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01.09.2020, 18:13 | #1 | |
Registriert seit: 28.03.2004
Ort: D-53913 Swisttal
Beiträge: 2.575
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Zitat:
Erstmal die Erklärung. Man kann immer nur auf eine bestimmte Entfernung scharf stellen. Theoretisch sind alle Punkte, die sich in (genau) dieser Entfernung vom Objektiv aus gesehen befinden, scharf. (In der Realität ist das wegen der je nach Objektiv mehr oder weniger vorhandenen Bildfeldwölbung nicht so, das soll uns jetzt aber nicht weiter beschäftigen.) Tatsächlich erscheint uns immer ein Entfernungsbereich scharf, z. B. alles, was zwischen 1,0 und 1,1 Meter entfernt ist. Abhängig ist dieser Bereich, in dem uns Motive scharf erscheinen, von der Sensorgröße der verwendeten Kamera (hier APS-C; je kleiner der Sensor, desto größer ist der Bereich), der Entfernung zum Motiv (je weiter das Motiv entfernt ist, desto größer. Bei Entfernungseinstellung unendlich wird z. B. alles ab 15 Meter bis 2km alles scharf abgebildet), der Brennweite (je kleiner die Brennweite, desta größer), der Blende (je kleiner die Blende = je größer die Blendenzahl, desto größer. Aber vorsicht: bei Blenden > ca. 11 (der Wert ist abhängig von Sensorgröße) wird das gesamte Bild wegen Beugung wieder etwas unscharf). Es gibg reichlich Tiefenschärferechner im Internet, mit denen man die Zusammenhänge dargestellt bekommt. Neben Unschärfe wegen zu geringer Schärfentiefe kann noch Verwackelung (Kamera bewegt sich während der Aufnahmne) oder Bewegungsunschärfe (Motiv bewegt sich während der Aufnahme) dazu kommen. In vielen Fotokursen (Volkshochschule, Youtube, Bücher) werden diese Zusammenhänge erklärt - häng dich da mal rein. Lösung: das Einfachste ist, mit einem Smartphone zu fotografieren. Wegen der winzigen Sensoren und der geringen Brennweite ist die Schärfentife dort (nicht immer gewollt) riesig. Das willst du aber nicht hören, da ja deine Kamera/Objektive verwendet werden sollen, dann: - Brennweite sollte möglichst klein sein - bei dir also das 50er. - Bewegungsunschärfe sind bei dem Motiv kaum zu erwarten - trotzdem auf Windstille achten - Verwackelungen können leicht vorkommen und sind ebenso leicht zu vermeiden: a) möglichst stabiles Stativ verwenden b) Kamera oder Stativ während der Aufnahme nicht berühren = Fernauslöser (sollte bei der A6000 über Smartphone möglich sein) verwenden - Blende auf 11 einstellen (die digitalen Aufnahmen kosten ja nichts - also auch mal 5,6; 8; 16 ausprobieren, vielleicht gefällt dir die Aufnahme damit besser) - Enfernung über Sucherlupe innerhalb des gewünschten Schärfebereichs ungefähr auf 1/3 einstellen. Wenn du zwischen 0,60 cm und 0,90 cm alles scharf haben möchtest also auf 0,70 cm. Hintergrund: ungefähr 1/3tel vor und 2/3tel nach dem eingesten Entfernungspunkt endet die Schärfentiefe - niedrige ISO (z. B. ISO 100) verwenden. - Belichtungszeit entweder die Kamera einstellen lassen (Modus A) oder selbst (Modus M). Da die Kamera auf einem stabilen Stativ steht, sind auch lange Belichtungszeiten machbar. - wenn du in JPG (statt RAW) aufnimmst und das Bild direkt (unbearbeitet) aus der Kamera verwenden möchtest: in der Kamera Schärfe und Kontrast auf höhere Werte einstellen. Noch besser wäre Aufnahme in RAW und schärfen erst in der Bildbearbeitung - das ist aber nicht ganz so einfach, wie es sich anhört. Natürlich kannst du auch JPG-Bilder in einem Bildbearbeitungsprogramm nachträglich schärfen. Probiere die Varianten einfach mal aus. - üben, üben, üben (und nicht ärgern - das hat noch nie bei jemandem auf Anhieb zu 100% funktioneirt - ich kenne jedenfalls keinen, der das von sich behauptet)
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Das Leben ist hart, ungerecht.......und endet mit dem Tode. Ich persönlich bevorzuge das Leben (trotzdem). |
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02.09.2020, 11:16 | #2 |
Registriert seit: 16.02.2015
Beiträge: 406
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Diesen Text sollte man kopieren und immer dann posten wenn mal wieder die Frage nach den unscharfen Fotos kommt. Hier sind meistens immer die Linsen schuld, der Frontfokus, der Backfokus, dann sind sie dezentriert. Selten erkennt jemand, dass er das Problem ist.
Dem Fragesteller könnte mit diesem Post geholfen sein wenn er das alles beherzigt. |
05.09.2020, 16:42 | #3 |
Themenersteller
Registriert seit: 30.08.2020
Beiträge: 10
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Danke!
Ich danke allen, die hier auf meine verzweifelte Frage geantwortet haben. Ich versuche alles zu beherzigen. Die Idee von HikerAndBiker habe ich aufgegriffen und mir den Text von Man kopiert und für mich zum Üben gespeichert.
Ihr merkt, ich bin also dran am Thema und versuche das vielfach beschriebene Zusammenspiel für mich zu verinnerlichen. Vielleicht kommt ja dann auch demnächst etwas aus meiner Sicht Veröffentlichbares heraus, wenn das denn der Kritiker in mir zulässt. |
05.09.2020, 18:21 | #4 | |
Registriert seit: 05.12.2011
Ort: Berlin
Beiträge: 6.402
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Zitat:
Je näher man der Nahgrenze kommt desto mehr verschiebt sich die Mitte der Scharfentiefe gegen 1/2 zu 1/2. Bei zum Beispiel 75cm Entfernungseinstellung ist dann abhängig von der Sensorgröße, Brennweite, Blendeneinstellung, Bildgröße und Betrachtungsabstand das Bild z.B. 70-80 cm "scharf". Die beeinflussenden/ zu berücksichtigen Parameter sind schon ziemlich Viele. Das kann man sich mühsam intuitiv und mit Versuchen erarbeiten oder sich mit den technischen/ theoretischen Grundlagen auseinander setzen. Gezielte Vergleichsfotos mit unterschiedlichen Einstellungen unterstützen den Lernprozess.
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Gruss aus Berlin, Volker Es ist ganz einfach, negative Kritik positiv und motivierend klingen zu lassen. "Schönes Bild" reicht. |
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11.11.2020, 11:27 | #5 |
Registriert seit: 11.11.2020
Ort: Essen
Beiträge: 14
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Vielen Dank für die ganzen Ratschläge hier. Ich bin auch noch ein ziemlicher Anfänger und manchmal hapert es da noch am Fokus, aber ich merke schon, dass ich mich da auf jeden Fall nochmal mit ein paar Grundsätzen beschäftigen sollte.
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Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt. (Albert Einstein) |
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