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Alt 13.03.2011, 12:58   #61
sternchen
 
 
Registriert seit: 09.11.2008
Ort: D 710..
Beiträge: 382
Das (wirtschaftliche) Hauptproblem der Kernenergie ist, dass das Betriebsrisiko durch die Betreiber nicht annähernd gedeckt werden muss. Sobald hier die Schrauben angezogen werden ist Strom aus Atom für alle Beteiligten unwirtschaftlich.
__________________
Gruß vom Uli
sternchen ist offline   Mit Zitat antworten
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Alt 13.03.2011, 14:15   #62
turboengine
 
 
Registriert seit: 30.01.2006
Ort: Schaue auf Zürich
Beiträge: 9.336
Zitat:
Zitat von About Schmidt Beitrag anzeigen
ich hätte auch unendlichen Diskussionsbedarf [...] Ich war damals schon bei den Demos gegen Cattenom
Die Kernkraft-Diskussion wird mit Sicherheit wiederkommen und angesichts der vielen Landtagswahlen wird der Populismus nicht lange auf sich warten lassen. Der "Wutbürger" ist ja jetzt als wichtige Zielgruppe ausgemacht.

Was in der Diskussion zu kurz kommt, ist die Diskussion der Alternativen: In Deutschland hat sich ja still und heimlich schon eine richtig starke Lobby-Gruppe entwickelt, die zum Schaden der Volkswirtschaft eine Solarsubventionsmaschinerie für Solarenergie und Biotreibstoffe installiert, die den Unfug der Steinkohlesubventionen noch übertrifft. Das wurde bei Rot-Grün installiert, Schwarz Rot hat es weitergeführt und Frau Merkel tut nichts dgegen, da sie ja sonst etwas tun müsste...

Die Rechnung für den Solar- und Wind-Subventionswahnsinn zahlt der Stromkunde. Dank Erneuerbarem-Energien-Gesetz kommen die Kosten für die Solarförderung nur mit ca. zwei Jahren Verspätung beim Verbraucher an. Das wird noch richtig teuer...

Dagegen sein ist immer recht leicht. Aber was sind die Alternativen? Da wird es schon schwieriger...
Kohle? Nein - CO2.
Gas? Neine - CO2.
Noch mehr Windräder?
Noch mehr Sonnenenergie?
Was ist in der windstillen Winternacht?
Fällt dann Weihnachten aus?

Wasser ist weitgehend ausgereizt, Grosskraftwerke sind keine mehr zu erwarten. Selbst bei einem Mini-Pilotprojekt für ein Kleinkraftwerk in München hat sich z.B. der Nabu und einige Anwohner quergelegt.

Klick

Deutschland hat sich leider zu einem Land der Bedenkenträger entwickelt. Mit dem gewünschtem Ingenieursnachwuchs wird es bei der Geisteshaltung dann auch langfristig nichts mehr werden. Der kommt dann auch aus China wie mittlerweile 80% der Solarmodule?

Wer soll die Pensionen für den aufgeblähten Staatsapparat und die Kosten für die ganze Subventionsmschinerie noch bezahlen?
Steuern noch mehr erhöhen?
Sozialbeiträge noch mehr erhöhen?
Alle verbeamten?

In der Schweiz wird das Volk zu Sachfragen wie z.B. Kernkraft direkt gefragt. Da kommen dann teilweise sehr erstaunliche Ergebnisse heraus.

Klick

Etwas mehr davon in Deutschland würde so manchem Wutbürger sein Mütchen kühlen und die Diskussion versachlichen.

---------- Post added 13.03.2011 at 13:18 ----------

Zitat:
Zitat von sternchen Beitrag anzeigen
Das (wirtschaftliche) Hauptproblem der Kernenergie ist, dass das Betriebsrisiko durch die Betreiber nicht annähernd gedeckt werden muss. Sobald hier die Schrauben angezogen werden ist Strom aus Atom für alle Beteiligten unwirtschaftlich.
Das ist bei jeder anderen wirtschaftlichen Aktivität ebenso. Bei den Bankenpleiten haben wir es gesehen. Würde man das machen, käme jede wirtschaftliche Aktivität zu Erliegen.

