Zitat:
Zitat von Peter Lobert
Ein virtuos beherrschtes Handwerk ist immer die beste Basis für die Kunst.
Kunst ohne handwerkliche Basis ist eher ein genialer Zufallstreffer, aber taugt nicht zu dauerhaftem Broterwerb. (...)
Ein Handwerker ist einer, der davon lebt, mit seinen Händen etwas herzustellen, was ein anderer braucht.
Ein Künstler ist jemand, der aus einer inneren Vision heraus eine neue Welt erschafft, die niemand braucht - aber andere Menschen damit berührt und fasziniert.
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Dem kann ich aus eigener Erfahrung (Piano) nur zustimmen. Übrigens: Viele bekannte Künstler stehen überhaupt nicht auf den ganzen Glamour (David Bowie war so einer), sondern sehen diesen vielmehr als ein "notwendiges Übel", sich hierüber künstlerisch weiterzuentwickeln. Das sind dann in meinen Augen auch die wahren Künstler!
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Ein Amateur ist man, wenn man eine Sache um des eigenen Vergnügen willens betreibt, ganz egal, ob es jemand braucht oder ob es andere berührt.
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Es ist schon meine Intention, daß die Fotos (oder das Spiel) andere
emotional berühren - ich erwähne daß auch beispielsweise bei Shootings, daß dem Model die Bilder vorrangig gefallen sollen, berücksichtige daher auch deren Vorschläge mit Vorrang, empfehle Variationen, ermutige zum Mitbringen von Freunden zum Shooting, welche ich gern mit in den Entstehungsprozess integriere: als Assistent oder auch Co-Model. Das kommt bisher sehr gut an.

Die Bilder sind ein Ergebnis, wie auch eine Entlohnung. Das Erlebnis und das Sammeln wertvoller, neuer Erfahrungen steht meistens im Vordergrund.
Zitat:
ich stehe tagtäglich auf der Bühne - weiß ich, das mehr als 90 Prozent der Arbeit Handwerk und Schweiß ausmachen. Und es dann manchmal zu Sternstunden kommt, wo alles zusammenpaßt, und Kunst entsteht.
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Viele denken eben, man ist "sooooooo talentiert", aber sehen nicht die 40 Stunden pro Woche, welche man abseits der Bühne übt, übt, übt...
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Aber KUNST kann auch der ambitionierte Amateur schaffen, wenn er sich die notwendigen handwerklichen Fähigkeiten verschafft, um etwas aussagen zu können.
Kunst ist immer eine Aussage, die berührt.
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Wenn der Amateur über den Punkt hinaus kommt, die Zusammenhänge im Entstehungsprozess zu verstehen, zu beeinflussen, und nicht länger zu hoffen, daß das gewünschte Ergebnis (zufällig) herauspurzelt, sondern bestimmt und reproduzierbar "performt", dann ist er kein Amateur mehr...
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Zitat von matti62
Selbst die Business Fotografie hat das schon z.T. erreicht. Aktuell kenne ich ein Unternehmen, dass sich von einem mir bekannten Fotografen (Beruf) aus Düsseldorf Bilder erstellen läßt. Der macht das kurz und schmerzlos.
Bei anderen Unternehmen, sowohl groß und klein, werden zu Events "Hobby Fotografen" oder Fotografen aus der Nähe eingesetzt. Und ich vermute Mal, da fließt nicht viel Geld in den 8 Stunden, wenn ich das mit einem Gärtner vergleiche.
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Ich habe es in unserer Firma (großer DAX-Konzern) selbst erlebt: Lokale Fotografin (mit Assistentin) soll professionelle Intranet-Bilder der Mitarbeiter anfertigen: wenn ich mir das Ergebnis ansehe, hat sie trotz Blitz/Schirm auch nur "geknippst" und weder die Umgebung (welliger Hintergrund, mit horizontalen Linien quer durch die Köpfe) noch das (flache) Licht hat sie offenbar gestört. Dem Laien fällt das möglicherweise nicht auf - und sie konnte Quantität abliefern. Dienst nach Vorschrift. Naja - sowas ist sicherlich keine gute Visitenkarte für profitablere Folgeaufträge - IMHO...
Viele Grüße, meshua