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Zitat von embe
Kniepe sagt ja (sinngemäß, soweit ich das verstehe) je mehr der Bedeutungsattribute des Wabi-Sabi in einer Fotografie enthalten sind, desto größer ist der Bezug zum darüberliegenden Gesamtkonzept.
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Nach meinem Verständnis, bescheiden erwachsen aus dem zusammengelesenen historischen Kontext von Wasi-Sabi, reicht ein minimaler Bruch der Perfektion, um Wasi-Sabi zum Ausdruck zu bringen.
So kann z.B. bei der perfekt durchchoreographierten, traditionellen Tee-Zeremonie ein Tässlein auch ein Mü "daneben" stehen; wer Wasi-Sabi lebt, akzeptiert die Imperfektion, und erkennt sie sogar respektvoll an.
Die Geschichte von dem perfekt gefegten Hof, wo"mutwillig" ein paar Blätter liegen gelassen wurden, bringt das für mich auf den Punkt.
Demnach fällt es mir schwer, das Bild in der fotografischen Umsetzung dieser Philosophie mit allen möglichen Attributen des Wasi-Sabi vollzuknallen.
Deswegen begeistern mich hier ganz besonders Werke z.B. von Dana oder kiwi05, weil das Wenige im Bild ein Mehr ausmacht, und sich einige der Bilder auch bereits bei meinem ersten Blick sehr japanisch anfühlen, und auf den zweiten Blick dann eines oder mehrere der erwähnten Attribute erfahren lassen.