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Startseite » Forenübersicht » Kreativbereich » Nach der Aufnahme » α700: Farbraum: Adobe vs. sRGB
 
 
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Alt 24.10.2007, 23:42   #35
bleibert
 
 
Registriert seit: 28.10.2003
Ort: Elsaß
Beiträge: 1.171
Zitat:
Zitat von alberich Beitrag anzeigen
Wenn ich eine diffuse Szenerie in grau und brauntönen fotografiere hilft mir der aRGB Farbraum keinen Deut weiter.
Ganz genau. Allerdings sind auch deutlich farbenfrohere Motive oft noch komplett in sRGB. Der Test ist ganz einfach: Nimm ein Raw, entwickle es in ACR ohne Farbkorrekturen etc., und weise ihm (in ACR) ProPhotoRGB zu. Dieser Farbraum sollte die meisten Farben des Sensorfarbraumes enthalten. Dann - in PS - aktiviertst Du den Softproof auf sRGB mit aktivierter Farbumfangswarnung. Die Farben, die außerhalb von sRGB sind, werden ausgegraut. Überall dort, wo die Farben noch zu sehen sind, bringt AdobeRGB keinen Nutzen - im Gegenteil: Es schadet deutlich. Bei den meisten Motiven des täglichen Lebens wird man keine bis sehr wenige grauen Stellen finden. Ausnahmen sind beispielsweise formatfüllende Aufnahmen von Blüten. Da kann es dann schon sein, dass das Meiste auf dem Bild grau ist. Aber trotzdem ist das Bild später nicht ohne Zeichnung in den grauen Stellen, da es dort immer leichte Luminanzunterschiede gibt. Wenn man hier nun AdobeRGB in der Kamera wählt, erhält man zwar ein paar Farbnuancen mehr (insofern das ausgebende Gerät das differenzieren kann!), aber das erkauft man sich mit größeren Sprüngen zwischen den einzelnen Farben - d.h. es kann zu Tonwertabrissen (GIF-ähnliche Abstufungen in Verläufen) kommen.

Zitat:
Aber dennoch kann ich das auch nur "realisieren", wenn ich es nachher auch am Monitor sehen und auf ein Medium ausgeben kann.
Nein, das stimmt eben nicht: Kein Ausgabegerät muss den Farbraum der Kamera (z.B. AdobeRGB) "können". Der Sinn eines farbgemanagten Workflows ist eben der, dass die Farben von Farbraum zu Farbraum übersetzt werden, und dass währen der Bearbeitung der Zielfarbraum simuliert werden kann, damit man schon gleich am Monitor sieht, wie das später rauskommt. Das ist ja gerade die Kunst in der Druckvorstufe, dass man ein Motiv von einem großen Farbraum (Kamera) in einen kleinen Farbraum (Druck) transferiert, und dabei trotzdem die Nuancierungen und die Farben möglichst erhält. Es ist immer ein Kompromiss.

Zitat:
Konvertiere ich nachträglich ins sRGB kann das je nach Motiv zu weniger guten Ergebnissen führen, als wenn ich gleich in sRGB entwickle.
Wenn mans halt nicht kann, schon.

Zitat:
Denn der ganze Frabraum muss dann eingedampft/gestaucht/abgeschnitten werden, was wieder zu "Farb-Abrissen" führen kann.
Nein, nicht zu Farbabrissen, sondern zu Clipping - das ist gewissermaßen das Gegenteil.

Zitat:
Schuhe sind ja auch nicht besser, nur weil sie grösser sind. Sie müssen passen!
Exakt!

Zitat:
Zitat von Blackmike Beitrag anzeigen
Full Ack, dennis, hab ich aber auch genau so geschrieben
Oh, dann habe ich Dich wohl missverstanden.

Zitat:
Zitat von rmaa-ismng Beitrag anzeigen
Also danke, Dennis.
Gerne

Zitat:
Zitat von gpo Beitrag anzeigen
hatte vor Jahren einen katalog mit der ersten D7 5MioPx gemacht...natürlich in AdobeRGB!
die Bilder wurden dann in PS nach CMYK/Isocoated gebracht und im DPT eingebaut und gedruckt. Alle waren "begeistert" aber....
Jo. AdobeRGB war zwar ein Kunstprodukt, und in keiner Weise auf die (europäische) Druckindustrie zugeschnitten, aber durch die omnipotente Vormachtsstellung von PS hatte es sich als de-facto-Standard etabliert. Damit kann man schon gut arbeiten, aber das Bessere ist eben des Guten Feind: ECI-RGB - speziell auf die deutschen (europäischen) Drucker zurechtgeschnitten.

