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28.06.2016, 22:30 | #1 |
Registriert seit: 28.06.2016
Beiträge: 13
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Schärfe und zwar richtig
Hallo liebe Leute!
Ich habe eine Frage zum Thema Schärfe. Ich habe schon so einige Bücher gelesen, unter anderem eines wo es nur um Schärfe geht und trotzdem komme ich nicht weiter. Ich habe eine alpha 57 und eine alpha 77II und habe mit jetzt ein Sony Zeiss SAL2470Z2 Objektiv (24-70 mm, F2,8 ZA SSM II, Vario-Sonnar T* geleistet in der Hoffnung jetzt endlich gestochen scharfe Bilder zu machen. Folgendes Bild zeigt mein Problem sehr gut. Ich habe es extra mit 1/400s belichtet um Verwacklungen auszuschließen. Habe erst manuell fokussiert und dann (falls ich zu blöd dazu bin trotz Fokusvergrößerung) mit AF und AF Spot direkt auf das Gesicht. In der Schärfe besteht bei beiden Herangehensweisen kein Unterschied. Was mache ich nur falsch? → Bild in der Galerie |
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28.06.2016, 22:56 | #2 |
Registriert seit: 07.04.2014
Beiträge: 984
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Ich finde das Bild ist scharf genug. Es ist vielleicht etwas weich, das schiebe ich aber mal auf den ISO-Wert von 250. Wahrscheinlich handelt es sich auch um ein Jpeg, das so direkt aus der Kamera gekommen ist. Die Jpegs werden von der kamerainternen Verarbeitung leider etwas „glattgebügelt“, um das Rauschen zu reduzieren.
Bei der a77II macht es, wenn man so genau hinschaut, einen Unterschied ob ich mit ISO 200 oder ISO 100 arbeite. Wann immer möglich mit ISO 100 arbeiten! Aufgrund des Bildstabilisators brauchst du bei solchen Motiven, die nicht „weglaufen“, auch keine Belichtungszeit von 1/400. Das Bild kannst/solltest du in der Nachbearbeitung noch etwas nachschärfen. Ich vertrete übrigens die Meinung, dass unbearbeitete Bilder aus einer Top-Kamera mit Top-Objektiv weniger gut sind, als nachbearbeitete Bilder aus einer etwas schlechteren Kamera. Die richtige Bedienung der Kamera setze ich mal voraus. Bitte nicht falsch verstehen! Ich will nichts schlechtreden, aber es wäre besser gewesen, wenn du das Geld für das Zeiss-Objektiv in die Anschaffung einer Bildbearbeitungssoftware und einen Bildbearbeitungsworkshop gesteckt hättest.
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Gruß Stephan |
29.06.2016, 00:29 | #3 |
Registriert seit: 21.06.2016
Beiträge: 10
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Zum einen kann ich auch empfehlen das ganze mal in RAW zu versuchen und dann mit gegebenenfalls leichtem nachschärfen nochmal zu vergleichen.
Gibt da ja auch einige kostenlose Programme wenn es erstmal ums testen nur geht. Ansonsten kommt es mir fast so vor, als läge der Fokus ganz leicht weiter hinten, kann aber auch nur Einbildung sein. Hast du mit Arbeitsblende oder offen bei dem manuellen Versuch fokussiert? Falls bei dem Objektiv überhaupt Fokusshift ein Problem sein sollte. |
29.06.2016, 00:33 | #4 |
Registriert seit: 01.04.2008
Ort: Drabenderhöhe
Beiträge: 10.629
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Du nimmst ein Kind auf, und vergrößerst das Gesicht, um vermeintliche Unschärfe zu zeigen, die ich allerdings als gute Schärfe wahrnehme. Entweder sind meine Ansprüche viel zu niedrig, oder Deine sind zu hoch. Was möchtest Du denn noch mehr, als in einer Ausschnittsvergrößerung einzelne Haare zählen zu können?
