|
|
|||||||||||||||
|
30.08.2021, 10:26 | #201 |
Themenersteller
Registriert seit: 25.11.2012
Ort: Angeln/Sachsen
Beiträge: 4.277
|
Danke, werde mir Mühe geben..
Rāwalpindi liegt indes nicht auf unserer Tour, nur das benachbarte Islamabad als neue Hauptstadt. Allerdings soll wohl der Airport von Islamabad in Rāwalpindi liegen. Dieser Flugplatz trägt übrigens den Namen Benazir Bhutto, also der ersten pakistanischen Ministerpräsidentin (1993 bis 1996). Das ist insofern interessant, als dass muslimische Länder, die wir hierzulande gern als frauenfeindlich etikettieren (neben Pakistan auch die Türkei) wesentlich eher einen weiblichen Regierungschef hatten also etwa die Bundesrepublik. Aber das nur am Rande.
__________________
Gruß Harald Es gibt nichts Gutes, außer man tut es. |
Sponsored Links | |
|
21.09.2021, 10:55 | #202 | ||||||||
Themenersteller
Registriert seit: 25.11.2012
Ort: Angeln/Sachsen
Beiträge: 4.277
|
Gesichter Pakistans (1)
Pakistan erfüllt auf den ersten Blick so ziemlich alle Klischees, die der gutgläubige hiesige Medienkonsument über die Jahre in den Kopf gepflanzt bekommen hat. Auf den zweiten Blick aber überhaupt nicht.
Ich habe noch nie ein Land mit so viel unverstellter Herzlichkeit gegenüber Fremden bereist, wie Pakistan. Ich bin noch nie so oft von Einheimischen (per Smartphone-Selfie) fotografiert worden wie hier. Und ich hatte (neben Afghanistan, wo es ähnlich war) noch nie so wenige Probleme, Menschen freundlich vor die Linse zu bekommen. Ich habe also unendliche Bilder im Kasten, werde davon nur einige wenige zeigen können. Beginnen will ich in der 2-Millionen-Einwohner-Stadt Multan. Das ist eine sehr schöne, quirlige, kulturvolle Stadt in der Provinz Punjab, die mir neben Lahore am besten gefallen hat. → Bild in der Galerie → Bild in der Galerie Es gibt hier viele Moscheen, größere und kleinere. Die vielleicht schönste, wenn auch nicht größte ist die Shahi Eid Gah Moschee (erbaut 1735). Aus ihr ein paar Momentaufnahmen.
Die Moschee ist nach meiner Beobachtung in muslimisch geprägten Ländern viel mehr als nur ein Ort des Betens, sondern mehr ein Raum über fast alle Lebenslagen: Man isst hier, schläft hier, schwatzt hier, telefoniert hier, verschnauft nur mal zwischendurch, macht hier Geschäfte, trifft Freunde (angeblich auch Freundinnen in diversen Rückzugbereichen) … Und in Ländern, wo es nachmittags leicht über 40 Grad heiß wird, ist es oft auch der einzige halbwegs klimatisierte öffentliche Ort, in dem man mal etwas herunterkommt…
Es war ziemlich dunkel und zudem sehr gegenlichtig im Inneren, so dass ich die Bilder teils deutlich aufhellen oder den Kontrast verringern musste. Aber ich finde, ein gewisse Verschwommenheit und Unschärfe passt zu der Situation, wie ich es erlebt habe. Es war extrem heiß, die Luft flimmerte, und das Wasser lief mir in Strömen den Rücken und die Beine hinab (natürlich trug ich lange Hosen…) Fotografieren war aber auch hier problemlos möglich. Wenn es jemand wirklich nicht wollte, drehte er sich weg oder zeigte es kurz mit der Hand an. Das kam aber kaum vor. Meist waren die Männer und Burschen zunächst nur völlig perplex, hier ganz unvermittelt weitgereiste Bleichgesichter aus dem Westen zu erblicken. Und dann auch noch Frauen darunter: Wir waren zwei Weiblein, die in Moscheen und an anderen gottesfürchtigen Orten freilich züchtig ein Tuch über die Haare gewickelt haben, sowie zwei Männlein. Dann kam mir aber ein ganzes Trüpplein, das vorher am Boden saß, hinterher, baute sich auf und bat ebenso schüchtern wie liebenswürdig darum, fotografiert zu werden: → Bild in der Galerie Außer in der Hauptstadt Islamabad entdeckten wir allerdings eher selten Frauen in aktiven Moscheen. Sie haben offenbar ihre eigenen Zeiten, teils auch eigene Bereiche nur für Frauen, und hierfür auch eigene Zugangspforten. Diese beiden Mädchen trafen wir dagegen dann außerhalb der Moschee. → Bild in der Galerie Da der Eingang der Moschee im grellen Gegenlicht lag.. → Bild in der Galerie … hier noch besser belichtete Bilder von hinten bzw. von einem seitlichen Portal, das zum umzäunten Moscheekomplex führte. → Bild in der Galerie → Bild in der Galerie Außerdem eins mit zwei Männern, die gerade die großen Betteppiche im Innenhof fegten. → Bild in der Galerie (Weiteres folgt, wenngleich frühestens am Wochenende)
__________________
Gruß Harald Es gibt nichts Gutes, außer man tut es. Geändert von perser (21.09.2021 um 16:20 Uhr) |
||||||||
21.09.2021, 12:31 | #203 |
Registriert seit: 16.11.2019
Beiträge: 2.739
|
Das fängt sehr schön an Harald, gewohnt Bilder, mit denen man gute Eindrücke erhält gepaart mit deiner bunten Erzählweise, die das sehr schön unterstützt.
