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Startseite » Forenübersicht » Kreativbereich » Fotostories und -reportagen » Herbst auf Bornholm
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Alt 05.01.2014, 22:50   #1
brandyhh
 
 
Registriert seit: 02.04.2008
Ort: Hamburg
Beiträge: 4.332
Herbst auf Bornholm

Auch wenn 2013 schon vorbei ist, möchten Carola und ich euch doch noch an unserem letztjährigen Herbsturlaub teilhaben lassen. Diesmal entschieden wir uns für Bornholm.
Bisher hatten wir von der Insel immer Abstand genommen, da die Überfahrt recht teuer ist, aber nachdem wir uns gesagt hatten, sch*** aufs Geld , hat Carola es geschafft, frühzeitig günstige Tickets zu ergattern …allerdings mit der Maßgabe, daß wir für Hin- und Rückfahrt jeweils nur eine bestimmte Fähre nutzen konnten.


18.10.13

Da ich bereits wieder am Freitag zu Carola und Steen fuhr, blieb uns genug Zeit unseren Urlaubseinkauf anhand von "Die Liste" abzuarbeiten, ein Portrait von Miss Sophie zu schießen,



einen Spaziergang ins nahegelegene Naturschutzgebiet samt Sonnenuntergangs- und Mondfotos zu machen



und das Auto schon mal mit den Einkäufen und einer ordentlichen Ladung Holz zu bestücken.


19.10.13

Da wir ja unbedingt um 12:30 Uhr die Schnellfähre von Ystad nach Rønne nehmen mussten, standen wir am Sonnabend um 7:30 Uhr auf, frühstückten gemütlich, duschten, packten das Auto voll und fuhren um 9:30 Uhr los …nicht das wir die Fähre verpassen …

Jetzt muss ich aber erstmal unsere Reisebegleitung vorstellen, die hier die Abfahrt kaum erwarten kann …

Ihr Name ist Mildred und sie ist ein Moorhuhn im besten Teenageralter (13!). Eigentlich ist sie eine gebürtige Augschburgerin, lebt jedoch seit frühester Kindheit bei mir in Hamburg.

Durch den Øresundtunnel und über die Øresundbrücke

ging es dann nach Schweden. Theoretisch hätten wir auch die Fähre Køge – Rønne nehmen können, aber die Fahrtzeit beträgt 5 ½ Stunden und die Abfahrt ist um 0:30 Uhr …also nix für uns!
Um 11:00 Uhr erreichten wir – rechtzeitig - den Fähranleger Ystad, kurz vorher musste Mildred in Deckung gehen, da sie als verdeckte Ermittlerin für den berühmten Kommissar Kurt W. sehr dubiose Vorkommnisse im Ystader Hafen beobachten sollte.



Es war wirklich sehr seltsam, eine Lok fuhr Güterwaggons auf eine Fähre und kam kurze Zeit später mit scheinbar den gleichen Waggons wieder heraus, fuhr sie wieder auf das Schiff und wieder runter …

Endlich an Bord, suchten wir uns ein nettes Plätzchen und verspeisten leckere Sandwiches. An Deck war es dermaßen stürmisch, daß es Mildred fast weggefegt hätte, woraufhin sie sich lieber in Sicherheit brachte.



Carola und ich trotzten dem Sturm und langsam kam Dänemarks Sonneninsel in Sicht …hmm, Insel ja, Sonne nicht!



Das Vermietungsbüro lag in einer kleinen Einkaufspassage und war …geschlossen …äääh …bei näherem Hinsehen entdeckten wir einen kleinen Zettel, der zwecks Schlüsselabholung auf die Tankstelle gegenüber verwies. Also holten wir dort den Schlüssel, kauften bei Kvickly noch schnell Knobi (irgendwas vergessen wir ja immer) und Muffins für unseren Five O'Clock Tea.
Gegen 15 Uhr kamen wir endlich bei unserem Häuschen an und wurden gleich sehr freundlich von einer Katze begrüßt.

