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Alt 06.05.2023, 10:03   #1
Dat Ei
 
 
Registriert seit: 07.09.2003
Beiträge: 20.075
Moin, moin,

Zitat:
Zitat von steve.hatton Beitrag anzeigen
Also über Herrn Mehdorn brauchen wir wohl nicht mehr zu sprechen, er wolltee die Bahn schneller als Fdas Flugzeug machen weil er bei Dornier schon versagt hatte - mein verstorbener Schwager litt schon "unter ihm"w.
doch, da sollte man durchaus drüber sprechen. Der Bund als 100%iger und alleiniger Aktieninhaber des Konzerns übt durch die Besetzung des Vorstandsvorsitzenden seinen Einfluss auf die Firmenpolitik aus. Die Besetzung des Postens mit Mehdorn durch Rot-Grün ist daher kein Zufall, sondern eine Willensäußerung.

Das Ziel Mehdorns und der damaligen Zeit, den Hochgeschwindigkeitsverkehr deutschland- und europaweit auszubauen und zu stärken, und damit auch dem Luftverkehr Marktanteile abzuknapsen, hatte und hat durchaus seine Berechtigung. Es galt und gilt die Faustformel, dass die Schiene der Luft bei Reisezeiten bis zu 4 h überlegen ist. Wenn man in den 4 h immer längere Strecken zurücklegen kann, so gräbt das der Luft immer längere Relationen ab. Das Problem war damals wie heute, die Kleinstaaterei überhand nahm und nimmt, Prozesse immer komplexer und langsamer wurden und Planfestellungsverfahren durch diverseste Protestgruppen und Klagewellen zum Erliegen kamen. Die, die mehr Verkehr auf der Schiene haben wollten und wollen, sind auch die ersten, die gegen Bahninfrastrukturprojekte vorgehen.

Mehdorns größte Fehler sind eher in seinen Börsenplänen (oder waren es doch die Pläne aus Berlin?) zu sehen, die ihn einen Sparkurs haben einschlagen lassen, der mehr an Geiz, denn an Sparsamkeit grenzte. Die Bahn hat sich kaputt gespart.

Die Bahn führte in den Nullerjahren ein degressives Preissystem ein, das längere Verbindungen deutlich im Preis senkte. Zur finanziellen Kompensation stampfte man die BahnCard ein. Das führte dann zu zusätzlichen, wirtschaftlichen Problemen, als auf Druck der Politik, der Gewerkschaften und der Straße die BahnCard wieder ins Leben gerufen wurde, man aber den Tarif auf dem bestehenden Niveau ließ. Auch damals war die Verstrickung von Politik und Bahn schon nicht glücklich, und die Bahn oftmals ein Spielball der Politik und der politischen Lager. Da braucht man sich auch nicht mehr über die Hauruck-Aktionen wie 9,-€- und 49,-€-Ticket wundern...


Dat Ei
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"Wer mit Euch ist, ist nicht ganz bei sich."
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Alt 06.05.2023, 21:26   #2
steve.hatton
 
 
Registriert seit: 08.04.2009
Ort: Neusäß (BY)
Beiträge: 14.548
Zitat:
Zitat von Dat Ei Beitrag anzeigen
Moin, moin,



doch, da sollte man durchaus drüber sprechen. Der Bund als 100%iger und alleiniger Aktieninhaber des Konzerns übt durch die Besetzung des Vorstandsvorsitzenden seinen Einfluss auf die Firmenpolitik aus. Die Besetzung des Postens mit Mehdorn durch Rot-Grün ist daher kein Zufall, sondern eine Willensäußerung.

...
Und das war in den Jahren nach Mehdorn besser ?

Zitat:
Zitat von Dat Ei Beitrag anzeigen
Es galt und gilt die Faustformel, dass die Schiene der Luft bei Reisezeiten bis zu 4 h überlegen ist. Wenn man in den 4 h immer längere Strecken zurücklegen kann, so gräbt das der Luft immer längere Relationen ab. ...
Das wäre sinnvoll.

