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Startseite » Forenübersicht » Treffpunkt » Café d`Image » Energiewende wird abgewürgt
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Alt 29.03.2023, 19:17   #1
turboengine
 
 
Registriert seit: 30.01.2006
Ort: Schaue auf Zürich
Beiträge: 9.336
Zitat:
Zitat von chri$ti@n Beitrag anzeigen
(Wie) kann man feststellen, ob solche Kraftwerke wirklich "nur" für den Reservefall aktiv sind oder ob die ganz normal weiter laufen?
Hier sieht man den Kraftwerkseinsatz in Echtzeit.

https://www.smard.de/home/ueberblick...MY709%22%5D%7D

Außerdem gibt es noch die Quartals- und Jahresberichte der Übertragungsnetzbetreiber und der Bundesnetzagentur.

https://www.bundesnetzagentur.de/DE/...ieg/start.html
__________________
Viele Grüße, Klaus
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Alt 29.03.2023, 19:34   #2
KSO
 
 
Registriert seit: 04.07.2004
Ort: München
Beiträge: 1.857
Mit wieviel Auslastung läuft denn ein Reservekraftwerk im Reservebetrieb?
Mit Null Emission sicherlich nicht, aber wahrscheinlich auch nicht mit Volllast, oder?
__________________
Gruss Knut

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Alt 31.03.2023, 08:21   #3
turboengine
 
 
Registriert seit: 30.01.2006
Ort: Schaue auf Zürich
Beiträge: 9.336
Zitat:
Zitat von KSO Beitrag anzeigen
Mit wieviel Auslastung läuft denn ein Reservekraftwerk im Reservebetrieb?
Mit Null Emission sicherlich nicht, aber wahrscheinlich auch nicht mit Volllast, oder?
Sicher läuft das dann in Vollast. Es werden mehrere Kraftwerke für Tage oder Stunden abgerufen, die dann in Vollast laufen. Alles andere wäre ineffizient. Der Normalbürger hat leider kein Gespür dafür über welche Energiemengen wir da reden.

500 MW entspricht der durchschnittlichen Produktion von 500-600 Windturbinen neuesten Typs in Süddeutschland. Wenn der von der Regierung gewünschte Zubau von 5 Turbinen täglich (das ist übrigens nicht viel, 2011 bis 2018 wurde doppelt so viel gebaut) gepuffert werden soll ist das Kraftwerk schon in 100 Tagen „aufgebraucht“ und man braucht noch mehr Reserve oder Speicher. Mit Speichern sieht es abgesehen von ein paar MW Batteriespeicher aber Essig aus.

Daher werden wir in Zukunft immer mehr Kraftwerke sehen, die tatsächlich vom Staat eingesetzt werden und nicht mehr von den bösen Energieversorgern. Mit den Reservekraftwerken lässt sich nämlich mit dem derzeitigen Marktdesign langfristig kein Geld mehr verdienen. Das ist ja auch so gewünscht - die CO2-Zertifikate werde immer knapper und teuerer.

Aber Abschalten darf man sie nicht, denn sonst gehen die Lichter aus. In der Presse sieht man aber nur, dass die Kraftwerke aus dem kommerziellen Betrieb verschwinden und der aktivistische Journalist im ZDF feiert das als „Energiewende“. In Realität ist das nur der gleitende Umstieg in die Plan- und Staatswirtschaft bei der Energieversorgung.
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Viele Grüße, Klaus

Geändert von turboengine (31.03.2023 um 08:25 Uhr)
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Alt 01.04.2023, 16:38   #4
KSO
 
 
Registriert seit: 04.07.2004
Ort: München
Beiträge: 1.857
Zitat:
Zitat von turboengine Beitrag anzeigen
Sicher läuft das dann in Vollast. Es werden mehrere Kraftwerke für Tage oder Stunden abgerufen, die dann in Vollast laufen. Alles andere wäre ineffizient. Der Normalbürger hat leider kein Gespür dafür über welche Energiemengen wir da reden.