Zitat:
Zitat von Anaxaboras Beitrag anzeigen
wenn du eine Sonnenblume oder rote Gummistiefel in sRGB aufnimmst, wirst du sehr schnell Abrisse im Histogramm erhalten.
Nein - eben nicht! Es entstehen keine Farbabrisse, sondern Du gerätst ins Clipping - die Farbkanäle laufen über. Es werden also ab einer bestimmten Sättigung keine weiteren Farbnuancen mehr übertragen, sondern alles auf die gleiche Farbe "abgerundet" - unberührt davon bleiben allerdings die Nuancen in der Luminanz, die dann doch letztendlich dafür sorgen, dass nicht alles in einem Farbklecks absäuft, sondern dass dieser (einfarbige) Farbklecks wenigstens ein paar Schattierungen erhält.
Abrisse erhältst Du, wenn Du das Histogramm spreizt, oder wenn die Abstände zwischen benachbarten Farben (das sogenannte Delta E) die Wahrnehmungsschwelle des Auges deutlich überschreiten.

Zitat:
AdobeRGB bietet gerade bei diesen Farben mehr Reserven.
Jain. AdobeRGB kann zwar ein paar Farborte darstellen, bei denen sRGB schon lange die Flügel streckt, aber dafür sind die Abstände zwischen den einzelnen Farben größer. Alles natürlich auf 8 Bit bezogen. Man treibt den Teufel mit dem Beelzebub aus...

Zitat:
Nimm doch mal ein Foto mit sehr viel Gelb (z. B.) eine Blüte, korrigiere es im RAW-Konverter unter AdobeRGB aus und schalte die "Lichterwarnung" ein. Wenn du jetzt auf sRGB umschaltest, wirst du dich wundern, wieviele Clippings du im Gelb hast.
Na, das ist ja auch keine Kunst, in AdobeRGB Farben zu erzeugen, die außerhalb von sRGB liegen: Einfach die Sättigung aufdrehen. Wenn Du aber wissen willst, was davon auch wirklich auf dem Mist des Sensors gewachsen ist, dann darfst Du nichts "auskorrigieren". Du musst das Bild möglichst unberührt von Raw nach RGB bringen. Da aber AdobeRGB auch schon deutlich kleiner ist, als die üblichen Kamerafarbräume, würde ich für dererlei Experimente eher ProPhotoRGB vorschlagen - s.o.

Zitat:
Zitat von Viktor Beitrag anzeigen
Was du da mit deiner Kataloggeschichte beschreibst, klingt doch sehr nach dem klassischen Fall von nicht funktionierendem möchtegern-farbgemanagtem, wenn überhaupt, Workflow. Wer weiß, wo und bei wem da der Fehler ist, vermutlich bei allen...

Hast Du einen funktionierenden Workflow mit korrektem Farbmanagement, dann spielt es doch keine Rolle, in welchem Farbraum sich deine Bilder befinden. Die Bilder müssen, je nach verwendetem rendering intent und Ausgabeziel, trotzdem immer auf dem meist kleineren Ausgabe-Farbraum entsprechend angepaßt werden. Die rendering intents können nicht zaubern, man muß auch selbst wissen, was man tut und was für Folgen das für die armen RGB-Pixel hat...
Ich glaube, er meint etwas anderes: Die Bilder waren ursprünglich auf AdobeRGB optimiert. Alles, was bei einem funktionierenden Farbmanagement rauskommen kann, wenn man auf ECI-RGB umstellt, ist, dass die Bilder dann nur noch aus der Schnittmenge von AdobeRGB und ECI-RGB bestehen. Der den ECI-Gamut überschreitende Teil der Farben aus AdobeRGB wird ja ersatzlos gestrichen. Selbst, wenn ein perzeptives Rendering in RGB-Räumen möglich wäre, kann ein Adobe-RGB-Bild ja nicht die überstehenden Zipfel in ECI-RGB belegen. Daher fehlt in diesem Falle ganz einfach etwas. Und schätzungsweise deswegen musste unser lieber Gerd die gesamten Bilder nochmal auf ECI-RGB otpimieren. Trotz funktionierendem Farbmanagement. Dieses würde nur für den Erhalt der Farborte Sorge tragen, weiter nichts.
__________________
Viele Grüße, Dennis.

Minolta SR System

Geändert von bleibert (24.10.2007 um 23:53 Uhr)
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