Wir leerten das Auto und begannen mit der Erkundung unseres Hauses.
Strom …check, Wasser …check, warmes Wasser …check, YEAH! Das Langeland-Trauma wiederholt sich nicht! Ofen …check, aber sehr klein, ob unser Holz da rein passt? Sicherungskasten …check, Stromzähler …check, Wasseruhr …Wasseruhr? Verdammt …wo kann sie sein? Wir haben also wiedermal ein Haus systematisch abgesucht …nichts …nochmal alles abgesucht …nichts. Aber wir sollten ja den Verbrauch notieren, es musste somit eine Wasseruhr geben …hmm, vielleicht außerhalb? Nach dreimaliger Hausumrundung fanden wir einen recht unscheinbaren Deckel (50 cm Durchmesser, tiefschwarz …) und siehe da …dieser verbarg die Wasseruhr!

Bei diesem Erkundungsgang fielen uns dann auch ein paar Mängel auf, die Schrankklappe über dem Kühlschrank hing nur an einem Scharnier, das Licht über dem Spiegel im Bad funktionierte nicht und auch in der Küche und im Flur waren zwei Lampen kaputt, für die im Flur fanden wir noch eine Ersatzbirne, aber das war's auch. Fast alle Stühle wackelten gefährlich und eine der Tischplatten des Esstisches war lose und schnellte beim Abstützen, was uns natürlich öfter passierte, immer hoch …gut das gerade dann kein Kinn in Reichweite war …
und wir hatten kein WLAN, obwohl das Haus darüber verfügen sollte …

Außerdem mussten wir noch ein wenig umbauen. Da nur sehr wenig Ablagefläche vorhanden war, wanderte kurzerhand eine Kommode aus einem der unbenutzten Zimmer neben die Eingangstür, damit wenigstens Schlüssel und Taschenlampen ihren Platz hatten.
Nachdem alle Sachen verstaut waren, gönnten wir uns Tee und Muffins und machten uns anschließend auf, die Gegend zu erkunden.



Der Hafen von Snogebæk erwies sich als niedlich,



die Fischräucherei als geschlossen …seit heute 16 Uhr …bis April 2014 …och nö …Gott sei Dank gibt es auf Bornholm ja nicht nur diese Räucherei. Wenigstens ein kleiner Laden hatte noch geöffnet, so daß wir ein paar Postkarten erstehen konnten.

Abends gab es dann Labskaus, Fernsehen, eine Nachtwanderung, Irish Coffee, Feuer im Ofen und offene Terrassentüren – wegen der Wärme – und aufziehenden Nebel, der mich veranlasste schwabernde Nebelwaden zu erfinden.


20.10.13

Als wir aufstanden präsentierte sich das Wetter, wie es sich für einen anständigen Herbst gehört …trüb, neblig und regnerisch.
Wir hatten immer noch kein WLAN (wahrscheinlich weil Sonntag war, da geht man nicht ins Internet, sondern in die Kirche …), so völlig von der Außenwelt abgeschnitten, frühstückten wir erstmal gemütlich. Gegen 10:30 Uhr fuhren wir Richtung Hasle, nicht ohne einen fotografischen Zwischenstopp einzulegen.



In Hasle besuchten wir Grønbechs Gård, das Haus des Kunsthandwerks, das in einem Kaufmannshof aus dem 19. Jahrhundert untergebracht ist und Ausstellungen nationaler und internationaler Künstler zeigt.








Nach soviel Kunst mussten Carola und ich erstmal beim nebenan ansässigen Silberschmied je eine Kette nebst herzigem Anhänger erwerben.

Weiter ging es gen Norden zum Hammershus. Doch bevor wir die Schlossruine besichtigten, verspürten wir heftigen Kaffeedurst und suchten uns einen Tisch im Slotsgårdens Café. Während wir so unseren Kaffee schlürften wollte ich ein Foto von Mildred machen, drückte auf den Auslöser und …die Kamera filmte …und filmte …und filmte …hää??? Ich konnte zwar die Aufnahme unterbrechen, aber aus dem Filmmodus kam ich nicht raus …die Movietaste war definitiv deaktiviert, auch im Menü war nichts zu finden, Kamera ausschalten brachte nichts, Akku raus auch nichts …PANIK!
'Na toll, der Urlaub hat gerade angefangen und die Kamera ist kaputt …' Ich hätte heulen können. Wie gut das ich es nicht getan habe …nach gefühlten 3 Stunden und gut 50 Liter vergossenem Schweiß drehte ich das Moduswahlrad zurück auf A …

Der Tag war gerettet und die Besichtigung des Hammershus konnte beginnen. Das Wetter hatte sich zwar nicht gebessert, aber für die Ruine war es eigentlich optimal. Seht selbst:





Und auch ein Burgfräulein gibt es dort!