500 MW entspricht der durchschnittlichen Produktion von 500-600 Windturbinen neuesten Typs in Süddeutschland. Wenn der von der Regierung gewünschte Zubau von 5 Turbinen täglich (das ist übrigens nicht viel, 2011 bis 2018 wurde doppelt so viel gebaut) gepuffert werden soll ist das Kraftwerk schon in 100 Tagen „aufgebraucht“ und man braucht noch mehr Reserve oder Speicher. Mit Speichern sieht es abgesehen von ein paar MW Batteriespeicher aber Essig aus.

Daher werden wir in Zukunft immer mehr Kraftwerke sehen, die tatsächlich vom Staat eingesetzt werden und nicht mehr von den bösen Energieversorgern. Mit den Reservekraftwerken lässt sich nämlich mit dem derzeitigen Marktdesign langfristig kein Geld mehr verdienen. Das ist ja auch so gewünscht - die CO2-Zertifikate werde immer knapper und teuerer.

Aber Abschalten darf man sie nicht, denn sonst gehen die Lichter aus. In der Presse sieht man aber nur, dass die Kraftwerke aus dem kommerziellen Betrieb verschwinden und der aktivistische Journalist im ZDF feiert das als „Energiewende“. In Realität ist das nur der gleitende Umstieg in die Plan- und Staatswirtschaft bei der Energieversorgung.
Danke, aber irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass ein Kraftwerk, das nur zur Reserve da ist, also dessen Strom/Energie aktuell nicht benötigt wird, dass das dann auf Volllast läuft, nur weil das effektiver ist. Da ist ja in dem Moment nicht relevant, sondern es sollte in der Zeit möglichst wenig CO2 produzieren.
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Gruss Knut

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Alt 01.04.2023, 16:53   #5
Gepard
 
 
Registriert seit: 16.08.2009
Ort: 59494 Soest
Beiträge: 1.600
Ich glaube, das hast du falsch verstanden. Die Reservekraftwerke laufen nicht immer. Aber wenn sie laufen, dann auch mit Vollast.
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Alt 01.04.2023, 22:45   #6
turboengine
 
 
Registriert seit: 30.01.2006
Ort: Schaue auf Zürich
Beiträge: 9.336
Zitat:
Zitat von Gepard Beitrag anzeigen
Aber wenn sie laufen, dann auch mit Vollast.
Genau. Die Bundesnetzagentur ruft die in der Reihenfolge der kalkulierten Gesamtkosten auf. Das ist abhängig von der geplanten Einsatzdauer. Für ein paar Stunden ist das eine Gasturbine, für längere Zeit ein Kohlekraftwerk. Die Reservekraftwerke werden zum Ausgleich von fehlender Leistung im Stromnetz und vorbeugend auch zur Unterstützung der Netzstabilität eingesetzt.

Zusätzlich werden neue Gasturbinenkraftwerke gebaut, sogenannte "Netzstabilitätsanlagen". Die werden werden dagegen nur dann eingesetzt, wenn es im Übertragungsnetz zu einem kritischen Zustand gekommen ist. Dann wird mit Hilfe dieser neuen Anlagen die Netzstabilität wiederhergestellt. Die Netzstabilitätsanlagen sind auch deutlich schneller verfügbar als die – meist aus älteren Anlagen gebildete – bereits existierende Netzreserve.

Dass für die Stabilisierung des Netzten neue konventionelle Kraftwerke nötig sind wird von Politik und Medien natürlich nicht an die grosse Glocke gehängt. Sonst könnte man ja auf die Idee kommen dass nur Wind und Sonne nicht so richtig funktioniert...

Hier die Webseite zur neuen Netzstabilisierungsanlage der EnBW in Marbach (eine ölbefeuerte Gasturbine).
https://www.enbw.com/unternehmen/kon...antworten.html

Zitat:
Frage:
3. Warum werden sog. Netzstabilitätsanlagen in Süddeutschland benötigt?

Antwort:
Die Situation auf der Erzeugungsseite ändert sich zukünftig wesentlich durch folgende Faktoren:

Ausstieg aus der Kernenergie
zunehmender Ausbau der erneuerbaren Energien führt mehr und mehr zu einem Erzeugungsüberschuss im Norden Deutschlands, der in Richtung Süddeutschland zu transportieren ist
verzögerter Netzausbau der Höchstspannungsleitungen zwischen Nord- und Süddeutschland

Frage 12: Soll die neue Gasturbine die alten Anlagen ersetzen?

