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#11 | |
Registriert seit: 30.01.2006
Ort: Schaue auf Zürich
Beiträge: 9.336
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Ich freue mich nicht drüber - sie sind aber durchaus im Bereich des Möglichen. In der Schweiz ist meiner Meinung nach die Wahrscheinlichkeit 20% für rollierende Blackouts diesen Winter. Unser Leiter Energiewirtschaft ist da optimistischer. Er meint es bleibt bei Einschränkungen für energieintensive Unternehmen mit unterbrechbaren Lieferverträgen.
Für Deutschland sehe ich das ähnlich hoch, allerdings lokal begrenzt auf Süddeutschland und vor allem Bayern und BW, wenn Isar 2 und Neckarwestheim II vom Netz geht. Zitat:
Ein schönes Beispiel ist der Ausfall der Lukmanierleitung im September 2003 in der Schweiz, als in Ingenbohl am Vierwaldstätter See bei viel Wind ein Baum einen Lichtbogen mit Erdschluss ausgelöst hat und eine wichtige Importleitung nach Italien abgeschaltet wurde. Italien hatte in dieser Nacht extrem viel Strom aus dem Norden importiert. Aber offenbar haben die Kollegen in Italien nicht schnell genug reagiert oder wollten keinen Ersatzstrom für die Nutzung der wenigen vorhandenen Reserven kaufen, jedenfalls kam es dann zur Überlastung auch von anderen Interkonnektoren wie am San Berhardinopass. Italien war dann unterversorgt und ging dann von Norden nach Süden innerhalb kurzer Zeit vom Netz. Ich hatte mal einen Satellitenfilm, der das sehr eindrücklich zeigt. Der ganze Stiefel wird von Norden nach Süden dunkel. Hie ein Satellitenbild: https://www.stol.it/artikel/chronik/...-italien-wurde Deutschland und die Schweiz hat es nicht erwischt, da glücklicherweise noch genug Pumpspeicherkapazität zur Verfügung stand um die Überkapazität aufzunehmen (Lob geht an die Kollegen von Vattenfall). Ansonsten wäre es zu einer Überfrequenz gekommen und auch nördlich der Alpen hätte es einen Blackout gegeben weil zu viel Strom da war. Das Europäische Netz sieht recht engmaschig aus, tatsächlich gibt es aber ein paar Flaschenhälse in Norditalien und auf dem Balkan die öfter Probleme machen. https://www.entsoe.eu/data/map/ Bei einer kontinentalen Unterversorgung kann es selbstverständlich zu einer Kettenreaktion kommen wenn nur schon eine Masche ausfällt und in den Nachbarmaschen keine zusätzliche Erzeugungskapazität mehr zur Verfügung steht. Dann ist das sogenannte (n-1) Kriterium verletzt und es gibt keine Redundanz mehr. https://www.next-kraftwerke.de/wissen/n-1-kriterium Wenn das dann auch wieder auf die Nachbarmasche zutrifft, kommt es zum Dominoeffekt - wie im September 2003 in Italien.
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Viele Grüße, Klaus Geändert von turboengine (24.08.2022 um 22:43 Uhr) |
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