Die Schrauben werden sowieso schon angezogen - Die Atomsteuer ist schon fest verplant.
__________________
Viele Grüße, Klaus

Geändert von turboengine (13.03.2011 um 14:18 Uhr)
turboengine ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.03.2011, 14:19   #63
WB-Joe
Moderator
 
 
Registriert seit: 08.05.2005
Ort: München
Beiträge: 15.446
Wenn man sich mal die Häufigkeit solcher Ereignisse mit Atomanalagen ansieht kommt es doch regelmäßig zu Katatrophen.

Insgesamt 32 solche Katastrophen gab es bis her seit den 40er Jahren, mit teils erheblichen Folgen für Mensch und Umwelt. Von sicherer Technik kann man da eher niucht sprechen. Zumal viele der bei uns laufenden Anlagen aus den 60er und 70er Jahren stammen......

Die neueste Entwicklung in Japan ist ebenfalls mehr als besorgnis erregend, Reaktor 1 hat zur Zeit Kernschmelze und Reaktor 3 steht wegen Kühlmittelausfall kurz davor.
__________________
Prost!!!
WB-Joe

Nächster Stammtisch in München: Dienstag, 02.09.2025

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Alt 13.03.2011, 14:30   #64
sternchen
 
 
Registriert seit: 09.11.2008
Ort: D 710..
Beiträge: 382
Zitat:
Zitat von turboengine Beitrag anzeigen
...zum Schaden der Volkswirtschaft eine Solarsubventionsmaschinerie für Solarenergie und Biotreibstoffe installiert, die den Unfug der Steinkohlesubventionen noch übertrifft.
Kernkraft wurde und wird mit weit höheren Beträgen subventioniert. Die Kosten für ihre Risiken werden sozialisiert.

Zitat:
Zitat von turboengine Beitrag anzeigen
In der Schweiz wird das Volk zu Sachfragen wie z.B. Kernkraft direkt gefragt. Da kommen dann teilweise sehr erstaunliche Ergebnisse heraus.
Eine aktuelle Befragung würde mich auch sehr interessieren...
__________________
Gruß vom Uli
sternchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.03.2011, 14:36   #65
Tommyknocker
 
 
Registriert seit: 02.02.2008
Ort: Holzland
Beiträge: 1.393
Zitat:
Zitat von WB-Joe Beitrag anzeigen
Wenn man sich mal die Häufigkeit solcher Ereignisse mit Atomanalagen ansieht kommt es doch regelmäßig zu Katatrophen.

Insgesamt 32 solche Katastrophen gab es bis her seit den 40er Jahren, mit teils erheblichen Folgen für Mensch und Umwelt. Von sicherer Technik kann man da eher niucht sprechen. Zumal viele der bei uns laufenden Anlagen aus den 60er und 70er Jahren stammen......
32 "Katastrophen"?
Die da wären?

Wie sind denn die momentanen Alternativen? Ich bin ganz sicher nicht Pro-Atomstrom, aber so richtige Alternativen (bezahlbar) sind noch nicht wirklich in Sicht.

Beispiel Windräder: Ich möchte nicht in der Nähe davon wohnen, zu laut und der Schlagschatten kann einem auch die Nerven rauben. Ganz davon abgesehen, wie verschandelt die Gegend aussieht. Was die langfristigen Folgen davon sind, das bleibt auch noch abzuwarten, ich könnte mir vorstellen, das Wildgetier den Lärmfaktor auch nicht so dolle finden.

Es wäre auch mal schön, wenn man auch mal die Alternativen so schön aufgezeigt kriegen würde, wie die Risiken aufgezeigt werden.

