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#1 |
Registriert seit: 24.08.2008
Beiträge: 7.458
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Gourmet-Food-Fotografie
Hallo,
ich hab mal eine Frage an versierte Food-Fotografen: Für meine sozialen Netzwerke habe ich bisher das Essen in Restaurants immer recht einfach fotografiert. Also bei Fast-Food eher mal nur ein Tempo vor dem internen Blitz der A6000, für Mahlzeiten auf Porzellantellern dann mit externem Blitz und Diffusor wegen der Spiegelungen. In besseren Restaurants bin ich aber dann schon dazu übergegangen, 1-2 Blitze drahtlos einzusetzen, um das komplette Menü passend auszuleuchten. Gerade bei den gefragten Bildern halb leer gegessener Porzellan- oder gar Glasteller spiegeln das Geschirr und teils die Soßenreste doch unschön, da habe ich auch mal fix einen kleinen Abschatter aufgefaltet (oft geht man ja romantisch zu zweit essen, da kann die Begleitung die Utensilien halten, während ich mich der optimalen Kameraeinstellung widme). Jetzt stehe ich allerdings vor einer großen Herausforderung: Zum Geburtstag habe ich einen Essensgutschein für ein nobles Sternerestaurant geschenkt bekommen. Dieses Ereignis will ich natürlich optimal festhalten und zeitnah präsentieren. Dazu habe ich mir überlegt, dass ich die A77M2 mitnehme, weil ich dafür die größere Objektivauswahl habe. Damit kann ich auch das Foto drahtlos aufs Smartphone übertragen und zeitnah online stellen. Folgende Fragen bleiben aber noch für mich offen: Stative? Ich werde ja aus Kostengründen diesmal keine Assistentin mitnehmen können. Wie kann ich die Blitze optimal positionieren? Gäbe es z.B. üblicherweise genügend Kellner solchen Restaurants? Diffusoren? Ich habe bisher nur kleinere Aufsätze oder einen Durchlichtschirm. Ein so teures Essen sollte möglichst soft und stimmungsvoll ausgeleuchtet werden. Was empfehlt Ihr mir? Zeitproblem? Was man so hört: Je teurer das Restaurant, um so kleiner die Portionen. Der ganze Aufbau sollte also wohl möglichst schnell gehen, damit die kleinen Portionen nicht kalt werden. Sie sollen hinterher ja noch genießbar sein. Stative scheiden vermutlich deshalb schon aus. Der Durchlichtschirm vermutlich auch? Gibt es sich schnell entfaltende Softboxen? Wie dick sind die (hoffentlich weißen) Tischdecken in diesen Lokalen? Fernauslöser? Das Selfie mit dem Koch möchte ich auf keinen Fall "am langen Arm" schießen. Aber ich weiß ja auch nicht vorher, ob der Oberkellner mir das Bild nicht versaut, wenn ich den an meine Alpha lasse. Wäre es ev. doch sinnvoll, die A6000 zu nehmen, weil ich damit vom Smartphone aus Liveview habe und den Bildausschnitt (und den Gesichtsausdruck des Kochs) kontrollieren kann? Für eure Ratschläge wäre ich dankbar, ich will dieses Ereignis möglichst optimal festhalten und präsentieren. |
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#2 |
Registriert seit: 09.01.2005
Ort: 67269 Grünstadt
Beiträge: 2.764
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nobles Sternerestaurant und Sony Technik -> geht gar nicht!!
