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Zitat von amateur
Hätte halt gedacht, dass vielleicht aus der mechanischen Stellung eine elektronische Information gemacht werden könnte....
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Der Blendenring beim M-Bajonett befindet sich vorne am Objektiv. Und dann haben die verschiedenen Hersteller die Blendenringe höchst unterschiedlich gestaltet. Mal sogar vertieft auf der Frontseite des Objektivs, mal ist es kein Ring, sondern ein Hebel, mal andersrumdrehend, mal rastend in Halb- oder Drittelblendenschritten, mal nicht, mal so, mal so. Also keine Chance. Kameraseitig könnte man mechanisch nur die eingestellte Entfernung "abgreifen".
Leica schreibt bei den digitalen Ms allerdings durchaus Informationen zu Objektiv und Blende in die Exifs. Am Objektivbajonett wird eine optische Schwarz-Weiß-Codierung angebracht (notfalls mit einem Permanentstift auf Bajonett gemalt), die von einem im Kamerabajonett angebrachten optischen Sensor gelesen werden kann. Alternativ kann man auch ein Objektiv aus dem Kameramenü auswählen. Damit sind maximal 64 vorgegebene Leica-Objektive identifizierbar. Und dann hat die Kamera noch einen kleinen Sensor zur Belichtungsmessung am Gehäuse, der nicht durchs Objektiv mißt. Durch Vergleich dieses Wertes mit dem Wert, der durchs Objektiv gemessen wurde, kann die Kamera die eingestellte Blende "schätzen". Mehr als eine Schätzung ist es allerdings in der Tat nicht.
Auf diese Weise bekommt die Kamera immerhin ausreichend Informationen (Objektiv und damit Brennweite und näherungsweise die Blende) um intern Korrekturen von Vignettierung und Farbstichen vorzunehmen, die sich auch auf Raws auswirken. Auch brennweitenabhängige Einstellungen (Regelungszeiten für Auto-ISO und maximal zulässige Slow-Sync-Zeit) sind so möglich.
Rainer