Sorry Leute, ich habe diesen Thread erst eben entdeckt und würde meinen Senf auch gerne noch loswerden:
Zitat:
Zitat von Hansevogel
Da ich einzig und allein nur in meiner Wohnung das Maß aller Dinge bin, gestehe ich freimütig, daß ich den Namen Leibovitz hier und jetzt erstmalig vernommen habe.
Werde ich jetzt entlassen?
Gruß: Joachim
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Natürlich nicht! Du musst in Hamburg wohnen, das ist Strafe genug.
Zitat:
Zitat von eiq
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Insgesamt würde ich mich Andreas anschließen.
Beim einen Fotografen ist es Kunst, beim anderen wird es verrissen.
Gruß, eiq
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Kunst, sagt der Volksmund, kommt von Können. Während ich das schreibe hat sich die Meinung durchgesetzt, dass hier großes Können zum Zwecke der Anbiederung bewußt "glitches" produziert hat.
Insofern ist sowohl der Begriff Kunst erlaubt als auch ein Verriss der Ausführung, wenn man ein technisch einwandfreies Bild erwartet. Ich kenne einen Fotografen, der bei der Abschlußbesprechung seiner Kurse früher kein vernichtenderes Urteil als "technisch einwandfrei" finden konnte...
Zitat:
Zitat von roli_ch
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Ich denke also das Bild ist, in Anbetracht der Aussage das es machen soll, wirklich gelungen.
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Bin Deiner Meinung.
Zitat:
Zitat von Giovanni
Etwas möchte ich doch noch anmerken:
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Hierzulande ist finanzielles Scheitern ein derartiger gesellschaftlicher Makel, dass eine Fotografin in einer entsprechenden Situation wohl kaum mehr repräsentative öffentliche Aufträge bekommen würde. Dass es in den USA anscheinend anders ist und die persönlichen Leistungen sowie die künstlerische Reputation gewürdigt werden, ohne dass die aktuellen geschäftlichen Umstände etwas daran ändern können, ist wohltuend und vorbildhaft.
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Ich unterstelle, dass die Entscheidung für Fr. Leibovitz von Michelle Obama kam.
Sie hat ja auch diesen "besonderen" Kleidergeschmack und scheint sich generell für Künstler zu interessieren. Hr. Obama unterstelle ich, dass ihm der Fotograf egal war, solange ein Bild entsteht, dass die beabsichtigte Wirkung entfaltet.
Zitat:
Zitat von Kerstin
Würde ich im Kundenauftrag solche Bilder machen, würde ich mich selbst schämen 
Sorry - Interpretation hin oder her: Ich finde es ist Tinnef 
So Bilder macht Mutti mit ihrer Canon A70 auf der Familienfeier.
Nichts desto trotz finde ich die Familie einfach unheimlich natürlich.
Unter einer "Leibovitz" stelle ich mir einfach etwas Herausragenderes vor.
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Es kommt schon auch darauf an, was der Kunde will. Die großen Maler vergangener Epochen haben jede Menge nicht weiter erwähnenswerte Portraits produziert, um etwas zu Essen kaufen zu können...
Muttis A70 fällt aber auf die weißen Hemden und das von ihnen reflektierte Blitzlicht herein und macht zu früh zu. Ergebnis: 4 Schwarze in einer dunklen Kammer.

Da ist schon kurz über die Belichtung nachgedacht worden...
Zitat:
Zitat von harumpel
Eine Ausstellung von Leibovitz war vor kurzem im C/O in Berlin zu bestaunen. Die Frau hats echt drauf  Ihre Bilder haben manchmal technische Mängel, überzeugen jedoch durch die Motive.
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In der Photographie war kürzlich etwas über einige ihrer Starfotos. Die waren abseits einer handwerklich ordentlichen Mache deshalb beeindruckend, weil die Stars wie "normale Leute" herüber kamen. Dazu stelle ich mir vor, man muss entweder schnell einen guten Draht zu diesen Leuten entwickeln oder sie schon länger persönlich kennen. Auf jeden Fall geht die Vorbereitung solcher Bilder zeitlich weit über das Zusammenpacken von ein bisschen Ausrüstung und Ein-paar-Bildchen-machen hinaus.
Die Frau ist schon nicht zu Unrecht bekannt.
Auf jeden Fall freut es mich, dass binbald dieses Bild zur Diskussion gestellt hat, denn man kann daran sehr schön sehen, dass Bilder weit mehr sein können, als die Dokumentation von fotografischen Fähigkeiten.
Wir sind mit 5 Sinne ausgestattet, aber was wir sehen, beeinflusst uns offenbar am stärksten. Wie wir sehen, kann man diese Tatsache ausnutzen...
Gute Nacht,
Ekki