Wir fuhren an der Nordküste zurück, kauften in Allinge noch ein paar Sachen ein, fanden in Nexö endlich einen Geldautomaten und genossen zuhause Tee und die restlichen Muffins. Das WLAN funktionierte immer noch nicht, Carola hatte aber einen Internet-Stick dabei, so daß wir wieder am Leben teilhaben konnten!
Ich kreierte das Wort Getreidesoftware (kurz für Gerätetreibersoftware J) und kam zu der Erkenntnis, daß Weinflaschen mit Schraubverschluss blöd sind …sie verführen zum Eingießen ohne Erfolgsaussicht!


21.10.2013

Mitten in der Nacht gab es einen so heftigen Donnerschlag, daß Carola und ich senkrecht in unseren Betten saßen, dann begann es wie aus Kübeln zu gießen und …das war's …kein Blitz, kein weiterer Donner, draußen war sonst alles ruhig, wir konnten also beruhigt weiter schlafen.
Als wir dann gegen 7:30 Uhr aufstanden war der Strom weg …'na toll …kein Kaffee' …, dafür hatte unsere Begrüßungskatze auf unserer Terrasse Schutz vor den Regenfluten gesucht. Nach kurzer Zeit stellten wir fest, daß "nur" unsere Hauptsicherung rausgeflogen war, der Kaffee und die Frühstückseier waren gerettet!

Langsam besserte sich das Wetter, es regnete zwar immer noch, aber dort wo eben noch eine graue Masse war, konnten wir jetzt schon wieder zwischen Ostsee und Wolkenmeer unterscheiden.
Nachdem Carola unsere Mängelliste übermittelt hatte, legten wir den Schlüssel fürs Häuschen, wie abgemacht, unter die Fußmatte, hofften, daß der Richtige ihn findet und machten uns auf den Weg nach Aarkirkeby ins Naturmuseum und Erlebniscenter NaturBornholm. Während der Fahrt regnete es mal mehr, mal weniger



und die Strecke vom Parkplatz zum Museum legten wir lieber im Laufschritt zurück. NaturBornholm ist zwar für Groß und Klein, aber sehr kindgerecht ausgerichtet. Genau das Richtige für Carola und mich, all die vielen Knöpfchen und Hebelchen und Drehscheibchen …da konnten wir unseren Spieltrieb ausleben!

Nach dem Museum fuhren wir zur Rundkirche nach Østerlars





und von dort nach Gudhjem. Oh Wunder, …auch die Räucherei in Gudhjem hatte schon geschlossen. Dafür war aber die Karamel Kompagniet geöffnet und wir legten unser Geld dort an. Carola entschied sich für Karamellbonbons mit Læsø-Salz, ich bevorzugte die Chili-Variante, beide Sorten sind total lecker!
Wir sahen uns noch ein wenig im Hafen um, beobachteten das einlaufende Postschiff,



mit dem wir an einem der nächsten Tage nach Christiansø schippern wollten und kauften auf dem Rückweg in Nexø ein.

Als wir wieder am Häuschen waren, lag der Schlüssel immer noch oder schon wieder unter der Fußmatte. Drinnen war alles so, wie wir es verlassen hatten. Eine Rückfrage ergab, daß jemand unterwegs sein sollte und tatsächlich stand um 17 Uhr ein älterer Herr vor der Tür, der sich sofort ans Werk machte.
Wir bekamen mehr Licht in der Küche, stabile Stühle und …TADAAAA! …einen eigenen Router! Die Klappe über dem Kühlschrank konnte er nicht gleich reparieren und die Tischplatte nahm er mit. Auch die Lampe über dem Badezimmerspiegel war laut seiner Aussage komplett kaputt, aber er wollte sie dann am nächsten Tag in Ordnung bringen. Im Laufe des Abends stellten wir allerdings fest, daß die Lampe plötzlich funktionierte, dafür jedoch der Lüfter nicht mehr lief …

