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Startseite » Forenübersicht » Treffpunkt » Café d`Image » Ist Fotograf noch ein gut bezahlter Job
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Alt 21.06.2017, 09:06   #1
meshua
 
 
Registriert seit: 08.08.2005
Ort: Ocean Ave, San Francisco, CA 94112
Beiträge: 5.473
Zitat:
Zitat von Peter Lobert Beitrag anzeigen
Ein virtuos beherrschtes Handwerk ist immer die beste Basis für die Kunst.
Kunst ohne handwerkliche Basis ist eher ein genialer Zufallstreffer, aber taugt nicht zu dauerhaftem Broterwerb. (...)
Ein Handwerker ist einer, der davon lebt, mit seinen Händen etwas herzustellen, was ein anderer braucht.

Ein Künstler ist jemand, der aus einer inneren Vision heraus eine neue Welt erschafft, die niemand braucht - aber andere Menschen damit berührt und fasziniert.
Dem kann ich aus eigener Erfahrung (Piano) nur zustimmen. Übrigens: Viele bekannte Künstler stehen überhaupt nicht auf den ganzen Glamour (David Bowie war so einer), sondern sehen diesen vielmehr als ein "notwendiges Übel", sich hierüber künstlerisch weiterzuentwickeln. Das sind dann in meinen Augen auch die wahren Künstler!

Zitat:
Ein Amateur ist man, wenn man eine Sache um des eigenen Vergnügen willens betreibt, ganz egal, ob es jemand braucht oder ob es andere berührt.
Es ist schon meine Intention, daß die Fotos (oder das Spiel) andere emotional berühren - ich erwähne daß auch beispielsweise bei Shootings, daß dem Model die Bilder vorrangig gefallen sollen, berücksichtige daher auch deren Vorschläge mit Vorrang, empfehle Variationen, ermutige zum Mitbringen von Freunden zum Shooting, welche ich gern mit in den Entstehungsprozess integriere: als Assistent oder auch Co-Model. Das kommt bisher sehr gut an. Die Bilder sind ein Ergebnis, wie auch eine Entlohnung. Das Erlebnis und das Sammeln wertvoller, neuer Erfahrungen steht meistens im Vordergrund.

Zitat:
ich stehe tagtäglich auf der Bühne - weiß ich, das mehr als 90 Prozent der Arbeit Handwerk und Schweiß ausmachen. Und es dann manchmal zu Sternstunden kommt, wo alles zusammenpaßt, und Kunst entsteht.
Viele denken eben, man ist "sooooooo talentiert", aber sehen nicht die 40 Stunden pro Woche, welche man abseits der Bühne übt, übt, übt...

Zitat:
Aber KUNST kann auch der ambitionierte Amateur schaffen, wenn er sich die notwendigen handwerklichen Fähigkeiten verschafft, um etwas aussagen zu können.
Kunst ist immer eine Aussage, die berührt.
Wenn der Amateur über den Punkt hinaus kommt, die Zusammenhänge im Entstehungsprozess zu verstehen, zu beeinflussen, und nicht länger zu hoffen, daß das gewünschte Ergebnis (zufällig) herauspurzelt, sondern bestimmt und reproduzierbar "performt", dann ist er kein Amateur mehr...

Zitat:
Zitat von matti62 Beitrag anzeigen
Selbst die Business Fotografie hat das schon z.T. erreicht. Aktuell kenne ich ein Unternehmen, dass sich von einem mir bekannten Fotografen (Beruf) aus Düsseldorf Bilder erstellen läßt. Der macht das kurz und schmerzlos.

Bei anderen Unternehmen, sowohl groß und klein, werden zu Events "Hobby Fotografen" oder Fotografen aus der Nähe eingesetzt. Und ich vermute Mal, da fließt nicht viel Geld in den 8 Stunden, wenn ich das mit einem Gärtner vergleiche.
Ich habe es in unserer Firma (großer DAX-Konzern) selbst erlebt: Lokale Fotografin (mit Assistentin) soll professionelle Intranet-Bilder der Mitarbeiter anfertigen: wenn ich mir das Ergebnis ansehe, hat sie trotz Blitz/Schirm auch nur "geknippst" und weder die Umgebung (welliger Hintergrund, mit horizontalen Linien quer durch die Köpfe) noch das (flache) Licht hat sie offenbar gestört. Dem Laien fällt das möglicherweise nicht auf - und sie konnte Quantität abliefern. Dienst nach Vorschrift. Naja - sowas ist sicherlich keine gute Visitenkarte für profitablere Folgeaufträge - IMHO...

