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Startseite » Forenübersicht » Treffpunkt » Café d`Image » Die Erlebnisse eines Bahnreisenden
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Alt 07.11.2012, 10:50   #1
Dana
 
 
Registriert seit: 21.08.2008
Ort: Hessen
Beiträge: 34.966
Ich kann mich Dat Ei nur anschließen. Das ist das, was ich oben meinte mit "riesige Sache" (ich bin nur manchmal nicht so eloquent ). Das ist ein logistischer Superlativ, alles zu betreiben.

Ich bin früher regelmäßig Zug gefahren und kann mich an keine merkenswerte Riesenverspätung oder Zugausfälle erinnern (das war in den 90ern allerdings). Die Zugbegleiter waren zu mir immer freundlich und zuvorkommend, egal, ob es eine Langstrecke oder eine Kurzstrecke war.

Ist mal etwas Schlimmeres passiert (komplette Ausfälle etcpp), dann konnte man Dinge in Erfahrung bringen und bekam bei freundlichem Fragen auch geholfen.

Es kann natürlich sein, dass das heute ganz anders ist, daher will ich mich da nicht so dolle aus dem Fenster lehnen. Ich fahre nicht mehr so gerne Zug, weil ich einfach keine Fremden neben mir mag und das Gefühl "Zugfahren" nicht so gut abkann (es hat also nichts mit der Bahn selbst zu tun). Aber mir fallen wesentlich mehr Geschichten über sehr böse Zuggäste ein, die den armen Bahnmitarbeitern das Leben schwer machen als Geschichten darüber, wie schlimm die Bahn doch ist.

Übrigens eine Sache noch:

Durch meine Bekannte weiß ich, dass sogar schon der Infofluss zum Zug selbst gerne mal gestört ist. Da müsste man wirklich noch etwas dran arbeiten. Das heißt, dass die Zugbegleiter im Zug oftmals gar nichts über andere Züge wissen.

Beispiel: es gab zum Zug meiner Bekannten einen Anschlusszug, den einige kriegen mussten. Der fiel aus, was die Zugbegleiter DIESES Zuges, der ja aus einer völlig anderen Ecke kam, nicht wussten. Sie kamen pünktlich an und wurden dann in ihrer wichtigen Pause von wütenden Reisenden malträtiert, die wollten, dass SIE das in Ordnung bringen. Dabei konnte die Zugbegleitertruppe dafür absolut nichts und es ist auch nicht ihre Aufgabe, dann persönlich für ihre Zuggäste einen anderen Zug zu suchen. Irgendwo hört es dann halt auf.

Man kann sicher ein Buch mit "Geschichten über die Bahn" rausbringen. Aber genauso sicher ein Buch mit "Reisende der Bahn"...und ich wüsste nicht, welches dicker ist...
__________________
Liebe Grüße!
Blowing out someone else's candle doesn't make yours shine any brighter.
Dana ist offline   Mit Zitat antworten
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Alt 07.11.2012, 11:12   #2
erwinkfoto
 
 
Registriert seit: 22.05.2007
Ort: NRW
Beiträge: 5.642
Zitat:
Zitat von Dana Beitrag anzeigen
Aber mir fallen wesentlich mehr Geschichten über sehr böse Zuggäste ein, die den armen Bahnmitarbeitern das Leben schwer machen als Geschichten darüber, wie schlimm die Bahn doch ist.

Übrigens eine Sache noch:

Durch meine Bekannte weiß ich, dass sogar schon der Infofluss zum Zug selbst gerne mal gestört ist. Da müsste man wirklich noch etwas dran arbeiten. Das heißt, dass die Zugbegleiter im Zug oftmals gar nichts über andere Züge wissen.

