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Alt 13.03.2011, 14:45   #1
mrieglhofer
 
 
Registriert seit: 03.12.2003
Beiträge: 8.945
Ich kann hier den Gedanken von Turboengine weitgehend zustimmen. Es geht nichts mehr, nichts mehr in Österreich, nichts mehr in Deutschland, weil halt alle gegen irgendwas sind.

Ich bin ein Gegner der Atomenergie wegen der ungeklärten Endlagerung. Nur mit was soll bitte Japan ohne Rohstoffe seine Energie erzeugen? Mit Öl? Dann haben wir locker eine Verdoppelung der Treibstoffpreise. Wenn dann die Chinesen das auch noch machen, dann gehen wir soundso zu Fuß. Elektroauto ohne Wasserkraftwerke? Elektroauto bei derzeit schon wieder massiv steigenden Strompreisen? Dann zahlst in ein paar Jahre das 4-fache für den Strom, weil die Leute damit Autofahren wollen.

Genauso muß man das Risiko relativieren. Wir haben hier eine Katastrophe, bei der wohl an die 20000 Menschen umgekommen sind. Was ist bisher auf die japanischen Atommeiler zurückzuführen? Natürlich wäre eine sichere Technologie anzustreben, nur das gibt es generell nicht. Es ist immer eine Frage der Risikowahrscheinlichkeit und der Auswirkungen. Und der Möglichkeiten in einer bestandswahrenden Gesellschaft.
mrieglhofer ist offline   Mit Zitat antworten
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Alt 13.03.2011, 14:49   #2
About Schmidt
 
 
Registriert seit: 13.10.2007
Beiträge: 22.918
Zitat:
Zitat von mrieglhofer Beitrag anzeigen
Wir haben hier eine Katastrophe, bei der wohl an die 20000 Menschen umgekommen sind. Was ist bisher auf die japanischen Atommeiler zurückzuführen?
Bislang noch niemand, aber es wird kommen, das über Jahre und wieviele es sein werden, wirst weder du noch irgend jemand sonst von uns je erfahren. Das war nach Tchernobyl genau so.

Gruß Wolfgang
__________________
Diskutiere nie mit einem Idioten. Er zieht dich auf sein Niveau herunter und schlägt dich dort aufgrund seiner Erfahrung
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About Schmidt ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.03.2011, 14:51   #3
wwjdo?
 
 
Registriert seit: 25.01.2006
Ort: Friedberg/By.
Beiträge: 11.539
Zitat:
Zitat von About Schmidt Beitrag anzeigen
Bislang noch niemand, aber es wird kommen, das über Jahre und wieviele es sein werden, wirst weder du noch irgend jemand sonst von uns je erfahren. Das war nach Tchernobyl genau so.

Gruß Wolfgang
Das ist zu befürchten und trotzdem können sich weder Japan noch andere Industrienationen vollkommen von anderen Ländern, die unter Umständen noch zweifelhaftere Standarts haben, abhängig machen.

Das ist nur eine von vielen Abhängigkeiten, aus denen wir selbst mittelfristig nicht herauskommen werden...
__________________
LG
Matthias
wwjdo? ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.03.2011, 16:06   #4
RoDiAVision
 
 
Registriert seit: 02.03.2006
Ort: Siegerland
Beiträge: 1.662
Wir haben gestern zum CDU-Landesparteitag vor der Siegerlandhalle demonstriert, Umweltminister Norbert Röttgen war auch da.

Die Demo wurde schon länger geplant und das Thema unserer Demo hat zufälligerweise nur einen Tag vorher eine traurige Aktualität erhalten

Im WDR Fernsehen gab es eine kurze Sondersendung: Klick

Neben dem Atommüll sollte man auch nicht vergessen zu erwähnen wo und unter welchen Umständen Uran abgebaut wird Klick

Und noch was sollten wir nicht vergessen, die Verbraucher haben es in der Hand wo sie ihren Strom beziehen können: atomausstieg-selber-machen

Alle Betreiber und Länder halten ihre Kraftwerke für sicher, nun haben wir wieder mal ein Beispiel das dem nicht so ist.