Unsere Nachtwanderung fand an diesem Tag schon vor dem Abendessen statt und führte uns den Strand entlang Richtung Süden. Dabei fanden wir sehr merkwürdige, knollenartige Gebilde, die wir noch nie gesehen hatten …uns kam der Gedanke, daß es sich um Alieneier handeln könnte …wir ließen sie lieber liegen …
Anschließend füllten wir uns mit Lachsfilet, Nudeln, Pesto und viel Parmesan, wärmten uns am Brændeoven, wanderten aufs Sofa, glotzten TV, genossen Irish Coffee und haben bestimmt auch noch ein paar Schweinekrusten geknuspert.

So wie der Tag begann, endete er auch …mit einem Schrecken (zumindest für mich). Um 21:40 Uhr gab es SPINNENALARM …aaaargh!!! Ich konnte gerade noch meine zarten Füßchen vor dem fetten Vieh in Sicherheit bringen. Selbst Carola, die mit Spinnen eigentlich kein Problem hat, musste doch ein- zweimal schlucken …aber todesmutig stellte sie sich der Bestie, gewann und die Spinne ging beschleunigt baden!


Das war Teil I unseres Urlaubs auf Bornholm, der zweite folgt dann in den nächsten Tagen.


Grüße von Carola und Heike

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Wie schon letztes Jahr hat Carola meinen Bericht abgesegnet und wir haben unsere Bilder zusammen geschmissen. Es ist also nur in der Galerie ersichtlich wer von uns welches Bild gemacht hat.
__________________

brandyhh ist offline   Mit Zitat antworten
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Alt 06.01.2014, 09:32   #2
Tom D
 
 
Registriert seit: 27.04.2009
Ort: Freigericht
Beiträge: 5.547
Hallo Heike und Carola,

das Wetter hat es ja nicht so gut mit euch gemeint. Aber, man muss schließlich das Beste daraus machen. Und das habt ihr. Sehr schöne und stimmungsvolle Bilder habt ihr gemacht und Nebelbilder sind auch was feines.

Heike, ein sehr kurzweilig zu lesender Bericht, ich freue mich schon auf den zweiten Teil. Vielen Dank aber schon mal für Teil eins.

Zitat:
Wie schon letztes Jahr hat Carola meinen Bericht abgesegnet und wir haben unsere Bilder zusammen geschmissen. Es ist also nur in der Galerie ersichtlich wer von uns welches Bild gemacht hat.
Nicht nur dort. Die Bilder, die mit CG gekennzeichnet sind, dürften von Carola gemacht worden sein.
__________________
Viele Grüße, Tom

Ein Foto zeigt nicht die Wahrheit. Es schlägt nur eine Möglichkeit vor._______
Tom D ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.01.2014, 13:27   #3
Dana
 
 
Registriert seit: 21.08.2008
Ort: Hessen
Beiträge: 33.841
Super geschrieben, Heikelein!

Ich habe mit Genuss gelesen und mit Genuss eure Bilder betrachtet. Ich stelle immer wieder fest, dass man für gute Bilder kein gutes Wetter braucht.

Am meisten lachen musste ich über die A-Stellung.
__________________
Liebe Grüße!
Blowing out someone else's candle doesn't make yours shine any brighter.
Dana ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.01.2014, 17:13   #4
RosiePosie
 
 
Registriert seit: 08.12.2008
Ort: Ølstykke (DK)
Beiträge: 2.929
Super, Heike, du bist aber auch fleissig, wenn es dich erst mal packt. Und ich muss schon wieder vor mich hin kichern, wenn ich an schwabernde Nebelwaden, Getreidesoftware, Weinflaschen mit Schraubverschluss und die Spinne denke....

Und deine filmende Kamera, muahahahahaaaa.....
__________________
Grüße :: Carola
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RosiePosie ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.01.2014, 17:22   #5
brandyhh

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 02.04.2008
Ort: Hamburg
Beiträge: 4.332
Danke, danke ...freut mich, wenn es euch gefällt!
Dann werde ich mich jetzt mal an Teil zwei machen.