Meine Empfehlung: - Hasselblad oder wenigstens Leica S2 - Blitzsystem von Priolight (mit Akku, damit die Kellner nicht ständig über die Kabel stolpern) - Einen, oder besser 2 ordentliche Para, z.B. von Briese den hier!, dann wird sich auch Gerd am Thema beteiligen und Dir gute Tipps geben Ich würde dann, da Du ja viel mit dem fotografieren beschäftigt bist, von McDoof noch ein Lunch-Paket mitnehmen, damit Du nicht hunger leiden musst ![]() Viele Grüße und Happy Date Gerd |
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#3 |
Registriert seit: 01.10.2005
Ort: Region Hannover
Beiträge: 7.723
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Harald, ich verkehre ja eher in bodenständigeren Kreisen, aber immerhin die Objektivfrage wurde aus dieser tieferen Perspektive schon einmal beleuchtet. Damals wurden schon viele gute Tipps gegeben:
http://www.sonyuserforum.de/forum/sh...ad.php?t=67590 Ansonsten kann ich Dir nur sagen, dass Du aktuelle Trends der Sozialen Medien verschläfst. Bilder vom Essen sind sowas von 2014. Im Zeichen von Periscope und Meerkat ist die Liveübertragung des Essenvorgangs angesagt. Hierzu stelle ich rund um den Tisch einige Videoflächenleuchten auf, an Gabel und Messer befestige ich kleine Endoskopkameras aus der Medizintechnik und über dem Tisch hängt an einem großen Dreibein eine Kamera mit Weitwinkel für die Zentralperspektive. Auf dem Tablet habe ich einen kleinen Videomischer, über den ich fast unbemerkt das Bild live schneide und das iphone streamt das dann live. Einzig blöd ist die 30 Minuten Videolängenbegrenzung, weil man sich dann immer so mit dem Essen beeilen muss. Stephan
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Für mehr Kategorischen Imperativ dieser Tage! Geändert von amateur (01.04.2015 um 07:49 Uhr) |
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#4 |
Registriert seit: 19.02.2006
Ort: Kassel
Beiträge: 5.134
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Für ein gelungenes Foto musst du das Essen sorgfältig anrichten. Auf den Küchenchef würde ich mich da nicht verlassen. Professionelle Food Fotografen führen auch stets eine gut gefüllte Flasche Glasreiniger mit sich, um eventuelle Wasserflecken beseitigen zu können. Zusätzlich solltest du Wattestäbchen, Küchenrolle, Stoffhandschuhe, Zahnstocher, Knetmasse etc. einpacken, um letzte Hand an das ganze Arrangement anzulegen. Pflanzenöl zum bestreichen von Lebensmitteln ist ebenfalls wichtig, damit das Fleisch nicht ausgetrocknet und alt aussieht. Manchmal hilft auch braune Lebensmittelfarbe und einem Pinsel dem perfekten Brathähnchen auf die Sprünge. Obst, Gemüse oder Gläser sehen besonders frisch aus, wenn du sie mit Wasserperlen besprühst. Dazu sprühst du die Objekte zunächst mit Acrylspray ein und trägst anschließend eine Mischung aus Wasser und Glycerin auf. Wichtig ist, dass die Oberfläche fettfrei ist (manche Glasreiniger sind auch fettlösend). Sollte es deinem Rotwein an Farbe fehlen kannst du mit Lebensmittelfarbe sicher nachbessern. Was wäre ein Bier ohne eine perfekte Blume oder ein Cappuccino ohne eine feine Schaumkrone. Sehr oft helfen die Food Stylisten hier kräftig nach, indem sie Rasierschaum als Ersatz nutzen oder den Schaum mit Seifenblasen extra aufhübschen. Zur Fotoausrüstung wurde ja schon was geschrieben. Wenn du dann dein Foto im Kasten hast, würde ich das Menü bemängeln und empört zurückgehen lassen. Den Gutschein würde ich mir zurückgeben lassen und zu einem späteren Zeitpunkt erneut einlösen. Dann ohne Kamera - und das Essen einfach genießen. Guten Appetit.
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Gruß Klaus "Bildermacher" 2KW Unterwegs: München Venedig Berlin Berlin II Frankfurt Hamburg Rotterdam Ab in´s Museum Berlin III Hamburg 2025 |
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#5 |
Registriert seit: 27.02.2014
Beiträge: 3.095
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Nicht den transparenten Minischlauch für den Dampf aus der Dose vergessen!
Anstelle von Endoskopkameras geht zur Not auch eine GoProHero-Gabelklemme. Ist beim Essen aber etwas unhandlich und erfordert etwas Übung. Gruß, Dirk |
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#6 |
Registriert seit: 06.03.2015
Ort: Berlin
Beiträge: 4.612
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Harald, ein Foto muss nicht immer die Wirklichkeit darstellen.
Es soll vielmehr die Phantasie anregen und in diesem Falle auch den Neid des Netzwerkes nach sich ziehen. Ich würde das Essen erstmal genießen. Ohne Fotos, ohne Aufwand. Wenn du dann fertig bist, baust Du dein Equipment auf (wie oben mehrfach beschrieben) und wartest auf die nächsten Gäste. Diesen präsentierst Du Dich als Nobelfotograf eines Very exclusive VIP Magazins und gratulierst Ihnen, dass sie von der Redaktion auserkoren wurden. Diese Leute geiern in der Regel nach Publicity, so dass Du selten Schwierigkeiten bekommst und lassen Dich gerne Ihr Essen wie von Klaus beschrieben "verschönern". Am Ende kommst Du so noch zu einer guten Portion Extrawein (Du willst ja nicht durstig arbeiten) und zu einem sehr großzügigem Trinkgeld. Auf den Fotos tauscht Du dann die Körper gegen die Deiner Wahl aus und stellst sie ins Netz. Voila!