Neulich las ich in einem Leserbrief das das AKW in Tschernobyl halt nicht so sicher gebaut gewesen wäre , ja klar, es stürzen ja auch nur russische Flugzeuge ab
__________________
Schöne Grüße aus dem Siegerland
Dirk

YouTube DiVision871

Geändert von RoDiAVision (13.03.2011 um 16:10 Uhr)
RoDiAVision ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.03.2011, 15:32   #5
turboengine
 
 
Registriert seit: 30.01.2006
Ort: Schaue auf Zürich
Beiträge: 9.336
Zitat:
Zitat von About Schmidt Beitrag anzeigen
Das war nach Tchernobyl genau so.
Hätte mal die ARD gestern besser doch den Musikantenstadl ausgestrahlt, als diesen Beitrag über Tschernobyl zu bringen. Die beiden Unglücke haben nicht das Geringste miteinander zu tun.
Leider waren am Wochenende offenbar nicht genug öffentlich-rechtliche Redakteure aus dem Wochenende zu klingeln, um eine einigermassen sinnvolle Hintergrundinformation zusammenzustellen. Daher hat man denlange vorbereiteten Jubiläumsfilm "25 Jahre Tschernobyl" aus der Kenserve geholt.

Tschernobyl war ein gefährlicher, graphitmoderierter Reaktortyp, der bei Fehlern "durchgeht". Die Verseuchung wurde vor allem durch das konventionelle Graphitfeuer verursacht. Das ist in Japan alles nicht der Fall.

Zitat:
Reaktortyp stark überaktiv ausgelegt ist. Ohne ständig eingefahrene Bremsstäbe, die die Neutronen wegfangen, würde der Reaktor "durchgehen". Zudem hat dieser Reaktortyp einen stark positiven "Void-Koeffizienten". Das bedeutet, dass die Leistung bei Kühlmittelverlust nicht abnimmt (wie dies bei Siede- und Druckwasserreaktoren der Fall ist), sondern exponentiell zunimmt. Die Brems- oder Regelstäbe des Tschernobyl-Reaktors, die dieses verhindern sollten, hatten zwei weitere katastrophale Eigenheiten: die meisten trugen an ihrer Spitze einen fünf Meter langen Verdrängerstab aus Graphit, der im Normalbetrieb die Neutronenbilanz des Reaktors verbessern sollte. Bei der Schnellabschaltung des Reaktors in Tschernobyl, bei der die Bremsstäbe eingefahren wurden, heizten diese Graphitstäbe die Reaktion kurzfristig zusätzlich an. Dieser Konstruktionsfehler wurde mittlerweile laut Karisch41 durch veränderte Abstände zwischen Graphitstange und Bremsstab beseitigt. Außerdem waren sie extrem langsam: Die Regel- und Abschaltstäbe des RBMK-1000-Reaktors lassen sich mit einer Geschwindigkeit von 40 cm in der Sekunde bewegen. Man benötigt daher 20 Sekunden, um sie von der höchsten Positionierung bis zum tiefsten Punkt zu fahren. Unter heutigen Maßstäben betrachtet ist dies sehr langsam (die in Kanada eingesetzten CANDU-Reaktoren mit schwerem Wasser als Moderator sowie die Druckwasser-Reaktoren in den USA und Japan benötigen dafür eine Sekunde).42 Außerdem benötigt dieser Reaktortyp aus den oben benannten Gründen sehr viel Kühlwasser. Wo nun kam in Tschernobyl dieses benötigte Kühlwasser her ? Es wurde dort extra dafür ein Kanal angelegt, der das Wasser aus dem Kühlwasserteich mit einer Oberfläche von ca. 22 Quadratkilometern heranführte und das warme Wasser ableitete.
http://www.benoroe.de/tschernobyl/tsch_03.htm

Was mich damals fasziniert hat: Die Grünen und die SPD waren ruck-zuck mit Kritik an Deutschland und der Energieversorgung bei der Hand. Über die Sowjets oder die DDR hat man dagegen recht wenig gehört. Die Stasi (HVA) war ja auch in der Friedens- und Anti-Atombewegung ziemlich gut installiert - sogar im Deutschen Bundestag. Nach eigenen Angaben hätten sie mit IMs Fraktionsstärke erreicht (Quelle: Die "Rosenholtz-Datei" die unter anderem IM Günther Wallraff enttarnt hat).

Und auch jetzt sind diese Reaktoren immer noch in Russland usw. in Betrieb. Kein Protest hierzu anlässlich 25 Jahre Tschernobyl im Film der ARD. Und auch nicht von der Politik. Diese Gefahren lassen sich eben nicht in innenpolitischen Profit ummünzen.
__________________
Viele Grüße, Klaus
turboengine ist offline   Mit Zitat antworten
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Alt 13.03.2011, 19:02   #6
steve.hatton
 
 
Registriert seit: 08.04.2009
Ort: Neusäß (BY)
Beiträge: 14.531
Zitat:
Zitat von turboengine Beitrag anzeigen
Hätte mal die ARD gestern besser doch den Musikantenstadl ausgestrahlt, als diesen Beitrag über Tschernobyl zu bringen. Die beiden Unglücke haben nicht das Geringste miteinander zu tun. ....

