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15.04.2019, 20:09 | #81 |
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Das ist doch wieder eine Bereicherung! Bilder aus dem Sudan sieht man nur selten!
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Einige meiner Bilder: Winter und Polarlicht Nordnorwegen 2016 . Australien . Von Kalifornien nach Montana . Grönland 2016 . Australien 2009 . Meine Homepage |
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17.04.2019, 14:56 | #82 |
Themenersteller
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Danke, Matthias, aus dem Munde d e s Reisefoto-Experten dieses Forums klingt das besonders honorig...
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Gruß Harald Es gibt nichts Gutes, außer man tut es. |
19.04.2019, 10:53 | #83 | |||||||||
Themenersteller
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Gesichter des Sudan (2)
Es gibt natürlich auch Männer im Sudan. Die meisten tragen etwas auf dem Kopf, in der Regel einen Turban in Weiß oder Grün, den sie auf verschiedene Weise binden. Und alle wirken unheimlich würdevoll, in sich ruhend, bescheiden, unaufgeregt, gastfreundlich – und nicht zuletzt ungekünstelt beim Fotografieren. Wir haben null Vorbehalte gegenüber Touristen erlebt. Indes gibt es im Sudan auch nicht allzu viele ausländische Besucher, obgleich das Land inzwischen von ersten deutschen Reiseanbietern für Gruppenreisen angeboten wird.
Hier denn ein paar sudanesische Charakterköpfe.
Wir waren übrigens komplett individuell im Sudan – meine Frau und ich sowie eine langjährig befreundete Kollegin mit ihrem Mann. Sie war auch die Anstifterin für diese Tour. Denn sie hatte als Kind einige Jahre in Khartum verbracht, weil ihr Vater hier in der DDR-Wirtschaftsvertretung tätig war. So wollte sie denn noch mal jene Schauplätze ihrer Kindheit besuchen und beschwatzte mich halt, dass wir mitkommen mögen. Wir flogen von Leipzig via Istanbul nach Khartum, kamen erst spät in der Nacht an und merkten schnell: Der Sudan ist eigentlich ein überraschend relaxtes Reiseland, sofern man sich an einige Spielregeln hält. Ein Hotel hatten wir uns per Internet gesucht und kontaktiert. Dort gaben wir auch an, was wir im Sudan sehen wollen. Es gibt hier einzigartige Weltkulturerbe-Stätten, etwa große Pyramiden-Ensembles mitten in der Nubischen Wüste – ähnlich denen in Ägypten, doch nahezu ohne Touristen. Wir hatten sie praktisch für uns allein. So wie hier die fast vergessen scheinenden Nekropolen von Meroe: → Bild in der Galerie → Bild in der Galerie Der Hotelbesitzer meldete uns dann bei der Polizei in Khartum an und diese stellte uns nach der Ankunft im Sudan in Arabisch und Englisch eine A4-große Bescheinigung mit Passbild und eben jenen Orten aus, die wir im Landesinneren besuchen wollen (organisiert über das Hotel, wir selbst mussten uns um nichts kümmern). Das war dann wie ein Geleitbrief, um unkompliziert die verschiedenen Straßenpatrouillen unterwegs passieren zu dürfen. Das besorgte für uns jedoch der sudanesische Fahrer, den wir samt klimatisiertem Jeep für eine mehrtägige Tour in die Wüste über das Hotel gemietet hatten. Er sprach nicht einmal Englisch, aber wir verstanden uns gut… Wir übernachteten mal in soliden Zeltcamps und mal in Lodges, die allesamt von Italienern geführt werden. Theoretisch hätten wir auch irgendwo in der Wüste neben dem Jeep ein Zelt aufbauen können, aber das war den Frauen nicht so angenehm. Unterwegs rasteten wir meist an Fernfahrer-Stopps irgendwo in den Weiten der Wüste, tranken Tee, aßen etwas vom Grill und machten Fotos. (Nur am Rande: Die Asphaltpiste, die hier hunderte Kilometer durch die Nubische Wüste führt, hält locker mit jeder guten Bundesautobahn mit. Gebaut haben sie die Chinesen.) Fernfahrer an einer marktähnlichen Raststätte in der Nubischen Wüste: → Bild in der Galerie Fischer am 6. Katarakt des Nil, unweit von Meroe. Sie schipperten uns gegen wenig Geld ein wenig den Fluss hinauf und hinab. → Bild in der Galerie Es gibt übrigens sechs Nil-Katarakte zwischen Assuan und Khartum, also flache zerklüftete Strecken, an denen die Wasseroberfläche durch Granitbarrieren im Flussbett durchbrochen wird. Lustige Begegnungen hatten wir unterhalb des 287 m hohen Tafelbergs Jebel Barkal („der reine Berg“), auch er ein Weltkulturerbe