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Alt 20.07.2021, 09:34   #111
Ernst-Dieter aus Apelern
 
 
Registriert seit: 10.02.2005
Ort: 31552 Apelern
Beiträge: 19.572
Dies mal als Tipp verstehen, die Seite ist gut verständlich!
http://www.unwetterzentrale.de/uwz/
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Alt 20.07.2021, 10:09   #112
Rudolfo
 
 
Registriert seit: 23.02.2014
Ort: Oer-Erkenschwick
Beiträge: 1.003
Zitat:
Zitat von Ernst-Dieter aus Apelern Beitrag anzeigen
Traurig ist es ,dass manche Gemeinden nicht mehr mit Sirenen ausgerüstet sind.
Unsere Gemeinde ist mit Sirenen ausgestattet. Sie wurden vor einigen Jahren auch getestet. Es waren einige defekt und wurden dann repariert.
Nur was soll die Bevölkerung mit diesen Sirenen im Ernstfall anfangen? Wer kennt die Signale? Was ist dann zu tun?

Wenn man die Signale für NRW recherchiert, gibt es ein Signal für den Katastrophenfall:

Warnung
Gleichbleibender Ton über drei Minuten; im Katastrophenfall. Fordert die Bevölkerung auf, in Keller oder andere sichere Räume zu gehen, Fenster zu schließen und das Radio einzuschalten. Auf weitere Durchsagen warten.


Im Ahrtal fiel gleich zu Beginn der Hochwasserwelle der Strom aus. Das Handynetz war vielerorts ebenfalls gestört. Wenn Sirenen keine Notstromversorgung haben, sind sie ebenfalls ausgefallen. Außerdem muss ja irgendjemand die Gefahr erkennen und die Sirene auslösen. Der Rat in den Keller zu gehen, wäre im Hochwasserfall absolut tödlich gewesen. Wer hat schon ein batteriebetriebenes Radio zur Hand? Radiosender haben ja auch erst mit der Berichterstattung angefangen, als die Katastrophe bereits begonnen hatte. Da war es bereits zu spät.
Ein solch allgemeines Sirenensignal ist m.M.n. für diesen Notfall nicht geeignet.

Wie schnell das Hochwasser kam, hat eine Betroffene geschildert. Sie war mit ihrem Hund in Flussnähe spazieren. Bereits eine Stunde später hat dort das Hochwasser eine Höhe von 2m erreicht gehabt. Die Frau hatte sich zum Glück rechtzeitig in Sicherheit bringen können.

Ich bin gespannt, welche Lehren aus der Katastrophe gezogen werden.
__________________
Grüße
Rudolf
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Alt 20.07.2021, 14:26   #113
awdor
 
 
Registriert seit: 22.07.2011
Beiträge: 1.094
Zitat:
Zitat von Rudolfo Beitrag anzeigen

Im Ahrtal fiel gleich zu Beginn der Hochwasserwelle der Strom aus. Das Handynetz war vielerorts ebenfalls gestört. Wenn Sirenen keine Notstromversorgung haben, sind sie ebenfalls ausgefallen. Außerdem muss ja irgendjemand die Gefahr erkennen und die Sirene auslösen. Der Rat in den Keller zu gehen, wäre im Hochwasserfall absolut tödlich gewesen. Wer hat schon ein batteriebetriebenes Radio zur Hand? Radiosender haben ja auch erst mit der Berichterstattung angefangen, als die Katastrophe bereits begonnen hatte. Da war es bereits zu spät.
Ein solch allgemeines Sirenensignal ist m.M.n. für diesen Notfall nicht geeignet.