Beispiel: es gab zum Zug meiner Bekannten einen Anschlusszug, den einige kriegen mussten. Der fiel aus, was die Zugbegleiter DIESES Zuges, der ja aus einer völlig anderen Ecke kam, nicht wussten. Sie kamen pünktlich an und wurden dann in ihrer wichtigen Pause von wütenden Reisenden malträtiert, die wollten, dass SIE das in Ordnung bringen. Dabei konnte die Zugbegleitertruppe dafür absolut nichts und es ist auch nicht ihre Aufgabe, dann persönlich für ihre Zuggäste einen anderen Zug zu suchen. Irgendwo hört es dann halt auf.

Man kann sicher ein Buch mit "Geschichten über die Bahn" rausbringen. Aber genauso sicher ein Buch mit "Reisende der Bahn"...und ich wüsste nicht, welches dicker ist...
Also...andere Fahrgäste und ich haben mal ein älterer Schaffner verteidigt (bzw das Leben gerettet) als er ein Paar wütender Fußballidioten meinten, die Bahn zerstören zu müssen und er sie darauf angesprochen hat. Übrigens hatte ihr Team gewonnen!

Bei einem Informationchaos hat mir ein Schaffner die Züge rausgesucht, das fand ich sehr freundlich. Natürlich als ich ICE gefahren bin. Auf Regiozüge oder Sbahnen habe ich nie(98%) ein zuvorkommenden, netten Bediensteter erlebt...

Ansonste stimme ich Andrés Aussage zu.
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ErwinKFoto on FB
The single most important component of a camera is the twelve inches behind it. -A.A.
erwinkfoto ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.11.2012, 11:15   #3
Dat Ei
 
 
Registriert seit: 07.09.2003
Beiträge: 20.078
Moin, moin,

Zitat:
Zitat von erwinkfoto Beitrag anzeigen
Und im Fernverkehr (ab einer gewissen Preisklasse) funktioniert alles um Längen besser.
Das Personal ist auch freundlicher gesinnt und professioneller...
Ergänzung zu den Preisklassen und den Systemen dahinter: die Bahn unterscheidet erstmal grob zwischen Nah- und Fernverkehr. Im Nahverkehr gilt das C-Preissystem (RE/RB), im Fernverkehr das B- (IC/EC) bzw. A-Preissystem (ICE). Die Verbundproblematik lasse ich mal außen vor. Daß Fernverkehrsprodukte im Störfall bevorzugt gemanaged werden, liegt daran, daß die Fernverkehrsverbindungen das Stützkorsett des Fahrplans und des Bahnnetzes bilden.

Zitat:
Zitat von André 69 Beitrag anzeigen
Genau das ist für mich die Kernaussage, und das gilt nicht nur für die Bahn!
Wenn etwas schief geht möchte ich als Betroffener dieser Serviceleistung informiert werden - das ändert zwar nichts daran, daß es ärgerlich ist, aber diese Ausgeliefertheit in ein System, bzw. angewiesen sein auf eine bestimmte Dienstleistung, sich also in Abhängigkeiten zu begeben, macht man eben nur gern, wenn man weiß woran man ist.
Und das gilt auch für entstehende Probleme, die werden dadurch nicht unbedingt schneller behoben, aber Informationen können die Situation entschärfen.
Die Koordination des bundesweiten Bahnnetzes erfolgt aus einem Leitstand heraus. D.h., dort wird koordiniert, welche Maßnahmen an welchen Knoten bei einem Störfall ergriffen werden. Aufgrund der Vernetzung ist das eine heftige Aufgabe - man kann sich vorstellen, was da abgeht. Im Vgl. dazu dürfte der Tower des Frankfurter Flughafens ein Wellness-Hotel sein. Von dieser Zentrale aus geht die Info topdown - die Wege bis zum ZUB sind lang.

In München ist es z.B. m.W. so, daß es den S-Bahn-Fahrern untersagt ist, die Zentrale anzufunken, um sich nach dem Stand der Dinge und der weiteren Entwicklung im Falle einer Störung zu erkundigen. Die Info fließt von oben nach unten, um schlicht den Kopf vor zuviel Anfragen zu entlasten. Kehrseite: der Mitarbeiter vor Ort, am Bahnsteig oder im Zug, kann dem Kunden keine Info geben, so lange sich die Zentrale nicht rührt.