Viele Grüße, meshua
__________________
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Alt 21.06.2017, 10:12   #2
Dimagier_Horst
 
 
Registriert seit: 08.09.2003
Ort: Hamburg
Beiträge: 18.423
Zitat:
Zitat von meshua Beitrag anzeigen
Dem Laien fällt das möglicherweise nicht auf - und sie konnte Quantität abliefern. Dienst nach Vorschrift.
Genau so habe ich das Handwerk im Bereich Fotografie kennengelernt, als die Kammern noch das Monopol hatten. Als Auftraggeber musste ich mir Belehrungen über das eigene Produkt anhören. Und das waren keine Einzelfälle, als ich mich daraufhin im Kollegenkreis umgehört habe. Wir haben daraufhin unsere Bilder selber gemacht und die Handwerker in die Wüste geschickt .
__________________
Hinfallen, aufstehen, Krönchen zurechtrücken, weitergehen...
Make Labskaus great again!
Glenroses Kentucky Stinger
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Alt 21.06.2017, 10:30   #3
dey
 
 
Registriert seit: 03.09.2009
Ort: Ilvese boi Mannem
Beiträge: 15.272
Ich habe bei uns ja auch Profi spielen dürfen und Bilder fürs Marketing gemacht. Die sind nach 2y immer noch im Einsatz.
Das mangelnde Qualitätsbewusstsein der Auftraggeber wurde für mich dann zu meinem Problem und ich habe zukünftige Aufträge abgelehnt. Das waurde auch akzeptiert.
Es gibt tatsächlich ein Argument für intern mit Semi-Pro: höheres Maß an Flexibilität. Den Affenzirkus hätte sich ein Profi wohl nicht so bieten lassen.

Ich glaube, wenn das Qualitätsbewusstsein da ist, wird auch ein Profi geordert.

Es gibt heute sicherlich viele fotografische Aufgaben, bei denen ein Profi nicht mehr benötigt wird, weil der motivierte Amateur das sowohl technisch, als auch künstlerisch hinbekommt.
__________________
Meinungsvielfalt -1! Keine Meinung -> kein Profil!
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Alt 21.06.2017, 12:46   #4
matti62

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 24.10.2012
Ort: D
Beiträge: 5.614
Hm, David Bowie hatte in D immer einen Fotograf aus Stuttgart zur Seite. Der hatte letzten ausgestellt. Die Bilder habe ich mir angeschaut. Beindruckend war weniger die technische Qualität als eher die Form wie er ihn präsentierte. Schon cool. Mir fällt der Name nicht mehr (nicht Duncan Smith...).

Aber auch hier wie immer, damit verdienen die anscheinend kein Geld.
__________________
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Alt 21.06.2017, 21:20   #5
BeHo
verstorben
 
 
Registriert seit: 11.08.2004
Ort: Woinem
Beiträge: 32.059
Zitat:
Zitat von dey Beitrag anzeigen
Ich habe bei uns ja auch Profi spielen dürfen und Bilder fürs Marketing gemacht. Die sind nach 2y immer noch im Einsatz.
Das mangelnde Qualitätsbewusstsein der Auftraggeber wurde für mich dann zu meinem Problem und ich habe zukünftige Aufträge abgelehnt.[...]
Ich hoffe mal, dass Du das wenigstens während Deiner Arbeitszeit machen konntest?

Ich kann Dich sehr gut verstehen.
__________________
.___.
(O,o)
/)__) Meine SUF-Bilder / Island-Bilder
-"-"-██P.S.: Wissenschaft ist keine Meinung.
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Alt 22.06.2017, 20:09   #6
dey
 
 
Registriert seit: 03.09.2009
Ort: Ilvese boi Mannem
Beiträge: 15.272
Zitat:
Zitat von BeHo Beitrag anzeigen
Ich hoffe mal, dass Du das wenigstens während Deiner Arbeitszeit machen konntest?

Ich kann Dich sehr gut verstehen.
War schon während der Arbeitszeit. Aber meine anderen Projekte durften dann einfach warten, weil das ja alles ganz flott geht. Mit meinem Zeitproblem wurde ich dann zusätzlich auch noch allein gelassen.
__________________
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Alt 22.06.2017, 21:55   #7
Minoltist
 
 
Registriert seit: 19.06.2017
Ort: Hannover
Beiträge: 133
Eine sehr interessante Diskussion, der ich da als bekennender Amateurknipser als Zaungast beiwohnen darf !