Ich bin gespannt, welche Lehren aus der Katastrophe gezogen werden.
Es gab bereits am 10.7. dringliche Warnungen aus England an die Bundesregierung. Da hätte man reagieren können. Erst am 13.7. kamen erste Reaktionen. Herr Schuster war in Urlaub und schrieb ein paar e-mails. Frau Merkel in USA um sich gefühlt ihren 100. Doktorhut abzuholen Hinterher alle relevanten Politiker im großen Tross in die Gebiete fahrend und die Arbeiten behindern. Tv versucht die Wahlen für die Grünen zu retten. Hochwasserzustände dieser Art gibt es ja schon seit 14. Jahrhundert. Das darf nicht unter die Leute. Also mehr CO2 einsparen war das Gebot der Stunde, dann kann so etwas nicht mehr geschehen Der WDR hat sich mit der Berichterstattung Zeit gelassen, bis zum Donnerstag. Die Wetterberichte im TV waren auch nichtssagend. Wer weiß, dass 200 l/m2 200 mm Höhe sind und wie sich das auf schrägem Gelände in Tallage auswirkt?
Es wurde wohl verzögert und gewartet, bis es zu spät war. Keiner traute sich wohl, die Wahlkämpfe zu stören, hätte ja seinen Job kosten können. Man darf doch die Leute nicht beunruhigen. Helmut Schmidt damals hat einfach gemacht. Er hat die Bundeswehr eingesetzt, ohne zu fragen. Das waren noch Kerle.
Handynetze waren schon vor der Flut ein Witz, Internet sowieso.
Ich war Sonntag am Ort, wo ich 40 Jahre glücklich immer hingefahren bin. Der gesamte Campingplatz ist von einer 4 m hohen Flutwelle total abgeräumt worden. Zu sehen ist nur noch ein Trümmerfeld. Wohnwagenteile hängen in den Bäumen. Ähnlich war es nur im 2. Weltkrieg, als ich im Keller verschüttet war und meine Heimatstadt in Trümmern lag.
Welche Lehren gezogen werden? Na, kennen wir doch ! 16 Jahre aussitzen genügen doch.

Grüße
Horst

Geändert von awdor (20.07.2021 um 14:29 Uhr)
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Alt 20.07.2021, 14:48   #114
Ernst-Dieter aus Apelern
 
 
Registriert seit: 10.02.2005
Ort: 31552 Apelern
Beiträge: 19.572
Gebe Dir in allen Punkte recht. Man wird meiner Meinung nach zumindest abwarten bis etwas Gras über die Sache gewachsen ist.Hilfen werden schnell und wohl auch ausreichend kommen. Wirklich Konsequenzen zu ziehen von den Behörden und Politikern sehe ich als eher unwahrscheinlich an, mag mich aber täuschen. Der Schwarze Peter wird immer weiter gereicht werden. Ausnahme Matthias Platzeck beim Oder Hochwasser. Leider konnte er damals nicht mehr machen, da er einen Schlaganfall erlitten hat.
Meine persönlichen Erfahrungen, zumindest haben Wir Betroffene hier vor Ort vor ein paar Jahren mit einer Petition im niedersächsischen Landtag etwas Erfolg gehabt.
Einen Krisenmanager wie Schmidt 1962 sehe ich nicht.
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Geändert von Ernst-Dieter aus Apelern (20.07.2021 um 14:56 Uhr)
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Alt 20.07.2021, 15:18   #115
BeHo
verstorben
 
 
Registriert seit: 11.08.2004
Ort: Woinem
Beiträge: 32.059
Horst, ich kann Deinen Frust durchaus verstehen. Dich hat es anscheinend von den hier Schreibenden am schlimmsten getroffen. Ich glaube aber, dass Du vielleicht noch mehr als ein paar Nächte zum drüber schlafen brauchst, um nicht vorschnell Schuldzuweisungen zu machen.

Neben dem Wiederaufbau wird es wohl auch noch eine längere Zeit dauern, um das alles aufzuarbeiten.

Helmut Schmidt hatte damals eigenständig und im Nachhinein wohl gut gehandelt, nachdem die Katastrophe eingetreten war.

Vor schwersten Regenfällen und potentiellen Gefahren starken Hochwassers wurde schon zwei Tage vor Eintreten der Katastrophe gewarnt. Dass es so extrem werden würde, hatten wohl die allerwenigsten - auch hochwassererfahrene Einwohner - vermutet. Wie hoch die Pegel stiegen, weiß man oft gar nicht, da die Messstellen für solche Extreme gar nicht ausgelegt waren.

Es ist eine furchtbare Katastrophe. Ich trauere gerade jetzt, während ich hier schreibe, mit den Leuten, die Mitmenschen verloren haben, und hoffe, dass möglichst allen Betroffenen geholfen werden kann.

