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#1 |
Registriert seit: 27.04.2009
Ort: Freigericht
Beiträge: 6.016
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Gut, darüber, dass hier einseitig über sog. Machenschaften von Apple berichtet wurde, scheint ja wohl Einigkeit zu bestehen.
Ebenso darüber, dass in den diversen Produktionsstätten schlechte, menschenunwürdige Arbeitsverhältnisse vorherrschen. Auch darüber, dass keiner gezwungen ist, solche Produkte zu kaufen. Aber seien wir doch mal ehrlich, welche Alternative gibt es denn? Dann müssten wir eigentlich alles an Unterhaltungselektronik, Kameras, Kommunikationselektronik und Computertechnik, welche am Markt vorhanden sind, boykottieren. Zurück ins Mittelalter. Boykott ist meiner Meinung nach kein geeignetes Mittel. Denn, was passiert, wenn wirklich ein umfassender Boykott durchgesetzt werden könnte, an dem sich wirklich alle oder zumindest die überwiegende Mehrheit beteiligen? Dann würde die Produktion in diesen Werken eingestellt werden und die dort arbeitenden Menschen würden auch noch das wenige, was sie jetzt haben, verlieren. Und wenn es auch noch so schlecht ist, für viele Menschen dort ist das die einzige wirtschaftliche Grundlage, die sie haben, so mies das auch klingen mag. Fragt mal die Mitarbeiter in einer solchen Produktionsstätte, was sie davon halten würden, wenn dort alles dicht gemacht würde. Vielmehr müssten wir alle bereit sein, auch mal einen etwas höheren Preis für ein Produkt zu bezahlen (ähnlich wie Fairtrade, obwohl da sicher auch nicht alles Gold ist was glänzt - aber immerhin). Weiter müsste dafür gesorgt werden, dass das so mehr eingenomme Geld auch dort ankommt. Keine einfache Aufgabe, aber besser als ein die wirtschaftliche Grundlage raubender Boykott. So, und jetzt könnt ihr mich steinigen.
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Viele Grüße, Tom Ein Foto zeigt nicht die Wahrheit. Es schlägt nur eine Möglichkeit vor._______ |
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#2 |
Registriert seit: 24.09.2005
Ort: z.Zt. Hannover, NDS, Deutschland
Beiträge: 465
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Das Problem ist nur China mit seiner menschenverachtenden Politik. Warum werden im Kommunismus - dem Paradies für Werktätige - derartige Produktionsstätten zugelassen?
RREbi |
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#3 |
Registriert seit: 04.01.2006
Ort: Berlin Tempelhof/Mariendorf
Beiträge: 925
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Weil selbst in der VR China das Auge des Gesetzes (oder auch nur Big Brother?) nicht überall sind.
Chinas Regierung bemüht sich inzwischen (wegen der Handelsbeziehungen und damit benötigten guten Image), gegen solche "Hinterhoffirmen" vorzugehen (auch in anderen Bereichen wie illegales Kopieren von Markenwaren und ähnliches). Aber das Problem ist halt, daß es in China viele Möglichkeiten gibt, "kleine" Firmen mit diesen miesen Arbeitsbedingungen zu verstecken. (Aufmerksamkeiten für empfängliche Bürokraten vor Ort, und jede Firma ist ein guter Betrieb oder die Firma gibt es dort halt nicht ![]() Und China ist nicht das billigste Arbeiterland. So einige Firmen aus der VR China und auch etliche westliche Großfirmen lassen seit Jahren in Nordkorea produzieren... (und DAHIN kommt kaum ein Presseteam offiziell). |
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#4 | |
Registriert seit: 10.06.2007
Ort: Bayern
Beiträge: 482
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Zitat:
Ich denke, daß es zu kurz greift, primär den Verbrauchern den schwarzen Peter zuzuschieben, die ja selten wirkliche Wahlmöglichkeiten haben. Ausserdem ist ja keinem Produkt so einfach anzusehen, unter welchen Bedingungen es hergestellt worden ist. Einzig die Unternehmen haben die primäre Verantwortung für die Bedingungen, die sie in den Produktionsstätten akzeptieren. Die wissen doch ganz genau, wieviel die Arbeitnehmer dort verdienen und wie sie damit leben können. Ob jetzt ein Apple Iphone 30 USD, eine A77 50 USD mehr oder weniger kostet, ist doch völlig belanglos. Mit dem höheren Preis aber würden die chinesischen Arbeiter das Doppelte verdienen, wenn man den Betrag an sie weitergeben würde, und nicht das Produktions-Unternehmen wieder versuchen würde, seinen Gewinn zu erhöhen. Und es spielt da gar keine Rolle, ob das SOny, Apple oder irgendein anderer Konzern tut: keinem sollte gestattet werden sich nach dem Motto "aber alle anderen tun es auch" zu entschuldigen. Wenn ich gesicherte Info über so einen Konzern habe, kaufe ich jedenfalls nix von denen, deshalb konnte ich mir auch bisher den Kauf eines Apple Produkts verkneifen. Telefonieren, Musikhören, Surfen, Mails schreiben etc.. kann ich trotzdem ganz gut. Ich bin jedenfalls froh, daß es so Sendungen wie Frontal21 gibt, die einem diese Misstände mal wieder ins Gedächtnis rufen. Das ist genauso wie z.B. mit den Hühnerquälmastbetrieben: jedesmal wenn man vor einem Hähnchenbrater steht bekommt man ein schlechtes Gewissen, da was zu kaufen. Und ich kann es mir seitdem auch wirklich verkneifen. Der Effekt ist also durchaus vorhanden, wenn auch nicht bei jedem, das ist klar.
