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Zitat von a1000
Na.
Also in deinem Beitrag ging es aber doch nicht um Kleinkinder in der "Quarantäne".
Weißt du überhaupt was "traumatische" Folgen bedeutet? Ich glaube, da dramatisierst du sehr.
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Ich bin in der glücklichen Lage in einem Einfamilienhaus mit Garten als Ruheständler zu leben mit einem gut organisierten Vorrat (war schon immer so), Kontakte zu den Nachbarn und Freunden gehen auch gut über den Zaun, unsere Wohngegend ist geradezu ein Paradies, wir sind gesund und können raus zum Wandern und Radeln...
Mein Sohn ist Veranstaltungstechniker mit einer 5-Mann-Firma ohne Aufträge und Kurzarbeit für die Mitarbeiter. Irgendwann sind die Reserven aufgebraucht und eine eigentlich stabile, gut organisierte junge Firma geht drei oder vier Jahre nach Gründung den Bach runter. Er wohnt in einem Mehrfamilienhaus zusammen mit zwei jungen Familien, wobei er mit einer davon eng befreundet ist. Die zwei Kinder im Vorschulalter sind jetzt seit Wochen auf dem Gartengrundstück mit Spielhaus, Sandkasten und reichlich Spielfläche eingesperrt. Die Mutter ist Ezieherin in einer Kita in Kurzarbeit, der Ehemann Hochrisikogruppe mit regelmäßiger Dialyse und im Home Office. Die Kinder werden optimal nach den Möglichkeiten betreut. Dennoch sind sie schon jetzt traumatisiert, weil sie nicht verstehen können, dass sie ihre Spielkameraden nicht sehen können. Den ganzen Tag sind sie von Erwachsenen umgeben, dauerhafte Selbstbeschäftigung ist ein Ding der Unmöglichkeit. Mit einer professionell geschulten Mutter, die ihren Beruf mit Engagement und Leidenschaft ausübt -also Konditionen, wie sie wohl nicht gerade die Regel sind. Dennoch leiden die Kinder sehr.
Ich möchte nicht wissen, wie es in hunderttausenden Familien derzeit zugeht, bei denen es zur häuslichen Enge mit evtl. Home Office und Kurzarbeitsnöten Spannungen gibt, die nicht professionell aufgearbeitet werden können.
Geht unsere Gesellschaft an Corona oder den "Kollateralschäden" eher zugrunde - das ist aktuell die Frage!