der Unesco. Hier graben Archäologen aus Boston antike Siedlungen aus und werden dabei von einheimischen jungen Männern unterstützt. Sie posierten gut gelaunt vor unseren Kameras. → Bild in der Galerie Im Städtchen Merowe waren wir dann selbst eine Sehenswürdigkeit. Im Nu sprach sich auf dem Markt herum, dass Europäer im Ort sind. So tauchte der Bürgermeister höchstselbst auf, um uns zu begrüßen und uns zu versichern, dass wir alle Menschen in Europa grüßen und ihnen sagen sollen, dass sie im Sudan sehr, sehr herzlich willkommen seien. Markttreiben in Merowe: → Bild in der Galerie → Bild in der Galerie Und meistens wollte man dann auch die Bilder sehen, die wir (in diesem Fall ich) von ihnen gemacht hatten… → Bild in der Galerie
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Gruß Harald Es gibt nichts Gutes, außer man tut es. |
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06.05.2019, 09:45 | #84 | |||
Themenersteller
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Gesichter des Sudan (3)
Kinder spielen im Islam nach meiner Beobachtung eine größere Rolle als in unserer zunehmend individualistischeren (Single-)Gesellschaft. Jede Familie wünscht sich mehrere Kinder und verwendet in der Regel viel Mühe auf ihre Erziehung und Bildung (und oft natürlich auch darauf, sie im rechten Glauben zu halten…). So sind Kinder auch im öffentlichen Leben allgegenwärtig – aber nicht bettelnd, wie ich es leider in buddhistischen, hinduistischen oder auch christlich geprägten Ländern erlebt habe.
Hier zunächst Jungen und Mädchen beim allfreitäglichen Spektakel der Derwische am Hamad-al-Nil-Mausoleum auf dem Friedhof von Omdurman, der größten Stadt im Sudan. Stets werden sie von den sich in Trance tanzenden Sufis mit Süßigkeiten bedacht. → Bild in der Galerie → Bild in der Galerie Auch in Omdurman: Stolzer Vater mit seinen Söhnen vor der Moschee für den Mahdi (eine Art Heilsbringer im Islam), der im ganzen Lande hochverehrt wird. Denn jener Mahdi, eigentlich Muhammad Ahmad ibn as-Sayyid Abdallah, schrieb Weltgeschichte, als er bei dem von ihm geführten Aufstand gegen das britische Kolonialregime 1883 mit seinen Getreuen eine 11.000 Mann starke englische Armee besiegte – die erste Niederlage der Briten in ihren afrikanischen Kolonien. → Bild in der Galerie Und noch einmal Omdurman: ein Halbwüchsiger, der seinen Vater auf den großen Kamelmarkt am Rande der Millionenstadt begleiten durfte. → Bild in der Galerie Werden die Kinder älter, wandeln sich auch unter jungen Muslims die Interessen. Recht spannend, aber überraschend spannungsfrei, war diesbezüglich ein abendliches Hip-Hop-Konzert, das wir vor dem Nationalmuseum in Khartum erlebten. Auf einer eigens errichteten Bühne produzierten sich einheimische Hip-Hop-Bands. Das junge Publikum saß ganz diszipliniert auf Stuhlreihen, ging aber leidenschaftlich mit. Die Texte der Bands waren indes, sofern sie auf Englisch vorgetragen wurden und damit für uns verständlich waren, mehr als staatstragend, etwa in der Art: „My Sudan, I love you, you are the greatest country in the world…”
Noch zwei Bilder aus dem Alltag: Zum einen Maßschneider vor ihren Verkaufsständen auf dem Markt von Omdurman, wo sie gleich vor Ort Sonderwünsche erfüllen oder Änderungen vornehmen ... → Bild in der Galerie … sowie ein Fischer am Weißen Nil, der, um uns zu belustigen, einen Kugelfisch wütend machte, so dass der sich aufblies. → Bild in der Galerie
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06.05.2019, 10:55 | #85 | |
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Danke für die vielen tollen Fotos hier... muss bei meinen nächsten Reisen auch mal wieder mehr Menschen fotografieren.
Zitat:
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06.05.2019, 11:44 | #86 | |
Themenersteller
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Zitat:
Ich habe denn nun erst mal gegoogelt und bin bei einer englischen Wikipedia-Version darauf gestoßen, dass es neben den Kugelfischen in den Weltmeeren auch welche im Süß- und Brackwasser gibt, so etwa den Fahaka-Kugelfisch, auch Nilkugelfisch genannt. Ob dies nun aber wirklich einer ist, weiß ich nicht, es liegt aber wohl doch irgendwie auf der Hand. Aquarien gab es dort, wo er ihn uns zeigte, jedenfalls nicht, nur Hälterbecken für frisch gefangene Fische.
