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#26 |
Registriert seit: 07.09.2003
Beiträge: 20.036
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Moin Ole,
man sollte sich einmal vor Augen führen, was auf einem Rechner passiert, bei dem alle beteiligten Programme in der Lage sind, mit Farbprofilen und dem Colormanagement umzugehen. Im folgenden mal ganz vereinfacht das Konzept. 1.) Fangen wir mal mit dem einfachen Fall des jpg-Bildes an. a) In der Bilddatei ist kein Farbprofil hinterlegt. Dann ist das Standardverhalten, der Bilddatei einen sRGB-Farbraum zu unterstellen. Der Farbraum und die Idee ist mal von MS zu Internet-Kindertagen geboren worden und als Standard akzeptiert. b) In der Bilddatei ist ein Farbprofil hinterlegt. Dann wird dieses für die nachfolgenden Operationen verwendet. Wenn das Programm die Datei nun öffnet, überführt es die Bilddaten mit ihrem Farbprofil in einen Arbeitsfarbraum, der in einem anderen Farbraum liegen kann, aber nicht muss. Wenn die Farbräume unterschiedlich sind, müssen die Farbwerte umgerechnet werden. Der so genannte Rendering Intent entscheidet dabei, wie Farben umgerechnet werden und wie mit Farben umgegangen werden soll, die im Zielfarbraum nicht exakt oder sogar gar nicht existieren. Die Fehler, die sich dabei einschleichen, können dabei so groß sein, dass sie sichtbar sind und zwar in Form von Farbabrissen, Posterisation etc. pp. Daher ist die Empfehlung auch stets, einen Arbeitsfarbraum zu wählen, der mindestens so groß wie der Ausgangsfarbraum ist, aber nicht zu groß, um Farbabrisse zu vermeiden. Vom Arbeitsfarbraum aus geht es dann weiter in Richtung Bildschirm- oder auch Druckerausgabe. Hier findet wieder eine Umrechnung vom Arbeitsfarbraum in den Farbraum des Bildschirms oder des Druckers statt. Abermals kommt ein Rendering Intent zum Einsatz, der die Transformation der Farben vorgibt und charakterisiert. Auch hier gilt, dass der Ausgabefarbraum mindestens so groß wieder Eingangsfarbraum sein soll, also in dem Fall der Arbeitsfarbraum. Konkret: ich kann eine Datei mit AdobeRGB-Profil nur mit Abstrichen auf einem sRGB-Monitor beurteilen. Aber auch die Darstellung einer Datei mit sRGB-Farbprofil wird auf einem AdobeRGB-Monitor nicht 100% korrekt dargestellt. 2.) Werden RAW-Daten verarbeitet, dann generiert der RAW-Konverter aus den RAW-Daten, die in einem ganz kameraspezifischen Format vorliegen, Farbwerte, die in einem Farbraum vorliegen, den der Anwender in der Regel frei wählen kann (so z.B. im Adobe Camera Raw). Da in dem Prozess einige Freiheitsgrade existieren, kocht hier jeder Konverterhersteller sein eigenes Süppchen. Manche Hersteller bieten sogar unterschiedliche Konvertierungsprofile an. So oder so: von da an hat man profilierte Bilddaten, die im weiteren Workflow analog zu den jpg-Daten behandelt werden. Das war jetzt mal ein ganz, ganz grober Abriss mit Unschärfen und Mut zur Lücke. Dat Ei
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