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Das Leben ist eine Illusion, hervorgerufen durch Alkoholmangel (Bukowski). Chefexeget an der Rudolf-Steiner Schule ![]() |
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#7 |
Registriert seit: 01.10.2005
Ort: Region Hannover
Beiträge: 7.723
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Kurt, Dein Ansatz in allen Ehren, aber er hat einen gravierenden Nachteil. Warum geben wir uns all die Mühe? Damit uns während des Essens Menschen auf anderen Erdteilen durch ein "Gefällt mir" oder ein Periscope-Herz bestätigen können, dass uns das Essen gerade schmecken müsste. Bei Deinem Zeitversatz geht Dir dieses Gefühl und damit auch die kulinarische Orientierung während der Mahlzeit verloren. Und ich persönlich hasse nichts mehr, als Dinge zu essen, von denen mir nicht klar ist, ob sie mir gerade munden müssten oder nicht. Die Kellner sind hier ja immer voreingenommen, wenn Sie stereotypisch einen guten Appetit wünschen.
Stephan
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Für mehr Kategorischen Imperativ dieser Tage! |
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#8 | |
Registriert seit: 08.06.2014
Ort: Gütersloh
Beiträge: 759
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Zitat:
![]() Grüße Mirco
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Wer anderen eine Bratwurst brät, hat meist ein Bratwurstbratgerät! ![]() Meine Fotos auf Flickr (wird nach und nach weiter ausgebaut) |
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#9 |
Registriert seit: 09.01.2005
Ort: 67269 Grünstadt
Beiträge: 2.764
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Pssstttt, darf doch keiner wissen! (aber nur in diesen Universum-Kameras ..Lunar, Solar, ...)
Viele Grüße Gerd |
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#10 |
Themenersteller
Registriert seit: 24.08.2008
Beiträge: 7.458
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Vielen Dank für Eure Antworten bisher.
Hier bekommt man nicht (nur) die Antworten auf seine Fragen, sondern echte Lebenshilfe, das schätze ich so an diesem Forum! ![]() Zunächst danke an Gerd, der mich auf einen argen Schwachpunkt hingewiesen hat, der mir bisher nicht so bewusst war. Ich hatte auch schon meinen Amazon-Warenkorb gefüllt mit Leica S2 und diversen Objektiven dazu (warum bieten die eigentlich keine Doublezoom-Kits an?? ![]() Nur was jetzt? Sony-Vollformat würde ja noch gehen, sofern genügend Zeiss-Labels drankleben. Aber die A99 kann auch kein WLAN und diese A7-Reihe sieht ja wohl eindeutig zu popelig aus. Meint Ihr, mit Batteriegriff, LA-EA4 und dem Zeiss 24-70 macht die dennoch genug her für meine Zwecke? Oder doch Hasselblend? Dann zur Videofrage. Stephan, du hast das Problem exakt umrissen: Möglichst in Echtzeit, aber mit einer gewissen Verifikation. Nachträglich bearbeitete Fotos oder Videos scheiden da leider aus. Beim Videostreaming habe ich das Problem, dass hier auf dem Land der Breitbandausbau noch schwächelt. Da das anvisierte Lokal als "Waldhotel" bezeichnet wird, habe ich vorhin schnell Messungen vor Ort durchgeführt: Kein LTE! ![]() Video-Upstream wäre also nur in indiskutabler Qualität möglich. Ich weiß, es gibt technische Möglichkeiten, aber... naja..., für einen Übertragungswagen fehlt mir dann doch die Kohle... (verratet mich bitte nicht). Also kommt doch wieder nur Foto in Frage, auch wenn es etwas oldscool ist. Allerdings kommen hier in der Eifel alle Trends sowieso erst mit ca. 1,5 Jahren Verspätung an, weshalb ich zuversichtlich bin, meine Follower mit Bildern noch adäquat beeindrucken zu können. Wichtig ist vor allem eben die hochauflösende Qualität der Fotos. Klaus, das mit dem Zurückgehenlassen habe ich mir natürlich auch schon überlegt. Daher scheidet aber auch das vorherige "Pimpen" des servierten Menüs aus. Schließlich muss ich vorher noch meine Sachkenntnis der interessierten Öffentlichkeit mit Sätzen wie "Deutlich zu erkennen: Das Salbeiblatt hat eine unsymmetrische Anzahl Zähne! Ich weiß nicht, wo der Koch den zweiten Michelinstern her hat - von MIR hätte er ihn nicht bekommen!" unter Beweis stellen. Wichtig sind mir also noch die Fragen zur Technik: Welche Kamera? Lohnt sich ein Systemwechsel, wenn ja wohin? Womit könnte ich das "making of" erstellen? Und natürlich weiterhin die Frage der Ausleuchtung. Kabellos war schon ein guter Hinweis, sonst versaut mir das umherfliegende Tablett des lang hinschlagenden Kellners noch das Foto. Geändert von hlenz (01.04.2015 um 10:19 Uhr) |
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