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#11 |
Registriert seit: 25.03.2006
Ort: Essen
Beiträge: 537
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Ich finde den Beitrag sehr erhellend und wichtig. Vor allem, weil ich ihm aus zwei Perspektiven zustimmen kann ...
zu 1.: Ein befreundeter professioneller Fotograf (Spezialgebiet Produktfotografie) hat mit seiner damaliger "Topkamera" von Sigma Bilder produziert, die keinerlei Konzept, einen bis heute unentfernbaren Farbstich und keinerlei Flair haben. Die Bilder waren sozusagen sein Hochzeitsgeschenk an mich und damit kostenlos. Die Erwartungen unsererseits waren zwar nicht hoch, wurden aber problemlos weit unterlaufen. Fazit: Wie haben uns nicht gefragt, wer da fotografiert, haben gedacht, wir sparen Geld und waren und sind bis heute davon maßlos enttäuscht. Und sind damit mindestens zu 50% selbst schuld. zu 2.: Auch aus dieser Erfahrung (1.) heraus, habe ich selbst vor 11 Jahren eine Anfrage als Hochzeitsfotograf angenommen. Ich fotografiere privat Menschen mit Schwerpunkt Porträt, habe zwei Jahre Fotografie an einer Kunsthochschule studiert und fotografiere beruflich für einen Reiseveranstalter Pressebilder der Firma, Hotels und Zielgebiete in Assistenz und Kooperation mit einer gelernten Fotografin. Die Hochzeit habe ich mit meiner Frau als Assistenz "gewuppt". Die Bilder waren ansehnlich aber für heutige Standards nicht gut genug, das Paar zufrieden, das ausgehandelte "Honorar" von 300,- war nicht nur hart erarbeitet sondern auch ein Witz. Meine Frau und ich waren von morgens 7:30 bis nachts 24:00 auf den Beinen und am darauffolgenden Tag zu nichts mehr zu gebrauchen. Schwere Beine und nicht nur allein vom Aufheller halten, sondern stehen, stehen, stehen - rennen - neue Orte suchen. Reagieren, beobachten, Technik checken usw. Das ist, wenn man es ernst nehmen will ein Knochenjob. Ganz abgesehen von dem ganzen Tag danach am Rechner sichten, auswählen, bearbeiten. Und man man macht Fehler, wenn man das noch nie gemacht hat: Meine A900 hat damals die wunderbare Akustik der gothischen Kirchen voll ausgenutzt und immer wieder stand ich für Sekunden voll in der Aufmerksamkeit aller - klack-klack-klack. Nicht zu reden von ihrer schon damals kritischen High-ISO-Fähigkeiten, die in dem dunklen Bau die EBV hart an die Grenzen brachte. Die völlig falsche Kamera für die Anwendung. Fazit: Ich finde Niels' Beitrag extrem wertvoll für alle, die sich an einen solchen Auftrag heranwagen wagen wollen. Threads, in denen für das bevorstehende Hochzeitsshooting über mehrere Seiten Objektivtipps und Einstellungsvorgaben diskutiert werden, gehen am Thema vorbei. Es geht auch darum, aber auch um so viel mehr. Einfühlungsvermögen, Organisationstalent, Überblick und viel Kommunikation vor und während dem Einsatz und einen guten Bezug zum Hochzeitspaar. Körpereinsatz und Gespür für die Situation sollten nicht fehlen. Ich habe heute eine Studiogemeinschaft mit zwei jungen Hochzeitsfotografen, die einen großartigen Job machen und denen ich alle Anfragen an mich weiterleite. Denn ich bin 25 Jahre älter, gehe eigentlich gar nicht so gerne auf Partys und komme gerade von einem Wochenende intensiver Hotelfotografie wieder, nach dem ich mich frage, wie lange ich sowas noch machen kann. P.S.: Ich habe nichts gegen Geschäftslinks, vor allem, wenn sie direkt mit dem Thema zu tun haben. Vor allem sehe ich nicht, dass sich Niels irgendwie damit "empfehlen" wollte. Für mich unterstreicht das nur, dass hier jemand von etwas spricht, von dem er Ahnung hat. |
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#12 | |
Themenersteller
Registriert seit: 19.01.2009
Ort: Frankfurt
Beiträge: 259
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Danke für den Hinweis. Das letzte Mal habe ich die Regeln vor ... ich weiß nicht wann gelesen. Aber ich glaube, das muss so 2009 gewesen sein.