Zitat:
Zitat von Dat Ei Beitrag anzeigen
...Das Problem war damals wie heute, die Kleinstaaterei überhand nahm und nimmt, Prozesse immer komplexer und langsamer wurden und Planfestellungsverfahren durch diverseste Protestgruppen und Klagewellen zum Erliegen kamen. ...
Komisch, dass dennoch Autobahnen gebaut werden können....

Zitat:
Zitat von Dat Ei Beitrag anzeigen
.. Die, die mehr Verkehr auf der Schiene haben wollten und wollen, sind auch die ersten, die gegen Bahninfrastrukturprojekte vorgehen.
Das kannst DU so klar verifizieren - respekt.

Zitat:
Zitat von Dat Ei Beitrag anzeigen
Mehdorns größte Fehler sind eher in seinen Börsenplänen (oder waren es doch die Pläne aus Berlin?) zu sehen, die ihn einen Sparkurs haben einschlagen lassen, der mehr an Geiz, denn an Sparsamkeit grenzte. Die Bahn hat sich kaputt gespart.
Naja, die schwarze Null muss irgendwie finanziert werden....

Zu den Sparplänen weise ich nur mal auf Eschede hin. Das Unterlassen von Wartungen ist m.E. grob fahrlässig und hätte bei unbeeinflusster Rechsprechung sicher zu massiven Problemen geführt....das hat sich der Eigener möglicherweise selbst gerettet und den Vorstand vor einen m.E. gerechtfertigten Haftstrafe bewahrt.

Ich bin nur froh, dass ich just in dieser Zeit meine wöchentliche Tour von Augsburg nach Hamburg auf "Augsburg Airways" umgestiegen bin, sonst müsstet ihr meine Ergüsse hier nicht ertragen. Der Röntgen wäre mein Zug gewesen.

Aber es gibt ja heute noch genug Auswirkungen der Unterlassungen der Bahn....

"Alle reden vom Wetter - wir nicht"
ist sehr lange vorbei.

Die Quartalsfixierung der BWler lässt für "Zukunft" keinen Raum.
__________________
Gruß aus Bayern

Steve
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Alt 07.05.2023, 10:09   #3
turboengine
 
 
Registriert seit: 30.01.2006
Ort: Schaue auf Zürich
Beiträge: 9.336
Zitat:
Zitat von steve.hatton Beitrag anzeigen
Die Quartalsfixierung der BWler lässt für "Zukunft" keinen Raum.
Auf BWLer zu schimpfen ist immer gerne gesehen aber wohlfeil. Viel Unsinn wäre aber dann auch nicht möglich wenn man die Grundsätze der Wirtschaft beachten müsste:

Z.B. hier:

Rom fährt Müll zur Verbrennung nach Amsterdam - und die EU und die Schweiz subventionieren das Ganze.

Zitat:

Roms Abfall rollt jetzt durch den Gotthard

Seit Anfang April werden wöchentlich 900 Tonnen gemischter Abfall zur Verbrennung nach Amsterdam transportiert – durch den Gotthard-Basistunnel.
https://www.nzz.ch/schweiz/die-stadt...ard-ld.1736636

Das subventioniere ich indirekt mit, da von der Strassenverkehrsabgabe der Bahnverkehr mitfinanziert wird. Soviel zum Sinn von Staatswirtschaft vs. BWL.

Schweine mit Brot füttern…
https://www.forum-ddr-grenze.de/t148...n-der-DDR.html
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Viele Grüße, Klaus

Geändert von turboengine (07.05.2023 um 10:14 Uhr)
turboengine ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.05.2023, 23:11   #4
steve.hatton
 
 
Registriert seit: 08.04.2009
Ort: Neusäß (BY)
Beiträge: 14.548
Ja den Mülltransport las ich auch grad in der NZZ - Kurioses zum Wochenede?
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Gruß aus Bayern

Steve
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Alt 08.05.2023, 08:21   #5
Dat Ei
 
 
Registriert seit: 07.09.2003
Beiträge: 20.075
Moin, moin,

Zitat:
Zitat von steve.hatton Beitrag anzeigen
Und das war in den Jahren nach Mehdorn besser ?
wie ich hier bereits mehrfach schrieb, war und ist die Finanzierung der Bahn seit Jahrzehnten eher eine On-/Off-Beziehung und nicht von Konstanz und Strategie geprägt. Die Mehdorn-Zeit fällt in die Rot-Grüne-Zeit und zeigt, dass hier genauso schwach agiert wurde, wie in den Zeiten konservativer Regierungen.