Die Ursachen wohl nicht das Ergebnis scheint doch ähnlich zu sein.

Im Klartext, wieso ein Reaktoreine radioaktive Wolke verursacht ist sekundär. Der Fallout ist das Problem.

Und selbst wenn`s bei uns seltener Erdbeben gibt sind Stromausfälle nicht auszuschließen, auch nicht die der Ersatzgeneratoren - somit gibt es ein Gefährdungspotential - ein unnötiges. Das kann man kleinrechnen oder wahrhaben.
Die statistischen GAUs alle 10.000 Jahre sind nun dummerweise - bis heute - schon 2 x eingetreten in 25 Jahren, wer hat sich nun verrechnet ?

Ich ersetze ein paar Wörter in Deinem letzten Satz, turboengine:

Aber eine regenerative, dezentrale Energieversorgung lässt sich nicht für E-Giganten ummünzen...

Gruß

Steve
steve.hatton ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.03.2011, 19:08   #7
eac
Moderator
 
 
Registriert seit: 27.07.2004
Ort: D-81539 München
Beiträge: 6.925
Zitat:
Zitat von steve.hatton Beitrag anzeigen
Die statistischen GAUs alle 10.000 Jahre sind nun dummerweise - bis heute - schon 2 x eingetreten in 25 Jahren, wer hat sich nun verrechnet?
... und vielleicht bis morgen schon 3x, denn mittlerweile hat ein weiteres Kernkraftwerk in Japan kein funktionierendes Kühlsystem mehr. Dieses liegt dann dummerweise an der Ostküste, so daß es im Ernstfall egal ist, aus welcher Richtung der Wind kommt.
__________________
Ciao
Stefan
eac ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.03.2011, 19:10   #8
steve.hatton
 
 
Registriert seit: 08.04.2009
Ort: Neusäß (BY)
Beiträge: 14.531
Zitat:
Zitat von eac Beitrag anzeigen
... und vielleicht bis morgen schon 3x, denn mittlerweile hat ein weiteres Kernkraftwerk in Japan kein funktionierendes Kühlsystem mehr. Dieses liegt dann dummerweise an der Ostküste, so daß es im Ernstfall egal ist, aus welcher Richtung der Wind kommt.
Das Problem ist zudem auch dass die Standorte zumeist aus mehreren Reaktoren bestehen, wir reden also von deutlich mehr als 2-3 Reaktoren!!!

Man kann nur hoffen! Eine WINDIGE Sache für High-Tech ?
steve.hatton ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.03.2011, 19:22   #9
hpike
 
 
Registriert seit: 12.07.2005
Beiträge: 16.214
Auch wenn ich mich hier eigentlich nicht einmischen wollte, aber einen Gau hat es bis jetzt, so schlimm sich das auch anhört, erst einmal gegeben und das war in Tschernobyl. Denn noch sind die Dinger in Japan nicht hochgegangen bzw. die Kernschmelze noch nicht eingetreten und damit "noch" kein Gau.

Gau=Größter anzunehmender Unfall
__________________
Gruß Guido
A-Mount lebt!
Es kommt anders wenn man denkt.
hpike ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.03.2011, 19:25   #10
André 69
 
 
Registriert seit: 15.01.2008
Ort: Freistaat Sachsen
Beiträge: 5.052
Mir sind zu diesem Zeitpunkt die energiepolitischen Diskussionen etwas befremdlich, mein Mitgefühl gilt der Japanischen Bevölkerung.
Über pro/kontra AKW kann später immernoch gestritten werden, aber ich denke diese - ich nenne es im Moment mal "Zwischenfälle" - werden hoffentlich weltweit zum überdenken der Energiepolitik führen, in allen betroffenen Ländern.
Ich hoffe, wenngleich ich pessimistisch bin inständig, daß zu der verheerenden Naturkatastrophe die für sich genommen schon schlimmer ist als sich ein einzelner Mensch vorstellen kann, nicht noch ein, zwei oder drei weitere nucleare Katastrophen hinzu kommen. Japan wird wohl auch ohne diese in eine Kriese fallen, die wiederum die normale Bevölkerung am meisten trifft, da dort sicher nicht so weiter gemacht werden kann wie bis vor 4 Tagen - mit AKWs.

Liveticker

http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,750629,00.html
__________________
Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren (Benjamin Franklin)
André 69 ist offline   Mit Zitat antworten
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