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#1 |
verstorben
Registriert seit: 11.08.2004
Ort: Woinem
Beiträge: 32.059
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Neben der Kritik an G8 geht es in dem Artikel in Briefform ja genau um das. Die Kombination aus längeren Schultagen und dem "Erwerb von Zusatzqualifikationen", um eine möglichst gute Ausgangsbasis für den Start ins Berufsleben zu schaffen, ist das, was der Autor anprangert. Es ist eine Kritik an der Auffassung mancher, die Kindheitszeit mit möglichst viel Berufsvorbereitung auszufüllen, und ein Aufruf dazu, Zeit auch "unnütz verplempern" zu dürfen.
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.___. (O,o) /)__) █Meine SUF-Bilder / Island-Bilder -"-"-██P.S.: Wissenschaft ist keine Meinung. |
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#2 | |
Registriert seit: 01.10.2005
Ort: Region Hannover
Beiträge: 7.723
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Zitat:
Stephan
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Für mehr Kategorischen Imperativ dieser Tage! |
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#3 |
Registriert seit: 13.12.2007
Ort: Ö; Deutsch-Wagram
Beiträge: 12.395
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Als Lehrer und Vater von 4 Kindern (10,14, 24, 26) kenne ich beide Seiten nur zu gut!
Die Belastung in der Schule ist gestiegen - keine Frage. ABER speziell in Österreich durch eine sog. "Schülerentlastungsnovelle" (Zwei Stunden pro Woche weniger = Ersparnis bei den Lehrergehältern! ![]() Die Hauptbelastung (im Vergleich zu früheren Jahren) kommt aber mMn durch die "Freizeit": was gab es vor 20-30 Jahren? Vielleicht ging man in einen(!) Sportverein oder in die Musikschule. Was ist jetzt? Jeder geht in den Sportverein, in die Musikschule usw. und vor allem gibt es Internet, SMS, Facebook, Computerspiele usw. Ich mache regelmäßig Umfragen bei meinen Schülern wie viel Zeit sie im Internet (zB. Facebook) verbringen. Nahezu alle haben mehr Zeit dafür als für die Schule. Und genau die sagen dann, sie hätten keine "Freizeit". Diese Problem ist kein eindimensionales und schon gar kein Problem der Schule allein. Von uns wird gefordert, dass die Kinder sofort nach der Matura (Abitur) perfekt ausgebildet sind. Und die (Arbeits)-Welt da draußen verzeiht immer weniger an schlechter Ausbildung. D.h. wir, die Lehrer, befinden uns in einer Zwickmühle: geben wir nach und verlangen weniger, geht es den Kindern jetzt besser, dafür haben sie im späteren Leben wesentlich schlechtere Karten - und umgekehrt. Wenn, dann wäre globales Umdenken notwendig! Die Werte, die im Moment hochgehalten werden, aber der Welt (und speziell Europa im Moment) solche Probleme bringen, müssen überdacht werden. Eine generelle Neuorientierung hin zu einer humaneren Gesellschaftsform abseits des Neoliberalismus ist mMn absolut notwendig.
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![]() Geändert von TONI_B (09.12.2011 um 19:19 Uhr) |
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#4 |
Registriert seit: 21.08.2008
Ort: Hessen
Beiträge: 34.964
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Ich empfinde den Brief als sehr polemisch und habe ihn jetzt auch nicht bis zum Ende gelesen.
