Zitat:
Zitat von Neonsquare
Ich habe schon bei der Vorankündigung des Machwerks gesehen worauf das (wieder) hinführt. Es reiht sich ein in die Reihe von Machwerken, die in ekelhaft effekthascherischer Art die "Kontroverse Marke Apple" für die reine Quote missbrauchen. Es hilft den Betroffenen in den Firmen nicht, wenn derartige "Journalisten" immer von neuem den Mythos befeuern, dass derartige Ausbeutung etwas ist das irgendwie speziell mit Apple oder deren Produkten zu tun hätte.
|
Ich finde es trotzdem gut, auch wenn es vielleicht anderen Firmen gegenüber unfair ist, dass Apple hier als "Beispiel" genannt wird, damit vielleicht wenigsten ein paar von den kritiklosen Apple-Jüngern, die sonst ihre Marke und Steve Jobs fast in den Himmell jubeln, mal ein Licht aufgeht. Wobei mir schon klar ist wahrscheinlich nur sehr wenige Menschen dieser Art Sendungen wie Frontal21 anschauen.
---------- Post added 07.10.2011 at 00:21 ----------
Das Problem heißt ganz einfach "Kapitalismus", genauer "entfesselter Turbokapitalismus".
Bis vor ein paar Jahren habe ich bei derartigen Diskussionen immer gesagt, wir in demokratischen Ländern haben ja eine gewisse Kontrolle darüber und haben uns bzw. den Firmen Regeln und Gesetze auferlegt die die üblen Auswirkungen dieses Systems abmildern. Bei Konstellationen wie Foxconn - turbokapitalistische Taiwan-Firma nützt billige Arbeitskräfte in totalitärem China aus, sehr wahrscheinlich (wie oben schon angedeutet) sogar noch unter Missachtung der nach unseren Maßstäben schon minimalen Vorgaben der VR China - wird das voll auf dem Rücken der Arbeitnehmer ausgetragen. Ich glaube auch dass die meisten Arbeiter bei Foxconn froh sind einen Job in der Firma zu haben, dass es trotzdem so viele Selbstmorde gibt spricht meines Erachtens aber um so mehr für die miesen Zustände dort. Da sie in dem totalitären System, das noch dazu korrupt ist, kaum Möglichkeiten haben sich zu wehren wissen manche irgendwann eben nicht mehr weiter.
Seit der Finanzkrise und ganz besonders dieses Jahr habe ich allerdings den Glauben daran dass wir bei uns hier in unserem "demokratischen" System noch eine wie auch immer geartete Kontrolle haben endgültig verloren. Die Wirtschaft - allen voran natürlich der Finanzsektor - hat die Politik voll unter Kontrolle, die Politik schert sich kaum noch um den Willen der Wähler und macht was die Lobbyisten wollen, die Wähler haben - verständlicherweise - jedes Vertrauen in die Politik verloren, also wird das System immer ausbeuterischer. Die Reichen werden immer reicher, die Masse verarmt, und das immer schneller. Das geht so lange noch gut bis der nächste Crash kommt, und der wird nicht mehr lange auf sich warten lassen.
It's the rat race...