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Startseite » Forenübersicht » Kreativbereich » Bildercafé » Fotowettbewerb: Das arrangierte Bild - Endet am 12.09.2014
 
 
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Alt 23.10.2014, 07:50   #24
lubografie
 
 
Registriert seit: 04.06.2014
Ort: Hannover
Beiträge: 191
Nur mal so (im Ruhrgebiet fangen solche Dinge immer mit „Hömma“ an):

Mein Foto war wohl mit das Schwächste in dem Wettbewerb. Ein paar Worte zur Entstehung:

Als damals alle vom „Weltuntergang“ sprachen, weil der Maja-Kalender endet und irgendwie klar war, dass es anders kommen sollte, wollte ich die Welt im Foto wirklich untergehen lassen. Endzeitszenarien liegen mir allerdings nicht so. Bin wohl sensibel. Also habe ich die Welt im wahrsten Sinne untergehen lassen – als Zeitung im Wasser.

Als weiteres Stilmittel, habe ich natürlich sw verwendet und ein Fisheye, verstärkt die Symbolik noch durch den gebogenen Horizont. Alles wohl durchdacht! Das an dem Tag Wladi Putin wegen etwas anderem auf dem Titelbild zu sehen war und seine Politik auch halbwegs mit einem Weltuntergang (wie wir aktuell sehen) in Verbindung gebracht werden kann, fand ich persönlich großartig und machte mein Arrangement fast perfekt!

Das alles in einem virtuellen Medium zu sehen und zu erkennen, ist natürlich nicht leicht. Und erwarte ich auch nicht wirklich. Bilder werden sich 1-3 Sekunden angeschaut, dann folgt meistens das Nächste. Aber in einem Foto-Wettbewerb, von einer „Fachjury“… nun ja.

An dem besagten Tag, es war auch noch ein Freitag, musste ich natürlich arbeiten. Zwar nur bis mittags, aber meine Idee wollte ja noch umgesetzt werden. Es war arschkalt. Also vor der Arbeit erstmal eine Zeit-ung organisieren… shit, die haben keine Zeit. Nur Bildzeitung. Juti, zum nächsten… selbiges. Man, man, das fängt ja gut an. Auf meinem Arbeitsweg liegen drei Tankstellen. Die erste hatte zumindest eine „Zeit kompakt“, die zweite nüschts und an der dritten habe ich mir dann ein Frustbrötchen gekauft. Der Kaffee dazu war der eines Untergangs aber wiederum ebenbürtig – kräftig und scheußlich.

Während der Arbeit bin ich sämtliche Dinge immer wieder durchgegangen. Die Ausrüstung lag unter meinem warmen Schreibtisch. Auf dem Heimweg habe ich im Supermarkt dann endlich noch eine Zeit bekommen. Eine! Damit fallen irgendwelche Tests aus. Mit dem Rad dann zum See. Hatte ich schon erwähnt, dass es arschkalt war? Der Himmel ließ auch nur wenig Sonne durch… vielleicht war das doch alles keine so gute Idee?!

An einer ruhigen Stelle mit Steg, habe ich dann meine Base aufgebaut. Den Platz hatte ich mir am Wochenende zuvor bei einem Spaziergang ausgeguckt. Ein paar Testaufnahmen mit dem Objektiv, Titelblatt zurecht gerissen und dann kam der große Moment: hinein damit ins Wasser.

Denkste, das Dingen schwamm auf der Oberfläche. Eine Minute, zwei… vier… nada. Verdammt. Ein leichter Wind kam auf und mein Zeitungs-Böttchen machte langsam anstalten weg zu treiben. Panisch habe ich am Ufer einen Ast gesucht, vom Steg aus konnte ich nur bedingt eingreifen und nach einer gefüllten Ewigkeit war ich wieder zurück. Die Zeit mittlerweile aber am Ufer. Hier ist doch irgendwo eine versteckte Kamera?! Aus dem Wasser angeln ging nicht, zwar war sie immer noch nicht untergegangen, aber mittlerweile etwas vollgesogen. Ich hatte Angst, sie würde zerreißen. Bis ich sie mit dem Stock wieder dort hatte, wo ich sie vom Steg aus fotografieren konnte, verstrich noch mal einiges an Nerven und Zeit. Die wiederum machte alles mit. Hätte nicht gedacht, das ein Zeitungsblatt so stabil ist. Aber es gibt ja auch Völker, die darin Fisch und Chips essen. Nun ja.

Alles war also bereit für das Foto. Ich ging auf Knien, beugte mich übers Wasser. Zu weit weg. Fisheye ist in der Hinsicht für sowas eine undankbare Wahl. Also noch weiter runter, noch ein kleines Stückchen… ja… fast… und…. „platsch“…. erschrocken sah ich, wie gerade ein Objektiv auf der Wasseroberfläche einschlug (die Luft in den Deckeln ließ es noch nicht untergehen), als erste Reaktion griff ich danach. Zum Glück nicht mit der Kamerahand. Aber auch nicht, ohne die Ärmeln vorher hochzukrempeln….

Ich hatte zwar die Kamera mit einer Schlaufe gesichert, mich aber so weit vorgebeugt, dass die Kameratasche nach vorne schnellte und ein Objektiv dabei ins Wasser plumste (es funktioniert immer noch *fg* ). Das hatte ich in der ganzen Hektik und Anspannung nicht bedacht.

Das Foto selber, ging dann recht schnell. Eine gute Vorbereitung ist halt alles *hust*

Völlig durchgefroren, mit nassem Ärmel, Hose und Objektiv bin ich dann nach Hause geradelt und hab mich bibbernd, aber zufrieden in die Badewanne gelegt…

Einige Zeit später, habe ich mit dem Foto an einem Wettbewerb teilgenommen. Da waren richtig gute Sachen dabei und klar, dass ich nicht mitmischen kann. Aber die Juri hats abgeblasen. Angeblich seien die Fotos zu wenig arrangiert gewesen. Und irgendwas mit der Quali soll auch gewesen sein… so what.
__________________

lubografie
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