@Horst: Bleib stark und weiterhin so positiv denkend, wie wir Dich hier kennenlernen durften.
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(O,o)
/)__) Meine SUF-Bilder / Island-Bilder
-"-"-██P.S.: Wissenschaft ist keine Meinung.
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Alt 20.07.2021, 15:30   #116
Robert Auer
 
 
Registriert seit: 17.11.2012
Ort: Schwerin
Beiträge: 6.811
Ohne mich in die hier laufende Diskussion einmischen zu wollen, möchte ich auf diesen m.E. interessanten Bericht hinweisen: https://www.msn.com/de-de/nachrichte...edgdhp&pc=U531
__________________
robert uer

Grüße aus Schwerin, der romantischen Sieben-Seen-Stadt in Ostsee-Nähe
(=> nur ~30km zur German Riviera )
Robert Auer ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.07.2021, 17:21   #117
Rudolfo
 
 
Registriert seit: 23.02.2014
Ort: Oer-Erkenschwick
Beiträge: 1.003
Ich habe den Bericht gelesen.
Der Vorschlag des Hochwasserforschers, alle Menschen mit Hilfe von Handyapps zu warnen, ist leider auch kein Allheilmittel. Im Ahrtal war das Handynetz nicht präsent. Viel wichtiger ist es zu untersuchen, warum bei uns viele Menschen Warnungen nicht ernst nehmen. Es gab ja reichlich Wetterwarnungen. Warum sehen wir keine Risiken, wenn bereits alle Zeichen auf Sturm stehen? Warum gehen die einen ruhig ins Bett, während sie eigentlich sofort flüchten sollten? Warum zerfliesen wiederum andere vor Angst, wenn sie von weit entfernten Einbrüchen hören?

siehe hierzu auch den Artikel:
Forscher: Darum fällt es den Deutschen schwer, Risiken und Warnungen richtig einzuschätzen
Die Kommentare zum Artikel zeigen auch die Meinungsvielfalt.

Als die meisten Menschen noch UKW-Radios benutzten, konnten sie jederzeit die Katastrophenmeldungen abhören.
Die Telefonanschlüsse der Deutschen Post waren aus Kupfer und hatten eine eigene Stromversorgung, die auch dann noch funktionierte, wenn im Ort das allgemeine Stromnetz ausgefallen war. Damals in den Zeiten des sogenannten kalten Krieges, besaß jede Ortschaft noch eine Sirene.

Was haben wir heute?
Eine hochempfindliche digitale Infrastruktur, die ständig Tag- und Nacht gewartet werden muss. Vor kurzem waren im Kreis Recklinghausen viele Internet und Telefonverbindungen tot, weil mal wieder ein Hauptglasfaserkabel beschädigt wurde. Gibt es denn keine Redundanzen? Wieso vertrauen wir einer so empfindlichen und angreifbaren Technik so bedingungslos? In Coranazeiten wurde uns vor Augen geführt, wie fragil Lieferketten sind. Was machen wir, wenn die Ersatzteile für unser digitales Netz nicht lieferbar sind? Was machen die Autobauer, wenn die Motorsteuerungen nicht lieferbar sind? Was machen wir, wenn ein Virus ganze Firmenketten, Krankenhäuser, Verwaltungen usw. lahmlegt.

wie immer: einen auf Spassgesellschaft und Schuld hat immer der andere.
__________________
Grüße
Rudolf
Rudolfo ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.07.2021, 19:12   #118
Robert Auer
 
 
Registriert seit: 17.11.2012
Ort: Schwerin
Beiträge: 6.811
@Rudolfo: Alles richtig was du ausführst. Aber in dem von mir verlinkten Bericht ist ja bereits vieles von deinen Anmerkungen berücksichtigt, insofern sehe ich deine Hinweise als Ergänzung.

Ich bin dann hier wieder raus und bitte um möglichst viele Geldspenden an die einschlägigen Hilfsorganisationen bzw Initiativen und bundesweit zügige Umsetzung vieler Infrastruktur gegen Hochwasser.
__________________
robert uer

Grüße aus Schwerin, der romantischen Sieben-Seen-Stadt in Ostsee-Nähe
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Robert Auer ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.07.2021, 19:41   #119
Ellersiek
 
 
Registriert seit: 07.12.2006
Ort: Hiddenhausen
Beiträge: 6.008
Zitat:
Zitat von Rudolfo Beitrag anzeigen
...Gibt es denn keine Redundanzen? ...
Das war eigentlich einer der Grundideen, die hinter der Entwicklung des "Internets" standen.

