderes anvisieren als das was man eigentlich scharf abbilden will. Die hyperfokale Distanz ist in dem Sinne nur ein Spezialfall. Es wird eben die Blende so eingestellt, daß alles von x Metern bis unendlich scharf erscheint. Man muß sich natürlich darüber im klaren sein, daß die Schärfe zum Rand des Schärfentiefenbereichs hin abfällt. Wenn alles von 3-6m gemäß Schärfentiefenskala "scharf" ist und sich das Geschehen überwiegend bei knapp über 3m abspielt, dann ist das bei starker Vergrößerung eben nicht mehr scharf. Im Zeitalter des Pixelpeeping ist es vielleicht nicht ganz unwichtig zu verstehen, daß der der Berechnung des Schärfentiefenbereichs zugrundeliegende Zerstreuungskreisdurchmesser auf einen gewissen Betrachtungsabstand in Relation zur Bildgröße hin ausgelegt ist. Unterschreitet man diesen Betrachtungsabstand, dann wirds unscharf, das Auge könnte dann mehr auflösen, als an Bildinformationen da ist. Beim Pixelpeeping ist man unter Garantie weit drunter. Wenn also in der Landschaftfotografie die hyperfokale Distanz eingestellt wird und dann der Baum im Vordergrund am Beginn des Schärfentiefenbereichs und die Berge im Unendlichbereich liegen, dann könnte es bei der Betrachtung der Details am Bildschirm eine böse Überraschung geben. Lieber dann nochmal zwei Blenden abblenden. Die Festbrennweiten bei Minolta/Sony haben übrigens durchaus Schärfentiefenskalen (auf den für Vollformat(!) "üblichen" Zerstreuungskreis bezogen, daher "muß/kann" man bei APS-C die Skala einfach um eine Blende Richtung Offenblende versetzt ablesen). Die früheren Schiebezooms hatten sie meines Wissens auch, bei den heutigen Drehzooms wirds halt schwierig eine Schärfentiefenskala überhaupt zu implementieren. Da würde ich nicht von "wegrationalisiert" reden. Rainer Geändert von RainerV (14.03.2010 um 09:38 Uhr) |
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