Geändert von Tommyknocker (13.03.2011 um 14:44 Uhr)
Tommyknocker ist offline   Mit Zitat antworten
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Alt 13.03.2011, 14:44   #66
turboengine
 
 
Registriert seit: 30.01.2006
Ort: Schaue auf Zürich
Beiträge: 9.336
Zitat:
Zitat von sternchen Beitrag anzeigen
Kernkraft wurde und wird mit weit höheren Beträgen subventioniert.
Aha? Das beweifle ich aber. Belege?
__________________
Viele Grüße, Klaus
turboengine ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.03.2011, 14:45   #67
mrieglhofer
 
 
Registriert seit: 03.12.2003
Beiträge: 8.945
Ich kann hier den Gedanken von Turboengine weitgehend zustimmen. Es geht nichts mehr, nichts mehr in Österreich, nichts mehr in Deutschland, weil halt alle gegen irgendwas sind.

Ich bin ein Gegner der Atomenergie wegen der ungeklärten Endlagerung. Nur mit was soll bitte Japan ohne Rohstoffe seine Energie erzeugen? Mit Öl? Dann haben wir locker eine Verdoppelung der Treibstoffpreise. Wenn dann die Chinesen das auch noch machen, dann gehen wir soundso zu Fuß. Elektroauto ohne Wasserkraftwerke? Elektroauto bei derzeit schon wieder massiv steigenden Strompreisen? Dann zahlst in ein paar Jahre das 4-fache für den Strom, weil die Leute damit Autofahren wollen.

Genauso muß man das Risiko relativieren. Wir haben hier eine Katastrophe, bei der wohl an die 20000 Menschen umgekommen sind. Was ist bisher auf die japanischen Atommeiler zurückzuführen? Natürlich wäre eine sichere Technologie anzustreben, nur das gibt es generell nicht. Es ist immer eine Frage der Risikowahrscheinlichkeit und der Auswirkungen. Und der Möglichkeiten in einer bestandswahrenden Gesellschaft.
mrieglhofer ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.03.2011, 14:49   #68
About Schmidt
 
 
Registriert seit: 13.10.2007
Beiträge: 22.918
Zitat:
Zitat von mrieglhofer Beitrag anzeigen
Wir haben hier eine Katastrophe, bei der wohl an die 20000 Menschen umgekommen sind. Was ist bisher auf die japanischen Atommeiler zurückzuführen?
Bislang noch niemand, aber es wird kommen, das über Jahre und wieviele es sein werden, wirst weder du noch irgend jemand sonst von uns je erfahren. Das war nach Tchernobyl genau so.

Gruß Wolfgang
__________________
Diskutiere nie mit einem Idioten. Er zieht dich auf sein Niveau herunter und schlägt dich dort aufgrund seiner Erfahrung
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About Schmidt ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.03.2011, 14:51   #69
wwjdo?
 
 
Registriert seit: 25.01.2006
Ort: Friedberg/By.
Beiträge: 11.539
Zitat:
Zitat von About Schmidt Beitrag anzeigen
Bislang noch niemand, aber es wird kommen, das über Jahre und wieviele es sein werden, wirst weder du noch irgend jemand sonst von uns je erfahren. Das war nach Tchernobyl genau so.

Gruß Wolfgang
Das ist zu befürchten und trotzdem können sich weder Japan noch andere Industrienationen vollkommen von anderen Ländern, die unter Umständen noch zweifelhaftere Standarts haben, abhängig machen.

Das ist nur eine von vielen Abhängigkeiten, aus denen wir selbst mittelfristig nicht herauskommen werden...
__________________
LG
Matthias
wwjdo? ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.03.2011, 15:32   #70
turboengine
 
 
Registriert seit: 30.01.2006
Ort: Schaue auf Zürich
Beiträge: 9.336
Zitat:
Zitat von About Schmidt Beitrag anzeigen
Das war nach Tchernobyl genau so.
Hätte mal die ARD gestern besser doch den Musikantenstadl ausgestrahlt, als diesen Beitrag über Tschernobyl zu bringen. Die beiden Unglücke haben nicht das Geringste miteinander zu tun.
Leider waren am Wochenende offenbar nicht genug öffentlich-rechtliche Redakteure aus dem Wochenende zu klingeln, um eine einigermassen sinnvolle Hintergrundinformation zusammenzustellen. Daher hat man denlange vorbereiteten Jubiläumsfilm "25 Jahre Tschernobyl" aus der Kenserve geholt.

