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Alt 07.11.2013, 00:10   #31
sirkrieger
 
 
Registriert seit: 05.07.2013
Ort: Verl
Beiträge: 709
Ich finde auch beim Gesicht waschen ist es das gleiche. Du zeigst auch nicht die Realität wenn du auch nur einen Pickel weg machst. Es ist dann schon nicht echt. Aber es ist und bleibt der echte Mensch. Der Pickel gehört nicht zu ihm. Anders als ein Muttermal. Hier ist das Bild weder unrealistisch oder sowas. Es wurden lediglich ein paar Personen weggeräumt. Und ich bin mir sicher das da auf dem Platz jetzt andere Personen oder keine Personen stehen. Deshalb ist die Frage der Realität nicht zu beantworten. Wenn jemand zu Christian ins Studio kommt ist das Bild für ihn Realität.
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Alt 07.11.2013, 00:31   #32
BeHo
verstorben
 
 
Registriert seit: 11.08.2004
Ort: Woinem
Beiträge: 32.059
Solange man mit offenen Karten spielt, habe ich auch kein Problem mit Manipulationen.

Anders sähe es aus, wenn es als dokumentarisch verkauft würde. Dann hätte ich ein Problem damit.

Die erste Version mag ich als gelungenes Street-Foto - in der Hoffnung, dass da nichts manipuliert wurde - und die zweite Version als gelungenes Kunstwerk. Wobei ich immer noch in der Farbgebungsgewöhnungsphase bin.
__________________
.___.
(O,o)
/)__) Meine SUF-Bilder / Island-Bilder
-"-"-██P.S.: Wissenschaft ist keine Meinung.
BeHo ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.11.2013, 01:00   #33
Anaxaboras
Chefkoch, verstorben
 
 
Registriert seit: 11.02.2005
Ort: Starnberg
Beiträge: 13.622
Zitat:
Zitat von Blubss Beitrag anzeigen
Ich finde nur die erste (...) Version am besten (...), weil (sie) die Wahrheit zeigt.
Echt? Tut sie das?
Wissen wir denn, ob nicht vielleicht direkt außerhalb des linken Bildrands ein Exibitionist seinen Mantel öffnet? Oder eine Katze überfahren wird? Hätte dann nicht der Fotograf bereits dadurch die Wirklichkeit manipuliert, dass er diesen Bildausschnitt gewählt hat?

Ich erinnere mich da an ein bedrückendes Foto aus dem zweiten Irak-Krieg. Es zeigt einen gefangen Iraki auf dessen Kopfverband von hinten der Lauf eines M16 zielt. Die gefesselten Hände streckt der Gefangene flehentlich dem rechten Bildrand entgegen.
Dieses Bild ist ein Ausschnitt aus einem größeren Foto. Auf diesem sieht man, dass das M16 einem völlig unbeteiligten Soldaten im Hintergrund einfach so von der Schulter hängt. Und die Hände des Irakis recken sich einer Wasserflasche entgegen, die ihm ein anderer GI rechts im Bild reicht.

Will sagen: Der Fotograf bildet niemals die Wirklichkeit ab. Sondern bestenfalls seine Interpretation der Wirklichkeit.

LG
Martin
Anaxaboras ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.11.2013, 01:53   #34
Dana
 
 
Registriert seit: 21.08.2008
Ort: Hessen
Beiträge: 34.963
Zitat:
Zitat von screwdriver Beitrag anzeigen
Mein einziges Anliegen ist doch nur, dass man sich darüber mal Gedanken macht und für sich evtl. eigene Grenzen für "akzeptable Manipulation" definiert.
Ganz ehrlich, Volker.
Glaubst du nicht, dass der Großteil der SUF-Bevölkerung da gut reflektiert ist und sich schon seine Gedanken gemacht hat?
Für mich war das schon oft Thema. Was lasse ich zu im Weglassen? Was mache ich mit Farben? Formen? Was ist ok, was nicht mehr?

Ich für meine Begriffe habe die Grenze da gesetzt, wo ich komplett nicht vorhandene Situationen erschaffen müsste, um ein Bild wirksam zu machen. zB das von der in die Sonne fliegenden Möwe. Sie flog da nun einfach mal nicht. Würde ich da ohne Worte manipulieren, wäre das Foto für mich nichts mehr wert.

Oder wenn Chris hier die beiden ins Bild gestempelt hätte oder den Raben. Das wäre mir zu weit gegangen. Ein Bild zu "bereinigen", um ihm noch mehr Ruhe zu geben oder die Bildaussage zu verstärken, ist für mich voll in Ordnung. Für andere auch, für wieder andere absolut nicht.