Meine Zielgruppe findet sich ohnehin hier nicht. Den Link habe ich nur untergebracht (und das schon vor langer Zeit), weil auf meiner kommerziellen Seiten nun auch Fotos zu sehen sind. ![]() Anyway. Nehme ich dann natürlich raus. Das juckt mich wirklich nicht. Zitat:
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#13 | |
Themenersteller
Registriert seit: 19.01.2009
Ort: Frankfurt
Beiträge: 259
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Zitat:
Bei mir läuft es anders. Ich rede mit meinen Brautleuten im Vorfeld und bitte sie abzuklären, ob ich alles fotografieren darf. Wenn nicht, müssen sie das entweder hinnehmen oder die Kirche/das Standesamt wechseln. Und jetzt rate, für was sich die meisten entscheiden? Genau. Letzteres. Übrigens sind katholische Trauungen weit entspannter, als protestantische. Bei Ersteren habe ich die coolsten Pfarrer erlebt. |
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#14 |
Registriert seit: 23.06.2004
Ort: Rosenheim
Beiträge: 1.392
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Ja, ich hatte vor einem Jahr den Fall, dass die Fotos vom Profi ok waren, die EBV aber eigentlich nicht vorhanden so dass ich dann das Milchglas/Grauschleier entfernt habe.
Aber ich finde das umgekehrte Phänomen interessant, Amateure die von Freunden und Bekannten für lau für Hochzeitsfotos eingespannt werden und die aus Freude für diese Auszeichnung extra für das Event Equipment anschaffen/mieten wollen und sich einen Riesenstress machen um ja auch die Erwartungen der Brautleute für dieses wichtige Ereignis zu erfüllen. Nach meiner Wahrnehmung wurden diese Erwartungen von den Amateuren aber eher übererfüllt als enttäuscht. Auf der anderen Seite aber, es wurde hier auch erwähnt ist zum einen der Hochzeitstag ein Knochenjob und auf der anderen Seite die Arbeit vom überspielen der Fotos auf den Rechner bis zur Übergabe der Fotos auch nochmal ganz schön Arbeit. Ich selbst habe aber immer wieder die Erfahrung machen dürfen, dass die Wertschätzung für die Mühe und aufgewendete Zeit nicht wirklich wertgeschätzt wurde durch das Brautpaar. Deswegen fotografiere ich (ausser für enge Freunde/Familie) nur noch gegen gemeinnützige Spende um das "Was nichts kostet ist nix wert" zu vermeiden |
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#15 |
Registriert seit: 23.06.2004
Ort: Rosenheim
Beiträge: 1.392
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Also Nachstellen von Kernszenen ist entweder durch Pfarrer bedingt, ansonsten würde ich es als eher peinlich für mich als Fotografieren empfinden weil ich es nicht während der Zeremonie hinbekommen habe
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#16 | |
Registriert seit: 03.06.2010
Ort: Thurgau, CH
Beiträge: 2.411
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Zitat:
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__________________
http://www.chefbossfoto.com |
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#17 |
Registriert seit: 21.11.2016
Beiträge: 1.790
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#18 | |
Registriert seit: 02.04.2019
Ort: Lübeck
Beiträge: 1.198
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Zitat:
![]() Ich bin ja einer der letztens Anfragenden, insofern ist es ja nur recht und billig, wenn ich darauf mal meine Situation und Position kundtue. Ich weiß nicht, ob Hochzeitsfotografie tatsächlich die "Königsklasse" ist, denn wechselnde Lichtverhältnisse bei nicht wiederholbaren Momenten gibt es auch anderenorts. Sicherlich stimmt, dass die Erwartungshaltung der Auftraggeber eine besonders emotioniale ist. Ich bin mir der besonderen Verantwortung, die ich in dieser Situation habe, sehr wohl bewusst. Aber das ist nicht die erste Situation, in der ich für das "emotionale Empfinden" anderer Leute eine ziemliche Verantwortung getragen habe oder als "kurzfristiger Zulieferer ohne hinreichenden Background" trotzdem einen wichtigen Anteil am Erfolg oder Misserfolg einer Veranstaltung hatte. Gerade deshalb bereite ich mich sehr intensiv und im Rahmen des Möglichen möglichst umfangreich auf das Bevorstehende vor. Das ist auch kein Stochern im Nebel für mich. Tatsächlich habe ich vor wenigen Jahren selbst erst geheiratet. Und gerade deshalb habe ich mich ja auch nicht darauf beschränkt, hier etwas ins Forum zu schreiben, sondern ich habe mich (nachdem mich die Anfrage ereilt hat) auch noch mal sehr umfangreich mit meinem damaligen Fotografen (der das