Ich habe im MT schon Bilder von St. Nikolai in Wismar und St. Nikolai in Greifswald gezeigt. Heute möchte ich einige Bilder von St. Nikolai in der Hansestadt Stralsund zeigen, eine weitere eindrucksvolle Kirche im Stil der Backsteingotik, die im Jahr 1276 erstmals urkundlich erwähnt wurde. St. Nikolai befindet sich am Alten Markt ganz in der Nähe des Rathauses und ist die älteste der Stralsunder Pfarrkirchen. Die Kirche ist dem Heiligen Nikolaus, dem Schutzpatron der Seefahrer, geweiht. Ein Brand zerstört 1662 die beiden gotischen Turmspitzen. Daraufhin erhielt der Südturm 1667 die charakteristische Barockhaube, mit der die Kirche eine Höhe von 102 Metern erreicht. Der Nordturm bekam nur ein flaches Notdach. Im Innern von St. Nikolai sind zahlreiche Kunstschätze aus verschiedenen Jahrhunderten erhalten geblieben.
Das erste Bild zeigt die charakteristischen Doppeltürme von St. Nikolai. Das zweite Bild zeigt das barocke Westportal der Kirche. Die Inschrift auf der Pforte lautet: "Hie ist nichts anders den Gottes Haus und hie ist die Pforte des Himmels“. Es handelt sich dabei um einen Bibelspruch aus dem Buch Genesis. Der Zugang zum Westportal ist wegen der Gefahr durch herabstürzende Steine leider seit einiger Zeit gesperrt. Das dritte Bild zeigt den Blick durch das mittlere Kirchenschiff auf den barocken Hauptaltar. Es fällt auf, daß St. Nikolai viel bunter ausgemalt ist als viele andere Backsteingotik-Kirchen.
Das vierte Bild zeigt den Bergenfahreraltar aus der Zeit um 1500. Das fünfte Bild zeigt den gotischen Flügelaltar im Hochchor aus der Zeit um 1470. Er stammt wohl aus einer Stralsunder Werkstatt. Der obere Teil des Mittelfeldes enthält leider keine Figuren mehr. Warum? Aus Furcht vor Bombenangriffen wurde der Altar 1943 zerlegt, verpackt und zu Bauernhöfen in der Umgebung gebracht. Im strengen Winter 1946/47 wurde dann nicht nur das Holz der Verpackungskisten verheizt, sondern man entfernte auch geschnitzte Figuren aus dem Altar für den Schwarzmarkt. Die vielen Fehlstellen wurden nach dem Krieg mit einem modernen Kreuz von Johann Peter Hinz (1997) ergänzt. Das sechste Bild zeigt das Epitaph für den Stralsunder Ratsherren Peter Bavemann (verstorben 1580) und seine Frau Margarete (verstorben 1577). Man sieht auch hier wieder Reste der alten Bemalung der Wände, wie man sie in gotischen Backsteinkirchen selten sieht.