Zitat:
Zitat von steve.hatton Beitrag anzeigen
Das wäre sinnvoll.
Die Arbeitsthese, dass Bahnverbindungen, die kürzer als 4h dauern, Verkehr von der Luft auf die Schiene verlagern, haben Experten bereits im letzten Jahrtausend gepredigt. Dennoch haben sich insbesondere die Grünen mit dem Thema HGV sehr schwer getan und diesen, wo es ging, torpediert. Erst seit wenigen Jahren ist auch bei ihnen die Erkenntnis angekommen, dass der HGV ein probates Mittel gegen den Wahnsinn der inländischen Flüge ist. Der Bedarf, lange Distanzen in kurzer Zeit zu bewältigen, ist einfach gegeben, insbesondere im Bereich der Geschäftsreisenden. Dieses Reisendensegment bekommt man mit prohibitiven Preisen für Flugreisen nicht weg definiert, sondern muss ihnen bessere Alternativen bieten, wie z.B. den HGV. Bei gleicher Reisedauer ist die Zugfahrt viel entspannter und kann produktiv genutzt werden. Flugreisen bestehen aus vielen, kurzen
Abschnitten (Anfahrt Flughafen, Einchecken, Boarding, Start-/Flug-/Landephase, Aussteigen, Fahrt vom Flughafen zum Ziel), die nur wenig produktive Zeit erlauben.

Zitat:
Zitat von steve.hatton Beitrag anzeigen
Komisch, dass dennoch Autobahnen gebaut werden können....
Bahn- und Autobahnnetz haben seit der Wende eine unterschiedliche Entwicklung genommen. Im Schienennetz haben wir eine Konsolidierung und Neuausrichtung gesehen, dass rein kilometrisch zu einer Reduktion der Streckenkilometer geführt hat. Den Streckenstilllegungen unwirtschaftlicher Strecken, insbesondere im zu dichten Netz der Deutschen Reichsbahn, stehen die großen Neubaustrecken gegenüber, von denen einige im Rahmen der VDE-Maßnahmen (Verkehrsprojekt Deutsche Einheit) erfolgten. Das Autobahnnetz ist in 26 Jahren ca. 18% gewachsen, wobei der Zuwachs in den neuen Bundesländern überproportional war.
Man wird auch zukünftig einen weiteren Ausbau des Autobahnnetzes benötigen, um den Bedarf decken zu können. Das hat die zuletzt vorgestellte Langfristprognose wieder gezeigt.

Zitat:
Zitat von steve.hatton Beitrag anzeigen
Das kannst DU so klar verifizieren - respekt.
Schein nur ein kleiner Respekt zu sein, aber immerhin Respekt. Ist aber nicht nötig - ist schlicht beruflich bedingt.

Zitat:
Zitat von steve.hatton Beitrag anzeigen
Zu den Sparplänen weise ich nur mal auf Eschede hin. Das Unterlassen von Wartungen ist m.E. grob fahrlässig und hätte bei unbeeinflusster Rechsprechung sicher zu massiven Problemen geführt....das hat sich der Eigener möglicherweise selbst gerettet und den Vorstand vor einen m.E. gerechtfertigten Haftstrafe bewahrt.
Das ist aber auch knapp am Aluhut vorbei, oder?


