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#7 |
Registriert seit: 07.09.2003
Ort: in Sichtweite der Wasserkuppe
Beiträge: 28.341
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Hallo Christian,
ich versuche es mal. Ich bin erst kürzlich vom 80-200/2,8 APO G HS auf das 70-200ssm umgestiegen. 1. Abbildungsleistung: der alte weiße Riese hat bei offener Blende und Brennweiten über 130-150mm nicht die Schärfe wie sein Nachfolger. Je weiter man sich den 200mm nähert umso mehr wird der Unterschied sichtbar. Das ssm ist selbst bei 200mm und f2,8 verflixt gut. Auch das 80-200 ist bei 200mm @2,8 wirklich gut, aber das bessere ist des Guten Feind. Ich habe zuvor nie etwas vermisst, weil die Leistung auch beim 80-200 wirklich toll ist. 2. Mechanik/Haptik das 80-200 hat eine bessere (weil stabilere) Sonnenblende. Der Hammerschlaglack der Gehäuselackierung des Objektives ist aber etwas emfpindlicher. Die "HighSpeed Autofokus" Schriftzüge sind nur Aufkleber und gehen gerne verloren. Die Fokusgeschwindigkeit ist meiner Ansicht nach praktisch gleich, ich habe sogar das Gefühl, dass das 80-200 einen Tick schneller sein könnte, das 80-200 G ist meiner Ansicht nach das schnellste konventionell angetriebene Zoomobjektiv, das man überhaupt für unser Bajonett zu kaufen bekommt. Das ssm läuft dank des Ultraschallantriebes ansatzlos sanft an und stoppt auch sehr soft, während das 80-200 richtigehend "losruckt" (oder auch "losrockt", je nach Geschmack) und man das Drehmoment richtig spürt mit dem da fette Linsengruppen bewegt werden. Am Anfang habe ich die "physische Rückmeldung" auf den Fokussiervorgang beim ssm richtig vermisst. Beim Nachführ-AF ist das ssm eindeutig überlegen, was die Empfindlichkeit und was die Genauigkeit der Nachführung angeht. Im Single-AF-Betrieb geben sie sich nichts. 3. Handling Die Nahgrenze des SSM ist deutlich kürzer als die seines Vorgängers. Das ist in meinen Augen ein großer Gewinn, weil sich das SSM dadurch zu einer sensationellen Portraitlinse mausert und weil man damit weitaus mehr Möglichkeiten hat, als mit dem 80-200. Außerdem ist die feststehende Frontlinse ein großer Vorteil, weil sie erstens eine sehr viel effektivere Gegenlichtblende erlaubt und zweitens den Einsatz von Polfiltern deutlich erleichtert. Der lautlose AF hat bei bestimmten Anwendungen große Vorteile, ich persönlich mache häufig in Gottesdiensten Fotos in Absprache mit den Pfarrern, sodass ich den lautlosen Fokusantrieb sehr schätze. Das ssm scheint auch besser mit dem SSS (=Antishake) zu harmonieren. Jedenfalls kann ich mit dem 70-200 eindeutig längere Belichtungszeiten sauber halten als mit dem 80-200. Kann sein, dass das Vodoo ist, bei mir trifft es aber eindeutig zu. Gewichtsmäßig geben sie sich nicht viel, ein kleiner Vorteil ist, dass die AF-Stop-Taste, die man (sinnvoll) als Abblendtaste umkonfigurieren kann, beim ssm zweimal vorhanden ist, sodass sie auch im Hochformat ohne Verrenkungen zur Verfügung steht. Den Fokuslimiter (den das ssm hat, aber das 80-200 nicht) habe ich am 80-200 nie vermisst und am 70-200 noch nie benutzt, der stellt für mich keinen praxisrelevanten Vorteil dar, weil beide Objektive so schnell sind, dass ich noch nie das Bedürfnis hatte, den Fokusvorgang durch Benutzung des Limiters beschleunigen zu müssen. Mein Fazit: die kürzere Nahgrenze, der fast geräuschlose und sanfte AF und die feststehende Frontlinse sind in meine Augen die eindeutig größeren Gewinne, als der wirklich kleine Zugewinn in der Abbildungsleistung. Ein nicht zu unterschätzendes Argument (das bei mir letztlich den Ausschlag zum Umstieg gab, denn ich war eigentlich mit meinem 80-200 sehr sehr zufrieden) ist, dass das 80-200 nicht mehr von Sony supportet wird und bei runtime (wo eh unklar ist wie lange es die noch gibt) die Ersatzteile langsam dünne werden, sodass ich stark befürchte, dass ein 80-200 auf sicht nicht mehr reparabel sein wird. Ich hoffe das hilft Dir.
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