Das Bild von Thomas F. ist mal wieder ein typisches Beispiel dafür, was geschieht, wenn man absolut gar nichts von der Materie versteht. Der
DOF-Master z.B. errechnet für die angegebenen Belichtungsdaten der Olympus E510 folgende Eckdaten bei einem anvisierten Objekt in 5 m Entfernung folgenden Schärfebereich:
Code:
Subject distance 5 m
Depth of field
Near limit 1.06 m
Far limit Infinity
Total Infinite
In front of subject 3.9 m
Behind subject Infinite
Stellt man also auf 5 m Distanz ein, ist alles - ALLES ! - ab 1,06 m Entfernung nur noch scharf. Und das bei Blende 4, also Offenblende. Da sage mal einer, man könne damit fotografisch freistellen - nein, das geht definitiv nicht. Ein durch das Bild führende Spiel mit der Unschärfe ist damit schlicht unmöglich (fotografiert ein normalsterblicher Europäer aus dem Stand heraus, befindet sich die Kamera mehr als 1,06 m über dem Boden und damit ist alles weiter weg, als die minimale Distanz für das Schärfelimit vorgibt)
Die Gegenprobe mit dem von mir geposteten Bild ergibt im übrigen folgende Werte (Entfernung zu Meli ca. 3 m):
Code:
Subject distance 3 m
Depth of field
Near limit 2.92 m
Far limit 3.08 m
Total 0.16 m
In front of subject 0.08 m (49%)
Behind subject 0.08 m (51%)
Macht also genau 16 cm Spielraum für den scharf abgebildeten Bereich - 8 cm vor und 8 cm davon hinter dem anvisierten Punkt bei nicht einmal Offenblende 1,4, sondern bei Blende 2,2. Ein Micro vor dem Gesicht ragt um die 20 cm nach vorne - logisch, daß dieses unscharf abgebildet werden muß, wenn man korrekterweise auf das Gesicht focussiert. Und auch logisch, daß Nadine etwa einen bis eineinhalb Meter dahinter in Unschärfe verschwimmen muß.
Darüberhinaus habe ich mir noch den Spaß gemacht, mit einer fiktiven Brennweite von 42 mm an einer Olympus E510 (Cropfaktor 2 -> 84 mm KB-Brennweite) und einem Objektabstand von 3 m herumzuspielen, welche Blende eingestellt werden müßte, um ebenfalls ca. 16 cm Schärfentiefenbereich zu erhalten. Es war Blende 1,0 - dieses Objektiv muß erst noch konstruiert werden...
Das dann aber selbst nach einem halben Jahr Forumsbeschäftigung eine fotografisch beabsichtigte gering gewählte Schärfentiefe als Bewegungs- und Randunschärfe abzutun - dazu gehört aber so etwas von unglaublicher Unwissenheit und Lernresistenz, die ihresgleichen sucht.

LG, Rainer