Das muss jeder selbst wissen.

Ich schätze die zweite Version, weil sie mir persönlich nichts nimmt. Im Gegenteil, sie gibt mir mehr, meinen Augen, meinem Gefühl. Und das rechtfertigt für mich HIER die Arbeit daran.

Bei dem Ausschnitt, den Martin eben beschrieben hat, wäre es für mich ein klares NEIN, da die Wirklichkeit nicht nur in der Wirkung optimiert, sondern total verfälscht wird. Eine nicht bestehende Aussage einem Bild unterzuschieben, weil man es nur ausschnittsweise zeigt, ist einfach ein Unding, gerade, wenn es um solche Dinge geht. Auch nur meine Meinung. Andere mögen das legitim finden.

Vielleicht wäre diese ganze Diskussion auch ausgekoppelt sehr interessant? Was meinst du, Chris?
__________________
Liebe Grüße!
Blowing out someone else's candle doesn't make yours shine any brighter.
Dana ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.11.2013, 02:27   #35
Vera aus K.
 
 
Registriert seit: 30.01.2009
Ort: Köln
Beiträge: 3.231
In Sachen EBV scheint jeder seine eigene Grenze zu haben; - und auch die variiert bei vielen im Laufe der Zeit. Die eigene Anschauung taugt anderen wohl kaum als Maßstab.

-

Noch mal zum Bild: Die zweite Version wirkt hervorragend! Aber ich mag die erste Version auch immer noch sehr, weil man dort so schön im Bild auf Entdeckungsreise gehen konnte.

(Ich mag auch Wimmelbücher. )

Viele Grüße,

Vera
__________________
Viele Grüße,

Vera
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Für die, die meine Bilder (teilweise) nicht angezeigt bekommen hier steht die Lösung!
Vera aus K. ist offline   Mit Zitat antworten
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Alt 07.11.2013, 07:26   #36
screwdriver
 
 
Registriert seit: 05.12.2011
Ort: Berlin
Beiträge: 6.404
Zitat:
Zitat von Anaxaboras Beitrag anzeigen
.Hätte dann nicht der Fotograf bereits dadurch die Wirklichkeit manipuliert, dass er diesen Bildausschnitt gewählt hat?

Genau das passiert im Prinzip ja mit jedem Foto.
Mal mehr und mal weniger bewusst und mal mehr oder mal weniger für den Betrachter erkennbar und nachvollziehbar

Das ist fast wie in der Poiitik, wo man "dem Volk" regelmässig gezielt und manipulativ ausgerichtet nur die "halbe Wahrheit" erzählt. Dabei ist es dann eine ganze Lüge.
__________________
Gruss aus Berlin, Volker
Es ist ganz einfach, negative Kritik positiv und motivierend klingen zu lassen.
"Schönes Bild" reicht.
screwdriver ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.11.2013, 07:34   #37
screwdriver
 
 
Registriert seit: 05.12.2011
Ort: Berlin
Beiträge: 6.404
Zitat:
Zitat von Dana Beitrag anzeigen
Ganz ehrlich, Volker.
Glaubst du nicht, dass der Großteil der SUF-Bevölkerung da gut reflektiert ist und sich schon seine Gedanken gemacht hat?
Das mit dem Grossteil wäre zumindest wünschenswert, halte ich aber eher für Wunschdenken.
Deine Annahme gilt allerdings sicher für die Regulars.
Die machen aber keinen "Grossteil der SUF-Bevölkerung" aus.

Zitat:
Vielleicht wäre diese ganze Diskussion auch ausgekoppelt sehr interessant? Was meinst du, Chris?
Agree.
__________________
Gruss aus Berlin, Volker
Es ist ganz einfach, negative Kritik positiv und motivierend klingen zu lassen.
"Schönes Bild" reicht.
screwdriver ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.11.2013, 08:59   #38
cdan
ehemaliger Moderator

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 18.01.2008
Ort: Berlin
Beiträge: 12.942
Eine Interessante Diskussion die mir mal wieder zeigt wie schwer es ist, jedem Betrachter das zu liefern was er sehen möchte und das es besser ist, das garnicht erst zu versuchen.

Ich bin wirklich kein Freund des Stempels und nutze ihn zum Beispiel in reinen Streetfotos sehr sparsam. Personen bleiben dabei immer im Bild. Allerdings nutze ich gern auch die Möglichkeiten die mir Lightroom, Photoshop und Nik bieten.