Dat Ei
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Alt 08.05.2023, 14:23   #6
frame
 
 
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Beiträge: 3.092
Zitat:
Zitat von Dat Ei Beitrag anzeigen
Bei gleicher Reisedauer ist die Zugfahrt viel entspannter und kann produktiv genutzt werden. Flugreisen bestehen aus vielen, kurzen
Abschnitten (Anfahrt Flughafen, Einchecken, Boarding, Start-/Flug-/Landephase, Aussteigen, Fahrt vom Flughafen zum Ziel), die nur wenig produktive Zeit erlauben.
du vergisst dabei dass Geschäftsreisen sehr oft ausserhalb des Landes beginnen oder enden und es dann um Zubringer- oder Anschlussflüge geht - da ist das Umsteigen in den nächsten Flieger halt sehr viel einfacher. Viele deutsche Flughäfen sind nur sehr umständlich an das HGV-Netz angebunden ...
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Alt 08.05.2023, 14:54   #7
Dat Ei
 
 
Registriert seit: 07.09.2003
Beiträge: 20.075
Moin Frank,

Zitat:
Zitat von frame Beitrag anzeigen
du vergisst dabei dass Geschäftsreisen sehr oft ausserhalb des Landes beginnen oder enden und es dann um Zubringer- oder Anschlussflüge geht - da ist das Umsteigen in den nächsten Flieger halt sehr viel einfacher. Viele deutsche Flughäfen sind nur sehr umständlich an das HGV-Netz angebunden ...
ich habe Reisen mit Reisezeiten unter 4h betrachtet. Damit fällt das Gros der internationalen Flugreisen weg, wenn man die Fahrten zum und vom Flughafen oder Umstiege zwischen Flügen oder Flug-Zug berücksichtigt.

Flughäfen direkt an das HGV-Netz anzuschließen, halte ich im Vergleich zum Potential der Städte, für suboptimal. Meiner persönlichen Meinung nach hält der ICE bereits heute an viel zu vielen Milchkannen.


Dat Ei
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Dat Ei ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.05.2023, 16:53   #8
frame
 
 
Registriert seit: 24.10.2007
Ort: Kehl und Oftringen
Beiträge: 3.092
Zitat:
Zitat von Dat Ei Beitrag anzeigen
ich habe Reisen mit Reisezeiten unter 4h betrachtet. Damit fällt das Gros der internationalen Flugreisen weg, wenn man die Fahrten zum und vom Flughafen oder Umstiege zwischen Flügen oder Flug-Zug berücksichtigt.

Flughäfen direkt an das HGV-Netz anzuschließen, halte ich im Vergleich zum Potential der Städte, für suboptimal. Meiner persönlichen Meinung nach hält der ICE bereits heute an viel zu vielen Milchkannen.
Das ist richtig, aber wenn man innerdeutsche Flüge KOMPLETT abschaffen will, das sollte ja das Ziel sein, dann muss man auch die anderen Reisen berücksichtigen. Wenn Geschäftsreisen sich durch sowas um Stunden verlängern und umständlicher werden (wie kommt man vom Bahnhof Stuttgart mit Gepäck zum ICE?) dann schafft man einen zusätzlichen Standortnachteil.

Und ein innerdeutsches Flugnetz mit Kurzstrecken in Betrieb zu halten NUR für Reisende die länger als 4h unterwegs sind wäre auch abwegig.

in Frankfurt funktioniert der Fernbahnhof ja sehr gut, da ist natürlich auch entsprechend Fahrgastaufkommen.
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Alt 08.05.2023, 17:37   #9
Dat Ei
 
 
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Beiträge: 20.075
Moin, moin,

in Zeiten einer sinkenden Anzahl Beschäftigter und zunehmenden Zahl Online-Meetings sollte man Verkehrsaufkommen und Verkehrsleistung von Geschäftsreisen per Flieger mal nicht überschätzen. Die Verkehrsleistung der Luft wird sich perspektivisch in Richtung ~7% über alle Verkehrsmittel entwickeln. Die geschäftlich induzierte Verkehrsleistung liegt bei ~16% über alle Fahrtzwecke.


Dat Ei
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