Tschernobyl war ein gefährlicher, graphitmoderierter Reaktortyp, der bei Fehlern "durchgeht". Die Verseuchung wurde vor allem durch das konventionelle Graphitfeuer verursacht. Das ist in Japan alles nicht der Fall.

Zitat:
Reaktortyp stark überaktiv ausgelegt ist. Ohne ständig eingefahrene Bremsstäbe, die die Neutronen wegfangen, würde der Reaktor "durchgehen". Zudem hat dieser Reaktortyp einen stark positiven "Void-Koeffizienten". Das bedeutet, dass die Leistung bei Kühlmittelverlust nicht abnimmt (wie dies bei Siede- und Druckwasserreaktoren der Fall ist), sondern exponentiell zunimmt. Die Brems- oder Regelstäbe des Tschernobyl-Reaktors, die dieses verhindern sollten, hatten zwei weitere katastrophale Eigenheiten: die meisten trugen an ihrer Spitze einen fünf Meter langen Verdrängerstab aus Graphit, der im Normalbetrieb die Neutronenbilanz des Reaktors verbessern sollte. Bei der Schnellabschaltung des Reaktors in Tschernobyl, bei der die Bremsstäbe eingefahren wurden, heizten diese Graphitstäbe die Reaktion kurzfristig zusätzlich an. Dieser Konstruktionsfehler wurde mittlerweile laut Karisch41 durch veränderte Abstände zwischen Graphitstange und Bremsstab beseitigt. Außerdem waren sie extrem langsam: Die Regel- und Abschaltstäbe des RBMK-1000-Reaktors lassen sich mit einer Geschwindigkeit von 40 cm in der Sekunde bewegen. Man benötigt daher 20 Sekunden, um sie von der höchsten Positionierung bis zum tiefsten Punkt zu fahren. Unter heutigen Maßstäben betrachtet ist dies sehr langsam (die in Kanada eingesetzten CANDU-Reaktoren mit schwerem Wasser als Moderator sowie die Druckwasser-Reaktoren in den USA und Japan benötigen dafür eine Sekunde).42 Außerdem benötigt dieser Reaktortyp aus den oben benannten Gründen sehr viel Kühlwasser. Wo nun kam in Tschernobyl dieses benötigte Kühlwasser her ? Es wurde dort extra dafür ein Kanal angelegt, der das Wasser aus dem Kühlwasserteich mit einer Oberfläche von ca. 22 Quadratkilometern heranführte und das warme Wasser ableitete.
http://www.benoroe.de/tschernobyl/tsch_03.htm

Was mich damals fasziniert hat: Die Grünen und die SPD waren ruck-zuck mit Kritik an Deutschland und der Energieversorgung bei der Hand. Über die Sowjets oder die DDR hat man dagegen recht wenig gehört. Die Stasi (HVA) war ja auch in der Friedens- und Anti-Atombewegung ziemlich gut installiert - sogar im Deutschen Bundestag. Nach eigenen Angaben hätten sie mit IMs Fraktionsstärke erreicht (Quelle: Die "Rosenholtz-Datei" die unter anderem IM Günther Wallraff enttarnt hat).

Und auch jetzt sind diese Reaktoren immer noch in Russland usw. in Betrieb. Kein Protest hierzu anlässlich 25 Jahre Tschernobyl im Film der ARD. Und auch nicht von der Politik. Diese Gefahren lassen sich eben nicht in innenpolitischen Profit ummünzen.
__________________
Viele Grüße, Klaus
turboengine ist offline   Mit Zitat antworten
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