Wenn das Dein Maßstab ist, dann empfehle ich, dass Du Deine Motive größer aufs Bild bringst. Entweder mit längerer Brennweite oder geh näher ran. Dann hast Du (bei ausreichender Abblendung) mehr Schärfereserven. Die unterschiedliche Bewertung der Schärfe kommt manchmal daher, dass Leute von einer Kompaktkamera auf eine Kamera mit großem Sensor umsteigen, und sich nicht an "normal scharfe" Bilder gewöhnen können. Kompakte haben eine größere Schärfentiefe, und die Bilder werden kameraintern recht aggressiv aufgepeppt, so dass sie auf den ersten Blick "richtig scharf" wirken. Geht man aber ins Detail, dann merkt man, dass das keine optische Leistung ist, sondern durch nachträgliche Berechnung geschärft wurde, was der Bildqualität bei genauer Betrachtung schon schadet. Ich weiß nicht, ob ich mit meinem Verdacht richtig liege? Mit welchen Bildern vergleichst Du die Schärfe? Und welche Kamera oder welches Objektiv befriedigt Deine Ansprüche? Im Übrigen ist es so, dass Zoomobjektive nicht bei jeder Brennweiten- und Blenden-Kombination die gleiche Schärfe erzeugen. Probiere das Objektiv mal von seiner "Schokoladenseite", dann stimmt's auch mit der Schärfe. Und ganz klar, es gibt auch Objektive, die nicht richtig scharf abbilden können, weil sie fehlerhaft eingestellt sind. Das sehe ich allerdings bei Deinem Beispielbild noch nicht.
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Gruß Gottlieb |
29.06.2016, 00:46 | #5 |
Registriert seit: 01.04.2008
Ort: Drabenderhöhe
Beiträge: 10.629
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Übrigens sollte das Thema nicht im "Trau dich..." stehen, denn hier geht es mehr um Inhalte, Sichtweisen und zaghafte Schritte in der Bildgestaltung als um rein technische Probleme.
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Gruß Gottlieb |
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29.06.2016, 06:17 | #6 |
Gast
Beiträge: n/a
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Ja, ich verstehe das Problem.
Da wird sich ein schweineteures Objektiv gekauft und man erwartet Wunder.........es gibt aber keine Wunder. |
29.06.2016, 07:17 | #7 |
Registriert seit: 13.10.2007
Beiträge: 22.914
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Nun, schweineteuer finde ich das Objektiv nicht, aber das ist ja Ansichtssache. Teuer ja, aber schweineteuer, das ist für mich etwas anderes. Darum geht es aber eigentlich nicht. Es geht hier um Schärfe und da ich zwei dieser Objektive besaß, kann ich da glaube ich mitreden. Ich habe mehrere Bilder, bei denen man eine durch das Bild verlaufende Spinnwebe ebenso wie ein einzelnes Haar oder eine Wimper absolut scharf abgebildet sind. Weshalb ich mal behaupte, dass das Objektiv scharf kann. Nun ist die Frage, warum ist man nicht zufrieden. Dazu müsste man einmal ein Test machen, der Front oder Backfokus ausschließt. Am besten mit den Parametern des Beispielbildes, weil es ja angeblich dort Probleme macht.
Auch würde ich alles, was ein JPG Kameraintern beeinflussen könnte, so weit es geht abschalten. Auch ein RAW ist kein Allheilmittel, weil verschiedene Raw Konverter mit unterschiedlichen Kameras auch zu unterschiedlichen Ergebnissen führen. Zuerst einmal alle Fehlerquellen ausschließen und dann Stück für Stück dem Problem nähern. Ein Allgemeinrezept wird es wohl nicht geben. Gruß Wolfgang
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29.06.2016, 07:39 | #8 |
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Beiträge: 5.473
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Guten Morgen,
Mir sieht es nach Backfokus aus: Die Ohren erscheinen "schärfer" zu sein, als die Augen. Seltsam aber, daß es auch bei manuellem Fokussieren auftritt... Viele Grüße, meshua
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29.06.2016, 08:01 | #9 |
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Beiträge: 21.452
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Ich habe mir vor einiger Zeit einen sehr teuren Kochtopf gekauft, aber was soll ich sagen: Das Essen, das ich damit koche, schmeckt eigentlich nicht wirklich besser als das was ich vorher auch schon gekocht hatte.
