Eine Sache, dass die Deutschen angesichts der Katastrophe in Japan nichts besseres zu tun haben, als sofort nur über sich selbst und ihre Ängste zu schwadronieren.
Die Behandlung, die sich der japanische Botschafter bei "Anne Will" gefallen lassen musste, stellt allerdings einen handfesten Skandal dar. Dass eine Filmmacherin ihm vorhält, Japan hätte ja auf Windkraft und Solarenergie setzen können, ist frech und pietätlos, aber nicht der Will-"Redaktion" zuzurechnen. Dass die Moderatorin aber erst die Integrität der japanischen Regierung hinterfragt und dann ernsthaft von dem Diplomaten wissen will, warum die Japaner denn nichts aus Nagasaki und Hiroshima gelernt haben lässt einen fassungslos zurück. Das ist also die Haltung eines vom deutschen Volk unterhaltenen Mediums zur Situation der Japaner? Beschämend. Deutsches Besserwissertum a la “Hätte man nicht wissen müssen?”
Hat Ihre Redaktion ein bisschen Anstand, bleibt dieser Totalsausfall nicht folgenlos.
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