Erinnert mich an einen Kollegen der vor ein paar Jahren in Jordanien war. Als er zurückkam sagte er, er hat sich da sicherer gefühlt wie oftmals hier bei uns. |
21.09.2021, 14:03 | #204 |
Themenersteller
Registriert seit: 25.11.2012
Ort: Angeln/Sachsen
Beiträge: 4.277
|
Danke, Norbert, das hört man gern!! Extra für Dich hatte ich mich denn auch bemüht, noch heute etwas dazu hochladen...
__________________
Gruß Harald Es gibt nichts Gutes, außer man tut es. |
21.09.2021, 14:36 | #205 |
Registriert seit: 01.10.2011
Ort: Alf / Mosel
Beiträge: 16.908
|
Ich danke auch für eine Bilderreise in einen Teil der Welt, der mir immer verschlossen bleiben wird.
Auch wenn die für mich bereisbare Welt dadurch viel kleiner wird…..ich fühle mich nur dort wohl und sicher, wo ich die Sprache spreche oder verstehe oder zumindest die Lebensweise. Auch wenn ich damit vielen Regionen der Welt und ihren Bewohnern unrecht tue. Wahrscheinlich ist es, was das Sicherheitsgefühl angeht, in Wirklichkeit sogar genau umgekehrt. Aber jeder Jeck ist anders und deshalb nochmals: Danke fürs mitreisen dürfen.
__________________
Kritik und Kommentare an meinen Bildern sind immer willkommen. Euer Feedback hilft mir, mich fotografisch weiter zu entwickeln. Grüße aus Alf an der Mosel Peter |
Sponsored Links | |
|
21.09.2021, 18:35 | #206 |
Registriert seit: 19.02.2006
Ort: Kassel
Beiträge: 4.863
|
Harald, deine Fotos machen Freude, und Lust auf das Land. Ein Land das ich gerne mit meinen Augen bereisen würde.
__________________
Gruß Klaus "Bildermacher" 2KW Unterwegs: München Venedig Berlin Berlin II Frankfurt Hamburg Rotterdam Ab in´s Museum Berlin III |
24.09.2021, 05:17 | #207 |
Registriert seit: 15.03.2014
Ort: Bremerhaven
Beiträge: 704
|
Aus der Konserve :
Das ist Dimitri, ein Bergbauer aus Kreta der mal eine kleine Pause machte und sich dabei entspannte. → Bild in der Galerie
__________________
Bis dann............. Rainer |
26.09.2021, 18:23 | #208 | |
Themenersteller
Registriert seit: 25.11.2012
Ort: Angeln/Sachsen
Beiträge: 4.277
|
Zitat:
__________________
Gruß Harald Es gibt nichts Gutes, außer man tut es. |
|
26.09.2021, 18:32 | #209 |
Themenersteller
Registriert seit: 25.11.2012
Ort: Angeln/Sachsen
Beiträge: 4.277
|
Danke für die anerkennenden Worte zu Pakistan!
