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#13 | |
Registriert seit: 02.04.2019
Ort: Lübeck
Beiträge: 1.201
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Zitat:
Ja, die Tendenz zu "Video an sich" ist sicherlich da. TikToK, Instagram Reels, all das treibt vordergründig natürlich das Thema Vlogging voran. Aber das ist eigentlich nur die Fortführung der "Knipser", die es schon immer gab. Ganz früher die kleinen, billigen Kompaktkameras, dann deren digitale Fortsetzung, schließlich Smartphones. Viele werden sich da sicherlich mal ausprobieren, weil es vordergründig ja ganz einfach ist. Aber wenn sie feststellen, dass es trotzdem immer noch schwer ist, guten Content zu produzieren, wird die Masse es auch schnell wieder sein lassen. Genauso gut könnte man aber auch "der Jugend von heute" die Rennaissance der Filmfotografie zuschreiben. Ich muss mich nur mal hier in Lübeck an einem sonnigen Tag in die Innenstadt setzen und sehe regelmäßig Twens mit alten Kameras an der Hand. Aber auch das ist falsch. Wenn, dann ist das eher eine Bestätigung dafür, dass die Wertschätzung "für ältere Dinge" steigt. Ich denke deswegen, dass wir für eine realere Einschätzung wir nicht nur die Verkaufszahlen von Neuprodukten betrachten dürfen, sondern den Gebrauchtmarkt gleichwertig mit hinzuziehen müssten. In der aktuellen fotomagazin (7/2022, S. 67) gibt es eine Kolumne von Winfried Warnke dazu, wonach sich die verkaufsinhalte auf Gebrauchtmarkt "radikal verschoben" hätten. Im früher typischen Sammlerbereich ginge es gerade zurück, im Anwenderbereich aber würde es deutlich florieren, und zwar "besonders mit jungen Gebrauchten". Kurz: "Der Fotogebrauchtmarkt boomt. Online-Unternehmen, die speziell diesen Sektor bedienen und ein Fotofachhandel, der diesen Bereich ausbaut, um renditestarke Umsätze zu erzielen, sind klare Zeichen für einen wachsenden Markt". Was hat das nun mit "der Jugend von heute" zu tun? Nun, irgendwo muss die Nachfrage herkommen. Und aus dem älteren Milieu scheint sie nicht zu kommen, denn: "Der typische Sammler, der mit überschaubaren, abgesteckten Geldmitteln aus mancherlei Gründen [...] seiner Leidenschaft nachgeht, ist auf dem Rückzug. Es werden anscheinend mehr Sammlungen aufgelöst und veräußert als neu aufgebaut." Und dennoch floriert der Handel mit gebrauchter Ware. Hinzu kommt, dass "durch stark steigende Preise und Lieferschwierigkeiten bei Neuware [...] Interessierte hier verstärkt auf den Gebrau8chtmarkt aus[weichen] [...]." Dies wird meiner Ansicht nach noch verstärkt durch eine höhere Sensibilisierung auf gebrauchte Waren in der Generation der späten Y'er und Z'ler.
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"Die ersten 10.000 Bilder sind die schlechtesten" - wahlweise Henri-Cartier Bresson, Jackson Pollock oder Helmut Newton zugeschrieben |
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