Für mich würde etwas ganz anderes im Vordergrund stehen: Die Frage, ob wirklich alle die, die aufs Gymnasium gehen, auch wirklich dafür geeignet sind. "Kind, ohne Abi biste nix!"...da fängt es schon an. Dass für manche Kinder die Realschule besser wäre, sehen die Eltern nicht. Und schon tritt Überforderung ein, Stress, die Leistungsbereiche in den Gymnasien gehen dadurch auch nach unten, da ja alle Kinder mitkommen müssen... Das ist nicht einfach nur mit "früher war alles so toll und jetzt machen wir alles kaputt, weil wir zu sehr nach China gucken!" abgetan. Ich sehe das an meinen Klavierschülern. Die, die wirklich gymnasiumgeeignet sind, kommen mit G8 gut klar. Sie haben noch Zeit, jeden Tag zu üben, sie haben noch Zeit, sich mit Freunden zu treffen und Sport nachzugehen, weil sie nicht den ganzen Tag lernen müssen. Aber ich hatte auch schon Kinder, die bei mir am Klavier weinend zusammen gebrochen sind, weil sie dem Druck kaum standhalten konnten. Es gibt nunmal verschiedene Kinder. Manche fassen sehr schnell auf, manche langsamer, manche sind sehr kopfgerichtet, andere sehr praktisch veranlagt...und genau so müsste man meiner Meinung nach das Schulsystem weiter ausbauen, dann gibt es auch keine solchen Überforderungen und solche Briefe sind nicht nötig. UND: man müsste weg vom Klassendenken. "Wie...du gehst NUR auf die Real???"...das ist einfach der falsche Weg, sowohl bei Eltern als auch bei Arbeitgebern. Früher gab es Berufe, die sogar die mittlere Reife bevorzugt haben, heute soll nur noch alles mit Abi gehen? Wenn man da anfängt, mal zu schauen, was geändert werden könnte, macht man die Büchse der Pandora auf, hab ich so das Gefühl. G8 ist sicher kein falscher Weg für die Kinder, die das packen - und das sind viele. Ich unterrichte viele Schüler, die auf dem Gymnasium sind und die meisten sind glückliche Kinder. Zwar ausgelastet, aber durchaus glücklich. Auch früher gab es schon solche Jahrgänge, die eine verkürzte Oberstufe hatten, mein Vater war in so einem. Auch er war schon in der 12. Klasse fertig und es hat ihm keineswegs geschadet. Ein schwieriges Thema insgesamt, das sicher viel Bearbeitung bräuchte, um da richtig durchzublicken.
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Liebe Grüße! ![]() Blowing out someone else's candle doesn't make yours shine any brighter.
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#5 |
Registriert seit: 28.01.2006
Ort: Zwickau
Beiträge: 833
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Hmm ... Also ich habe vor mittlerweile 13 Jahren das sächsische Abitur gemacht. Wir Sachsen hatten schon immer ein Abitur nach der 12. Klasse, und dabei schneiden wir in Vergleichen wie Pisa auf den vorderen Plätzen ab.
Ich könnte mich nicht beschweren, dass ich zu wenig Freizeit gehabt hätte. |
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#6 |
Registriert seit: 10.12.2010
Ort: In Sichtweite der Burg Teck
Beiträge: 2.796
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Hallo,
als Vater von zwei G8-Kindern melde ich mich mal hier auch zu Wort, den Artikel habe ich schon vor langer Zeit gelesen. Das Problem ist nicht, ob man das Abi in 8 ioder 9 Jahren macht, das Problem ist, dass die Politik nicht genug Geld rausrückt, um die Schule sinnvoll zu organisieren. Da wird die Kapazität der Schulhäuser so geplant, dass man von Montags 7:30 bis Freitags 17:00 die Schulstunden verteilen muss, um den Unterricht unterzubekommen, ganz schlimm im Sport. Da werden Schülerströme so geleitet, dass bei uns in den Klassen 5 die Klassenstärke immer 30 oder mehr Schüler beträgt, nach oben nur wenig auf vielleicht 27-28 absinkt. Da gibt es in BaWü faktisch ein Ganztagesgymnasium, die Mensa wird bei 1.300 Schülern aber nur für 200 Essen ausgelegt, gekocht wird von den Eltern. Da wurde zu wenig Zeit in die Planung des Stoffes gesteckt mit dem Argument, das der Selbstverantwortung der Schulen zu