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25.06.2018, 09:27 | #1 |
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Steinzeit - in neuem Licht
Ursprünglich ist dieser Beitrag, angeregt durch das Foto-Monatsthema Juni 2018: Langzeitbelichtung im Vergleich und/oder mit making of , kompetent moderiert von ‘aidualk‘, entstanden. Aber beim Schreiben wuchs sich die Story aus und durch zusätzliche Elemente von Lichtmalerei und Historie bekam sie mehr und mehr den Charakter einer kleinen Serie/Reportage und deswegen habe ich sie jetzt hier eingestellt.
Thema sind ein paar Bilder, aufgenommen zu unterschiedlichen Zeitpunkten, von einer meiner Lieblingslocations in einer der ältesten Kulturlandschaften Europas, zu der ich in Abständen gerne zurückkehre. Es handelt sich um ein kleines, in den 1920er Jahren restauriertes steinzeitliches Megalithgrab namens Devil’s Den , das in einer kleinen Senke der lieblichen Hügellandschaft von Wiltshire im Südwesten von England liegt. Es führt kein öffentlicher Weg hin und ist umgeben von privatem Farmland. Der Weg dorthin ist lang und beschwerlich und führt über Trampelpfade, durch dichte Vegetation, Hecken und Zäune. Selbst Einheimischen ist dieser Ort kaum bekannt. Der lokalen Legende nach hat es dort im 19. Jahrhundert einen Eifersuchtsmord gegeben (http://www.darlynthomas.com/shepherd.htm). Devil’s Den liegt am südlichsten Ende der Fyfield Down und besteht aus den dort zahlreich offen zutage liegenden Grey Wethers, großen nacheiszeitlich betonhart verkieselten Sandsteinen. Von genau dort stammen ebenfalls die auch Sarsensteine genannten riesigen Felsbrocken des weltgrößten Steinkreises von Avebury , Entfernung ca. 6 km, und vom noch berühmteren Stonehenge , Entfernung ca. 40 km, beides UNESCO World Heritage Sites. Wie sie dorthin geschafft wurden ist bis heute nicht restlos geklärt. → Bild in der Galerie Ländliche Idylle mit Schäfchen → Bild in der Galerie Sommerlich heiter → Bild in der Galerie Molto Drama → Bild in der Galerie Im Osten aufgehender Vollmond, im Gegenlicht … der Mond ist unglaublich schnell und hell, am 30.07.2015 um 23:06 Uhr, Belichtungszeit 3,2 Sekunden, ISO 3200, f 5.6 → Bild in der Galerie „Lasst die Spiele beginnen“ … das schwindende Tageslicht am westlichen Horizont und eine kleine LED im Innern, sonst nur Vollmond und Sternenlicht, Belichtungszeit 36 Sekunden, ISO 200, Blende f 4.0 → Bild in der Galerie Jurassic Night I … und dann haben mein junger englischer Lichtmalerkollege Phill Fisher und ich die Sau – Pardon - den T-Rex rausgelassen. Dies ist eine einzige Belichtung von 125 Sekunden, ISO 200, Blende f 6.3, keine Bildbearbeitung in Photoshop o. ä., sondern ausschließlich Live-Lichtmalerei mit Hilfe eines Pixelstick . Beim Ausleuchten der Steine bin ich rückwärts gestolpert und habe dabei versehentlich in die Kamera geleuchtet, wie man rechts von den Steinen sieht. → Bild in der Galerie Jurassic Night II … ebenfalls mit Pixelstick, knapp 2 Minuten Belichtung. Die Schwierigkeit dabei war, mich mit dem Pixelstick mit der optimalen Geschwindigkeit gleichmäßig in die richtige Richtung in einer Ebene zu bewegen und das Ding dabei auch noch senkrecht zu halten – jede Abweichung verzerrt die darzustellende Figur. In dem Terrain und bei Nacht eine echte Herausforderung. Wir haben einige Versuche gebraucht … aber es war ein großartiger Spaß! → Bild in der Galerie Pyro on the rocks … zum Abschluss haben wir den alten Göttern noch ein weit sichtbares Feueropfer gebracht, Belichtungszeit 262 Sekunden, ISO 200, Blende f 20, und die Luft war so feucht, dass sich der Tau auf der Frontlinse niedergeschlagen hat. Schließlich haben wir unseren Zivilisationsmüll sorgfältig eingesammelt und alle Spuren verwischt um die geheimnisvolle Würde dieses Orten zu erhalten. mfg / jolini
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I often think the night is more alive and more richly colored than the day. [Vincent Van Gogh] Tokyo Nights Steinzeit - in neuem Licht Geändert von jolini (02.07.2018 um 06:15 Uhr) Grund: Literaturquelle nachgereicht |
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25.06.2018, 10:14 | #2 |
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Beiträge: 1.203
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Das habt ihr super gemacht und danke für die Erklärung . Wie habt ihr die Figur vom T-Rex hinbekommen.