Dat Ei
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"Wer mit Euch ist, ist nicht ganz bei sich."
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Alt 07.11.2012, 11:23   #4
erwinkfoto
 
 
Registriert seit: 22.05.2007
Ort: NRW
Beiträge: 5.642
Zitat:
Zitat von Dat Ei Beitrag anzeigen
Ergänzung zu den Preisklassen und den Systemen dahinter: die Bahn unterscheidet erstmal grob zwischen Nah- und Fernverkehr. Im Nahverkehr gilt das C-Preissystem (RE/RB), im Fernverkehr das B- (IC/EC) bzw. A-Preissystem (ICE). Die Verbundproblematik lasse ich mal außen vor. Daß Fernverkehrsprodukte im Störfall bevorzugt gemanaged werden, liegt daran, daß die Fernverkehrsverbindungen das Stützkorsett [...]
Und genau da liegt ein Kernproblem, denn sind es die Abonenten die jenigen, die Monat für Monat die Bahn aufrecht erhalten und am schlechtesten behandelt werden.

Klasse Statt Masse oder Masse statt Klasse? Hm.
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erwinkfoto ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.11.2012, 11:26   #5
HoSt
 
 
Registriert seit: 13.03.2006
Ort: Idstein
Beiträge: 3.943
Zitat:
Zitat von erwinkfoto Beitrag anzeigen
Und genau da liegt ein Kernproblem, denn sind es die Abonenten die jenigen, die Monat für Monat die Bahn aufrecht erhalten und am schlechtesten behandelt werden.

Klasse Statt Masse oder Masse statt Klasse? Hm.
Der Fernverkehr bringt das Geld um den Nahverkehr zu bezuschussen, neben den Kommunen natürlich...
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Grüße aus dem Taunus
Holger

Kritik und Kommentare zu meinen Bildern sind immer wollkommen, auch im Bildercafé
HoSt ist offline   Mit Zitat antworten
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Alt 07.11.2012, 11:33   #6
Dat Ei
 
 
Registriert seit: 07.09.2003
Beiträge: 20.078
Hey Erwin,

Zitat:
Zitat von erwinkfoto Beitrag anzeigen
Und genau da liegt ein Kernproblem, denn sind es die Abonenten die jenigen, die Monat für Monat die Bahn aufrecht erhalten und am schlechtesten behandelt werden.

Klasse Statt Masse oder Masse statt Klasse? Hm.
also die Bestellung des Nahverkehrs ist erst mal Ländersache. Die Tarife des Nahverkehrs sind genehmigungspflichtig durch die Länder. Nahverkehr ist defizitär und muß durch Zuschüsse subventioniert werden. Weil man das als Aufgabe für das Allgemeinwohl sieht, erfolgt dies auch durch die Staatskasse. Würde man die wahren Kosten des Nahverkehrs auf die Tarife umlegen, dann müßte der Fahrpreis ca. doppelt so hoch sein.


Dat Ei
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Alt 07.11.2012, 11:50   #7
erwinkfoto
 
 
Registriert seit: 22.05.2007
Ort: NRW
Beiträge: 5.642
Ist dennoch abartig teuer und schlecht und dabei zahle ich weniger als Student als der Normalsterbliche zahlt (habe ich als Schüler auch mal zahlen müssen! und jetzt erklär mir einer wieso Studenten weniger als Schüler zahlen? Geht man davon aus dass Studenten weniger Geld als Schüler haben bzw. dass Schüler mehr Geld als Studenten haben? )

Klar wird das ganze subventioniert usw. Aber die Bahn setzt immer ihre Ansprüche durch.

Aber gerade kann ich nicht schreiben. Topographie und Kartographie verlangen mehr Aufmerksamkeit gerade
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ErwinKFoto on FB
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erwinkfoto ist offline   Mit Zitat antworten
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