Stichwort: "Kindergarten- / Schulphotos". Da schließe ich mich einem Vorredner an. Was einem da zwei Mal im Jahr präsentiert wird lässt teilweise doch Fragen aufkommen. Mag aber auch daran liegen, so munkelt man, das von den Berufsfotographen ungelernte Hilfskräfte zum Ablichten der Kinder beauftragt werden. Ist aber bei dem Preisdruck heutzutage wohl nicht anders zu machen.

Ich persönlich würde mein Hobby nicht zum Beruf machen wollen - schon gar nicht heutzutage. Hätten wir das Jahr 1977 oder 87, wäre das vielleicht etwas anderes. Es stimmt schon: Wegen der erschwinglichen Technik und dem Umstand, daß die inflationäre Produktion von digitalem Bildmüll nicht mit Kosten verbunden ist, kann ich mir gut vorstellen, daß klassische Aufträge halt in Eigenregie erledigt werden. Mit zweifelhaftem Ergebnis. Auf Veranstaltungen unserer Firma (weltweit operierender Konzern!) springt dann eine Bürodame mit einer DSLR umher und schießt auf alles, was sich bewegt. Da wird dann aber auch auf 20 Meter mit dem eingebauten Biltz gearbeitet und diese Katastrophe dann im Nachgang im Intranet präsentiert. Interessant dabei: es fällt niemandem negativ auf. Auch die Profilfotos für das Outlook-Emailprofil... Katastrophe. Und das sage ich, als Laie.

In letzter Zeit werde ich gelegentlich gefragt, ob ich zu Events von Verein, Firma etc. nicht die Bilder anfertigen wolle. Ich fühle mich zwar gebauchpinselt, ich mache das auch - aber nicht für Geld. Ich halte es sogar so, daß ich die Bilder für MICH mache und sie dann zur Verfügung stelle. Ich habe so Gelegenheit, Dinge auszuprobieren und zu lernen. Für Geld würde ich das nicht machen wollen. Auch nicht, wenn ich auf Film Fotografiere, was ich teilweise konsequent tue und die Leute dann halt zwei Wochen auf die Bilder warten müssen bis ich Zeit zum Entwickeln und Scannen hatte.

Ich denke, daß man dieser Tage schon eine Marktlücke besetzen muß um davon leben zu können. Es will ja wie gesagt keiner mehr Geld ausgeben, weil: Kann man ja selber schnell knipsen und den Betrachtern fällt es nicht mehr auf; Die Leute sind ja durch diese elendige Knipserei mit dem Smartphone irgendwie auch nur noch Schnappschüsse gewöhnt...
Minoltist ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.06.2017, 08:21   #8
Elric
 
 
Registriert seit: 21.09.2005
Beiträge: 3.276
Zitat:
Zitat von Minoltist Beitrag anzeigen
Stichwort: "Kindergarten- / Schulphotos". Da schließe ich mich einem Vorredner an. Was einem da zwei Mal im Jahr präsentiert wird lässt teilweise doch Fragen aufkommen. Mag aber auch daran liegen, so munkelt man, das von den Berufsfotographen ungelernte Hilfskräfte zum Ablichten der Kinder beauftragt werden. Ist aber bei dem Preisdruck heutzutage wohl nicht anders zu machen.
Auch wenn ich mich wiederhole: 1.700 Schüler plus 130 Lehrkräfte in noch nicht einmal 40 Arbeitsstunden sind noch nicht einmal 1,5 Minuten pro Person!
__________________
"Eh ich mich uffresch - is mers lieber egal"
Elric ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.06.2017, 10:11   #9
guenter_w
 
 
Registriert seit: 31.10.2003
Ort: Talheim
Beiträge: 4.408
Zitat:
Zitat von Minoltist Beitrag anzeigen
Auch nicht, wenn ich auf Film Fotografiere, was ich teilweise konsequent tue und die Leute dann halt zwei Wochen auf die Bilder warten müssen bis ich Zeit zum Entwickeln und Scannen hatte.
Ist zwar jetzt OT, aber die Logik bzw. Sinnhaftigkeit eine solchen Vorgehens bleibt mir verschlossen!
__________________
"Ansonsten ist das Bild für meine Begriffe recht optimal!"
guenter_w ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.06.2017, 10:16   #10
nex69
 
 
Registriert seit: 04.12.2016
Beiträge: 6.733
Zitat:
Zitat von Minoltist Beitrag anzeigen
Auch nicht, wenn ich auf Film Fotografiere, was ich teilweise konsequent tue und die Leute dann halt zwei Wochen auf die Bilder warten müssen bis ich Zeit zum Entwickeln und Scannen hatte.
Du musst ein Masochist sein
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