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Gruß Jürgen |
25.06.2018, 11:38 | #3 |
Registriert seit: 24.08.2014
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Toll, was man mit LZB so alles machen kann. Schön, dass dich das MT (ja, hervorragend von aidualk moderiert!!!) dazu animiert hat, diese interessante Arbeit hier zu zeigen.
Beeindruckend. Klar, mein erster Gedanke war, "toll - die haben per PS einen T-Rex eingeblendet ". Aber das Teil ist wirklich komplett mit Licht gemalt???? Unglaublich! Ganz, ganz stark! Was ist das, was ihr am Schluss auf dem Stein verbrannt habt?
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Grüße Joachim ------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Leben ist einfach...einfach zu schwer. Es wäre so einfach, wenn es einfacher wär' (Lindemann) |
25.06.2018, 20:28 | #4 | |
Themenersteller
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Schau dir mal den o.a. Link zum Pixelstick genau an. Das Teil hat einen eingebauten Microcomputer mit Speicher, mit dem du vorher geladene Minibildchen mit max. 200 Pixel Bildhöhe und beliebiger Bildbreite über die 200 verbauten RGB-LEDs mit beliebiger Geschwindigkeit wieder abspielen kannst. (übrigens ein Geschenk meiner Frau )
Zitat:
Danke! Das ist die übliche Reaktion … Sylvesterrestbestände - ein großer Vulkan. mfg / jolini
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26.06.2018, 08:36 | #5 |
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Hallo Jolini
wirklich interessante und teilweise schöne Bilder. Aber sind die nicht durchweg alle deutlich überschärft? Mir brennen förmlich die Augen.
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26.06.2018, 10:51 | #6 | |
Themenersteller
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Zitat:
→ Bild in der Galerie Mein Vorschlag: Du besorgst Dir beruhigende Augentropfen. mfg / jolini
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26.06.2018, 11:04 | #7 |
Registriert seit: 10.11.2007
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Ja, interessante Serie!
Finde ich auch. Sieht so aus, als sei beim Nachschärfen nach dem Verkleinern versehentlich eine falsche Einstellung gewählt worden.
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Fotoreise Polarlicht und Winterlandschaft Lofoten und Senja (Nordnorwegen) Einige meiner Bilder: Wildlife & Landschaft Kanada und USA NW . Winter und Polarlicht Nordnorwegen 2016 . Australien . Von Kalifornien nach Montana . Grönland 2016 . Australien 2009 . Meine Homepage |
26.06.2018, 11:50 | #8 | |
Themenersteller
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Zitat:
Insbesonders da ich zweimal nacheinander verkleinern musste, weil beim ersten Durchlauf alle Bilder ein Pixel zu breit waren. mfg / jolini
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26.06.2018, 12:59 | #9 | |
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Zitat:
Definitiv gelungen. Augentropfen waren tatsächlich unnötig. Die Natur hilft sich selbst. Durch den Tränenfilm war ausreichend weiche Unschärfe vorhanden.
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26.06.2018, 21:08 | #10 |
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Vielen Dank fürs Herzeigen dieser meiner Meinung nach tollen Bilder und für die Erklärungen! Vor allem jene in Stonehenge sind ein Wahnsinn! Und es ist immer interessant zu sehen, was man mit Langzeitbelichtung alles hinkriegt.
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