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Alt 13.03.2024, 18:18   #11
bruno5
 
 
Registriert seit: 29.07.2007
Ort: Ammersee
Beiträge: 1.077
Welterbe Historisches Zentrum Roms (Italien) 1980 K 91

Heute geht es weiter mit einer weiteren Welterbestätte im historischen Zentrum Roms. Nachdem erstaunlicherweise bisher noch niemand Bilder des Kolosseums gezeigt hat, möchte ich heute den Anfang machen und 6 Bilder zeigen, die während unseres Besuches in den Osterferien 2011 entstanden sind. Das Kolosseum dürfte neben dem Petersdom das bekannteste Wahrzeichen Roms sein und wird jedes Jahr von Millionen Menschen aus aller Welt besucht. Im Jahr 2018 wurde die Rekordzahl von 7,6 Millionen Besuchern erreicht.

Das Amphitheatrum Flavium wurde von 72 bis 80 n.Chr. unter dem römischen Kaiser Vespasian erbaut. Es ist das größte je gebaute Amphitheater der Welt und weist bei einer Gesamtlänge von 188 m und einer Gesamtbreite von 156 m eine Höhe von 48 m auf. Die elliptische Arena ist 86 m lang und 54 m breit. Das Kolosseum bot nach neueren Berechnungen Platz für ungefähr 50.000 Zuschauer. Der Eintritt war frei. Den Namen Kolosseum hat das Amphitheater erst im Mittelalter erhalten, vermutlich weil es sich in der Nähe einer heute nicht mehr existierenden Kolossalstatue von Kaiser Nero befand. Zur Einweihung des Amphitheaters wurden Festspiele abgehalten, die nach Angaben des römischen Geschichtsschreibers Cassius Dio 100 Tage dauerten. Dabei wurden nicht nur die üblichen Tierhatzen und Gladiatorenkämpfe abgehalten, sondern nach der Flutung der Arena sogar Seeschlachten nachgestellt! Man vermutet aber, daß bereits unter Kaiser Domitian die Arena in verschiedene Kellerräume mit unterschiedlichster Funktion untergliedert wurde und damit in der Folgezeit eine Flutung der Arena nicht mehr möglich war. Der römische Dichter Juvenal beschrieb den Zweck der Spiele mit der griffigen Formulierung: Brot und Spiele (panem et circenses) für das Volk sollten das römische Reich zusammenhalten. Der letzte Kampf zwischen Gladiatoren soll im Jahre 435 stattgefunden haben und die Zeit der Tierhatzen endete 523 unter Theoderich dem Großen.
Das Amphitheater stand danach verlassen da und wurde in der Folgezeit durch mehrere schwere Erdbeben beschädigt. Während des Mittelalters bis in die Barockzeit hinein wurde das Kolosseum von den herrschenden Familien Roms und den Päpsten immer wieder als Steinbruch für ihre Bauten genutzt. So blieb vom äußeren Ring der monumentalen, viergeschossigen Fassade nur die nördliche Hälfte erhalten. Die allmähliche Zerstörung wurde erst beendet, nachdem Papst Benedikt XIV. das Kolosseum in eine Gedenkstätte für christliche Märtyrer umwandelte und durch Edikt von 1744 den Erhalt des Kolosseums anordnete. Hintergrund war die heute in der Forschung stark umstrittene Annahme, dass im Kolosseum zahllose Christen für ihren Glauben gestorben seien. Heutige wissenschaftliche Erkenntnisse deuten darauf hin, dass die Christen im alten Rom an anderen Orten, etwa im Circus Maximus, starben.

Zuerst eine klassische Außenansicht des Kolosseums, wie sie bestimmt jeder schon mal gesehen hat. Man erkennt die drei übereinander angeordneten Arkadenreihen, die ursprünglich je 80 Bögen aufwiesen. Die Arkaden wurden durch dorische, ionische und korinthische Halbsäulen gegliedert. Angeblich auf Wunsch von Vespasians Sohn und Nachfolger Titus wurde den drei Rundbogengeschossen noch ein viertes Geschoss hinzugefügt, das nicht von Arkaden durchbrochen, sondern massiv gestaltet und nur von rechteckigen Fensternischen durchbrochen wurde. Die Außenmauern des Kolosseums wurden in römischem Travertin ausgeführt, im Inneren wurden jedoch die billigeren Ziegel und Tuff verwendet.


Bild in der Galerie

Als nächstes eine Übersicht des Zuschauerraums von Nordwesten mit Blick auf die komplizierte Unterkellerung der Arena und weiter hinten den teilweise rekonstruierten Arenaboden.


Bild in der Galerie

Im Innern des Amphitheaters gibt es für die Besucher verschiedene Aussichtsterrassen, die unterschiedliche Blickwinkel auf den Innenraum der Arena ermöglichen. (Detail 1)


Bild in der Galerie

Blick von oben auf einige in den 1930er Jahren rekonstruierte Sitzplatzränge in der Nähe des Osteingangs des Kolosseums. (Detail 2)


Bild in der Galerie

Auf diesem Bild sind ganz gut die verschiedenen Materialien zu erkennen, die für den Bau dieses gemauerten Bogens eingesetzt wurden. (Detail 3)


Bild in der Galerie

Am nördlichen Ende der kleinen Halbachse der elliptischen Arena wurde in Erinnerung an die angeblich im Kolosseum in großer Zahl gestorbenen Märtyrer ein Metallkreuz aufgestellt. An eben dieser Stelle haben schon verschiedene Päpste (z.B. auch Franziskus 2019) am Karfreitag den Kreuzweg gebetet. Das Bild wurde von einer Etage oberhalb aufgenommen. Es zeigt den oberen Teil dieses Kreuzes und dahinter die komplizierte „Unterwelt“ des Kolosseums. (Detail 4)


Bild in der Galerie
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Viele Grüße, Bruno
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