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LG Dieter :srt-101 ![]() |
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#5 |
Themenersteller
Registriert seit: 08.04.2009
Ort: Neusäß (BY)
Beiträge: 14.547
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Das Problem wird sein, dass in gewissen Bereichen (i.e. Unterhaltungselektronik) fast nichts mehr ohne Bauteile dieser Firmen auskommt und somit auch deine Sony davon betroffen ist oder sein könnte.
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#6 | |
Registriert seit: 12.08.2008
Ort: Nürnberg
Beiträge: 4.198
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Zitat:
Auf dieser Ebene ist China längst kapitalistisch orientiert - dort würde man vielleicht sagen "sozialistische Marktwirtschaft". Der Staat übt durch Gesetze und Richtlinien Kontrolle auf die Privatwirtschaft aus (also nicht absolut unähnlich unserer "sozialen Marktwirtschaft"). Chinas größtes Problem ist nicht die Politik, sondern die Korruption, Machtmissbrauch, organisiertes Verbrechen krasse gesellschaftliche Klassenunterschiede Überalterung der Landbevölkerung. Für den absolut größten Teil der vor allem (Land-)Bevölkerung stellt sich die Frage "Kommunismus?" nicht. Das kann man nicht essen. Für den durch westliche Sensationsblättchen "informierten" Leser sind diese Probleme ganz einfach: Der machthungrige Steve Jobs lässt aus profitgier iPhones im bösen China von Sklaven bauen. Deswegen kauft man keine Appleprodukte sondern Microsoft "phone 7" und Android Telefone. Zu blöd, dass diese Produkte nicht wirklich anders entstehen als Appleprodukte. |
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#7 |
Registriert seit: 03.09.2009
Ort: Ilvese boi Mannem
Beiträge: 15.272
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Und wer fängt nun mit welcher Lösung bei sich selbst an?
bydey
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#8 | |
Registriert seit: 18.08.2005
Beiträge: 2.604
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Zitat:
Da die Lohnkosten in Asien aber immer weiter steigen, wird irgendwann auch wieder im "Westen" produziert werden, da der Vorteil immer geringer wird. Ich würde mich freuen, wenn auf meinem Rechner irgendwann mal "Assembled in Germany" stehen würde - wobei die Innereien sowieso zu einem Großteil aus Asien kommen. Hierzu gibt es in der c't 20/2011 einen schönen Artikel. Ich kaufe wann immer möglich Produkte "Made in Germany". Meine Waschmaschine kommt aus Deutschland (gibt auch keine vernünftigen Alternativen), mein Staubsauger ebenfalls, mein Router wurde zumindest hier zusammengebaut, mein Fahrrad und meine T-Shirts sind ebenfalls "Made in Germany", mein Brot kommt von einer Bäckerei, die keine Rohlinge aus China verwendet, mein Fleisch aus einem Biobetrieb in Meck-Pomm, etc. Wenn man drauf achtet, kann man sich zumindest teilweise dagegen "wehren" bzw. chinesischen Produkten entkommen. Leider klappt das nicht immer und überall. Ich wäre z.B. bereit, für mein MacBook Pro oder mein iPhone einen Aufpreis zu bezahlen, wenn es in Deutschland bzw. Europa oder den USA hergestellt werden würde. Wobei das nicht mal nötig wäre, wenn Apple bzw. die Aktionäre eine geringere Marge akzeptieren würde. |
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#9 |
Registriert seit: 03.09.2009
Ort: Ilvese boi Mannem
Beiträge: 15.272
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Du weist schon, dass und wie da betrogen wird. Final Assembly = Made in Germany.
Es fehlt an Transparenz. Diese ist politisch ja auch selten gewollt und wird wann immer möglich unterbunden, siehe Lebensmittelampel. Wir haben in Deutschland eine der größten Elektronikproduktionen der Welt. Nur leider keine/ wenig Consumerprodukte. Es ist schlicht shice, dass ich ein Produkt nicht mehr nach Qualität und Funktionalität kaufen kann, weil ich, wenn Made in Germany, absolut keine Auswahl mehr habe. bydey
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#10 | |
Registriert seit: 18.08.2005
Beiträge: 2.604
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Zitat:
![]() Trotzdem hast du recht, wobei man da ohne längere Recherche und Anfragen bei den einzelnen Unternehmen kaum gesicherte Infos bekommt. So lässt AVM (Fritz!Box) von RAFI fertigen, die in Deutschland Standorte haben - aber auch in Shanghai. |
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