Tom, du hast natürlich recht, Carolas Bilder sind mit CG gekennzeichnet ...habe ich völlig übersehen.
__________________

brandyhh ist offline   Mit Zitat antworten
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Alt 06.01.2014, 19:17   #6
brandyhh

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 02.04.2008
Ort: Hamburg
Beiträge: 4.332
Weiter geht es mit dem 2. und letzten Teil!


22.10.13

Da wir uns für diesen Tag die Fahrt mit dem Postschiff nach Christiansø, der Hauptinsel der Erbseninseln vorgenommen hatten, stand der Wecker auf 7:30 Uhr. Er hatte jedoch keine Chance uns aus dem Schlaf zu reißen, wir wachten bereits um 7:25 Uhr auf!
Ein Blick nach draußen zeigte uns einen wolkenverhangenen Himmel und unangerührtes Vogelfutter, das wir gestern noch besorgt und großzügig auf der Terrassenbrüstung und in den Büschen verteilt hatten.
Gegen 8:45 Uhr erhellten sich sowohl der Himmel, als auch unsere Mienen …die Sonne schien und um die Meisenknödel und Sonnenblumenkerne scharten sich Blau- und Kohlmeisen sowie ein kleiner Zaunkönig!


Eine halbe Stunde später starteten wir Richtung Gudhjem. Im Hafen angekommen, sahen wir bereits ein paar Leute beim Postschiff stehen und gesellten uns dazu. Doch dann stellte sich heraus, daß es aufgrund von Maschinenproblemen keine Fahrt geben würde. Also entfernten wir uns ein wenig frustriert und sahen aus der Ferne das Schiff um 10:15 Uhr auslaufen …ääh …wahrscheinlich ohne Passagiere …so hofften wir jedenfalls. Aber eigentlich war dieser Reinfall vorprogrammiert …Erbsen und ich sind einfach nicht kompatibel.

Vielleicht war das auch gar nicht so schlecht, denn die See war doch recht rauh!

Statt einer lustigen Seefahrt, widmeten wir uns der exzessiven Möwenfotografie, begünstigt durch einen Fischer der gerade seine Abfälle über die Felsen verteilte.



Ich habe euch auch wieder eine kleine Bildergeschichte mitgebracht:

"Meins, meins, meins"......"Wohin damit?"......"Ein Stückchen weiter."............"Hier?".............."Nee, noch 'n Stück."



Und dann ging alles sehr schnell ...zu schnell für mich. Noch in der Luft jagte eine andere Möwe ihr das Stückchen Fisch ab und verschlang es sofort ...tja, vielleicht hätte sie nicht so lange nach einem schönen Fressplatz suchen sollen ...



Noch zwei Bilder vom Hafen Gudhjem ...



und eine Spielerei mit meiner neuen Lochblende ... ...na ja ...



noch schlimmer als das Bild selbst, war die Wegstempelei des Sensordrecks ...


Nach soviel Dauerfeuer gönnten wir unseren Kameras eine Pause, setzten uns ins Auto und fuhren ins Døndalen, zu Dänemarks höchstem Wasserfall. Ein beschwerlicher, schweißtreibender Weg führte dorthin. Wir mussten matschige Waldwege entlang schliddern, steile, schmale, mit Baumwurzeln überwucherte Pfade erklimmen (da sage nochmal jemand, Dänemark sei flach!) und uns an unzähligen Bäumen vorbeiquetschen, um dann zu sehen, wie das Wasser unglaubliche 22 m in die Tiefe donnert …ähem …fällt …fließt …plätschert … .



Danach hatten wir von Abenteuern erstmal die Nase voll und fuhren nach Svaneke zum Essen im Brygehuset. Vorsichtshalber habe ich dort unsere leeren Getränkeflaschen abgelichtet.



Ich hatte es wohl geahnt, es blieben die einzigen leeren Flaschen, die ich auf Bornholm gesehen habe .

