Zitat:
Zitat von Jens N.
Das lese ich jetzt bestimmt zum zehnten mal in diesem Thread, aber was das wirklich bedeutet, hat noch niemand erklärt.
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Doch, ich - und Stuessi hat's noch genauer erklärt. Wenn Du weißt, wie die Optik "funktioniert", also was mit Lichtstrahlen passiert, die schräg auf ein Medium höherer optischer Dichte treffen, dann weißt Du auch, was ein Filter im Strahlengang bewirkt. Beim Übergang in Glas wird der Lichtstrahl zum Einfallslot hin gebrochen. Das bedeutet, in Richtung Bildebene wird der Winkel des Lichtstrahls flacher. Beim Übergang in Luft wird der Lichtstrahl vom Einfallslot weg gebrochen. Der Lichtstrahl verläuft nun wieder im gleichen Winkel, wie vorher, wurde aber parallel nach hinten versetzt. Und die entsprechenden Objektive sind eben so gerechnet, dass dieser Strahlenversatz eingerechnet wurde. Wenn nun das Filter entfernt wird, dann fehlt dieser Strahlenversatz, und die Strahlen konvergieren vor der Bildebene.
Zitat:
Wenn überhaupt, dann höchstens minimal und nicht praxisrelevant, siehe das Beispiel der Brille oder des Klarfilters an einem Objektiv an dem es nicht "Teil der optischen Rechnung" ist.
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Fast richtig: Der Unterschied ist minimal, aber sehr wohl praxisrelevant. Wie ich oben schon erklärt habe, ist es ein riesiger Unterschied, ob dieser Fokusversatz vor oder hinter der Optik erfolgt. Nur zur Anschauung: Beim Minolta-SR-Bajonett ist die Toleranz 0,02 mm. Wenn Du nun Stuessis Bispiel oben nimmst, dann siehst Du, dass 0,4 mm verdamt viel sind.
Zitat:
Werde ich mal mit meinem 500er Reflex und dem 200er ausprobieren: ich wage die Behauptung, daß man da keinen Unterschied sehen wird.
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Sofern die Mechanik des Objektives die Fokusdifferenz ausgleichen kann, siehst Du natürlich keinen Unterschied.