Zitat:
Zitat von Rudolfo Beitrag anzeigen
...Was haben wir heute?
Eine hochempfindliche digitale Infrastruktur, die ständig Tag- und Nacht gewartet werden muss. ... Wieso vertrauen wir einer so empfindlichen und angreifbaren Technik so bedingungslos?...
So hart das klingen mag: Alles eine Frage des Geldes. Mit den damaligen Ansprüchen an das Telefonnetz* wäre das heute zum einen technisch anspruchsvoller und auch recht teuer. Solange alles gut geht, wird eine Sicherheitsebene nach der andere "abgebaut", in den Hintergrund gedrängt.

Sicherheit kostet Geld, und je technisierter alles ist, umso mehr Geld. Ob jeder bereit ist, dafür viel Geld auszugeben?**


Zitat:
Zitat von Rudolfo Beitrag anzeigen
...Was machen wir, wenn die Ersatzteile für unser digitales Netz nicht lieferbar sind? Was machen die Autobauer, wenn die Motorsteuerungen nicht lieferbar sind?...
Das ist ja heute schon so und im jeweiligen Fall sind das unter Umständen wirtschaftliche Totalschäden. Klingt ebenfalls hart, ist aber die Realität.

Wo wäre die Alternative? Viele Ersatzteile auf Vorrat produzieren oder weniger Vielfalt und Wandel. Das wird allerdings auch wenig Gegenliebe finden.

Ich teile deine Bedenken und mag nicht alles sofort als wirtschaftlichen Totalschaden aufgeen, nur weil es nicht mehr perfekt funktioniert. Ich nutze, durchaus mit Erfolg, das Ersatzteillager ebay-kleinanzeigen. Erst gestern habe ich für meine über 20 Jahre alte Miele***-Mikrowelle ein "neues" Bedienteil gefunden: 30,- Euro, inkl. Versand****

Vor drei Monaten eine Original-Ersatzgabel für mein fast vierzig Jahre altes Fahrrad.

All denen, die es zur Zeit gebrauchen können, wünsche ich viel Kraft und Unterstützung und dass die Zukunft für sie eine gute Lösung finden wird.
Ralf

* Ausfallsicherheit, Unabhängigkeit, ...
** Wenn er vorher gewusst hätte, dass er damit Menschenleben hätte retten könen: Sicher hätte er das.
*** Das Tastenfeld ist ansich eine Fehlkonstruktion und ein Armutszeugnis für Miele (ja, es ist kein Zukaufteil von Miele sondern von denen entwickelt): Kunststofffederstege, die leicht brechen. Beschriftungen, die ruckzuck verschwunden waren.
**** Wenn es den ankommt.
__________________
"Wer immer die Wahrheit sagt, kann sich ein schlechtes Gedächtnis leisten" (Theodor Heuss). "Erinnerungen, die noch nicht stattgefunden haben, sind umgehend nachzuholen" (Matthias Brodowy)
"Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe": Was für eine Jahreslosung! Da kann dieses Jahr nur gut werden!
Ellersiek ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.07.2021, 00:21   #120
steve.hatton
 
 
Registriert seit: 08.04.2009
Ort: Neusäß (BY)
Beiträge: 14.528
Zitat:
Zitat von Rudolfo Beitrag anzeigen
Ich habe den Bericht gelesen.
Der Vorschlag des Hochwasserforschers, alle Menschen mit Hilfe von Handyapps zu warnen, ist leider auch kein Allheilmittel. Im Ahrtal war das Handynetz nicht präsent......
Das Netz funktionierte doch vor(!) dem Hochwasser, also wären eine Warnung sehr wohl möglich/hilfreich/lebensrettend - wenn das Wasser oder die Schlammlawine die Stromverteilerkästen weggespült hat, muss man auch nicht mehr warnen.
__________________
Gruß aus Bayern

Steve
steve.hatton ist offline   Mit Zitat antworten
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