Zitat:
Zitat von nasdaq10
es geht in dieser Passage um das breite Messfeld und automatischen AF.
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Dachte ich mir schon fast. Anderes Thema wie gesagt und ich bleibe dabei, daß es mir neu wäre, wenn ein AF-System darauf getrimmt wäre, in schwierigen Entscheidungssituationen generell kürzere Entfernungen zu bevorzugen. Zumal auch die hier im Thread geschilderten Probleme und Beispiele eher nicht dazu passen (meist eher back- als frontfokus).
Zitat:
Um aber zu gewichten, welcher Sensor das größte und nächste Motiv erfasst und dann entsprechend den jeweiligen Sensor auszuwählen, muss doch jeder einzelne Sensor Größe und Entfernung der möglichen Motive in seinem Bereich erfassen und an die Kamera melden, oder nicht? Das bedeutet m.E., dass jeder Sensor auch einzeln Größe und Nähe in seinem Bereich erfasst und entsprechend der Priorisierung der Kamera gewichtet.
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Das mag alles so sein, nur sagt es nichts darüber aus, wie die Kamera, bzw. der einzelne AF-Sensor sich entscheidet, wenn im Bereich eines einzelnen Sensors eine Entscheidung nötig ist. Das ist einfach eine andere Frage, bzw. ein anderer Fall.
Oder ich habe noch nicht ganz verstanden, was genau du meinst.
Zitat:
Was mich Anfangs sehr verwirrt hat, war die Dualität der Anzahl an Sensoren und der Anzahl an wählbaren Messpunkten (jeweils 11) bei der 700. Wenn bei einem Objektiv mit F/2,8 und lichtstärker das zentrale Messfeld aktiviert ist sind 5 Sensoren aktiv: die 4 Sensoren, die das Doppelkreuz bilden und den zentralen Liniensensor für ≥f/2,8. Der Sensor, der also das größte Motiv in seinem Bereich meldet, müsste also Priorität haben.
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Von "dem größten Motiv" sollten wir uns erst mal trennen - Fokussensoren sind im Prinzip winzige CCDs mit nur wenigen hundert oder tausend Pixeln. Ein einzelner AF Sensor kann daher nicht unbedingt die Größe einer Struktur/eines Motivs/eines Bildteils beurteilen. Das können vielleicht alle Sensoren im Verbund und dann auch nur leidlich, weil sie nicht die gesamte Bildfläche abdecken. Nein, ich denke -ich sagte es bereits- es geht hauptsächlich um den Kontrast und so funktioniert der AF ja auch insgesamt (grob vereinfacht versteht sich): wo viel Kontrast, da gut scharf (bzw. interessant). Fokussiere ich also ein rel. weit entferntes und somit kleines Gesicht an, "sieht" der Sensor prinzipiell ein farbig rel. homogenes, ziemlich strukturloses etwas. Ziele ich gut und treffe das Auge, dann gibt es einen Kontrast innerhalb dieses strukturlosen etwas. Liegt jedoch, da das Gesicht insgesamt rel. klein im Bild (das Beispiel mit dem Drummer) und der Sensor ziemlich groß ist, im "Sichtbereich" des einen AF-Sensors noch mehr, z.B. ein schön bunter Hintergrund mit guten Strukturen, oder kurz: irgendwas kontrastreiche(re)s (als das Gesicht), dann könnte sich die Kamera dazu entscheiden, bevorzugt darauf scharf zu stellen. So weit, so normal (denke ich). Das Problem ist in diesem Fall eigentlich nur, daß ein vergleichsweise großer Sensor das genaue Zielen auf sehr kleine Strukturen erschwert und die irreführende Suchermarkierung macht es zusätzlich schwerer.
Aber wie gesagt, das ist erst mal auch nur eine Vermutung.