Der anschließende Spaziergang führte uns zum Leuchtturm von Svaneke, auf dem weg dorthin gab es

eine Zwergenwohnung, eine hübsch bewachsene Hausfront, einen Blick auf den Leuchtturm,

sozialen Wohnungsbau für Vögel, Wäscheklammern, ein kleines Borstenvieh

und den Leuchtturm aus der Nähe


Und dann entdeckten wir das große Rausch-Geheimnis! In Svaneke liegt der Hullehavn (Hullehafen)

und weiter südlich, nur 1 km von unserem Häuschen entfernt, steht der Hullegård (Hullehof).
Nach unseren Recherchen läuft es folgendermaßen ab:
Auf dem Hullegård wird das Rauschen gezüchtet, gehegt und gepflegt, dann per LKW in den Hullehavn gebracht, dort verschifft und an sämtliche Kamerahersteller in aller Welt verkauft. Also, liebes Forum, das Rauschen hat nix mit den Sensoren zu tun …ist alles ganz natürlich …bio sozusagen!

Hier noch ein Beweis, daß tatsächlich mal die Sonne schien!

Nach Essen und Spaziergang soll Frau bekanntlich shoppen und das taten wir dann auch. Ein Seifenladen, eine Glasbläserei und ein Lakritz Shop durften sich über Einnahmen freuen. Ebenso unser heimischer Brugsen, in dem wir Käse, Weintrauben und Baguette fürs Abendessen erstanden.



23.10.13

Der Mittwoch begann mit einem schönen Sonnenaufgang.

Für den heutigen Tag hatten wir uns einen Ausflug nach Almindingen, einem der größten Waldgebiete Dänemarks, vorgenommen. In einem rund 200 ha großen, abgegrenzten Gebiet leben dort seit 2012 sieben, aus Polen eingeführte Wisente.
Da wir im Urlaub grundsätzlich nicht nach Navi fahren, sondern immer – ganz Old School – eine Karte dabei haben, fuhren wir fröhlich los und landeten irgendwann vor einem Haus …dabei hatte die Karte ganz klar einen befahrbaren Waldweg gezeigt …der etwas verdutzte Besitzer wies uns dann sehr freundlich auf den richtigen Weg!

Kurz darauf durchstreiften wir Almindingen, nur Wisente bekamen wir nicht zu Gesicht …scheue kleine Biester …lediglich einige Fraßspuren an Bäumen fanden wir.

Auch Mildred war ganz enttäuscht ...

Da das trübe Wetter nicht dazu einlud, länger als nötig durch den Wald zu spazieren, fuhren wir nach Rønne. Auf dem Weg kamen wir an der Ruine der Lilleborg vorbei, die uns zu einem Zwischenstopp veranlasste.



In Rønne angekommen begaben wir uns in ein Café, stärkten uns mit Kaffee und Gammeldaws Æblekage, um anschließend die Stadt zu besichtigen.
Habe ich schon erwähnt, daß wir bisher keine einzige geöffnete Fischräucherei gefunden hatten? Auch in Rønne hatten wir kein Glück …

Zurück ging es auf der Südroute, am Flughafen vorbei. Hmm …, ob wohl demnächst ein Flieger startet oder landet? Ein Blick ins Internet zeigte für 14:35 Uhr eine Ankunft aus Kopenhagen. Damit blieb uns noch Zeit für einen Abstecher zum Hafen von Arnager. Dort gab es …Möwen!



Zurück am Flughafen kam es, wie es kommen musste, wir standen am Ostende der Start- und Landebahn und der Flieger kam aus Westen …
Aber wir hatten noch eine Chance, um 15 Uhr sollte der Flieger wieder nach Kopenhagen abheben …aber in welche Richtung? In der Hoffnung Auskunft zu bekommen, fuhren wir zum Flughafengebäude, wo uns eine nette Dame am Schalter sagte, daß sie es auch nicht wüsste, aber immer gegen den Wind gestartet werden würde …tja, der kam direkt aus Süden …
Ok, Sekt oder Selters …wir fuhren zurück zum Ostende und hatten tatsächlich Glück, der Flieger startete in unsere Richtung!

Der Rückweg führte uns zur Wassermühle von Slusegård.



Dort hatte ich dann einen an der Hacke …links …scheun (Schafs-)Schiet!

Auf dem Rückweg mussten wir höllisch aufpassen!


Bild in der Galerie

Wieder im Häuschen machten wir es uns gemütlich und hatten plötzlich Besuch …"unsere" Begrüßungskatze war durch die geöffnete Terrassentür eingetreten und fing nach anfänglichem Zögern an, das Haus zu inspizieren. Soviel Mut musste natürlich mit 2-3 Schweinekrusten belohnt werden, die sie dankbar annahm und nach einiger Zeit wieder verschwand.