Eine technisch saubere/perfekte Aufnahme ist genauso ein Lernprozess, wie alles andere im Leben auch. Das kommt nicht plötzlich. Da nähert man sich an. Nach und nach kommen kleine Bausteine, kleine Schritte dazu bis es passt und man wird immer besser darin. Das sind so Dinge wie das Objektiv, die (zum Motiv!) passende Blende, die Verschlusszeit, die Fokussierung und auch die Überprüfung der Kamera/Objektivkombination (Fokustest), die Einstellung der passenden Aufnahmeparameter, die Nacharbeit am PC .... und noch mehr. Zum einen halte ich dein hier gezeigtes Bild für wenig geeignet, die Schärfeleistung einer Kombination zu beurteilen. Zum anderen möchte ich mal direkt fragen, was konkret dir nicht passt und mit was du vergleichst. Dann noch die Frage: Mit welchem Farbraum arbeitest du? Am Besten stelle mal ein Bild mit allen exifs hier ein. Nochmal: Lies dich ein. Auch hier im Forum bekommt man viele Informationen, die jeweils kleine Bausteine sind, um sich zu verbessern, dann wird das mit der Zeit auch so werden, wie du es dir vorstellst. Deine Kamera und das Objektiv sind dafür absolut geeignet.
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29.06.2016, 08:31 | #10 |
Registriert seit: 01.04.2008
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Beiträge: 10.629
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Seltsam wäre das, wenn die Kamera auf dem Stativ auf ein unbewegtes Motiv gerichtet gewesen wäre. Freihändig im Stehen verschiebt sich die Situation zwischen Fokussieren und Auslösen schnell um ein paar Zentimeter, und schon stimmt die Pixelpeeper-Schärfe nicht mehr. Für eine Präsentation in A4-Größe, die man aus einem Abstand betrachtet, aus dem man das gesamte Bild erfassen kann, reicht die Schärfe sicher aus. Es geht ja hier nicht um ein detailliertes Kopfportrait, auf dem man jede Pore erkennen soll. Hier ist eine kleine Person in einer Umgebung dargestellt, um später Erinnerungen an einen Ausflug zu haben. Das Gesicht des Jungen macht weniger als 3% der Bildfläche aus, wird aber zur Beurteilung der Bildschärfe als Referenz verwendet. Das ist natürlich der wichtigste Punkt im Bild, aber ungeeignet, um über die Qualität eines Objektivs zu urteilen.
Das Gesicht hat in sich nicht so viel Kontrast wie der Übergang vom hellen Haar zum dunklen Hintergrund. An solchen Stellen kann man natürlich die Schärfe am besten beurteilen, aber auf mich wirkt das gesamte Gesicht genauso scharf wie das Haar gegenüber dem Hintergrund. Wenn man die Schärfentiefe unter anspruchsvollen (Pixelpeeping) Bedingungen mit einem Z-Kreis von 2 Pixelabständen berechnet, dann kommt man bei 3 Meter Aufnahmeabstand und Blende f/4,5 auf etwa 50 cm. Das reicht bei diesem Bild für den gesamten Bereich, in dem sich die Person befindet. Rechnet man mit dem Z-Kreis für normale Präsentationen, dann erstreckt sich die Schärfentiefe bereits auf 2 Meter, und damit liegt das Hauptmotiv hier vollkommen im grünen Bereich. Daher sehe das hier beschriebene Schärfeproblem keineswegs im technischen Bereich, sondern vielmehr in einem überhöhten Anspruch. Um den zu befriedigen, muss das Motiv wie schon erwähnt einfach nur größer aufs Bild. Moleküle kann man auf die Entfernung aber auch nicht auflösen...
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Gruß Gottlieb |
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