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Zitat von mrieglhofer
1) kein Farbraum ist per se besser oder schlechter, solange die gleiche Anzahl von Abstufungen verfügbar sind.
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Es gibt keinen "guten" oder "schlechten" Farbraum, sondern nur einen "geeigneten" und einen "weniger geeigneten".
sRGB (s für Standard, manche sagen auch "stupid") halte ich für weniger geeignet, weil er weniger Farben reproduzieren kann als heute Kameras aufnehmen können. Zudem ist sRGB ein sehr kleiner Farbraum. Ich kann zwar praktisch verlustfrei aus einem großen Farbraum wie ProPhotoRGB in einen kleineren wie sRGB konvertieren - nicht aber umgekehrt!
Zitat:
Zitat von mrieglhofer
2) Adobe RGB hat mehr Farben bei gleich viel Stufen gesamt, ist also in der Regel kontroproduktiv. Es können dafür andere Farben dargestellt werden, die meist in der Natur so nicht vorkommen.
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AdobeRGB wurde entwickelt, um einen RGB-Farbraum zu erhalten, der komplett die Farben des CMYK-Systems (Druckfarben) abdeckt. Er ist letzendlich größer als die meisten CMYK-Farbräume. Da aber heutige Tintenstrahldrucker und Belichter AdobeRGB in etwa reproduzieren können, empfehle ich diesen stets für hochwertige Ausgabe.
Dass AdobeRGB Farben reproduzieren kann, die meist in der Natur nicht vorkommen, kann ich nicht bestätigen. Das hängt aber letztendlich immer vom Motiv ab - an einem trüben Wintertag könnte auch sRGB mehr Farben darstellen, als auf dem Foto sind

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Zitat von mrieglhofer
2) Wie GPO richtig schreibt, druckt natürlich praktisch niemand sRGB oder AdobeRGB, sondern der Ausdruck erfolgt immer über einen maschinenspezifischen Farbraum, der sehr oft nicht einmal sRGB abdeckt, tlw. heißt bei bestimmten Farben auch darüber hinausgeht. Die Datei wird entsprechend dem Rendering Intent darauf gemappt. Da es 4 Möglichkeiten gibt, sind 3 falsch;-)
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Hier jetzt über den Rendering Intent bei der Konvertierung von Farbräumen zu diskutieren, führt für meinen Geschmack zu weit. Wenn es überhaupt 4 Optionen gibt (hängt ja von der Software ab), nimm "perzeptiv" - und du wirst in den meisten Fällen glücklich sein.
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Zitat von mrieglhofer
3) AdobeRGB (wie auch viele andere Farbräume) hat dann einen Sinn, wenn Farben vorkommen, die im sRGB Farbraum nicht vorhanden sind und am Output auch verarbeitet werden können. Heißt im Regelfall aber durchgehender 16Bit Workflow. Auch dafür gibt es Dienstleister, allerdings nicht im Consumer Bereich.
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Heute können die meisten Ausgabegeräte (Tintenstrahldrucker, viele Monitore) einen größeren Farbraum als sRGB verarbeiten, auch im Consumer-Bereich (s. o.). Und bei Saal Digital bekommt man Fotoprints mit einem erweiterten Farbraum, wenn man seine Daten in AdobeRGB anliefert (und die automatische Bildkorrektur abschaltet). Leider bietet Saal diesen Service offenbar nicht für Fotobücher an, um die es ja hier eingangs ging - deshalb habe ich zunächst auch nicht geantwortet.
LG
Martin