Antwort: Nein, diese Gasturbine wird als neuer Block am Standort Marbach geplant und ersetzt keine der bestehenden Anlagen.
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Viele Grüße, Klaus
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Alt 02.04.2023, 09:47   #7
KSO
 
 
Registriert seit: 04.07.2004
Ort: München
Beiträge: 1.857
Ja ehrlicher wäre es, bei Sonne und Wind auch noch einen CO2 Ausstoß zu nennen; den der benötigten Reservekraftwerke.

Zurück zu meiner Frage, die nicht wissen wollte, mit welcher Auslastung Reservekraftwerke laufen, wenn deren Strom benötigt wird, sondern ich wollte wissen, mit welcher Auslastung Reservekraftewerke laufen, wenn deren Strom nicht benötigt wird, also im Sommer.
__________________
Gruss Knut

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Alt 02.04.2023, 11:22   #8
amateur
 
 
Registriert seit: 01.10.2005
Ort: Region Hannover
Beiträge: 7.723
Zitat:
Zitat von Gepard Beitrag anzeigen
Ich glaube, das hast du falsch verstanden. Die Reservekraftwerke laufen nicht immer. Aber wenn sie laufen, dann auch mit Vollast.
Und es ist schon ein Unterschied, ob solche Kraftwerke an bestimmten Tagen oder Wochen unter Vollast laufen oder ganzjährig möglichst gewinnbringend vermarktet werden. Ob das in der Gesamtökonomie sinnvoll ist oder nicht, kann man sicherlich diskutieren!

Aber wie von Klaus angedeutet, es würde im Jahresdurchschnitt keinen Unterschied machen, ist sagen wir mal gewagt.

Stephan
__________________
Für mehr Kategorischen Imperativ dieser Tage!
amateur ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.04.2023, 14:46   #9
turboengine
 
 
Registriert seit: 30.01.2006
Ort: Schaue auf Zürich
Beiträge: 9.336
Zitat:
Zitat von amateur Beitrag anzeigen
Aber wie von Klaus angedeutet, es würde im Jahresdurchschnitt keinen Unterschied machen, ist sagen wir mal gewagt.
Wo habe ich was „angedeutet“? Dass die CO2-Emission nicht herunterkommt ergibt sich einfach aus der Statistik. Da braucht man nichts „andeuten“.

Zitat:
Die Rückkehr der Kohle macht Energiespareffekte zunichte und lässt die Emissionen 2022 mit 761 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente auf Vorjahresniveau stagnieren.
Teils schmerzhafte Energiesparmaßnahmen und Produktionsrückgänge senkten zwar den Primärenergieverbrauch um 4,7 Prozent; gleichzeitig steigert jedoch der kriegsbedingte fuel switch weg vom Erdgas und hin zu Kohle und Öl die Emissionen. Der Verkehrs- und der Gebäudesektor verpassen ihre Sektorziele erneut. In Summe verfehlt Deutschland damit das 2022-Reduktionsziel von 756 Millionen Tonnen CO2-Äq.
https://www.agora-energiewende.de/ve...er-dinge-2022/
__________________
Viele Grüße, Klaus

Geändert von turboengine (02.04.2023 um 14:52 Uhr)
turboengine ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 31.03.2023, 10:55   #10
chri$ti@n
 
 
Registriert seit: 23.01.2006
Beiträge: 484
Zitat:
Zitat von turboengine Beitrag anzeigen
Hier sieht man den Kraftwerkseinsatz in Echtzeit.
....
Außerdem gibt es noch die Quartals- und Jahresberichte der Übertragungsnetzbetreiber und der Bundesnetzagentur.
...[/url]
Vielen Dank für die Links zur Aufklärung. Besagtes Kraftwerk RDK 7 in Karlsruhe ist somit von Mitte November bis vor kurzem mit lediglich kurzen Pausen durchgelaufen. Schön zu sehen, dass sich mündige Bürger auf diesem Wege zumindest selbst ein Bild machen können und nicht nur auf die Ergüsse der (allerdings selbst ausgewählten) Journalisten angewiesen sind.
chri$ti@n ist offline   Mit Zitat antworten
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