Zitat:
Um es mal zu hinterfragen:
- früher war eine kleine elitäre Gruppe an (Hobby-)Fotografen mit einer entsprechenden Ausrüstung unterwegs
- der Rest hatte kompakt (analog) geknippst
- ein Aufstieg war schwierig und aufwendig
- diese Gruppe der Kompaktknipser haben in der digitalen gute Chancen vom Knipsen zum Fotografieren aufzusteigen
- und sie tun es
- in deutlich größeren Mengen als zu analogen Zeiten
- ob es genau so viele auf ein höchstes Level schaffen ist nicht zählbar
- dass die guten Bilder in der Masse der mäßigen veröffentlichten untergehen ist klar
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Ja, es war früher elitärer, klar. Einfach weil die Schwelle höher war und man damit schon einiges an Grundwissen und Erfahrung braucht. Das hat man sich eher dann angetan, wenn man entweder künstlerisch getrieben etwas ausdrücken wollte oder sonst halt zu Ruhm und Ehre in div. Publikationen von der lokalen Kirchenzeitung angefangen bis zum Geo kommen wollten. Zumindest die Bedienungsanleitung wurde schon gelesen, meist auch noch zumindest ein Grundlagenbuch ;-) Ausprobieren ging halt n icht so gut, weil der Diafil erst nach einer Woche oder so wieder zurück war.
Heute, und das zeigen ja div. Fragen im Forum, wird halt schon sehr oft völlig unbeleckt von Wissen vorgegangen und hauptsächlich die Kamera kritisiert, die offensichtlich mal wieder die Gedanken nicht lesen konnte. Und dass ist einfach mühselig und überdeckt die echten Probleme, die man sonst nirgends findet wie z.B. Synchronisationszeit der A99 oder die Blitzproblematik der A55 oder die Vergleiche mit den Lichtformern, usw. Vielleicht sollten wir ein Rubrik BDA einführen ;-)
Es stimmt sicher, dass das heutige technische Equipment einer Minderheit erlaubt, Bilder zu machen, die früher undenkbar gewesen wären. Und auch einer kleinen Minderheit, ohne langwierigie Beschäftigung mit der Technik, sich kreativ auszudrücken.Und das müssen wir auch froh darüber sein.
Auf der anderen Seite ermöglicht es halt Hinz und Kunz, sämtliche Medien mit Werken zu füllen, die zumindest niemandem abgehen würden, wenn sie nicht da wären. Dafür aber in 24 MPix und gestochen scharf und rauschfrei. Sozusagen technisch perfekter Datenmüll.
Eine ähnliche Entwicklung gab es ja auch beim Desktop Publishing. Zu den Zeiten, in denen noch ausgebildete Fachleute setzen mußten, war zumindest eine handwerkliche Basis der Arbeit gegeben. Die wußten noch was man bei Satzspiegel und Schriften beachten mußten. Als das aber dann Hinz und Kunz selbst machten, sanken die Kosten und die durchschnittliche Qualität massiv ab. Machte aber nichts, weil zugleich auch der Anspruch zugunstendes Preises sank.
Gleiches findet sich im Tourismus. Reisen bildet. Die Auseinandersetzung mit den anderen Kulturen fördert Verständnis und Wissen. Das kann sich mittlerweile auch jeder leisten und was passiert? Kasseler, Kännchen Kaffee auf Mallorca oder wo immer.
Gleiches findet halt heute in der Fotografie statt.
Zitat:
was per se aber nicht schlecht ist, da ein untalentierter Fotograf vielleicht ohne technische Unterstützung niemals ein Panorama hinbekommen hätte.
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Wäre uns was abgegangen? Ganz im Gegenteil, es wäre uns wohl was erspart geblieben ;-)
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je leichter die technische Bedienbarkeit wird, desto mehr gute Bilder entstehen. Nur finden muss man sie in der Flut.
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Ersteres glaube ich nicht, zweiteres stimme ich dir voll zu. So schwierig war Fotografie in den letzten 50 Jahren auch nicht, dass nicht halbwegs intellegenter Mensch die Hürden hätte meistern können, wenn es ihm ein Anliegen gewesen ist. Ausnahme war vielleicht die Diaentwicklung zu Hause;-)
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Dank der Digitaltechnik die Lernkurve für Leute die es interessiert deutlich steiler
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Du sagst es, aber es nutzt halt nichts wenn man leichter ans Ziel kommt, aber keine Maßstäbe zur Bewertung hat. Wenn ich mir heute anschaue, welcher Mist oft abgeliefert und akzeptiert wird, dann sinkt halt das Anspruchniveau im Gleichklang mit den Preisen. Da nützt es dann auch nicht viel, wenn es einige Könner gibt, die mit den neuen Mitteln wirklich intereressante Sachen machen.
Nebenbei, könnt ihr ein wenig langsamer schreiben. Da kommt man ja fast nicht mehr zu nachdenken, dann ist schon wieder das nächste Post zu beantworten ;-)