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Gruß Harald Es gibt nichts Gutes, außer man tut es. |
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07.05.2019, 16:26 | #87 | |
Themenersteller
Registriert seit: 25.11.2012
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Zitat:
Ich denke aber, man erlebt gerade ein fernes oder scheinbar fremdes Land viel intensiver, wenn man auch mit den Bewohnern kommuniziert, und sei es auf diese Weise. Auch weil man einander dann gewissermaßen auf ganz besondere Weise auf Augenhöhe begegnet - das jeweilige Einverständnis der/des Fotografierten natürlich vorausgesetzt. Aber gerade in Ländern, in die es wenige westliche Besucher verschlägt, neben dem Sudan etwa Afghanistan, Iran oder auch jenseits der touristischen Hotspots in Indien, wird man nicht selten von Einheimischen sogar aufgefordert, sie zu fotografieren - oder sich zusammen mit ihnen abzulichten. Für mich ist man erst nach solchen Begegnungen wirklich in einem fremden Land gewesen.
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08.05.2019, 18:12 | #88 |
Registriert seit: 29.01.2013
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Lieber Harald, einmal mehr bin ich begeistert über diesen deinen Thread! Ich erlebe das Fotografieren von Menschen ebenso als eine besondere, manchmal durchaus intensive Kommunikationsmöglichkeit.
Und für den Betrachter bieten die Gesichter kleine Fenster - auf viele Geschichten, so viel Erlebtes, so viel "Welt"!
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Viele Grüße, Susanne |
27.05.2019, 20:43 | #89 |
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Volkstrachten aus dem Osten
Ich habe noch viele schöne Gesichter Afrikas in meinem Archiv und plane nun, sie nacheinander in einer losen Serie zu zeigen. Um diese nicht zu unterbrechen, vorher noch drei Fotos aus unseren Breiten (mehr oder weniger). Sie entstanden in Skopje, der Hauptstadt der Republik (Nord)Mazedonien, am Rande eines großen Folklorefestes mitten im Stadtzentrum.
Die Tanz- und Trachtengruppen kamen vorwiegend aus dem slawischen oder zumindest osteuropäischen Raum. Ich schaute eine Weile zu, hatte aber nicht die Zeit, den ganzen Abend dabei zu bleiben. So habe ich einfach drei der Gruppen, die gerade keinen Auftritt hatten, aber quasi auf einen Fingerzeig hin bereit waren, sich mal in Pose zu formieren, abgelichtet. Dummerweise habe ich sie nicht gefragt, woher sie kommen. In etwa kann ich es anhand der Trachten zuordnen, ganz sicher bin ich aber nicht. Als erstes ein Ensembles, von dem ich denke, es könnte aus der Slowakei kommen. → Bild in der Galerie Die reifere Damenriege hatte sicher die weiteste Anreise. Sie trägt ostsibirische Trachten. Ich tippe auf Jakutien. → Bild in der Galerie Und diese lebensfrohe Girls Group verorte ich in Belarus. → Bild in der Galerie Wer es besser oder genauer weiß, darf mich bitte sehr gern korrigieren!
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Gruß Harald Es gibt nichts Gutes, außer man tut es. |
27.05.2019, 21:34 | #90 |
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Das weiß ich natürlich nicht - ganz schön bunt sind sie, die ostsibirischen Damen!
Ich wollte auch schon länger mal ein paar Portraits uns "Straßenbilder" aus Japan beisteuern (einige hatte ich schon mal hier gezeigt), vor allem aus Tokio: Diese Dame überprüfte in einem Hauseingang, mitten im Trubel einer völlig überfüllten Gasse, völlig gelassen ihr Make up. Leider kam ich eine Sekunde zu spät. → Bild in der Galerie Die Truppe hatte schon ordentlich getankt...dafür gern genommener Anlass war offenbar ein Schreinumzug - so ein festlicher Akt darf dann schon gebührend begossen werden... → Bild in der Galerie Hier hatten wir im Vorübergehen ein paar eher linkische und schüchtern als cool wirkende Jungs bei einem Amateur-Fotoshooting beobachtet. Ich habe mich dann mal (auf Nachfrage durch einen japanisch sprechenden Begleiter) dazwischengemogelt und durfte auch eine Aufnahme machen. → Bild in der Galerie Diese Damen waren von der Aussicht, die man vom Mori Tower auf die gigantische Stadt hat, offensichtlich auch schwer beeindruckt... → Bild in der Galerie Hier schließlich noch zwei Impressionen vom Tsukiji Fischmarkt → Bild in der Galerie → Bild in der Galerie Und auf Hokkaido kümmerte sich diese junge Frau mit dem gewinnenden Lachen um unser leibliches Wohl - sie machte die beste Pizza (!!) in Town...ihre Gesichtszüge muten interessanterweise eher chinesisch an. → Bild in der Galerie Und nun weiter nach Afrika...?
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Viele Grüße, Susanne |
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