24.10.13

Der Donnerstag begrüßte uns mit Sonne und kräftigem Wind.
Gegen 11 Uhr gingen wir ins Dorf, um festzustellen, daß es sich bereits im Winterschlaf befand.



Wir fotografierten noch ein wenig,



bis sich am Himmel eine dunkle Wolke auf uns zu bewegte, die den Anstoß zur Umkehr gab.
In Höhe Hovegade 9 begann es dann leicht zu regnen. Wie gut daß sich dort der Laden von Kjærstrup Schokolade befindet, der sogar noch geöffnet hatte …
Nach einem kleinen Einkauf und dem Verzicht auf den Erwerb von Flødebøllern, begaben wir uns wieder in den Regen. Allerdings nur um 20 m später wieder umzukehren und im Schokiladen vor den plötzlich einsetzenden sintflutartigen Regenschauern Zuflucht zu suchen …da wir natürlich nicht nur im Laden rumstehen und das Ende des Regens abwarten konnten, wanderten doch noch einigen Flødebøller und damit ca. 5000 kcal in unseren Besitz.

Kurze Zeit später hatte der Himmel seine Schleusen wieder geschlossen und wir konnten den Heimweg antreten.
Dort wurden die Flødebøller vertilgt, Tee getrunken und die Katze gekrault, die uns wieder besuchte.



Etwas später machten wir uns auf den Weg zum Leuchtturm von Dueodde,



wo der heftige Wind für lustige Muster sorgte



und den Sand über den Strand trieb.



Mildred ließ sich ihr Sonnenbad an geschützter Stelle aber trotzdem nicht nehmen.

Weiter ging es Richtung Hasle, mit einem Zwischenhalt an der Ringburg …man könnte es auch das dänische Stonehenge in Holzform nennen …

und einer weiteren Rundkirche.

Außerdem kamen wir erneut an der Baumreihe vom ersten Tag vorbei. Diesmal bei schönem Wetter.



In Hasle fuhren wir zum Hafen und betrachteten die Brecher, die gegen die Mole krachten.



Unser Rückweg führte die Nordküste entlang über Nexø, wo wir für den Rest des Urlaubs einkauften. Als wir an unserem Häuschen ankamen wartete schon "unsere" Katze auf uns. Sie fühlte sich bei uns so wohl, daß sie nach kurzer Zeit im Haus das Sofa in Besitz nahm, sich in aller Gemütsruhe putzte und zu einem Nickerchen zusammen rollte. Gegen 18:15 Uhr schickten wir sie nach Hause (das sie bestimmt hatte, denn sie machte nicht den Eindruck einer Streunerin), indem ich den Teller mit den Schweinekrusten auf die Terrasse stellte und hinter ihr die Tür schloss.



25.10.13

Nach einem gemütlichen Frühstück und ausgiebiger Vogelfotografie



fuhren wir zu den Paradisbakkerne (Paradieshügeln). Dort angekommen, kehrten wir nach kurzer Zeit wieder um …die Hügel waren uns einfach zu hügelig.

Auf dem Rückweg zum Auto begegneten wir noch einer Nachwuchskatze,

die kam …... und ging …

Da wir nun auf unseren Flora und Fauna-Spaziergang verzichtet hatten, fuhren wir nach Rønne zum Bornholm Museum. Wir hatten bis zur Öffnung um 13 Uhr noch Zeit genug für einen Latte Vanilla und einen weiteren Gammeldaws Æblekage. Da wir bereits direkt am Museum geparkt hatten, man dort aber nur zwei Stunden stehen darf, musste Carola ihre elektronische Parkuhr austricksen und einige Meter fahren, damit sie sich auf die aktuelle Zeit einstellte. Zurück- und wieder vorsetzen reichte allerdings nicht, auch weiter zurücksetzen und wieder vorfahren brachte nicht den gewünschten Erfolg …erst "einmal um Pudding fahren" konnte die Uhr davon überzeugen, daß das Auto bewegt wurde.