Jetzt habe ich einmal Martins "mich kribbelt es richtig, da Photoshop anzuwerfen" zum Anlass genommen und letztlich die Szene postfotografisch aufgeräumt. Gut, einen ganzen Bus zu entfernen wäre vielleicht nicht notwendig gewesen aber ich sage mir, er viel der Kunst zum Opfer. Einige Schwierigkeiten hatte ich mit den beiden Polizisten die die US-Botschaft bewachen. Die stehen eigentlich immer da und gehören dort hin wie die Quadriga auf dem Brandenburger Tor.

Mein Problem besteht nun eher darin, das Bild nicht in voller Größe auf dem Monitor darstellen zu können. Ich habe es mal über beide Bildschirme aufgezogen und es wirkt zum Glück noch immer. Morgen hole ich das fertige Bild aus der Druckerei und dann werde ich zum ersten Mal wirklich sehen ob sich die Stempelei gelohnt hat und ob die Farben auch beim großen Ausdruck wirken. Dann hängt es erst einmal irgendwo an der Wand und vielleicht findet sich ein Kunde der das Bild haben will.

Bleibt noch die Diskussion hier und die finde ich wirklich gut und hilfreich. Dafür meinen Dank an euch.

Ach ja, da ist noch eine Anregung liegen geblieben: Der freie Platz rechts neben der Straßenlaterne. Damit das Bild so wirkt wie es für mich wirken soll, brauchte ich diese Leere. Einen Ort im Bild, an dem das gestresste Auge Ruhe findet, an nichts hängen bleibt und zu nichts hin geht. Dort wird die Aufmerksamkeit von nichts abgelenkt. Mit anderen Worten, eine Freifläche mit der jeder Betrachter anstellen kann was er will, sich etwas hinein denken darf, die Fläche abschneiden kann oder einfach nur die Ruhe auf dem Pariser Platz genießen möge.
__________________
dandyk.de
cdan ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.11.2013, 08:59   #39
Jahresprogramm
 
 
Registriert seit: 29.04.2013
Ort: Oberschwaben
Beiträge: 1.627
Hallo,

mir gefällt eigentlich nur die zweite Version. In der Ersten ist mir ehrlich gesagt zu viel los. Ich würde noch die beiden Schilder direkt rechts neben dem Tor wegstempeln wollen. Die drängen sich noch ein bisschen vor den Raben auf.

Bei der Bearbeitung ist, denke ich, jedes Mittel recht, wenn es die Aussage des Bildes (und vielleicht der ursprünglichen Szene) unterstützt. Was für eine Aussage das Bild hat bzw. haben soll, bestimmt der Fotograf sonst niemand.

Grüße
Alex
Jahresprogramm ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.11.2013, 11:59   #40
der_knipser
 
 
Registriert seit: 01.04.2008
Ort: Drabenderhöhe
Beiträge: 10.672
Einen Gedanken habe ich noch zum Aufräumen im Bild.
Wenn es von dieser Szene kein Foto gegeben hätte, sondern nur mit Anwesenheit und Augenschein erlebt worden wäre, dann wäre genau das im Gedächtnis geblieben, was jetzt auf dem Bild zu sehen ist, nämlich das Wesentliche. Wir konzentrieren uns oft auf das, was den Unterschied zum Alltag ausmacht, und teilen genau das mit. Ob das über eine Erzählung oder über ein Bild passiert, ist dabei zweitrangig. Für mich hat dieses Bild deshalb nichts an (subjektiver) Realität eingebüßt.

Wie oft sieht man Bilder, von denen der Fotograf begeistert ist, weil seine Erinnerung dranhängt. Weil er die Szene nochmal durchlebt, nochmal die Gerüche, das Wetter, die Geräusche und vieles andere hochholt. Und sich dann wundert, warum diese Stimmung bei anderen Betrachtern nicht ankommt. Sie ist für andere im Bild nicht sichtbar, weil sie nicht dargestellt sind.

Insofern kann das veränderte Bild sogar realitätsnäher sein als das ursprüngliche.
Der Zweck des Bildes spielt für mich ebenfalls eine Rolle. Als Reportagefoto wäre es bedenklich. Dass es das nicht ist, zeigt schon die farbliche Gestaltung, die eine Stimmung erzeugt. Als Bild, das eine Geschichte aufgreift und erzählt, ist es sehr gut gelungen.
__________________
Gruß
Gottlieb
der_knipser ist offline   Mit Zitat antworten
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