Zitat:
Zitat von GerdS
Und von was leben die Anbieter freier Dienste/Software/etc.?
Der Preis sind unsere Daten.
Facebook z.B. hat einen Börsenwert von ca. ~50 Milliarden Dollar bei etwa. 750 Millionen User. Das macht pro User ~66 Dollar.
Jeder User ist also Facebook 66 Dollar Wert, für was?
Ja, richtig: die Daten, die Statistik.
Was passiert, wenn Facebook morgen kein Geld mehr von der Werbung bekommt?
Das Geschäftsmodell von Facebook, Goggle und Co. ist auf den Verkauf der Daten ausgerichtet. Ist dies erfolgt wird anschließend "die Firma" an der Börse versilbert und dann gehts bergab, oder ein Bezahlmodell wird eingeführt.
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Ganz so einfach ist es nicht. Es werden nicht einfach "unsere Daten verkauft". Da würden ja die Kronjuwelen und Geschäftsgrundlage verscherbelt werden! In erster Linie ist man über diese Dienste erreichbar für gezielte Werbung. Die Werbekunden speisen dann Werbung in das System und jenes verteilt die Werbung an all jene, die es interessieren könnte. Für diese Verteilung lassen sich die Dienste bezahlen. Seltsamerweise regt sich niemand über Zeitungsabos auf.
Zitat:
Zitat von GerdS
Sind nur ein paar grundsätzliche Fragen, die mich immer beschäftigen.
Gilt übrigens auch für freie Software.
Wer bezahlt wie diese Personen?
Wer hat die Ausbildung von was bezahlt?
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Freie Software entsteht manchmal als Hobby, manchmal als Forschungsprojekt (finanziert Durch öffentliche Gelder) und manchmal auch schlicht aus Eigenbedarf kombiniert mit dem Wunsch, durch die Quellcodebereitstellung von Bugfixes und Weiterentwicklung durch andere zu profitieren.
"Ausbildung bezahlt":
Hinter dem manchmal geäußerten Vorwurf - man würde ja die Ausbildung eines Studenten finanzieren - steckt etwas sehr kurzsichtiges. Es ist ein Irrglaube, wenn man glaubt ein Studium funktioniert einfach indem man sich reinsetzt und "ausbilden lässt". Der allergrößte Teil der Arbeit wird von den Studenten selbst geleistet. Das ist Arbeit ohne direkte monetäre Gegenleistung - im Gegenteil! Vielerorts ist das Arbeit, für die man auch noch bezahlen muss. Das alles für die nicht garantierte Möglichkeit eines besserbezahlten Jobs. Diese Studenten finanzieren sich ihr Leben durch teilweise ausbeuterisch niedrig bezahlte Jobs und haben keine Möglichkeit einfach "Hartz IV" einzustecken. Teilweise werden ganze Industriezweige subventioniert, indem kostenlose Praktika, Facharbeiten, Diplomarbeiten und Doktorarbeiten verpflichtend und über teilweise Monate oder Jahre hinweg verpflichtend vorgeschrieben werden. Wenn die Industrie all die Praktikanten, Werkstudenten, Diplomanden und prekär angestellten Studentenjobber angemessen bezahlen müsste, dann sähe das nochmal anders aus.