Im Museum erfuhren wir dann einiges über die Geschichte Bornholms und die Geschichte des Tourismus

und fühlten uns, wie schon letztes Jahr, vom Forum verfolgt …

Den Abschluss unseres Bornholm-Urlaubs bildete das Ekkodalen, das seinem Namen alle Ehre machte!



Wieder im Häuschen, beherbergten wir letztmalig "unsere" Katze, die wir mit der gleichen Methode wie am Vortag nach Hause schickten, um dann mit Packen und Rückbauarbeiten beginnen zu können.
Die Sonneninsel Bornholm hat uns zwar sonnentechnisch ab und zu im Stich gelassen, aber schön war's trotzdem!

Die Rückfahrt am Sonnabend verlief dann problemlos und ruhig.



Wir hoffen, euch haben der Bericht und die Bilder gefallen und wir haben den Spaß, den wir im Urlaub hatten, einigermaßen rüberbringen können!


Grüße von Carola und Heike
__________________

brandyhh ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.01.2014, 19:27   #7
RosiePosie
 
 
Registriert seit: 08.12.2008
Ort: Ølstykke (DK)
Beiträge: 2.929

Danke für das Reisetagebuch, Heike, und die Arbeit mit dem Text und den Bildern.

__________________
Grüße :: Carola
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RosiePosie ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.01.2014, 11:55   #8
Tom D
 
 
Registriert seit: 27.04.2009
Ort: Freigericht
Beiträge: 5.547
Das soll ja nicht unerwähnt bleiben:

Ich habe auch den zweiten Teil sehr interessiert gelesen und mich stellenweise sehr amüsiert Und auch hier wieder schöne Bilder, die halfen, die Insel kennenzulernen.

Der Wecker tat mir sehr leid, da ihr ihm keine Chance gegeben habt ...

Und das Wetter hat es auch deutlich besser mit euch gemeint.

Das mit dem Rauschen ist natürlich sehr interessant. Haben die Hullehafener ein Patent darauf?

Flødebøller musste ich erstmal googlen. Es sind also (vorm.) Negerküsse. Da man das nicht mehr sagen darf, nenne ich sie jetzt Maximalpigmentiertenküsse

Habt ihr keine Bilder von eurem Häuschen? Würde mich mal interessieren.
__________________
Viele Grüße, Tom

Ein Foto zeigt nicht die Wahrheit. Es schlägt nur eine Möglichkeit vor._______
Tom D ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.01.2014, 19:06   #9
brandyhh

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 02.04.2008
Ort: Hamburg
Beiträge: 4.332
Zitat:
Zitat von Tom D Beitrag anzeigen
Das mit dem Rauschen ist natürlich sehr interessant. Haben die Hullehafener ein Patent darauf?
Die Hullehafener nicht, aber die Hullehofer!


Zitat:
Zitat von Tom D Beitrag anzeigen
Habt ihr keine Bilder von eurem Häuschen? Würde mich mal interessieren.
...das vergessen wir jedes Jahr ...



Zitat:
Zitat von RosiePosie Beitrag anzeigen

Danke für das Reisetagebuch, Heike, und die Arbeit mit dem Text und den Bildern.

Mache ich doch immer wieder gern!
__________________

brandyhh ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.01.2014, 21:42   #10
BeHo
 
 
Registriert seit: 11.08.2004
Ort: Woinem
Beiträge: 31.992
Zitat:
Zitat von brandyhh Beitrag anzeigen
[...]Wir hoffen, euch haben der Bericht und die Bilder gefallen und wir haben den Spaß, den wir im Urlaub hatten, einigermaßen rüberbringen können![...]
Unbedingt!

Ich hatte vorher schon mal reingeschnuppert, aber erst jetzt den kompletten Bericht goutiert.

Vielen Dank fürs Teilen eurer Erlebnisse und fotografischen Erinnerungen.

Heike, an Dir ist wahrlich eine Autorin verlorengegangen. Wunderbar und kurzweilig geschrieben.

Herzliche Grüße aus dem Südwesten
Bernd
__________________
.___.
(O,o)
/)__) Meine SUF-Bilder / Island-Bilder
-"-"-██P.S.: Wissenschaft ist keine Meinung.
BeHo ist offline   Mit Zitat antworten
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