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Alt 28.01.2022, 21:01   #11
Porty
 
 
Registriert seit: 06.03.2011
Ort: Im Grenzgebiet zwischen Bayern, Franken und BW
Beiträge: 6.123
Zitat:
Zitat von berlac Beitrag anzeigen
Aber vor allem, es gibt nun mal ein paar "Problemchen".

Zum einen der allseits beliebte GAU eines Atomkraftwerks. Scheinbar ging man mal davon aus, dass der so alle 2000 bis 4000 Jahre vorkommt. Die Realität hat etwas anderes gezeigt und die Max Planck Gesellschaft sieht auch eine höhere Wahrscheinlichkeit. Ich hatte ja jetzt auch schon das "Vergnügen" zwei dieser seltenen Ereignisse zu erleben. Mindestens eines davon führt auch heute in Deutschland noch zu erhöhter Strahlenbelastung z.B. bei Wild. So ein netter Unfall dann in Deutschland oder Westeuropa. Keine erfreuliche Vorstellung.
Ohne das Ereignis in Tschernobyl im entferntesten herunterspielen zu wollen, Auslöser war eine Reihe schwerer Konstruktionsmängel in Verbindung mit einer kriminellen Deaktivierung aller Sicherheitseinrichtungen, die zu einer Leistungsexkursion geführt haben.
Ohne jetzt auf Details eingehen zu wollen, die in Deutschland betriebenen Siede- und Druckwasserreaktoren funktionieren völlig anders und haben diese Probleme der Graphit moderierten Reaktoren nicht. Zur Strahlenbelastung heute ein Zitat aus dem aktuellen Bericht des BfS http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0221-2021091428823
"Ein Pilzsammler, der entsprechend der empfohlenen maximalen Verzehrsmenge pro Jahr 13 kg Wildpilze
mit einer spezifischen Aktivität von 1 000 Bq/kg Cs-137 verzehrt, erfährt eine zusätzliche Strahlenexposition
von rund 0,17 mSv pro Jahr. Dies entspricht in etwa der zusätzlichen Strahlenexposition durch
Höhenstrahlung bei drei Flügen von Frankfurt nach New York."
Ich kenne niemanden, der im Jahr 13 kg Pilze isst.


Fukushima war kein Supergau sondern Explosionen der Abklingbecken durch mangelhafte Kühlung und der dadurch einsetzenden Wasserstoffentwicklung.

In Fukushima gab es 1 Toten und rund 10 nennenswert strahlengeschädigte Personen, alles Mitarbeiter des Kraftwerkes.


Übrigens sind andere Kraftwerke auch nicht ganz harmlos, eines der schwersten Unglücke war der Unfall von Vajont mit knapp 2000 Toten:
https://de.wikipedia.org/wiki/Vajont...ie_Katastrophe

Zitat:
Zitat von berlac Beitrag anzeigen
Zum anderen das Problem des im Prinzip ewig strahlenden Mülls und eines geeigneten Endlagers.
Gute Gründe weshalb keiner ein Atomkraftwerk, Endlager oder auch eine Wiederaufbereitungsanlage so richtig gerne in seiner Nachbarschaft haben will. Meist noch nicht mal die Atomkraftbefürworter.
Wie schlimm ist die Angst vor radioaktiver Strahlung, dass Technologien wie CO2- Abscheidung überhaupt in Betracht zieht?
Ich zitiere mich mal selbst:
Zitat:
Zitat von Porty Beitrag anzeigen
Und noch einen Satz zur CO2- Abscheidung: Lieber lasse ich mir einen gefüllten Castorbehälter im Garten verbuddeln als das ich ein CO2 Endlager auch nur in 100 km Entfernung haben möchte. Warum? Bei überkritischen CO2 difudiert das Zeug durch die kleinste Ritze und kein Mensch kann vorhersagen, wo sich das Zeugs in ein paar Jahrzehnten angesammelt hat. Und wehe, es gibt einen heftigen Ausbruch, dagegen war Chernobyl Kindergeburtstag.
Gibt es nicht? Siehe hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Nyos-S...rophe_von_Nyos
Das waren aber nur 1,7 Mio Tonnen. Ein großes Kohlekraftwerk erzeugt pro Jahr zwischen 10 und 20 Mio Tonnen. Kann über die typischen 50 Jahre Betriebszeit Schon mal eine Milliarde Tonnen machen. Wenn davon auch nur 10% in einen kurzen Zeitraum wieder an die Oberfläche kommen und als Gasteppich über die Landschaft oder gar durch ein dicht besiedeltes Flusstal kriechen, möchte ich nicht in der Nähe sein. Ab einer Konzentration von 20 oder 30 % reichen wenige Atemzüge und man ist Tot....
Und im Gegensatz zu radioaktiven Stoffen hat CO2 keine Halbwertszeit, das bleibt ewig....

Zitat:
Zitat von berlac Beitrag anzeigen
Auch ist Atomstrom jetzt schon nicht billig. Wenn man die realen Kosten bzgl. Unfallrisiko und Müll ansetzen würde, möchte keiner diesen Strom bezahlen. Mal davon abgesehen, dass es kaum möglich ist, diese immensen Kosten auch nur zu beziffern. Im Prinzip sind Atomkraftwerke eher auch die Lösung: "Nach mir die Sintflut"
Was die Kosten der Erneuerbaren angeht, laut Bundesnetzagentur https://www.bundesnetzagentur.de/DE/...nen/start.html
von 2005 bis 2019 mal schlappe 251,550 Milliarden € nur an EEG geflossen, da sind Forschungs- und Entwicklungsgelder nicht mit eingeschlossen.
2020 und 2021 sind auch noch nicht dabei, die Tendenz ist steigend.....
__________________
Grüße
Michael


Fotografie ist das Festhalten des flüchtigen Augenblicks.....

Geändert von Porty (28.01.2022 um 21:06 Uhr)
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