@Peter: Mach Dir keine unnötigen Gedanken. Jeder hat halt seine Stärken und seine kleine Macken. Ich natürlich auch. Da ich bei meinen Autos in der Regel nur den Sprit selbst nachfülle, alles andere von anderen besorgen lasse, würde ich auch nie mit einem Wohnmobil durch Europa touren. Was dabei alles passieren könnte... @Klaus: Das aus Deinem Mund macht Mut! Übrigens war es Dein fotografischer Blutsbruder Stefan (@Kurt Weinmeister), der mir mal vor einigen Jahren in einer PN Hilfe zu einer möglichen Pakistan-Tour anbot. Vielleicht erinnert er sich ja. Nun hat es denn geklappt...
__________________
Gruß Harald Es gibt nichts Gutes, außer man tut es. |
26.09.2021, 18:50 | #210 | |||
Themenersteller
Registriert seit: 25.11.2012
Ort: Angeln/Sachsen
Beiträge: 4.277
|
Gesichter Pakistans (2): Frauen mit und ohne Kopftuch
Frauen in Pakistan tragen weder schwarze Schleier noch überhaupt zwingend Kopftuch.
Das gehört fraglos zu den Überraschungen eines Besuchs in Pakistan, obwohl sich das Land offiziell als Islamische Republik feiert und im Grunde ja auch nur aufgrund seiner Religion als eigenständiger Staat existiert. Denn Pakistan entstand erst 1947 aus den mehrheitlich muslimischen Teilen Britisch-Indiens, während vor allem die Gebiete mit hinduistischer oder sonstiger Bevölkerungsmehrheit (mit Ausnahme Kaschmirs) im heutigen Indien aufgingen. Pakistanische Frauen – so unser Eindruck – lieben es bunt, lebensfroh und schick. Zumindest in den Städten. Man verzichtet, wenn man das Haus verlässt, dann weder auf Make-up noch auf modische Accessoires. → Bild in der Galerie → Bild in der Galerie → Bild in der Galerie Hierbei zeigt sich auch, dass Frauen und Mädchen auch allein unterwegs sind - also nicht (wie etwa in Afghanistan und einigen arabischen Staaten) nur in Begleitung naher männlicher Verwandter. Einen staatlichen oder sonst wie amtlichen Druck, das Gesicht oder wenigstens die Haare zu verhüllen, soll es nicht geben, wie wir immer wieder hörten – und ja auch sahen, etwa auf den Straßen, in Parks oder in Gaststätten. → Bild in der Galerie → Bild in der Galerie Sicher gibt es aber auch Unterschiede zwischen Stadt und Land, Jung und Alt, verheiratet und ledig oder in Abhängigkeit von der Religiosität einer Familie oder eines Clans. Und die allermeisten Frauen trugen auch eine Art Hidschab, also ein langes buntes Tuch um Kopf und Schultern - mal locker, mal etwas fester gewickelt. Ich vermute, man tut dies aus einer Mischung aus Mode, Pragmatismus (um in der heißen, staubigen Welt die Frisur zu schützen) sowie einem mehr oder minder starken religiös-kulturellen Druck in der traditionellen Gesellschaft.
Doch auch Frauen auf dem Lande nehmen das offenbar nicht gar so streng mit dem Tuch, wie hier links eine Bäuerin, die Holz gesammelt hatte, oder rechts eine Nomadin, deren Familie mit Kamelen umherzieht. Und eine Besonderheit bilden Frauen im Militär, so wie hier diese beiden Rangerinnen bei einem Zapfenstreich am pakistanisch-indischen Grenzübergang Wagah bei Lahore. Frauen fliegen in der pakistanischen Armee auch Kampfflugzeuge und dienen als Offiziere im Heer und bei der Marine. → Bild in der Galerie Dennoch war es immer irgendwie etwas speziell, Frauen auf der Straße zu fotografieren. Natürlich haben wir vorher stets gefragt, und in den meisten Fällen hatten sie keine Probleme damit. Aber Frauen sind es in einer islamisch geprägten Gesellschaft nicht gewöhnt, von ihnen unbekannten Männern überhaupt angesprochen und dann auch noch fotografiert zu werden. Weshalb wir dann auch stets unsere Frauen vorschickten, um erste Kontakte anzubahnen und erste Bilder zu machen. Aber selbst dann schauten sie zuweilen nicht direkt in die Kamera sondern eher etwas verlegen in die Landschaft. Nun gut, so etwas gibt es ja auch hierzulande manchmal… Fortsetzung folgt...
__________________
Gruß Harald Es gibt nichts Gutes, außer man tut es. |
|||
Sponsored Links | |
|
|
|
|