[TONI_B]

Ende Juli Anfang August gab es bei uns eine "Schönwetterkatastrophe" (=Bezeichnung unter Amateurastronomen für eine Serie von klaren Nächten, die man unbedingt nutzen muss, weil man monatelang auf solche Bedingungen gewartet hat, aber dann aufgrund des Schlafmangels katastrophale körperliche Zustände bekommt ), die ich auch genutzt habe mein Equipment und die EBV zu verbessern. Ich habe eine Reihe von "pretty objects" ausgewählt, deren Namensgebung für sich spricht.

Nordamerika-Nebel:

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Cirrus-Nebel:

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Cocoon-Nebel:

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Alle Aufnahmen wurden mit der SONY A7 (astromodifiziert!), einem "Tele" (2-Linsiger Refraktor mit 72mm Durchmesser und 435mm Brennweite reduziert auf 372mm, also f/5,2) bei ISO1600 gemacht.

Die erste Aufnahme wurde "nur" 80min, die anderen beiden 180min belichtet. Die Einzelaufnahmen waren jeweils 2min lang. Dazu kamen noch jeweils 20-50 Dark-Bilder, 50-100 Bias-Bilder und 20-50 Flat-Bilder.

Die Software ("PixInsight") braucht trotz 32GB, i7-CPU und SSD bis zu drei Stunden um dieses Datenflut von hunderten 24MP-Bilder zu verarbeiten (stacken, kalibrieren usw.).

Und mindestens genau so lang sitzt man dann bei der EBV...

[aidualk]

Gut, dass in Österreich gerade Sommerferien sind.

Interessante Bilder und auch danke für die Erläuterung, wie sie entstanden sind.

Sind die Bilder dann nochmal (etwas stärker) gecroppt oder entsprechend sie dem Bildfeld?

[TONI_B]

Es ist ein crop: nicht ganz Vollformat und nicht ganz APS-C. SO ca. 18MP verwende ich, denn die optische Anordnung (Tele+Reducer) ist eigentlich nicht füreinander gedacht, funktioniert aber sehr gut.

Hier sind die äußersten vier Ecken und die Bildmitte auf FF der A7 mit dieser Anordnung:

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Und hier eine Ecke auf APS-C:

→ Bild in der Galerie

jeweils etwas mehr als 100% crop!

APS-C ist also perfekt, FF geht mit Abstrichen. Im Vergleich zu den "normalen" WW sind das aber super schöne Sternabbildungen.

[aidualk]

Würde sich da eine 24MP APS Kamera (wie A6000), mit dem engerer Pixelpitch, von Vorteil zeigen, vor allem, wenn man keine so spezielle Objektive/Refraktoren hat?

[mekbat]

Sehr schöne Arbeit und wie man liest, sehr viel Arbeit.
Hut ab

Und beim Anblick deiner Bilder sieht man, wie klein wir eigentlich sind.

[TONI_B]

Zitat von aidualk

Würde sich da eine 24MP APS Kamera (wie A6000), mit dem engerer Pixelpitch, von Vorteil zeigen, vor allem, wenn man keine so spezielle Objektive/Refraktoren hat?

Nein, sicher nicht! Das Rauschen würde mehr stören und es gibt ja ohnehin kaum Objektive, die die 24MP auf APS-C bis zum Rand hin bei f/2-f/4 auflösen können. Die A7s ist halt das andere Extrem mit 12MP. Die wäre sicher gut geeignet für lange Brennweiten im Bereich >1000mm und wird dort auch gerne verwendet, weil das Seeing kaum bessere Auflösungen zulässt.

[aidualk]

Ich dachte, weil die 6000er zur Zeit recht preiswert zu bekommen sind und als längstes ginge bei mir noch das alte 200mm Apo auf meine kleine Nachführung.

[TONI_B]

200mm ohne Guiding mehrere Minuten wird sehr schwer werden. Da gibt es kaum ein System am Markt, das das schafft. Und da muss das Ding schon sehr genau auf den Pol ausgerichtet sein, sonst gibt es "Eiersterne".

Und beim astromodifizieren muss man unbedingt ein gleich dickes Neutralglas einbauen lassen! Sonst funktionieren die WW nicht mehr. Diesen Fehler habe ich leider gemacht! Die Samyang WW, die mit den normalen Kameras super Punktsterne in den Ecken machen, produzieren auf meinen modifizierten Kameras extrem Striche in den Ecken (hauptsächlich bei FF)!