Zitat:
Zitat von Itscha
Nein, Sprache ist kein unbewegliches Gut. Und der Duden passt seine Schreibweise auch den tatsächlichen Gegebenheiten an. Das hat aber alles da seine Grenzen, wo das Geschriebene aufgrund eigenmächtiger "Alltagsanpassungen" un- oder zumindest missverständlich wird. Diese Grenze wird teils deutlich überschritten. Man kann auch nicht den Slang bestimmter Gruppen zur allgemeinen Umgangssprache hochjazzen, nur weil die Gruppe, die ihn benutzt, etwas größer ist.
Über Details kann man sicherlich diskutieren. Die Grundregeln, die der Verständlichkeit der geschriebenen Sprache dienen, sind aber m.E. keine Dispositionsmasse. Dazu gehört bei uns auch die Groß- und Kleinschreibung.
Deine Deutung, dass man aufgrund der beweglichkeit der Sprache keinem auf Dauer Regeln vorschreiben kann, ist falsch. Möglicherweise werden sich die Regeln verändern. Vielleicht schreiben wir in 20 Jahren dudengerecht "Brother" statt "Bruder", und in 30 Jahren "Brazsa". Aber auch das sind dann Regeln. Regeln über den Sprachgebrauch sind so ziemlich die wichtigste Entwicklung im kulturellen Bereich der Menschheit. Die ersten Hochkulturen sind nur (oder sagen wir: auch) deshalb so groß geworden, weil sie Schriftsprache entwickelt haben. Damit so etwas allgemein verstanden werden kann, sind Regeln unverzichtbar. Und irgendwie kann ICH mich nicht damit anfreunden, so etwas Wichtiges aus FAULHEIT wieder abzuschaffen.Das versteh ich so: "ey alter deine regeln indrezziat kee sau -schaff die ab oda mich schaff dir ab!!!!" Oder missverstehe ich deine Aussage??
Das wird wohl daran liegen, dass einer sich Mühe gibt, sich an die Regeln zu halten, und das auch honoriert wird, und der Andere zu faul ist, obwohl er es besser könnte, was zumindest von mir nicht honoriert wird. Mich ärgert das.
Warum nicht beides? Vernünftiger Ton in gut lesbarem Schriftbild? Ist nicht so schwer.
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Das ist der Punkt und damit sind wir dann WIEDER bei der Faulheit, weil einige Leute eben zu faul dazu sind und die Verhunzung unseres Sprachgutes kann man eben NUR durch
Regeln entgegen wirken

Wenn wir keine Regeln mehr hätten, was einigen Leuten sicher recht wäre, dann hätten wir Anarchie und wollen wir das wirklich