überlassen. Nur haben weder die Stunden noch das KnowHow es zu organisieren. So kommt, dass meine Söhne bestimmte Zeitformen in Englisch durchnahmen, bevor sie in Deutsch behandelt werden. Mein jüngerer Sohn hatte in der Klasse 6 auf einmal englische Satzstellungen im Deutschaufsatz. Nun ja dafür hat er ja in Klass 3 mit Englsciuh angefangen. So kommt dass in Phyisk manche Themen zweimal angefangen werdenn müssen, weil zum Rechnen die mathematischen Grundlagen erst später kommen. So kommt, dass man um den Zeitdruck zu nehmen neue eingeführte Stunden wie Lerntechniken etc. wieder streicht, aber nicht den Stoff entrümpelt. Weil der Stoff des späteren landeseinheitlichen Abiturs muss ja am Ende durchgenommen sein Da werden neue Fächer im Bereich Informatik eingeführt, aber keine Lehrer adäquat ausgebildet. Durch die zurückgehenden Schülerzahlen kommt eh zu wenig Auffrischung durch Junglehrer an die Schulen. Da werden zum Teil 9-10 Schulstunden an einen Tag gepackt, dass aber nach spätestens 6 Stunden an dem Tag nichts zusätzlich aufgenommen werden kann ohne anderes zu verdrängen interessiert die Pädagogen keine Spur. Die Fächer so anordnen, dass man Wissenfächer und Fächer wie Sport oder Musik an den richtigen Zeitpunkt am, Tag positioniert geht nicht, zu weing Räume, zu wenig Lehrer. Manchmal habe ich den Eindruck, dass unsere Politiker gar nicht daran interessiert sind die Schule sinnvoll und stetig wieterzuentwicklen, sondern daran mit einen vorgegeben Budget auszukommen und im Ranking der Bundesländer nicht ganz hinten zu stehen. Ob G8 oder G9 ist da eigentlich nebensächlich. Hans |
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#7 | ||||
Registriert seit: 16.01.2004
Beiträge: 6.503
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Moin,
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das ist soweit allerdings richtig. Nebenkriegsschauplatz zur genehmen Ablenkung ![]()
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#8 |
Registriert seit: 19.04.2008
Ort: -.-.-.
Beiträge: 1.622
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Ich persönlich glaube das die Verkürzung der Gesamtschulzeit um 15% von einigen Schülern nicht mehr verkraftet wird. Die Anforderungen sind sehr hoch.
So blöd das klingt, es wird mehr Verlierer geben, mehr Schüler die es einfach nicht mehr packen und vielleicht hierdurch einen ersten Knacks bekommen. Nun das ganze steht mir noch bevor: meine Tochter ist nächstes Jahr soweit... Ich hoffe ich kann Ihr die notwendige Unterstützung geben.
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Gut geh´n Oliver Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit. Das wichtigste beim Fotografieren ist und bleibt das Auge und die Idee im Kopf. Alles andere ist Plastik, Glas und Elektronik. Honeste vivere, alterum non laedere, suum cuique tribuere |
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#9 | |
Themenersteller
Registriert seit: 12.07.2005
Beiträge: 16.214
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Zitat:
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Gruß Guido A-Mount lebt! Es kommt anders wenn man denkt. |
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#10 |
Registriert seit: 31.05.2006
Ort: Dresden
Beiträge: 2.237
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Mich wundert immer, wie sehr man den eigenen Blickwinkel verengen muss, um das Problem auf G8 vs. G9 zu reduzieren.
Es gab in Sachsen nie ein G9, dennoch finden dort Zentral-Abis auf dem Niveau von Baden-Würtemberg (die Prüfungen lehnen sich daran an) statt. Und das komische: Niemand findet was dabei. Das Problem kann also nicht prinzipiell an G8 liegen, sondern daran, dass es schlecht umgesetzt und einfach nicht gewollt ist. Backbone
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Photography is a means of ordering the world around us. (John Shaw) |
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