beruflich macht) ausgetauscht. Außerdem habe ich am letzten Wochenende - schon länger geplant - an einem Workshop teilgenommen, das mir noch einmal geholfen hat (Portraitfotografie) und bei dem ich im Anschluss auch noch mal sehr intensiv mit dem dortigen Fotografen geredet habe. Außerdem werde ich in dieser Woche nicht nur mit den Brautleuten besprechen, sondern auch mit den Trauzeugen. Ja, viele Momente bei einer Hochzeit sind für den Fotografen so nicht planbar. Aber genau deshalb ist für mich die Vorbereitung und "der Plan" wichtig. Mit dem Plan befreie ich mich gedanklich vom "Normalfall" und bekomme den Kopf frei für die Situation, in der ich auf das "Unplanbare" reagieren muss. Der Hinweis, erstmal einige Male als 2nd Shooter mitzugehen, ist sicherlich gut, aber in meinem Fall eher "nutzlos", denn die Hochzeit wird leider schon recht bald sein. Es fehlt also schlicht die Zeit, vorher noch ein paar Hochzeiten mit einzischrieben. Das ist auch eigentlich gar nicht so geplant gewesen, nur ist leider der eigentlich geplante Fotograf (befrendeter Hobbyfotograf vor Ort) leider kurzfristig ausgefallen, und Budget für einen Profi gibt es leider nicht. Ja, es heiraten auch Leute, die sehr spartanisch leben müssen und dennoch gerne heiraten würden, aber dennoch gerne Fotos ihrer Hochzeit hätten. Ja, die Brautleute haben Erwartungen. Es geht um einen der wahrscheinlich emotionalsten Momente ihres Lebens. Und genau deshalb haben wir auch schon miteinander darüber gesprochen, welche Erwartungen ich davon erfüllen kann. Aber man kann es auch so sehen: wenn ich es nicht mache, werden sie wahrscheinlich keine Bilder haben, denn den anderen "Kameraherumtragern" in ihrem Umfeld trauen sie die Sache nicht zu - bzw. müssten auf so einen Fotografen zurückgreifen. Und dann ist doch die Frage, ob ich das Brautpaar diesem Schicksal aussetzen will.
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"Die ersten 10.000 Bilder sind die schlechtesten" - wahlweise Henri-Cartier Bresson, Jackson Pollock oder Helmut Newton zugeschrieben Geändert von DerGoettinger (16.08.2021 um 14:46 Uhr) |
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#19 |
Registriert seit: 09.07.2013
Ort: Baden bei Wien
Beiträge: 909
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Egal wie man es dreht und wendet, es wird sowohl bei sogenannten Amateuren und bei den Profis gute und weniger gute Fotografen geben.
Ich gehe mal davon aus, daß auch der TO einmal irgendwo angefangen hat und auch schon mal den ein oderen anderen Moment verpaßt hat. Früher war das insofern sehr schmerzhaft, da es kaum Menschen gab die selbst fotografiert haben. Heute wo eh schon jeder trotzdem noch mit den Handy mit filmt oder fotografiert wird es auch den ein oder anderen Schnappschuß geben der Freude macht.
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LG Paul https://www.eyeem.com/u/duffy2512 https://www.instagram.com/duffy_2512_public/ https://youpic.com/paulduck2512/ |
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#20 | ||
Registriert seit: 20.06.2020
Ort: Nordwestmecklenburg
Beiträge: 523
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Zitat:
![]() Ein erfahrener Fotograf kriegt das hin. Aber in der Mehrheit tauchen bei uns Amateure auf, die durchaus dankbar für das Nachstellen sind. Ich würde es also nicht allzu sehr verteufeln. Bei Trauungen ist es einfacher, weil man von beiden Seiten des Altars ziemlich freie Sicht auf Pastor und Paar hat, da ist viel Raum, so dass ein sich bewegender Fotograf da nicht weiter stören würde. Zitat:
Der Wechsel der Location, weil man in einer Kirche fotografieren darf und in einer anderen nicht: kann man machen. Dazu hab ich meine eigene Meinung, die ich hier nicht zur Diskussion stelle. Wir haben wenig Trauungen, aber die, die es in unserer Kirche wollen, haben einen Bezug zu eben dieser Kirche und zum Ort und machen ihre Fotos dann eben hinterher. Andere Kirchen in der Region sind ausgesprochene "Hochzeitskirchen", weil so klein und niedlich oder am Meer oder was weiß ich, da nehmen die Trauungen schon fast touristische Züge an und ja, da braucht es von Pastor und Küster klare Ansagen und Regeln, um nicht völlig zur reinen Dienstleistung zu verkommen. Denn das, und das wird gern vergessen, sind wir nun mal nicht.
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Glaub nicht alles was Du denkst. Liebe Grüße aus Mecklenburg! |
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